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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190402264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-26
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1904
- Autor
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Ujesaer DTagMatt Fernsprechstrll« Rr. SV. und Anzeiger Mkfiett Aykiznj. Telegramm.Adrefse: IHI IN' „Tageblatt", Riesa. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des StadttathS zu Riesa. Arrtkag, 26 gedrnar 4964, abends H 47 S7. Jatzrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abend« mt» AnSnahm« der Sonn- und Festtage. Birtteljiihrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unser« Träger ft» tu» Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten I Mort V5 Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSahonnementS »erden angenommen. Anzrigrn-Annahme sür die Nummer des Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschSsMelle: Kastanienktraße 8k». — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Stallwirtschast eine Gastwirtschaft verbünden sei und der Besitzer als Gast absteige; doch müsse der Gast vom Gast wirte im Betriebe seines aus di« Beherbergung Frenwer gerichteten Gewerbes ausgenommen sein. Ein Beherbergen liege nur dann vor, wenn es sich nicht um die Unterbring ung von Sachen handele, sondern einer Persion als sol cher Unterkunft gewährt werde. Diese Unterkunft dürfe Klassenwahlrecht bestehen lassen. Das Pluralsystem habe man außer in Belgien nur als Gemeindewahlrecht, so in England mit Häufimg bis zu 6 und in Schweden bis zu 25 Stimmen. Auf jeden Fall wäre seine Einführung ein Sprung ins Dunkle. Die Reformhartei fordere also Rück kehr zum Wahlrecht 1868 mit mäßiger Erhöhung des Cen- sus, etwa auf 6 Mark. Zwar würden dadurch immer noch 23 Prozent ausgeschlossen, jedoch bedeute das immerhin einen hervorragenden Fortschritt, da gegenwärtig an die Einführung des ReichDtagswahlrechts in Sachsen nicht gedacht werden könne. Mit dem Wunsche, daß eine Neu regelung des Wahlrechts in Sachsen zum Segen des Landes gereichen möge, schloß Redner. IN der folgenden Debatte, an der sich drei Anhänger der Sozial demokratie und ein anderer hiesiger Herr beteiligten, han delte es sich in der Hauptsache um die Altersgrenze, den Census und die Wahlpflicht. Herr Kohlmann entgegnete den Debatterednern, und nach seinem Schlußworte erhob sich die Versammlung zum Danke von den Plätzen. — — Se. Majestät der König hat hinsichtlich der diesjäh rigen größeren Truppenübungen folgendes be stimmt: Bei der Zeiteinteilung für die Uebungen der Armeekorps sind die Ernteverhältnisse möglichst zu be rücksichtigen. Beim XlX. (2. Königlich sächsischen) Armee korps findet vor den Manövern eine Angriffsübung unter Beteiligung der schweren Artillerie des Feldheeres und zwar mit Scharfschießen statt. Das 1. Pionierbataillon Nr. 12 und der Kommandeur der Pioniere sind zu dieser Uebung heranzuziehen. Bei Auswahl des Geländes und Durchführung aller Uebungen ist auf Einschränkung der Flurschäden Bedacht zu nehmen. Bei dem XII. (1. Königlich sächsischen) Armeekorps findet eine Kavallerieübungsreife statt, au der Offiziere des 2. Husarenregiments „Königin Carola" Nr. Id