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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190311235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19031123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19031123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-23
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1903
- Autor
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Riesaer K Tageblatt ««d A«r»t-»r WeßM Nß Aqchtt). .,.7^.7^,. Awtsölatt *^27 der Königl. «mtshauptmmmschast Großenhain, des KSniffl. Amtsgerichts Md des Stadtraths zu Riesa. ^tr 27t Montag, JA Rodemder 1S08, ich«»». 5« Jahrs" «r. SIL DaS Riesaer Tageblatt erscheint sove» Ta- Abends «tt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition i» Riesa 1 Mart SO Pfg.. durch unsera Träg« smt in» Han» r Watt Sö Pfg., btt Abholung am Schalter der kaiserl. Poftanftalten 1 Matt «5 Pfg., durch den Briesträger frei ins Hau« 2 Matt 7 Psg. Auch «ouatSabonnement« «erden angenommen. «u^ea-Annahme für die Nummer de« Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer t winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Dastantenstraße 59. — Für die Redactton vcranttoortlich: Hermann Schmid» in Riesa. Krettss« de« 27. November IVOS, vor». LL Uhr. kommen im AukiiouSlokal 1 Bücherschrank, 70 Paar große u. kleine Lürbänder, sowie 4 Fahr radständer gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, de» 21 November 1903 Dee Ger.-Bollz. de« K-l. Nmts-er. Lmmahemv, tze« 28. dieses Mo««ts vormtttugö U Uhr wird i« SitznngSsaale der unterzeichneten Königlichen AmtShauptmannschast öffentliche Bezirksausschußsttzung abgehaltm. Großenhain, am 2l. November 1903. Köuigttche Amt-Hau-tmsnnschast. «e. Uhlem umr. ' OerllicheS und Sächsisches. Nirs«, 23. November 1903. — Ul» überanl heftiger Stur« tobte in der Nacht zum Sonntag, wobei sich auch Gewittererscheinung« geltend machten. Zritweilig wurden dir dunklen Zimmer von hell«« Vlitzschein erleuchtet. Aach da» elektrische Licht wurde stark beeinflußt, eß leuchtet« bald hell aus, bald drohte «S zu verlöschen. Durch den Stur« ist iu der Stadt au Privathäujern mehrfacher Schaden verursacht worden. In einigen Grundstücken find Mauern ein gedrückt, Fahnenmasten hrrobgebrochru, Froster zerschlagen, Bäume umgebrochen worden usw. Die Telephonlritungrn wurden mehr, fach beschädigt. Der am veamienhause angebracht« Schaukasten de» Herrn Photograph Neiuhold hier wurde vom Siurm hrrabgrrifse» und zertrümmert. Im Gröbaer Hase« ist vom Güterschuppen und ebenso von einem Gebäude d«S Eisenwerk- da- Dach abgedeckt worden, von eine« Gröbaer Neubau, der unlängst gehoben wurde, wurde der Dachstuhl abgeworsrn. Boa dem furchtbaren Druck, mit welchem der Sturm zeitweilig etnsetzt«, gibt «in Borgaug am Riesaer Ellqaal «in Bild. Der mehrere hu», dert Zentner schwere Grtretdeelrvator einer hkrstge» Firma wurde vorwärt- auf de« Schienen und aus einen Dampskrahn getrieben. An Poppitz wurde di, groß« Lind«, di« vor dem Hrnnig'schrn Gasthof stdnd, ««geworfen, wobei rin Tel-phon- droht zerriß und ein« Gartenlaube zerdrückt wurde. Ander« wärt» scheint der Sturm fast noch schlimmer gehaust zu hoben al- hier, wie au- den weiter unten r, sichtlichen Meldungen in de» Artikel .Sturm-Nachricht,»" zu entnehmen ist. — Am vergangenen Freitag abend brach im Lrden