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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190312231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19031223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19031223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-23
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1903
- Autor
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««d Kusrtger «ß I» L>a» Rtrsa« ragrblatt rrschrdrt Mo, r« Abend« «tt Ausnahme der Sonn- und Festtage Metteljährllch« Bezugspreis bet Abholung in der Eki -dttlon in Riesa 1 Marl 50 Pfg., durch unser« TrLzer tot in» Han« 1 «r«r« Psg., bet Abhalnng «a Schalter der kaiserl. Postanstalten l Mart «5 Psg., durch den Brtestrüger frrt ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch Monat«adonnement« werden angenommen. rlnzrigewAmurtzN« süx dtr Rümmer de» Ausgabetage« bt« Bormtttag 9 Uhr ohne Bewahr. D«ck «b vertag von Langer » »tnterltch in Rtrsa. — Veschästssteve: Lastantenstrahe 59 — Für dtr Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Rtrsa. .,.7777^,. Amtsötatt -rr- der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, de» König!. Amtsgericht» Md de» Stadttath» zu Riesa. - M? Mittwoch, SS rezember »903, abend». SS. Zahyi Bestellungen auf da» „Messer Tageblatt" Amtsblatt der königlich«» und städtische« Behörde« zu Riesa mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler aucher Elbe" werdm angeuommrn au den Postschalter«, von den Briesträgern von den Austrägern d. Bl., sowie von der Geschäftsstelle in Riesa, Sastanienstraße SS; in Strehla von Herrn kvnvd Vkä»en«, Schlosser, Hauptstraße 161. jeder Art finden im Riesaer Tageblatt in der Stadt sowohl wie auch in d v Landbezirken, in allen kreise« der Bevölkerung vorteilhafteste Verbreitung. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Ries«, 23. Dezember 1903. — Am 25. d. Mt«. wird bei leidlichem Wetter von 12 Uhr mittag» ab vom Trompet,rkorp» de» 3. Felda, ttllnie- Regiment» Rr. 32 Platzmustk aus dem Kaiser Wilhelm. Platze gespielt. . — In ein Geschäftszimmer einer Batterie des 6. Feld- Art.-Reg. Nr. 68 ist in einer der letzten Nächte ein Ein - bruchsdiebstahl ausgeführt und dem Vernehmen nach ein Geldbetrag von zirka 200 Mark gestohlen worden. Der Dieb ist noch nicht ermittelt. — Der Vrrria drutscher Tkichwtrt« hält am 30. dies«» Mona!» vormittag» 11 Uhr seine General Versammlung: m Rrstmraut »Schloß Rittri stein', Ritterstraße 5 in Leipzig ab. Die Tagesordnung ist «tue srhr reichhaltige und tattrrssante. Dl« B-rsammlung wird sich «. a. auch damit beschästtgro, eine Fischbesatzhörs« in» Leben zn rufe». Zu dieser Versammln»» haben nicht nur di« Mitglieder de» Verein«», sondern auch all« Freunde und Gönner der Fischerei Zutritt. — Rach einer M tteilaag de» KSatgl. Ministerium» de» Innern find ia Himburg und Altona jüngst Zwetmark, stücke mit dem Münzzrlchrn v und dir Jahreszahl 1902 an- gehalten worden, di« sich al» sehr gefährliche Nachprägun, gen erwiesen haben. Sie find au» einer hochhaltigen Silber» legierung mit rinem Feingehalte von 986 Lousendtrilen aus gravierten Stempeln hergrsttllt; ihr Silbrrwert beträgt bei jetzigem riwa Marktpreis, 80 Pfg Dl« unterscheidenden Merkmale find nur bei genauer Betrachtung und teilweise nur mit b«. waffartrm Auge erkennbar und bestehen ia 2 Punkte« aus d«r Fläche nahe dem Kehlkopf« de» vlldniss«», «ine« Punkt« un« mittelbar am Haar« de» Hinterkopsr» gegenüber dem Buch, staben