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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190507148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-14
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1905
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—* Die 34. Wanderversammlung deS Deutsche» Photographen-Vereines wird vom 14.—18. August in Darmstadt abgehalten. Die damit verbundene Aus stellung bleibt bis zum 27. August d. I. auch für da» größere Publikum geöffnet. Nähere Auskünfte und Pro gramme werden jederzeit von dem Vorsitzenden des Deut schen Photographen-Vereines, Herrn Karl Schwier, Weimar, sowie auch von dem Vorsitzenden des Arbeitsausschusses, Herrn Dr. E. W. Büchner, Darmstadt, erteilt. — Vor kurzem wurde die Nachricht verbreitet, mehr fach auch kommentiert, daß das sächsische Kriegsministerur» die Einführung eines sächsischen Automobilkorps nach preu ßischem Muster plane. Wie jetzt verlautet, war diese Nach richt zum mindesten versrüht. Zurzeit wenigstens wird im sächsischen Kriegsministerium nicht an die Errichtung eine» sächsischen Automobilkorps gedacht. —Eine für alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleich interessante Entscheidung von prinzipieller Bedeutung fällte soeben der Strafsenat des K. S. Oberlandesgericht» unter dem Vorsitz des Senatspräsidenten Kurtz. Die Lage des Königreichs Sachsen als Grenzstaat bedingt eine beson ders scharfe Ueberwachung der zahlreichen, die sächsische Grenze überschreitenden Ausländer auS Oesterreich in Bezug auf etwaige anhaftende ansteckende Krankheiten. Die sächsische Staatsregierung erließ nun im Jahre 1894 ein Gesetz, be treffend die an Ausländern vorzunehmende Schutzpocken impfung. Alle Ausländer sind darnach verpflichtet, sich, sobald sie sieben Tage in Sachsen weilen, impfen zu lassen. Die Kontrolle, ob dieser Vorschrift auch nachgekommen wüd„ ist natürlich eine sehr schwere und um das Gesetz wirk samer anwenden zu können, erließ der Rat zu Leipzig et»L Bekanntmachung, nach welcher die Arbeitgeber verpflichtet sein sollen, die bet ihnen in Arbeit tretenden ausländische« Arbeiter sofort dem Meldeamte anzuzeigen. Die Arbeit geber sollen nach der Bekanntmachung für rechtzeitige* Impfung verantwortlich sein, sie sollen über die Ausländer über ihre Herkunft Listen führen, um auf diese Weise ein« Nachschau der Geimpften und noch zu impfenden Arbeiter zu ermöglichen. In den sächsischen Industriestädten ist der Zu- und Abgang von ausländischen Arbeitern namentlich auS Böhmen ein sehr lebhafter, insonderheit in Leipzig, Chemnitz, Dresden und Plauen i. V. Die Arbeitgeber empfanden eS nun als eine Belästigung, über die auslän dischen Arbeiter eine Kontrolle auSüben zu sollen, ob die Arbeiter geimpft sind oder nicht. Der Leiter eine» große» Leipziger industriellen Etablissements, Fabrikdirektor Liebrck, hatte nun unterlassen, eine von ihm engagierte galizische Arbeiterin, welche aber schon vorher in zwei anderen Leip ziger Fabriken, der Leipziger Wollkämmerei und den Eurritz- scher Ztegelwerken, beschäftigt gewesen war, dem Einwohnei- Meldeamte als „Ausländerin" anzumelden. Die Arbeiter i« war bereit» im Jahre 1902, al» sie au» Galizien nach Deutschland kam, mit Erfolg geimpft worden und au» diesem Grunde hatte der Fabrtkdirektor die Anmeldung unterlassen. Die Folge dieser Unterlassung war ein Stras- mandat. Die Gerichte in Leipzig, denen die Sache -uo^ Der Verein steht nunmehr im 58. Jahre seines Bestehens. Möge er auch in Zukunft gedeihen und zum Wohle seiner Mitglieder und der Allgemeinheit segensreich weiterwirken! — Wegen der eoent. anzulegenden Familengär- ten auf dem Pfarrlehngrundstück an der Klosterkirche, er läßt der Stadtrat im amtlichen Teil d. Bl. heute eine Bc- kanntmachtung. Auf dieselbe seien Interessenten hiermit hingewiesen. —y. Tie hieutigc und letzte Verhandlung der vierten diesjährigen Sitzungsperiode des Königs Schwurgerichts Tresden betraf eine Anilage gegen die 47 Jahre alte, aus FuchHhmn gebürtige, zuletzt in Shvehla wohnende So phie Marie Kön'rg geborene Michael wegen betrügerischen Bankcrotts und Meineids. Frau König betrieb seit dem Jahre 1899 in Strehla ein Vaugeschfift. Dasselbe rentierte nicht, die König wurde vielfach verklagt' und auch ergeb nislos ausgepfändet. Nachdem die Angeklagte spätestens am 25. März 1904 ihre Zahlungen eingestellt und das Geschäft an ihren Stiefsohn veräußert hatte, sind von ihr, in der Absicht ihre Gläubiger zu benachteiligen, eine An zahl Kleidungsstücks Wäsche und sonstige Utensilien heim lich beiseite geschafft, nndlHOO Mark auf den Namen ihrer Tochter Martha bei der Sparkasse in Meißen Ungezählt worden. Zu der Anmeldung des Konkurses ist cs' nicht gekommen. Am 24. Juli 1904 leistete Frau König vor dem K. Amtsgericht Riesa den Offenbarungseid. Hierbei hat die Angeklagte die von ihr beiseite geschafften Sachen und die 400 Mark in dein Vermögensverzeichnisse nicht mit aufgeführt, aber trotzdem beschworen, sie habe ihr Vermögen vollständig angegeben. Die Angeklagte wurde wegen fahrlässigen 'Falscheides und betrügerischen Banke rott, unter Annahme mildernder Umstände, zu 5 Mona ten Gefängnis verurteilt. Tie Strafe gilt als verbüßt. —* Wie alljährlich, wird die Oekonomische Ge sellschaft im K. S. zu Dresden (Geschäftsstelle: Wiener platz 1, Eingang 0. 1) auch dieses Jahr und zwar am 10. November, eine Ausstellung für Braugerste mit Preis- bewerb veranstalten. In der daran anschließenden Gesell- schaftSoersammlung wird Herr Brauereibesttzer Kommerzien rat Haase auS BreSlau einen Vortrag über seine Grund sätze deS GerstenbaueS und der Beurteilung der Braugerste halten unter gleichzeitiger Vorführung seiner hochinteressanten Gerstenmuster. Diese Veranstaltungen sind für die säch- fischen Landwirte von größter Bedeutung, indem bei dieser Gelegenheit nicht nur eine hervorragende Autorität auf dem Gebiete der Brauindustrie von der Qualität der säch sischen Gerste Kenntnis nehmen wird, sondern auch ganz neue, die Interessen der Brauerei und der Landwirtschaft vereinigende Anschauungen über die Gerstenkultur und die Beurteilung der Braugerste entwickeln wird. ES erscheint deshalb richtig, daß bei der geplanten Ausstellung ein mög lichst umfangreiches und befriedigende» Bild de» sächsischen OerMcheS und Sächsisches. Riss«, 14. Juli 1905. — In der Generalversammlung des Gkwerbever- eins, die am 12. Juli abends im Ratskeller abgehalten wurde, gab der Vorsitzende, Herr Zigarrenfabrikant Thal heim, den erschienenen Mitgliedern zunächst Kenntnis von verschiedenen Eingängen. Darunter befand sich auch eine Zuschrift von der Gewerbekammer zu Dresden, die den Ge- werbeoerein auffordert, sich gutachtlich darüber zu äußern, ob es in seinem Interesse läge, daß die beiden Jahrmärkte in Riesa um je einen halben Tag (den Dienstag.Nachmit tag) verlängert würden. Nach längerer Besprechung der Anlegenheit wurde beschlossen, der Gewerbekammer mitzu teilen, die Gewerbetreibenden, die Mitglieder des Gewerbe vereins sind, vermöchten das Bedürfnis einer Jahrmarkts- Verlängerung in Riesa nicht anzuerkennen und wünschten, es möchte hinsichtlich der Dauer unserer Jahrmärkte die' jetzige Einrichtung bestehen bleiben. Mit der Durchsicht üezw. Neubearbeitung der Vereinssatzungen wurden drei der anwesenden Herren beauftragt, die später dem Vereine über ihre diesbezügliche Arbeit Bericht erstatten werden. Der Schriftführer, Herr Stations-Vorsteher Schulze, trug deu Jahresbericht vor. Am Jahresschlüsse betrug die Zahl der Mitglieder 232. Es haben im verflossenen Jahre 9 Versammlungen und 7 Ausschußsitzungen stattgefunden. In den Versammlungen sind Vorträge abgehalten und ge- werbliche Neuheiten vorgezeigt worden. Ein Ausflug hat nach Döbeln stattgefundev. Die Vereinsoergnügungen be standen in der Feier des Stiftungsfestes und zwei Familien- «benden. Vortragender gab ein anschauliches Bild vom Leben im Vereine, der auch im verflossenen Jahre seinen Zweck erfüllt hat, wenn auch heroorgehoben werden mag, daß der Besuch der Vereinsoersammlungen ein regerer sein sollte. Im übrigen wurde auch des Umstandes gedacht, .daß die anhaltende Trockenheit des vorjährigen Sommers auch viele