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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030708015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903070801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903070801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-08
- Monat1903-07
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— Der Reichskanzler Graf Bülow bat nach dem „Pos. Tagebl." auf die zur Einweihung der Kronprinz- Wilhelm-BolkSheilstätte bei Obornik ergangene Ein ladung in einem an den LandeSbauptmann gerichteten Schreiben dem Vorstände und dem Ausschuss- der LandeS- Beisicherungsanstall Posen seinen Dank ausgesprochen. Der Reichskanzler fügte dann hinzu, „er hege für die Maß nahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose und ihres zerstörenden Einflüsse» innerhalb der breiten Schichten des LolkeS ein lebhaftes Juierrffe. Dem tatkräftigen Vorgehen der Proviuzialvrrwallung vermöge er daher nur volle Anerkennung zu zollen und hoffe, daß die inS Leben gerufene Lungenheilstätte jenen Zwecken mit segens reichem Erfolge dieuey werde. Umsomehr würde es ihm zur be sonderen Freud« gereicht haben, den Einweihungsfeierlichkeiten per- sönlich btizuwohneu, doch sei dies mit Rücksicht aus seinen Urlaub zu seinem lebhaften Bedauern nicht möglich". Ihr Erscheinen zu der am ll. Juli stattfindenden Ein- weihungS- und Eröffnungsfeier haben u. a. Kultusminister Studt, der Wirkl. Geh. OberregierungSrat und Ehef der Reichskanzlei Eonrad und der Präsident des ReichSver- sicherungSamtS Gaebel zugesagl. — Zu der Frage, ob die Sozialdemokratie Anspruch auf Bertretung im Reichstagsprä- fidium machen solle, nimmt jetzt auch die von dem Genossen „Parvus" herausgegebene sozialdemo kratische Zcitungskvrrespondenz „Weltpolitik" Stellung. Herr „ParouS" bejaht die Frage und hält den „Ge nossen", die durch die sozialdemokratische Teilnahme am Reichstagspräsidium eine Abstumpfung der Gegensätze zmifchen Republik uud Monarchie glauben befürchten zu müssen, entgegen, daß dadurch die Sozialdemokratie nicht hoffähig, sondern das Reichstagsprüsidium nur „weniger Hoffähig" werde; denn die Sozialdemokraten haben sich nicht den anderen, sondern die anderen den Sozialdemo kraten anzupassen; in der Auseinandersetzung zwischen dem sozialrevolutionüren und dem monarchischen Prinzip würde es nicht das erstere sein, das Schaden leide. (-) Warnemünde 7. Juli. (Telegramm.) DerKaiser verließ heute nach ll Ubr vormittags an Bord deö „Meteor" Warnemünde in der Richtung nach Rügen. Die „Hoben- zollein", die „Nymphe" und der „Sleipner" folgten. Das Panzerschiff „Mecklenburg" feuerte Salut. * Bremerhaven, 7. Juli. (Telegramm.) Der Reichspostdampfer „Seydlitz" mit zahlreichen Teilnehmern an der Jahresversammlung der deutschen Schiffbautechnischen Gesellschaft verließ heute vormittag 11 Uhr 50 Min. Bremerhaven, um über Swinemünde, wo weitere Teilnehmer ausgenommen werden, nach Stockholm zu fahren. Der Danipfer „Seyd litz" macht jetzt die erste Fahrt und wird später in die Reichslinie des Norddeutschen Lloyd nach Ostasien einge stellt. Bon Hamburg geht heute der Reichspost dampfer „Fe l d m a r sch a l l" der Deutschen Ost- afrika- Linie gleichfalls mit Teilnehmern an der Bersamm- lung nach Stockholnr. * Bremen, 5. Juli. Der Senat