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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190409223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-22
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1904
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I« lmb Ei» Akttiel de» «»goolchr» Rr,!ttuo§Ior»av» .Nmizrt' ützn di« ferStfchr Köoig»i»ötUl,g nrrgl zeoß«» Aoffrh«». La» vlatt fthrt au», daß di« Klömur» ket»,» Ersolz d«» hrttschev- d« Rezim«» »«deute. Ganz i« G«»r»t«U, da dir »roße» Höf« dr» A«Ila»dr» keia, süchliche« vertrete« zur Feier g" fa»dt hätte«. Liese Halluu» der Mächte sei aus Erficht» p uv kl» der Moral zurückjUskyreu, da dev K«atg»word b!» heute voch keiue Sühur gesuudeu habe. Li« Melt werd« Nicht «»Hören, dies« Sühne zu sordero, »ud «» lieg, im eigenste» Jaierefi« de» s«r»isch«u Staate», die Säaizämvrd«, der gedühreude» Straf« zuzusühren. demtRtM» Gtzmrtz de» ifchrnverehnr»^ vnatze Hm, «stckÜMIt-iMMWN. Gestern früh hairu ia Lalovtlt «Witze Hundert syrisch« keservisten, deren Heimsenduug tu ihn Erzv«,aa,»»eztrk« i« fünften Eoipt'vneich Dama-ka» wr^en Soldrückständ« der- zägrrt wurde, etwa 20 Veschäst« d<» dortigen Basar» ge plündert. Die MilitärdthSrd« verhinderte weilen Plün derungen. Di« noch in Moaastlr w.iieadeu Alüüg'cteu »ran. tragt»», um «ia Exrmpel zu statuiere», dir Eailaffang der Reservisten, welche sich an der Plünderung »etriligt haben, rück gängig zu mach,» und sie z, stra!wtls«m Rrchvieust zu dr> Trappen außerhalb Mazedonien» zu verseh«». Diese Maßregel «rsch«i»t dringend notwendig, weil in letzter gelt di« Sund gedungen und Aabschrrituagr», um di« Entlassung und Hei« seaduu», sowie die Zahlung der Soldrückjiändr zu erzwingen, sich mehr«» und, da dieselben Infolge/der Milde de» Sultan» straffrei blieben, zur Nachahmung reiz «. Am Svvuabrad wurden la Soioschwfi, 13 Kilometer süd östlich von Kumooowo tWilajit UrLlüb), neun der Serben Partei augehvrrude Einwohner, darunter eia Priester und rin Lehr«, von einer angeblich 80 bi» 40 Köpft stark» bulgarische» Vaud« getötet. E» scheint rin Racheakt vorzultrgru. Näher« Elnzelheitra s«hle». De, U-»iübrr Eendarmerie-Kommandant ist zu» Uulersuchuug dahin «»gegangen. ff-NWp-Hn» Vie der .Moruiug Poft" an» Washington »«richtet wird, werd» dl« amerikanische Armer gegenwärtig mit eine« »en« Feldgeschütz «»»gerüstet, welche» an Leistuvg»sählgkeit dir von den übrigen Mächten Vnwradetrv Geschütze übertreffen soll. Da» Geschoß dr» uru-u dreizölligeu Geschütz«» wiegt 18 Psnud Ter tödlich verlaufene Autotm ob ik un- fall des Freihorrn von Erlanger hat jetzt sein gericht liches' Nachspiel gesund:«. Wie bekannt, stieß am 4. d. M- das Automobil des Gesandtschafts-Attachees Bavo» Hay- nterle, in dem der in. Salzburg zu Besuch weilende Carlo Freiherr von Erlanger und der Chauffeur Johann Otto saßen, mit einem Zuge der TaMpMvaßenbwhn Msammen. Baron Erlanger erlitt so schwere innere Verletzungen, daß er am! Tage darauf starb. Der Chauffeur'Johann Otto da gegen erlitt einen Nervenchoc und wurde bewußtlos ins Spital gebracht. Tie Staatsanwaltschaft des Landesge richts in Salzburg erhob nunmehr gegen den Chauffeur Johann Otto, nach dem Haag in Holland