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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190405187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-18
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1904
- Autor
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«nd A«;riger (Wkßlstt M Ayci-er). Mttwoch, L8. Ma, 1904, lfteavs Telegramm, «drrfir: I 6 Fernsprechstelle .Tageblatt', Riesa. Nr. SO. der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 113.«ittwach, 18. Ma, 1904, ade»».S7 Zaprg. MM Riesa« Tageblatt erscheint jede» Tag Abend« mit Ausnahme der Son» und Festtage. Vierteljährlicher LeznrLpreit bei Abholung in der Expedit», in Ktek l Scart Psg., durch »nftn > ßM iM Ha» 1 «M DK Psg., M RlbMln», am Schalt« d« kalserl. Postanftalta, 1 Mark SS Pfg., durch den Brtefträg« frei in» Hau« 2 Mark 7 vitl Au» «mmeaabmmrmeE werd« «MMEMe, . Skqriaen-Slmuchme für di« Nummer dM Ausgabetage« bl» «ormittag 9 Uhr ohne Gewähr. D«ck und Verlag von Langer A Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Kastanienstraße 89. — Für die Redaktion verantivortlich He,mann Schmidt m Ries» Konkursverfahren. I» de« Sou kur» »erfahren über da» verwogen de» Stuhlfatrlkauteu Brnn» Hng» MKÜl« slührr in Pausitz, setzt in Großdobritz Lei Leubeo, ist zur Prüfung d-.r uachtrd-ltch augrmeldeteu Fordern»»«, Termin auf den 14 In« LO04, »nnnittn-tz 0 Uhr avderaumt worden. «kefa, dw 18. «al 1S04 Könißliche- Ami-gericht. Auch während der diesjährigen Videzett soll, Ivie in den Vorfahre», arm« Hftfig« Personen Gelegenheit gegiben werden, die Eib-Bib,anstatt «uevtgeltltch zn devützen. Freibäder können allwöchentlich DtenNag« und Sonnabend» in der Feit von 7»/, BG 8'/, Uhr. sowohl im Herren« al» auch im Damen bad genommen werde«. I« Herrenbad werd«, den Badenden di, beiden großen Aubkletdehalleu, iw DamenBad eine gell« sür Erwachsen« und «tue de,gleich en sür Sinder zur PnsSgmg gestellt. DM Ueber- fetz« erfolgt gleichsall» oueutgeltlich. Büdekart« «erden nicht anSgegeb«. Der Rat der Stadt Mesa, am IS. Mai 1S04 vürgerweister Br Lehne. Fnd. »^WS^WMSMM^^SSMMWWSWWWFMMWM^WMWMMWWSMWWM^MWWSWSSSMS^MSMWMW»»^ Oertliches und SSchfisches. »1,1«. l« 1004. —* Au da» hlefig« Ort»«Ferusprechnetz find um an-,schloff»: Nr. 128 Gerschuer, R., MarlrteudneiPächter, geithaia, Lrup« pea-llebangSplatz, Nr. 228 Böcler, Paul, Haud«l»gärtoer in Pausitz, Nr. 224 Jäger, WUHrlm, chemische Reinigungsanstalt und Färberei, Parkst». 8, Nr. 187 O-Hmtchm, Theodor, Fleischermelster, Hauptflr. 38 Nr. 189 Schade, Moritz, Marleteudrreipächter, Zeithain, Truppen. llrbungSplatz, Nr. 102 Stelzer, Slot», Weinrestaurant und Weiahaudlung Hauptstr. 88, Nr. 88 Thoma», Felix, Dachpapprufabrikant, Friedrich. Auguststr. 6 I. Der Anschluß Nr. 219 ist auf Herrn Emil Zimmer, Restaurant zum Dampfbad, und der Anschluß Nr. 188 auf Herr» Moritz Große, Gastwirt in Gräta, übrrgegangev. Dle Anschlüsse R«. 