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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190402038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-03
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1904
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Sch,»da» 3 FSenar. S» d«n gestern iwr dem Snttß,«icht Schandau «gestand«« Lrrmi» znr Zwang»»«». Hetgermg de» vo» der Glitzer Papinsatrik ntaute» AatiU ekdftfft««t» s«hl«ahl« »Mkd« dies«» Objekt vo» dem «echt». «Hilt Dr. gelix vondi in Dr«»d« al» Vtvollmächtigk« d« Wttna Hoesch ll L». in Wma PK da» Höchpgüot von 733003 M. erstand». Di» rrstftrÜig« Epoche» dleje« Mr«a, Ma« deren dl« Zmangödnsteknung anigetrocht worb« war, tchw, deftmnUich 1 MilliouMark. D« -nschli, ward« t» Ltatzerstäadui» all« vetrillgt« anSgesrtzt und Lermin hlerza «I dea 28. d. M. ßestimmt. Geschätzt «ar da» Etadltfirment Lo-lmühk aas 2 668100 M-, I» d« letzt« Bilanz der Set. »He» Papkrsatrik staud «» mit 8814000 M. za Vach. Dl« frei« Mass« betrug aach de» Sagst« de» Koukur»»r,wal1«r» »ar 888000 M., lhr ft«h« 768000 M. undestrttkn« aad 557 000 M t«ftrltt«r Forderung« »«genüg«; hinzu komm«» nun 825000 M. Aatsalltsorderavgea sür »big, Hypothek, vta« w»!t«< Sll»sall»Io,d«rang ist stör« wahrfchttulich tet dn Awaag»o«rst«lgeruag der l» AlKSeguitz srltst grlrg«« Stamm» satrlk za «wart««. Di« Zwangösersteignuu» dies« Statltfs«. m«t» ist «trasall» bereit» «lagelrltet, aad zwar t«l dr« Amt», gericht Srtaitz, doch lft drr Zwauglverp«igeruug»termiu w«g« dieser An lag« uoch alcht trstlmmt. s:)köuig»grück, 3. Aebraar. Da» Opfer d«» Sirr» gaat«I ist l« teaachtart« Striagoru d« Sutttrfitzrr Schw. gewordrn. Eiae» schöne» Lage» kam zu dl«s»m «la Maua, w«lch«r gehört halt«, daß da» Weh de» GukÜrfitzer» kraut war. v«r Maaa, d« früh«« Mühl«arteit«r D«at«l, macht« dem Gat»t«sltzrr dl« Mitklluu», daß srla VI«H var .verhext" sei, « Sau« e» atir darch Verspreche» grsand mach«« aad »oh« »ach Einwllllgaug dr» tedrLugt«» Ban«« da» Experiment t« Stall« vor, lad«« « dl« Kühe «lt d« Haad trftrlch and d« Stall daun rückwürt» valkß, dl«s« für .rein- «klärend. Für diesen Hokaßpoka« «hielt der Schwindler 2 Mk., da» Vl«h ab« tllet krank, Zwei Lag« spüt« kam D«atel ater» «al» und wollt« d«a Guttbefitz«, drr sich lmm« uuwohl sühltr, W«s»ud mache». D« krank« maßt« sich «Meiden und ward« vme de« .Sympathlr-Marm" a« Körper grstrlchru. Aach htnfür «hielt der Schwindln Geld. Schließlich kam dl« ganze Geschichte zur Anzeige und da» Landgericht Bautzen hielt «ine schwere Sühn« für angrtracht aad verurtrilte den Deubel jetzt 4» 1»/, Jahren Zuchthou». Zittau, 2. Februar. Bon dem abrnd» 6 Uhr 14 Min. vo» Hrrmsdors nach Zittau vnkehreaden Prrsouruzugr ist gestern karz vor Wald-OppeKdors an der Schlahrbachtrückr ein off«»« »«laden« Güterwagen zar Entgleisung gekowm«» und üb« ^P,„Damm atgestürzt, wobei d« vachsolgrndr Vahupostwage» mit au» d«m Geleise gniff« wurde. Glücklicherweise find bri diesem Uusalle, üb« defir» Ursache näh««» »och nicht gekannt ist, Personen nicht v«leht worden, auch ist drr Materialschaden »kht bedeutend. Chemnitz, 2. Februar. Die V«wohuerzahl uosrrer Stadt betrug am 31. Dezember 1908 >n»g«samt 218560, während fie fich am gleichen Lage d«» Jahre» 1902 aus 812487 brlits, so daß also eine Jahre»zuvahmr von 6073 Seelen verzeichnet werde» kann. Waldenburg, 2. Februar. In dr« au dl« Gewerbe» kor»«« zu Chemnitz abgehend«» Vrricht üt« dm Geschäft»gan» u»sn« Stadt