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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030706011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903070601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903070601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-06
- Monat1903-07
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BezugS.PretS Nrdakttou und LrxedMo«: Iohamtt--ass« S. Feruspwch« 1« «tz «» FUVÜ^WlAMsNM, «stedHnh», «nch^ndl^ U-chviMM«.* * L Lischt Wth«t»«fk. »4» ». »önt^pl. Httpt-Filiale Dresden: Maetenstraß« >«fp»»ch»r Imt I N>» 171S. Httpt-FUiaie Sertt«: Carl vuucker, Herzgl. Bayr. Hofbuch-midlg, Lützowstraße IS. Fenisprecher «a^ VI -tr. 4MS. Morgen-Ausgabe. MWM.TllgMalt Anzeiger. NmLMgtt des Königlichen Land- nnd des Königliche« Amtsgerichtes Leipzig, des Nates nnd des Nolizeianües der Ltadt Leipzig. Anzeigeu-Prei- die 6 gespaltene PetÜzeile SV A«Na»«n «Nw d«, -kdaAton-pttch f4»»sp»ltm) 7S v« d« F«MNm«ch' richte» (-gespaltty) V0 «d Ziffer»)»- «tspwchiud Nachweis«-« »ck (exrl. Portos Extra-iv «Lag« (gefalzt^ »»? mtl oer Mora«-Ausgabe. oh», PostdefSrdermr« SO.—» mit Pofttefbedenmg 7V^-» Amrahmeschluß für Anzeigen: Abend-A»-»ab«r voe«itta--10 Uh» Morgo-Ausgab«: Nachmittag» 4 Uhr. Anzetg« st»d fttt» « die -tzpedttt«» »» richt«. Di« «Nwditstm ist vochestag» muutterbroch« geöffnet von frtih » bi» «br»d» 7 Nh» Druck und Berlog «» S. Pol» tu Leipzig. Nr. 337. Amtlicher Teil. Konkurs-Auktion. Montag, hei, 6. Juli, vormitt. 11 Uhr soll in V.-Anger- Lrottendorf, Gartenftraße 14, zu Streubel« Konkursmasse gehörig, 1 Nferd, brauner Wallach, öffentlich versteigert werde» Lroob«, Lokalrichter. »onnerStag, den S. Juli von früh 1» Uhr an kommt Seih»»«, Seltzer Straße SO, Pt., ein tcffere» Nestouration«- Mohtliarr 4 Dtzd. Stühle, 1 Dtzd. Marmortische, 1 Buffetschraak, n. Schränke, 12 Plüschsopha» und Bänke mit Hohen Lednen, Fau teuil», 1 gr. Wandbild u. a. m., sowie 1 Damensahrrad, 1 kl Billard und 1 Musikautomat zur öffentlichen Versteigerung. Lokalrichter. Schwere Erkrankung -es Papstes. * Rom, 4. Juli. lTelegramm.) Der Papst, -er gestern vormittag sich In den Gärten des Vatikans aufgehalten hatte, fühlte sich nachmittag- nach dem Empfange der ungarischen Studentenschaft erschöpft und fiel heute nacht in eine schwere Ohnmacht. Der Leibarzt vr. Lapponi wurde sofort herbeigerufen und blieb die Nacht über im Vatikan. Den umlaufenden Ge rüchten zufolge hatte der Papst heute morgen wieder einen OhnmachtSansall. Ander- lautende Gerüchte wollen wissen, sein Befinden habe sich gebessert, er fühle sich aber noch schwach, vr. Lapponi verlieh heute nach mittag von 1—4 Uhr den Vatikan, um seiner gewohnten Beschäftigung nachzugehen. Im Vatikan herrscht keine Beunruhigung, nur die Audienzen sind vertagt. sWdrhlt.) * Rom, 5. Juli. Der Papst war seit dem ersten Ein treten der großen Hitze unpäßlich, vr. Lapponi nahm an, daß durch einen Wechsel in seiner Be-anblungSwetse eine Besserung bewirkt werden würde und riet zu Spazier gängen im Garten beS Vatikan-. Trotz dieser Spazier gänge nahmen die Kräfte nicht zu. Nach dem gestrigen Empfang der ungarischen Pilger traten Anzeichen