84, Gersten in Stauchitz und Nr. 112, Schloß« Brauerei, find lu Wrgsall gekommen. — Se. Exzellmz der Divisionskommandeur Generalleutnant Basse gedenkt heute abend in vrgleituug seine» Adjutanten in Zeithain rlnzutreffrn, um am 19. und 20. d. M. den Besichtig« nagen der FeldartiLerie-Regimenter Nr. 32 und 88 auf dem Truppeuübung»platz und am 21. Mat de« PrüsuugSschftßen de« 2. Bataillon» 18. Jas. > Regt». Nr. 181 aus dem Insa». Irrie-Schießplatz .Hatdrhäuser' brizuwohueu. — Da» Stadtverordneten.Kollegium genehmigt« in seiner gestrigen Sitzung ». a. «luru RatSbeschluß brtr. die Erbauung einer Turnhalle au Stell« der alten an der oberen Schule. Di« neue Turnhalle soll in einer GM« von 14:26 m er« Baut werden und ist, riuschl. der Gerät«, mit 48 000 Mark veranschlagt. — Ausführlicher Bericht über dir Sitzung folgt in nächster Ne. —5. Ein schwerer Jung« erschien gestern lu der Person veS 28 Jahr« alten, schon vielsach bestraften Hausdiener» Karl H inrich Herman« Sanz« au» Riesa, zuletzt in Leipzig wohnhaft, vor der 4. Strafkammer KM Sgl. Landge richt» Dresden, um sich wegen einer Reihe schwerer Diebstähle zu verantworten. Da der gemeingesährlich« Barsche in frecher Weise leugnet«, so hatte sich die Vorladung «iner groß« Anzahl Zeugen an» Striegnitz, Riesa, Meißen, Strehla, Gostewitz, Oelsitz, Leipzig und Unter »rußen notwendig gemacht. Durch dir veweiSausuahmr wurde festgrflellt, daß Sanz« im Lauf« diese» Jahre» 4 LäaBurchSdftbstähft und zwar za« Schad« de» Gutsbesitzer« Gähne in lloterrrußeu bei Riesa, -M Gut»befitzrrS Harz in Striegnitz Bei Lommatzsch, d«> Guts Besitzer» Hensel in Gostewitz Bei Riesa und de» Gat»b«fitzn» Anchsch daselbst au»geführt hat. Der Angeklagte «laugt, hi«. Bei Barrö Geld, Sparkasseubüch« und «in» groß« Anzahl Sach« km Wert« von zusmnmm ungefähr 1000 Mk. Gin Till der Di«be»brnt« wurde kn sein« Wohnung zu Leipzig vorgefuadm Aunz« will dies« Sachen von einem gewissen Bachmann auf de« Dresdner Bahuhofe in Leipzig «halt« hab«. Der Au« »«klagte wurde sür schuldig erkannt und deshalb z« 8 Jahren Zuchthaus und 10 jährige« EhreurechtSderlust verurteilt. Kemer war gegen dm 18 Jahre alt«, trotz seine» fugend Ach« Alte« sch« «ehrfach Bestraft« Arbeiter Friedrich Vern« Hard Glonuuß au» Promuitz Bei Riesa weg« wieder, holten RüekfallSdiebstahl in zwei Fäll« z, verhandeln. Al» der Angeklagte am 1. Mürz d. I «ft dem Handarbeiter Seidel in einer Strohfeime Bei Zeithain üBemachtet«, «twmdet« er diese« ei» Portemonnaie mit 4 Mk. Inhalt, sowie a« 16. Mürz d». in Gohli» Bei Niefa der Dienftnmgd Schmig, mit der er «in LiebrSvnhültni» unterhielt, in denn Wohnung aus einer Kommod« ein Sparkassenbuch ÜB« 6 MI Glormuß hob die Einlage ab und verwendete baS Geld i» sein«. Nutz«. DaS Urteil lautete auf 9 Monate Gefängnis und 3 jährigen Ehren- rechtSverlust. 1 Monat gilt al» verbüßt. —* An beide» bevorstehend« Pfiugpfeirrtageu wird an dm Türm der evangelisch« Kirchen hin und her im Laude wiedrrum für dru »allgemeinen Kirchen foudS" ge- fa«melt werden. Diese Stiftung hat bekanntlich den Zweck, den Interessen der evangelisch-lutherischen Kirche des Lande» in sol chen Fällen zu diene», wo die erforderlich« Mittel au» Staat»-, Kirchgemeinde, Kirchen und ander« schon vorhandene» grrig- urten Kassen und Fond» nicht oder nicht in hinreichendem Maß« beschafft werden können. Demgemäß werden dir Mittel de» allgemein« KirchmfondS, lugbrsondere bei der Teilung von Parochi« und der Errichtung neuer Parochi«, bei der ve- gründung »«er kirchlicher Aemter und de« Bau neuer Kirch« in Anspruch genommen, wenn Hilft not ist. Wer di« Ent wickelung der kirchlichen Verhältnisse de» Laude» nur einiger- «aß« beobachtet hat, weiß, in welch überau» großem Maße diese Bedürfnisse gestiegen find. Die zu ihrer viftlediguug ge geben« Mittel