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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190411049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19041104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19041104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-04
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1904
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mm »ffentüch, da- «sich gegen diesen Vorwurf verwahren müffe, da er die Kelchfrage nur vom rein hygienischen Standpunkte au» behandelt hätte, wozu er nicht nur da» Recht, sondernIdte Pflicht hab«. Mittweida. Die Zschopautalbahn in ihrer seit langen Jahren geplanten Gesamtheit hat bekanntlich nach der jüngst mitgetetlten Ministertal-Berordnung keine Autstcht auf Verwirklichung. Dagegen dürste, nachdem schon seit einigen Jahren eine sogenannte Schleppkahn Waldheim- Kriebethal im Betrieb ist, nun auch eine projektierte zweite Schleppkahn im Zschopautale ihrer Errichtung entgegen gehen. Eine solche Bahn wird die Eisenbahn vom Bahn hofe Mittweida nach dem Zschopautale über Lauenhatn, Ringethal und Neudörfchen, für deren Bau dieser Tage die Anfertigung allgemeiner Vorarbeiten amtlich angekündigt wurde. Geithain, 2. Nov. Am 29. Oktober wurde da» hier neu angelegte GaS- und Wasserwerk zum ersten Male in Betrieb genommen. Aus diesem Anlasse fand abends ein Kommers statt, zu dem sich über 300 Personen einge funden hatten. Zwickau, 3. Nov. Kürzlich wurde hier eine legiti mationslose Frauensperson aufgegriffen, die beharrlich die Auskunft über ihre Person verweigerte. Mit Hilfe deS Fingerabdruckverfahrens und durch Versendung einer Finger abdruckkarte an die Polizeidirektion in Wien ist es jetzt ge lungen, in der Verhafteten eine 24 Jahre alte Dienstmagd aus Hirschenstand in Böhmen zu ermitteln. * Zwickau. Der Vorstand der Ortsgruppe Zwickau des Verbandes sächsischer Industrieller hielt in der letzten Woche eine Sitzung ab, an welcher 10 Vorstandsmitglieder aus Zwickau, Werdau, Crimmitschau und Lengenfeld, sowie der Vorstandssyndikus teilnahmen. Der Vorsitzende, Herr Fabrikbesitzer Hofmann-Zwickau erstattete einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes sächsischer Industrieller seit der letzten Versammlung in Zwickau und konstatierte die fortgesetzte Stärkung, welche der Verband in der Zwischenzeit abermals erfahren habe. Durch die erfolgte Begründung eines eigenen Verbandsorgans, das von den Mitgliedern mit regem Interesse ausgenommen worden sei, wäre das Band zwischen dem Verband und seinen Mit gliedern ein noch engeres als bisher geworden. Sodann besprach der Vorstand die Agitation für die weitere Aus dehnung der Ortsgruppe durch Versammlungen in verschie denen Städten und begrüßte die Begründung einer Orts gruppe Plauen i. V. des Verbandes sächsischer Industrieller, welche noch im November d. I. erfolgen soll. Die weiteren Verhandlungen waren interner Natur und betrafen u. a. die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft der Fabrikanten innerhalb der Ortsgruppe, sowie die Begründung von Arbeitgeberfachverbänden. Mosel, 3. November. Einen brennenden Eisenbahn wagen gab es am letzten Dienstag in der Nähe der hiesigen Station. Bei dem um 8 Uhr hier in der Richtung nach Zwickau durchfahrenden Güterzug geriet ein mit Staubkohlen beladener Wagen in Brand. Der Wagen mußte in Glauchau, wo das Feuer gelöscht wurde, ausrangierl werden. Crimmitschau, 