L iu .Baynm", einem Punkte aus der Fläche untu> vor de« Münzzrichrn v aus der Kopfseite uud einem Punkte auf der Fläch« über dem R de» Worte» .Mark' zwischen der rechten klau« und der Adlerschwonzverziernng aus der Adler seit«. Nachahmungen der bezeichnete» Art find auzuholten. Der Poltzeibrhörde ist von dem Vorkommen von Falschstückeo Mrlbuug zu mach«. —- Wie da» sächsisch« Ministerium de» Innern ia einer Verordnung brkauvt gibt, hat der Vorstand de» Sächsischen Fischereiarreln» zu Dresden von neuem Klage erhoben über die Verunreinigung der fließenden Gewässer Sachsen». Er hat namentlich betout, daß trotz der vorkrhrungen, wonach di« da» Flschleben grsährdrudrn Absallstcff« nicht u« mittelbar in di« fließenden Gtwäffer gelangen, sondern sich vor. her absrtzrn uud Niederschlagen sollen, doch immerhin noch fort dauernd zahlreiche FIlchstrrbkn iu säst sämtlichen Hauptwasser- läuft» de» Lande» za verzrichurn seien. Al» verunreinig! seien namentlich zu bezeichnen die Elb«, weiße Elster, Röder, Party'. vrrrinigt« Mulde, di« Spree bei Bautzen, d«r Schwarz- Waste,floß bei Johanna«org«vstabt, de» Ehemnitzfluß bei Lhrnmitz «ud dl« Wyhra t«i Borna. Rach de« Angabe« d«» Fischerei- Verein» droht de» Flschb«stände iu d« flirßeude» Gewästrrn auch insoweit «och eine wrltrr« Gefahr, al» von leichtsinnigen und gedankenlosen Lrichbefitzern pockenkranke Karpfen lebendig ia di« Telchabflüsft g«wors,n würden, sodaß dteselbev in den uäch sten Wasserlauf gerieten und abschwänm««. Dadurch würde dl« ansteckend« Pockeakraukhrlt weiter getiageu und damit uud«. rechrnbarer Schaden aog«lch!rt. Di« Pockrnkraukhrlt sei ,1», JasektionSkrankhelt und wftk«, wahrscheinlich durch de« Kot der Fische, sehr ansteckend Durch diese Krankheit magerten di« Fische außerordentlich ab, ihr Wachstum «erd« stark beeinträch tigt und ei« großer Teil t «selbe« müsse nach längerem Siech, tum verluden. Die Wissenschaft vermöge zur Zeit über dje Tatst,hurig und Lß« die Mittel zur Hrilung noch k«iae ge- nügendru Ausschlüsse zu gebe«. Der Fifchrrrlvririn hab« schließ lich erneut um scharf« Kontrolle, namentlich bezüglich der Änk gruben und Klärbassin», sow e um Hinweis aus die Grfährltch ftit d« Pocke»krankhett gebet-» Da» Ministerium de» Innern veranlaßt daher die krrithauptmanvschafte» in der Berorduuux, die zuständigen Behörde» rutsprecheud ouzuwelsen und zu v«r. ständigen. — Da« sächsische Ministerium der Justiz gibt in einer Verordnung brkannt, di« Dlrekliou de» Jastitu» für gerichtliche Medizin der Universität Leipzig habt dem Justizministerium mitgeteil», daß «in Verfahren entdeckt Word,» sei, verwvg, dessen sich saft in jrdem Fall« mit Sicherheit ermitteln last«, ob da« irgrrnd einem Gegenstand anhaftende Blut von einem Menschen oder von eiuem Tiere herrühr», und daß da» Institut durch dinBefitz der erforderlichen Apparate und durch seine sonstigen Einrich tungen in der Lage sei, jedrrze t Untersuchungen aus Mensch-«- und Tierblut nach diesem Verfahre« auSzusührrn. De» Staat»- anwallschaftrn und UntersachungSrichtrr« wird in der Berord- nung anheim gegeben, vorkommrnde« Fall» «ntsprechendr Er. suchen an di« Direktion de» Institut» zu richt«». — Beim Hrraunahr» de» Jahreswechsel» ist wie. dumm darauf ausmerksa« zu mache«, daß «» fich dringend em pfiehlt, den Einkauf der Frrimarkrn für Neujahigbries« nicht bi» zum 31. Dezember zu verschieben, sondern schon früher zu be wirken damit der Schaltrrverkehr an dem genannten Tage fich