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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190503231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-23
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1905
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«in intensiv«« Jnterefle an den Darlegungen, welche« bet den folgenden Diskussionen, sowie in der meisten« auSgibtgen Benutzung de« Fragekasten« noch besonderen Ausdruck sand, und jedenfalls entscheidend dafür sein wird, daß diese Ein richtung auch in kommenden Jahren betbehalten wird. — Der Verband Sächsischer Schneiderinnungen hält seinen diesjährigen ordentlichen Berbandstag im Juli in Zwickau ab. — Ueber die neue Reichsänleihe wird der „Franks. Ztg." aus Berlin gemeldet: Tie Erwägungen über die Höhe des diesmal zu wählenden Zinssatzes werden noch fortgesetzt. Man neigt in letzter Zeit immer mehr der An sicht zu, daß bei der gegenwärtigen Lage die 3>/z °/» An leihe dem Typus der 3°/» vorzuziehen ist. Tas nahe liegende Bedenken, daß dadurch der Kredit Teutschlands eine Schädigung erfahren könnte, wird von den Befür wortern der Aendcrung als hinfällig erachtet, indem man dafür sachliche Argumente geltend macht. Tas Reich habe sich niemals unbedingt an? 3«/« festgelegt, und der 3»/« Zinsfuß habe sich in Deutschland bisher nicht eingebür gert. — Tie endgültige Entscheidung über den Zinsfuß dürfte bald getroffen werden. Tie maßgebenden Kreise haben bereits nach verschiedenen Richtungen hin Fühlung genommen. Ueber den Zeitpunkt und die Höhe der An leihe ist bisher noch keine Bestimmung getroffen, da zu vor der Reichstag den Etat bewilligt haben muß. Gleich zeitig mit der Reichsanleihe ist bekanntlich die Ausgabe preußischer Konsvls vorgesehen, wofür gleichfalls der 3'/ü«/» Zinssatz in Aussicht genommen ist. — Zu der vielfach ausgestellten Behauptung, daß die Schwalben nicht mehr so zahlreich vorhanden seien wie früher, wird neuerdings hervorgehvben, daß es sich nicht um eine Abnahme überhaupt handelt, sondern daß die kleinen Segler nur ans manchen Gegenden, wo cs ihnen an Nahrung fehlt, sich zurückziehen. Wo es nicht an Gewässern fehlt, die eine geeignete Brutstätte für In selten sind, kann man die Schwalben noch! immer in dich ten Schwärmen beobachten. An den alten Bauernhäusern klebt manchmal Nest an Nest. In industriereichen Gegen den sind oft die Gewässer sio verunreinigt, daß nicht bloß der Fischbestand, sondern auch das untere tierische Leben darunter leidet. Ter Nahrungsmangel vertreibt auch die Sperlinge immer mehr aus den großen Städten mit ihren asphaltierten und täglich gereinigten Straßen, auf denen die Zugtiere immer mehr durch mechanische Kräfte ersetzt werden. Wenn die im Süden stattfindenden Verfolgungen der Singvögel, deren Verbot allerdings jeder Tierfreund dringend wünschen muß, an der neuerdings behaupteten Abnahme der Schwalben und anderer Singvögel schuld wären, müßte man schon längst solche Klagen vernommen haben, da die Nachstellungen schon im Altertum lebhaft betrieben wurden. Taß die Abnahme nur eine scheinbare ist, ergibt sich auch daraus, daß es jetzt auch im Sommer in Algier oft von Schwalben wimmelt. Während das Land früher im Sommer zu einer Wüste ausbrannte, haben die Franzosen an vielen Stellen für Bewässerung gesorgt und frühere Einöden in fruchtbare Strecken um gewandelt. Tie Schwalben fühlen sich dort auch in der warmen Jahreszeit so wohl, daß viele die Reise nach dein Norden vergessen. )!