Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190412145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19041214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19041214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-14
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«nd A«reis»r Mkdlitt «K Kqripr). Amtsblatt der König!. Amtshauvtmannschaft GrotzMain, des König!. Amtsgerichts Md des StadttathS z« Ries«, 2W. Wittwnch, 14 Deremder IS 04, MeMS. »7. Jnhr». Da» Riesaer Tageblatt echheiM jed« Ta, abend» mit «Mmchme der S»i«- und Festtage, «ierteljithrlicher B«M»Sprri» bet Abholung tu der Expedition tu Riesa 1 Mark KV Pfg., durch «User« LchM frei tu» Hau» 1 Mol SS Pfg., bet «bhaluug o» Schalter der taiserl. Pafianstalt« 1 Mark SS Pfg., duvch d« BriestrLger stet tu» Hau» 2 Mark 7 Pf». Auch MmachaboNtemm« »erd« a»g«0U»» »>»es»ni «»Mtzor für dir Nrumuer de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr oh« «emilhr. Dnt» «d »«No, «r Langer » Mtutarttch tu Mosa. — «eschiWstele: »astauteupraß« SS. — Mir die Redaltto« »«vämvttlkch: Her«,«« VchMdt LrNttf» DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf vlatt 419 seines Handelsregisters die Firma Herma«« Sachse i« Strehla und als deren Inhaber dsn Fabrikanten EM Henmnrn Sachs« in Etrthla eingetragen. Angegebener Geschäftszweig . Fabrikation von Sohlen zu Filzschuhen. Riesa, am 14. Dezembek 1904. Mftrigltches Amtsgericht. Oeffenlliche Zustellung. Der Friseur Ma; Jaeäbi in Dresden (Hauptbahnhof) — Prozeßbevollmächttgter: Rechtsanwalt Dr. B. Langer in Dresden-A., Waisenhausstraße 25 — klagt gegen den ehe maligen Fähnrich Msschke, früher in Mesa, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen einer Forderung von 47 M. 50 Pf. samt Anhang, mit dem Anträge, den Beklagten zur Zahlung von 47 M. 50 Pf. nebst Zinsen zu 4°/„ seit 20. Juli 1904 zu verurteilen und das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht zu Riesa auf Le« 27. Januar 1905, vormittags S Uhr. * Der SerichtSschretber des Königlichen Amtsgerichts Mesa, am 14. Dezember 1904. Freit«-, Die» 16. LezeMer 1W4, vormittags - Uh», kommen im hiesigen VerstetgerungSlokal«: 2 Hermnschretbttsche, S Sofa, 1 Regulator^ 1 Wäscheschrank, 2 Scheibenditchsen, 2 Blumentische, 4 Kleidaschränke, 3 Pokstastühle^ 2 Kvvtorschränke, 1 Kontorpult, 1 GchretbfeketSr, 1 Fahrrad u. a. m. zur Versteigerung. Spezielles Berzeichnis hängt am GertchtSbrett aus. Riesa, den 10. Dezember 1904. Der GertchtsrvoSztthrr des KSuigl. Amtsgerichts. t. o.» . ,, 0,1 , >.t o„,m I—II «emeindeMlageneinschiitzmtg. Rach der Bestimmung in 8 9 des Gemeindeanlagen-RegulativS der Stadt Riesa steht eS jedem Abgabenpflichtigen frei, vor Beginn des SteuerjahreL und der Abschätzungs arbeiten -em Stadtrate schriftlich anzuzeigen, wie hoch er sein jährliches Einkommen veranschlagt. In der Anzeige müssen die verschiedenen Einkommensquellen und Einkommens beträge speziell angegeben werden, damit die Richtigkeit vom AbfchätzungSausschuß ge prüft werden kann. . Auf diese Bestimmung wird hierdurch erneut mit dem Bemerken htngewtesen, daß die Anzeigen für die nächstjährige Einschätzung zu den Gemeindeanlagen bis zum 1«. Januar 1905 bei uns einzureichen sind. Der Rat der Stadt Mesa, am 10. Dezember 1904. vr. Dehne. U. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 14. Tvzember 1904. —)!( Havarie erlitt am Sonnabend nachmittag unterhalb Kreinitz ein mit Mehl beladener Deckkahn, der sich im Anhang des Dampfers Nr. 9 der vereinigten Dampf schiffahrts-Gesellschaften befand, indem er ein Leck erhielt. Zwar konnte durch Auspumpen mit dem Pulsometer das eindringende Wasser entfernt und das Leck gedichtet werden, doch wurden von der aus 2000 Sack Mehl bestehenden Ladung etwa 200 Sack vom Wasser durchnäßt. Auch wurde von den im Schiff befindlichen 40 Kisten Nudeln ein Teil vom Wasser beschädigt. Der Kahn konnte am Sonntag seine Fahrt fortsetzen. T>es DiebsbaM anyeklagt war der Reservist Karl Ott» Hartung, der seine Dienstzeit bei dem 3. Feld-Artillerie-Regiiirent Nr. 32 in Riesa abgedient hat. Während des letzten Manövers lag H. Mit mehreren Ka meraden bei einem Gutsbesitzer in Lichtenau in Quartier. Als sie wieder abgerückt tvaren, fehlten dem Tienstknecht des Quartiergebers ein Paar fast neue Stiefeletten. Tie Sache kam zur Anzeige und da sich H.