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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190401081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-08
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1904
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Beilage zum „Riesaer Tageblatt WA Gch»»n,tt«ntzei Wllte zNhns«la«n Uatzeleßenhttt Sächsische Wahlrechtsreform. Ter Zweiten Kammer ist unter dem 2. Januar d. I. langerwartete Denkschrift über das Wahlrecht der die Zweiten Kammer nebst einer Statistik der Wahlen für die Zweite Kammer in den Jahren 1897 bis 1901 zuge gangen und den Kammermitgliedern im Truck zugestellt worden. Die von der Regierung vorgeschlagenen Grund linien einer Wahlreform faßt die Denkschrift kurz zu sammen. Es werden dadurch die früheren Nachrichten bestätigt, daß die Regierung eine Kombination von direk ten Abteilungswahlen (achtundvierzig Abgeordnete) mit berufsständischen Wahlen (3ö Abgeordnete) empfiehlt. Im einzelnen werden diese Vorschläge wie folgt formuliert: A. Die Abteilungswahlen werden in 16 durch das ganze Staatsgebiet ohne Unterschied von Stadt und Land gebildeten Wahlkreisen von jeder Abteilung besonders ge wählt. Es wählen unter der Voraussetzung der sächsischen Staatsangehörigkeit und des erfüllten 25. Lebensjahresr a. in der 1. Abteilung alle diejenigen, welche an staat licher Grund-, Einkommen- oder Ergänzungssteuer zu sammen mindestens 300 Mark entrichten oder ein abge schlossenes Hochschulstudium hinter sich haben; b. in der 2. Abteilung alle diejenigen, welche in derselben Weise weniger als 300 Mark, aber mindestens 38 Mark StaatS- steuern entrichten oder, bei geringerer Steuerleistung, die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligendienste erwor- 11. Sitzung her Ersten Kammer. Am RegieningStisch: Minister de« Inner» von Metzsch und mehrer« Kommissare. Tag«sordnu«>: 1. Vortrag au« der Rrgiftrande und Bk. schlösse aus die Eingänge. 2. Antrag zu dn Petition de» ehr. malige« Expedienten dri der König!. Pollzeidirektioo zu Drr». den, Eugen Schwarz in Neu-LoSwig, um Wiederanstelluug al» Beamter. 3. Antrag zu der Petition de» Verein» sür natur, gemäß« Gesundheitspflege und arzneilrsr Heilkunde in Obnloux- Witz gegen Stände»»»- de» 8 35 der Gewerbeordnung. 4. An zeige der vierten Deputation über eine sür uvzuläsfig erkiärt« Petition. Sämtliche Gegenständ« der Tagesordnung werd«« ohne Debatte erledigt und beschlossen, beid« Petitionen aus sich bk« ruhen zu losten. Urbrr di« Petition de» Verein» sür naturge mäße Gesundheitgpflegr in Oberlungwitz erstattet der Bericht- erstatter Dr. Schmidt.Plauen i. B rin sehr Angehend» Referat. Nachdem er den Inhalt der Petition erörtert, be gründet er ihre Ablehnung. Die aasgestellten Forderungen gingen weit über da» Ziel hinaus und dir ganz« Pitktion givstlr In «iurm Angriff aus dir Arrztr und dir Behörden. E» sri Tatsache, daß da» Kurpfuschertum in der letzt«« Zeit überhand geNommrn habe. Di« Petenten schienen allerding» ebenfalls «ine Bekäm pfung der schlechten Elemente uni er den nichtärz'. lichrn Heilkundigen zu wünscht« und da nähme di« Deputation gern Gelegenheit ou-jusprechrv, daß die gestchliche» Brstlmmun- g-n gegen da» Kurpfuschertum nicht geuügteü. Redner wendet sich entschieden gegen die in der Petition enthaltene Verdächtig ung der Arrzte und Beamten. Nächste Sitzung: Ditnltag, 12. Januar. Tageßordnung: Petitionen. Die Etatsdebatte wird in drr Ersten Kammer-am Mittwoch stat finden. mgtrrung k« der Lutz« sri. AuSkmst