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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-21
- Monat1902-08
- Jahr1902
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Vergnügungen. — Stadt-Theater. Neues Theater. Leute: Gast spiel der königl. Kammersängerin Frau Erika Wedekind. „Der Barbier von Sevilla". Morgen: „Der P o st i l l o n von Lonjumea u". — Altes Theater. Heute: „Iadwiga". Morgen: Geschlossen. — Bei der am Sonnabend im Neuen Theater stattfindenden Auf führung neu cinstudirtcr klassischer Lustspiele wird Heinrich von Kleisl's „D e r z e r b r o ch c n e Krug" den Theaterabend er öffnen und darauf „Der Tartüff" von Mokiere in der freien Ucbcrsetzung Ludwig Fulda s folgen. Für Sonntag ist im Neuen Theater eine Auf führung von Richard Wagner s «Die Meistersinger von Nürnberg" angcsetzt. Den Beckmesser wird (da Herr Kunze noch mit dem Studium der Partie beschäftigt ist) Herr Emil Grcdcr als Gast singen, der kürzlich auch in dieser Rolle sein neues Engagement am königl. Hofthcatcr in Dresden angctreten hat. — Im Sommer-Variöte deS Krystallpalasteö herrscht all abendlich eine recht animirtc Stimmung. Die zahlreichen Be sucher spenden den Leistungen des vorzüglichen Künstler- Ensembles den lebhaftesten Beifall, und besonders sind cs die Darbietungen der 7 Florida Crcol-Girls, welche allgemeines Interesse erregen. — Leipziger Palmcngartrn. Neben den, heute Donnerstag staltfindcnden Abschiedsconccrtcn der vortrefflichen Capelle des königl. bayerischen 1v. Infanterie-Regiments auS Erlangen dürfte die bei günstiger Witterung abzuhaltende große Illu mination der Gebäude und weit ausgedehnten Anlagen des Palmengartcns eine gewaltige Zugkraft ausüben. Glanzpuncte dieser zauberhaft schonen Festbeleuchtung werden wieder die Partien am großen Weiher und das große Blumenparterre, sowie die beweglichen Lcuchträdcr und eine Anzahl neuer Licht effecte bilden. Zur wirkungsvollen Anordnung der mehr als 20 000 bunten Lampen sind tagclangc Vorarbeiten erforderlich gewesen. Für nächsten Mittwoch ist ein Kinderfest in Aus sicht genommen, über das wir noch Näheres mitthcilen werden. — Von diesem Freitag bis mit nächsten Mittwoch conccrtirt im Zoologischen Garten täglich Nachmittags und Abends das Musikcorps der kaiscrl. II. Matrosen-Division aus Wilhelms haven, unter der Leitung des kaiserl. Musikdirigenten Herrn F. Woehlbier. Die Capelle, welche noch vom vorigen Jahre hier im guten Gedächtnis; stcht, hat anläßlich der Amerikareise des Prinzen Heinrich ganz besondere Erfolge errungen. — Ter heutige:' Familien-Abcnd im Etablissement Sanssouci verspricht wiederum sehr interessant und gcmütblich zu werden. Die beliebten Leipziger Sänger aus dem Krysiall- palast werden ein hochhumoristischcs Programm zur Aus führung bringen. — Jng. Hugo Haase's rlcktrisch-concentrischc Stufenbahn. Kaum mehr als ein halbes Säculum isl's her! Wenn damals die Leipziger Messe bevorstand, dann fuhren auf staubiger Landstraße, gezogen von keuchenden Röhlcin, die grün ge strichenen Maringorten der alten Plcißcnstadr zu; sic bargen in ihrem Innern alle die Pracht und Herrlichkeit, die das Auge der guten Leipziger und der Meßfrcmdcn berücken sollten. Wenn aber auf eines der Mcßzeltc einmal zwei oder gar drei der grünen, schwerfälligen Wagen kamen, dann staunte das liebe Publicum und hielt diese Schaustellung für die größte, die nur je würde cxistiren können. — Wie anders ist cs heute geworden, heute, im Zeitalter der Elcktricität und Erfindungen! Den