de- Herrn Bische!, Wrttinerstraße, Feuer au-. Genährt durch die lricht brennbaren Sache» breitete sich der Brand sehr schnell au» und droht« bald «inen größeren Umfeug anzunehmrn. Durch 1 schnell he.beteilende Hilf« und geeignete Löscha,beiten wurde se. i doch sed« Gefahr bald besel igt, sodoß di« in Kürze aus der Brandstätte erschienen« Feuerwehr »ich! in Tätigkeit zu treten brauchte. Immerhin dürst« der verursacht« Schaden nicht un beträchtlich sein — In einem Hause der Hauvtstraße waren ferner vorig« Woche de- Rach!» Brikett» in Bravd geraten, doch gelang e» glücklicher Weise, do- Feuer, ehr e» größeren Umfang annahm, zu lösche». — Bekanntlich erhalten nach Paragraph 7 Absatz 5 des Gesetzes, die Gewährung von Wohnungsgeldzu schüssen betr., vom 16. Juli 1002, unverheiratete (ledige, verwitwete, geschiedene) Beamte nur die Hälfte des tarif mäßigen Wohnungsgeldzuschusses; jedoch kann er ihnen im Falle des Bedürfnisses bis zum vollen Satze gewährt werden. Nach einem Beschlüsse des Kgl. Gesamtministe riums wird die Entscheidung der Frage, ob ein Fall des „Bedürfnisses" gegeben sei, nicht davon abhängig ge macht, ob der Beamte Privatvermögen besitzt oder nicht, sondern lediglich davon, vb der unverheiratete Beamte durch besondere Verhältnisse genötigt ist, einen Haus stand wie ein Verheirateter zu führen. Hiernach wer den im allgemeinen nur diejenigen unverheirateten Be amten mehr als den halben Wohnungsgeldzuschuß er halten können, welche dauernd eine oder mehrere Per sonen in ihren Haushalt aufnehmen und sie ganz oder zu einem erheblichen Teile unterhalten. Dies gilt nament lich für Witwer und Geschiedene, die ihre Kinder bei sich behalten, um sie zu erziehen oder in der Wirtschaft zu verwenden, aber auch meist für solche Witwer und Geschiedene, die kinderlos sind und zur Vermeidung der Auflösung ihres Haushaltes eine Wirtschafterin in Lohn nehmen. Das Gleiche gilt für die Fälle, wo Beamte ihre näheren Angehörigen, z. B. die Mütter, ihre Schwestern usw. zu sich genommen haben, um sich eine unabhängige . Häuslichkeit zu verschaffen und gleichzeitig die Ihrigen erheblich zu unterstützen. Leben aber ledige Beamte mit Verwandten auf gemeinschaftliche Kosten zusammen, oder ist die Unterstützung, die ein solcher Beamter seinen Verwandten gewährt, nur gering, so wird nicht mehr als die Hälfte des tarifmäßigen Wohnungsgeldzuschusses zugebilligt. Beispielsweise wird auch dann nur die Hälfte des Zuschusses zugesprochen werden, wenn ein verwit weter Beamter für sich allein wohnt und seine Häus lichkeit von seiner zufällig im selben Hause wohnenden verheirateten Tochter besorgen läßt. — Unter Hinweis auf eine neuerliche Verunglük- kung von Kindern, welche von wandernden Gymnastikern zu gewerblichen Zwecken verwendet worden waren, nimmt das sächsische Ministerium des Innern in einer Verord nung Anlaß, zu bestimmen, daß den Gemeindebehörden die sorgfältige Beachtung der Vorschrift im Paragraph 62 Absatz 3 der Gewerbeordnung bez. des Verbots der Mitführung von Kindern unter 14 Jahren zu gewerb lichen Zwecken und entsprechende UeberwachMg der Wan derbetriebe eingeschärft und hierbei darauf hingewiesen werde, daß der Eintrag von Kindern im Wandergewerbe schein behufs deren Mitführung nicht als Erlaubnis zu ihrer gewerblichen Verwendung anzusehen sei. — llcver dt« törichte