zu g«tz n üte, die vor- sichismahrrgelo, welch« g,troff» seien, nm Katastrophei unwög- tich g»l machen. Damit ist dtp Debatte »«schloff« und auch da» letzte Ka pitel wird eitestimwig bewMigt. " Rächst» Sitzutttz: Freitag, 8. Januar, vormittag» 10 Uhr. Tagelorduung: Schlußbiratuug über die Petition dr» Eisen- bahvinvalideu Hermann in Roßwein um Erhöhung seiner Un- fallrentr. -«DWG 8t^JmwWp-lst04tz'>ab««v» 57- Jahr,. von dem Abg. Dr. Kühlmor g«u Mtd GeNofft, P soltzeuder Antrag rw-egavgrn: > 1. Die Königliche Regiernvg zu ersuche», noch dem gegen» VchNnarttTUw» w«t« zu versetaen «ageletzeuhett VVM «MWMg. fprechenj bWränkt stch atz« Wich den Elvärungn» «tz Präfi 2«. öffentliche SItznn, der Zweiten »a«m«r. «igen.vnicht. deut«, a^tzttv^-derAnfta,«, °b M «n,,l. Staat,. reawruna in drr Laa» let. AuSlNntt Sn aetzt« ütz,« dk« vor, —r. Dreödeu, 7. Januar 1904. , k» kLDer Eröffuwrg de» Sitzung geht eine sehr lrthast« Privat- nntrrhUllong der' Abgeordnete» vorauf. Mau begrüßt sich mit kräftig«« Händeschütteln und beglückwünscht sich »och nachträglich zu» Jahreswechsel. Tagesordnung: Schlußtzerotaug über Kap. 82 und 84 bi» mit 87 dr» ordentlichen Etat». j Rach Erledigung der Rrgistrand« erhält zur Lag«»orduuug al» Berichterstatter da» Wort «bz. Steig er-Lrutewltz. «r rmpfiehlt di, Annah«, jede» einzelne«» Kapitel», die bt» auf da» letzt« auch debatteto» erfolgt. Die Kammer genehmigt danach bei K-p. 82, Albrecht», turgia Meißen, die EtnnahM« mit 18 320 M. und die Au», gaben mit 13070 M, bei Kap. 84, Allgemeine techuische Zwecke, die Einnahmen mit 4200 M., dir Ausgabe» mit 18 900 Mark, <bli Kap. 88, Rechtliche Verteidigung der fiskalischen Ge rechtsame, soweit nicht dafür Aulgaben b«i anderen Kapitel« vor gesehen sind, di« Ausgabe» mit 3Ü00 M, bei Kap. 86, Allg«. «rin« Ausgaben bei dem Departement der Finanzen, di« Au», gaben mtt 2S00 M. Zu Kap. 87, JmwoLlliar.Beandversichet ruugSbeiträge, erhält da» Wort Abg. Dr. Bogel-Drelden: Da in drr zu bewilligenden Summe von 310360 M. auch die Beiträge sür dir König!. Theater enthalten seien, wolle er die Grlrgeuhett nicht vorüber gehen lassen, seinen Dank au»zusprrchrn sür die von maßgeben der Stelle erfolgten Feststellungen bezüglich drr Feur»fich«rb«it der Hoftheater. Er sri «rsrrut, daß «ach allem, wa» durch dir Presse gegangen sri, ähnliche Katastrophen, wie di« jüngst er- l«bte, auSgrschloffrn seirn. Trotzdem möchte rr einen Punkt zur Sprach« bringen, drr nach seiner Ukbrrzeuguog zum mindesten drr Erwägung wert sri. Die Eotlreruug der Ränge könne zwar mit drr wünschenswerten Sicherheit und Geschwindigkeit ge schehen, aber bet dem Parkett seien die äußeren Gänge sehr schmal und «in weiterer Urbelstaud lieg« darin, daß di« Parkett reihen nicht durch einen Mittelgang unterbrochen seien. Mao möge doch erwägen, ob diese Einrichtung, die im Rrfideuzthrater durch vtrsügung drr Wohlfahrtspolizei getroffen wo,den sei, nicht auch in den Königs. Theatern «iageführt werden könne (Bravo h Präsident Dr. Mehnrrt stellt sest, daß die AuSsührungen dr» Abg. Dr. Bogel nicht zu dem zu beratenden Kapitel gr- hören. Dl« Herr«« RrgirruvgSkommiffar« seien daher auch nicht in der Lage, aus di« Angrlrgenhrit «iuzugrhen. wärtig tagende« Landtag, den Entwurf eine» Gesetz«» vor» zulege», durch do» di« dem älteren Landesstrafrecht ange hörigen, vor dr« 4. Dezember 1831 erlassene« Vorschriften, ») sowrit sie durch NtchtauSÜbuug al» erledigt »der tusolg« der v«ändttteu wirtschaftlichen oder soziale» verhälwiffr all veraltet auzusrhen stad, ausdrücklich Mgehpi«, d) so» weit deren sklneir Ausrecht«»Haltung zweckmäßig oder -«. boieu „scheint, besonder» bezeichnet, und p) soweit fi« in dem Fall« d und ünlavgend di« vor de« 1. Jauuor 1871 «rlofftnen weitere» Land'lstrafg«sitze von dem Straf«« syfirm de» Rr'chtstiatgesetzbmchrl abw»ich«»de Bestimmung,» enthalten, mit diesem to Einklang gebracht werde«. 2. die hohe Erst« Sammer zum Beitritt za dem Beschlnffe unter 1. rinzulade». - ------- - - ———— -- - ---- -I ——W——— Ki683ki' ÜSlllc, ÜMfMi*. 62 » im ävs llvrru k»dr1Lbv8ilL«rILe1Lier empkislrlt sioli rur rur sur rum ^ll- llllä VvrliLllk von KlLLtspapiereo, kLauäbrisköll, ^ktisrr uaä sou- stißWi ^Vertxapisreo, nm: NllIV8AIlK von Wklbnren Oouxons, DiviäenäsnsoIrowSL u. xolostoo Ktüo^eo, nur V-rv»itlUlK von (DeberrvaoliuoA von ^.uslosrwxsn, Le- WK^ sorxuox neuer 2ins- Ker. OiviäenäenkoZen usv.), nur okkeoer unä Zesodlosssller Depots, VormitztuvK von Kukee-LolirLnkosien unter siZensrn Verschluss 6er Meter» 6k«vAbrAIIK von Darlehen, LenutLunz Ihrer k^rna als Vvm1r1l8lvII« unäA rur DIs^vvtiorUMlK von ^Veehseln, sur LrVIkllllklK laukenäer Reohnrmxen mit unä ohne Dhtzeil-VHrtzlvftr, Zunahme von kvlciorn sar Versrusunß Das vierte Gevot. Roman von Reinhold Ortmann. 80 „Mehr habe ich heute leider nicht bei mir. Aber ich werde -s möglich mache», morgen um dieselbe Stunde wieder in diesem Saal zu sein, und ich darf dann wohl mit Gewiß heit darauf rechnen, Sie hier anzntreffen, nicht wahr?" Verstohlen hatte sie ihm die kleine seidene Geldbörse dargeboten, und ohne Zögern hatte der Freiherr sie an genommen. Die rechte Hand wie zum Schwur in die Ge gend des Herzen» erhebend, machte er der schönen, jungen Unbekannten seine feierlichste Verbeugung. „Tot oder lebendig, ich werde zur Stelle sein, mein gnä diges Fräulein! Aber wenn e» mir vielleicht erlaubt wäre, zu fragen .'.." Doch Isa erlaubte ihm nicht» mehr, denn sie hatte ihm bereits den Rücken gewendet und sich ihrer Gesellschaft wieder angeschloffen. Etwa» verdutzt blickte ihr Herr von Rordenholz nach; aber wenn auch die Art, in welcher sie Vie Unterhaltung abgebrochen, vielleicht einigermaßen ver letzend für ibn war, so mußte sein Ehrgefühl doch nicht mehr empfindlich genug sein, um solche peinlichen Eindrücke langer als für eine flüchtige Sekunde nachwirken zu lassen. „Zweihundert Franken," murmelte er, während er sich wieder einem der Spieltische näherte, mit leichtem Wie- gen de» Hauptes. „Ein Bettel, den ich wahrhaftig nicht hätte annehmen sollen. Aber wenn man in meiner Lage ist . pah!" Und er nahm mit zitternden Fingern die blan ken Goldstücke aus dem seidenen Täschchen, um sein un- . sehlbareS System, das ihn schon so oft im Stich gelassen, noch einmal auf die Probe zu stellen. Weder der Professor, noch seine Damen ahnten etwa» von der sonderbaren Bekanntschaft, die Isa da innerhalb eine» Zeitraums von wenig Minuten angeknüpft. Keiner von ihnne hatte den Freiherr» bemerkt, und nur dem Mut terauge der Konnnerzicnrätin entging e» nicht, daß Isa bleicherundnervöser schien, al» vorhin. Doch die schwüle, drückende Hitze im Saale und die beklemmende Atmosphäre, von welcher diese Spielhölle nun einmal erfüllt ist, konn ten wohl als genügende Erklärung für ihre Abgespannt heit gelten. War doch selbst die Neugierde der beiden Fräulein Har beck jetzt genugsam befriedigt, um sie nach einer flüchtigen Besichtigung des Konzertsaals saft ungestüm zum Ver- lassen des Kasinos drängen zu lassen. Während der Heimfahrt nach Nizza waren sie dann