Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190312283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19031228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19031228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-28
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ftchmd au« Meiste« vnd Geftllee, ds« »»«Iß« l» N»std«z. fchlnss« - Reftnftoll«. v«> tzn Ueternvchn», »sr vnch PÄ» zesff» MathUb« zn^ß«. Der Oteomistrr hielt «in« Sesprnch«. D« KRck» mitrr hielt sich ass da« lmtfrli^e «1t der Dep» «atü», dl« fich Hiera») tm Jnnnv^honf, z» ^vnn Mnh derediiGlL Dresden. Durch das Eindringen eines irrsinnigen Studenten der Philosophie G. au» Tharlottenburg, der in Atel seinen Studien obliegt und während der Festtage seine hier in der Antonstadt wohnende Großmutter be suchte, in p-te Zimmer zweier in einem hiestgeni Hotel garni abgestiegenen Gräfinnen Ä. aus Görlitz sind am ersten Feiertag früh gegen 4 Uhr die Hotelbewohner in höchste Aufregung versetzt und die Gräfinnen samt dem Wirt in Todesgefahr gebracht worden. Der 22 Jahre alte Stu dent, ein kräftig gewachsener Mann, war von seiner Großmutter in dem Hotel wenige Tage zuvor einquartiert worden und hatte am heiligen Abend im Kreise seiner Verwandten, die ebenfalls bei der Großmutter zu Be such weilten, der Bescherung beigewohnt. Nach derselben war er ohne sichtliche Erregung in das Hotel zurückge- kehrt. Am ersten Feiertag früh 4 Uhr war er wohl durch das Festtagsgeläute aus dem Schlafe geweckt worden und hatte sofort Zeichen des plötzlichen Irrsinns von sich ge geben. Durch dieselben waren die erwähnten nebenan wohnenden Gräfinnen erwacht. Die Situation erkennend, hatten sie die Hotelangestellten mittels Klingel alarmiert. In demselben Augenblicke hatte aber auch schon der furchtbar erregte Kranke unter gräßlichem Geschrei die nach den nebenan liegenden Zimmern führende Tür er brochen und sich sogleich auf die hochbetagte Gräfin ge stürzt. Die im Nebenzimmer weilende Schwester eilte zur H-ilfe, aber trotz alledem überwältigte der tobende Unglückliche sehr bald sein Opfer und setzte sich auf ihren Körper, Er schlug nun unter fortwährenden Rufen: „Du Schlange, Du mußt sterben!" mit seinen Fäusten nach dem Kopfe der wehrlosen Dame, bis sie die Besinnung verlor und er ihr am Kopfe schwere Verletzungen, die eine Operation erheischten, beigebracht hatte. Noch im entscheidenden Augenblicke hatte der Wirt in seinem Schlafzimmer die Hilferufe mit seiner Frau vernommen nnd war sogleich nach dem Zimmer, wo sich der Kamps abspielte, geeilt. Mit Aufbieten aller seiner Kraft ge lang es ihm auch, den gefährlichen Kranken von seinem Opfer abzubringen. In dem nächsten Augenblick fiel aber auch der immer wütender um sich schlagende Irre mit aller Gewalt über den Wirt her, bis es diesem nach hartem und verzweifeltem Ringen gelang, den Angreifer kampfunfähig zu machen und zu Boden zu werfen. Dem beherzten Wirt wurde bei diesem nächtlichen Kampfe auf Leben und Tod ein Glied des rechten Daumens völlig abgebissen. Ter Irre verschluckte das Stück Finger. Durch das unterdessen herbeigekommene Hotelpersonal war es nunmehr möglich geworden, den Kranken in einem Zim mer so lange gefangen zu