haben nicht Schritt halten können; um so drin gender bedarf der „allgemeine Kkchmsond»', der in di« Lücke eiuireteu soll, der Stärknug. Möge dir Pfingstgrmeiude seine Bittend« Hand reichlich füll« in herzlichr« E.barmru mit dem Mangel evangelisch - lutherischer Glaubeuögmoffm im eigen« Laude. —* Für «luder find geistige Getränke schädlich — dir» ist dir auf genaueste Untersuchung« und Beobachtung« beru hende Nrberzeuguvg aller Aerzte. Doch ist di« Sitte, schon Kinder an geistige Getränk« zu gewöhn«, »och writ verbreitet. De» Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hat dMhalb, um einmal «ine Mcfsinaufkläruug in die Reih« der Mütter z« tragen, an di« in v-tracht kommend« Mini sterirn der einzeln« Bundesstaate» die Vitt« gerichtet, daß au» Anlaß de» Impfen» dru Mütter» «ine kurz und klar gehaltmr Merkkart« (versaßt von dem um di« Bekämpfung de» AlkohoU». mu» verdienten RrgirrungSrat Oamfel-Kölu) vertetlt werden möchte. Di« Karte beantwortet auf der Vorderseite in wenigen knapp« und bestimmten Sätzen di« Frage, warum und wie dir geistigen Getränk« den Kinde« schad: n, und aus der Rückseite di« Frage, wa» die Frau oder Mutter vom Alkohol wissen soll. Dieser Vitt« um entsprechende Anordnung habe» in «tgrgen kommendster Weift mtsproch«: Sachs«, Elsaß Lothringen, Breme», Lübeck, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Meiningen, M«ckl«burg-Schweri», Anhalt, Lippe-Detmold. Schaumburg- Lippe, tzftnß j. Linie, Rruß ä. Linie, Sachs«-Altenburg, Sach sm Loburg-Gotha, Mecklenburg- Strelitz, Waldeck-Pyrmont. In einig« Bundesstaat« sckwrl« noch die Verhandlung«. I« ganzen »urd« Bi» jetzt übe, 400000 Merkart« bestellt und «erd« in dies« Tag« zme Verteilung komm«. In ebenso viel« Familie« werd« also diese Kart« zn« Nachdnek«, hoffentlich in recht viel« zur Brseitignng schädlicher SM« veranlassen. — Nkchtsachse, gibt M bekanntlich «mfftrgrwShnlich viel in Sachs«. Der bedeutend« Ueberschuß der Vermehrung der Bevölkerung «usnM «ger« Vaterland«» ÜB« dm Bench »et« Geburten-Ueberschuß Eßt, wie bekannt, «kn« sich«,, Rückschluß auf di« beträchtlich« Zuwanderung an» ander« Staat« »ach Sachs« zn. Nach den bei der letzt« volkSzühlnn» angchlelft« Ermittelung« Befand« sich unftr dm 4202216 ortSanweftnd« Person« nicht wenig« al» ISS 178 NeichSau»- länder, darnnftr ISO 021 Angehörig« sonstig« «ropäifcher Staat«, »212 Amerika»«, 42 Angehörige afrikanisch« und astatisch« Staat«, von de» Angehörigen sonstig« europäischer Staat« gehört« »icht wenig« aG 86,86 Proz. de» B«ach Bart« österreichisch« Staat« an, dm, folg« der Zahl »ach die russisch« Staat»«,grhöiig«, von dm« «tu« größten Anzahl di« vergakademft zu Freiberg und da» Technik«» z» Mittweida besuch«, die Jtolie»«, Schweiz«, E»glü»d« u»d Awrrfta»«. I» der letzt« BoMzähsuagSveriode fand eine Vermehrung der A»Ilü»d« um 61,71 Prq. statt, da» ist in jedem der 8 Jahre um 12,34 Proz., w heeud die Bewohner Sachs«» in» allge mein« fich nur um 2,19 Proz. oermehktm. An dies« Ver mehrung nahmen sämtliche ausländische Staat« Anteil, nur die Zahl dn Angehörig« der vereinigt« Staaten van Nordamerika «st etwa» zurückgegougrn. — Di« Zahl de» »ich, in Sachs« geborenen, am 1. Dez. 1900 daselbst anwesend gewesenen Per- sonen betrug sogar 897 828, d. i. 14 23 der GesamtbevötftrmM von dru« 488 134 au» den übrigen deutschen BandMstaatm stammt«. Au dftftar Fremdenzuflirfic bad« de» größt« An teil dlejrnig« deutschen Staaten und P c-o'nz-n, dir unmittelbar au Sachs« avgrenzen oder doch nicht w ü davon entfernt find. Auch dir Zahl dieser in sonstige» drutsL't- Bundesstaat« gr boerueu und im Königreich Sachs« auth l llcheu Pei sonen har fich im Lause d« Zeit fortgesetzt relativ vermehrt, sie ist von 887 unt« ft 10000 Bewohn«» im Jahre 1880 »ach rmv »och auf 1162 gestiegen, wobei besonder» der Regierungsbezirk Dresden lu d« Vordergrund tritt. ES läßt fich »ohlrnmüßip srststrlleo, daß di« weiblich» Zuwanderung »ach Sachs« am intensivsten »ach nahegelegen« Gegenden sta»findet und daß »ft der Entfernung de» jeweilig« Wohnort» io Sachs« vom Ge burtsorte fich d« relative Anteil de» weiblichen Geschlecht» unftr d« Zagewimdrrftu vermindert. Nur au» einig« vielt «tserut von Sachsin gelegenen Großstädten, wir Hamburg, Köln, Pos«, Kassel, üb«,wog ouSaohmSwris« da» weibliche Element bei der Zuwanderung, ohne daß die Ursachen dafür sestzw- pell« find. — Fort mit der Anklagehajnk! Diesen Ruf «- hebt ein sächsischer Jurist, der Landrichter Haußner ftr Zwickau, in der „Deutsch. Juristeichtg." Landrichter Hauß- ner will die Anklagebank überhaupt beseitigt sehen, weil sie in unseren Zeiten als eine anachronische Härte, Ähn lich wie der Pranger, wirkt. Nicht einmal der verhaftete, der fluchtverdächtige Angeklagte soll auf ihr Platz neh men müssen, denn wenn der Gesetzgeber sogar auf das Fesseln verzichtet, daS doch eine Flucht am besten ver hindert, wenn er ausdrücklich sagt, der Angeklagte soll während der Hauptverhandlung ungefesselt sein, so kau» das Gericht auch auf die Einsperrung im Anklage-Rau» verzichten. Nach Ansicht des Landrichters Haußner Haven den Gesetzgeber, als er diese Bestimmung traf, „Rück sichten auf das Scham!- und Ehrgefühl des Angeklagten ge leitet, vielleicht war auch von Einfluß Rücksichtnahme auf das schmerzliche Gefühl, das den ergreift, der ein« Mann gebunden sieht." Es sei durch das Gesetz durch- aus nicht geboten, die Anklagebank Veizubehalten, nur die Praxis der Gerichte, die „schwer und langsam der Wallung zugängig ist", hält an ihr fest. Im Gegen teil, „die Anklagebank steht auch im Widerspruch nrtt der Strafprozeßordnung, die will, daß Staatsanwalt urtt» Angeklagter als gleichberechtigte Prozeßparteien ei»- ander gegenüberstehen". Die Anregungen sind sehr der ernstlichen Erwägung wert. — In einem Artikel über den Steuer-ettel heißt es im „Vaterland": „Tie Steuer-ettel sind aber auch eine dringende Mahnung an das gesamte Volk, mit sein« Altsprüchen und Wünschen an den Staat recht vorsichtig zu sein und möglichste Zurückhaltung auf allen Gebiet« zu üben. Die vielfach geschmähte „Sparsucht" ist in Wahrheit nur weise Sparsamkeit. Wird sie nicht zn» obersten Grundsätze in unserem Staatshaushalte er« hoben, so bonnnen wir mit Naturnotwendigkeit, um eine» Ausspruch des verstorbenen badischen Finanzministers Buchenberger zu wiederholen, nur tiefer in die Schrei den und höher in die Steuern hinein. Daß der jetzige Zustand bei uns ein befriedigender wäre, wird wohl nie mand behaupten. Ebensowenig wird wohl jemand d« Mut haben, angesichts her den Steuerzahlern -ugemutw- ten Opfer zu behaupten, daß diese noch erheblich Setz- gerungSsähig sei« Man wird wohl allgemein deu^
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