von Schwäche mit Atmungsbeschwerden aus. In der vorletzten Nacht hatte der Papst keinen Schlaf und war unruhig, vr. Lapponi schlief in einem an da- Ge mach des Papste- anstoßenden Zimmer: seine Hülfe wurde jedoch nicht benötigt. Gestern Montag den morgen hielt da- Unwohlsein in gleicher Weife an. vr. Lapponi reichte ein erleichternde- Mittel, worauf der Papst bi- gegen 11 Uhr ruhte. Diese Ruhe ermöglichte dem Papste, einige Nahrung zu sich zu nehmen, und sein Befinden besserte sich. Abend- 8 Mr besuchte Vr. Lap- poni den Papst und stellte fest, daß die Besserung andauert. Er ging darauf wieder nach Hause, wo er mit seiner Familie speiste. Dann kehrte er vorsichtshalber in den Vatikan zurück, wo er wieder übernachtete. Heute früh fand eine Besprechung mit vr. Mazzont statt. E- wird zunächst kein Srank-ett-bericht au-gegeben werden. Die Nachricht de- »Osservatore Romano" läßt vermuten, daß der Zustand de- Papste- schlimmer sei, al» man zugeben wolle, vr. Lapponi erklärt aber, daß keine unmittelbare Gefahr bestehe. — Alle Blätter bringen Nachrichten über die Erkrankung Le- Papste». Der »Tribun«" zufolge leidet der Papst an Darmbeschwerben und Hämorrhoiden. Man habe bereit- ernste Befürchtungen gehegt; aber die gestern früh etngetretene Besserung habe jede unmittelbare Gefahr ausgeschlossen. Di« klerikalen Blätter sollen, der »Tribun«" zufolge, die Weisung erhalten Haven, beun ruhigende Meldungen für unrichtig zu erklären und den durch sie hervorgerukenen Eindruck einer schweren Er krankung abzuschwächen. Kardinäle seien im Vatikan nicht erschienen, da die Nachricht von der Erkrankung erst gestern abend bekannt geworden sei. »Giornale d'Jtalta" schreibt gestern, der Papst habe seit mehreren Nächten schlecht geschlafen. Er hätte sich in folgedessen Schonung auferlegen sollen; er habe aber die ungarischen Pilger empfangen wollen. Dadurch sei die Schwäche -e- Papste-, welche bei seinem Alter natürlich war, in den ersten heißen Tagen noch vermehrt worden. Die» habe der Umgebung de- Papste» Anlaß zu Be unruhigung gegeben, aber nicht den Aerzten, da bisher keine Ohnmacht eingetreten war, wie sie unter solchen Um ständen dem Papst »uaeschrteben werden und an denen er früher in der Tat gelitten hat. vr. Lapponi, welcher die Nacht nach dem OhnmachtSansall« in der Nähe beS Papstes zugevracht hat, habe sich gegen 2 Uhr morgen- an da» Bett de- Papstes begeben, welcher über Schlaflosigkeit klagte, aber die gewohnte heitere Stimmung zeigte. — Weiter meldet dasselbe Blatt, daß da» Befinden beS Papste- nach -em Pontisikat-jubiläam sich gebessert habe; er sei jedoch daraus von einem Katarrh ergriffen worben, welcher niemals gänzlich beseitigt worden war, und habe außerdem an Verdauungsstörungen gelitten. Gerüchtweise verlautet, -le linke LungenySlfte des Papste» sei angegriffen, sein Zustand sei jedoch nicht be 6. Juli 1903. unruhigen». Die Kardinäle hatten Vis gestern abend keine offizielle Nachricht erhalten, nur der päpstliche Kämmerer Kardtnalbischof Oreglia ist benachrichtigt worden. Einige päpstliche Würdenträger haben ihre Ab reise verschoben. * Rom, v. Juli. Ueber die ersten Wahr nehmungen der Erkrankung