2. November. Gelegentlich des letzten Manövers haben hiesige Quartiergeber daran Anstoß genommen, daß an ihrere Türe und auf dem Quartierzettel der gewöhnliche Soldat mit „Gemeiner" bezeichnet mar. Es soll bei der nächsten Militärvereins-Bezirksversammlung am 13. November in Zwickau durch die Crimmitschauer Militärvereine ein Antrag eingebracht werden, durch den König!. Sächs. Militärvereinsbund dahin zu wirken, daß in Zukunft an Stelle des Wortes „Gemeiner" die Bezeichnung „Soldat" gesetzt werde. Bei den Jägern und Schützen sind schon von jeher die Soldaten ohne Charge mit „Jäger" und „Schütze" bezeichnet worden. Leitelshain, 1. November. Der HaudarbeiterßFuchs hier hat gestern abend nach dein 8 Jahre alten Mädchen Schuhmachers Stumpf hier, ivcil dieses mehrmals von der Straße aus an sein Stubenfenster geklopft hatte, ein Stück Kohle geworfen und dabei das Kind so unglücklich ins rechte Auge getroffen, daß letzteres sofort auslief und vollständig verloren ist. Das Kind ist in eine Augenkinik nach Alten burg gebracht, Fuchs aber in Haft genommen worden. Sayda. AuS der Zeit vor 300 Jahren berichtet die Saydaer Stadtchronik, daß zur damaligen Zeit streng ver boten war, anderes Bier als das Saydaer in Sayda und in den benachbarten Ortschaften einzuführen. Nun hatte man aber doch erfahren, daß in einem nahen Dorfe trotz des strengen Verbotes fremdes Bier „eingeschleist" werde. Die „Schützen von Sayda" zogen nun aus und legten sich auf die Lauer. Es glückte ihnen auch wirklich, das Fuhr werk mit dem fremden verbotenen Bier, 6 Faß, darunter 2 Faß „Kofent", zu erwischen und nun wurde das gesamte Fuhrwerk unter großem Triumph nach Sayda geschafft. Laut Gesetz mußten nun die Fässer mit dem verbotenen Bier „durchschossen" werden und das Bier mutzte man ab laufen lassen, ohne etwas davon zu genietzen. Die Schützen aber vertilgten das gesamte Bier und „gestatteten sich noch dazu ein Schmäuschen". Unglücklicherweise war ein Pferd des Bierfuhrwerks in der Stadt umgefallen und verendet, das andere aber, sowie den Wagen hatte man „strafweise" einfach verkauft. Nun strengte der betreffende Fuhrwerks besitzer gegen die „Schützen von Sayda" einen Prozeß an, der 25 Jahre dauerte und mit der Verurteilung der „Schützen von Sayda" endete. Der lange Prozeß verursachte 580 Taler Kosten, auch mutzten dem Fuhrwerksbesitzer seine beiden Pferde und der Wagen ersetzt werden. Das war eine teure Zeche! Eine tüchtige Rüge, wegen des „Vor witzes", das beschlagnahmte Bier zu trinken, war außerdem nicht auSgeblieben. Mutzschen, 1. Nov. Der ResormationSfesttax war für unser Städtchen von besonderer Bedeutung insofern, al» das in den letzten Monaten hier erbaute Elektrizitäts ¬ werk am Abend -um ersten Male Proben der Leistung», fähtgkett gabt Rach etngetretener Dunkelheit spendete die tn den StrHen und bi» -um Bahnhöfe installierte« 35 elektrischen Glühlampen Licht. Der Erfolg war ein ükerau» ^Burgstädt, 2. Nov. Die bisherige Hilfsgeistlichen, stelle zu WittgenSdorf ist zu einem mit Mindesteinkommen und 400 Mk. WohnungSgeld auSgestatteten Diakonate er hoben worden. Dasselbe wurde jetzt dem seitherigen Hilfs- geistlichen Otto Adolph Müller übertragen. Hohenstein-E., 2. Nov. Dem hiesigen Militär verein „König Albert" wurde gelegentlich seines Stiftung«, festes, welches vorgestern abgehalten wurde, eine große Freude dadurch bereitet, daß Herr Kommerzienrat Pfeffer korn dem Vereine, dessen Ehrenmitglied er ist, die namhafte