oidouaa»mStzlg abwickel« kann. Ebenso liegt r» im rigeve» Jvterrsse de» Publikum», daß die N,ujah,»bliese ftühzrilig zur Auflieferung gelangen und daß nicht nur aus den Briesen »ach Großstädten, sondern auch aus Brief«« nach Mittelstädten di« Wohnung de» Empfänger» angraebeu werde. Für Berlin ist außerdem di« Angabe de» Bestell-Postamt» dringend wünschen?, wert. — Die größte sächsische Landgemeinde ist Oelsnitz bei Stollberg i. E. mit 13 281, dann folgen Schönefeld bei Leipzig mit 11520, Niederplanitz mit >11388, Möckern mit 11385, Neugersdorf bei Löbau mit 10913, Deuben bei Dresden mit 10073, Oberplanitz mit 9826, Stötteritz mit 9067, Ebersbach bei Löbau mit 8847, Oberlungwitz mit 8499 und eine ganze Anzahl mit mehr als 7000 Einwohnern. Striesen. Auf dem Totenbette brstohl-n hat di« 38 Jahr« alt« Wirtschafterin Marie Lribrlt au» Aolftnau ihren Herrn. Seit mehrrren Jahren stand Fräulein L dem Hauk- Halte de» h'chbrtagten Privatv« Beil in Striesen vor. In seltener Treue und Hingabe pflegt« sie ihren Herrn bi» zu seiner litzten Stunde uud au» Dankbarkeit für diele Opfer- ireudigkeit de» MSdcheu» setzte der Privat»» seine, HauSdowr testamentarisch «ine jährlich« R-ntr von 800 Mcrk au» und brschenkie sie außerdem noch mit einer Summ« Geld,» und «irrige« Wertpapieren. Der alte Man« pflegte «ine« Teil seine» in Wertpapieren bestehende« verwögen» aus der Brust, in einer Tasche eingenäht, auszubrwahren und auch in seiner Todesstunde trug er seinen Schatz am körper. Al» er nun am 28. Juni d. I. dir Augen sür immer schloß, war di« Wirtschafterin so pietätlos, den Verstorbene» zu bestehle». Sir ripnetr fich zwei chioefischr Staatrovleihrn über zusammen 100 P'uud Sterling an, versteckt« die Papiere und «acht« «ach einigen Tage» den versuch, die Papiere bei der Bank zn verkauft«. Die E>be« de» Tote» haben jedoch im Nachlaß ein vrrzeichoi» der Wert papiere gesunden. Der verdacht de» Diebstahl» lenkt« fich so. fort aus die H,u»hältnia und wurde bestätigt dadurch, daß diese de» Diebstahl aus eine» Freund de» verstorbenen abzu- lenken versuchte. Nunmehr unter Anklage gestellt, vrrurteUt« da» Landgericht Dresden dir Habsüchtige wegen U«t«,schlag»», ,«10 Monaten Geiängni» und 2 Jahr«, EhrenrechtSverlust. Mutzschen, 20. Dezember Herr Rittergut»»,fitzer Naumann hier, der di« Lippesch« Gchueidemühle nebst vollst«»- biger Wasserkraft käuflich erwarb«, hat, beabfichtigt die Er richtung «ine» Eiettrizitättwerke», ein Unternehm«»», da» de« vollen vrifoll de» Stattgemeinderat» fiadrt. Da» Unternehm«» soll möglichst unterstützt uud besonder» dir Slraßenbeleuchttwg ang,schlossen werden. —tz. Ertmmitschau, 23. Dezember, vor dem hiesig« Schöffengericht wurden abermals ein, Reihe von Anklage» w gen Brl'iditzuug von Arbeitswillig« verhandelt, die mit der v-rurftilung von Ausständigen zu Geld, und Frrihrltlstraftn ende! en — Wie nunmehr srpstrht, staden die großen Weihnacht», feiern der ausständige« L xtilarbritrr nunmehr aus thüringischem Boden statt, und zwar am Donnerstag aus 3 Säle» in Göß- uitz und 4 Sälen tn Schmölln (G. A). Mit der Verteilung der Grlcheuft wird heut« Mittwoch früh begonnen. Crimmitschau. 