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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190507154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-15
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1905
- Autor
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«. Gautzsch, Kassierer. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede»' Tag Abend« mit «»«nähme der Sonn« und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark KV Psg., durch unsere Trüg« frei in« Hau« 1 Mark SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark Sk Ps.g, durch den Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch Monatikabonukmrut« «erden angenommen. Anzrigen-Annahme für dir Nummer de« Auggabetage» bi« vormittag« V Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe-Straße SV. — Für dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa.' Bekanntmachung. Das auf's 2. Quartal fällig gewesene Schulgeld, desgl. Kortbil-ungsschulgel- ist spätestens bis zum 25. Juli d. I. bei Vermeidung der ErinnerungSgebtthren bei Unterzeichnetem zu entrichten. Gröba, den 15. Juli 1905. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vormittags s Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertlickes und SächfischeS. Riesa, 15. Juli 1905. — Das König!. Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts hat in Rücksicht auf die absonderliche Kürze des laufenden Sommerhalbjahres beschlossen, die dies jährigen Michaelisferien der Gymnasien, Realgymnasien, Realschulen, Seminare und höheren Töchterschulen um eine Woche hinauszuschieben, sodaß das Sommerhalbjahr mit dem 29. September 11 Uhr zu schließen, das Winterhalbjahr mit dem 9. Oktober 8 Uhr zu beginnen hat. Die Direk tionen sind ermächtigt worden, Schüler, die mit dem 1. Ok tober in die Armee, in einen bürgerlichen Beruf oder in eine mit dem 1. Oktober das Winterhalbjahr beginnende Schule eintreten wollen, nach Befinden bereits einige Tage vor dem 29. September zu entlassen. — Eine totale Sonnenfinsternis findet am 30. August statt, die in Deutschland allerdings nur teil weise zu sehen ist, so daß etwa acht Zehntel vom Durch messer der Sonne durch den Mond versteckt werden. Da- gegen wird die Finsternis in bestimmten Erdgebieten total sein; die Sonne versteckt sich dort völlig hinter dem Mond und erlaubt dann, in ihrer näheren Umgebung Forschungen anzustellen, die zu anderen Zeiten wegen der allzu großen Strahlenfülle unmöglich sind. — Zur B c r' k e h r K l a g e auf dcr Elbc wird dem ,„Sckiff" untcrm 11. Juli aus Aussig geschrieben: Tie Braun kbhlenverladüngcn haben in der vergangenen Woche ein tägliches Turchschnittsgnantum von etwa 350 Wag gons ergeben Auch für die nächste Zeit dürften sich diese Ziffern nich^ wesentlich ändern, denn eK ist trotz des nie deren Wasserstandes immer noch' ziemlich lebhafte Nach frage und Kahnraum etwas mehr hevangekominen, sodaß die Nachfrage bisher gedeckt werden Tonnte. Tie Frachten sind unverändert geblieben, wie zuletzt" berichtet. Auch an den Staffeln, wie zuletzt, hat sich nichsts geändert. Tic felben betragen je Zentimeter über Normal bis 50 resp. <>5 Zentimeter je Tonne. und Zentimeter 1 Pfg., von 'Normal bis 20 Zentimeter unter Normal 1'/-- Pfg-, unter 20 Zentimeter unter Normal 2 Pfg. per Tonne und Zenti meter. — An den französischen Herbstzibuugen werden dies mal eine Anzahl deutscher Offiziere als Zuschauer teil nehmen. Von sächsischer'Seite ist hierzu der Hauptmann und Kompagniechef im 4. Juf.