zuständig, der erst neunzehn Jahre alt ist, die Anklage wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens. Tie Anklage machte ihm den Vorwurf, daß er in zu raschem Tempo gefahren und die Kurve bei der Straßenkreuzung der Elisabeth- und Westbahnstraße zu scharf genommen habe, was Otto be stritt, da er das Fahrzeug nur auf die 2-Geschwindigkeit gestellt hatte. Außerdem entschuldigte er sich mit Un kenntnis der Ortsverhältnisse. Bavon Erlanger hat eben falls noch aus dem Sterbebette angegeben, daß Otto an dem Unfälle keine Schuld beiznmesfen sei. Ter Ge richtshof sprach trotzdem Otto schuldig und verurteilte ihn zu drei Monaten strengem Arrest. Zum Ableben Herbert Bismarcks berichtet der, „Hamb. Korrespondent" iwch folgendes: Fürst Her bert war seit vierzehn Tagen von den Aerzten aufgegeben. War es die Folge einer in England erlittenen Austernver- giftung, war es Leberkrebs, wie trotz der offiziellen Ab leugnung nachdrücklich behauptet wird — alle ärztliche Kunst, war machtlos. Schwaninger war schon vor einer Woche abgereist, fein Können war zu Ende. Die Schmer zen des Mtttvest donnttn nur durch Morphium gelindert Mhwt di« Gwdimst« de» Frechen» «u» Re du,«« Skhsto» «ä dm Be» de, Kirche«: «Uetzer z»h» Mtllio»« Mark tz»t d«r eva»,,lisch. kk.chNch« HUfßverri» ftv 1888 »I» ISO» fü, Gtadtwtffonm «d ähnltchr Ewrtcht»»,« aas,«wendet; dazu kontwm v» Kirch«, dir SL Mtllto»«, Mark nforderten." V«r otn-ofwekstr, ist srr»er »rwüht, sestzustrllm, daß die Kvr«spo»dr»z »U dm Otnpläftdotte« nad di« MttwlUnn, de» Mttttster» de» J>«r» ,i», ledchttch privat« war. Dmnoch wird ttdirekt »estättzt, daß d«r Mi»ift,r de» Am«« Freihen d. Ham««rstei» von der 8naofpr»ch»-h«« der Otzee-rästdmtt» für privat« Sawattnagra u»t,nicht«t »ar. Li« Broschüre ver- sichert semrr, daß Hrn v. Mi,»ach in der Angelegenheit des .Konto L- (Klrchradaaverri») dl« vleltzrfpeoch«»» Oattta», in der vsKmfietzaa, aa»,«stellt Hatz«, der Betrag sei Privateigen- tu« d«r Dteettorr», dt« ih» a» stch genowmen habe», u»d daß « dl« Snlelhaag von Ord«» «ad Lttel» «ar i« «i»«r »eschräollrn Acht voa Fälle« »rfüiwoitet Hatz«. «ud Ira« Ettel» diefir «xprilfident «i«t» KLißl« fpqiell^gefeffe» hatten al» Atzschiedüga»« üöenUcht. — Li« Leich« de» Pchsidmtn Kitchn dürst« ütrtzmß i» Nov«»«r i» Kapstadt «katnffny wo ff« veährmd «i««r voll« »och« ,« öff«ilicheü A»s»ah,«„ »«laügm soll. «f dWtschNqLett« Sm«chttz«U Wirkliche« m dell«. Li. 8«tßt,«rtI,«„»lch,»It d«, Zr.lßvrr» Vüü^ßKKD tzs- MiiHeN Heilhellt MAmiill A. »ach Sckedrtch»r«h zur Beifttz»», de»« Fürst« Hm»«,« BiSaearck hatt« stch grfür« früh von Gmtd« Eqetzm: d«, Staattsrkretär d«» Ao»W»WiM»aÜdat«ch>»ih»« von Richthosen, votschast«, i> Madrid vo« «adawitz, UalmpaaKsekret«, «» Staat»»tolft«,iu« Freiherr do« Srckeudorff, Gesandter Era »«der«, Etsmdtrr voa Dirks,» >»d andere, vo» parlam«. tausche, .Sette ward« dm Führer de» Zentren»» Dr. Bache» viel »«werkt. I« der Aawefiaheit dr» letzter« ist «ia Zeichn de» U«schwnag» .zu ertzliekea. Da» Amtraw, da» zma 1. April 1808 d«w alt« BAwarck dl« Etzrenbezttg»»» verweigert«, läßt sich aa de» Bahre d«» Sohne» durch ülam Führer vm. tret«. «Uta^ tras dm «etchtkmzler Eras Mlow i» Fr,«», richlrah «in. Dt« Feierlichkeit