( Strehla, 22. März. Die bei der Gutsbesitzerin Ww. Kirchhöfcr im nahen Seidewitz bedienstet gewesene 16 Jahre alte Magd Martha Leonhardt wurde am 11. März abends auf der Dorfstraße in Seidewitz von einem Stein wurf heftig an der Stirn getroffen. Den Stein soll ein bei derselben Dienstherrin beschäftigter Knecht angeblich im Scherz nach ihr geworfen haben. In der Nacht schwollen Stirn und Kopf an und das Mädchen klagte über heftige Schmerzen, die sich nach weiteren zwei Tagen derart ge steigert hatten, daß sie den Dienst verlassen mußte. Seit dem lag sie im Elternhause schwerkrank darnieder und ist gestern früh trotz aller ärztlichen Bemühungen verstorben. Ob der Tod eine Folge des Steinwurfs oder auf andere Ursachen zurückzuführen ist, wird durch die gerichtsärztliche Besichtigung der Leiche, die heute stattfinden soll, festgestellt werden. Oschatz. Das Programm für den Besuch Sr. Majestät des Königs am 29. d. M. ist folgendermaßen in Aussicht genommen: Ankunft Sr. Majestät vormittags 9 Uhr. Fahrt nach dem Rathause. Auf dem Wege nach dem Neumarkt bilden Spalier: die Schulkinder, die Schüler der Realschule, die Zöglinge des Kgl. Lehrer-SeminarS, die Feuerwehr, die Militärvereine und sonstige Korporationen. Auf dem Rat hause versammeln sich die städtischen Kollegien und Beamten, sowie die Spitzen der Behörden. Nach erfolgter Huldigung daselbst wird der König die Kirche besuchen, dann auf dem Neumarkt das inzwischen zur Aufstellung gelangte Ulanen- Regiment besichtigen, darauf folgt eine Fahrt in die altbe- rühmte Stammschäferei des TalgutS, von da nach dein Krankenhause, und schließlich in die Fabrik von Ambr. MarthauS. Um 11 Uhr Abfahrt auf der Schmalspurbahn nach Mügeln, Wermsdorf und Mutzschen, zuletzt nach Wurzen. * Meißen. Die hier lebenden Kriegsveteranen des zweiten Königlich sächsischen Jägerbataillons Nr. 13 beab sichtigen, um dem Wunsche vieler auswärtiger Kameraden und dem vor Jahren schon gegebenen Versprechen nachzu kommen, in Meißen eine Zusammenkunft zu veranstalten, zu welcher nicht nur die Mitkämpfer, sondern überhaupt alle, die dem Bataillon angehört und ihre Dienstzeit in Meißen verlebt haben, herzlich eingeladen sind. Die Zn- sammenkunft ist auf den 29.. 30. und 31. Juli festgesetzt. Der Festausschuß hat seine Arbeit bereit« begonnen und sind diesbezügliche Anfragen und Anmeldungen an den Vorsitzenden Heinrich Theil, Friedrich August-Straße 37, zu richten. Im allgemeinen ist folgend« Ordnung aufgestellt worden: Am 2S. Kommers; am 30. Bekränzung sämt licher Kriegerdenkmäler und Ehrentafeln, Gedächtnisfeier in Siebeneichen, Begrüßung der Behörden und Konzert; am 11. Besichtigung der Sehenswürdigkeiten und Abschieds- kommer«. Weinböhla. Der hiesige Privatu« August Preußker wurde in der Nacht -um Sonntag auf der Hauptstraße, al« er sich nach seiner Wohnung begeben wollte, von zwei Männern überfallen. Jedenfalls haben die Strolche bei Preußker Geld vermutet, sie fanden aber nur ein Taschen messer vor, welches sie Mitnahmen. Preußker hat die zwei Männer als hiesige Einwohner erkannt und den Vorfall zur Anzeige gebracht. --(Dresden, 22. März. Der König fuhr heute vormittag mit den Prinzensöhnen und deren Schulkame raden mit der Bahn nach Schandau, wo im „ForsthauS" da« Diner eingenommen wurde. Um ^2 Uhr begaben sich die Herrschaften durch die Postelwitzer Sandsteinbrüche nach Schmilka und von dort nach Schöna. Um 6 Uhr abends