besten Beweis hierfür bietet wieder einmal die bevor stehende Herbstmesse, die den Leipzigern eine Sehenswürdigkeit von ungeahnter Eleganz, Pracht und außergewöhnlicher Schön heit bringt. Jng. Hugo Haase's elektrisch-con centrische Stufenbahn erhebt sich über alle Institute ähnlicher Art, sic steht in technischer Hinsicht sowohl, als in künstlerischer Vollendung einzig da, und wird auch hier eine Anziehungskraft auSübcn, wie man das selten findet. In der Nacht zum Sonntag traf das ingeniöse Unternehmen — von der Dresdner Vogelwiese kommend — mittels Extrazuges hier ein, und die 25 Wagen, welche die einzelnen Thcilc des gran diosen Baues und seiner Ausstattung enthalten, wurden durch Viergespanne nach dessen Aufstellungsort, dem Fleischer- platze, transportirt. Hier erhebt sich gar bald inmitten der stattlichen Wagenburg, zu der auch drei fahrbare Locomobilcn gehören, der stolze Bau, um den Leipzigern seine Pforten zu öffnen. — Auf ocr Dresdner Vogelwiese hatte Jng. Haase's elektrische Srufcnbahn einen immensen Zuspruch, der Verkehr hob sich von Tag zu Tag und überflügelte den aller modernen Schaustellungen. Nachweis der Levölkerungsvorgkinge in Leipzig im Monat Juli Kunst UN- Wissenschaft. Wissenschaft. K Halle a./S., 20. August. Die „Saale-Zeitung" meldet, der iSherige außerordentliche Professor au der Universität Berlin, Zoh. Chr. Schwartz wurde alS ordentlicher Professor in die uristische Facultät der Universität Halle berufen. Gerichtsverhandlungen. —7. Dresden, 20. August. Bor der III. Ferienstrafkammer S hiesigen königlichen Landgericht» hatte sich heute die 15 Jahre te, bisher unbescholtene Dienstmagd Elsa Mari« Gläser auS reSden wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu verantworten, ie Angeklagte diente feit Ostern dieses JahreS bei dem Fleischer id Schankwirth Roch in Koselitz bei Großenhain. Am Morgen S 15. April hat die Gläser daselbst das ihrem Dienst- rrn gehörige Stall- und Scheunengrbäude nebst ange- lutem Wagrnschupprn vorsätzlich in Brand gesetzt und hter- rrch einen Schaden von mindestens 3600 verursacht, er Angeklagten wird von ihrer Dienstherrschaft ein gute» Zeugniß theilt. Die Gläser scheint Heimweh gehabt zu haben. Als Motiv ib die Angeklagte heute an, „sie habe gern einmal ein Feuer sehen ollen". An dem betreffenden Morgen nahm sie Streichhölzer auS w Küche, ging auf den Boden in die Scheune, warf dort ein :ennendeS Streichholz in das Stroh und entfernte sich dann wieder, ald darauf schlugen die Flammen zum Dache heraus. Die Gläser tll nicht gewußt haben, daß sie sich strafbar gemacht. Das Gericht elt den Schuldbeweis für erbracht, jedoch nach Lage der Sache ne viermonatige Gefängnißstrase als hinreichende Ahndung. Bevölkerungsvorgänge Standesamt Le>r,ia Zä -ZT II I III j IV I V k (Neu-Lcipziz) IwvzN 6. TaS statistische Amt der Stadt Leipzig. 12. 13. 2. 3. 4. 5. 9. 10. 11. Einwohncrzabl aufdenl. JuliI902 berechnet: Standesamt I I94588,LtandcSamt IIILttzdO, Stand eSamt III4M3,Standesamt IV MM, Standesamt V I66L7, zusammen 473008. Geboren e Lebendgeborene männliche. . . - weibliche . . . » zusammen. . . Todtgeborene männliche . . . - weibliche. . , . - zusammen . . . Gestorbene (ausschl. Todtgeborene) Gestorben überhaupt männliche - - weibliche - . zusammen Darunter Kinder im Alter von 0—1 Jahr Darunter ehelich geborene . . <» unehelich geborene . . Todesursachen, Zahl der Fälle: 1. Pocken Masern und Rötheln. . . Scharlach Diphtherie und Croup . . Unterleibstyphus einschl. gastrisches und Ncrvenfieber . Flecktyphus 7. Oboiera asiatiea .... 