i« Schloff« »egana «« 1 Uhr. Pastor Lahafea ging, nachdem di« Familienangehörigen and di« offi ziellen Vertreter sich in de« Traarrziaemer versammelt hatt«, d«r Fürstin Blömarck durch di« Halle «ntgegru uad führt« fi« an dea Sarg de» Fürstea, welcher unter Mura« and vlatt grüu fast vrrtzorg« war. Nur Kriiaz« au» d«w FamUieakreis hatte» hier Platz grsuud«. Die letzt«», schlicht«» Astemkrä»»» halt« »och etwa Zwei Strwdr» vor dm Feie» die K uder dr» verstör»«« »iedngelvgt Pastor Lahns,» hielt dt« Trauer «edr, welche» dl« vtbrlstrlle Offenbar»«, St. Johann!» 14 ver» 13 zugrunde gelrgt war: .Selig find di« Tote», dir i» de« Herr» st«,»«» vo» »ua au, devnLer Geist spricht, daß fi« «nheu von ihrer Arbeit, den» ihr« Werk« folg« ihn«» nach.' k«r Geistliche wie» in seiner Rede aus da» tragisch« Geschick fiu, daß di« Heiden Söhne dr» Altreichskanzler» so ftüh dahla- gegavge» sei«. iE« yckr» deuiFGste» al» HWstSevdeo Gattm and Lat«. Da» Letzen dr» Entschlafene» habe ob« weit über drv K eil seine» Hause» hivauSgr,eicht, «» habe denk Lat« la« de gehört. Dir reichen Gat«, di« ihm Gott verliehen, «Inen durchdringend« verstand, seinen virlgewandte» Geist and seinen energischen Willen, sowie seine außerordentliche Ar tri!» krast Hatz« er dr« vaterlaud« gewidmet' ai» der vertrauteste Schüler, Gehilfe und Mitarbeiter seine» Vater». Vach der Livsrgnuu.i der Leiche setzte sich der Trauerzug in Beweg»»« Al» der Zug durch da» Schloßtor verschwand, sah man di, Fürst!» BUmarck ans dem Balkon de» Schlöffe«, wie sie schmerz lich bewegt dem Sarge »ochsah. Die Frier im Mausoleum war von kurzer Dauer. Vou dem großen Gefolge hinter der Vahr« de» verewigten Fürst« fanden außer dr» Angehörige» der Familie »ud den offizielle» Vertreter» »ur wenige in der Kapelle Platz, vo der »lumenüberdeckt« Sarg inmitten der an dem Katafalk »i«derg«li»tin Kränze stäub. Nachdem Pastor L»h»ft» einige Worte dr» Tröste» gesprochen Hatte, ertönte leise» Orgelspiel uud darauf ein L-oral. Hinauf sprach Pastor Lahns« da» Sterbe»,»et, in welche« er sagte: Wir möchte» Gott bitte», er wolle uvü Männe« schenk« wie dr» Heimge- gangen«, treue Diener de» vaterlaud«» und dr» Kaiser». Nachdem di« Worte dr» Geistlich!» verklungen waren, «tönt« wieder leise» venrWrl vnd 'die Veerunvrisömwiuuug ß»g d« letz!«» Lei» de» Choral» .'Brfiihk dM' dein« Wege". Der Segen .« Geistlich« schloß di« Feier. zärtlich. Tänn schtvändi ihm wieder das Bewußtsein. Irma wusch behutsam Vie Schußwunde auf der rechten Brustseite ihres Vaters, aus der langsam das Blut floß. Während dieser Beschäftigung vernahm sie aus ziemlicher Entferm nng die Stirywe ihres Bruders, der ihren Namen rief Jrmä erhob sich und gab mit lauter Stimme und in mehr Maliger Wiederholung Antwort. „Hörst Tu mich, Georg?' rief sie uäch einer längeren Pause in die Finsterni- hinein. „Ja, Irma, ich komme gleich!" rief Hartfeld zurück „Ich hab' den Vater gefunden, Georg! Komm schnell!" rief Irina wieder. Einige Minuten darauf rutschte und purzelte es dii steile Böschung herab, und gleich darauf stürzte Hartfeld gefolgt von einigen Krankenträgern, auf Irma zu. „Wo ist der Vater, Irma?" fragte er hastig und aufgeregt. „Er lebt doch. . . ?" „Ja, gottlob! Aber