hat beschlossen, der von der Bürgerschaft ausgegangenen Anregung zu folgen und Reichsmünzen mit bremischem Hoheitszeichen prägen zu lassen. Außer Neuß ä. L. war Bremen bisher der einzige Einzelstaat, der das nicht tat. Mit Recht erklärt der Senat, daß zu dieser Sonderstellung gar kein Grund vorliege. Die Kosten für rund eine Million Mark beliefen sich nur aus 2500 spielten also keine Rolle. Daher beantragt er bei der Bürgerschaft die Bewilligung dieses Postens, um dafür Münzen verschiedener Art im Gesamtbetrag von etwa einer Million Mark berstellen zu lassen. * Hamm, 6. Juli. Die Gründung eines Vereins der nationalliberalen Jugend hat hier statt gefunden. * Dortmund, 6. Juli. Die Stadtverordneten versammlung beschäftigte sich heute mit den Vor gängen bei der Stichwahl. Oberbürgermeister Schmieding verteidigte das Verhalten der Polizei beamten, die nur ihre Pflicht getan hätten. Er er klärte, daß die bisherigen Ermittelungen der Staats anwaltschaft zur Strafverfolgung übergeben werden sollten. Die Versammlung nahm eine Resolution an, welche nach Abschluß der gerichtlichen Feststellungen über die Vorgänge seitens der Polizeiverwaltung einen Bericht an das Staütverordnetenkollegium verlangt. r. Oberhof, 7. Juli. Die gestern hier versammelten Ver treter der an dem gemeinsamen Thüringischen Oberlandes gericht in Jena beteiligten Staaten haben der Er neu eruuß der im Jahre 1904 ablaufenden Verträge wegen dieses Gerichtshofes zugestimmt. * Dürkheim a. H., 5. Juli. Die heutige Einweihung des Bismarckturmes gestaltete sich zu einer wahr haft nationalen pfälzischen Feier. Auf der Spitze des 500 Meter hohen Peterskopfes, einer Bergkuppel des Haarütgebirges, erhebt sich der auf mächtigen Felsen ruhende massige Turm, bestehend aus Unterbau mit Plattform, dann der zweiten Plattform und dem eigent lichen Turmbau. Der 10 Meter hohe wuchtige Unter bau enthält am Treppenaufgange ein großes Bismarck relief. Der eigentliche Turmbau hat eine Höhe von 23 Metern, das ganze Bauwerk eine solche von 40 Metern. Vom Turme genießt der Beschauer einen prachtvollen Ausblick über die Rheinebene. Den Mittelpunkt der Feier bildete die Festrede des Hoftheatertntendanten ör. B ü r k l i n >> Karlsruhe. * Karlsruhe, 5. Juli. Wie der „N. Bad. LandeSztg." von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat die württem- bergische Eisenbahnverwaltung infolge des Beschlusses der dortigen Abgeordnetenkammer bereits Unter handlungen mit der Generalvirektion der badischen Staatseisenbahnen angeknüpft, die dabin zielen, gemeinschaftliche Kilometerhefte für Baden und Württemberg einzuführen. Wegen der Abrechnung, so meint daS Blatt, wird diesem Anträge wobl nicht statt gegeben werden können, doch wird cS voraussichtlich dahin kommen, daß Württemberg die Krlomelerhefte einführt und vag alsdann in Baden und Württemberg die beiderseitigen Hefte zum Verkauf und — waS die Hauptsache ist — auch zur Abstempelung gelangen. * Aus Elsaß-Lothringe«, 5. Juli. Während der letzten Tagung des Landesausschuffes hat dieser bekanntlich die Unterhaltungskosten für die neue katholisch-theo logische Fakultät verwilligt, so daß künftig die Ausbildung der katholischen Theologen ganz aus Staatsmitteln erfolgt. Protestantischer seits hatte man es als selbstverständlich angesehen, daß solches