8. Acute Darmkrankh. einschl. Brechdurchfall . . . . darunter a) Brechdurchfall aller Altersclassen . . d) Brechdurchfall v. Kindern bis zu 1 Jahr . . . Kindbett-(Puerperal-) Fieber Lungenschwindsucht . . . Acute Krankheiten der Ath- mungSorgane Darunter Influenza . . . Alle übrigen Krankheiten Gewaltsamer Tod: a) Verunglückung . . . . b) Selbstmord e) Todtjchlag 218 181 61 153 32 648 203 193 62 174 27 659 42 l 374 126 327 59 1307 15 5 1 o — 23 8 2 I 1 14 23 7 4 1 37 152 81 22 84 12 351 110 72 16 77 10 285 262 153 38 161 22 636 57 79 10 91 7 244 38 52 9 73 7 179 19 27 1 18 — 65 — — 8 — I — 9 2 4 — 1 — 7 1 4 — 2 — 7 — — — — — — — —— —— — — — — — — — — — 25 29 3 51 5 116 4 11 1 14 — 30 4 10 — 13 — 27 1 — — —— — 1 51 10 5 15 84 15 15 2 14 4 50 I — — - — — 1 151 79 26 70 8 334 8 — 2 10 8 4 2 4 — 18 — — — ! — — — Lader, Sommerfrischen und Nelsen. H TaS durch seine heilkräftigen Schwefelbäder und die noch wirksameren Schwefclschlammbädcr weitbekannte nord- ungarische Bad Pistyan (ungarisch Uästxen) kann sich rühmen, mit der Errichtung eines prächtigen Denkmals für die Kaiserin und Königin Elisabeth von Oesterreich-Ungarn als zweiter Ort des Königreichs Ungarn vorgegangcn zu sein. Am 10. d. Mts. ist in Ptstyan das Tcnlmal in feierlichster Weise enthüllt worden. Dasselbe, von dem Pciter Bildhauer Julius Iankovics in weißem Marmor ausgcfüyrt, besteht in einer Büste der Kaiserin in doppelter Lebensgröße und ist mit Sockel ca. 5 Vieler hoch. Auch die in Pistyan anwesenden zahlreichen rcichsdcutschcn Cur(pästc haben der verewigten Kaiserin durch Nicder^cgung ci«s prachtvollen Kranzes nnt Schleifen in den ungarischen und deutschen Farben ihre Verehrung dargcbracht. Entscheidungen des Reichsgerichts. Nachdruck verboten. ll. 8. Leipzig, 20. August. (Eine interessante Ent- cheidung für den Wechsrlverkehr.) Der Leipziger Bankkrach zeitigte eine Reihe von Processen, von denen einige schon daS Reicks- lericht beschäftigten und noch beschäftigen werden. ES handelt sich n dem vorliegenden Fall wieder um di« Frage: Ob eine Aus rechnung im Concursverfahren zulässig ist? Wie be- ännt, hat das Reichsgericht jüngst in einem Proceffe, oelchen die Concursverwaltung der Leipziger Bank angestrengt >at, erkannt, Laß bei einer Wechselsorderung der Dank, die Ausrechnung eines Guthabens deS Trassanten, velcheS dieser nach der Concurseröfsnung der Bank dem llcceptanten des Wechsels überwiesen hatte, nicht möglich ist, und !§ wurde deshalb der Acceptant des Wechsels zur Zahlung deS öetrages verurtheilt. In dem hier vorliegenden Falle hat das lleichsgericht aber die Aufrechnung eines Guthabens für zulässig erklärt. Tie Firma S. in Chemnitz zog im April 1901 eine Tratte in Hohe von 2500 aus die Firma B. in Chemnitz, zahlbar am 30. Juli 1901 bei der Filiale der Leipziger Bank in Ihemnitz. Am 27. Juni 1901 brach der ConcurS der Leipziger Lank aus. Zu dieser Zelt stand dem S. ein Guthaben von 17 000 Rark bei der Bank zu und ist auch zum ConcurS angemeldet. Am 1. Juli hat die Firma S. dieses Guthaben an die Firma W. in Zschopau abgetreten und der Concursverwaltung Mittheilung )avon gemacht. Am 23. August hat sich S. 5350 von der Zschopauer Firma zurückcediren lassen und hat der Bank irklärt, er rechne mit feiner Forderung gegen den in- gvischen am 1. August protestirten Wechsel auf. Die ConcurS- »rmaltung wollte sich hieraus nickt einlasjen und hat Wechselklage zegen den Acceptanten und gegen S. beim