> durch Redensarten und dadurch, daß er die Stiefeletten in Händen gehabt hatte, verdächtig gemacht, sollte er sich vor deut Magde burger Kriegsgericht verantworten. Tiefes verwies die Sache an das Chemnitzer Kriegsgericht. Trotzdem starke Verdachtsmomente gegen H. Vorlagen, hielt das Gericht den Angeklagten nichst für überwiesen und erkannte des halb aus Freiisprechun'a. —* Bezirksliste geschützter Erfindungen (Mitge- teilt vom Patentbureau O. Krueger u. Co., Dresden, Schloß straße 2). Fa. C. Oetling, Strehla: Gefrierverfahren zum Schachtabteufen in wasserführendem Gebirge u. Vor richtung zur Ausführung des Verfahrens. H. R. Letchsen - ring, Naundorf bei Großenhain: Blech-Konus-Spule mit durch die Scheibe gesteckten und vernieteten Zacken am Konus. (Gm.) — Eine sächsischeEinkommen st euer statt st ik für das Jahr 1902 wird in der Zeitschrift des Statistischen Bureaus veröffentlicht. Die Statistik enthält einen Vergleich der Einkommensteuerverhältnisse der letzten Jahre, wobei auch die Ergebnisse des Jahres 1904 zum Teil schon ver wendet werden konnten. Aus der Aufstellung geht hervor, daß die juri st ischen Personen in der Besteuerung sowohl der Zahl als dem Einkommen nach von 1900—1902 ganz erheblich zurückgegangen sind. DaS Einkommen der physischen Beitragspflichtigen hat sich von 1900—1902 trotz des wirtschaftlichen Rückgangs ver mehrt und zwar nicht nur absolut um 83 Millionen Mark, sondern auch im Verhältnis zur Zahl der Eingeschätzten; denn daS Durchschnittseinkommen hat sich von 1219,70 Mark im Jahre 1900 auf 1237,86 Mark im Jahre 1902, d. i. um 18,16 Mark, erhöht. Allerdings ist diese Vermehrung bei weitem nicht so stark, als im vorhergehenden Zeitabschnitt 1898—190H wo sie absolut 196 Millionen Marl und für daS Durchschnittseinkommen 59,79 Mark erreicht hatte. Bei der Betrachtung der Einkommensverhältnisse in den Steuerkreisen stellt sich die Tatsache heraus, daß die Ein kommensbewegung in den verschiedenen Teilen des Landes sehr ungleichmäßig war. Während im Steuerkreis Dresden (Kreishauptmannschast Dresden) nebst dem angrenzenden Steuerbezirk Oschatz von 1900—1904 eine direkte Abnahme des steuerpflichtigen Einkommens zu verzeichnen ist, hat dieses im übrigen Lande auch in dieser Zeit zugenommen. Da die gesetzlichen Aenderungcn insbesondere hinsichtlich der juristischen Personen für das gesamte Land die gleichen sind, so kann der Unterschied wohl nur darauf zurückzuführen sein, daß die wirtschaftliche'Krisis in dem mittleren Teil des Landes stärkere Folgen gehabt hat als in anderen. Als niemals unterbrochen und als absolut wie relativ bei weitem am stärksten erweist sich die Zunahme der Einkommen aus Gehalt und Lohn. Sie hat bewirkt, daß diese Einkommen aus Handel und Gewerbe noch nachstand, jetzt mehr aus machen, als alle übrigen zusammen. — Im letzten Jahre haben im deutschen Heere 9581 Einjährige gedient, in der Marine 615 Einjährige, zusam men 10 133 Einjährige. Die Einjährigen sind bekanntlich außeretalsmäßig, d. h. sie rechnen bei der Präsenzstärke des Heeres nicht mit. Infolgedessen ist das Heer stets um die Zahl der Einjährigen stärker, als es im Etat vorgesehen. Die Einjährige würden aber zusammengenommen etwa 5^/z Regimenter ergeben, die den Vorzug haben, daß sie dem Staat nichts kosten. Von den Einjährigen waren 6954 Städter, 2564 Landbewohner. Die meisten Einjäh rigen hatte das VII. (westfälische) Korps (800), dann kam Garde- und III. Korps mit 755, dann IX. (Schleswig- Holstein) mit 746. Die wenigsten Einjährigen hatte das XV>. (lothringisch«) Korps. 