halten, bis weitere Hilfe an Ort und Stelle war. Ms zum Eintreffen derselben schlug aber der wütende Mann alles! kurz und klein und ver letzte sich selbst am Körper. Sämtliche Hotelgäste waren durch diesen Vorgang in höchste Erregung versetzt wor den. Der schwerverletzten Gräfin wurde sehr bald ärzt liche Hilfe zu teil. Auch nahmen sich ihrer die Wirtsleute überaus fürsorglich an. Die hinzugeholten.Polizisten, denen sich der Irre anfangs ebenfalls entsiegenwarf, überwältigten denselben, hüllten ihn in eine Decke, die sie fest mit Stricken umschlangen, und brachtest ihn nach dem Siechenhause. Ter Unglückliche ist dem religiösen Wahnsinn verfallen. Er enthielt sich, da sein Vater an einem Gehirnleiden verstorben ist, jeden Alkoholge nusses. Tas Befinden der alten Gräfin, die mit ihren Schwestern bei einer Freundin hier sorgsame Pflege ge funden hat, ist ein zufriedenstellendes. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Ter für sein mutiges Verhalten besondere Anerkennung verdienende Wirt wurde sogleich in der Tiakonissenanstalt ärztlich behandelt. (Dr. Anz.) Dresden, 24 Dezember. Der KSatg Hst au» Anlaß dr» Weihvach» feste» hem« 27 Strafgefangenen au» Gnaden dir Freiheit grfchevkt. Ktrchbrrg, 24 Dezember. Heut« Vorwittag kurz vor 12 Uzr entstand, anfchnnenv infolge Warmlaufen» de» Schwung rade», im nöroltchen, der Gasanstalt zagekrhrtr» Telle der Aärnerlchrn Fabrik Feuer, welche» fidoch infolge de» tatkräf tigen Eingreifen» der freiwilligen Fearrwrhr nach 2 Stunden gelöschl werden tonnt«. Der Schaden ist bedeutend. Freiberg. Im Ka«shan»saal« de» hiesigen .Ratskeller»' war für dieser Tag« von der Obersorstmeisterei Grillevburg »in« Nutzholzmcfs.'nauklion angesetzs, bei welcher zirka 20000 Fest, meler weiche Nutzhölzer versteigert werden sollten, di« einen ungefähren Ertöt ooa 400000 Mk. ergeben habe» würde». Kurz vor Beginn der Auktion, al» bereit» eine große Anzahl Bietangbluftlger erschienen waren, wurde dem di« Versteigerung abtzaltrnden Beamten vom hirfigrn Stadtrat mitge'eil', daß die- selbe nur ftaltfiaden dürfe, wen« 5 Proz nt de» Ertö!«» ftirka 20000 Mk.lt an d>» Statbehörde al» Abgabe bezahlt würden. Der Beamte wrudte sich lelegraphiich an di« vorgefed'e Betödr und gab dann bekannt, daß di« Auktion nicht staüfiadru könne Diese Absage «rreat« allgemein»« Au'l»b>« Frankenberg. Zum Geschäftsgang in Frankenberg meldet man der von Theodor Martin herausgegebenen Leipziger Mvnatschrift für Textilindustrie" von dort fol gendes: An der Besserung der allgemeinen Geschäfts lage, wie sie sich im ganzen Reiche mehr oder minder be merkbar macht, hat auch die hiesige Textilindustrie ihren bescheidenen Anteil. Tiefe Wiederbelebung des Geschäftes gibt sich in noch ziemlich zaghafter Weise durch Umfang reichere Aufträge seitens der alten Kundschaft und Ber- fuchSorders neuer Abnehmer kund, doch ist dabei zu be merken, daß auch während der flauesten Zeit der letzten Jahre die hiesigen Webwarenfabrikanten fast immer wenigstens di- heimischen Arbeiter beschäftigen konnten. Blickt man nun bezüglich de» Absatzes der Waren hoff nungsvoller in die Zukunft, so ist anderseits noch immer über gedrückte Preise und häufige, teilweise erhebliche Ueberschreitung