wird jetzt ge meldet: Der Papst hatte besohlen, daß Freitag früh sein Wagen zu einer Spazierfahrt in den vatikanischen Gärten bereitgehalten werde, begab sich aber, da er die Nacht nicht geschlafen hatte, bereits um 7-L Uhr nach dem Garten hinab und ging, da er den Wagen nicht vorfanb, auf seinen Stock gestützt, daselbst spazieren. Wahrscheinlich ist er hierbei in Schweiß geraten. In seine Gemächer zurückgekehrt, äußerte der Papst, er befinde sich nicht wohl und empfing am Nachmittag den Besuch des Leibärzte- Lapponi. Auch für Sonnabend früh war eine Spazierfahrt im Garten an gesetzt; als der Papst aber nicht nach dem Garten herab kam, tauchten die ersten Gerüchte über eine Unpäßlichkeit auf, die im späteren Laufe beS Tage» Bestätigung fanden. * Rom, 8. Juli. Heute vormittag ist folgende« Bulletin veröffentlicht worben: Vr. Lapponi hatte, da ihm der Gesundheitszustand -eS Papstes Besorgnis ein- flößte, eine Besprechung mit vr. Mazzont, der die von vr. Lapponi auf »senileHepattsation derLunge" gestellte Diagnose bestätigte und die von vr. Lapponi ein- geschlagene Behandlung-weise billigte. Der allgemeine Zustand beS Papstes ist in Anbetracht seines Alters ernst, für den Augenblick aber nicht beunruhigend. — Die Veröffentlichung dieses Bulletin» ersolgte, nachdem die «erzte Lapponi und Mazzont gemeinsam den Papst etwa eine halbe Stunde lang untersucht hatten. Während dieses ärztlichen Be suche- weilten der Majordomus Msgr. Cagiano be Aze vedo, der Oberstkämmerer Msgr. vislett und andere Würdenträger in den päpstlichen Vorzimmern. Im Vati- kan war in der Frühe die KennntntS vom wahren Zustande be» Papstes noch nicht verbreitet und von der Veröffent lichung be- Bulletins war man daher allgemein schmerz lich betroffen. Die päpstlichen Truppen bleiben konsig niert. Heute früh hielten der Kardtnal-Kämmerer Oreglia, die Kardinäle Di Pietro, Gotti, Mocenni, sowie der Kar-inal-StaatSsekretär Rampolla eine gemeinsame Be ratung. Der Kardinalvikar hat in den Kirchen Gebete für den Papst angeordnet. Heute abend werben vr. Lapponi und vr. Mazzoni den Papst aufs neue besuchen und wiederum einen Krankheitsbericht au-geben. Eine Anzahl Mitglieder de- diplomatischen Korps erschien heute tm 87. Jahrgang. Vatikan, um sich nach dem Befinden deS Papste- zu er kundigen. * Rom, 8. Juli. Gegen mittag hat sich da- Befinden etwa- verschlimmert, vr. Mazzont äußerte, die Krankheit zeige Neigung, sich an-zudehnen, daher sei -er Zustand deö Papste- ernst, wenn auch für den Augenblick nicht beunruhigend. Vr. Lapponi und Pro fessor Mazzont haben dem Neffen de- Papste», Grafen Camtllo Pecct, sowie dem Kar-inal-StaatSsekretär Ram polla mitgeteilt, daß bas Befinden de- hohen Kranken ernst ist. * Rom, 3. Juli, nachmittag- 4 Uhr. Der »Tribuna" zufolge reichte vr. Lapponi dem Papste in der Nacht ange sichts seiner Herzschwäche Reizmittel, auch gab man ihm öfter stärkende Nahrung und versuchte, ihm durch häufigere Lagcveränderung Linderung zu bringen. Bet der heutigen Untersuchung sagte der Papst zu vr. Mazzoni, eS sei das erste Mal, daß er ihn nicht zuversichtlich finde. In allen Kirchen werden Gebete für den Papst abgehalten und