im Jahr« 1903 find rin« Reih« von Beschwer« de» und Wünsch« zum Auldruck gebracht. So wird geklagt über di, Höhe drr Srbührru bri Lrhrlingtprüsungm, üt« dir Bmmtrn»kousumv«eio« und dm grmriusamm Wareubezug, üt« die Srwlchtgrevifio», dir Vöckerri-Vnorduaug, di« MLugrl dr» Zwoug»Innung»v«sm», dir uirdrigru Abschötzungm vo» Se« «wdm zu, vraudkoffr, dl« langsam« Absertigung drr Bange- rmheuigungggrsuche usw. Eallnberg b. valdrnburg, 2. Frtruar. wrgm Uatrr« fchkgun» von üb« 2100 Mark Bneiu»spargrldrrn ist dn kassier er dttt hiesig« Sparvnrin», varbi« Graichm, vo» Land gericht Zwickau zu 1 Iah« Seslugni» und 3 Jahr« Ehr« r«cht»vnluft verm teilt Word«. Mreran«, 1. Februar. Eine Urin« Ausrrgung gab ,» Heskm, Sonntag, bri rinrm Brrelutvergnügm i« Saal, dr» -okl» .Laisrrhos", al» d« zur Ah»isttamnv«stelg«mag br« Wnnnk Tanumbam» plötzlich in Flamm«» ausgivg. Durch «iur» »er Achter war «in Ast in Brand g«at«u und sosort sing dl« «I dm, Baum« lirgmd« Wottr Fm«, sodaß binnm wmig« Uugmtlicke d« ganz« Baum brannt«. Einig« der Anwesevd« wollt« bereit» dm «st Qual« fich füllenden Saal vnloflm, al» «» mdlich gelang, weit««« Ersah, dadurch abzuvmdru, daß wo» du Bau« zu rin«« d« Saolfrvstrr hinaugschleudntr. Dir Fchigäp« brrnhigtm fich hinaus und da» vrrgnügm nah« fttü« Fortgang. (:)Mrera » «, 3. Frtruar. Erst«», Dim»tag, atmd faadm in uns««, Stadt 8 starkgesuchte bffmtlich« Textilarbeiter, vechammlungm statt, die fich mit dr« End« dr» Criwmitschynrr Kamps«» uud dm Staud d« gegruwstrtigu Situation brschös. ttgwn, wozu 8 «nck ständige Crknnttschaun ««serintm. Eine Versammlung, dir in tzn .Lonhally", wurde polizeilich auig«. Vst wrgm verhrtzmd« A«ußrru»g üb« dl« Behörde». Dl« R«. formt« führt«.». a. an», daß, di« Erimmitschau« Arb«lt«rschaf mchchloffen sei," dm Komps ernmt apfzmuhqup, wen», wsr die» jetzt d« Fall sei, dir Fabrikant« ihr«» Feldzug grgm di« Or- amrihylkn weit« fvrtsrtztm. Di« nächst« Lag« wär« «tschri. Zmd Pir dm Vetter« Verlauf d«r Dipgr. Limbach, 1. Frbruar. Zu« Schuldinktor PK di« i» Nmw t«l Chemnitz »« «richtstr SchrHirekkrstell« wurtz« wurg«iHu»rtznr yonser pt« unnr au nmo«m«m »ewuyrr. <:> Srtmmitfcha», 3. Feürnmr. Im Skrikgebiet werdm setzt mkg« Flugblättn «ns Flnggliütkr verbrriirt. «V «utwort «s dk ktzk öffrrttliche^EMrrmgde» Spinn«, mud Fobrikanteuvnrin» hat dell StrrAkomitw «in «nr» Fl»»> bta« mekw, k »Wffch«» v«, ««ikzschstp ausGfmrdnt »Kd, WW NRDTN VWtN YÜUEW UHW EvEVMßtt d^,MTb»CW MiMPff, m» kmgpf fp dk vegaÄstckio, zu rüstu DKMchMschuft hlltk »ist WG« «rwßlp. Sem» di« Ltte«chnwr m» K»k» wollt«, so sollten st« ih» hat«. I» dm Flugblatt wird Ein «wähnt, daß, nachdem d« Fabrikanten»««!» 38 Wochen s« hätte, dersrlt« j<tzt wird« i» Adlon grtretm wär, und Erktäungr» erließ, Work «r glaubt«, dem Textilarbeiter verband Vorschriften mach« zu »ässen üt« dessen Statut« md Mitgliedschaft. DK lletnnrhm« bewiesen dadurch auf, neu«, dost ihnen j,d« Sim PK SemMvohl, für di« Jnt««ffm >« Stadt, sür die ErhaVmg b«z bkskebuug de» Fried«»» ob. Hand« »«kommen s«i. D« v«ba»d brauch« kein» Rat von >m gebildet» Fabrikant«. Di« Uat«««hm« hätten krln Recht, di« Aubübung da» durch dk Gewerbeordnung dm Arbeit«» gewährleistet« Recht d« Organisation abzukhum. Weit« wird n de« Flugblatt «och behauptet, dk Erväung d«r Fabrikant« uchr in uurrhört «Insältign W«is« di« Latsachm auf den Kops u stell«. Zunächst wM di« Leitung drr Orgaotsatiou abwartm, wir zu« Schlust bemerk »Kd, wie dk Situation fich welke