erfolgte die Rückkehr nach Dresden. Pirna. Tas „Dresdner Journal" schreibt: Mehrere Blätter haben in den letzten Tagen zu melden gewußt, daß die Bauunternehmung der an der Linie Dresden- Pirna auszuführenden Eisenbahnbauarbeitcn „mehrere Hundert" böhmische Arbeiter angenommen habe und daß deshalb, und weil die Unternehmer in der Hauptsache fremdländische Arbeiter bevorzugten, unter der einhei mischen Arbeiterbevölkerung große Erregung herrsche. Äon zuständiger Seite erfahren wir hierüber folgendes: Tie Mitteilungen entsprechen nicht den Tatsachen. Tie Nnter- nehmlmg hat jüngst 15 böhmische Arbeiter, die schon im vorigen Jahre auf dem Bau beschäftigt und jetzt wieder gekommen waren, angenommen. Sie hat dies getan, weil der Fortgang der Arbeiten eine Vermehrung der Arbeits kräfte nötig machte und weil erfahrungsgemäß die Unter nehmer beim Eintritt des Frühjahrs mit dem Abgänge einheimischer Arbeitskräfte rechnen müssen. Bei den frag lichen Arbeiten sind einschließlich der neueingestekkten Böh men 262 Arbeiter beschäftigt, von denen 59 Ausländer (Böhmen) sind. Hiernach kann von einer Bevorzugung ausländischer Arbeiter oder gar von der Annahme meh rerer Hundert böhmischer Arbeiter keine Rede sein. Frankenberg. Bei der Entlassungsfeier im hiesigen Lehrerseminar teilte Direktor Dr. Hölzel mit, daß ein Freund des Seminars, der nicht genannt sein wolle, ihm als Grund stock einer Stiftuug 600 Mark übergeben habe, mit der Bestimmung, daß das Stiftungskapital zunächst 10 Jahre lang auf Zinseszinsen gelegt und sodann die jährliche ZinS- summe verwendet werde zur Unterstützung von unverschuldet in Not geratenen, auf dem Frankenberger Seminare vorge bildeten Lehrern, oder auch zur Unterstützung von Witwen und Waisen ehemaliger Zöglinge des Frankenberger Seminars. Zwickau, 21. März. Die Schneider der vier größten hiesigen Herrenkonfektionsgeschäfte haben am Montag früh die Arbeit gekündigt, weil der neue vom Arbeitgeberverband ausgearbeitete Lohntarif nicht die erwartete Erhöhung der Löhne gebracht hat. Falls die von der Arbeiterschaft vor gelegten Tarife von den Arbeitgebern nicht anerkannt werden, soll am Sonnabend, den 25. März, die Arbeit allgemein niedergelegt werden. Aus dem Vogtlands. Nach mehreren warmen Frühlingstagen sank in der Nacht zum Montag die Tem peratur auf Nullpunkt und es trat dichter Schneefall ein. Tas östliche Vogtland zeigt wieder die schönste Win- terlaudschaft. Leipzig, 21. März. Nachdem die vor dem Gewerbe gerichte gepflogenen Einigungsverhandlungen leider ergebnis los verlaufen sind, legten heute früh etwa 900 Schneider gehilfen die Arbeit nieder. — Der am 5. Dezember 1904 in Freiburg i. B. verstorbene Privatmann Krügel hat dem Orchesterpensionsfonds in Leipzig 100000 Mark letztwillig zugewendet mit der Auflage, daß seiner Universalerbin für deren Lebensdauer eine Leibrente von jährlich 3000 Mark gewährt wird. Leipzig. Meiße-Athen steht unter dem Zeichen des Kochlöffels und der Bratpfanne! Völkerscharen ohne Ende strömen nach dem Kristallpnlast, in dessen Räumen die am 18. März eröffnete, unter dem Protektorate des Königs von Sachsen stehende Internationale Kochkunst- und Fach ausstellung für das Gastwirtsgewerbe etabliert ist, die einen so enormen Zuspruch findet, daß die Dore wiederholt geschlossen werden mußten. Tie Ausstellung bietet einen ebenso lehrreichen wie anschaulichen Ueberblick über alles, was Mcnschengeist und Menschenhand zur Zubereitung der Speisen