Landgericht Chemnitz an gestrengt. Das Landgericht hat S. verurtheilt, gegen den Accep- lauten wurde nicht erkannt. Das Urtheil trat dem Kläger bei, ndem es die Aufrechnung als unzulässig ansah und dabei 8 55, 2 ler Concursordnung zu Grunde legte, welcher lautet: „Eine Aus- cechnung im Concursverfahren ist unzulässig, wenn Jemand dem Aemeinschuldner vor der Eröffnung des Verfahrens etwas schuldig var und nach derselben eine Forderung an den Gemeinschuldner erworben hat, auch wenn diese Forderung vor der Eröffnung für einen anderen Gläubiger entstanden war." Ter Beklagte hatte zur Zeit der Concurseröfsnung allerdings ein Recht zur Ausrechnung, er hat diese Forderung ober abgetreten. Aus die vom Beklagten beim LberlandeSgericht Dresden eingelegte Berufung wurde dieses llrthcil abgeändert und die Klage gegen S. abgewiesen, indem die Ausrechnung für zulässig erkannt wurde, weil 8 55,2 der Concurs ordnung auf den vorliegenden Fall keine Anwendung finden könne. Der Beklagte hat sein Guthaben an die Bank an W. in Zschopau abgetreten, aber nicht zum dauernden Behalten, sondern um W. sine Sicherheit zu geben dafür, daß W. ihm flüssige Geldmittel »erschaffe. Die Wiedererwerbung der Forderung lag daher oon Anfang an in der Absicht deS Beklagten und diese Wiedererwerbung hing nicht von dem guten Willen des Cessionars ab. Gegen dieses Urtheil hatte die Concurs verwaltung Revision beim Reichsgericht eingelegt, welche aber keinen Erfolg hatte. Der I. Civil-Senat des höchsten Gerichts hofes hat die Revision kostenpflichtig zurückgewiejeu, weil in dem angefochtenen Urtheil deS Oberlandesgerichts keinerlei Rechts- irrthum zu finden und in dem vorliegenden Fall die Aufrechnung nicht unter die Ausschlußvorschrist des 8 55, 2 der Concursordnung solle, sondern zulässig sei. Sport. Rennen zn Pest am 20. August. (P r i v a t t c I e g r a m m.) Stephans-Preis 60000 Kr. Tist. 1800 Meter. ,. F a <. 0 n " 1., „Marathon" 2., „Pouyvasy" 3. Tot. 18 : 10. Platz 35, 47, 47 : 25. Ferner liefen „Kisme", „Dardan", „Dynamit", „Capcllmeiitcr", „Mary Diamond", „Midas", „Esely", „Mayor". Nennen zu Deauville am 20. August. ( P r i v a t t e l c g r.) PrixdcsGeraniums 3000 Frcs. Diü. 2600 Meter. „ Myrtele " 1., „Rapta Diva" 2. Tot. 14 : 10. Zwei Pferde liefen. Prix de la Sociöte des Stccplc-Chases de France 4600 Frcs. Tist. 3400 Meter. „Dam " 1., „Es- carpe' 2., „Jrion" 3. Tot. 17, 12, 14 : 10. Ferner lief „La Roscraie". Prix de Cricoucboeuf 3000 Frcs. Tist. 2600 Meter. „ Evreux " 1., „Cordon Bleu II." 2., „Morphie" 3. Tot. 43, 18, 16 : 10. Ferner liefen „Brcnas", „Tombouctou". Grand PrixdeSkecplcChasc 10 000 Frcs. Tist. 4700 Meter. „Karthoum" 1., „Jroin" 2., „Touche ä Tont" 3. Tot. 47, 35, 197 : 10. Ferner liefen „Chinchilla", „Milou", „Gucquette". Prix des Uachts 6000 Frcs. Dist. 3400 Meter. „Mlle. de Longchamps" 1., „Veinard" 2., „Srducteur" 3. Tot. 36, 16, 19 : 10. Nennen zu Stockton am 20. Angust. ( P r i v a t t e I c g r.) Handwicklc-Stakes. „N 0 u a l d - D 0 r c m i" 1., „Tropmore" 2., „Convcnticle" 3. Wetten 9 : 4, 100 : 8, 100 : 8. Ferner liefen „Rain-Gouge", „Swcct-Ducheh", „Lady Help", „Cri", „Sankence", „Clairctta". Stocktons Stewards - Handicap - Plate. „Outsider" 1., „Lady Cull" 2., „Tower Hill" 3. Wetten 7 : 4. Ferner liefen „Gandelaria", „Flavus", „Mount Lyell". Maudale Selling-Handicap-Plate. „M a s- guerade"!., „Cornice" 2., „Chant" 3. Wetten 6 :1. 