auch bezüglich der evangelischen Theologen der Kall sein werde. Der Landesausschuß hat dies aber abgelehnt, so daß das evangelische Thomasstift nach wie vor jährlich 36 000 zur Erhaltung der staatlichen evangelisch-theologischen Fakultät beisteuern muß, ohne daß von evangelischer Seite der geringste Einfluß auf die Ernennung der Professoren ausgcübt werben kann, während dem Bischof nach dieser Seite hin die weitest gehenden Zugeständnisse gemacht worden sind. Der tiefen Mißstimmung, die durch ein solches Verfahren in pro testantischen Kreisen heroorgerufen worben ist, gibt ein evangelischer Pfarrer in der „Straßburger Post" in nachstehender Weise Ausdruck: „Tie Vorlage betreffend die katholische Fakultät ist un zweifelhaft durch politische Rücksichten mit bedingt gewesen; alle Ableugnungsversuche finden nur schwachen Glauben. Die Re gierung erhofft durch die katholisch-theologische Fakultät eine Stärkung des Deutschtums im katholischen Klerus und damit im katholischen Volke. Wir wünschen ihr allen Erfolg. Aber wir dürfen doch wohl zu bedenken geben, daß eS des Ueber- legens wert ist, ob es politisch klug ist, zu gleicher Zeit die evangelische Bevölkerung so vor den Kopf zu stoßen, wie es geschehen ist. Wir lassen uns zwar viel gefallen; aber einmal bat unsere Geduld doch ein Ende. Sollen wir so kalt lächelnd weiter zusehen, ob der Ultramontanismus Trumpf im Staate ist und dann nicht nur die evangelische Kirche, sondern den ganzen modernen Staat zu zertrümmern sucht? Dazu ist unser Patriotismus zu groß. Vor wem fürchtet sich denn die Regierung so sehr, daß sie immer wieder jenen Leuten nach gibt? Gewiß, wir verkennen die Schwierigkeiten nicht, denen die Regierung gegenübersteht, und deshalb kann dieselbe bei unS Protestanten immer auf mehr Nackfficht hoffen als bei den Kleri kalen. Aber das darf doch nicht so weit getrieben werden, daß die elementarste Gerechtigkeit Not leidet. Hoffentlich besinnen sich die zuständigen Stellen und sorgen bald für Gutmachung des am 6. Mai Verfehlten." * Ulm, 6. Juli. Dem ,^Berl. Tagebl." wird von hier berichtet: Dem Abgeordneten Bebel ist wieder eine Erbschaft zugefallen. Es handelt sich diesmal um 400 000 .4! Erblasser ist der vor kurzem in einer Münchener Heilanstalt verstorbene ehemalige bayerische Leutnant Kollmann, der sich Ende der siebziger Jahre in Ulm aufhielt und 1880 nach München über siedelte. Angeblich weil ihm Bebel einen wesentlichen Dienst geleistet hatte, vermachte er diesem 1879 testamen tarisch die Hälfte seines 800 000 .L betragenden, der Hauptsache nach von einem Lotteriegewinn stammenden Vermögens. Bebel hat bisher die Erbschaft nicht an getreten. Er läßt durch Anwälte Nachforschungen nach den Anverwandten des Verstorbenen und darüber an stellen, ob diese der Verlust der Hälfte der Erbschaft nicht allzu empfindlich trifft. Oesterreich - Ungarn. * Wien, 7. Juli. (Telegramm.) Der Kaiser tritt morgen früh seine Reise nach Jsckl zum Sommeranfentbalte an. * Pest, 7. Juli. (Telegramm.) Die Blätter charakterisieren die Bedeutung der gestrigen Abstimmung in der Konferenz der Kossuth - Partei dahin, daß 20 Mitglieder, die die Einstellung der Obstruktion ablehnten, vereint mit den Wilden uud einigen Mitglie dern der Fraktion Szederkenyi versuchen werden, die Obstruktion