Summe von 3000 Mark zuwendete mit der Bestimmung, daß die Zinsen diese« Kapitals zur Unterstützung hilfsbe dürftiger Kameraden des Vereins verwendet werden sollen. Glauchau, 3. Nov. Ein Zechpreller, der sich auch noch mit Wechselfälschungen befaßt, hat hier und in der Umgegend verschiedene Witte um nicht geringe Beträge ge schädigt. So hat ein hiesiger Witt, ein Regimentskamerad des Betrügers, durch ihn 65 Mk. eingebüßt. Er hatte von letzterem zur Begleichung der Zeche einen die Unterschriften zweier Herren aus dem Mülsengrunde tragenden Wechsel angenommen, der sich jedoch als gefälscht erwies. Außer hierorts hat der Betrüger, der den Namen Ernst Louis Wagner trägt und dessen Ehefrau in Lichtenstein wohnt, auch in Wernsdorf, Schlunzig und Niedermülsen die Witte geprellt. Von Niedermülsen ab ist seine Spur verloren gegangen. Remse bei Glauchau, 2. Nov. Frau Klara verw. Gräser hier hat der Kirche eine Turmuhr im Wette von 1000 Mark zum Geschenk gemacht. Meerane, 3. Nov. Einen stechen Diebstahl verübte hier gestern eine Zwickauer Handelsstau. Als in einem Laden die von ihr angebotenen Fußabtreter keinen Absatz fanden, bat sie den Geschäftsinhaber um ein Glas Wasser. Während er nun hineinging, um das Gewünschte zu holen, griff die Frau in die Ladenkasse und entnahm ihr 40 Mk. Bargeld. Leipzig, 3. Nov. Als ein netter Skatspieler erwies sich ein 35 Jahre alte Arbeiter aus Pöppeln, der gelegent lich eines kleinen Spielchens so in Wut geriet, daß er einen seiner Mitspieler vom Stuhle warf. Der Angegriffene trug mehrere Rippenbrüche davon und mußte sofort dem Kranken hause zugefühtt werden. — Ein etwa 25 Jahre alter Bettler, der bei einer Familie zunächst um eine Unter stützung gebeten hatte, drang in eine daneben liegende Wohnung in der Delitzscher Straße durch ein Fenster ein und entwendete dort nach Erbrechen von Behältnissen mehrere hundert Mark Geld. L'eipzig, 1. November. Beherzigenswerte Worte richtete der scheidende Universitätsrektor Dr. Bücher an die studierende Jugend. In den meisten Einzelverbindungen könnte kaum mehr ein Stiftungsfest ohne dreitägige Dauer gefeiert werden. Kostspielige Auffahrten wechselten mit Festen und Aufführungen, deren Vorbereitungen allein die Beteiligten viele Stunden und Tage ihrem Studium ent zögen ; es habe sich geradezu ein Kodox des Luxus (!) aus gebildet, der den studierenden Menschen einschätze nach dem, was er ausgebe. Da erhebe sich doch die Frage, ob hier nicht oin Zurückschneiden von Auswüchsen, ein Zurückkehren zur alten Einfachheit des deutschen Studententums dem Verbindungsleben selbst am meisten nützen werde. Auch der kürzlich ins Leben gerufene Allgemeine Studentenaus schuß, dessen Tätigkeit bis jetzt einen überwiegend günstigen Eindruck gemacht habe, werde gut tun, wenn er sich vor der Gefahr hüte, die übergroße Zahl kostspieliger Veranstal tungen noch zu vermehren. Auf wirtschaftlich-sozialem Ge biete finde er dankbarere Aufgaben. «erwischte». Ueber ein Zigeunerbegräbnis wird der „Straßb. Post" aus Schlettstadt geschrieben: Ein eigen artiger Leichenzug, wie unsere Bevölkerung noch nie einen gesehen, bewegte sich am 27. v. Mts. nachmittags kurz nach 4 Uhr durch die Straßen unserer Stadt. Tas Lei chenbegängnis galt einem Anführer oder Oberhaupt einer größeren Zigeuncrbande, welche seit einigen Tagen auf einem Teile unseres ehemaligen Festungswalles lagert. Ter Anführer war am Sonntag an den Folgen einer Lungenentzündung