der freien Kunst aus eine Tangente nach der angewandten Kunst führt. Diese Tangente wird deutlich sichtbar in den Privat- und Geschäftsdrucksachen, in Propaganda- und Werbe- Blättern usf., die der Künstler mit der Lust und Laune auszustatten weiß, die ihnen die Auf merksamkeit der Empfänger sichern. Ich weise nur auf die schöne Geschäftskarte für das Leinen- und Baumwollwarengeschäft Curt Krause, Leipzig und auf die Werbeblätter für „Andre Hofers Feigenkaffee“ hin, die mit ihren Märchenmotiven so glücklich den Volkston treffen. Die besondere graphische Veranlagung ergibt sich aus dem reichen graphischen Werk KfW Bnmm-Sfltylra^crg- jRunftmnfrr u-lBnißtjffrr jfip3ig-5^;5nimr|tr.ö9 R. Grimm-Sachsenberg, Geschriebene Besuchskarte in allen graphischen Techniken: der Radierung, dem Steindruck, dem Holzstich und Holzschnitt, einschließlich des Farbenholzschnittes. Auch in diesen Techniken, wie in den Handzeichnungen, herrscht das Landschaftliche vor, das in Raum- und Farbwirkung dem stilistischen Gefühl des Künstlers so stark entgegenkommt. Auch in den flächenfordernden Steindrucken und Holz schnitten spielt das Zeichnerische, Graphische eine Rolle und vermeidet auf diese Weise die bedenkliche Nähe der Plakatwirkung. Dazu kommt, daß Grimm-Sachsenberg mit Licht und Farbe rechnet, wenn er sein Werk schafft, daß er also bewußt und absichtlich Zeichnung und Farbe benutzt, um den Raum zu gliedern. So erreicht er in einem seiner ersten Steindrucke „Vom Niederrhein“ (1905) durch zeichnerische Behandlung der Formen, die zudem mit Humor ausgearbeitet werden, und durch die flächig entgegengesetzte hohe Luft eine Raumwirkung von erstaunlicher Tiefe voll flimmernden, schummrigen Lichtes. — Ebenso geht von dem XXXV