fortzusetzen; doch dürften sie keinesfalls im stände sein, sie mehr als höchstens 2 bis 8 Wochen aufrecht zu erkalten. Großbritannien. LoubetS Besuch. * London, 7. Juli. (Telegramm.) Minister Del- cassö besuchte heule vormittag den Minister des Aeußern LanSdowne und hatte mit ihm eine längere Unterredung. Präsident Loubet empfing um IN/z Uhr das diplomatische Korps. Nach Schluß des Empfanges hatte Telcassö ein Gespräch mit dem russischen Botschafter, Grafen Bencken- dorff. * London, 7. Juli. (Telegramm.) Präsident Loubet fuhr heute morgen, von einer Abteilung der Leibgarde geleitet, nach dem französischen Hospital und dann nach dem französischen Erzieherinneuheim. Er wurde überall herzlich begrüßt. An den Hauptpunkten der Fahrt hatte sich eine groß- Menschenmenge angesammelt. Um r/zll Uhr kehrte der Präsident nach dem Aork House zurück. Rußland. * Petersburg, 7. Juli. (Telegramm.) LegationS- sekretär Freiherr v. Tücher übernahm bis auf weiteres die Geschäfte der bayerischen Gesandtschaft. Orient. Die MobtlifierungSgerüchte; Serbisches; Unruhen in Griechenland. * Konstantinopel, 7. Juli. (Telegramm.) Neue offizielle Nachrichten neigen der Ansicht zu, daß die bul garische Regierung keine ernsten Kriegs absichten hege, keine ernstlichen Kriegsvorbereitungen treffe, sowie daß die letzten Beschwerden auf das irre führende Nachrichtenwesen in der Presse zurückzuführen seien. * Konstantinopel, 7. Juli. (Telegramm.) Die Pforte sandte beute ihren Botschaftern in Wien, Petersburg und Paris eine Zirkularnote, in der sie die bulgarische Zirkularnote widerlegt und erklärt, daß der Zweck aller bisherigen maßvollen militärischen Vorkehrungen die Unterdrückung des fortdauernden Bandenunwesen- sei und die Pforte keine kriegerischen Absichten hege. * Konstantinopel, 6. Juli. (Wiener Korr. - Bureau.) Gegenüber den neuerlichen Behauptungen der „Agence Tele- graphique Bulgare", daß die Zusammenziehung von türkischen gemischten Abteilungen an der bul garischen Grenze forldaure, kann auf Grund authentischer Erkundigungen festgestellt werden, daß sowohl die Nachricht, als auch die daran geknüpften Kommentare unzutreffend sind. Die Verstärkung der Grenzbewachung durch die Türkei er folgte schon vor einigen Wochen und zwar in Stärke von 12 Bataillonen. Schon seit längerer Zeit besteht ein Miß verhältnis bezüglich der Dichtigkeit und Stärke der beider seitigen Grenzposten. Während auf türkischer Seite durch schnittlich auf je '/« km ein Grenzposten kommt, sind solche auf bulgarischer Seile stets nur in einer Ent- sernung von je 5 km ausgestellt. Da trotzdem erwiesener maßen ein Durchbruch von Banden durch die türkischen Grenzposten öfter erfolgt, als durch die bulgarischen, sind neue Verstärkungen der türkischen Grenzposten wohl berechtigt. Dies ist aber, wie gesagt, in letzter Zeil nicht erfolgt. Die Hauptursache dafür, daß ein Paisieren der türkischen Grenz posten durch Banden leichter zu bewerkstelligen ist, scheint in der wiederholt festgestellten Tatsache zu liegen, daß die türkischen Grenzposten beinahe keinen Nachtdienst ausüben. Ferner wird von bulgarischer Seite behaupte», daß manche unter geordnete türkische Postenkvmmandanten infolge von unregel mäßigen Solbzahlungen von den Komitatschis be stochen wurden, die Grenzüberschreitung zu gestatten. Infolge