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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190408255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-25
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1904
- Autor
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Seileqe j»« „Riesaer Tageblatt". »M »M Gale, n» Raa^a » »ttG«ttch 1 M^a. - Dlle R» «MW» H-nan» GH«S» B «al» 197 Tamiergta^ SS. Raga* 1904, ««»» S7 Jahr^ Beftelllmgen «ckf tza» „Kiesaer Hagebtatt" <«E»laU der königlich« mrd städtisch« Behörd« zu Wes« mit UuterhaltuußgdeUagr »Srzähl« « b« Eva" für September serd« a»»«o««m « d« Postfchalle«, von d« veiesträge» am d« Unöträg«» d BL, sowie von der Geschäftsstelle t> Riesa, Kdstlmimstroßr VS; in Gttehln von H«rn Lmmmä Helwen», Schloss«, Hauptstraße 1V1. MI aa^aelaWMoo jeder Art sind« im Wiesner LnGeblnti oHDAHGUAkDA io der Stadt sowohl wie auch in d't öauvbeztrkw, in all« Kreis« der Bevölkerung vorteilhafteste gttvretuwg. Die «eschistSstrlle. Zum Herero-Aufstand. OfiM wird mttgeteitt: Di« P.effe hat temängelt, daß die B rlastlrlegiauttue au» dem südafrikanischen Schutzgebiet nach dem Setecht am 11 August so lauge aus sich warten ließe». Di« Sache findet nun ihr« Erklärung durch ei« Tel«, gram« de» General» v. Trotha, der meldet, der Feldtelr graph sei zerstört gewesen oud die heliographtsch« Tel«' graphm war« fite die Operation« überlastet. Daher sei di» namentliche Verlustliste durch «ine Oifizier»Patrouille nach Oka« handja aus den Draht gebracht ward«, und hieran» entstand die Verzögerung. »ttluftlist«. E» fiel« im Gefecht bei Ornat uba am IS. August: Unteroffizier O»kar Schoder au» Lähn (Rrei» Lirgnitz), früher 2. Garde-Dragoner, Reiter Otto Haudrock au» Naumburg a. S-, früher Regt. 71, Reite» Hermann Sümmler, früher Dra- gönn Regt. 4, Gefreit,, Wilhelm Naher an» Jesse bri Spreu» berg, ftührr Reg«. 12. Schwertzerwuudetr Oberleutuant Bischoff, früh« Bggt. 1S2 lGchaß rechten -aß), Anteros fister Paul Kan tz, früher Dragoner. Reg«. 2 (Grfichwschuß), Reite, Emil Worbe, früh« Pionier-Vat. v (Arm« oud Hüftfchuß). Leichtverwundet: Leutnant v. Mai«, früher Regt «eut IIS fStreiffchuß ltokr Hand), Unteroffizier OtvaldSlando«, frühe, biegt. Vst (Streifschuß Hal»). I» Gefecht bei O« atjatjewa am IS. August schwer!« verwundet Gefreiter Wille«, früher Regt. 7S (Schuß io den Kops), Reiter Steindorf, früher Regt. 26 (Schuß in di« Schütter). Leicht verwundet: Reit« Christoph. früh« Gren.« «rgt. 1 (Strafschuß). Rett« Krüber, früh», Glseubahn Regt. Rr. S erschoß sich am 12. Juli in Epuktro infolge Anfall» aogeubliültch« Geiste»« ftörung. »tu Sntfchäbtgme, d« Rnstedl«. Dn Oberrichter de» Distrikte» Windhuk Richter tznöff«t licht« in Windhuk untnm 14. Juli «in, Bekanntmachung, wo «ach die durch diu Ausstand geschädigten Ansiedler ihre Au spräche aus «tu Darlehen oder Hälfelrtstung (letztere ohne Verpflichtung d« Rückerstattung) bi» zu» S1. Dezember 1904 namhaft machen wollen. Hinzu haben sich dl« Betreffend« «tue» vorg«schriebe»en Formular» zu bedienen. Die vom Reich»« tage bewilligte Gesamthöh« der Darlehen und Hilfeleistung« beträgt bekanntlich 