ErkältungSfurcht schreibt SauitätSral Dr. Küster im AeLkulap, Beiblatt der »Allg. Deutsch. llaionfitätSzeitaug', unter anderem folgende-: Einen geradezu unheilvolle Schaden richtet di« EilälmogSfmcht an. Aerztltch ist man sich wohl allgemein Na» darüber, daß stark« Durch- kältuugeo infolge Kreislaufstörungen den «Wgrwanderten Bazillen «inen günstigen Nährboden schaffen könne« Aber dl« Erkältung ist dann doch immer nur die Gelegenheit-Ursach« und der Tropfen, der da- Gla- Waffe» znm llebr,laufen bringen kann, aber nicht dir eigentlich« Ursache. Außerdem handelt «» sich dabei doch rur um wirkliche, laagaodauernde Durchkältangen, nicht um schnell vorübergehend« Temperaturunterschiede. Aus keinen Fall kann «in« Erkältung rintreten, wenn znm Beispiel in der elek trische» oder Pferdebahn vorübergehend die Bordertür geöffnet wird. Ein« solch« Furcht ist aber in Wirklichkeit vorhanden und hat in Berlin (and auch in Dresden) dazu geführt, daß die Türen zur Borderplattform während der Fahrt geschloffen gehalten werden. Man ist allo geuöigt, dir verdorbene rnd durch dr» vielfachen Haften der Fahrgäste mit Bazillen ge schwängerte Last rtnzuatmeu und sich der Gesahr dr» Ansteckung auSzusetzen. Die Furcht vor Zug ist so gewaltig, daß jeder sich berrcktivt glaubt, do- vollständige Sbsperreu de» frische» Luft zu bem sprachen, weil ,- zirht. Fast täglich kann man dir er- götzlichstea Streitigkeiten dleserhvlb aus den Bahnen erleben. Da- Bedenklichste hierbei ist aber, daß der Mensch von Jugend aus verweichlicht wird, daß r» erwachse« sich für verpflichtet hält, sich ängstlich von Lust, Licht und Wasser sernznholleo, denn auch beim Waschen könnt« ja ein« Erkältung staitfindr». Hierdurch entzieht er sich der Grundbedingung sür einen ge sunden und kräftige» Ausbau dr- Köiper»; er welkt wie «ine Pflanz« dahin, die nicht genügend mit Licht, Lust und Waffe» versehen wird. — Wochrvspirlplan dr» Dresdner Hosthrater. Opern« ha«-. DienStag: Der Bajazzo; Sizilianische Vaur»neh»r. Mittwoch: D«r fliegende Holländer. Donnerstag: Aldo. Frei tag: Geschloffen. Sonnabend: Znm ersten Male: Namm. Sonntag: Martha. Schauspielhaus. Dirn-tog: Laodida. Mittwoch: Dec Probepfeil. Donnerstag: HerodeS und Marianne. Freitag: Der verlorrur Sohn: Ohne Konsens. Gonnabenv: Maria Stuart. Sonntag: Zum erste« Male: Hrilkrird. Anfang nachm. 3 Uhr. Onkel vräfig Ansang abend- 8 Ubr. * Oschatz. Donner-tag, den 26. November abend» 8 Uhr findet »ach mehrjähriger Pause wieder ei, Arwenkoozeit unter der Leitung de- Herrn Kantor Hansch statt. Zur Aut- sührung gelougt «io neu«», groß«» Chorwerk von Carl Hirsch .Bilde» au» de, alten Reichsstadt' für Soll, Cho» und Or chestr». Al- Solisten wirken mit Frau Kantor Hansch (Sopran), Herr Schrimpf Leipzig (Voß) und Herr Rem,l.Dresden (Tenos) Dr« Occhrsterzart spielt da» Mufikchor dr- hiesigen Ulanen«' giment- verstärkt durch Mitglieder der städtischen Kapelle. Der Bedeutung und Schönheit dr» Werke- ruisprechcnd sei der Besuch de» Konzerns dringend empfohlen. ) ( Dresden, 22. November. Der König besucht« heute vormittag mir d-rn anwesenden Mitgliedern der königl Familie de» Gottesdienst in der katholische« Hofkirche. Um 5 Uhr sand im Refidenzschloß F-milieutasel statt. — In de» Rocht zu» Sonntag wütete hier «in heftiger Sturm, der an Dächern, Bäume», Trlegravhenstangen, Firmenschilder», Effrnköpsen