er ist schwer verwundet und ge lähmt. Hier liegt er, Georg." „Oh, Vater l" rief Hartseld, indem er schluchzend an der Seite des Bewußtlosen in die Knie sank, „verlaß uns nicht, Tu edler, Du großer Held und Dulder! Pater, hörst Tu mich nicht? Deine Kinder sind bei Dir; Dein Georg, Teine Irma!" „Ein paar Minuten war er beim Bewußtsein", sprach Irma leise weinend.' „Ich habe dem Vater die Nachricht von, seiner Unschuld mitgeteilt, und er hat mich erkannt unds hüt nach Tir gefragt." „Wo iß der Vater verwundet, Irma?" »,Er hat einen Schuß in der rechten Brustseite. Ich kann nicht beurteilen, ob die Verwundung lebensgefährlich ist, Ich habe die Wunde gewaschen und notdürftig ver bunden. Es wird nun das Beste sein, wenn wir unfern Vater möglichst schnell zur Berbandstation bringen. Tort wird dann der Arzt das Weitere verordnen. Du hast ja Leine ArnGtnde verloren", fuhr sie besorgt weiter. „Schmerzt Tich Deine Wunde nicht?" Ftzrts^tzu»K «n und -»fischen Einflusses ft>äter tat FrtedrichSruher Fveundelttreise mit gutem Humor drastisch zu scherze«. Auf da« staatsmännische Metier verztchtend, fand er im Kreise seiner Familie vblkes GFtck. Die Frau Fürstin hat den allergünstWen EstiGvß auf seine rauhen Nt- ten auAgeübt, seine Schroffheit gemildert und die ange borene Vornehmheit feines Wesens zur Geltung gebracht. Leun ein gerechter Mensch war er trotz allem. Als Her bert BiSmarck das Majorat übernahm, führte er sich bei den Beamten des großen Grundbesitzes mit einer Auf- befserung der allzu patriarchalischen Bismärckfchen We- haltSVerhältnisse ein. TaS Erbe seines großen Vaters hat der Verstorbene mit klugem Sinn gemehrt. Er hat sich der Bewirtschaftung des Grundbesitzes seit Jahren gewidmet, war Neuerungen zugänglich, behielt sich frei lich auch bei nur von Fachleuten zu entscheidenden Fragen das letzte Wort vor; leicht war das Arbeiten unter seiner Führung nicht. Als Hauptarbeit seines Lebens betrachtete Fürst Herbert die Sichtung der väterlichen literarischen Hinterlassenschaft. Ein Freund des BiSmarckschen Hauses sägte mir: Wer da glaubt, daß mit der Herausgäbe der Veröffentlichungen bei Cotta die Erbschaft des Kanzler erschöpft fei, ist in starkem Irrtum.' Es sind Kisten und Kasten von 'Briefen, eigenen Briefen des Kanzlers und der Zeitgenossen vorhanden; alles das ist BiSmarckscheS Familiengut, das seiner Belebung und Auferstehung für die Öffentlichkeit vielleicht erst nach einer Generation entgegensieht. — Herbert BiSmarck hat nach dem Ableben seines Vaters in Friedrichsrrch als schlichter Landedel mann gelebt. In der Öffentlichkeit ist er nur wenig hervorgetreten. Tie Gabe, sich populär zu machen, war ihm nicht -verliehen. Dagegen wußte sich die Fürstin all gemein eine freundliche Beurteilung zu sichern. Die zarte Frau fetzte ihre ganze Kraft daran, Rot und Armut zu lindern. — Alles in allem hat der BiSmarcksche Groß grundbesitz unter der Megie des Fürsten Herbert eine moderne Auffrischung erfahren. Der Besitzer des Sachsen waldes hat sich freilich sehr in die Ungunst der Menge gesetzt, indem er den Sachsenwald für das Publikum sperrte. Allein weHsalb iß das geschehen? Fürst und Fürstin Herbert Bismarck wurden zweimal von