mtwlckelr. Di« Verantwortung für alle» Wett«« soll« aus Selk d« llotrrnrhmrr. Auerbach, 1. Frbruar. vei dr« Schuridermristr, Emil Schöurlch hlrr ist dk amtlich« Mittrlluog rkgrgangm, daß sein l« 29. Lrbmljahre strhmdrr Sohu am 14. Oktober vorigen Jahr,» bei Lormzo Marqur, fDrlogoa-Bay, Portktziefische» Ge. blrt) tot ausgrsuvdro wordrn ist. Drr Umstand, daß bri der Leich« weder Wertsachen vvd nur «och einig« Kupfermünzen Vorgrsuvdm wurden, loffru daraus schließ«, daß p. Schvurich «rwordrt und beraubt worden ist. Drr so jäh um» Lebm g«. kommen« junge Manu wanderte am 20. Frbruar 1900 vo» HI« »ach JohannnrSburg au» und hat während dr» Süd- akikaaischru Kriege» auf Sette der Burrn in mrhrerrn Grsechtrn gegro dk Engländer gekämpft. Leipzig. Schlechte Erfahrungen mit den lozialdemo. kratischru ,G«offm" scheint drr Wirt br» altm Gasthofe» in Panu»dorf gemacht zu hob«. Er will zwar sein« Saal »öS >u sozialdemokratisch« Versammlungen hrrgrbe», verlangt jedoch sür jede Versammlung — 800 Mark sür die Benutzung de» Saak». Dir „Genossen* find darüber in Wut, und dk sozial dmokratischr „Volk,zig." gibt dem Wkt den gut« Rat, seinen Saal künftig „in Watte* zu wickeln. )>l Mühlberg a. E., 2. Februar. Et» weiblicher Fahr- radmardr« wurde in Prrttin kstgenounnrn. Eine ledige Frauen». Person stahl do» einem Arbeiter gehvrigr Fahrrad, welche» der. selbe kurze Zeit vor einem Geschästblab« hatte stehen lass«, uud sachte damit da» weitem Sie wurde ober noch rechtzeitig ertappt. — Ein 13 jährige» Schulmädch«, welche» fich am 7. Januar iu der Schulstubr zu Loßuir, al» e» sich am Ose» wärmen wollte, schwer« Brandwunde» zuzog, ist jrtzt von seinem schrecklichen Leid« durch den Tod erlöst wordrn. Au- aller Wett. London: Am Neujahrsabend war eine 25 Jahre alte Köchin verschwunden. Man hat jetzt die furchtbar Verstümmelte Leiche der Unglücklichen aus der Themse aufgefischt. Tie Leiche war auSgeplündert und zeigte schwere Kopfwunden. Sämtliche Rippen, sowie der linke Hüftknochen und der linke Arm waren gebrochen, während das linke Bein, sowie ein Teil des rechten Armes abge sägt waren. Ter untersuchende Arzt erklärte, daß offen bar die Verletzungen, mit Ausnahme der Rippenbrüche, vor dem Tode erfolgt seien. — Breslau: Hier brachen auf dem Eise drei Schulknaben ein und ertranken. Tie Leichen wurden während der Nacht von der Feuerwehr geborgen. — Kiel: Beim Abbruch eines Gebäudes stürzte eine Mauer vorzeitig ein; die Trümmer durchschlugen das aufgestellte Baugerüst, sowie die Decke eines Stock werkes und vier Arbeiter wurden mit hinab gerissen. Tie Verunglückten erlitten sämtlich gefährliche Ver letzungen. — Dessau: Vor der 3. Strafkammer des hiesigen Landgerichts wurde gestrrn der Hosopernsänger Karl Aienlechner aus Bozen, früher in Bayreuth, der am 27. Oktober v. I. auf offener Straße den Hvfkapell- meister Franz Mikorey von der hiesigen herzoglichen Hof oper mißhandelte, mit Fäusten schlug und zu Boden warf, wegen Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis ver urteilt. Ter Staatsanwalt hatte sechs Monate beantragt. — Ter Vergiftungsfall in der Kochschule des Alice- Frauenvereines in Darmstadt hat das zehnte Opfer gefordert. vermischte». Wegen verweigerter Unterstützung der Polizei verhaftet. ES dürfte nicht allgemein be kannt sein, daß jeder Mann verpflichtet ist, einem eng lischen Polizisten zu Hilfe zu kommen, falls dieser ihn im Namen des Königs dazu auffordert. Wenn die Polizei die Lage für