rc mehrtvch-n Schoden anrichiet« Loschwitz. Eine Spukgeschichte bildete hier lange« Zeit das Gesprächsthema. Im unteren Teile des Ritz weges, der infolge der hohen Bäume und Sträuche sehr finster liegt, war in den späten Abendstunden öfter em« Frau mit verhängtem Gesicht, die durch ihren plum pen Gang einen Mann verriet, gesehen worden. Mehre« „beherzte" Männer begaben sich deshalb, mit Knütteln bewaffnet, abends dorthin und warteten, bis das Ge spenst sich bemerkbar machte. Plötzlich erschien in der 11. Stunde die Person in derselben Meldung, aber mit dem Auftauchen waren die „furchtlosen Aufpasser" ver schwunden. Schließlich drang ein diesen Weg benutzender Herr auf die Person ein, riß ihr das Tuch vom Gesicht und erkannte in ihr einen im Rißwege wohnenden Fabrikarbeiter. Die Polizei dürfte dafür sorgen, datz es im Rißwege nicht gleich wieder spukt. Zittau, 21. November. Die Errichtung eines Elek trizitätswerkes für Licht- und Kraftabgabe, sowie für den Betrieb einer elektrischen Straßenbahn war für Zit tau schon mehrfach geplant, ohne daß die bezüglichen Projekte zur Ausführung gekommen wären. Nunmehr wird es damit Ernst werden. Die Stadt hat bereits einen Direktor Dr. Starck für das geplante E.ektriz^ tätswerk engagiert, der seinen Posten am 1. Dezember ds. Js. antritt. Die Firmen Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft Siemens u. Schuckert, Lahmeyer u. Co. und Helios sind von der Stadt aufgefordert worden, bis zum 22. November Pläne und Kostenanschläge einzurei chen. Der Bau soll im zeitigen Frühjahr begonnen mid im Laufe des Sommers vollendet werden. Zunächst sind 4,4 Kilometer Straßenbahn geplant. Chrmvttz, 2 t. Nosrwdcr. Von einem schwer-u Unfall Word, -»stein in der Reitbahn .Tattersall' der RegimmG- Adjutant Oberleutnant Kirchner vom 181 Regime»! betroffen. Der genann « O fizirr ritt ein junge« Pferd, al- diese- p Stzllch durchging und seinen Reiter so «»glücklich gegen ein« Barche der Bohn schleuderte, daß er einen schweren SchädelSruch da- vontrug In bewußtlosem Zustande ward« dr» verunglückt« nach dem Garnisontazarrlt gebracht, wo er hrffnung-lo» dar- ntederliegt. »Chemnitz, 28. November. Der am Freitag früh in der hiesige« Rtttbaha Tattersall schwer verunglückte Oberleut nant und Adjitant de» 181. Jofantrrierrgiwevt- Kirchner P am Sonntag früh, ohne da» Bewußtsein wieder erlangt z» habe», gestorben Zwickau, 21. November. Der Srri-an-schoh äußert, sich iu seine» letzten Sitzung gutachtlich zu der vom Ministerium aognrgtm Frage, ob «ine Einschränkung der Verein-tanzve»- guüguugeu nötig u.,d nach Befinden dadurch herbeizuführrn sei, daß dieselben allgemein von vorheriger, nm nach Bedürf»»- zu ei teilender Genehmigung der Polizeibehörde abhängig gemacht würden, im vernrinknden Sinn«, bezeichnet« aber eine Erhöhung der Abgaben von Tanzveranstaltung«», insbesondere von solch«» von langer Dauer, für empfehlenswert. Annaberg, 20. November. Die Königliche Amt-Haupt» Mannschaft Annaberg hat im Einverständnisse mit de« ihr bei geordneten Bezirkkaukschuff« bestimmt, daß in sämtlich« Gast höf«, Gast, und Schankwirtschastr« ihre- Bezirk-, mit Au»- »ah«, derer in den Städt« mit revidierter Städteorduung^ di, zm Verabreichung von Speis« und Getränk« dlinend«
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