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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190311033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19031103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19031103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-03
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1903
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Arre» Jndustrirkrcks« wird sitzt d-ttm tze»«mt, auf dies« ^rustplau zu große Hsffnuugen zu gründen, denuZnach ^wi< vor Würden dir Verkaufspreise vom deutschen, französischen, italteu! 'chen, rugltichrn und amerikanischen Wettbewerb beeinflußt werden. Dle Militärveniue de» Lande« werden sich im Hinblick aus dl« nächstjährigen Suamttwahlen zu einem Lande«verbände zusammeoschlirßro, um ihr« Elafluß zu gunstrn der ElnsÜhrung der persönlichen Wehrpflicht geltrnd zu machen. Die Lrreiae zählen insgesamt 100000 Mitglieder, bilden also nach ihrer Verschmelzung ein« ansehnliche Körprrschast, mir der die leite»» den Politiker werden rechne» müssen. Ueirigrn« treten dl« Mängel de« Frrlwllligrnwesrn» täglich mehr hervor. So sah sich der Srirgilmlvistrr genötigt, um ein« Ueberschreituag der etatmäßigen Au«gaben zu vermeld«, eine große Anzahl Sol» baten zu beurlaub«. In einem der Gulden» Regiment« zählt so ein« Schwadron nur noch 20 Mann und in einem Artillerie- Regiment hat rin Mann 8 Psrrdr zu pflegen. Der König soll sich in rln« Unterredung mlt dem Krieg«» und Flnauzmlnister sehr ungehalten über derartige Zustände gezeigt haben. Annnrreich. Dir Pariser Bäckergesellen hielten gestern vormittag in der ArbeUSbSrse «ine zahlreich besuchte Versammlung ab, um die Beseitigung der StellenvrrmittlunMureauS zu fordern. Elt, großes Polizeiaufgebot überwachte dir ArbeltSbörse. Die B?r° sammlung sandte zwei Delegierte zum Ministerpräsidenten, um ihn «lnzuladen, sich persönlich von den außergewöhnlich« Maß» nahmen zu überzeugen. D'r Ministerpräsident lehnte den Gmpsang drrljSMßkick« ab Dk» gi>W' ruhig anbeinander, ohne^daß ei» ^wff^fall vorgekomm« war. Roch lnenrer dniirtck der Kampf dee »Schrchzöllrree^ geg« dir Kreihündl« und ««gekehlt fort. Am Sonnab«d htelt der Liberale Harcourt iu einer großen Versammlung in Rawtrn»tall (Lanrashire) eine geharnischt« Rede gegen Valsour« Vergeltung«. Politik und Ehambrrlaln« gollve»rln«pla». Lr sührte au», daß durch vergrltuugßmaßnohm« «in Tariskrirg aubbrrch« könne, der kostspieliger sein würde, al« der vurenkrteg. Dir Behaup tung, daß der britisch, Haudrl i« Niedergang, sei, sek unbe gründet. Chamberlain« Pläne beruht« aus einem Trugschluss!» und verstoß« gegen di, gesund« vrrnuust und all« Ersähruug. Ihr« Durchführung würde verhängnisvoll sür da« Reich s«ia. Wal England brauch», sei« nicht Schutzzölle, sondern ge sunde Rrsormm aus wirtschaftlichem, politischem und sozialem Gebiete. Vmerikn, Au« Washiugtoa, 2. November wird gemeldet: Zwei Männer versucht« gestern zum Präsidentin Roosrvrlt zu ge lang«. Neid« find offenbar geistrbgrstvrt, abrr harmlos; st« wurdrn zwick« ärztlicher Untersuchung srstgenommen. »Hb««. Dir vorige Woche gemeldete Besetzung von Mukdrn durch die Raffen hat selbstssdie sonst so gelassene chinesische Regierung einigermaßen in Aufregung versetzt. Natürlich denkt sie nicht an bewaffnet« Widerstand, aber sie scheint doch nicht gewillt, sich in dA »au« W«dMtz dem Dinge oha« «mit nee« zu^s schick« sie hat di« b«s»eu»iwt«u Gesandtschaft« um Rat gebet« Nach Meldung«/ die bR der Negierung