verschieden. Sofort versammelten sich alle Mitglieder der Bande um den Toten. Er wurde mit einem neuen Kleid angezogen, unter ein eigens errich tetes Zelt auf Stroh gebettet und zu seinen beiden Sei ten brennende Kerzen, in leere Flaschen gesteckt, ausge stellt. Die noch ziemlich junge und schöne Witwe schnitt sich ihr langech schwarzes Haar kurz ab — es wird be hauptet, als Zmchen, daß sie Witwe bleiben wolle — und kauerte heben der Leiche ihres Gatten, um ihm von Zeit zu Zeit den Kopf nach einer anderen Seite zu drehen, während die anderen Mitglieder der Bande ring» umher lagerten. In der Hand hathe sie einen ziem lich langen .Haselstock, mit welchem sie denjenigen der Umherliegenden stieß, den etwa der Schlaf übermannte, ihn auffordernd, sich schlafen zu legen, wenn er nicht mehr bei -em Leichnam des Anführers wachen könne. Ten ganzen Tag über und bis tief in die Nacht hinein umstand eine große Menschenmenge das Lager der Zi geuner. Zu dem Leichenbegängnis hätten die Zigeuner großartige Vorkehrungen getroffen. Avis verschiedenen Teilen des Landes waren Vertreter anderer Banden her- beigeeilt. Auf dem Friedhöfe hatte man eine Grabkon zession erworben und einen hiesigen Maurermeister mit der Anfertigung eines nach allen Seiten auszementier ten Grabes beauftragt, das später ein kleines Tenkmal erhalten soN. Ta» »mb allein dürste auf estvo A» «ar» zu flehen kommen. DaSj LeichenbegängniS war ei« solche» erster «lasse. Vor dem! Sarge Her spielte eine Kapelle Drauermärfche. «ährend man den geliebten Toten tn den zinkenen -Sarg bettete, mjuWe die Kapelle einen Trauermarfch spielen. Nachdem man dem Toten eine goldene Taschenuhr mit reicher, silberner Krtte angelegt hatte, wurden IHM verschiedene Gegenstände, so unter anderem Tabak, Pfeife und Bindfaden, mit tn den Sarg gegeben. Wie verlautet, war eine hiesige Bank ange wiesen worden, der Bande eine größere SumMe — man spricht von 1000 bist 2000 Mark — aüszuzahlen, welch« von einer Zentralstelle der Zigeuner übermittelt.wor den war. Bon einem Walfisch gerammt und zum Sin ken gebracht wurde im Nvrdatlantischen Ozean der dänische Schoner „Anna", dessen Insassen von deM eng lischen Dampfer „Ouernmore" gerettet und in Liver pool gelandet wurden.? Tie „Anna" fuhr von Island nach Neu-Bvaunschiweig und war etwa 20 Tage unterwegs, als! man am Nachmittag des 28. September auf hoher See einen Walfisch Wasser in die Höhe spritzen sah. Bald darauf wurden einige hundert Meter vom Schiff entfernt wieder Wasserstrahlen gesehen; der Walfisch schien sich ärgerlich iml Kreise zu drehen.' MF die „Anna" langsam, nur mit einer Schnelligkeit von etwa 4>/z Kno ten, vorüberfuhr, erkannte die Mannschaft deutlich die Bewegungen des Ungetüms, das mit seinem Schwänze wütend das Wasser peitschte. Plötzlich stürzte es sich, so erzählt der „Tresjdner Anzeiger"', mit voller Wucht und ungeheurer Schnelligkeit aus das Schiff und traf es mit seinem Kvpfe in der Mittel Es' gab einen furcht baren Krach, einige Seeleute würden umgeworfen. Tas Schiffe hatte unter der Wasserlinie eine Oeffnung erhal ten und sein Vordersteven war zerbrochen. Aber auch der Walfisch war tödlich getroffen.. Ter kolossale Kör per stieg langsaM an die Oberfläche, am Kopfe und an der Seite sah man zwei klaffende Wunden, aus denen sich das Blut in Strömen ergoß und das Wasser in weitem Umkreis rötlich färbte. Das Schiff war leck geworden und die ganze Mannschaft scheitete fieberhaft an den