10 : 1, 9:4. Ferner liefen „Joe Ullmann", „Gallia", „Ro main;", „Jack", „Naivcte", „Red-Croß", „Vilindra". Radfahr-Sport. Vom Leipziger Sportplatz. Die Dauerfahrer Robl und Tom Linton sind am gestrigen Abend in Leipzig eingetroffen und werden sich nun auf daS Stundenrennen am Sonntag vorbereiten. Ihre Schrittmacher langten bereits am Vormittag hier an. In den NachmittagLstunden wird jetzt auf der Rennbahn fleißig trainirt. — Anläßlich ihres 13jährigen Bestehen- veranstaltet die Vereinigung von Einzelfahrern im Bezirk Leipzig des Deutschen Radfahrer-BundeS am Sonntag, den 3l. August, ein Picknick in der Harth mit anschließendem Ball im „Weißen Roß" in Knaut kleeberg. Die Theilnehmer begeben sich zu Rad und im Kremser früh 7,8 Uhr vom Hotel „Deutsches HauS" am König-Platz nach dem Picknickplatze. Aus der Kursürstendammbahn zu Berlin wird am 14. und 2l. September der Große Preis von Deutschland ausgefahren. Die Preis« beziffern sich auf 3000, 1000 und 500 Tie Herren sah re »Meisterschaft vonDeutfchland gelaugt am kommendeu Sonntag auf der Duisburger Radrennbahn zur Entscheidung. , ,, Athletischer «Port. Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Verein«. Tie athletischen Wettkämpse deS Verbandes, welche am Sonntag von Uhr ab im Wacker-Sportpark zu Eutritzsch auSgefochten werden, haben eine starke Besetzung gefunden und versprechen gute ftgebnisse. Bei der Firma Wilhelm Petermann, Nordstraße 20, ind Eintrittskarten und Programme im Vorverkauf zu haben. Vermischtes. ---Spandau, 20.August. (Telegramm.) Der Schlächter Alfred Genrich aus Breslau hat hier seine 16jährige Geliebte Ida Droescher und sich selbst er- chosseu. Die Eltern der Droescher mißbilligten das Der- hältniß. (Boss. Ztg.) --- Bremen, 20. August. (Telegramm.) Heute Nach mittag lief auf der Werft des Bremer „Vulkan" bei Vege- ack ein für Rechnung der Hamburg-Amerika-Linie erbauter Dampfer vom Stapel. Die Taufe vollzog die Gemahlin deS preußischen Gesandten bei den Hansaslädten, Gräfin v. Tschirschky und Boegendorff, welche den Dampfer „Prinz Adalbert" taufte. Dem Stapellauf wohnten die General directoren Ballin und vr. Wiegand, mehrere Bremer Sena toren, sowie zahlreiches Publicum bei. D. Die sclbstzündende Cigarre. Ein anschlägiger Mann, der sich wahrscheinlich einmal über die fruchtlosen Versuche, seine Cigarre in einer windigen Straße an- zuzünden, gar zu sehr geärgert hatte, hat darüber nach- gcdacht, wie dem wohl zukünftig abzuhelfen wäre, und daraufhin eine eigenartige Erfindung gemacht. Sie be icht in einem kleinen Zünder, der an jeder Cigarre an gebracht werden kann und zusammengesetzt ist aus einer Mischung von gestoßenem Glas, Salpeter, chlorsaurem Kali und Gummi arabicum. DieseMasse wirdineinZündhütchen eingeschloffen, das auf das Ende der Cigarre aufgesetzt wird. An seiner Spitze befindet sich ein Zünder wie ein Streichholzkopf, der durch Reiben oder Kratzen zur Ex plosion gebracht werden kann. Das Zündhütchen brennt dann frei aus und kann durch einen Wind von gewöhn licher Stärke nicht ausgelöscht werden. Die Verbrennung schmilzt das zerstoßene Glas und versetzt die mit der Cigarre in Berührung stehende Kappe ins Glühen. Die Schicht geschmolzenen Glases bildet eine luftdichte Wand zwischen Cigarre und Zündmasse und verhindert so, daß etwas von den Gasen der letzteren in den Tabak geräth und ihm so einen unangenehmen Geschmack verleiht. öüchcrbesprechungen. Die soeben erschienene Nr. 22 der Chemischen Zeitschrift Herausgeber: Professor vr. Felix B. AhrenS in BreSlau; Verlag von S. Hirzel in Leipzig) hat folgenden Inhalt: Elektrische Akku