de» Ziele» zu klagen. In Chenilleartikeln werden besonder» bessere Waren bevorzugt, geringere Qualitäten werden weniger gefragt. Das gleiche gilt von wollenen Portieren, doch erwartet man in diesem Genre, daß die Vernachlässigung, die dasselbe gegenwärtig er fährt, nur eine vorübergehende ist. Axminsterteppiche gehen besser als seit langer Zett und fanden gleich den Chenilletischdecken ihren Absatz nicht nur auf dem Kon tinent, sondern gehen auch in belangreichen Posten nach Australien, Indien, China und Japan. Cachenez behaupten ihren Rang als begehrter Stapelartikel. Etwas prekär liegt das Geschäft in Kravattenstoffen, da das ausländische Geschäft durch die Wiener Konkurrenz völlig lahm gelegt wird, so daß dafür nur der deutsche Markt in Frage kommt. Tie seit einiger Zeit in Fraukenberg eingeführte Wirkwarenindustrie ist gut beschäftigt, und dieser Fabrika tionszweig scheint hier einen ganz geeigneten Boden zur Weiterentwicklung zu finden. Crimmitschau Ueber den Besuch des Herrn Dr. Böhmcrt wird mitgeteilt: „Herr Geheime Regierungsrat Dr. Böhmert hat dem Vorsitzenden des hiesigen Textil arbeiter-Verbandes empfohlen, die weiter eingehenden Gel der zum Ankauf leerer Fabriken zu verwenden und eine Produkttiv-Genossenschaft zu gründen; dabei würden sie erfahren, daß die Verhältnisse für die Textilindustrie hier recht ungünstig liegen. Dr. Böhmert hat sich über zeugt, daß gute Löhne hier gezahlt, die Arbeitgeber fried liebende Leute sind, daß sie aber nicht alle Maßnahmen der Arbeitführer billigen könnten. Tr. Böhmert, der mit allen maßgebenden Personen und auch Arbeitswilligen ge sprochen hat, ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Fabrikanten nicht nachgeben können." I Buchholz, 23. Dezember. Fräulein Meichsner aus Schneeberg ist heute geheilt aus dem hiesgen Kranken hause entlassen worden. Dieselbe hatte sich, wie sich un sere Leser erinnern werden, bei dem Eisenbahnunglück auf dem Haltepunkte Buchholz neben anderen Verletz ungen insbesondere eine schwere Quetschung des linken Unterschenkels und einen Bruch des Wadenbeines zuge zogen. Tie erstere führte zu brandiger Abstoßung der gesamten Unterschenkelhaut und des darunter befindlichen Fettgewebes. Die Heilung der entstandenen Wunden und Defekte konnte nur langsam erfolgen, besonders nahm der Ersatz der verlorengegangenen Haut, in der Fläche von ca. 400 Quadratcentimeter, welche durch Transplan tation gedeckt werden mußte, lange Zeit in Anspruch. Plauen, 24. Dezember. Die bereits mitgeteilte Be kanntmachung der hiesigen Aerzt«, vom 1. Januar ab die privatärztlichen Leistungen um 50 Proz. zu erhöhen, hat in weiten Kreisen der hiesigen Bevölkerung große Erregung hervorgerufen. Man mißgönnt den hiesigen Aerzten keineswegs eine Aufbesserung ihres Einkommens, hält aber ihre Forderungen für übertrieben Man ist in den Bürgerkreisen der Ansicht, daß sich infolge dieser Er höhung viele Patienten der Naturheilkunde zuwenden oder sich den Kurpfuschern in die Arme werfen werden Leipzig, 24. Dezember. Dienstag »»end sand im »Restaurant Reichshof" «in« gemeinsame Versammlung der ärzt. ltchea vezilttvereinr Leipzig-Stadt und -Land statt, an der 153 Aerzt« trllnahmeu «ad in der