Pum pen, aber als das Wetter schlechter wurde, begann das Schiff zu sinken. Nach 39 Stunden angestrengtester Ar beit müßte man die „Anna" aufgeben. Ein Rettungs boot wurde mit Proviant versehen und bemannt. Gerade als es ins Wasser gelassen werden sollte, bemerkte man den Dampfer „Quernmore", dem es nach mehreren ange strengten Versuchen gelang, die Besatzung der „Anna" aufzunehmen. Ohm Krügers letzte Fahrt. Aus Rotterdam, 31. Oktober, meldet der „Lokalanzeiger": Bei kaltem, trü bem Wetter wurde heute nachmittag die Leiche des Ex präsidenten Krüger aus der Drauerkapelle im Haag nach Rotterdam übergeführt. An dem Sarg waren nur die Kränze der Königin, des Prinzen Heinrich und der des Expräsidenten Steijn befestigt, der mit biblischer Inschrift daran erinnert, wie Krüger den guten Kampf gekämpft hat. — In den Glaslaternen des Leichenwagens brann ten zwei Lichter, deren schwacher Schein bei Tageslicht dem Ganzen den Anstrich wehmütigen Ernstes verlieh. Sie waren das einzige äußere Zeichen, daß man einen Größeren als einen gewöhnlichen Bürger zur Heimat lei tete/Einige tranSvaalische Herren, Mitglieder des Vor standes des Niederländisch-Südafrikanischen Vereins rc., folgten in einfachen Droschken. Keine einzige Behörde wav, dem Wunsche der Familie gemäß, im Zug ver treten. Nur hundert einfache Bürger, die vor dem Lei chenwagen h'erschritten, gaben „Ohm Paul" das Abschieds geleit. Am Willemsplein wurde der Sarg an Bord des Tampfers „Batavier 6" getragen. Unter der am Hafen wartenden Menge herrschte währenddessen eine dumpfe Stille. Wohl jeder dieser Leute war ergriffen von der Tragik des Schicksals jenes Mannes, dessen irdische Reste man hier zur Mise nach der letzten Ruhestätte einschiffte. Kurz vor der Abfahrt des TaMpfers kam Herr v. Kanitz als Vertreter der Königin Emma und legte in ihrem Namen eine Palme auf den Sarg. Tarauf dampfte „Batavier 6" mit halbmast gehißter holländischer Flagge auf die hohe See. An Bord befinden sich Tr. Leyds, Vizeadmiral Macleod, Tr. Heymans und Herr Middel- berg. Der Kampf gegen das Trinkgeld in Eng land. Tie Londoner Restaurants beschäftigten sich wie der einmal mit der Frage, ob sie das Trinkgeldgeben an die Kellner abschaffen sollen oder nicht. Ten un mittelbaren Anlaß hat jetzt der Riesenerfolg eines gro ßen , von einer Gesellschaft am! Strand gegründeten Restaurants gegeben, in dem den Angestellten und Kell nern strengstens die Annahme von Trinkgeld untersagt ist. Eine Anzahl großer Restaurants sind diesem Bei spiel gefolgt und haben ebenfalls gute Erfolge zu ver zeichnen. Auch die englischen Blätter beschäftigen sich in langen Artikeln eingehend Mit der Trinkgeldftage. Sie erzählen, daß man in London schon häufig ähn liche Versuche zur Abschaffung des Trinkgelds gemacht habe, schließlich aber immer wieder zu dem alten Ge brauch zurückgekomMen sei. Man glaubt aber doch, daß jetzt endlich Mit der lästigen Sitte des Trinkgeldzwanges In London aufgeräumt werden würde, wenn nur das Publikum selbst dazu beitragen wolle. Eine Katze für), 20000 Mark gewann kürzlich in London den ersten Preis auf der nationalen Katzen ausstellung, die von den Tanken der höchsten englischen Aristokratie veranstaltet worden war. Nicht weniger als 550 mehr oder weniger edle Exemplare dieses beliebten Haustieres waren vertreten, unter ihnen drei von der Prinzessin Viktoria von Schleswig-Holstein und zwei vom
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