bedenklich hält, so kann sie sogar jeden Passanten als Hilfspolizisten sofort in Dienst nehmen und vereidigen. Auf der Insel Wight wurde ein Herr, der sich nicht zum Hilfspolizisten machen lassen wollte, vor einiger Zeit zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt, und in Tavontry in Northampshire wurde ein Fischer ver haftet, weil er auf die Aufforderung eines Polizisten, bet einer Arretierung behilflich zu sein, mit Lachen ant wortete. Das Lachen dürste ihm vergehen, denn der Unter suchungsrichter nahm die Sache so ernst, daß er den Ver hafteten vor das Schwurgericht verwies. Ein Daubstummenball. Tine der originellsten winterlichen Veranstaltungen in Berlin ist der schon seit mehreren Jahren stattfindende Daubstummenball. Die Bettliner Taubstummen lernen fich kennen in den Taub stummenanstalten sowie bei ihren Gottesdiensten. So ent stand, wie die ,Herl. Ztg." schreibt, nach und nach die Idee de» noch engeren Zusammenschluffes zu Berngüg- ungSzwecken. Wie di« taubstummen Pärchen, ohne einen Lon der Musik zu hören, instinktmäßig nach ihr das Tanzbein schwingen, da» muß man gesehen haben. Und e» stnd sogar vorzügliche Länzer, die sich in keinem Ballsaal su verstecken bemühen. E» geht auch keineswegs unheim lich still zu, denn mehr al» die Hälfte der Besucher dieser festlichen Veranstaltung rekrutiert sich au» normalen Men schen, die fast durchweg die Laubstummensprache versteh«. Rur mit dem Fortschreiten der FidelitaS kann es dem, der zum erstenmal in solche Gesellschaft hineingerät, etwa» unheimlich zumute werden. Die Taubstummen gehen stark au» sich heraus und ersetzen durch eigenartige Löne war ihnen Allmutter Natur an Zungen kraft versagt hat. Aber sonst geht e» zu wie bei jedem anderen Wintervergnügen. Ta fehlen weder Maskenkostüme noch allerlei Ueber- raschungen, nicht die Kaffeepause, noch humoristische Vor träge. Gerade darin sind die Taubstummen ja Meister. Ist doch ihr ganze» Leben eine ununterbrochene Panto mime! Sehr interessant für jeden Skatspieler ist die Aufzeichnung von drei Herren in Magdeburg, die während einer Spielzeit von 15 Jahren Gewinn und Ver lust genau gebucht haben. Me gerecht Fortuna ihre Gaben verteilt hat, tritt bei folgendem, von der „M. Z." mit geteilten Ergebnis deutlich zu Tage: Tie Herren haben während der 15 Jahre an 1105 Tagen mit einer Spielzeit von je 3—3Vz Stunden 43059 Spiele gemacht. Von die sen waren 781 Null ouvert, 6872 Grand, 2396 Eichelsolv, 1902 Grünsola, 2126 Rotsolo, 2901 Schellensolo, 5832 Nullspiele, 3332 Ramsch und 17 707 TournSe. Alle diese Spiele wurden mit 1/4 Pfg- bezahlt und ergaben für A einen Gewinn von 26,33 Mk., für B einen Verlust von 15,72 Mk. und für C einen solchen von 10,61 Mk. Das schönste Lied. Eine Dame aus Neuwied feierte vor kurzem im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 93. Geburtstag. Es wurde ihr bei diesem Anlaß ein Ständchen gebracht, bei dem vorzugsweise ernste Weisen gespielt wurden. Tie Jubilarin war sehr gerührt, dankte herzlich und bat, ein letztes Stück selbst bestimmen zu dürfen. Dem Wunsch wurde natürlich gern entsprochen, und was bestimmte sie? „Freut euch des Lebens!" Fässer aus Korkholz. In Algerien werden neuerdings Fässer aus Korkholz hergestellt. Eine innere Auskleidung trennt den Inhalt des Fasses vom Korke selbst. Ta Kork ein schlechter Wärmeleiter ist, dürften in Korkfässern aufbewahrte Weine und Flüssigkeiten aller Art nicht mehr den Schädigungen ausgesetzt