eingehender Bericht über di« ve»handl«ngr» mit dem Lo»stand« der Ort»krankevk-ffr erstattet wurde. Die Versammlung verzichtete aus jede Di», kusfio» und nahm unter allseitigem Beifall mit alle« gegen eine Stimm« folgrrde Resolution an: ,Dl« anwesenden Mit- gliedrr der beiden Bezirk«vereine stimmen dem bisherigen Bor- gehen der erweiterten vrrtrauenSkommisfion zu, erklären au», drücklkch, daß fir nach wie vor ans der Forderung der sreieu Arztwahl und einer wesentliche« Erhöhung de» Honorar» be stehe» bleibe« und halte« bei der jetzigen Sachlage da» Sa», sprechen der Kündigung der Aossenverträgr aus den 1. April 1904 sür ang«zeigt." Au» dem Berichte sei besonder» her. vorg,hoben, daß von den süns Aerzt«« die bisher noch zweisl hast warr», aus die sch-offe Ablehnung der ärztlichen Forde, 'ungrn selten» de» Saffrnvorpandr» hin, vier beschlossen haben, sich dem Vorgehen ihrer Kollege» avzuschlirßer. Es werden also am 31. Dezember 1903 sämtliche Arrzte der Leipziger Orttkrankeviaffe in Leipzig.Stadt und .Land bi» aus «inen ihre Verträge kündigen. Sturm 730 Sehr trocken 770' Beständig schön Schön «etter 7« Veränderlich Regen Mud) viel Reg« 740 AM INtchNNtt »« «, Naq<m, i" " «Mag« 12 Uhr. (Ori-^Mtttrümq vom lgl. metroriogischar JuftlMt z» «hemuttz. Prognose sär den 29. Dez. Wetter; Schare- soll. Temperst«: lluiernormat. Windursprun»: RO. Bsrmnetn: Mittel. *«t—Uiche Echlchchtvtehtzersichervvtz hetr. > * Gemäß , 14 d«S Gesetze», die staatliche Schlachtvieh»«. I sich««», betreffend, vom 2. Jmrl 1898 find von d«m vrr- s wavnn^augschuffe der Anstalt sär staatliche Schlachtvieh»«. ä siche«», hinsichtlich der i» der Zeit vom 1. Januar bi r 81. März 1904 ftattfi»d«d« Schlacht»»,« di« d« I Ermittelung der Entschädigungen nach 8 2 de» aryesährtm Gesetze» I zu Grund« zu legenden Durchschnitvpreise sär die einzeln» I Flrischgattungm für je 59 tg Schlachtgewicht wie folgt I festgesetzt ward«: . I Ochs«: 1) vollfleischige, au»gemästete, höchster^ I Schlachtwerte» bi» zu S Jahr« 72.— M. I 2) junge fleischige, ältere auiSgemästet« »9.-- - 3) mäßig genährt« junge — gut ge ¬ nährte ältere . . . . . . . -st.— . I 4) gering genährte jeden Mer» . . 58,50 - 5) ». abgemagerte 44,-— - d. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte 85.— - L. Kalb« u. 1) vollfleischige, auSgemästete Kalb« Kühe: höchst« Schlachtwerte»*) . . . «8,SO . 2) vollflelschige, auSgemästete Kühe höchst« Schlachtwertes bi» zu 7 Jahren**) . -7.— » 3) ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalb« 63,^- « 4) gut genährte Kühe und mäßig ge- »ährte Kalb« ....... 59,— - 5) gering bez. mäßig gmährte Kühe und gering gmährte Kalb« . . 58,— - S) u. magere dergl. 48,— - d. länger kranke, bez. durch Krank- Helt abgemagerte Tiere D) - - 80,— « 6. Bull«: 1) vollfleischige höchst« Schlachtwertes -8,— » 2) mäßig gmährte jüngere und gut gmährte ältere . ...... -5,— - 3) gering gmährte . ... . . -1,50 « 4) n. abgemagerte 48,— - 1 d. länger krank«, bez. durch Krank ¬ beit abgrmagerte T) - - 40,— » v. Schweine: 1) vollflelschige der setnerm Raff« und deren Kreuzungen im Alter bi» zu 1»/. Jährens) 55,50 - 2) fleischiges) . . . . . . . . 53,- . 3) gering entwickelt« Mastschweine, so- I wie auSgemästete Schnltteber (Alt schneider) und Saumss). . . . 