Svnn- tagSauSflüglern in unbeschreiblicher Weise insultiert; man verlangte, daß der Fürst; vom Pferde steigen und Platz machen solle. Da erinnerte sich Herbert BiSmarck daran, daß er doch auf seinem! Grund und Boden stehe und ließ den herrlichen Wald für die Öffentlichkeit sperren. Noch vor acht Lagen ist Fürst Herbert austzfahren, freilich als ein totkranker Mann, der nicht stehen noch gehen konnte. — Bekannt iß, wie Herbert Bismarck beim ersten Besuch Kaiser Wilhelms im Vatikan die von den Mon signori vor dem Prinzen Heinrich zugehaltene Tür auf stieß Mit den Worten: „Ein preußischer Prinz antichamb riert nicht". Und bekannt ist, daß im März 1890 der Kai ser den jungen Bismarck als Staatssekretär im Aus wärtigen Amte durchaus! behalten wollte. Tie letzte Szene endigte mit scharfer Pointe, Herbert Bismarck blieb da bei: „Ichfolge meinem Vater". Ter Kaiser wandte sich unmutig ab: „Ich denke: Brandenburgische Vasallen folgen ihrem Herrn". jEinen schweren Jagdunfall hat der Gast wirt Pflocksch in Aupitz erlitten. Gelegentlich einer Reb- Huhnjagd, an der sich fünf Herren beteiligten, wurde ih!m 'durch einen Fehlschuß ein Ange ausgeschossen. Ter Getroffene begab sich sofort nach Halle in die Klinik, in der fcstgestellt wurde, daß nicht nur ein Auge voll ständig verloren, sondern auch das zweite stark in Mit leidenschaft gezogen ist, Wer den verhängnisvollen Schuß abgegeben hat, konnte nicht ermittelt werden, da mehrere Jäger gleichzeitig geschossen haben. Ueber das neue Luftschiff des Grafen v. Zeppelin wird dem „Schwüb. Merkur" geschrieben: Tie Lüftballonhälle am Bvdensee-Ufer bei Manzell unter scheidet sich von der ersten, int Jahre 1900 erbauten inso fern wesentlich, als sie nicht schwimmend oder im See ver ankert, sondern auf festem Grunde, unmittelbar am Ufer ihren Platz erhalten hat. Ter Unterbau der Halle, auf dem das in der Ausführung begriffene Luftschiff ruht, ist dagegen auch jetzt wieder ausschiebbar. Ter Aufstieg witt> also wieder von der Seefläche stattfinden. Es ist beab sichtigt, das neue Luftschiff zum Sommer des nächsten Jahres flugbereit zu machen, so daß etwa im Juli oder August 1905 mit den ersten Aufstiegen zu rechnen sein dürfte. Tas Aeußere des neuen Luftschiffes wird sich nur; wenig von der alten Form unterscheiden; der eigentlich? Ballon, der bei dem' 1900 er Luftschiff die gewaltige Länge von 124 Meter hatte, wird etwas kleiner gehalten sein; ebenso ist auch eine etwas veränderte Anordnung der Lenkvorrichtung geplant. Eine völlige Aenderung erfahren dagegen die Motoren, die zum Antrieb der Lenkvorricht ung zu dienen haben. Während sie an dem ersten Luft- chiff nur 24 Pferdestärken zu entwickeln vermochten, soll ne Kraft der Motoren am neuen Luftschiff auf 80 ge tigert werben. Tiefe wesentliche Erhöhung der Kraft- ätstung der Maschinen erfolgt nun aber nicht auf Kosten :er Belastung des Luftschiffes; es wird vielmehr cmge- trebt, das Gewicht der Motoren sä weit wie möglich zu »erringern, um jede unnötige Belastung zu vermeiden. Tie Ballonhülle wird aus einer Alumtniumlegierung her gestellt; auch sie erhäft eine andere Gestalt als' früher. .V- - 'kiiiMMfckUMMMMWD
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