von frübereu wiederholten Vorstellungen deS österreichisch-ungarischen und russischen Botschafter- gegen die Verwendung der Ilave-Soldaten, die an einigen Orten bei Hausdurchsuchungen nach Waffen und bei anderen Gelegenheiten Ausschreitungen verübten, hat die Pforte versprochen, dieseben zu solchen Zwecken nicht mehr zu verwenden, und läßt dieselven bataillonS» weise zusammenziehen. Später "folgt dann ihre Ersetzung durch Truppen deS Korps Ruschdi Paschas, dessen Mannschaften nach Beendigung deS Vorgehens gegen die Albanesen versügbar sein werden. — Nach Angaben der Pforte ist der Mutessarif von Goritza, im Vilajet Monastir, hierher berufen worden. Die Berufung soll Zusammenhängen mit der beendeten Untersuchung über die Ereignisse in Smer- desch, das im Sandschak Goritza liegt. * ttonftanttnopel, 7. Juli. (Telegramm.) (Wiener Korr.-Bureau.) Die bulgarische Regierung überreichte der österreichisch-ungarischen und russischen Regierung Namens- auSweise über die aus dem Sandschak Kerk Kilise nach Bulgarien Ausgewiesenen. Danach beträgt die Zahl über 3000 Personen, während sie nach türkischen Angaben höchstens 300 betragen soll. Die von türkischer Seile vor genommenen Erhebungen sind noch nicht beendet. * Belgrad, 7.Juli. (Telegramm.) Die Skupschtina wird vom 1. bis 14. Oktober einberufen. Die Wahlen sind auf den 8. bis 22. September anberaumt. * Athen, 7. Juli. (Telegramm.) Auf einer Volksversammlung in Pyrgos, die einen sehr erregten Verlauf nahm, mußte Militär entschreiten, um die Menge zu zerstreuen. Es entwickelte sich eine Schlägerei, bei der mehrere Soldaten durch Stein würfe verletzt wurden. rsugliW riliH rill kslrsii k/f, unterlaßt deshalb eine ihr jo notwendige Erholungsreise, weil sie sich nicht entschließen kann, ihren Liebling sremden Händen anzu vertrauen. Hier Hilst die nach Vorschrift von Prof. v. Mering zuiaminengeseyte neue Kindernahrung Ldda aus jeder Verlegenheit. Mit Hilse von Odda läßt sich schnell und allerorten eine einwand freie, gern genommene und bekömmliche Kindernahrung Herstellen, so daß es jeder Mutter möglich ist, eine Reise antreten zu können, ohne sich von ihrem Liebling trennen zu müssen. Heer und Flotte. O Berlin, 7. Juli. (Telegramm.) S. M. Jacht „H o h e n z o l l e r n" ist am 6. Juli in Warnemünde einge- rroffen und am 7. Juli von dorr nach Saßnitz in See ge gangen. Das Linienschiff des I. Geschwaders sowie S. M. 'sS. „V i k t o r i a L o u i s e" und „Niob e" haben am 0. Juli zur 4. Uebungsreise Kiel verlassen und sind am 7. Juli vor Helgoland eingetrossen. Die I. Torpedoboots flottille Hal am 6. Juli Kiel verlassen. S. M. S. „I l t i s" ist am 7. Juli von Hankau nach Jrschang und S. M. Flußkanonenboot „Vorwärts" ist am 7. Juli von Hankau nach Schaft und Tungringse abgegangen. S. M. Torpedoboot „Sleipner" ist am 6. Juli von Travemünde nach Warne münde gegangen. Das ll. Geschwader, bestehend aus S. M. SS. „Baden", „Württemberg", „Hildebrand" und „Hagen", ist am 4. Juli in Kiel zusammengetreten. Das II. Geschwader mit Ausnahme von S. M. S. „Hage n" hat am 6. Juli Kiek verlassen. Poststation für das ll. Ge schwader, ausschließlich S. M. T. „Hagen", ist bis zum 9. Juli morgens Saßnitz, dann Neufahrwasser. S. M. S. „Freya" ist am 6. Juli von Kiel in See gegangen. S. M. S. „M eck- Ninburg" ist am 5. Juli in Warnemünde eingetroffen. S. M. S. „O l g a" ist am 6. Juli von Wilhelmshaven in See gegangen. * Ueber Neues aus der französischen Feld artillerie wird den „Berl. N. N." von militärischer Seite geschrieben: In einem soeben erschienenen Buche, dessen Verfasser Lehrer an der Artillerie- und Ingenieurschule zu Veriailles ist, sind einige Einzelheiten über das neue fran zösische Feldgeschütz mitgeteilt, die anderweitig noch nicht be kannt geworden sind. Danach beträgt das Geschoßgewicht, das meist zu 6,5 kx angegeben wird, annähernd 7 lcx. Die Schutz sch ilde für die Bedienung gewähren Deckung gegen Gewehrfeuer auf eine Entfernung von 150 m; man nahm bisher meist 300 in an. Danach muß ihre Stärke rund 4K mm betragen. — Endlich geht noch aus dem Buche hervor, daß die Kriegsstärke der französischen Batterien um einen Muni tionswagen, nämlich von zwölf auf elf Wagen, herabgesetzt ist. Die Munitionsausrüstung, die bis dahin für jedes der vier Geschütze 312 Schüsse betrug, ist somit auf 288 Schuß herab gesetzt und beträgt für die ganze Batterie 1152 Schüsse. Endlich ist noch zu bemerken, daß die reitenden Batterien der Kavalleriedivisionen, die bekanntlich mit dem alten 80 mm- Geschütz (System Bange) bewaffnet such, ein neues Schrapnell (System Robin) erhalten haben, das große Ähnlichkeit mit dem deutschen Schrapnell 91 hat. Bisher war das Geschütz mit dem obu5 s müraille ausgerüstet. Das neue Geschoß hat eine Füllung von 180 Kugeln und 350 Gramm Spreng ladung, infolgedessen ist seine Wirkung größer —, denn das alte Geschoß lieferte nur 161 Sprengteile; auch ist die Spreng wolke besser zu beobachten, da die Sprengladung früher nur 80 Gramm Pulver betrug. Das Schrapnell „System Robin" spielt in dem Dreyfus-Prozeß eine gewisse Rolle, da es zu den geheim zu haltenden Dingen gehörte, die Dreyfus verraten haben sollte. Universität. Vorlesungsverzeichnis für das Wintersemester 1903/04. * Leipzig, 7. Juli. Heute ist in einem stattlichen Heite von 102 Seiten das Verzeichnis der im Winterhalbjahre 1903/04 auf der Universität Leipzig zu haltenden Bor- lesungeu erschienen — in dankenswerter Weise mehrere Tage früher als in Len vorausgegangenen Semestern. Die Ein- teilung des Inhalts ist die frühere geblieben. Syste matische Uebersicbt der Vorlesungen; L. Uebersicht der Vorlesungen nach der Ordnung der Lehrer an den Fakultäten und 6. Uebersicht der Vorlesungen nach den Tagesstunden. Wie bereits mitgeleilt wurde, ist der Beginn des Semesters auf den 15. Oktober, der Schluß ans den 13. März festgesetzt. — Verglichen mit dem Vorlesungs verzeichnis deS vorigen Semesters, weist das neue Verzeichnis folgende hauptsächliche Veränderungen auf. — In der theologi schen Fakultät ist Professor O. Rudolf Hofmann noch bis 31. Oktober als Dekan, von da ab ist Prof. l). Brieger als Dekan verzeichnet. Es fehlen zum ersten Male die Vorlesungen der nach auswärts berufenen außerordentlichen Professoren I). Böhmer und v. Kunze. Für Studierende aller Fakultäten halten Bor- lesungen Professor 1». Jhuiels: „Der evangelische Glaube und unsere Zeit", Prof. 1). Gregory: „Volkegeisr und Religion" und Prof. l>. SchneLerma nn: „Der geschichtliche Christus und der christliche Glaube." Beurlaubt ist Pros. I). Dal man. — In der juristischen Fakultät ist bis 31. Oktober