49,50 - 4) nicht auSgemästete Saum, sowie Zuchtsau« und Zuchteber , . . 38,— - 5) a. magere, bez. tm Ernährungszu ¬ stände zurückgebliebene Tiere . 30,— » d. länger kranke, bez durch Krank ¬ heit abgrmagerte Tier« (-)) - - 27,— - *) zu 8 1. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu versteh«, welche noch nicht geboren haben. Länger al» S Monate trächtige Kalb« ge hören nicht »u Gruvve 8 1. **) zu 8 2. Länger al» v Monate trächtige Kühe, sowie Kühe, welche kurze Zeit nach dem Kalben, oder wegen einer t« Anschlüße an da» Kalben eingetretenrn Krankheit geschlachtet «erden, gehör« nicht zu Gruppe 8 2. -f) zu v 1 und 2. Zu diesen Gruppen gehören nur Schweine, welche noch nicht zur Zucht verwendet worden sind. -fs) zu v 3. Hochträchtige, sowie solche Sauen, welche erst geferkelt habe», bez. noch ihre Jungen ernähren, gehören nur ausnahmsweise zu Gruppe v 3. in der Regel aber zu v 4. 6)) zu Sd. 8 6d. 0 4d. v dd. Hierunter gehören vor allem auch solch« Tiere, welche sich bei der Fleischbeschau al» so tuberkulö» und abgemogert erweisen, daß ihr Fletsch als völlig gemchuntaug- lich erachtet werden muß. GS ist ohne Belvng, ob die Krankheit, welche * die Abmagerung bedingt hat, eine offensichtliche war oder nicht. Dresden, den 19. Dezember 1903. Anstalt für staatliche Schlachtviehverfichernng. vr. Bonitz. Anmerkung, dir Verwertung de« Fette» bei Gckweiu« brtikff'nd. A>» Fett ist nicht nur da» Eingeweidefett (Schmeer und GrkröSsett) auzusehen, sondern alle» Fett de« TierkölperS, welche» sür sich gewann« werden kann, insbesondere der Speck. Vermischte». Verwegener Spieler. Ein in der Nürnberger! Lebewelt und in Spielerkreisen wohlbekannter verwegener Spieler hat Nürnberg jetzt verlassen und sich nach Amerika begeben. Grund dazu war ein Spiel in einem von Spie lern hauptsächlich aufgesuchten Cafs, und daß dabei der Sohn eines reichen Nürnberger Bürgers in einer Nacht um 15000 Mark im Hazardspiel erleichtert worden ist. Die Folgen davon war eine Anzeige des Vaters des Ge rupften bei der Staatsanwaltschaft. Es werden noch viele, aus früheren Prozessen gerichtsbekannte Spieler mit hin eingezogen, trotzdem sie den Löwenanteil der Beute nicht erhielten. Nach den Angaben des „Fränk. K." sind außer dem jungen leichtsinnigen Manne noch geschädigt ein Bankierssohn und der Sohn eines Großindustriellen, wel cher inzwischen auch jenseits des Meeres seinen Wgwam aufgeschlagen hat; ferner hat ein Student sein ganzes Geld verspielt und obendrein noch die Kollegiengelder, verschiedene spielsüchtige Reisende ihre Reisekasse und ihre Spesenersparnisse. Ein Truppendampfer im Sturm. Die furcht baren Nordweststürme, die Ende November die Elbmün- dung und die Nordsee heimsuchten, hat neben anderen Dampfern der Hamburg—Amerika-Linie, die das Unwet ter alle glücklich bestanden, auch der Dampfer „Syria" mttgemacht, der die letzte deutsche Marineablösung von 211 Mann mit Einschluß der Offiziere nach Ostasien zu bringen hatte und am 22. November von Hamburg abge gangen war. Mit erheblichem Zeitverlust, aber ohne nennenswerten Schaden gfelangte die „Syria" durch die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder