Antiqua hauptsächlich als aus dem Geiste der Gesetzlichkeit geboren. Ein vornehmes, ordnendes und gliederndes Stilgefühl spricht sich darin aus. Die Satzspiegel zu Theodor Körners „Leger und Schwert“ (1913 auf der Ganymedes-Presse gedruckt) und auch in Marcuses „Gerhard Hauptmann und sein Werk“ (1922 in Fr. Schneiders Verlag, Berlin erschienen), sowie in einer R. Grimm-Sachsenberg, Initialen Gezeichnet für den Verlag Franz Schneider, Berlin Reihe anderer Schriften erprobt, erweisen die Wucht und stolze Klarheit dieser Schriftsätze. Die Initialen im Gerh. Hauptmann-Werk, feierlich und prächtig auf einen konstruktiv mit Bogen linien gefüllten Untergrund gestellt und streng quadratisch umschlossen, geben dem Ganzen doch eine Beweglichkeit und ein inneres Leben von seltenem Reiz. Wir stehen sowohl hier, wie bei der fetten Grimm-Antiqua, der schmalen Antiqua und anderen Auszeichnungsformen vor einem fast zierhaften Charakter der Grimmschen Antiqua, der moderne Lebendigkeit in diesen so ruhig und prachtvoll dahinschreitenden Schriftcharakter einführt und das Allzustrenge des Gesetzes zur stolzen Schönheit mildert, wie ja auch die blinkernden Goldlichter des Rhein weins in der kugeligen Wölbung des Römers zum Glanz machtvoller Schönheit gedämpft XIII