sein, wel chen sie bei raschem Temperaturwechsel unterliegen. In Ländern mit heißem Klima sind Korkfässer zum Trans porte von Eis, Fleisch, Fischen, Früchten rc. gut zu ge brauchen. Auch kommt die Verfrachtung billiger zu stehen infolge des geringen Gewichtes des Korkfasses im Ver gleich mit einem hölzernen. Es kommt auch beim Kork fasse nicht vor, daß sich die Dauben unter dem Einflüsse der Hitze werfen. Infolgedessen bleiben auch die Faßreifen ungelockert. Ter Erfinder, ein Herr Rens Mounaud in Guelma-Constantine (Algerien) hat seine Erfindung in allen Kulturländern patentieren lassen, so z. B. im Deut schen Reiche unter Nr. 139501. Nunmehr ist zur Aus nutzung der Patente eine Aktiengesellschaft gegründet wor den. Verschiedene große Korkindustrielle Algeriens haben sich mit Kapital daran beteiligt; auch in Portugal und England zeigt man großes Interesse dafür. Wie wir hören, sollen die Versuche, in solchen Fässern Spiritus zu frachten, zur Zufriedenheit ausgefallen sein. (Korkind. Ztg.) Die Erfindung des Wäschestärkens. Zur Zeit der Königin Elisabeth von England brachte eine Hol länderin das Wäschestärken auf und diese Beschäftigung wurde bald eine Lieblingsbeschäftigung vornehmer Damen. Die Liebhaberei ging so lveit, daß für die Damen des Hofes von St. James eine flamändische Lehrerin be rufen und dieser der Titel einer Professorin der Stärke wissenschaft verliehen wurde. Sie erhielt für jede Un terrichtsstunde ein Honorar von 5 Pfund. Als jemand auf den Gedanken kam, der Stärke etwas blaue Farbe beizumischen, ließ die Königin diesen „Frevel" von der Kanzel herab verbieten. Auch wurde auf das Verbrechen, Stärke zu bläuen, Gefängnisstrafe gesetzt. (Dresd. Anz.) Ueber die Toiletten auf dem letzten Wiener Hofballe plaudert die „N. Fr. Pr.": „Ter Triumph der Pailette" könnte der Ballabend inbezug auf Mode genannt werden. In allen Farben und Formen herrschte sie; ihr. verseinertsber Ausdruck ist die Libellen- Pailette, die eine täuschende Nachahmung eines Libellen flügels ist, sowohl was Form, als die schillernde, glitzernde Durchsichtigkeit betrifft. Die Reliefblumen aus zarten Stoffauflagen, die ebenfalls eine führende Rolle im Ball saale spielen, kommen allein, ohne Libellenflitter, gar nicht recht zur Geltung. Als ein Gruß aus der Modestadt an der Seine müssen die heute getragenen Louis XIV.- Kleider betrachtet werden. Was im Saale mit stilgerechten Hüftenbauschen, Dabliers und Schnebbentaillen zu sehen war, trug die Marke „Paris". Ein Beweis, wie weit man dort von Reformmoden entfernt ist. Ein Kunstwerk Wiener Faktur muß die Toilette genannt werden, welche die Erz herzogin Marie Josepha trug, ein Meisterstück der Farben komposition und Ausführung. Für den zarten Teint der blonden Erzherzogin wie geschaffen, war dieses Kleid aus nilgrünen Duchesse, der mit einem Ueberwurf von gold- licher Florentiner-Spitze ganz gedeckt war. Ueber da» ganze Kleid, vornehmlich aber über den Rand des Rocke» und der Schleppe, zogen sich Guirlanden, deren große Blumen aus grünen Sammetauflagen und darüber mit blaßblauen Gazereliefs und Silber reich gestickt, das Blät terwerk aus Nacrepailletten gebildet waren. Das ganze aber war mit Libellenpailletten förmlich überrieselt. Tie Taille war von einem nilgrünen, im Rücken hoch hinauß gekreuzten AtlaSgürtel gehalten, und Spitzen bildeten eine« duftigen Flügel. Erzherzogin Isabella erschien in weißem ,
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