Professor vr. zur. Hölder Dekan, von da ab Professor vr. zur. Stroh al. Zum ersten Male fehlen die Vorlesungen des Professors vr. Engelmann. Beurlaubt ist Professor l)r. Moritz Voigt. — In der medicinischen Fakultät ist Professor vr. Albin Hoffmann Dekan bis 3l. Oktober, von da ab Professor Vr. Zweifel. Es fehlen zum ersten Male die Vorlesungen des verewigten Professors Vr. Carus und der nach auswärts berufenen Professoren vr. Eigenbrodt, vr. Friedrich und vr. Krönig. Neu erscheinen die Vorlesungen folgender Privmdozcnten: vr. Herm. Prey sing: „Oto-Rhino-Laryngvlogische Unteriuchungen" (gemeinsam mit Vr. Barth), dreistündig, „Kursus der kleinen opera tiven Eingriffe am Ohr, Nase und Kehikops" (praktische Hebungen), dreistündig; vr. Rolly: „Kursus der klinisch-chemischen und mikroskopischen Uuterjuchungsmethodeu", zweistündig, „Kursus der bakteriologischen Diagnostik am Krankenbett", zweistündig; vr. Risel: „Pathologische Anatomie der Knochen", einstündig. — Beurlaubt sind Prof. vr. Hagen und die Privatdozenteu Vr. Haake und Vr. Loth. von Triegern. — In der philosophischen Facultät funk- tioniert als Dekan bis 31. Oktober Professor vr. Bücher, von da ab Prof. Vr. Schmarsow. Neu erscheint Prof. vr. Han tzsch (Nachfolger von Prof. Vr. Wislicenus) mit folgenden Vorlesungen: „Organische Experimentalchemie", fünfstündig, je ein Chemisches Vollpraktikum für Analytiker und sür Vorgerücktere, sowie ein chemisches Halbprakiikum. Ferner erscheinen neu die Privat- dozenten vr. Plenge: „Geld und Credit", zweistündig, sowie Hebungen im staatsw ffenschaftlichen Seminare; vr. Krueger: „Psychologie" (mit experimentellen Demonstrationen), vierstündig, sowie Psychologisches Laboratorium; Vr. Erich Marx: „Elektrische Wellen und Funkentelegraphie (mit Experimenten)", „Gasent ladungen und Elektronkiitheorie (mit Experimenten)", je .zwei stündig; vr. Dahms: „Spektralanalyse", einstündig Zum ersten Male erscheint im Kataloge auch der Veetor pudüeus I. St. Westlake mit einigen Vorlesungen. Beurlaubt ist der Ordinarius vr. Sch eibner, der ordentliche Honorar- Professor vr. von Gebhardt, die außerordentlichen Pro- jessoren vr. Fraisse, vr. BrockhauS, vr. Looß und Vr. Con- rady, sowie die Privatdozeatea vr. Bloch, Vr. Euler und vr. Henze. Der heutigen Postauflage liegt rin Prospekt von Th. Konetzky, Säckingen (Boden), über Wurmkureu bei. Central-Hotel Berlin ist das größte Hotel Deutschlands. 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Staatseisenbahnen (Linien Leip zig-Hof, Leipzig-Chemnitz und Leipzig-Meuselwitz), Bayer. Platz 2 Part. (Bayer. Baynh., Abgangssette, 1. Geb.) ip her König!. Bahnhvfsinspektion. Auökunftsstclle sür SeeschiffatzNS- und Reise-Berkehr. Relief- Wcltkarte der Hamb. Reedereien: R. Jaeger, Augustus« platz 2. Unen'.gelt. Auskunjtsert.: Wochent. 9-12 u. 8-6 Uhr. Hauptmeldeamt des Bezirks-Kommandod Leipzig, Nikolaikirch- hof 2, I. Stock, Zimmer 1. Meldest.: Wochent. 