2 Millionen. Dn Krieg in Ostafien. Die Serge iu Schanghai. Di« Lage iu Schanghai ist andauernd »ine gespannte. Vie brideo russischen Krirglsahrzeugr lieg« noch io» Hase» und jrtzt gegen den Sille» der neutrale» Macht Ehiua. Zu ein« gewaltsame» Entfernung ober Delarmierung der Schiffe ist Ehina nicht geneigt, veil ihm di« Machimiitel fehlen. La japanische Schiffe gleich soll» im Hasen liegen, ist «» denkbar, daß dies« zur gewaltsamen ve»arwi«ung der russischen Schiff« schreiten. Di« neutral«» Rächte w«de» nicht rtnschreiten, son« der» di« Verantwortung für do», wa» sich in Schanghai er eignen könnte, China und den beiden kriegführenden Mächte» überlassen. Reue« lapunifche» Gprmrggefchost. Die Nachrichten vom Kti«g»schaupletzr bringen verichtr über di« entsetzlich, Wirkung japanisch«» Sprenggeschosse. Dir Erklärung dafür ist jetzt gesund»» Wt« di« .Bre»lauer ZK» tm>g* in K»«n Artikel »«»führt, vnwrnd« »ämtlch dl« Ja« -an« «iu neue» ExplofimEmittel, da» fir Schimos« umuwu «mb da» vou «in«, iranischen Olfizwr «rsrmden sei» soll. Während dl« Aündergranate» ander« Staat« «st bei» Ausschlag« auf rin« hart« Geg«st»»d in etwa Rn Dntzeud GM« zersprwg«, zerplatzm dl« Gchlmosegranat« bereit» beim gningst« Wider« stand« in «in« große Unzahl kleinster Telle. Dabei ist da» Präparat vor de« Schuß« »esahrlo» und e» soll neu di« Hälft« der sonst erforderlich« Quantität« an Schießbaumwolle und Dynamit «thalt«. Dl, Granat« znreißen Mensch« in Stove und zerplatz« in taufend« von Stück«. Vie Tragweite der Erfindung läßt sich in ihre« voll« Umfange noch gar nicht überseh«. Sn« P«t AMHerr. Di« letzt« Nachricht« «» P«t Arthn, Wer Tfchifn be- sag«, wie «an der ,voff Zig.' an» Loudon meldet: Währ«d die Japaner mehrere uwitn« Sein«, Fort» in der Rochbav» schäft de» Gold«« Hügel» erobert hab«, ist kein« Anbficht auf baldige Einnahme der Festung durch Sturmangriff vorhanden. Der Mut der Besatzung ist w«s«lltch gehoben durch da» tatfächlich« Mißlingen de» dreitägigen Sturmangriffe«. Ma» glaubt, daß die aktiv« Operation« der Japaner vorläufig beevdet sei«» und di« übliche Belagert» »»taktil wieder ausgroomm« und Bo> be reit ung« für Wintn quartierr gemacht wird«» Di« jopcvlscheu Verlust« vor Port Arthur fiad «orm. Iu den letzt«» vier Lag« wurde» ganze Bataillone geopfert bet de« versuch», neu« Stellungen z« behaupt«. De» Grfamtverlust wird aus über 20000 Man« geschätzt, di« Gardedivifio» Hot am «eist« ge litten. Di« russisch« Verlust« inuerhatb vou Port Arthur be trog« mindest«» 19000 Man». Seit LormerOtag find üb« 8000 Geschosse, große und kl,tue, iu di« Stadt geftuert vor- dm. Mehrer« japanische vatttti« wurde» Währmd de» Sturmangriff» am Sonntag zum Schweigen gebracht. Ein« Meldung de» »Rmtnsch« Bureau»' besagt: Di, Führ« ein« gestern hier ring,troff,»en Dschunke, die in d« Nacht vom 21. d. M. Kap Liauteschau vnlaffm hat, berichten, «» sei d« Japan«» gelungen, da» Fort ans dem Jtschm», Berg« und ei» andere», ungefähr «ine halb« Meile südwestlich davon gelegene» Fort zu besetz«. Die Japan« hätten di« Rnff« von dem Paradrftldr Vertrieben und zwei Fort» bei Tschautschankau innerhalb