Gewerbe und Gewerbetreibende dadurch ungünstig beeinflußt habe, daß die Schiffahrt auf der Elbe lange Zeit hat stillstehen müssen. Beschlossen wurde, auch im neuen VerelnSjahre 30 Mark zur Stadtbibliothek — die Gewerbe vereinsmitglieder sind bei der Entnahme von Büchern von der Zahlung von Lesegeld befreit —, 20 Mark zur Be- jchaffung von Anerkennungsgaben an würdige Schüler der Gewerblichen Fortbildungsschule und 6 Mark an die PreuSker- Stiftung in Großenhain auS der GewerbeoereinSkasse zu ahlen, wie auch wieder auf zwei Exemplare der „Gewerbe- chau" und auf vier Exemplare der Leipziger „Illustrierten Zeitung" zu abonnieren. Auch bleibt der Verein körper- chaftliches Mitglied der Gesellschaft zur Verbreitung von Solksbildung. Die von Herrn Kaufmann Hartmann vor- tztlagene Jahresrechnung wies nach, daß da» Varvermöqen es Verein» zur Zeit etwas über 3800 Mark beträgt. Da», kapital der Liebscher-Stiftung, ursprünglich 200 Mark, ist' GerstenanbaüeS gegeben wird und zwar nicht nur durch ur Zeit auf 242,83 Mark angewachsen. Die bereit» ge-. die Zahl und Qualität der ausgestellten Muster, sondern »lüfte Rechnung, gegen die Erinnerungen nicht gezogen insbesondere auch durch ein entsprechendes Angebot von -"den.sind, wurde von der Versammlung rtchtiggesprochar. verkäuflicher Ware. O 161. Freitag, 14. Inti 1S0S, adeuSS. 58. Fahr, D-r» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Btrrteljilhrltcher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition tu Riesa 1 Mark KO Psg., durch unser« Tritz.» frei tn» Hau» 1 Mark SV Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalt«« 1 Mark 68 Ps.g, durch den Briefträger frei tn» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MouatSabonuemrnt» werden augemnnumr Anzeigen-Annahmr für die Nummer dr« Ausgabetage» dt» Vormittag» S Uhr obu« Gewähr. Druck und Verlag v n Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe-Straße 8S. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. Angebotsformulare können im Stadtbauamt gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden und sind auSgefüllt bis Sonnabend, de« SS. Juli vormittag» 10 Uhr im Bauamt einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte volljährige Vertreter dec Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung aller Angebote behalte» wir unS vor. Riesa, den 13. Juli 1905. Der Rat der Stadt Riesa. Bürgermeister vr. Dehne. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 424 seines Handelsregisters Die Firma ' Fritz Peschelt in Riesa und als deren Inhaber den Kaufmann Fritz Hugo Peschelt in Riesa eingetragen. Angegebener Geschäftszweig: Handel mit Kolonialwaren, Spirituosen und Farben. Riesa, den 13. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 15. Juli dss. Ihrs., von vormittags 8 Uhr ab gelangen auf der Freibank im städtischen Schlachthof ca. 5 Zentner Schweinefleisch in gekochrern * Zustande zum Preise von 45 Pfg, sowie 30 ßg ansgelafleueS Schweinefett zur» Preise von 50 Pfg. pro hx -um Verkauf. Riesa, den 13. Juli 1905. Die Direktion deS ftiidt. SchlachthofeS. Meißner. ES ist angeregt worden, auf dem ehemaligen Pfarrlehngrundstücke an der Kloster kirche Kamtliengärten und einen großen Kinderspielplatz herzurichten. Bor Weiterem geben wir dies hiermit bekannt und ersuchen die Einwohner, die geneigt sind, einen Garten zu pachten, sich an RatSstelle hier, Zimmer Nr. 4, zu melden, wo auch der angefertigte Plan eingesehen werden kann und nähere Auskunft erteilt wird. Der Rat der Stadt Riesa, am 13. Juli 1905. Bürgermeister vr. Dehne. Die zur Errichtung eines RealProgyMNafiumS erforderlichen gelangen hiermit zur Bewerbung für einheimische Gewerken zur Ausschreibung. Die Werkzeichnungen hierüber, sowie die Bedingungen, die dem abzuschließenden Vertrage zu Grunde zu legen sind, liegen im Bauamt zur Einsichtnahme aus. 'M W l Riesaer OTagMat FernfprechslÄe Nr. ,0. nnd Anzeiger «ist Aiychtt). -.7^7^ Amtsblatt der König!. Umtshauptmmmschaft Grokenhai», des KSnigl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa.
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