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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190505183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-18
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1905
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Dmck NN» v«1«, w« s Winterlich di «ies«. — Mr di« skdekbm «mtmirMch: Her»«»« Tchmidt in Riese. nn Deeeer-te», 18. Mei 190S, «drees 58. Jetzr» AcksN in Wil M Intipih Dat „Dresdner Journal- brachte in seiner gestrigen Ausgabe folgende Veröffentlichung, vyn der wir bereits in kurzem Auszuge Mitteilung machten: Dresden. 16. Mai. Der neulich erwähnte Vertrag, den in Vollmacht Gr. Majestät des Königs der Herr Staat«. Minister Dr. Otto am 5- d. M. in Florenz mit der Frau Gräfin Montignoso abgeschlossen hat, ist von Gr. Majestät genehmigt und die vollzogene Genehmigungsurkunde gestern an die Frau Gräfin abgesendet worden. Inzwischen ist der Frau Gräfin Montignoso auch die von ihr beantragte Ent- lassung .aus dem sächsischen StaatsangehörigkeitSverbande von der Kreishauptmannschaft Dresden erteilt worden. Wir lassen im nachstehenden den Wortlaut des Vertrags und der Genehmigung folgen: Zwischen Deiner Majestät dem König« Friedrich August von Sachsen, — vertreten durch Allerhöchstseinen Vevollmächtigten, den Staatsminister Dr. Otto auS Dresden — und der Frau Gräfin Luisa von Montignoso. zur Zeit in Florenz, ist zum Ausgleich der Differenzen, die seit einigen Monaten zwischen ihnen schweben, heute folgendes vereinbart worden: 1) Seine Majestät der König überläßt der Frau Gräfin die kleine Prinzessin Anna Mönica Pia noch bis zum 1. Mai 1906. Die Fran Gräfin verpflichtet sich, nach dem 1. Mai 1906 die Prinzessin der von Seiner Majestät dem Könige an sie hierzu abgesandten Vertrauens Person un weigerlich herauSzugeben; eS bleibt ihr jedoch fretgestellt, die Uebernahm« der Prinzessin auch schon vor jenem Zeitpunkte zu fordern. Solange die Frau Gräfin die Prinzessin in ihrer Hand behält, wird ihr zu den Unterhaltskosten ein Beitrag in der gleichen Höhe, wie die letzten Monate hin durch, daS ist in Höhe von 200 M. monatlich, gewährt. 2) Die Frau Gräfin verzichtet auf ihre Staatsange hörigkeit im Königreiche Sachsen. Sie verpflichtet sich, eine den Verzicht enthaltende schriftliche Erklärung an die Kreis hauptmannschaft zu Dresden zu richten und bei der Unter schrift dieses Vertrags dem Bevollmächtigten Seiner Majestät einzuhändigen. Sollten außer dieser Erklärung noch weitere Förmlichkeiten zu erfüllen sein, so wird die Frau Gräfin auch diese erfüllen. Die Frau Gräfin verspricht zugleich, daß sie auch künftighin niemals die Aufnahme in den Ver band eines deutschen Einzelstaates nachsuchen wird. 3) Seine Majestät der König erteilt hiermit die Zu- sage, für die Zett nach dem 1. Mat 1906 und unter der vedtngung, daß alsdann die Prtnzesstn Anna Montca Pta an Allerhöchstthu heraus gegeben sein wird, ein Wiedersehen der Frau Gräfin mit den gemeinschaftlichen Kindern jedes Jahr einmal stattfinden und die dazu erforderlichen Vor- kehrungen treffen zu lassen. DaS Nähere über Zett, Ort und Ausdehnung der Zusammenkünfte, und wenn es nicht möglich wäre, alle Prinzen und Prinzessinnen zusammen auf einmal der Frau Gräfin zuzuführen, das Nähere über die Auswahl der Kinder zu bestimmen, behält Sich Seine Majestät der König vor. Der Bestimmung dieser Einzel heiten wird jedesmal eine Vernehmung deS Königlichen Kämmereramt» mit der Frau Gräfin vorangehen. 