mulatoren ohne Blei. Von Privatdocent vr. Franz Peters. (Fort- etzung.) Fortschritte der physikalischen Chemie im I. Vierteljahr 1902. Von Professor vr. G. Bodländer. (Schluß.) Fortschritte auf dem Gebiete der Glasindustrie iin I. Vierteljahr 1902. Bon Fabrikdirector vr. Chr. Dralle. (Schluß.) Pharmaceutische Präparate. Bon Professor vr. G. Kaßner. (Schluß.) Technische Biologie. Bon Professor vr. P. Lindner. (Schluß.) Die Nahrungsmittelchemie im I. Vierteljahre 1902. Von Vr. H. Rühle. (Schluß.) Zucker- äbrikation. Bon Fabrikdirector I. Wolfmann. (Schluß.) Deutsche Patente. Von R. B. Eingesandt: Borchers—Pauli. Neues aus Wissenschaft nnd Technik. — Hochschulnachrichtcn. — Personalien. — Gesellschaften und Vereine. — Gesetze und Verordnungen. — Wirthschaftliches. Von vr. S. Goldschmidt. — Geschäftliche Ver- ösfentlickungen. — Chemische Literatur: Bücherbesprechungen. Zeit- schristen-Rundschau. * ch ch Nr. 33 deS 25. Jahrgangs der Militär-Zeitung. Organ für die Reserve- und Landwehrosficiere, Verlag von R. Eisenschmidt in Berlin X IV., redigirt von Hauptmann a. D. Oettinger, hat folgenden Inhalt: lieber die neuere und neueste Entwickelung Krupp'schen Feldartillerie-Materials. Von Wangemann, Haupt mann ä, In suite des Feldartillerie-Regiments General-Feldzeug- meister (2. brandend.) Nr. 18, Lehrer an der Kriegsschule in Engers (Schluß). — Bericht über Las französische Heerwesen. — Das Etappenwesen im Kriege (Fortsetzung und Schluß). — Verordnung, eine Amnestie für die sächsische Armee betreffend; vom 7. August 1902. — Kleine militärische Mittheilungen. — Vermischies. * * * Tcutschcr Wappenkaleudcr für 1903. 32 Seiten in farbiger Lithographie von O. Roick. Verlag von A. Weller <L Co., Papiermühle b. Roda (Sachsen-Altenburg). Salon-Ausgabe 2 VL, Volks-AuSgabe I Unter der reichen Kalenderliteratur für 1903 tritt der soeben erschienene Wappenkalender für 1903 in den Vorder- gründ. Der Kalenoer ist in Anbetracht seiner rein heraldischen Durchführung ein Schatz für jeden Wappenfreund und für jeden, welcher kunstgewerblich mit Heraldik zu tbun hat. Von seinem reichen Inhalt erwähnen wir besonders 18 Schild und Wappen haltende Figuren, 12 Landesflaggen, 12 verschiedene vollständige Monatswappen mit Kalendarium, im Ganzen 74 Länder- und Slädtewappen, 15 Landes- und Nationalflaggen, 22 Landesfarben und Kokarden, sowie 20 Sckildhaüer und Landsknechte, sämmtlich in stilvollen, heraldisch richtigen Darstellungen. ** * » Die „Zeitschrift für Bücherfreunde" veröffentlicht ein „Dallhorn-Heft", in dem der kgl. Bibliothekar vr. Arthur Kopv zum erileumale eine wohl vollständige Bibliographie aller der bei Johann Ballhorn in Lübeck gedruckten Bücher giebt und mit großer Gewissenhastigkeit, unter Begleitung zahlreicher Facsimiles, alles zujammenträgt, was über Len Vielgenannten und Vielver leumdeten bekannt geworden ist. ** 4- * 4- Tie neue deutsche Rechtschreibung. Regelbuch und Wörter- verzeichniß »ebn kurzen Erläuterungen der gebräuchlichen Fremd wörter. Für den Schul-, Bureau- und Privatgebrauch, bearbeitet von E. Rasche, Schuldirector, und O. Flechsig, Lehrer in DreSden-Cotta. (Preis 25 Psennig.) Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandlung. Briefkasten. Einer sür Alle. Wenn Sie ei» nur halbwegS regelmäßiger Leser unseres Blattes sind, müssen Sie doch wissen, daß anonyme Einsendungen grundsätzlich nicht ausgenommen werden. wiederholte Nachrichten. (Aus dem gestrigen Abendblatte wiederholt, weil zn fpät ein getroffen, um auch in den frühzeitig nach auswärts versendeten Theil der Auslage ausgenommen werden zu könne».) * Avignon, 20. August. (Telegramm.) Eine Versammlung von angeblich 3000 Wählern Hai sich für d i c S t e u c r w e i g e r u n g ausgesprochen. * St. Etienne, 20. August. (Telegramm.) Der Präfect empfing eine Abordnung von Bergarbeitern und ermahnte sic, den Plan des Aus standes aufzugcben. Die Gesellschaften seien bereit, den Arbeitern Zugeständnisse betreffs der Arbeitszeit zu machen. Die Mittheilung wurde von der Abordnung günstig ausgenommen. * Lemans, 20. August. (Telegramm.) Mehrere Bauern drangen in das Schloß desDepu- tirten Destournelles de Constant, durch suchten die Schränke und banden die Dienerschaft mit Stricken fest. Die Bäuern erklärten, dies gcthan zu haben, um dem Depntirten, der für das Congregations- gesetz gestimmt habe, eine Lection zu geben. * Brüssel, 20. August. (Telegramm.) „Etoile Beige" schreibt: Bezüglich der Commission zur Festsetzung der Grenze zwischen den deutschen Besitzungen und dem Congostaat sind Nachrichten verbreitet, die unrichtig sind. Der belgische Cvmmiffar hat Urlaub erbeten, nach dessen Ab- lauf er nach Afrika zur Vollendung der Arbeiten zurück kehrt. * Haag, SO. August. (Telesram m.) Die Boeren- generäle Botha, De Wet und Delarey sind heute früh nach Utrecht abgereist. Fischer, Wessels, Wolmarans, vr. Leyds, Reitz, De Bruyn, Bolman und Pontsma begleiten dieselben. * Konstantinopel, 20. August. (Telegramm.) Der österreichisch - ungarische, der englische und der italienische Botschafter legten heute durch gleichlautende Noten bei der Pforte Protest gegen >en von türkischen Blättern angekündigten Lprvcen- tigen Zoll auf fremde, schon verzollte Maaren, die von einem türkischen Hafen in einen an deren transportirt werden. Di: übrigen Botschaf- terwerüen sich dem Proteste anschlietzen. (Wiener Corresp.-Bureau.) * Tokio, 19. August. (Telegramm.) Das Er geb n i ß der am 10. August vollzogenen Unterhaus wahlen ist noch nicht vollständig bekannt. Zu wählen waren 376 Abgeordnete. In 357 Fällen ist das Wahlergebniß festgcstellt. Eine wesentliche Verschiebung der Mehrheitsverhältniffe scheint nicht zu erwarten zu sein. Marquis Ito behauptet sich mit seinem bisherigen Einfluß. * New Aork, 19. August. (Telegramm.) Ein Tele gramm aus Willemstad» meldet: Die Aus ständigen haben, ohne einen Schuß zu thun, Cuma na besetzt. * Oran, 20. Slugust. (Telegramm.) Marokkaner griffen einen für die Truppen in der Umgegend von Aln-el-Kedcl bestimmten Proviantzug an. Tie Marokkaner und die Begleittruppen des Proviantzugcs verloren mehrere Todte und Verwundete. Es sind Truppen zur Verfolgung der Schuldigen abgesandt worden. Letzte Nachrichten. 2. Dresden, 20. August. (P ri v a t t e l e g rantrn.) Die Frage, wer der Nachfolger des verstorbenen Kriegsministers v. d. Planitz werden soll, ist noch nicht entschieden; die Entscheidung ist auch nicht vor der Beisetzung des Verewigten zu erwarten. AlS eventuelle Candidaten werden genannt: Graf Viythnm, Divisionskommandeur in Chemnitz, Generalleutnant von Broizem, General-Adjutant des Königs, Generalmajor Graf Vitzthum, Chef des sächsischen Generalstäbes, Gene ralmajor Freiherr von Wagner, Abthcilnngschef im Kriegsministerinm, und endlich der commandirende General des XU. Armeccorps, Freiherr von Hausen. —r. Dresden, 20. August. (P r i v a t t e l e g ra mm.) In der Königsbrücker Straße stürzte ein 32jähriger Arbeiter von dem Gerüste eines Neubaues ab. Er erlitt einen Schäbclbruch und tarb bald darauf. — Am Bischofswegc brach heute früh ein 54 Jahre alter Arbeiter bei einer Be s ch ä f t i g u n g, von einem Schlaganfall ge troffen, todt zusammen. * Berlin, 20. August. (Telegramm.) Laiit ein gegangener telegraphischer Berichtigung ist der letzte Satz in der gestrigen Kaiserrede zu lesen wie folgt: „Auch sie wurde von schwerer Krankheit ergriffen und in langer, schmcrzensvoller Lcidenszeit, die ie in Gottes Fügung ergeben durchlitt, löste sich das einst arbenfrohe Band dieses zu so glänzenden Erwartungen be rechtigenden, inhaltsvollen und inhaltsschweren Daseins einer seltenen Frau und einer zn hohem Wirken berufenen Fürstin." 0. II. Berlin, 20. Slugust. (P r i v a tt e l e g r a mm.) Tie Meldungen eines hiesigen ernsten Blattes, daß der K r i e g s m i n i st e r v. Goßlcr nach dem Manöver zurückt rctcn wolle, sind unseren Informationen nach unbegründet. - * Schwerin, 20. August. (Telegramm.) In Folge Genusses giftiger Pilze sind der Schriftsetzer Wagner, sein elfjähriger Sohn und seine neunjährige Tochter gestorben, während die Frau noch hoffnunglos darniedcrlicgt. * Wie«, 20. August. (Telegramm.) Kaiser Franz Josef ist heute Nachmittag mit Gefolge nach Ischl zurückgercist. * London, 20. August. (Telegramm.) „Daily Telegraph" schreibt über die Feier in Hom burg: Ein angenehm berührender Vorgang hinsichtlich der Beziehungen zweier Völker, deren überlieferte Freundschaft kürzlich durch Zwistigkeiten gestört wurde, hat sich in Homburg abgespielt. Die Ansprache des Kaisers werde einen nachhaltigen Eindruck Hervorrüfen. Im Hinblick auf Ereignisse, wie das gestrige, sei es schwieriger als jemals zu verstehen, daß Leidenschaft, Bor- urthcil und gegenseitige Beschuldigungen für einen Augenblick die freundschaftlichen Traditionen gefährden konnten, die jeder vernünftig denkende Mensch als wesent liches Interesse zweier großer Völker ansehen mußte. — „Daily Chronicle" sagt: Alle Engländer be wundern den Kaiser. Diese Bewunderung wirb erhöht durch den der Kaiserin Friedrich gezollten Tribut. * London, 20. August. (Telegramm.) Der Schah von Persien ist heute Vormittag in Be gleitung des Prinzen von Wales von London nach Portsmouth abgcreist. Dort wurde er vom König empfangen und begab sich sodann mit diesem an Bord der königlichen Jacht. * New Jork, 20. August. (Telegramm.) „New Jork Herald" schreibt aus Willemstad unter dem 19. August: Deutschland, England und Frank reich erhoben vereint gegen die Blockade der venezolanischen Häfen Einspruch. Vene zuela wird morgen antworten. * New Kork, 20. August. (Telegramm.) Die colümbische revolutionäre Junta erklärt, sie habe die Nachricht erhalten, daß die Regierungs truppen in Aguadulce, 6 Generäle und 3000 Mann mit viel Munition, sich den Aufständigen ergeben Hütten, die ihren Marsch auf Panama richteten. Handelssachen. * New Nork, 20. August. (Schluß-Conrse.) Weizen, fest. Rother Winterweizen 77'/«, August —, Sevt. 74'^, Dec. 72'/„ Mai 74°/,. Mais fest, August —, Ceplember 6O'/„ Decembec 56'/«- Mehl (Spring-Wheat clearS) 2,95. Getreideiracht nach Liverpool 1'/^ Petroleum. Cred. BalanceS at Oil City 1,20, Stand, white in New Bork 7,20. Zucker 2'/,. Zinn 28,37. Kupfer 11,50 bi» 11,75. Eisen Nr. 2 Foondry Nortb. 22,50. Stab!schienen 28. Baumwolle. Loco 9,— August8,53, Oktober 7,95, März 7,87, New Orleans 8'/,,. Schmalz West, steam 10,85, Rohe sc Brothers 11,20. Kaffee wir Rio Nr. 7 b'/„ September 5.30, Nov. 5,35.
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