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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190502027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-02
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1905
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H 27 DoaurrStag, 2. Februar 1805, »be»dS.S8 Jatzrß ^7 . * V- > «rrv A«rrtgrr WchkU «»d Aychkrj. ,»«gei>larr, Stie,». xr. uv der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa, Riesaer O Tageblatt tef. orberM, erstrvße. genberg. ktien- , Sütev- nS.) m Hafen. Speicher« e. )ba. i seifenhlg. a. V.«» ain. , la. r sich in: 8 (Nieder« öderau. Da» Svrsaer Lagedlatt «scheint jede» Tag abrod» nett ««»nahm« der Sonn- und Festtage. Ktertrljkhrlicher vezo»rpni» bet Abholung tn der Lxpedttto» to Sites« 1 Mart SO Psg., durch unser* LsW« ist to» -au» 1 war» SS Psg^ bei «bhabwg a» Schalt« der latserl. Postanstalteo 1 «art 68 Psg-, durch den vrteftrilger frei tn» Han» S «ar» 7 Pf». Auch wmiat»ab«mr«mt» »erd« äuge»»»««» ANIiiDU^AuWchWa sitr die «Mlgabetage» bt» vormittag A «he ahm Setoilhr. Auuck und Vertag am Laugar » »tuterttch tu Mesa. — GeschchttstrV«: «a-a»t«»ftr»ß, 8». — Fitr die Aedatti« momtimrwch: Gch«t»t V Mas». OeMtcheS und Sächsisches. Riesa, 2. Februar 1905. — Die im Inseratenteil d. Bl. von Meißen auS als vermißt gemeldete Dame ist, wie uns mitgeteilt wird, ge funden worden und hat sich damit die betreffende Anzeige erledigt. — Vorgestern schickte die Ehefrau eines hiesigen Be amten ihr sechsjähriges Töchterchen mit einem in Papier eingewickelten Markstück nach der Molkerei, um daselbst Lutter zu holen. Ein 15 jähriger Bursche hielt aber daS Kind auf seinem Wege an, nahm ihm das Päckchen unter bedrohenden Worten ab und gab ihm das Papier mit einem in dasselbe gewickelten Stück Holz zurück. Nach dem das Kind von dem Vorgang zu Hause berichtet hatte, erstattete man Anzeige bei der Polizei und gelang es nach einigen Stunden schon einem Schutzmann, den jugendlichen, bereits wiederholt vorbestraften Täter zu ermitteln. — Am selben Tage kam ein 19 jähriges Mädchen in die Wohnung eines hiesigen Spediteurs und stellte das Ersuchen, ihren Koffer aus Kreinitz, woselbst sie bis jetzt in Dienst gewesen sei, gegen Bezahlung abzuholen. Nach ihrer Entfernung aus der Wohnung war indes ein Portemonnaie mit etwas über 6 Mark Inhalt, das auf der an der Eingangstür stehenden Kommode gelegen hatte, spurlos verschwunden. Dem benachrichtigten Schutzmann gelang es, auch diese Diebin noch an demselben Tage zu erwischen. — lieber die Arbeitszeit der Gehilfen und Lehrlinge sowie der Hilfsarbeiter in solchen Kontoren des Handelsgewerbes und kaufmännischen Betriebes, die nicht mit offenen Verkaufsstellen verbunden sind, haben auf Anregung des Reichstags durch die Kommission für Arbei terstatistik Erhebungen stattgefunden, über deren Ergebnisse wir dem „Reichsarbeitsbl." folgendes entnehmen: Die Aus wahl der Berichterstatter ließ ebenso die Prinzipale wie die Gehilfen und Arbeiter zu Wort kommen, und es wurden aus allen Teilen des Reichs sowohl groß-, als mittel- und kleinstädtische Verhältnisse berücksichtigt. Im ganzen er gingen 213 Berichte, davon 90 von Handelskammern, 92 von kaufmännischen Verbanden und Vereinen und 31 von Verbänden und Vereinen der Handelshilfsarbeiter. Die ge stellten Fragen betrafen etwaige nachteilige Folgen der be stehenden Arbeitszeit, Mittagspause und Ueberstunden, ferner eine etwaige allgemeine Regelung der Arbeitszeit, die Zu lässigkeit von Ausnahmen, die Arbeitszeit der Jugendlichen usw. Die Handelskammern wissen fast ausnahmslos über nachteilige Folgen der bestehenden Arbeitszeit nichts zu be richten, während die kaufmännischen Vereine das Vorhanden sein solcher schädlichen Folgen, namentlich für weibliche und jugendliche Personen bejahen. Namentlich klagen die Ge hilfinnen über Mißstände bei der in verhältnismäßig weni gen Geschäften einiger Großstädte eingeführten sogenannten englischen Arbeitszeit, bei der in manchen Betrieben zehn bis zwölf Stunden ohne angemessene Pause gearbeitet werde. Was die Ueberstunden betrifft, so verneinen auch in diesem Punkte die Handelskammern ein Vorhandensein von Miß ständen, während von den Vertretern der Angestellten viel fach nicht nur über allzu große Ausdehnung der Ueber stunden, sondern auch darüber geklagt wird, daß sie ost nur durch schlechte Arbeitseinteilung oder durch Mangel an hin reichendem Personal veranlaßt werden. Bei der praktisch wichtigsten Frage, ob eine allgemeine Regelung der Arbeits zeit geboten nnd durchführbar sei, sind die Handelskammern und die Vertreter der Gehilfenschaft ebenfalls völlig ent gegengesetzter Ansicht. Die ersteren lehnen eine einheitliche Regelung ab, weil sie sich durch die große Verschiedenheit der Verhältnisse von selbst verbiete, die anderen schlagen dagegen eine Höchstarbeitszeit, meist von neun Stunden vor, und regen mehrfach auch die gesetzliche Einführung eines Sommerurlaubs an. Im Fall einer gesetzlichen Einschränk ung der Arbeitszeit wünschen beide Parteien in der Mehr- Dahl die Zulassung allgemeiner Ausnahmen und Berücksich- Wgung besonderer Verhältnisse. Ueber die Sonntagsruhe Mhen die Ansichten weit auseinander; die Gehilfenschaft Mit fast durchweg die Sonntagsarbeit für entbehrlich und Mhrt auch Klage über mangelhafte Ausführung der bereits Mrstehenden Vorschriften über Sonntagsruhe. Die Erheb- WNgen über die Arbeitsverhältnisse der Handelshilfsarbeiter Ivgaben eine durchschnittliche Arbeitszeit von 11 biS 12 iVdtnden, vielfache Klagen über mangelhafte ArbeitSräume, Dchwere und gesundheitsschädliche Beschäftigungen und unge ¬ nügende Pausen. Von ihren Vertretungen wird fast allge mein der Wunsch nach einheitlicher Regelung der Arbeits zeit mit einer Höchstarbeitszeit von 9 bis 10 Stunden und für Jugendliche von 8 Stunden angebracht. Ausnahmen seien nicht zuzulafsen, weil stets Aushilfskräfte zu haben seien. Sie wünschen ferner meist eine zweistündige Mittags pause und vielfach auch die Festsetzung einer Frühstücks und Nachmittagspause. Inzwischen hat der Beirat für Ar beiterstatistik auf Grundlage der Berichte über die weitere Behandlung dieser Erhebung beraten und beschlossen, noch Auskunftspersonen aus den Kreisen der Prinzipale, Ange stellten und Hilfsarbeiter mündlich zu vernehmen. * Gröba, 2. Februar. Der diesjährige Gautag deS Niederelbeturngaues wird den 12. Februar von nachmittags 2 Uhr ab hier im „Anker" abgehalten. Neu ausgenommen in den Gau ist der Turnverein „Eichenkranz" zu Gröba, angemeldet hat sich der Turnverein . Leuben. * Gohlis. Nächsten Sonntag findet im hiesigen Gasthof Bezirksjahresversammlung der umliegenden Verbände des Wohltätigkeitsvereins „ Sächs. Fechtschule" statt. Alle In haber von Mitgliedskarten per 1905 sind hierzu herzlich eingeladen und wäre es wünschenswert, wenn genannte Versammlung auch von allen im Amtsgerichtsbezirk Riesa bestehenden Verbänden recht gut besucht würde.! Lommatzsch, 1. Februar. Dem Kaufmann Paul Hofmann, der seit langen Jahren an der Spitze der hiesigen' Sanitätskolonne steht, ist vom Kaiser die Rote Kreuz- Medaille 3. Klaffe verliehen worden. Königstein, 31. Jan. Elektrische Scheinwerfer er hellten gestern abend das Elbtal. Es handelte sich dabei um Uebungen, zu denen die Besichtigung der Festung resp. des Sperrforts Königstein durch den kommandierenden General v. Broizem Anlaß gegeben hatte. Kamenz, 30. Januar. Gestern früh ^4 Uhr brannte im benachbarten Bretnig das der Schankwirtin A. Richter gehörige Gasthaus Zur grünen Aue, auch „Finger hut" genannt, vollständig nieder. Das Grundstück bestand aus Wohnhaus, Scheune und Auszugshaus. Die Glut hatte mit großer Geschwindigkeit überhand genommen, so daß der Besitzer mitsamt seiner Familie sich nur knapp retten konnte, denn das Gebäude brannte schon, während die beiden Richterschen Eheleute noch fest im Schlafe lagen. Es mußte die Türe eingeschlagen werden. Verbrannt sind die Vorräte an Heu, Stroh sowie zwei Ziegen und ein Schwein; ferner fiel sämtliches Mobiliar und das Restau- rattonsinventar den Flammen zum Opfer. Der Kalamitose hat versichert. Auch dem im Auszugshause wohnenden Aushilfskellner Zeiler ist fast sämtliches Mobiliar verbrannt; auch er hat versichert. Die Entstehungsursache ist noch nicht aufgeklärt. Zittau, 1. Februar. Der König hat dem hochbe tagten Donathschen Ehepaar in Reibersdorf bei Zittau, das im Herbst die diamanlene Hochzeit feierte, nachträglich ein Gnadengeschenk von 60 Mark durch den Ortspfarrer zu gehen lassen. Zittau. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich kurz vor Schluß der Arbeit in der am sogenannten Ottenstege gelegenen Schmelzerschen Maschinenfabrik und Dampfziegelei. Dem daselbst beschäftigten Schlosser Knobloch fiel beim Ausladen von zum Versand fertigen Maschinenteilen ein gegen 10 Zentner schweres Kolli mit solcher Wucht auf die rechte Hand, daß diese fast vollständig abgequetscht wurde. Das verstümmelte Glied hing nur noch mit einigen Sehnen am Arm und wurde von dem herbeigerufcnen Arzt abge nommen. Löbau. Auf unerwartete Weise nahm am Sonntag im benachbarten Großdehsa das Vergnügen des dortigen Militäroereins ein jähes Ende. Etwa um Mitternacht glitt die 18 jährige Tochter des Hausbesitzers Engemann plötzlich leblos vom Stuhle, auf dem sie ruhig dem Tanze zuge sehen hatte. Das junge Mädchen hatte ein Gehirnschlag getroffen. Chemnitz. Die vielfach erörterte Frage der Porto hinterziehung durch „Agentenbriefe" hat auch daS hiesige Landgericht beschäftigt. Es verurteilte in einem Falle, in dem ein Spediteur von seinem Auftraggeber, einem Fabrik besitzer, außer den Waren in Sammelbriefen auch gleich die betreffenden Rechnungen und Mitteilungen per Post erhielt und diese dann der Kundschaft auShändigte, den Spediteur zur Zahlung von 427,60 Mk., dem vierfachen Betrage für' daS hinterzogene Porto von 1402 Briefen. Chemnitz. Der seit dem 1. Januar bei der Chemnitzer Straßenbahn eingerichtete Schaffnerdienst hat daS über raschende Ergebnis gezeitigt, daß die Einnahmen für Fahr gelder gestiegen find, obwohl die Wagen nicht mehr so überfüllt als manchmal bei dem früheren Zahlkastensystem waren. — Gewittererscheinungen — Blitz und Donner — wurden am Dienstag nachmittag in der vierten Stunde bet einem plötzlich eintretenden Regen- und Schneesturm hier und in der Umgegend beobachtet. Zwickau, 1. Februar. Die Entscheidung der Kreis hauptmannschaft über die Bürgermeisterwahl ist heute ein getroffen. Darnach wird die am 30. November 1904 er folgte Wahl des Bürgermeisters Münch als gültig und laut Städteordnung auf Lebenszeit geschehen erklärt. Der Wahl protest des Kaufmanns Bär und der Rekurs deS Stadt- ratS Haupt sind als unbegründet zurückgewiesen worden. Gleichzeitig hat die Kreishauptmannschaft die Bestätigung Münchs ausgesprochen. Der Stadtrat ist angewiesen wor den, Münch als Bürgermeister nunmehr anderweit für sein Amt zu verpflichten. (Lpz. Töl.),. .n: Freiberg. Wegen Verheimlichung und Duldung! von Glücksspiel wurde vom Landgericht der Besitzer des Hotels „Herkules" in Roßwein G Richard Hempel zu 150 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels mitangeklagte Rentier Thieme aus Döbeln wurde freigesprochcn. Es ist gewöhnlich „Meine Tante deine Tante" gespielt worden, wobei Beträge bis 6 Mk. gesetzt wurden. (Dr. Anz.) Schedewitz, 1. Februar. Der hiesige Gemeinderat hat den Bau eines neuen Rathauses und einer Turnhalle ins Auge gefaßt und ist auch der Frage des Baues einer Kirche für Schedewitz näher getreten. Die Mittel zum Kirchenbau sind bei der Auspfarrung von Schedewitz aus der Parochie Bockwa vom Kirchenvorstand daselbst aus dem großen Vermögen der Kirchengemeinde Bockwa gewährt' worden. Rähnitz. Ein wertvolles Geschenk ist der neuer bauten Kirche in Rähnitz von Sr. Durchlaucht dem Prinzen Ernst von Schönburg-Waldenburg auf Gauernitz übersandt worden. Es ist dies ein von Sr. Durchlaucht gemaltes herrliches Altarbild (Oelgemälde), den „Verklärten" nach Rafael darstellend, welches bei der Ordination und Ein weisung des neuen Hilfsgeistlichen Albert Fraustadt aus Schrebitz bei Oschatz am vergangenen Sonntage durch Herrn Superintendenten Kaiser-Radeberg feierlichst geweiht wurde. Frauen stein, 1. Februar. Der 10 Uhr 38 Mi nuten vormittags von Klingenberg-Colmnitz nach Frauen stein abgelassene Personenzug konnte heute nur bis Burkers dorf verkehren, da die Teilstrecke von Burkersdorf bis Frauen stein infolge Schneeverwehung gesperrt ist. Es wird ver sucht, den Verkehr zwischen Klingenberg-Colmnitz und Frauenstein aufrecht zu erhalteu. Johanngeorgenstadt. Seit vielen Jahren ist in hiesiger Gegend der Winter nicht so hartnäckig aufge treten, wie dies gegenwärtig der Fall ist. Wege und Stege der Umgebung sind verweht. Im nahen Bezirke Platten müssen infolge der Schneeverwehungen die Bezirksanlagen in diesem Jahre 40 fach (gegen 28 fach im Vorjahre) erhoben werden, da täglich eine große Anzahl Arbeiter aufgeboten werden müssen, um die vollständig verwehten Straßen gang bar zu erhalten. Reichenbach, 1. Februar. Ein Opfer des Spiel teufels wurde ein an der Oberreichenbacher Straße wohn hafter Webermeister, der sich am Montag heimüch von seiner Familie entfernt hat. Der Mann war in einer hiesigen Fabrik in guter Stellung, aber seit Jahren dem Kartenspiel derartig ergeben, daß er richt nur die Ersparnisse sei,»er Frau in Höhe von 8000 Mk., sondern auch fremdes, auf betrügerische Weise sich verschafftes Geld dem Spielteufel opferte. Ein Verfahren wegen Betrugs ist angeordnet. Zur Zeit weiß man jedoch nicht, wo sich der Mann befindet, bezw. ob er überhaupt noch lebt. Plauen. Der Ausschuß des Nationalliberalen Vereins im 23. sächsischen Reichstagswählkreise hier hielt in ver gangener Woche mehrere Sitzungen ab, in denen besonders Beratungen über Anträge für Statutenänderungen zur nächsten Hauptversammlung des Landesvereins in Leipzig stattfanden. Auch verlangt der hiesige Nationalliberale Verein vor allem eine bessere und weitgehendere Organisa tion der nätimmlliberaleu Partei in ganz Sachsen. — In
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