4) Die für die Frau Gräfin im Artikel III deS Genfer Vertrag« vom 9. Januar 1903 auf jährlich 30000 Mk. festgesetzte Rente ist auf die Zeit vom 1. Februar 1905 ab nicht gezahlt worden. Ge. Majestät der König wird ver fügen. daß die Rente auf die letzverflossenen drei Monate alsbald nach Genehmigung de« Vertrag« nachgezahlt werde. 5) Für die Zeit vom 1. Juni 1905 ab wird die Rente zu gunften der Frau Gräfin auf 40000 Mk. im Jahre er höht. Wa« von der Rente in den Artikeln HI, IV, V de« Genfer Vertrag» vom 9. Januar 1903 vereinbart worden ist, gilt unverändert auch für die um 10000 Mk. erhöhte Rente; insonderheit bleibt in Geltung, daß di« Frau Gräfin der Rente für verlustig erklärt werden könnte, fall« ste ver letzende Aeußerungen in der Presse von sich geben oder wenn ste etwas unternehmen sollte, wa« geeignet wäre, dem Königlich sächsischen Hof und dem sächsischen Volke gegenüber öffentliche« AergerniS zu erregen. Die Erhöhung der Rente bleibt übrigen« davon abhängig, daß der unter 2 bezeichnete Verzicht perfekt wird und die Frau Gräfin die Staatsangehörigkeit in einem deutschen Einzelstaate nicht wieder erwerben wird. 6) Die vorstehenden Abmachungen sind nur giltig, wenn Se. Majestät der König allerhöchst seine Genehmigung schriftlich dazu erteilen wird. Sie werden insgesamt hin fällig, dafern die der Frau Gräfin durch das Kämmereramt Sr. Majestät zu übermittelnde Genehmigungsurkunde nicht längstens bis zum 17. Mai 1905 in Dresden zur Post ge geben würde. Die Genehmigung kann nicht auf einzelne Teile des Vertrages beschränkt werden, sondern muh den Vertrag im ganzen umfassen. Florenz, den 5. Mai 1905. Gräfin Luisa Montignoso. Dr. Viktor Otto. * * Wir, Friedrich AugustDoon Gotte« Gnaden König von Sachsen, rc. re. re. U erteilen hiermit zu dem Vertrage, den unser Bevoll mächtigter, der Staat«minister Dr. Viktor Otto, mit der Frau Gräfin Luisa Montignoso unter dem 5. Mat 1906 zu Florenz abgeschlossen hat, und zwar zu allen Teilen des Vertrage« die für un« vorbehaltene Genehmigung. Wir befehlen zugleich, daß unser Kämmereramt diese Urkunde unverzüglich an die Frau Gräfin Montignoso in Florenz, via venedetto da Fojano 1, mittel« eingeschriebenen Briefes zur Post gebe. Gegeben zu Dresden, den 16. Mai 1905. (gez.) Friedrich «ugnft. (gez) Georg ». Metzsch. Aufstand in Deutsch-Südwestafrika. Ter Beginn des Witboi-AufstandeS. lieber den Beginn des Witdot - Aufstandes hat der Feldwebel Beck, der nach dem Fortretten des Herrn von Burgsdorfs das Ortsvommandv in Gibevn hatte, einen Bericht geschrieben, der im amtlichen „D. Kol.-Vl." ver öffentlich» wird. Da dieser erste Tag deS Aufstandes viel umstritten und es im besonderen dem BezirkSamtmann lebhaft zum Borwurf gemacht worden ist, daß er vhn! Warnung an die Farmer fortritt, seien hier der Bericht . über seine letzten Anordnungen wiedergegeben: „Rach einigen Anordnungen über das sofortige Satteln der Pferde usw. sagte er z!u mir: „Beck, kom men Cie mal hier in den Pferdekraal", worauf wir dort in eine Ecke; gingen und er mir folgende Mitteilung machte: „Heute nachmittag ungefähr um 3V» Uhr waren Camuel Isaak und Petrus Jood bei mir und zeigten mir einen Brief ihres