d« östlich vou Port Arthur gelegen« vesesttgungen zerstört. I» Port Arthur selbst sei kaum eiu einzige» Gebäude unbeschädigt. Do» Rathau» und da» Maga« ziu sei« zerstört, vier große Schiffe sei« kampsuufähig. Nur «in einzig,» hab« »och Kanon« an Bord. L« teilweise Miß« Smser SM, SsWktr. S2 ' tm Kos Herrn ^sdriLdeoltllers Leiäler swpkieiilt sielr KovLImivK von vurletreo, rur VerwietUllK von 8kckes-8<üuUirjc<ürsQ rmter sixsQsw Versobluss 6er Itlieter, uur rur LeoutLuox iiirer k^irwa r6» VoMlllllsloIlS wrä uur ülstlOLÜOriMK von >Vsokss1», rur LrÜtslMAK I«uien6er RooluuwxsL mit rm6 okas (-Keeli-Vvrlbvlrr, usv. usv. «wa uuä VersltbAk vou 8tLLt«p»piervu, kksu6briekeo, Aktien uuä 80U- SÜASU ^Vsrtpspiersu, rar LiuIöSAUK vou uullbarsu Ooupoos, V!vi6su6eusetr«!ueu u. xslosteo ktäejleu, rar VorVLltAVK vou ^Vertpupisreu (Osbervuosraox vou ^.aslosauzsu, Le- sorxuux usaer 2ius- kor. viviäsuäsuboxeu osv.), rar ^AkdovsIukAAZ ottsusr uuä xssollosseuor vepots, -»r^uuaiim« vou 6i<M«rn E Vvrrinsuux Freigesprochen. Familten-Roman von Ludw. Nutzer. Fortsetzung. „Herrlich Freund! Tu verzeihst schon, wenn ich dir Bekanntes schildere. Es ist mir ein Bedürfnis, dir alle Einzelheiten jener wunderbaren Stunde zu erzählen. Nun kommt die Hauptsache., Beim Betrachten der Gegend fiel mir ein seltsames Bauwerk, ein hochgelegener, von Wald Umschlossener Turm in die Augen, den ich i.n der Nähe sehen wollte. Nach meiner Schätzung mußte er in einer halben Stunde zu erreichen sein. Ich! wanderte also am Waldsaum und an der alten Stadtmauer entlang zu Dal und erfuhr, unten angelangt, das Wissenswerteste über mein Ziel. Nach einer viertelstündigen Wanderung schlug ich einen bergab führenden Fußpfad ein und bald darauf umfing mich ein mäßig ansteigender, prächtiger Tannen wald." „Auf diesem Wege bist du aber zum Römerturm nicht gelangt. Tu hättest auf derGtraßse bleiben und links abschwenken müssen. Ter von dir eingeschlagene Weg führt nach Bickenried! und Irsee." „Tas ist ja eben das Merkwürdige, daß mir jedweder Orientierungssinn abhanden gekommen war. Eine höhere Fügung wollte es so. Ich hätte erst wenige Schritte im Walde zurückgelegt, da gewahrte ich etwas seitwärts vom Wege eine von Buchen umwölbte Lvurdesgrvtte. Tie ein fache, geschmackvolle Anordnung vvn Außen fesselte mich, und ich trat näher heran." „Tie Grotte kenn» ich nicht., Sie kann erst in den letzten zwei Jahren entstanden sein. Seit dieser Zeit war ich nicht mehr zu Haufe." - ^Wann sie erbaut wurde, ist mir nicht bekannt. TaS Innere der Grothe ist märchenhaft schön. Sin nicht sicht bare», farbiges Oberlicht übeugk-t die edelgeformte, blendendweiße Gestast der Gottesmutter mit einem rosigen Schimmer. Tie tiefer liegenden Gruppen, ein kleiner Altar mit Betstuhl, das verzückte Hirtenmädchen und dessen holz sammelnde Schwester und die Felsen und Gesträuche und der dämmerige Widerschein der glanzumflosscncn Him melserscheinung: Es weht etwas Geheimnisvolles, Zauber haftes über dem Ganzen, das ein gläubiges Gemüt dem Alltagsleben entrücken und zum Höheren stimmen muß. Mir fiel da Lenau's fein empfundene Wurmlinger Kapelle in den Sinn . . . Und