da- Allerheiligste ausgestellt, wa- al- Bestätigung bafttr, daß der Zustand be- Kranken sehr ernst ist, ange sehen wird. Der »Osservatore Romano" und die »Voce della Berita" fordern in Sonderausgaben, in denen der heutige Krankheitsbericht mttgeteilt wirb, die Gläubigen zu Gebeten für die Genesung be» Kirchenoberhauptes auf. Nach dem »Giornale d'Jtalta" rührt die Lungen ent. zündung des Papstes von einer Herzerschlaffung her. Der Papst hat weder Husten noch Fieber; das Blatt wieder holt, entgegen anderen Versionen, daß -er Papst keine Ohnmacht und auch kein Darmleiden hatte. Der hohe Kranke habe vormittags vorübergehend im Lehnstuhl ge sessen und sei seiner schweren Erkrankung sich bsvußt, aber ruhigen MutS. Er klage über große Schwäche. — Die Genesungshoffnung sei äußerst schwach, aber eS bestehe keine augenblickliche Lebensgefahr. Der König, der sich seit gestern in Racconigi befindet, wird durch fortlaufende Depeschen über das Befinden -es Papstes unterrichtet, wie auch Minister präsident Zanardellt, sowie die Nuntiaturen tm AuSlande ständig benachrichtigt werden. * Rom, 8. Juli abends. Die Umgebung des Batt- kanS und der Petersplatz zeigen das gewöhnliche Aus sehen, nur sieht man, baß zahlreiche Kardinäle und andere kirchliche Würdenträger sich nach dem Vatikan begeben, unter ihnen die Kardinäle Serafino Bannutelli, Gotti und Di Pietro. Kardinal-Staatssekretär Rampolla benachrichtigte heute vormittag bas Heilige Kollegium vom Zustande de- Papste-. Der Kardinalkämmerer Oreglia begab sich um 11 Uhr nach Eisenbahnen in -en Wolken. Bon Fritz v. Voßberg. Vtu«dr«lk verboren. Unter den vielen Tausenden, die in diesen Tagen in die Hochgebirge reisen, sind verhältnismäßig nur wenige Hochtouristen oder, wie sie der VolkSmund nennt, Berg kraxler; nicht jeder mag sich den Strapazen und Ge fahren unterziehen, mit denen jede Bergbesteigung mehr oder weniger verknüpft ist, alle aber, die in» Hochgebirge reisen, möchten den Anblick de- wunderbaren Panorama genießen, das sich vor dem auf den Verge-höhen Stehenden auSbreitet. Nun, bank der Kunst der In genieure, die vor keinem Hindernisse -urücksHrecken, kann auch ihnen geholfen werden: eine ganze Reihe von Berg bahnen, zum Teil zu gewaltigen Höhen führend, ermög licht eS auch der großen Masse der Reisenden, von den Gipfeln der Berge herab die Blicke über da- wunderbare Panorama dort unten in der Tiefe schweifen zu lassen. Die Idee der „Kletterbahn" ist nicht neuesten Datum-. Auf der Route zwischen Mtbbleton und Leed» in Sng- land war sie schon längere Zett im Gebrauch. Im Jahre 1870 erbaute Riggenbach die berühmte Rigibahn, und viele andere haben eS ihm seit -er Zeit nachgemacht. Sine der bekanntesten Bergbahnen ist bi« de» VN atu» nahe bei Luzern. Bi- 1886 konnten Damen und gewöhn- liche Sterbliche nur unter den größten Anstrengungen da- Gebirge erklimmen. 1886 begannen bi« Bauaröeiten an der Eisenbahn, deren Abgang-statton der Flecken Alp. nachstabt und deren Endpunkt die Spitze selbst, 210V Meter über der Erde, ist. Die Länge -er Linie beträgt beinah« 4 Kilometer und da» Maximalgefälle 48 Prozent. Die Fundamente der Linie sind vom See ab eine fortgesetzt«, festgemauerte, mit gewaltigen Granitblöcken belegte Straße. Die Schluchten und -ie Betten der Gießbäche werben durch Brücken überjocht. Die Waggon- bestehen au» vier Abteilen, von denen jede» acht Passagiere auf- nehmen kann; die Lokomotive ist hinten und stößt den Waggon vor sich her, anstatt ihn zu ziehen. Der Zug läuft bergauf wie bergab mit einer Schnelligkeit von SO Meter« in der Minute. Lank der Energie der Unter- nehmer und trotz aller Hindernifl« wurde di« Linie in zwei Sommern oder 400 Arbeitstagen hergestellt. Die erste Station bei der Auffahrt ist die Wolferffchlncht, wo die Lokomotive ihren Wasseroorrat ergänzt. Der Blick taucht von da au- fast senkrecht hinab auf die Bucht von Alpnach, deren von den Gießbächen de- Gebirge- auf gewühlten Wasser nicht etwa blau, sondern gelb ober grünlich sind. Die Dampsbvott, die man in der Ferne SÄ der einen so steilen und hohen Abhang erklimmt, daß man ein Gefühl deS Schreckens empfindet; und dennoch steigt man ruhig, gefahrlos hinauf und kommt auf dem Gipfel voll Erstaunen darüber an, ungestraft an so tiefen Abhängen vorbetgefahren zu sein. Der Ausblick von dem Gipfel erstreckt sich über den See und die Stadt Luzern, sowie über da- weite Gebiet, da- die zentrale Schweiz bildet. Die PtlatuSbahn mit Einschluß der Stations gebäude, de- rollenden Material» usw., aber ohne die großen Hotel-, hat den Unternehmern 19 Millionen Francs gekostet. Die Zahnradbahn Montreux-Glion am Ufer -e» Genfer See- erhebt sich zu einer Höhe von 810 Metern mit einem Maximalgefälle von 87 Prozent. Ein Kabel verbindet den herab- und den hinaufsteigenden Zug. Der erstere hat sein Reservoir mit Wasser gefüllt, -er zweite hat e» vollständig leer. Die darau- resultierende Ge- wicht-dtfferenz läßt den einen herauf, und den anderen herabsteigen, indem jener diesen mittel- der Rolle hinauf zieht, die sie solidarisch macht. Ist die Fahrt beendet, so leert man da- Reservoir deS einen» der am Fuße des Abhanges angelangt ist, und füllt da» des anderen, der sich hoch oben befindet, und dieselbe Auf- und Ab bewegung wiederholt sich, aber in entgegengesetzter Rich tung. Die Fahrt dauert sieben Minuten; festes Mauer- werk trägt die Schienen. Da- Stanserhorn, rin wunderbar schöne» Ge- birg« mit Wäldern und Weiden, am Ufer be» Luzerner See», erreichk ein« Höh« von 1900 Metern. Der Schienen- weg, der eß erklettert, hat ein Gefälle von SO Grad. Die Tvtallänge vom Dorfe Stan» bi» zum Gipfel beträgt etwa SV, Kilometer. Di« Aussicht vom Gipfel ist grandios und erstreckt sich vom GenttS bi- zu den Brenner Alpen, i. über die Hälfte der Schweiz. Die Linie ist vom 1. April bi- 18. November für den Verkehr geöffnet. Einer -er metstaerühmten Gipfel der Schweiz» die Jungfrau, erhält eine Bahn, die noch nicht ganz fertiggestellt ist; sie wird die Reisenden auf eine Höhe von 409» Metern führe«. Alle Stationen bi» zum Gipfel sind in Felsen gehauen. Sie werden mehrere unterirdische, heizbare und elektrisch beleuchtete Säle enthalten. Große, in der Flanke de- Gebirge- angebrachte, mit Balkons ver- sehen« Oeffnungen werben allen gestatten, sich gefahrlos de- wunderbaren Anblicke- der hohen Gipfel zu