hervorgebracht hat und erstreckt sich nicht nur aus Gebiete rein kulinarischen Charakters, wie Tiners, Tessert, Schokolade, Milch Liköre, Biere und Weine, son dern auch auf sämtliche Gebiete der technischen Hilfs mittel, wie Maschinen, Geräte, Kochanzüge, Speisezimmer- Einrichtungen, zur Unterhaltung während des Essens die nende Musikinstrumente usw., ferner auf die einschlägigen Lehranstalten und literarischen Beiwerke. Ter Feinschmek- kcr sowohl wie der einfache Mann, der Gastwirt wie der Gast, der Kellner, der Koch die Hausfrau, das Dienst mädchen, kurz, alle, die sich mit dem Essen und seiner Herstellung beschäftigen müssen, können von der Aus stellung lernen. Vor allem zeigt die Ausstellung, wie man niit beschränkten Mitteln zweckmäßig und billig wirtschaf ten lann, wie man gesunde Volksnahrung herstellt und Menschenmassen im Krieg und im Frieden rasch und ratio nell gespeist werden können. In der internationalen Küche sieht man in neun Gruppen die Speisen der wichtigsten Kulturstaaten. Deutschland ist vertreten durch Ochsenlende, Kalbsrückcn und Gänsebraten, Oesterreich-Ungarn durch Fasanen und Prager Schinken; Italien durch Polenta, Makronen und Oliven, Frankreich durch Trüffeln, Wach- tclpasteten, Poularde, Artischocken, Rußland durch Kaviar, Renntierrücken, Bärenschinkcn und Sterlett, England durch Roastbeef, Schildkröten - Ragout, Plumpudding, Holland durch Hummern und Austern, Amerika durch Präriehüh- ner und Corned Bees, Spanien durch Langusten, Salmi von Rebhühnern und Lammrücken. (Tresd- An-.) Ein trauriges Familiendrama bildete den Gegenstand einer Verhandlung des Tetmolder Schwurgc- rtchts. Ter Ziegler Ernst; Brand aus Belle war angeklagt, seinen 82 jährigen Vater durch Fußtritte- so mißhandelt zu haben, daß der alte Mann an den erlittenen Verletz ungen gestorben ist. Ter 39 jährige Angeklagte wohnte mit seiner Frau im Hause des Vaters, mit dem er sich von jeher sehr schlecht vertragen hatte. Am 1- Dezem ber kam es im Wohnzimmer des Alten zu einem erreg ten Wortwechsel über eine Pachtforderung des Vaters an den Sohn. Nach der Darstellung des Angeklagten hat er, durch höhnisch Worte des Vaters in große Erregung geratend, diesem mit seinen schweren, mit Nägeln be schlagenen Lederschuheu einen Tritt vor den Leib versetzt, so daß der Alte auf das Sofa zurückflog. Als der Vater dann wieder aufsprang und ihn hinauswies, Hobe er noch einmal mit dem Fuß nach ihm gestoßen; worauf der Vater rücklings üben einen Stuhl stürzte und mit die sem zu Boden fiel. Den am Boden Liegenden habe er dann nochmals gegen den Brusttasten getreten. Sein Vater habe gerufen: „O Gott, v Gott!" worauf er, der Sohn, aus der Stube gegangen sei. Nach einer Viertel stunde habe er, da ihm das Gewissen schlug, durchs Fenster in die Stube gesehen und wahrgenommen, daß der Vater, den Kopf in die Hand gestützt, in der Svfa- ecke saß. Am Nachmittag des nächsten Tages habe seine Frau den Vater tot im Bette gefunden. Bei der Obduk tion der Leiche wurde der Bruch zweier Rippen, größere Blutaustritte in Brust- und Bauchhöhle und eine akute Bauchfellentzündung festgestellt. Letztere ist nach Ansicht der Aerzte als die nächste Todesursache und direkte Folge der Mißhandlung anzusehen. Tie Leumundszeugen schil- dein den Angeklagten als einen fleißigen, gutmütigen und beliebten, aber jähzornigen Mann, während dem Erschlagenen keineswegs ein günstiges Zeugnis ausge stellt wurde. Er wird geschildert als