Kapitäns, welchen sie gestern nachmittag erhalten haben. Ter Kapitän teilt darin seinen Unterkapitänen mit, daß er jetzt fest entschlossen sei, mit der deutschen Regierung einen Ärieg zu be ginnen, da er nicht mehr verpflichtet sei, sein Wort zu halten, denn die Regierung täte es auch nicht; im Ge genteil, sie mische sich fortgesetzt in seine Angelegen heiten, ließe seine Leute in den Kriegen totschießen und versammele im Süden so viele Truppen, daß er annehmen müßte, die Regierung meine es auch nicht mehr ehrlich" Tes weiteren sagte Herr von Burgsdorfs: „Beck, ki88L6i' öM, MMr. M r» UsLss L« Lsrrsl LchlLsr «wpüadät «ot» <LMVs> 12 Auf dem Almetthofe. rar VsNAlvtAAtzs rv» «at« «jxaaa» VsrmLIv« tlrsi-n-, rnr rar vo» Vmüstmv, Lsrmtumx ikrsr aj» VchMlrUstsUs vacl mir rnr LrVUAAAK laukenäsr Rseturvnxen mit no6 olm» OAsell-VsrilsiLL , ESt L»- «»4 VÄKiäktteck«, rmä vov- E KZAkKiMAKLLÄdtti-SA Ovirxorm, VivrÄiDäeMK-LewE L. x^oelta» Er VHKTk? lbl HZlLA VE von /uLtjirauoGM, 8»- SSE 2ÄA- vnr. Viv!ä«vL«Loxss nev.), «an Vvpotti, von Kolävrn mir Verzinsung Roman von Ewald August König. 109 „Und glaubt Ihr, in der Fremde ein Unterkommen zu finden?" fragte der Förster. „DaS hoffe ich zuversichtlich! Und nicht da» allein, son dern auch Ruhe und Frieden." Der Förster schüttelte ungläubig da» Haupt. „Ihr werdet Euch getäuscht sehen," sagte er, „die Zei- ttingeu posaunen heutzutage alle» au», manwird auch in der Fremde die Verbreche» Eures Vater» erfahren." „Ich fürchte da» nicht, aber wie e» auch sein mag, ich sage noch einmal: den Weg, der vor un» liegt, muß ich gehen. ES gibt «ine Stimme im Innern, der man folgen muß, so sehr man sich auch dagegen sträubenmag, vielleicht kennt Ihr da» nicht." „Doch, doch, und wenn ich dieser Stimme folgen dürfte, wäre ich unsagbar glücklich." Sie senkte die Wimpern und wiegte mit schmerzlicher Miene da» Haupt. „Da» ist vorbei!" sagte ste. „Vorbei?" erwiderte er,, und in seine» treuherzigen Auge» blitzte e» lebhaft a»f. „Bei Gott nicht, Brvni, wenn Ihr nnr wollt! Ich wollte niemand raten, meiner Fra» ein schiefe» Gesicht zu zeigen oder ein Wort über sie zu reden, da» er nicht verantworten könnte, und ob Ihr auch da» Kind eine» Verbrecher» seid, ich würde Euch deunoch auf den Händen tragen." Sie reichte ihm über den Tisch binttber die Hand und «in Wanner Strahl traf ilm auS phreu dunklen Augen. ^.Ich danke Euch au» tiefem Herzen," sagte sie bewegt, „ich weiß, wie treu und ehrlich Jhrj e» mit nckr meint, aber e» kann nicht fein." Er hielt ihre Hand fest und an» jedem Zng seine» Ge- ficht« sprach die Opfersreudigkeit inniger Liebe. „Weil Ri- charb Sonnenburg jetzt znrückk«hren wird?'fragte er in schmerzlichem Ton, aber ohne Bitterkeit. „Nein, deshalb sicht, auch dieser Traum ist zu Ende. Bi» an das Ende der Welt, in Rot und Elend wäre ich dem geliebten Mann freudig gefolgt, aber ich darf und will ihm nicht zumuten, die Tochter de» Mörder» al» seine Gattin heimzusühren." „Er wäre ein Lump, wollte er deshalb sein Wort bre chen!" sagte der Förster. „Ich glaube nicht, daß er e» tun würde, aber später könnte er bereuen, da» Kind de» Verbrechers an sich ge kettet z» haben, und da» würde mich namenlos unglück lich machen. ES kann und darf! nicht sein, und deshalb will ich fort von hier; wenn er kommt, soll er Mich nicht «lehr finde»." „Fände er Euch al» meine