freilich unerschöpflich im Austauschen der Eindrücke und Beobachtungen, welche sie als Gewinn von diesem inter essanten AuSfluge mitgebracht, und ihr munteres Plaudern und Lachen, das zuletzt auch auf die Aelteren ansteckend wirkte, ließ Isas müde Schweigsamkeit fast unbemerkt blei ben. Bor dem Parkgitter der von der Kommerzienrätin bewohnten Villa nahm man eine Stunde später Abschied von einander, und während das Hardecksche Ehepaar noch mit Frau Haidenroth über die Verwendung des Abends beriet, zog Alice ihre Freundin beiseite und flüsterte ihr ins Ohr: „Du wirst Deinem Vetter nicht erzählen, daß ich ihn heute vormittag verleugnen wollte, nicht wahr? Ich habe zwar Ursache, ihm böse zu sein, aber am Ende war es doch nicht hübsch von mir. Jedenfalls war es eine Unwahrheit; denn schon, weil ich ihn ganz unleidlich finde, hatte ich seinen Namen nicht vergessen. Aho Du giebst mir Dein Ehrenwort, Isa, daß Du nichts verraten wirst? ES liegt mir ganz und gar nichts an seiner guten oder schlech ten Meinung, aber für unehrlich wenigstens soll er mich nicht halten." Isa Haidenroth gab da» verlangte Versprechen; aber sie gab es mit so lässiger und zerstreuter Miene, daß Alice zu ihrem stillen Kummer einigermaßen im Zweifel blieb, ob sie überhaupt von ihr verstanden worden sei. Am Morgen de» folgenden Lage» sah sich die Kom merzienrätin einiger notwendiger Besorgungen halber ge zwungen, die Billa auf mehrere Stunden zu verlassen. Ihr Wunsch, daß ihre Tochter sie bei den Einkäufen begleiten möge, blieb unerfüllt, denn Isa erklärte, daß sie ihr Allein- sein benutzen wolle, um verschiedene dringende Briefe zu schreiben. Erst bei diesem Anlaß schien sie sich des Briefe? von ihrem Verlobten zu erinnern, der seit gestern uner- brochen auf dem Tischchen in der Veranda lag. Langsam und zaudernd, wie man sich wohlzu etwas Peinlichem und Widerwärtigem entschließt, nahm sie ihn zur Hand und entfernte den Umschlag. Eine rosige Blutwelle flutete un ter ihrer weißen Haut bis zur Stirn empor, während sie las. Dann reichte sie mit einer Geberde des Unwillens ihrer schon zum Ausgehen gekleideten Mutter das in kor- rekten, sicheren Zügen beschriebene Blatt. die den Gründe für diesen unerwarteten Entschluß. Aber freilich," fügte sie etwas unsicher hinzu, „was bedarf es dazu unter Brautleuten noch besonderer Gründe. Er ist eben seit Mo naten von Dir getrennt und er empfindet Sehnsucht do- nach, Dich wiederzusehen. Das ist wohl Erklärung genug." Ablehnend, doch ohne Unfreundlichkeit, schüttelte Isa den Kopf. „Warum bemühst Du Dich, mich an etwas glau ben zu machen, liebste Mama, wovon zwischen ihm und mir doch niemals die Rede sein kann? Er selbst entschul digt dieKürze seines Briefes mit der Ueberfülle von Ar beit, die auf seinen Schultern laste, und wenn er sich trotz dem entschließt, Tannwald zum Zweck einer Reise zu ver- lassen, die feinen Geschäften kann, irgend welchen Nutzen bringen kann, so ist e». nicht zweifelhaft, daß er dazu be sondere und schwerwiegende Gründe haben muß. Und e» ist überflüssig, daß wir un» den Kopf darüber zerbreche»», denn wir werden sie ja doch nicht erraten." „Du hast recht, mein Kind. Merker wird fie un» ohne dies mitteilen, wenn er erst hier ist, und Du hast darum nicht weniger Veranlassung, Dich auf seinen Besuch zn freuen." 106.1S „Merker kündigt uns seine Hierherkunft an?" sagte Kommerzienrätin überrascht. „In acht Tagen etwa ge- !t er einzutreffen und er nennt Dir nicht einmal die
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