Mariens schönes Bild, Schien sich vom Altar zu senken, Schien in Trauer, heilig mild, Alter Tage zu gedenken. Leise werd' ich hier umweht, Bon geheimen, frohen Schauern, Gleich als hält' ein fromm Gebet, Sich verspätet in den Mauern. Ich hatte eben die geweihte Stätte verlassen und wollte mich nach einem auf dem Waldesräsen blühenden Maiglöckchen bücken, da vernahm ich einen leichten, flüch tigen Schritt, und gleich darauf erschien in der Lichtung vor der Grotte ein reizendes Mädchen. Einen Augenblick blieb es wie zögernd stehen, dann trat es an den Altar und ließ sich auf die Knie nieder., Ich war vorsichtig hin ter ein Gebüsch getreten und betrachtete regungslos und den Atem anhaltend, die anmutige Gestalt. Tie tiefe, stille Andacht des Mädchens ergriff mich. In völliger Welt abgejchlossenheit von einem plötzlichen Impuls getrieben allein zu seinem Gotty beten, dass ist keine tote Formen sache, keine gedankenlose Alltagsgewohnheit, das ist echte, wahre Religion. Wer so betet, ist gut und lauter wie GoU>. In den Anblick des, schönen Mädchens versunken, das ich von meinem Standpunkte aus nur im Rücken und von der Seite sechsen konnte, hatte ich die Vorstellung, als wäre das lichtvolle Marienbild von der Gvotte zum Bet- ststhl herabgeschwebt. Tin blsaßvotes Kleid! umschloß die jugendlichen Formen der Betenden, Tie dunklen Wellen linien der Haare und die breiten Flechten, die edlen, feinen Linien des Profils rind der berückend süße Mund. . . Georg, du kannst dir kaum vorstellen, wie schön dieses Mädchen ist!" „Wer weiß", entgegnete Hartfeld, und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. Als dann die Schöne sich erhob und die Grotte ver ließ, sah ich ihr volle» Gesicht Nur noch ein paar Augen blicke; allein diese haben hingereicht, mir ihr Bild unver gänglich in mein Herz, zu prägen,' Mein erster Gedanke war dann, dem Mädchen, das der Wald bereits meinen Micken entzogen hatte, unauffällig zu folgen; gleich da rauf aber erschien mir mein Vorhaben profan. Was ich nun tat, magst du überschwänglich finden — im nächsten Augenblicke kniete ich auf dem Betstühle vor dem Altäre, und ein heißes Flehen, ein inniges Gebet durchschauerte mich: „Süße, holde Himmelsmutter, gib mir dieses Mädchen!" „Karl, du bist ein großes Kind, ein beneidenswerter, reizender Mensch!" sagte Hartfeld mit Wärme. „Welche Empfindungen mich in der stillen Grotte durchströmten, kann ich dir nicht schildern. Ich hatte das Gefühl, als knie das holde Mädchen an meiner Seite und der Blick des Marienbildes ruhe ernst und mahnend auf mir. Ich habe den Ort mit dem Bewußtsein verlassen, daß mein Gebet ein Verlöbnis war, von dem niemand mich entbinden kann, als meine Auserwählte selbst, und bin überzeugt, daß das herrliche Wesen mir vom Schicksal zu gedacht ist." „Hast du das Mädchen dann nicht mehr gesehen?"" fragte Hartfeld. / „Von weiter Ferste noch flüchtig. Ter Rümcrturm war mir natürlich gleichgültig geworden, und ich wandte mich raschen Schrittes wieher dem Städtchen zu. Dort «»gekommen, schkndserte ich lange die Strahiert auf und ab
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