Frau ..." „Nein, nein, auch da» nicht," sagte sie entschlossen, „macht e» mir nicht schwer, von dem schönen Traum zu scheiden l Mein Vater wird nun nicht mehr au» dem Ge fängnis zurückkehren, er ist tot für mich, und er darf mir keinen Borwurf machen, wenn ich ihn verlasse. Richard Sonuenburg wird vielleicht von aller Schuld freigesprochen und dann auch ein vermögender Mann werden, und Erich wünsche ich, daß Ihr ein brave», treue» Weib findet, da» mit seiner Liebe Euch so glücklich macht, wie Ihr e» zu werden verdient. Und nun möchte ich Such um eine Ge fälligkeit bitten, e» ist die letzte, die Ihr mir erzeige» könnt" „Was e» auch sein möge, Brom, ich werde mich glück lich schätzen, Euch einen Dienst leisten -»können," erwi derte er, seine Hand aus ihren Arni legend, „in den Tod würde ich für Euch gehe»«, wen» da» Euch glücklich machen könnte." Ein schmerzlich wehmütige» Lächeln umspielte ihre Lip pen, sie wich seinem Blicke au», der voll tiefer Innigkeit auf ihr ruhte. „Ich danke Euch," fuhr sie fort, „e» ist kein schwerer Dienst, wa» ich von Euch fordere. Kommt morgen früh hierher, Ihr werdet hier zwei Briese finden, versprecht mir, ste sofort und sicher zu befördern." „Und Euch werde ich dann nicht mehr hier finden?" fragt« der Förster bestürzt. „Nein, ich gehe noch in der Nacht fort, morgen bin ich schon eine weite Strecke von hier entfernt. Ich mag die neugierigen Fragen der Leute nicht hören, ihre schaden frohen Blicke nicht sehen, mag mir nicht von ihnen Mitt und Trost znsprechen lassen, weiß ich doch zu gut, daß das Herz keinen Anteil hat an de» glatten Worten." „Aber in der N.icht nnd so ganz allein . . „Die Nacht ist mondhell und ich fürchte mich nicht." unterbrach Brom ihn ruhig, „wer sollte auch nur, einer Unglücklichen, ein Leid antun wollen?" „Und niemand soll erfahren, wohin Ihr geht?" „Nein, später wird e» ja doch an den Tag kommen!" „Und wen» habe ich die Briefe zu bringen?" „Einen dem Untersuchungsrichter in der Stadt, der an dere ist an Richard Sonuenburg adressiert, der wohl mor gen schon da» Gefängnis wieder verlassen wird." „Zuvor muß die Schuld Eure» Vater» bewiesen sein." „Der Vater hat mir versprochen, seine Schuld zu be kennen; wenn er e» noch nicht getan hat, so sagen Sie dem Richter, er möge ihn an diese» Versprechen erinnern. Und nun wollen wir Abschied nehmen, Förster, noch ein mal habt Dank für alle Freundschaft und Güte, und be wahrt mir ein gute» Andenken. Wenn die Menschen später einmal schlecht von mir reden sollten, dann verteidigt mich." „Wozu wäre da» nötig?" erwidere er, ihre beiden Hände fest in den seiniaen haltend und mit einem Blicke voll inniger Liebe ihr in die Auge» schallend. „Niemand kanp Euch böse» nachsagen, und wa» Euer Vater ver brochen hat, da» braucht Ihr wahrlich nicht zu verant worten. Biel wird mir fehlen, wenn ich Euch nicht mehr sehe, aber tadeln kann ich Suren Entschluß nicht; auch ich glaube, daß e» besser ist, Ihr verlaßt die Heimat, mvl hätte ich gewünscht, daß der Mann, den Ihr noch immer liebt, Euch begleitetes „Das kann nicht geschehen!" „Vielleicht doch! Wartet, bis er wieder in Freiheit. .7 „Nein, nein, hätte ich ihn wiedergeseheu,so würde mir der Schritt noch schwerer werden. Lebt wohl, Micher, möget Ihr glttckltch werden l" 187^»
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