ein brutaler und „knickeriger" Mensch der seine Frau und Kinder roh mißhandelt und nicht genügend für seine Familie ge sorgt habe. Tie Geschworenen sprachen den Angeklagten der Körperverletzung mit tödlichem Ausgange schuldig, billigten ihm aber mildernde Umstände zu. Tas Urteil lautete auf drei Jahre Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten.Untersuchungshaft. Ein altes märkisches Fest, bei dem ein alter Brauch wieder zu seinem Rechte kam, ist am Sonntag Jn- vocavit in Kyritz gefeiert worden: es ist das sog. Base witz-Fest. In grauen Zeiten belagerte- der Ritter Base witz Kyritz. Ter Edle grub einen unterirdischen Gang nach der Stadt, der bei der Kirche mündete. Tort aber hatte mau längst den Braten gerochen, und der Ritter wurde gebührend in der Kirche empfangen und dann mit Hirse brei „totgefttttert". Seitdem wird an jenem Sonntage jeder Besucher der Kirch: mit einem guten Stollen emp fangen oder vielmehr er bekommt ihn (fürsichtigerweise^ nach dem Gottesdienst. Mit dinem großen Korbe hat sich am Ausgange der Kirchendiener aufgepflanzt, der dann die Kirchgänger mit dem duftenden Gebäck beglückt. Am Sonntag Jnvvcavit ist in der Kirche in Kyritz — so wird geschrieben — immer der Besuch merkwürdig zahl reich Tie Verteilung der Verbrechen auf die Wochentage. Tas „Reichs-Sanitätsblatt" in Oester reich hat eine beachtenswerte Statistik über die Vertei lung der Verbrechen auf die einzelnen Wochentage gelie fert. Als Material dienten die Angaben der Polizei in Niederösterreich über die dort während der letzten Jahre geschehenen vorsätzlichen Uebeltaten. Ter daraus berech nete Durchschnitt ergab folgende Zahlen für die einzelnen Wochentage: 125 am Montag, 69 am Dienstag, je 62 am Mittwoch und Tvnnershag, 48 am Freitag, 103 am Sonn abend und 254 am Sonntag. Erklärt wird die verschie dene Häufigkeit für die einzelnen Wochentage aus dem Genuß von Alkohol. An Sonntagen, wenn die Wirtshäuser am meisten besucht werden, geschieht auch die größt« Zahl von Vergehen und Verbrechen, und am Montag stehen die Leute noch unter dem Einfluß des Alkiohvlmißbrauchs vom Tage zuvor. Ter nächstdem gefährlichste Tag ist der Sonn abend, wenn die Löhne ausgezahlt werden, obgleich dann für den Trunk nur noch einige Abendstunden zur Verfüg ung stehen. Tie Gesellschaft der Aerzte in Wien hat den Beschluß gefaßt, den Inhalt dieser Ermittelungen in einem Flugblatt zu veröffentlichen, das unter die Arbeiter ver teilt werden soll. Technisches. * Neuerung an Körben. Bei Körben besteht der Uebelstand, daß der Bodenrand starkem Verschleiße durch Stöße beim Aufsetzen und durch Gleiten auf dem Fußboden ungeschützt ausgesetzt ist. Sobald aber der Bo denrand zerstört ist, fällt der an sich noch! ganze Boden heraus und der Korb ist trotz des noch guten Zustandes des Bodens und des Mantelgeflechtes unbrauchbar. Den« Uebelstande völlig und in billiger, einfacher Weise abzu helfen ist ein neuer Schoner für Ktorbbvdenränder be stimmt, welcher zu mehreren um den Bodenrand verteilt angeordnet wird und im wesentlichen aus einem U-förmig gebogenen Metallstück, z. B Stahlblech besteht, dessen ge bogener Teil verhältnismäßig breit ist und den Bvden- rand umfaßt. Ter neue Schoner wird sowohl für fertige Körbe zum Einschlagen in das Geflecht, als auch zum Einbringen ins Geflecht bet der Herstellung der Körbe ausgebildet. Im ersteren Falle sind die freien, Enden
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