9—1, Sonn tags 11—12. An den hohen Festtagen, sow. an d. Geburts tagen d. Kaisers ».Königs bletbt daSHauptmeldeamt geschl. Stadt-Steuer-Einnahme. Geschäftszeit: 8 Uhr vormittag- bis 1 Uhr nachmittag- und 8 bis 6 Uhr nachmittags. Die Steuerlasten sind sür das Publikum geöffnet von 8 Uhr vor mittags bts 1 Uhr nachmittags und 8 bis 4 Uhr nachmittags. Städtisches Leihhaus, Nordstratze 2. Expeditionszeit: an jedem Werktag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis nachmittags 3 Uhr, während der Auktion nur bis 2 Uhr. Eingang: für Pfandversatz und teilweise Versatzerneuerung (sogenannte Herausnahme) gegenüber osm neuen Börsengebäuoe, für Ein lösung uiid Versatzerneuerung (sogenannte Verlängerung), von der Slordstraße. Städtische Sparkasse Leipzig 1., Nordstraße 2, Eingang von der Promenadenseite, parterre rechts, und Städtische Sparkasse Leipzig II., Leipzig-Reudnitz, Grenz straße 3, Expeditionszeit: täglich von 8 Uhr vormittags, un unterbrochen, während des Monats Januar bis 2 Uhr nach mittags, während der übrigen Monate bis 8 Uhr nachmittags, Abteilung für Effektcnlombardgeschäft usw. bei der Spar kasse 1, Part, links, stets bis 8 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Connewitz, Schulstraße 8, täglich von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags, Sonnabend jedoch von 8 Uhr vorniittags ununterbrochen bis 8 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Eutritzsch Markt 1, Dienstag und Donnerstag vormittag von früh 8 bts mittags kl Uhr, Sonnabend von 8 Uhr vormittags ununterbrochen bis 3 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Gohlis, Kirchplatz 1, an allen Wochentagen, mit Ausnahme Sonn abend, nachmittags von 8 bis 5 Uhr und außerdem Montag, Mittwoch und Freitag von früh 8 Uhr bis mittag- 1 Uhr, NebensMe Lelpzig-Plagwih, Elisabeth-Allee 29, täglich von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittag- und 8 bi- 8 Uhr nachmittags, Sonnabend jedoch von 8 Uhr vormittag ununterbrochen bis 8 Uhr nachmittags. — Annahme stellen der Sparkasse Leipzig I für Sparein lagen und Kündigungen: 1) bei Herrn Otto BarkuSky, Tauchaer Straße 8, 2) bei Herren Gebrüder Spillner, Wind- mübleiistrake 37, 8) bei Herrn Heinrich Unruh Nachf., West straße 83, 4)bei Herrn Julius Hoffmann, PeterSstemweg 3, o) bei Herrn Paul Rödl i. Fa. H. F. RivinuS, Grimmaischer Steinweg 17, für Sparkasse Leipzig II ebenfalls für Spareinlagen und Kündigungen: 1) bei Herrn E. Ä. O. Zimmermann, L.-Neudnitz, Nabet 6, 2) bei Herrn L. A. Mühler, L.-Reudnitz, Mühlstraße 1, 8) bei Herrn August Schlag, Leipzig-Neusellerhausen, Wurzner Straße 4V, 4), bei Herrn Udo Kurth, Leipzig-Neustadt. Marktstraße 82. königl. SSchs. Standesamt Leipzig I, Georgenhalle, 1. Etage, Eingang Ritterstraße Nr. 28 (umfaßt die Altstadt Leipzig), Königl. Sächs. Standesamt Leipzig II in L-Reudnitz, Dresdner Straße Nr. 43 (dasselbe umfaßt die bisherigen Vorort« Reudnitz, Anger-Crottendorf. Volkmarsdorf, Sellerhausen, Ncusellerhausen, Neuschönefelb, Neustadt, Neureudnitz, Thon« berg). königl. Sächs. Standesamt Leipzig m in Leipzig - GohliS, Kirchpla^Nr. I (umfaßt di« bisherigen Vororte Gohlis und Königl. Sächs. Standesamt Leipzig IV in Leipzig-Plagwitz im früheren Gemeindeamt Plagwitz, Alte Straße 22 Tumfaßt die bisherigen Vororte Linoenau, Kleinzschocher, Plagwttz und Schleußig). königl. SSchs. Standesamt Leipzig V in Leipzia-Tonnewitz im früheren Gemeindeamt Connewitz, Schulstraße 6 ldasselbe umfaßt die bisherigen Vororte Connewitz und Lößnig). I Die Standesämter l, 11, III und IV sind für An« i melduirgen geöffnet Wochentag- von 9—Kl Uhr und
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