eiugegang« find, bischt«, sperrten die Tor« und Vertrieben di« chinesisch«, Beamt«. '? I» und um Mukdeu befind«» sich zwischen 10» und 20000 EHI- pesen; di« chiuefischrn vrfrhllhaber iu der Maudsch«r«t hab« aber gewesten« Vrsehl, in keiner Weff« der russischen Re- gierung Widerstand zu Kisten und alle« zu tun, um Kollision« zu vermriden. Di« Umstände, t l« zur Atedrrbrsetzuug Mukdeu» führt«, waren folgende: Di« Ruff« verwandt« «tu« berüch« tigt»n Briganten al» Chef einer der irregulär« Polizriltupp«, die sie in vir Maudschurrk bild«. Vir THines« vervmgt« zu wiederholt« Mal«, daß dies« ihn« übergeben wrrde. Vor kurzem kamen die Ruff« diesem Verlangen »ach. Der Vrigaut wurde von einem chinesische« Osstzitt ohne vorherig« gerichtlich, Untersuchung enthauptet. Daraufhin verlangten di« Ruff«, daß dieser Offizier innerhalb fünf Tage hingrrlchtet werde, widrig«, «all» Mukdrn do» ihn« bescht werden würde. Da» chinesische AuSwäitlge Amt erbot sich, d« Offizier zu verbann« und ver handelte noch darüber mit dem russischen Gesandten, al» di« Meldung eivtzing, daß di« auzrdrohte Besitzung Mukdrn» erfolgt sei. Wie verlautet, haben di« Chinesin dl« von den Ruffen gesetzte Fcist mißverstanden und geglaubt, fit lauf« erst Sonn abend ab. Lktrchrnnnchrtchie« für Zsttysi« us-d Röder««. Donnerstag den 5. Noa., vocm. 10 Uhr Wochenkommnniou im Bet faale ,« Röder au. siin möbl limmer womöglich mit Gchlaiz, sos. z. m. gesucht, möglichst Bwtrrre Offert - mit Preis unter v. Serk. ^80 in die Expedit'on d. Bl WLWU" tvetriebskapttal, Perfonalkredtt, In jeder BctragShöhe werden Anträge angenommen. H. Köber, Dresden, Reitbohnstr. 19. Rückp. erb * Sang« ALS««, welch« Lust haben, die Klanzplätterei gründlich zu erlernen, we-den engen Zn »rir. Häupter 2 „Gdelweist" 1 tücht., saub. Waschfrau wird sofort gesucht Augnsiastr 2, pt. l Rvied» lloirstsa! Lsrron jsä. 8t!?uä. u. ^.Itsr8 - vsuv a. ob. Vorw. — srk. v. Llitt. ihr. ^.ckrs88ö 8vk. 600 reioke Lartiou u. öiickor 2. ^.U8- cvabl. H a. rvüv80d 8 2. vsrd.: 1 j. VVawow. 150000 ül. Vorw, 1 däu8l. or2. Oamo wit 200000 ül. Vsrw u i 6lut8b«8, , wit oa 350000 Ll. Vsrw. u 8pat. krbo ^Ilo8 üäbore äurek k. Komsivrt, Lsriin 8 14. Für fo.oil oder 1. D-z. suche ich :tn flciß'ar: urd ordentlich!s INschvkwn. Frau Schönherr, Bahnhosstr. 6 a Einem jungen, gebtld. Mädchen ist Gelezenheit «eboten, sich in besterrm G-schäft als Berkünferin auszubilden. Oste tcn unter K. N. in die Exped. d. Bl. erbeten. 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Und wenn ich Dich noch einmal dabei er tappe, Puffe ich Dich ab wie die böse Bas in Wien." „Das wird mir nicht wehe tun," sagte Wephcrl nnd zeigte ihre prächtigen Zähne. Die Herren ans der Ecke hatten ihr Spiel unterbrochen und kamen mit vielem Verwundern herbei, nm ihn zii be grüßen. „Ja, den Zug verspätet, meine Herren, es ist eigentlich eine Schande, aber ich freue mich doch, daß ich wieder da bin! Und Sie sind allein daheim geblieben? Die andern sind wohl hinüber zu Tanz nnd Feuerwerk?" „Ja, die meisten!" „Aber das gnädige Fräulein anc» Berlin ist daheim geblieben. Sie hat hier eben noch gesessen nnd Forellen gegessen, sagte Wcpherl. „So? lind wo ist sie denn seht?" „Mir scheint, sie ist in den Garten gangen. Be siehlt der Herr, daß ich auftrage.? Es gibt Forellen heute abend." „Später, Wcpherl! Zuerst ninst ich mir Berge nnd See bei Mondschein betrachten." Er kam die Stufen herab, blieb stehen nnd blickte scharf nm sich. Sic wußte, daß sie ihm nicht entgehen konnte, daß