21. Dezember. Ja einem »Zur Ab wehr' überschriebenen Artikel weist ter htrfige .Anzeiger' i« seiner hruiigen Nuwmer die Abgriffe der Nattovolftzicftn u»d ih «» O.gonS, die »Soziale Prozi»', auf »Zerr Behötdev uud insbesondere H rra Bürgermeister Beckmann ganz rntschirde» zurück. Auch die hi-figen Huidwrrkrr winden fich in einer i« drrselb'n Nunmr »vthalftmu öffenMchen Eikiäimig gegen dm Abg Bebel. Dwselbe hatte bikanntttch erklärt, daß hier ,hnn- derte und aberhundert« von kleinen Geschäftsleute» vor dem Bankerott stönd'»»'. Die Einsender legen regen diese leichtfertige Erkärunq Verwahrung «tn und geben Ihrem Unwillen darüber Auldrnck, daß di« Weihnachtsgeschenke vnd dir 7000 Stoll«« tür di« Ausständigen auswärts gekauft b'zw. gebacken worden frftn Da» harmonier« »iit mit d«n Unftrfiützvug««, dir die Gewerbetreibend«« dm AuSständigr« bisher g brock 1 hab««. Crimmitschau, 2i. Drzrmber. Nach der .Lkivttger Volkszeitung' beträgt die Zahl k«r ou» der LavdeSki'chr auSgr» trrtenen E-immitschouer Weber bereit» gegen tausend. —tz. Crimmitschau, 23. Dez. Die Vorgänge, die sich gegenwärtig in unserer Pleißenstadt und deren Nach barschaft abspielen, beschäftigen hier und den umliegenden Städten und Orten alle Gemüter. Aengstlich fragt sich besonders die Crimmitschauer Bürgerschaft, die nicht direkt am Streik beteiligt ist, wie das noch enden soll? Ter Umstand nun, daß die Ausständigen ihre Versamm lungen jetzt außerhalb Sachsens, im Herzogtum Alten burg, abhalten, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Be wegung noch mehr auf sich. Tie Art und Weise, mit welcher in den Versammlungen auf Altenburger Gebiet jetzt über die sächsischen Behörden und die Unternehmer hergezogen wird, verdient wohl die schärfste Zurückwei sung. Nach den Ausführungen in diesen Versamm lungen zu urteilen, müßten ja in Sachsen Zustände be stehen, die im übrigen Deutschland lebhaften Hohn er regen. Wir meldeten schon in unserer gestrigen Nr. aus Gößnitz (S.-A.), woselbst die Streikenden am Montag ihre Versammlungen abhielten, daß diejenige im „Teutschen Haus" dxr polizeilichen Auflösung verfiel. Tiefe Versamm lung verlief schon von Anfang an derart, daß der über wachende Beamte mehrmals mit Wortentziehung und Auf lösung drohen mußte. Wenn z. B. in öffentlichen Ver sammlungen von blödsinnigen Maßnahmen der Unter nehmer gesprochen wird, so ist das sicherlich verwerf lich und nicht dazu angetan, die Kluft zwischen den bei den Parteien zu überbrücke». Ein Diskussionsredner ging sogar so weit, sich abfällig über die Geistlichkeit zu äußern, worauf dann natürlich sofort die Auflösung der Versammlung erfolgte. Der größte Teil der Ausstän digen steht ja jetzt auch im Begriff, aus der Kirche aus zuscheiden. Wohin soll das nun eigentlich noch führen? Tie Zustände sind wahrhaftig keine erbaulichen. Beide Parteien verharren fortgesetzt auf ihrem Standpunkt. An ein Nachgeben beiderseits ist gegenwärtig, wie die Situation jetzt steht, nicht zu denken, und der Kamps wird weiter toben ins neue Jahr hinein. Tie Ausstän digen und die Unternehmer haben sich auf alles gefaßt gemacht und die Unterstütznngsgelder sind schon auf Monate hinaus wjeder geschichert. Vom 1. Januar ab soll übrigens eine nochmalige Erhöhung der Unterstütz ungsgelder eintreten. Welch' eine schwierige Stellung den Behörden bei dem Crimmitschauer Kampf erwächst, darf aber nicht verkannt werden. Geradezu erstaunlich ist aber die Opferwilligkeit der deutschen Arbeiterschaft für die Crimmitschauer. Am Montag konnte den Ausstäu-- digen die doppelte Unterstützung gezahlt werden. Für die Weihnachtsbescherungen kommen 7000 Erwachsene und 5000 Kinder in Frage. Fast unzählige Waggonladungen von Geschenken sind aus allen Gegenden Deutschlands
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