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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190412280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19041228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19041228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-28
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1904
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t«« raltene atz. tzigen" ilatt". N 'ülk ;st und r recht- ht bald hl Vw., mg. och im i. Ber- luben. nn. uer !eu billigst «tusch. ls« Schiff ritz. i Deko- 7S. csden, > Pfg, >0 Pfg. og. . Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Dezember 1904. — Bei der gestern, wie gemeldet, auf Jahnishausener Revier abgehalienen Hofjagd wurden 367 Hasen und zwei wilde Kaninchen geschossen. An der Jagd nahmen außer Sr. Majestät dem König teil: die Herren Oberhofjäger meister Frhr. von dem Bussche, Exc., Flügeladjutant o. D. Oberst von Wilucki, Generaladjutant General d. Inf. von Minckwitz, Exc., Oberhofmeister von Malortie, Exc., Ober stallmeister von Haugk, Exc., Kämmerer von Criegern, Knmmerherr von der Decken-Hof, Oberst von Hennig, Oberst leutnant Frhr. von Milkau, Oberstleutnant von Schönberg- Bornitz, Amtshauptmann Dr. Uhlemann, Amtshauptmann Loßow, Amtshauptmann von Carlowitz, Major z. D. Keil, Kammerherr Graf Wilding, Freiherr von Fritsch auf Seer hausen, Major von der Decken, Hauptmann Richter, Ritt meister von Pape, Rittmeister von Arnim, Rittmeister Frei herr von Fritsch, Gutsbesitzer Däweritz. — Infolge des seit gestern eingetretenen Frostes, der auf der Elbe bereits schwaches Treibeis geschaffen hat, hat mit heule nachmittag die S. B. D.-G. den Verkehr der Personen schiffe auch auf der Strecke Riesa— Meißen—Dresden eingestellt. — Die 2. Klasse der 147. Königlich Sächsischen Landes-Lotterie wird am 11. und 12. Januar 1905 ge zogen. Die Erneuerung der Lose ist noch vor Ablauf des 2. Januar 1905 zu bewirken. — Bei der geste.n aus Zeithainer Flur abge haltenen Treibjagd wurden 425 Hasen geschossen und an die Wildhandlung von Clemens Bürger in Riesa ab geliefert. —* Im Milttärkunstverlag Mars, Dresden-A., Uhland- Straße 37, sind Postkarten erschienen, welche die deutsche und speziell sächsische Armee nach Originalen von Herrn Kunst maler Karl Henckel in Dresden darstellen. Die einzelnen Truppenbilder, in denen charakteristische Momente des Militärlebens festgehalten sind, zeichnen sich durch gewandte Wiedergabe aus. Die Karten sind in allen Papiergeschäften oder vom Verlag, Dresden, Uhland-Straße 37 zu haben. — Den nachgenannten Beamten der Staatseisenbahn verwaltung und zwar dem Abteilungsvorstande bei der Generaldirektion Oberbaurat Homilius und dem Mit glieds der Generaldirektion Oberbaurat Klien ist Titel und Rang als „Geheimer Baurat", dem Bau- und Be triebsinspektor Baurat Siegel Titel und Rang als „Finanz- und Baurat" in der 1. Gruppe der 4. Klasse der Hofrangordnung, sowie den Bauinspektoren Anger, Naeher, Schramm und Schurig Titel und Rang als „Baurat" in der 14. Gruppe der 4. Klasse der Hof rangordnung verliehen worden. — Die reichste Stadt Sachsens ist Leipzig. Dort beträgt das jährliche steuerpflichtige Einkommen 394 Millionen. Dresden bringt es nur auf 366, Chemnitz auf 140 Millionen. — Der Landeskulturrat gibt bekannt, daß das Arbeits amt der Landwirtschaftskammer für die Provinz Branden burg sich bereit erklärt hat, für sächsische Landwirte die Vermittlung von galizischen, russisch-polnischen, ruthe- nischen und nordungarischen Wanderarbeitern für das Früh jahr 1905 zu übernehmen. Die Bedingungen können durch die Kreisvereine bezogen werden. —)fk( Die Neujahrskarte beherrscht wieder einmal den Markt. Alle Versuche, die gemacht wurden, diese Ar > von Beglückwünschung in der Form einer Spende für Wohl- tätigkeitsakte abzulösen, haben nicht die Zustimmung des großen Publikums gefunden. Vom wirtschaftlichen Stand punkte kqnn die Beharrlichkeit des Volkes bet der Väter Sitte nicht beklagt werden. Denn eine große und mächtige Industrie, durch die viele Tausende kohlenden Verdienst findens würde lahmgelegt werden, wenn oie veränderte Ge schmacksrichtung plötzlich die Neujahrskarten von der Tages ordnung absetzen würde. Freilich ist zu wünschen, daß ihr Inhalt immer edler würde, da auch heute noch die drasti sche Pointe oft hart an die Grenze des Erlaubten streift. In den Mittlern und feinen Qualitäten wird bei entsprechenden Preisforderungen Vortreffliches geboten, das sich bis zu wahren Kunstwerken steigert. Freilich kann ihr Absatz nicht entfernt in Vergleich gestellt werden mit dem des profanen Genres. Denn vielen Käufern kommt es leider weniger auf den Ausdruck ihrer liefern Gefühle für den Beglück wünschten, als vielmehr auf einen handfesten Ulk an, zu dem der Neujahrswechsel einen willkommenen Anlaß bietet. Es muß jedoch bereits als ein Fortschritt bezeichnet werden, daß die gegen die gute Sitte verstoßende Neujahrspoesie, mit der in frühem Jahren der Markt geradezu überschwemmt wurde, von der Bildfläche nahezu verschwunden ist. Die Polizei hat hierbei ein Werk getan, mit dem sich die Oeffent- lichkeit wohl einverstanden erklären kann. Nur heimlich werden diese häßlichen Erzeugnisse, die einen „Witz" dar stellen sollen, noch weiteroerkauft. Auch unsere Altvordern hatten zu Neujahr den Schelm im Nacken. Als Beweis mittel sei hier die originelle Beglückwünschung eines Junkers im 16. Jahrhundert an seinen Freund wiederholt: „So wünsch ich dich so lang gesund, Bis daß eine Lins' wiegt hundert Pfund, Bis daß ein Mühlstein in Lüften fleucht, Und eine Bien' ein Fuder Weines zeucht, Und bis ein Krebs Baumwolle spinnt, Und man mit Schnee ein Feuer anzünd't. Hiermit ein gut's selig's Neujahr. Schlag ein! — Und daß dich Gott bewahr!" * Pausitz, 28. Dez. Der Kirchgemeinde Pausitz mit Jahnishausen wurde gestern Gelegenheit geboten, ihren Kirchenpatron, Se. Majestät den König Friedrich August, der vormittags ^9 Uhr zur Abhaltung einer Jagd in Nickritz eintraf, zu begrüßen und ihm ihre Wünsche zu seiner Thronbesteigung darzubringen. Zu diesem Zwecke hatten die Mitglieder des Kirchen- und Schulvorstandes, die Lehrer von Pausitz und Jahnishausen mit ihren Schulen, die Ge meindevorstände der zur Parochie gehörigen Dörfer mit den Gemeinderatsmitgliedern, Herr Oekonomierat Schäffer mit den Beamten und Arbeitern des Rittergutes Jahnishausen, der landwirtschaftliche Verein zu Jahnishausen, der Kgl. Sächs. Militärverein zu Pausitz, Vertreter der Verbände Pausitz und Jahnishausen des Wohltätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule" und einzelne Gemeindeglieder an der Haltestelle Nickritz Aufstellung genommen. Nachdem der König den Sonderzug verlassen hatte, stimmten die Schulkinder den Gesang „Den König segne Gott" an. Darnach hielt Herr Pfarrer Wittig an den König eine Ansprache und dessen Töchterchen überreichte mit einem „Weidmannsheil" Sr. Majestät ein Bouquet. Der König war über die ihm dar gebrachte schlichte, herzliche Huldigung sichtlich erfreut, in leutseligster Weise unterhielt er sich mit Einzelnen, richtete Fragen an mehrere Kriegsveteranen, ließ sich verschiedene Gemeindevorsteher vorstellen, frug die Schulkinder, ob sie ein fröhliches Weihnachtsfest verlebt hätten und dankte zu-; letzt allen anwesenden Gemeindegliedern herzlich für die ihm zu teil gewordene Ovation. Hocherfreut über das schlichte, überaus leutselige Wesen unseres Königs gingen die Ver sammelten hinweg nicht nur auf den Lippen, sondern auch im Herzen den Wunsch: „Den König segne Gott!" * Gröba, 27. Dezember. Die Abendunierhaltungen, die seitens der hiesigen beiden Turnvereine am ersten Weihnachtsseiertage im Gasthofe und iin „Anker" veran staltet worden waren, halten sich sehr guten Besuchs zu erfreuen. Hier wie dort wurden die Erschienenen in ihren Erwa'tungen nicht getäuscht. Sowohl die theatralischen wie die turnerischen Aufführungen unterhielten die An wesenden aufs beste. — Die vor einiger Zeit unter Ganse beständen in Neugröba festgestellte Geflügelcholera ist nunmehr als erloschen zu betrachten. Döbeln. In den letzten Tagen vor Weihnachten war in der Wohnung eines hiesigen FleischcrmeisterS in der Oberstadt ein Kratzen und Scharren aus der Esse heraus wahrzunehme.r, das sich anhörte, als wenn sich ein Mäus chen in der» Raüchfang verirrt hätte. Schließlich sollte daS MänSlein unter genügenden „Vorsichtsmaßregeln" herauS- gelassen werden und eS wurde der Essenschieber in der Wohnstube geöffnet. WaS wurde aber zu Lage gefördert^? Eine Taube, die seit acht Tagen vermißt worden war. Das Tierchen hatte also acht Tage lang in der täglich von Rauch erfüllten Esse zugebracht und nicht nur die Qualen des heißen Rauches, sondern auch Hunger und Durst über standen. Freilich war es vollständig erschöpft. Mit Trank und Futter versehen, hat es sich unter sorgsamer Pflege wieder erholt. (Anz.) Dresden, 28. Dezember. Auf der AugustuSbrücke machte sich gestern plötzlich ein Kippen der Gangbahn auf der östlichen Seite deS dritten BogenS bemerkbar, so daß die Platten an der Bordkante gehoben, das Geländer aber niedergegangen erschien. Die gefährdete Stelle ist alsbald dem Verkehr entzogen worden und alles Fuhrwerk zu lang samem Ueberfahren veranlaßt worden. In der Nacht wurde eine Gleisumfahrung eingelegt und danach die Ober flächenbefestigung entfernt, um klarzulegen, welcher Art die Ursache der sonderbaren Erscheinung ist. Vermutlich haben die großen Kragsteine an Tragfähigkeit nachgelassen, sei es, daß einzelne gebrochen, sei es, daß der Zusammenhang mit den übrigen Brückenteilen gelockert worden ist. Bei den eingehenden Untersuchungen, welche im vergangenen Sommer bei dem außergewöhnlich niedrigen Wasserstande der Elbe möglich waren, sind jedenfalls Defekte am Gewölbe und an den Pfeilern, die zu Bedenken Anlaß geben könnten, nicht bemerkt worden. Dresden, 27. Dez. Am heiligen Abend ist bei dem Kommerzienrat Dienert, Inhaber der Hofmühle in Vorstadt Plauen, ein gewandt auftretender junger Mann vorgefahren, welcher sich als Kommissar der geheimen politischen Polizei in Berlin ausgegeben, auch auf diesen Namen lautende Visitenkarten bei sich geführt hat. Er hat dem Kommerzien rat und dessen Bruder eröffnet, daß er gegen beide eine Untersuchung wegen Verrats militärischer Geheimnisse beim Reichsgericht führe und sie zwecks Verhaftung der König!. Staatsanwaltschaft zuzuführen habe. (!) Beim Beweisen seiner Angaben hat er aus einer mitgeführten Aktentasche einen entsprechenden Haftbefehl vorgelesen, auch hiernach ein Proto koll ausgenommen. Hiernach hat er ihnen nun weiter er öffnet, daß die Inhaftnahme durch Hinterlegung einer Kaution — etwa in Höhe von 500000 Mk. — vielleicht vermieden werden könnte. Zur König!. Staatsanwaltschaft müßten aber beide mitfahren. Der von der Polizei alsbald festgenommene angebliche Kommissar ist ein mehrfach schwer vorbestrafter Handlungskommis, der nach den in seinem Besitz gefundenen Sachen als Hochstapler in den verschiedenen Städten, besonders auch in der Riviera aufgetreten ist. Bet der Festnahme unternahm er einen Fluchtversuch. In seinem Besitze befand sich ein Revolver. (Pirn. Anz.) Pirna. Ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich am Sonnabend in Papstdorf in der Scheune des Gutsbesitzers Herrn Strohdach. Die daselbst beschäftigte, 54 Jahre alte ledige Böhme wurde auf dem Scheunen boden von einem Schwindelansall bettoffen und ist dabei auf die Scheunentenne gestürzt. Die hierbei erlittenen Ver letzungen führten den Tod der Bedauernswerten herbei. Dieselbe war aus Porschdorf gebürtig. Lau en sie in. Ein Idyll aus der Tierwelt ist bei Herrn Gutsbesitzer Richard Eichler in Waltersdorf zu be obachten. Genannter Herr gelangte im vorigen Jahre in den Besitz eines jungen Rehes und zog es in seinem Garten auf; das Tier wurde so zahm, daß es mit dem großen Jagdhund Freundschaft schloß und seinem Herrn auf Schritt und Tritt folgte, in der Wohnstube wa^daS Reh wie zu Hause, wo es sich auf dem Sofa bequem machte, auch gewöhnte es sich an den Genuß verschiedener Lecker bissen, wie gekochte Eier, Kuchen, Pfefferkuchen, Brot, Aepfel usw., nur eine schlechte Eigenschaft besaß das zahme Ge- schöpf, cs ließ sich mit Ausnahme der Frau des Gutsbesitzers von keinem weiblichen Wesen berühren, während männliche Personen es ganz ruhig streicheln konnten. Im Mai d. I. suchte das Reh, den Wald auf und wurde von dem Besitzer nicht mehr gesehen. Bei Beginn deS Winters, im Monat Oktober, stellte sich das Reh mit einem munteren Reh- n dem «alten- ll den L Uhr, Jahre, ilugust »enden , wozu Mit ein. ,ungen Ein- 1904. orst. «der, a« rusch W-_ tÜck : 1905 )rdent- etwas len sich !, 1. . d, llig zu LtlegraMM-Gldresse: -''A 3869 A. Wüttftu »nft:sock :ooN .kJ Die unter dem, dem Gänsehändler Nicolaus Stawowtak in Kattvwttz gehörigen, in dem Grundstücke Wetdaersttaße Nr. 12 in Gröba untergebrachten GänsetranSporte auSgebrochene Geftügelcholera ist erloscht«. Großenhain, am 27. Dezember 1904. Königliche Amtshauhtmauuschaft. vr. Uhlemann. '>2 no^IatMu^ - ' ni nig stftmn Nä Slo ojü .jsänoftg »chi,3 »chtl imiyoln uofoN ni sqoH L Mä LttsäftlsqoK 8onk n»8»m .72 .uaäkdW ttv(i HqloälS runmD nftotlö- vikftÄ 8!r> nötftttMK <i>ru6»ci änu nsäsg»g Stadtraths — .—.... —.»'y »ygo öliu SuWüntZ. Da« Riesaer Tageblatt erschein jede« Ta, abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung t» der «Mrdststm tu Riesa 1 Mark SO Psg., durch WsWtz stet Md Han« 1 Mark kü Pfg., bet «Lhalung am Schalter der katserl. Postanstalteu 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei tn« Hau» 2 Mark 7 Pf* »«4 MonatSabmmoneut« merdestiiNVWWW- -ch-riK st» die Sdwuurr de« Ausgabetage« h» mmnttta, » Uhr ah» «mähr. z„jg Druck m» verüP »« La»,er » «i»t,r»tch M Rias«. — «chMSPelle: «asta»te»st,aßa SA — Fdr R, Rchaktta» mrmv»rtUch: H«»a»» «chmidt d, Mas». Znltl? zu» Die Landreute« auf den Termin Weihnachten dieses Jahres sind bis zlirti,"E . 5. Januar 19V5 omn« an unsere Steuerkaffe abzuführen. ko öoa Der Rat der Stadt Mesa, am 27. Dezember 1904. Ayrer. R. W «nd A«r»rgrr (Mhlitt ud Aitzchtt). Arntsklatt -rr- der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts Md deS N 301. «ittwvch, 88. Dezember 1904, adendS.
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