er im nächsten Augenblicke vor ihr stehen würde. Ans einmal waren Zweifel nnd Beden len von ihr abgesallen in ihr war nichts als jubelvolle Freude. Mit einigen raschen Schritten hatte er sie erreicht. Und als sic ihm jetzt bebend gegenüberstand und ihr Antlitz zu ihm erhob, da gab es für ihr? nur eine Antwort auf das Geständnis, das er in ihren Augen gelesen. Er um faßte sie und zog sie an sich. „Mara", flüsterte er, „ich habe Dich unaussprechlich lieb, schon seit lange, lange. Und jetzt endlich haben mir Deine lieben Angen verraten, daß auch Du mir gut bist. O Du Böse, warum hast Tu mich so lange gequält?" Sie hatte die Arme nm seinen Hals geschlungen, ihr Kopf ruhte an seiner Brust. „Run bist Du mein, mein Liebstes, mein alles!" flüsn-rte sie leise. Es folgte eine Pause seligen Schweigens, während er ihr stürmisch Haar, Stirn und Lippen küßte. „Wie kam es, daß Du meiner Erklärung immer aus wichest? Hattest Du kein Vertrauen zu mir, wurde es Dir schwer, Deine Freiheit auszugeben?" „Es war nicht das — meine Freiheit anfgeben? O Wolf, was gibt's auf der Welt, das ich für Dich nicht mit Freuden hingäbe? Aber ich hatte Bedenken, ob es klug wäre, Dich an mich zu binden. Ich bin vier Jahre älter als Tu." Er lachte. „Und weiter nichts? Ich pfeife auf die vier Jahre!" Ein knabenhafter Uebermut kam über ihn, er umfaßte sie und drehte sich mit ihr im Kreise. „Und doch liegt Gefahr darin," sagte sie, als sie wieder beide nebeneinander standen. Es ist wider die Natur. Der Mann soll der Frau au Alter und Erfahrung über lege,?, er soll die höchste Autorität im Hause sein." „Darüber beruhige Dich. Ich verspreche Dir hiermit, meiu eheliches Regiment tapfer aufrecht zu erhalten!" Seine blauen Augen lachten und blitzten, als sie zu ihm aufsah. Sie mutzte daran denken, daß Wepherl ein mal zu ihr gesagt: er hat ganz merkwürdige Augen, der Herr von Rüger. Wenn er einer? damit anblitzt, dann schlagen die blauen Flammen heraus. — Wie liebte sie ihn! Wie fühlte sie, die stolze Mara, sich so klein und demütig gegen ihn. „Und Deine. Eltern?" fragte sie zaghaft. „Meine Eltern lieben mich und wollen mein Glück," sagte er plötzlich ernst werdend. „Wie ich es mir aufbaue, das überlassen sie mir." Sie saßen auf der verborgenen Bank neben der Hecke nnd blickten auf den ruhigen See hinaus. Ten Kopf an seine Schulter gelehnt, lauschte sie seinen Worten. Er sprach zu ihr vou seinen Eltern, und alles was er sagte, atmete höchste Verehrnng und zärtlichste Liebe. Er erzählte von seinem väterlichen Gute, von seiner Kindheit, von der zärtlichen Liebe der Mutter für ihr einziges Kind, von ihren Tränen und ihrem Schmerze, als sie sich von ihm hatte trennen müssen — wie aber der Vater trotz dieser Tränen fest geblieben in seinem Entschlüsse, ihn früh aus dem Hanse zu geben und ihn mit seinesgleichen zusammen erziehen zn lassen. Sie hörte ihm zu, und es war ihr, als ob sie zu den Menschen, von denen er sprach, schon lange gehörte. Eine tiefe Sehnsucht nach Vater- und Mutterliebe überkam sie. Sie, die Frühverwaiste, halte sie nie kennen gelernt. ,^Jch kann es kaum fassen," sagte sie, den Kopf von seiner Schulter erhebend, „noch vor einer Stunde, wie lebensmüde und hoffnungslos sah es in mir aus! wie fühlte ich mich einsam und überflüssig in der Welt! Und jetzt, diese Fülle von Glück! Und das alles danke ich Dir und Deiner Liebe! O, wie ist die Welt und das Leben so schön!" * * < . ' * , > FortsitzM- stHßl
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