527 Volksschullehrer machten von der Vergünstigung, einjährig zu dienen, keinen Gebrauch. Dte S d e n. Der Rekurs der hiesigen Postkartenhändler gegen die Verfügung der Polizeidirektion, betreffend das Ausstellen von Bildern der Gräfin Montignoso ist von der Kreishauptmannschaft verworfen worden. Ebenso würde auch der Rekurs des Verlages der „Dresdener Rundschau" gegen die von der Polizeidirektion verfügte Ausschließung der Nr. 34 vom Straßenhandel von der KreiShauptmann- schaft verworfen. Scharfen st ein, 13. Dez. In dem v. Einsiedelschen Walde wurde der Waldarbeiter Reichel beim Holzfällen durch einen umstürzenden Baum erschlagen. Tharandt. Ein raffinierter Betrug wurde am 7. Dezember in einem Dorfe in der Nähe Tharandts verübt. Hier erschien an diesem Tage in einer Familie, deren Tochter vom Freiberger Schwurgericht zu längerer Freiheitsstrafe ver urteilt worden war, ein junger Mann, welcher sich als Gerichtsschreiber ausgab und Böhme nannte. Er legte der Mutter der Verurteilten nahe, ein Gnadengesuch für ihre Tochter einretchen zu lassen, bot sich selbst zur Vermittlung desselben an und stellte dessen Erfolg gewiß in Aussicht. Ein derartiges Gesuch koste jedoch 40 Mark. .Durch sein gewandtes und sicheres Auftreten, wie durch seine genaue Information vom Gange der bett. Gerichtsverhandlung ließ sich die Frau auch täuschen und händigte dem Unbekannten die gewünschte Summe aus, mit der er alLbald verschwand. Pulsnitz, 13. Dezember. Ueber die siebenfache Mord tat im Freudenbergschen Gute zu Obersteina (nicht Nieder- steina) ist auch heute noch keine Klarheit geschaffen. Das Dunkel, daS über dem grauenvollen Ereignis schwebt, ist deshalb so schwer zu beleuchten, weil die Gerichtskommission allein auf den einen Zeugen Thomschke angewiesen ist, der unter Umständen als Täter in Frage kommt. Im Laufe des gestrigen Nachmittags sind auch die übrigen Leichen in stark verkohltem Zustande unter den Trümmern gefunden worden. Im Hausflur lag die Ehefrau deS Thomschke mit ihren zwei Kindern; die Leichen der 17 jährigen Tochter und des 13 jährigen Sohnes Freudenbergs lagen im Schlaf raum ihrer Eltern in verschiedenen Stellungen. Die Leichen wurden in 6 Särgen nach dem Oberstetnaer Friedhof ge bracht, wo sie morgen begraben werden sollen. — Heute früh trafen die Gerichtsärzte aus Bautzen zur Sektion der Leichen ein. Es ist Tatsache, daß die Leiche Freudenbergs einen Strick um den Hals gehabt hat, doch scheinen der Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter noch Grund zn haben, den Schwiegersohn Freudenbergs, Thomschke im Ge wahrsam zu behalten. .Thomschke lebt seit mehreren Jahren in schlechten pekuniären Verhältnissen, ging deshalb fortge setzt seinen Schwiegervater uni Geld an oder suchte ihn zu bewegen, für ihn gut zu sagen. Im Laufe der Zeit sollen auch Wechsel fällig geworden sein, die sich Freudenberg weigerte, zu akzeptieren. Thomschke, der Pächter eines Steinbruches ist, konnte in voriger Woche seinen Arbeitern keinen Lohn zahlen, außerdem waren wieder Wechsel fällig. Freudenberg sollte Geld dazu geben, schlug dies aber seinem Schwiegersohn ab. Alle diese Umstände dürsten daS Ge richt veranlaßt haben, Thomschke auch weiterhin im Ge wahrsam zu behalten. — Im Laufe de« heutigen Bor mittags wurde der verhaftete Thomschke vor die verkohlten Leichen geführt. Ein Geständnis gab er nicht ab, sondern beteuerte seine Unschuld und blieb bei der Behauptung, daß sein Schwiegervater im Wahnsinn die Familie ermordet habe. Thomschke erscheint wesentlich entlastet, wenn auch im Volke die Ansicht herrscht, er sei mit seinem Schwiegervater in der verhängnisvollen Nacht in Streit ge raten und habe ihn erschlagen. Bon den Leichen wurden photographische Aufnahmen bewirkt. (Lpz. Tbl.) JägerSgrün. Gin schrecklicher Unglücksfall infolge Benutzung von Petroleum am Ofen ist wieder von hier zn berichten. Die beiden Kinder deS GchtffchenstickerS Schmelzer haben am Sonnabend in Abwesenheit der Eltern Petro leum in daS Ofenfeuer gegossen, um es zu hellerer Glut anzufachen. Dabet schlug die Flamme zurück und setzte die Kleider der Kinder in Brand. Die siebenjährige Tochter ist Sonntag früh ihren furchtbaren Verletzungen erlegen; da« Aufkommen des keineren Mädchens erscheint zweifelhaft.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite