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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190502270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-27
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1905
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sich die Truppen, ctiva 30000 Mann, im ein. eine Persönlichkeit von seltener Kraft war, unterliegt kei nem Zweifel. Er besaß ebenso viel energischen Willen, wie er ein wahrer Virtuose des Genusses war; von seinem Kunstsinn aber zeugen noch heute die Bauwerke und Kunst sammlungen, die Dresden berühmt gemacht haben: der Zwinger, das Japanische Palais, der Große Garten, Schloß Pillnitz, die Porzellan- und Gefäßsammlüng, der Par Großsedlitz u. v. a. Der Zug zum Großartigen auch im Genießen, im Luxus und im Feiern von Festen mag es erNären, daß man auch manche ganz ernsthafte Veran staltungen Augusts des Starken als Ausflüsse seiner Prunk- und Vergnügungssucht zu betrachte« sich gnvöhnt hatte. Dazu gehört auch das sogenannte Lustlager zu Zeit- wtrd die mannigfaltige Menge neuer Erzeugnisse vor der Hain. In jedem sächsischen Lesebuche findet man oben- weitere Steigerung um 5130394 Mk. eingetreten, die auch der Zunahme der Bevölkerung entsprechen dürfte. Außer dem kommt noch in betracht, daß die Bestimmungen deS sogenannten Kinderparagraphen im letzten Steuerjahr zum ersten Male zur Geltung kamen, was eine Verminderung des steuerpflichtigen Einkommens um 2392850 Mk ausmacht. * Leipzig. Die Realgymnasialkurse des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins werden Ostern 1905 wieder eine Anfangsklasse eröffnen. In diese können alle jungen Mädchen eintreten, welche das 16. Lebensjahr Wissenschaftliches. Fliegen als Träger der Tuberkulose. Es war im Jahr 1887, als Spillmau und Haushalter zuerst im Tarminhalt und in den Ausscheidungen von Fliegen, die im Hof eines Krankenhauses gefangen waren, Tuber kelbazillen feststellten. Später fand Hofmann die Krank- heitsieime in Fliegen, die man mit dein Auswurf von Schwindsüchtigen in Berührung gebracht hatte. Jetzt hat Tr. Lord sehr beachtenswerte Versuch: beschrieben, durch die er hat ermitteln »vollen, welche Rolle die Fliegen in der Verbreitung der Tuberkulose spielen. Dreißig Flie- gen wurden in einem Glasbehälter eingesperrt und mit tuberkulösem Auswurf gefüttert. Nach drei Tagen waren 20 gestorben, die übrigen sehr matt geworden. Sechs in ähnlicher Weise cingesperrte Fliegen, denen man nicht tuberkulösen Auswurf gegeben hatte, starben in zwei Tagen, während von sechs andern, die Wasser, Zucker und Fleisch bekamen, vier »roch am Ende einer Woche lebendig waren. Aus diesen Versuchen ergibt sich zu nächst, daß die kurze Lebensdauer der Fliegen, die mit dem tuberkulösem Auswurf gefüttert waren, nicht durch die Tuberkelbazillen veranlaßt worden war. Ferner er gab sich, daß die Bazillen nach achtzehn Stunden den Körper der Fliegen durchlaufen und — was daS wich tigste ist — sich auf das Fünfzehnfache vermehrt hatten. Jeder Aliegenpunkt enthielt durchschnittlich 3*—5000 Ba zillen, sodaß in den. 2000 Punkten, dievvn den 30 Flie- teuerliche Schilderungen von dieser angeblichen Soldalen- fcstliclfleit, an der 30000 Soldaten teilnahmen, und die volle vier Wvchey — vom 31. Mai bis zum 26. Juni 1730 — dauerte. Für ein militärisches Vergnügen wahr lich eine lange Zeit. Nach den üblichen Schilderungen Island der militärische Teil des Lustlagers au- Auf teilungen, Aufmärschen und Reihungen der Truppen, Bil- sung von allerlei Figuren unter den Klängen der Musik und dem Donner der Kanonen, in allen möglichen TeinPv- und Schrittarten, ähnlich den Turnerreigen unserer Tage. Dazu kamen große Bankette; jeden Tag wurde auf (6c- chirr aus Gold, Silber und Zinn an 12 großen Tafeln wn 15 Ellen Länge gespeist. Wir hören ferner von einem ! liesenluchen von 16 Ellen Länge, 6 Ellen Breite, '/» Elle Ticke und 40 Zentner Schwere, der eines Tages gebacken und dann unter das Volk verteilt wurde, wir hören von Land- und Wasserfeuerwerk und von sonstigen Festlicl»-- eiten, endlich auch von dein großen Abschiedsessen, zu >em der Kurfürst seine ganze Armee eingeladen hatte. Nach den» Essen, zu dem u. a. 80 Oclffen geschlachtet tour- den, sollen alle 30000 Soldaten auf ein Kommando ihre Holztellcr in die Elbe getvorfcn haben. Diesem angeb- ! chen dreiwöchigen Soldatenfest haben auch der König von Preußen Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn, der mtere Friedrich der Große, beigewohnt. Jetzt ist ein Dresdner Forscher, der Archivsekretär Tr. Beschorner, der Legende vom Lustlager zu Zeithain zu Leibe gegangen. In einem Vortrage, den er kürzlich m Sächsischen Altertumsverein hielt, vertrat er auf Grund archivalischer Forschungen 'den Standpunkt, das; es sich, bei dem sogenannten Lustlager zu Zeithain nicht um Glanzleistungen des Prunkes gehandelt jabe, sondern das; der ganzen Veranstaltung ein tieferer Zweck zugrunde lag, das; sie eine militärische praktische Bedeutung hatte. Sachsen besaß »pohl ein von Johann Georg 1682 geschaffenes stehendes Heer, es war aber grö ßer» Anforderungen nicht gewachsen. In den beiden ersten Jahrzehnten seiner Regierung durch die Kriege mit Polen und Schweden an einer Hecrcsresorm verhindert, kam August erst um 1728 dazu, dieses .Heer zu verstärken, neue Uniformierung und Bewaffnung zu beschaffen und neue Exerzier^Marsch- und Verpflegungsreglements aus zustellen. Nachdem alles eingeübt war, wünschte der Kö nig seine Verbesserungen in größer»; Truppenmassen zu prüfen und — da die alten Generale meist gestorben waren — die jünger», im Kriege unerfahrenen Offiziere in der Leitung größerer Massen zu schulen. Solches Unternehmen war in seiner Art nicht neu. Kleinere Zu sammenziehungen von Truppen hatten in Sachsen schon unter Johann Georg und auch unter August stattgefunden. Ueberdies wünschte August aus politischen Gründen dem ihm befreundeten König Friedrich Wilhelm I. von Preu ßen seine Kriegsmacht vorzustthren und ihm zu zeigen, ein wie wertvoller Bundesgenosse er für ihn sei. Er ließ die nördlich von Riesa nahe Zeithain gelegene Ebene von etwa vier Kilometer Breite und fünf Kilometer Länge vermessen und durch Hunderte von Arbeitern mit gro ßen Kosten planieren, wobei ein Teil des Gohrischwal- des niedergeschlagen wurde; in der Mitte wurde nach einen» Entwurf Pöppelmanns, des Erbauers des Zwin gers, der königlich? Pavillon erbaut. Im Mai 1730 ver sammelten Lager, unk» auch der König und der Kronprinz von. Preu ßen träfe», Am 1. Juni eröffnete Feldmarschall van Wackerbarch beim Spiel neuer Parademärsche die Uebungen mit einer Parade. Tann folgte», — leider vft bei ungünstigem Wet ter — die Eiuzclexerzitien der Regimenter; Mitte des Mo nats übte die ganze Armee in Kolonnen, dann in Linien und in Karrees. Ten Schluß bildeten Felddienstübungen, die Erzwingung eines Elbübcrgangcs bei Lessa und eine Schlacht zweier Armeen unter dein Herzog Von Sachsen- Weißenfels und Wackerbarth. Aus alledem geht hervor, daß die Vergnügungen und Festlichkeiten keineswegs de», eigentlichen Zweck der Veranstaltung bildeten, wenn schon sie einen großen Teil davon einnahmen und so unge heure Kosten verursachten, daß August aus wirtscl>aft- lichen Gründen die Tauer der Uebungen einschräntcn mußte. rate- Hotop wurde gestern abend in dep Stadtverordneten- l Käuferschaft auf dem Markte erscheinen. Soviel läßt sich fltzung Bürgermeister Müller in Thum mit 16 von 22 schon heute sagen, daß die Fabrikanten reichhaltige Muster- Stimmen zum juristischen Gtadtrat gewählt. Bon 16 Ve-1 Kollektionen in schöner Aufmachung -um Berkaus stellen und Werbern stand noch RatSassesser Dr. Angermann aus DreS- auch viel neue »Schlager* bringen werden, sodaß selbst der ben mit zur engeren Wahl. jentge, dem erst kürzlich die letzten Reisekollektionen vorge- )-( Dresden, 26. Februar. Der König besuchte legen haben, auf der Messe ganz aparte Neuheiten zu Ge- heute vormittag den Gottesdienst in der katholischen Hof-1 sicht bekommen wird. Daß der Wettbewerb um die Gunst kirche und erteilte später dem Justtzrat Dr. Körner eine! der Käufer auf der Leipziger Ostervormesse wieder ein un- Audienz, in der die Angelegenheit der Gräfin Monttgnoso gemein reger sein wird, dafür spricht schon das nummerisch besprochen wurde. V,6 Uhr nahm der König, nachdem er starke Angebot; gegen 2900 Aussteller werden auf der Oster- zuvor mit seinen Kindern einen Ausflug unternommen oormesse anwesend sein, darunter wiederum zahlreiche neu hatte, an der Famtlientafel bei der Königin-Witwe teil. — htnzugetretene Firmen. ES ist nicht zuviel gesagt, daß auf Die Königin-Witwe Carola reiste heute abend 7 Uhr zu der ganzen Welt der Leipziger Meßmusterlager-Berkehr nicht längerem Besuche der Frau Gräfin von Flandern nach I seinesgleichen findet. In den Kreisen der deutschen Händ- Brüssel. ler, seien eL Detailleure, Warenhausinhaber oder Grossisten, Dresden. Bon den drei großen, 70 Meier und würdigt man denn auch vollkommen die Bedeutung der 60 Meter hohen Schornsteinen der städtischen Elektrizitäts- Leipziger Mustermessen, und ein großer Teil der Firmen werke in Dresden sollen in diesen Tagen von der Berliner betrachtet sogar den Einkauf auf der Leipziger Messe als Gesellschaft für drahtlose Telegraphie „Telefunken" Versuche unumgänglich notwendig. Aber nicht nur diese, sondern mit drahtloser Telegraphie auf große Entfernungen, viel- namentlich auch zahlreiche AuSlandfirmen decken ihren Be- leicht bis nach Norwegen, unternommen werden. Der eine darf in vielen Artikeln z. B. Spielwaren, Musikinstrumen- der Schornsteine ist nächst dem bei Halsbrücke der größte ten, keramischen und GlaS-Erzeugnissen auf der Leipziger in Sachsen. Die Versuche werden schon in den nächsten Messe. Wenn trotz alledem manche Händlerfirmen des Be- Tagen beginnen. suches der Leipziger Mustermesse entraten zu können glau- Zittau, 26. Februar. Die hiesige Gewerbliche OrtS-1 bcn, so kann dies nur auf Unkenntnis dessen beruhen, was krankenkaffe führt von jetzt ab die Familien-Unterstlltzung die Leipziger Messe tatsächlich ist. Selbst dann, wenn kein ein und zwar dergestalt, daß den Milglieder-Angehörigen eigentlicher Bedarf vorliegt, empfiehlt sich der Meßbesuch, freie ärztliche Behandlung auf die Dauer von sechs Wochen schon der Orientierung wegen, was die einzelnen Branchen zusteht. — Einen frechen Rauboersuch unternahm Donners- jeweils