erfreuen. Man wird dort sogar Vnffet» zur Erfrischung finden und einige Schlafzimmer werden zur Verfügung der Reisenden stehen, die den Sonnenaufgang betrachten wollen. Di« Fahrt auf der elektrischen Bahn von Zermatt zum Gornergrat l8088 Meter) dauert IV, Stunde: jeder Zug befördert 110 Personen. Da- höchste Gefälle beträgt 20 Grad. Die kleine vesuv-Eisen»ahn ist da» Eigentum John M. Cook», de» bekannt^, «eiseunternehmer». Jedem Zuge ist ein Führer beigegekü, der die Besucher von der Endstation jü b«N etwa 140 Mete« entfernt« BtsUvkrater führt. Ein zweiter Führer und ein Tragstuhl steht ganz besonberS ängstlichen Touristen zur Verfügung. Die Endstation ist 1200 Meter Über dem Meere, die Gesamt- länge -e- SchienenstrangeS beträgt 800 Meter, das Maxi malgefälle 68 Grad. Bon Piazza dei Martini nach Neapel transportieren von 7 Uhr morgen- im Sommer Wagen die Reisenden zur Abfahrtsstation. Die Fahrt kostet 28 Francs von Neapel nach dem Gipfel des BesuvS, mit Einschluß beS Führers. Wale» hat eine Gebirgsbahn, die den Snowdon er- klimmt. Auf ihr gelangt man am besten und billigsten auf dieses Gebirger man spart dadurch die Führer, Maul- ttere usw. Der Gipfel deS Snowdon befindet sich 1086 Meter über dem Meere. Die Länge der Linie beträgt 7ZH Kilometer; die Kosten des Baue- beliefen sich auf 210 000 Francs pro Kilometer. Die Lokomotiven können zwei Waggons, jeder mit 112 Reisenden, ziehen nnd legen 8 Kilo meter in -er Stunde zurück. Wir haben indessen in Europa noch keine Eisenbahn, die der von Oroya in Peru vergleichbar wäre; sie geht über die Andenkette in einer Höhe von etwa 4800 Metern hinweg, an der Grenze der Region deS ewigen Schnees. Diese berühmte und einzigartige Linie hat -ie hübsche Summe von 218 Millionen Francs bet einer Länge von 188 Meilen gekostet. Rost berichtet über eine Reise, die er kürzlich auf ihr gemacht hat, etwa so: Ich reiste von Lima — die Linie beginnt tatsächlich iy Callao am Ufer deS Stillen Ozean- — ab und erstieg bei einer Schnelligkeit von 18 englischen Meilen in der Stunde eine Rampe von 40 Grad. Ich war nicht ohne Furcht; denn wir gelangten sehr schnell in eine Höhe, in der sich schon die Verdünnung der Luft fühlbar macht. Lima, die Königin deS Stillen Ozean», verschwand schnell und wir sahen nur mehr kleine Hügel und ein« magere Vegetation an den Ufern deS Rio Remou. Einige Meilen noch, und jede Spur von Vege tation war verschwunden, selbst die Kakteen. In 1800 Metern Höhe erreichten wir Gan Bartolom«, wo die Reise im Zickzack, dem Charakteristikum der Gebirgsbahnen, be gann. Vier englische Meilen weiter Überschritt man di« berühmte Brück« von Agua de BerugaS, den höchsten Via- dukt der Welt, der da- gleichnamige Tal Überschreitet, viele Menschenleben gingen beim «au dieser Wunderbrücke in folge der furchtbaren Krankheit „verruga-," zu Grunde, die den dieser Gegend eigentümlichen Mineralgasen und Stauvmafsen ihre Entstehung verdankt. Man sagt, daß ein Amerikaner, der nur einmal über die Brücke gegangen sei, an dieser Krankheit gestorben sei. 12 engl. Meilen weiter gelangt man nach Matucana, einer Lungenheilstätte; man passiert Tunnel und fährt über Eisen bahn