nicht teilzunehmen haben. Die Fußtruppen müssen bis zum 30. September 1904, dem spätesten Ent lassungstage, in ihre Standorte zurückgekehrt sein. — Von dem nach s/i5 Uhr nachmittags von Hilbers dorf-Döbeln her hier fälligen Güterzuge ist vorgestern in O str au beim Rangieren die Lokomotive entgleist, wo durch das eine der Chemnitz-Riesaer Hauptgleise gesperrt wurde. Der Verkehr konnte jedoch mittels eingleisigen Betriebes zwischen Ostrau und Stauchitz aufrecht erhalten werden. Gegen 10 Uhr abends war die Störung wieder behoben. Verletzt wurde bei dem Unfälle glücklicherweise niemand. — Ueber HaftungdesGa st Wirtes für einge stellte Pferde teilt die „Deutsche Juristen-Zeitung vom Oberlandesgericht Dresden folgenden Fall mit: Klä ger war mit seinem Geschirr in dem Gasthause des Be klagten etngekehrt und hatte daselbst vom Nachmittag bis Mitternacht an einem Balle teilgenommen. Während die ser Zeit ist eines seiner Pferde von einem anderen in den Stall des Bekalgten eingestellten Pferde verletzt wor den. Die Klage auf Schadenersatz wurde abgewiesen. Die gemeinrechtliche Haftpflicht der Stallwirte sei im B. G.-B. beseitigt; zwar erstreck« sich die Haftung der Gast wirte auf die eingebrachten Pferde dann, wenn mit der kreis, der allerdings drei Abgeordnete zu wählen hätte, 41000 Wahlberechtigte und 250 000 Einwohner. IM Land tage sei es noch viel wichtiger, daß ein Abgeordneter ganz mit seinem Kreise vertraut sei als im Reichstage. Das Prinzip der Bildung in das Wahlsystem hineinzu tragen, werde man voraussichtlich fallen lassen. Statt deS Pluralsystems mit Stimmenhäuftmg, das die National- Ja dal Gütmechtsreftister drß u"i« . k-ktt-.p« AwtsgeriLt» ist aus S«0» 2V, de» Vri»«tu» Earl He,«»»» Rebel tu Rief« »d diffeu Ehefrau EmUt« Sin« geb. Vito betreff«», «iazrtragro worden: Durch Vertrag vom >L. Januar IV04 tft die Verwalt«», uud Nutzuietzuug de« Thema»»- am gegenwärtigen und zu« künftige» Vermögen der Ehrfta« «m-geschlossen. Riesa, am 28. Februar 1904. Königliche» Amtsgericht. Hierzu ist Termin auf Dmmerstag, de» ». März d. I». uachm. 4 Uhr im gl»»« Nr. S dr> Kowmaodauturgkbäud« anberaumt, versiegelte Angebot« mit der AufschckU .Süchenllesrruugrn bet«.- sind biß m obige« Zeitpunkt« portofrei einzoreichr». Bedingung«» liegen im Zimmer Rr. S hier zu« Einsichtnahme aus. Desgleichen wollen Jaterefsrutrn wegen Abnahme von Spülicht in den Küchen — für Zeiihoia und Haldehäuser getrennt — Angebote bis zu« vorgenannte« Zeit hierher aHgedr»,. W-zu di« Bedingungen ebensall» out liegen. All« Bewerber bleiten bis zvm 20. 3. 04 au ihr Angebot gebunden. Tr B Zeithain, den 24 Februar 1904. Königliche Kommaudautur. Freibank Poppitz. " Morgen Sonnabend vormittag 9 Uh« gel-not aus hiesiger Freibank das Fleisch «dwA Rinde- zum Peets« von 40 Psg. pro»/, dg zum Berkaus. Povpltz, d'» 26. Februar 1904 Der Gemetudevorftand. liberalen vorschlügen, könne man lieber gleich das alte, nicht nur eine solche sein, wie sie auch der Schankwirt den Verkehrsgästen zuteil werden lasse; eS müsse dem Hotel gäste in gewisser Hinsicht für seine eigene Häuslichkeit Ersatz gewährt werden. Darauf, ob der Reisende über nachte oder längere Zeit in der Herberte verweile, ob er sich ein besonderes Zimmer anweisen lasse und ob er für die Beherbergung eine besondere Vergütung entrichte^ komme nichts an. (Centralblatt Nr. 6.) — Der Beirat für Arbeiter st atistik in Berlin: hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dem Reichskanzler zu empfehlen, die Erhebung über die im Binnenschiff fahrtsgewerbe an Werktagen übliche Arbeitszeit durch eine im Herbst dieses Jahres vorzunehmende statistische Auf nahme einzuleiten. Die Erhebung würde sich nach dm Vorschlägen des Beirates auf die drei Hauptbetriebsartor der Binnenschiffahrt, und zwar auf die Fährbetriebe, die Dampfschiffunternehmungen und die Segel« beziehungs weise Schleppkahnbetriebe zu erstrecken haben. Es ist iw Aussicht genommen> von dest ^Unternehmern der beiden erst- bezeichneten Betriebsarten etwa 20 Prozent, von den So- gelschiffbetrieben 10 Prozent zu befragen. Die statistische Erhebung würde auf gründ von drei Fragebogen erfol gen, die unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse aufgestellt find, welche die einzelnen Betriebsarten mit sich bringen. Die Ausgabe der Fragebogen an die Aus kunftspersonen wird voraussichtlich in der Zeit vom 1L. bis 25. September d. I. erfolgen ES wird im Interesse der Beteiligten liegen, sich bereits jetzt rechtzeitig mit dem Inhalt der Fragen, welche im Herbst zu beantworte» sind, eingehend vertraut zu machen. — Der März soll uns nach der Prognose Otto FalbS (des verstorbenen Professor Falbs Sohn und längjähriger Mitarbeiter) zahlreiche Schneefälle, besonder» zu Anfang und Ende des Monats, bringen. Der 2. und 31. Märg werden als kritische Tage erster Ordnung bezeichnet, der erstgenannte Tag soll sogar der stärkste des ganzen Jahre» sein. Als kritischer Tag zweiter Ordnung ist der 17. MSrg anzusehen, doch erfährt dieser Tag noch durch eiwe Sonnenfinsternis erhebliche Verstärkung. Der lOOjähriGe Kalender prophezeit mit Ausnahme einiger schöner Tuje gleichfalls Schnee und Kälte für den Lenzmonat. — vrrschlrdr»« Zrituozr» brachte» vor ksrzcm di« Nach richt, daß i» dm Dresdm Frtrdrichstädter Staat» bohvwr, kfd tm ei», de« »««eftra GchurlzagSlrlomolive» mit ririm sogrvaimttu Dawpssawmln virfihru wordm f«i. Dadurch fallt« es «r»ög- licht werdm, dm neu «ixzulrgmdm Blitzzug von D,«Id»» »ach L:ipzig oh«, Hiltm uotrlwkg» durchzsfüh«». Di,se Nachricht ist »azMiffmd; i« Bereich« der sächsische» Stao»bah«m d-» sitz« derarti-, Sammln um dl« mckpm schwere» stachst,«» Güttrz«x»lokomotiv«o für Vrbirgsbahu«, welche bei groß«« Radstand« durch di« auzeweadete lenkbare Aoppelechs« sich zwanglos in mgrrm Kurv« beweg«», von drr EinlrgmU «in«» »mm Blitzzug«- von Drtttdm »ach Lripzig ist üb«rHaupt »ich« bekannt und wmn der am 1. Okwbm ck»g<l«gt« Abmd- schuellzug do» Lckpzig »ach Drtttdm grwrinl sei» fallt«, f» D h«rvorznh«bm, daß dirfrr schon j tzt ah« Halt« mtndwgll vnkchrt. Verdingung von Küchenbedürfnissen. Der Bedarf an Leben-wltirln für dir küchrn d«r Kommandantur u»d 1«r im Laz«r unterzubrl»a«ad«<! Tmpven lür da» R«Lnuna»jabr 1904 soll öffentlich vergeben werden. Oertliches und Sächsisches R»«ia, dm 2« Febraar 1904 — Der Deutsche Reformverein für Riesa und Umgegend veranstaltete am Donnerstag im Wettiner Hofe einen öffentlichen Vortragsabend, der von Herrn Zahn künstler Nitzsche mit einem dreifachen Hurra auf Se. Maj. den König eröffnet wurde. Alsdann ergriff der Redner des Abends, Herr Rechtsanwalt Hans Kohlmann aus Dresden, das Wort zu seinem Vortrage über „Tie Neu gestaltung des sächsischen Landtagswahlrechts und die Reformpartei"., Ausgehend von dem Anträge Mehnert und Genossen vom Jahre 1896, der seinerzeit der Regie rung vorschlug, das alte Wahlrecht zu ändern, erinnerte Redner an den Sturm der Entrüstung, der damals durch Sachsen ging. Nachdem im Jahre 1877 der erste Sozial demokrat seinen Gjnzug in den Landtag gehalten und noch 14 Nachfolger gefunden habe, hätten die Sozial demokraten doch zufrieden sein sollen und nicht jenen ungeschickten Antrag aus Herabsetzung des wahlberech tigten Alters einbringen sollen, der dann die Regierung herausforderte. Mit den Sozialdemokraten seien infolge des Klassenwahlrechts auch die beiden Reformer Theuerkorn und Schubert aus dem Landtage verschwunden. Männer der Staatswissenschaft, wie die Professoren Sohm und Binding seien 1896 warnend gegen die Regierung auf gestanden. Dennoch nahm der Landtag das Klassenwahl recht mit 56 gegen 22 Stimmen an. Man habe bei Ein führung desselben geglaubt, die Wahlmänner würden sich, mit ihren Wählern öffentlich zusammenfinden und ein mütig beraten, das sei aber nicht so geworden, die Wahl männer seien nur die „Zettelträger der Parteien" gewor den. Die schlimmste Folge des Klassenwahlrechts sei die Entrechtung von über 80 Prozent der Wähler, die zwar wählen dürften, aber keinen Einfluß auf den Ausfall der Wahl hätten. Von den jetzigen Abgeordneten gehörten 68 der 1., 12 der 2. und nur 1 der 3. Wählerklasse an. Die Berufsstände der kleinen Leute seien gar nicht vertre ten. Wenn die Reformpartei seiner Zeit darauf hin gewiesen habe, welch ungeheuerer Zündstoff durch Einführ ung eines so plutokratisch wirkenden Wahlsystems ge schaffen werde, so habe ihr die Regierung recht gegeben, wenn sie nach b»en letzten Reichstagswahlen sagte: das Klassenwahlsystem sei nur ein Notbehelf gewesen. Das sei allerdings ein trauriges Geständnis. Ein Wahlrecht sei kein Kunstprodukt, sondern etwas, was aus dem Volke herausgewachsen und herausempfunden fein müsse. Das preußische Klassenwahlrecht habe wenigstens das Alter und die Gewohnheit für sich. Sachsens Volk sei freiheitlichere Verhältnisse gewöhnt und die Zeiten des beschränkten Untertanenverstandes seien vorüber. Man hätte nun, um zu einer Besserung zu gelangen, an das historisch Gewor dene, an das Wahlrecht von 1868 anknüpfen sollen, das im Großen und Ganzen das Reichstagswahlrecht, nur mit dem 3 Mark-Census, war. Das tue die Denkschrift der Regierung nicht. Redner wägt nun Vorzüge und Mängel der Denkschrift ab. Vorzüge seien nur die geheime und direkte Wahl. Im Uebrigen wolle die Denkschrift ein System sein, leide aber an Systemlosigkeit, werfe die Wahlsysteme durcheinander (politische und Berufswahl) und sei so ein Wechselbalg. Die berufsständische Vertre tung verweist Redner in die erste Kammer und zieht an knüpfend eine Parallele unserer mit der englischen Volks vertretung. Di«" Größe der 16 in Aussicht genommenen Wahlkreise sei zu verwerfen, da kämen auf einen Wahl-
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