bieten. Mancher Messeeinkäufer hat auf der Leip- tag abend der 36 Jahre alte Schuhmacher Kern aus Witt-1 ziger Messe Gegenstände gefunden, die sich nachher als Zug gendorf in der Nähe der alten Kaserne. Er stürzte auf artikel für sein Geschäft erwiesen haben. Der Grundsatz eine Dame zu, versetzte ihr einen Stotz in den Rücken, ritz „Wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen" findet ihr ein Portemonnaie mit 30 Mark aus der Hand und gerade auf die Leipziger Messe zutreffende Anwendung. Und floh damit. Der Räuber wurde jedoch von Passanten auf- so ist mit voller Sicherheit zu erwarten, dah sich auch zur gehalten und der Polizei übergeben. Das Portemonnaie diesjährigen Vormesse in Leipzig wieder der gewohnte inter- hatte er unterwegs weggeworfen. nationale Metzverkehr entfalten wird. * Mutzschen. In unserm Städtchen soll in den Tagen Leipzig. Nach den Einschätzungen zur Einkommen- vom 1. bis 10. Juli 1905 die 2. Gewerbe- und Industrie- steuer ist in Sachsen im Jahre 1904 das Einkommen aus Ausstellung abgehalten werden. Das Ausstellungs-Komitee Gehalt uud Lohn gestiegen, dasjenige aus Handel und Ge hst nun jüngst beschlossen, auch solche auswärtige Branchen, werbe dagegen nicht unerheblich zurückgegangen. Diese Er dis in Mutzschen nicht vertreten sind, zur Ausstellung zuzu- scheinüng tritt auch bei den Leipziger Einschätzungsergebnissen lassen. Interessenten haben sich baldigst an den Vorsitzenden zu tage, wo neben dein Rückgang der Einkommen auS des Komitees, Bürgermeister LooS hier, zu wenden. Handel und Gewerbe noch ein solcher bei Einkommen aus Zwickau, 25. Febr. Der Sturm vom 23. d. M. I Grundbesitz und Renten zu konstatieren ist. Während das hat in der hiesigen Gegend an Bäumen und Gebäuden Gesamteinkommen im Jahre 1904 um 2287878 Mk. 56 großen Schaden verursacht. So wurde in Cainsdorf daS Pf. hinter dem des Vorjahres zurückgeblieben ist, zeigt sich Dach deS Lokomotivhauses der Marienhütte völlig abgedeckt. I bei der Einkommensquelle Handel und Gewerbe ein Rück- Viele Bäume wurden entwurzelt. Gestern früh 1 Uhr 25 gang um 3955981 Mk.; beim Grundbesitz beträgt die Min. wurde auch in der Umgegend ein 8 Sekunden währen- Mindereinnahme 18960 Mk. und bei Renten 1700280 Mk. der Erdstoß wahrgenommen. — Der Zwickauer Geflügel- Nur bei dem Einkommen aus Gehalt und Lohn ist eine züchteroerein hält vom 5.—7. k. M. seine 25. GefiügelauS- stellung ab. Zwickau, 25. Febr. RatSaktuar Lorenz, gegen den heute Verhandlung stattfand, wurde wegen Unterschlagung, Unterschlagung im Amte, Urkundenfälschung und Betrug zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnisstrafe und 2 Jahren Ehren- rechtSverlust verurteilt. Die verbüßte Untersuchungshaft <8 Monate) wurde voll angerechnet. Lorenz hat alle Kosten zu tragen. Anna berg, 25. Februar. Im 34. ländlichen Land- tagSwahlkreise (umfassend die früheren Gerichtsamtsbezirke I erreicht und die 2. Klasse einer vollausgestalteten Höheren Annaberg, Zöblitz, Marienberg) wird es allem Anschein Mädchenschule absolviert haben; die Dauer des Kurses be- nach bei der einzigen Kandidatur deS konservativen Kandi- trägt 4 Jahre. Schülerinnen, welche in eine höhere Klasse baten, Rittergutsbesitzers Hübner-Zschopau, bleiben. Der I einzutreten wünschen, müssen ihre Befähigung für die be- nationalliberale Stadtrat Slesina-Buchholz hat eine Kandi-1 treffende Stufe durch eine besondere Aufnahmeprüfung nach- datur abgelehnt. weisen. Die Gymnasialkurse, welche vor nunmehr 3 Jahren Von der sächs. -böhm. Grenze, 24. Febr. Im in Realgymnasialkurse umgewandett worden sind, vermögen GieilzorteRothaukei Graslitz belustigte sich dieser Tage ^bereits auf ein elfjähriges Bestehen zurückzublicken. Ge- "" --- gründet im Jahre 1894 haben sie bis jetzt 37 Abiturien ¬ tinnen auf die Universität entlassen, die zum Teil bereits als Aerztinnen und Oberlehrerinnen im Berufsleben stehen. Die Leistungen der jungen Mädchen in der Maturitäts prüfung haben sich stets der vollen Anerkennung der Prü fungskommission sowie des Kultusministeriums zu erfreuen gehabt, ein Beweis, daß sich die Schülerinnen mit Eifer und Hingabe der Erreichung ihres Zieles widmen und daß sie in den Gymnasialkursen sicheres Wissen und gediegene Kenntnisse erwerben. Besteht doch, ein großer Teil der Wichtigkeit gymnasialer Borbildung darin, daß sie die jungen Mädchen zu ernster, selbständiger Arbeit erzieht und sie so auf die Anforderungen vorbereitet, welche daS Uni- versttätSstudium einst an sie stellen wird. Anmeldungen zu dem Anfangskursus sind bis zum 15. März zu richten an die Leiterin der Anstalt, Frl. Dr. Windscheid, Leipzig, Park- fftraße 11. Auswärtigen Schülerinnen wird gute Pension ein Schulknabe, indem er mit einem kleinen Ruschelschlitten! einen Bergabhang herabfuhr. Dabei kam er auf eine Windwehe, auS der ein Zaunstecken hervorragte. Dem Knaben war eS nicht möglich, dem Zaunstecken auSzuweichen und dieser drang ihm, da der Knabe liegend die Fahrt ausführte, sodaß der Kopf nach vorn gerichtet war, in den Kehlkopf und Hals. Der Knabe verschied bald darauf an der fürchterlichen Verletzung. Plauen i. V., 24. Febr. Die beiden Mörder deS Gutsbesitzers Forner aus Thoßfell sind gestern von Herrn Staatsanwalt Rebentrost einer Frau auS Möschwitz gegen übergestellt worden, welche die Verbrecher auf der von Chrieschwitz nach Plauen führenden alten Poststrabe gesehen hatte, als diese, vom Mordplatze kommend, auf dem Wege nach Plauen sich befanden. Die alte Poststraße führt ober halb der Eisenbahn hin. Di« Zeugin hat beide Verbrecher erkannt. Der geständige Hermann Neumann gibt zu, der Frau begegnet zu sein; Eduard Neumann leugnet dagegen I nachgewiesen, auch diese Tatsache, er will am Tage deS Mordes über Ei-T— Das Lustlager zu Zeithain. steht vor der Tür; am 6. März d. I. wird die für Hun- Tie „Köln. Ztg." schreibt: Um August den Starken, derte verschiedener Industriezweige so überaus wichtige den Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen Musterschau in der alten Meß-Stadt Leipzig wieder ihren »var, hat sich ein ganzdr Sagenkreis gebildet. Daß er Anfang nehmen. An allen Jndustrieorten, wo keramische, Glas-, Metall-, Holz-, Papier- und Lederwaren, LuxuS- oder HauShaltarttkel, Spielwaren, Musikinstrumente, Auto maten, Sport- und Reiseartikel oder Kurz- und Galanterie waren irgend welcher Art hergestellt werden, sind Tausende fleißiger Hände bei der Arbeit, Muster-Sortimente zu- sammenznstellen, damit diese — wohlverpackt — die Reise nach Leipzig antreten. Und binnen kurzem wird eS in den zahlreichen Musterlagern zu Leipzig lebendig, um all daS Reue und Schöne, das Sewerbfleiß und Kunsthandwerk in den Wintermonaten geschaffen, daselbst aufzustellen. AuS leicht begreiflichen Gründen ruht Über den „Meß-Neuheiten" -jetzt noch der Schleier deS Geheimnisses und erst mit Be ginn der Ostervormesse, d. i. der erste Montag im März,
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