brücken hinweg; man kriecht läng- den Setten eine« Gebirge-, dessen senkrecht« Wände sich in den Wolken verlieren. In Tomboraqu« siebt man unter sich ö Abschnitte -er Linie, die man soeben durchfahren bat. Bei Aruri l8000 Meter) getätigt man in den berühmten Dopveltunnel, wo der Ztztz Kn inne«« Tunnel, von der Maschine gezogen, durchfährt, und aus -em oberen Tunnel, -er fast genau darüberliegt, herauSkommt. indem man von der Maschine vorwärts geschoben wird. Zwei Meilen weiter erreicht man San-Mateo, wo sich Tunnel und die Teuselsbrücke lllltisruitto) befinden, eine zwischen zwei Tunnel hängende Eisenbahnbrücke mit -em schäumenden Gießbach La Renac, der unten in großer Tiefe dahtnbraust; die Landschaft bietet dort einen grandiosen, furchtbaren Anblick. 28 eng lische Meilen vom Stillen Ozean befindet sich Chicla, dann Casapalua, wo einer amerikanischen Gesellschaft gehörige Silbergruben gelegen sind. Hier befällt fast alle Leute die dort sorocbs genannte Bergkrankheit. 11 Meilen weiter erreicht man Galera und seinen Tunnel, den höch sten Punkt der Route und den höchsten, von einer Eisen bahn erreichten Punkt der Welt; dieser Tunnel hat 1Z4 Meilen Länge; in seiner Mitte ist der Kulminations punkt der Route und die Wasserscheide; diejenigen, die im Osten beS Trunnel» herauSfahren, schlagen die Richtung nach dem Atlantischen Ozean, die im Westen die Richtung zum Stillen Ozcan ein. Man befindet sich dort in etwa 4800 Meter Höhe. Nachdem man darauf 82 Meilen in sanf tem Abstieg durchfahren hat, erreicht man Oroya, den Endpunkt der Linie bei nur noch 4000 Meter Höhe. ES besteht die Absicht, den Bau der Bahn an der anderen Seite der Anden fortzusetzen, um so die Küste de» Stillen mit der des Atlantischen Ozeans zu verbinden. In Nordamerika findet man die nicht minder berühmte Eisenbahn von »Pikefteak", tm Staate Colorado, die sich 4200 Meter erhebt, bi» zu dem Observatorium, das den Gipfel krönt. Die Arbeiten an ihr haben mehrmals un- terbrochen werden müssen, da Ingenieure und Unter nehmer daran zweifelten, diese Linie vollenden zu können. Die Bahn ist Zahnradbahn, un- der Zug besteht aus einer ganz gewaltigen Maschine, di« bei der Hinamfahrt einen einzigen Wagen schiebt, und ihm vorauffährt bet der Htnunterfahrt. An einem Punkte in Windypoint (Ort der Unwetter) weht zu jeder Tageszeit der Wind mit äußerster Heftigkeit; selbst mitten im Sommer hat er noch eine Schnelligkeit von 90 Kilometer in -er Stunde; daher kommt die Maschine trotz ihre- gewaltigen Baue» nur mit großer Müh« voran und schwebt oft in Gefahr, von dem Sturmwind herabgeschleudert zu werden. Da» ist aber kein Grund für die Amerikaner, zu erschrecken, die sicher den Rekord der Kühnheit in dem Bau von Eisenbahnen behaupten. In beiden Amerika könnte man Noch die Linien Dew- v«r und NioGrande eitleren, wo die Bergbahnen auf -em Gipfel von Tremont «ine Höh« von 8488 Meter er- reichen; in Mexiko diejenige de la Cambre de lo» Cruee -, die 8041 Meter erreicht, in « staea n die von «utofagasta and Bolivia mit 8986 Meter und endlich di« Eisenbahn bei den Minen von Palaeayo «tt 4188 Meter Höhe.
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