-Regt- Nr. 103 Hentsch ein früherer Generatstpbsofsizier, kommandiert wiorden. Tie Teilnahme erstreckt sich nur auf die westlichen französischen Manöver, während bei den östlichen, an der Grenze ver laufenden Hebungen die Anteilnahme fremdländischer Offi ziere diesmal nicht gestattet wird. - „Hinaus in die Ferne!" ist jetzt die Losung. Wer nur kann, entflicht dem Hasten und Treiben der Städte und sucht Erholung von Arbeit und Dorgen an der See, im Gebirge oder auf einer größeren Reise. Viele über schreiten dabei die Grenzen ihres deutschen Vaterlandes, ohno nähere Kenntnis von. den Zvllbestimmungen zu haben, sodaß oft Unannehmlichkeiten entstehen. Tqcher seien einige RatsclMge gegeben und aus Verschiedenes aufmerksam gemacht. Der Reisende, besucht er das Aus land, und sei cs nur Böhmen, sorge "für die landesüb liche Münze, es ist schon des Zolls wegen. Tas Geld bekommt er am besten und reellsten an einer Ban? um gewechselt. Bei Ankunft des Zuges auf dem GrenHbahn- hofo lasse er soflort sein Gepäck revidieren (etwaiger Zoll wird in österreichischem Geld hinterlegt. Es giNt viele Leute, besonders die, welche ein schlechtes Gewissen Hakon,, die es absickAich biS zum letzten Auuenblickc hinausschieben, damit ihr Gepäck nicht so genau unter Dten-ta-, de« 18. Inti 1905, vor«. 10 Uhr, kommen im Auktionslokal hier 75 Flaschen Cognak gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 12. Juli 1905. > Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. folgenden Nacht im Possendorfer Gasthause eingebrochen - wurde. Dann verlegte die Bande das Feld ihrer Tätig- keit nach Gocknitz, Kreischa, Hähnichen, Rippien und Wilms dorf. Die Bewohner dieser Ortschaften lebten in bestän diger Furcht vor den Einbrechern und trotz aller Anstreng ungen wollte es der Polizei nicht gelingen, derselben hab haft zu werden. Selbst die Einwohner veranstalteten in den Waldungen Kesseltreiben auf die Verbrecher, denen rS in den meisten Fällen gelang, ansehnliche Beute zu machen. Bares Geld in Höhe von mehreren Hundert Mark, Klei dungsstücke, Eßwaren, Weine, Zigarren fiel ihnen in die Hände. Sie waren mit allem möglichen Werkzeug ausge rüstet: Stemmeisen, Meißel, Feilen, Dietriche usw. fand man später in ihrem Besitz. Ende April trennte sich die Bande. Man hatte aber ihre Spuren verfolgt und Hahne! wurde bald darauf in Zwickau, Kießlich in der Nähe von Bautzen und Kalbreier in Kleinzschocher bet Leipzig festge nommen. Die Verbrecher schoben an der heutigen Ver handlung die Schuld von einem auf den anderen und keiner wollte der Anführer sein. Hahne! wurde zu 5^/, Jahren Zuchthaus, Kießlich zu 5 Jahren und Kalbreier zu '3'/, Jahren Zuchthaus, alle auch zum Verlust der bürger lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren und zur Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Dresden. Se. Majestät der König reiste mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und den Prin zessinnen Margarethe und Alix gestern nachmittag 5 Uhr 52 Min. vom Hauptbahnhof über Hof—Bamberg—Nürnberg —Treuchtlingen —Mün ch en—Kufstein—Innsbruck—Fran - zcnsfeste—Waidbruck nach Seis in Tirol. In Treuchtlingen trifft Se. Majestät mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich, die von Münster am Stein zurückkehren, zusammen, und von hier aus wird die Weiterreise gemeinschaftlich fortgesetzt. In der Begleitung des Königs befinden sich: die Oberhofmei sterin Frau v. d. Gabelentz - Lin singen, Exzellenz, Flügel adjutant Oberst v. Wilucki, Legationsrat v. Stieglitz und Militärgouverneur Hauptmann Baron O'Lyrn. Pirna, 14. Juli. Am Neubau der Pirnaer Zellu losefabrik von Hoesch L Co. ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Zimiyermann Küchler von hier, ver heiratet, stürzte aus dem zweiten Stockwerk herab und zog sich neben Hautabschürfungen auch schwere innere Ver letzungen zu. Er wurde durch hiesige Samariter nach dem Johanniterkrankenhause in Dohna-Heidenau gebracht. — Verdächtig machte sich ein hiesiger, in ärmlichen Verhält nissen lebender Arbeiter dadurch, daß er oder seine Ange hörigen u. o. Uhren und Schmucksachen billig verkauften, was wiederholt beobachtet wurde. Nachforschungen haben nun ergeben, daß sich die Leute die verkauften Gegenstände da durch billig verschafften, daß sie dieselben gegen geringe Anzahlung in Abzahlungsgeschäften entnahmen und dann schleunigst wieder versilberten. — Bei dem gestern nach mittag gegen 4 Uhr die hiesige Stadt und deren Umgebung berührenden Gewitter schlug der Blitz in daS Stall- gebäude des Lindemannschen Gutes in Zwirtzschkau bei Niederseidewitz und tötete eine Kuh. Eine weitere Kuh wurde verletzt, während die übrigen sechs Stück betäubt wurden, sich aber wieder erholten. Zweimal schlug der Blitz auch in Leupoldtshain bei Königstein ein und zündete in einem Falle. Zittau, lieber die letzte Vorstellung deS Zirkus Lorch berichtet die „Zittauer Morgen-Zeitung": „Noch einmal spielte sich das scheinbar so sorglose, lebensfrohe Treiben der Künstler und Künstlerinnen ab, noch einmal ergötzten die ClownS das ziemlich zahlreich erschienene Publikum mit Die diesjähriger» vbstnutzuugen an den Staatsstraßen der AmtSstratzenmetfters bezirke Mügeln und Oschatz sollen Donnerstag, -en 20. Jnli vor«. ^12 Uhr im Bahnhofsrestaurant von Dietze in Mügeln b. O. und an demselben Lage nachmittag- 4 Uhr im Gasthof „zum Schwan" in Oschatz gegen sofortige Barzahlung und unter den vor der Verpachtung bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Königliche Straßen- «nd Waffer-vantns-ettton Döbeln, am 5. Juli 1905. sucht werde. Torheit! Es entsteht dadurch nur unnötige Verzögerung, ja unter Umständen müssen sie sogar den Zug "versäumen und'Strafe .zahlen Ja, was ist denn eigentlich frei? Nichts! Nur d!er Reisebedarf, der sich gäüz lstrch der Länge der. Reise richtet," einige Zigarren und etwas Wein oder Kognak, auch der „angetrunkene" weitere. Wcinvvrrat muß verzollt werden. Es ist ergötz lich!, die langen Gesichter zu sehen, wenn bei der Rückreise aus dem Gepäck drei, vier oder noch! mehr angetrunkene Weinflaschen herausgezogen und verzollt werden müssen. Scharf geht Man auch dem Amateur zu Leibe. Es ist Spe zialität der k. k. Finanzers die ausländischjen Amateure zu attackieren rind ihnen 4 „Kroncln"" Strafe abzuneh- mcn, wenn der Apparat nicht beim Zollamte angcmeldet worden ist. Es wird/ wenn dies' geschehen, eine Marke an geklebt. Vorsicht ist deshalb geboten, zumal der Weg bis zum Zollamte oft recht weit ist. Auch für die Rad fahrer hat Man in Böhmen eine besondere Vorliebe. Alle, welche diese Ferien die böhmischen Badeorte oder das böh mische Mittelgebirge per Rad besuchen, wollen sich, mit einer Karte von einem Radfahrerbund versehen, an dem betreffenden österreichischen Zollamtc anmelden. Sic be kommen ebenfalls eine 'Marke an die Rad-Lenkstange ge klebt, ihr Austritt ist wiederum anzuzeigen, andernfalls sind 50 Mark zu hinterlegen. Ebenso ist es bei Automo bilen, nur schwankt Hier die Summe zwischen 150—200 Mark, die zu hinterlegen Ist. — Gegen das zu ühermäßige Kreditgeben und -nehmen im Kleinverkehr wendet sich der Jahres bericht der Osnabrücker Handelskammer mit folgenden Aus führungen: „Es unterliegt keinem Zweifel, daß die För derung des allgemeinen Wohlstandes durch nichts mehr als durch den Umstand bedingt wird, ob der Grundsatz der Barzahlung gewissermaßen zum Fundament des bürgerlichen Haushaltes gemacht wird. Denn dort, wo solches geschieht, werden sich in allen Schichten dcs Volkes wirklich gesunde Verhältnisse herausbilden, mag dabei hier und dort auch auf entbehrliche Genüsse und vielleicht oft nur dem äußeren Schein dienenden Aufwand verzichtet werden müssen. Auch die Barzahlungsfrage hat indessen ihre zwei Seiten, und ihre Lösung wäre sicherlich längst weiter gediehen, wenn nicht zahlreiche Handwerker und Kaufleute in der Erteilung und Erneuerung ihrer Rechnungen eine geradezu unsinnige Gleichgültigkeit bekundeten. Die Fälle, in denen die Vor lage einer Rechnung erst nach wiederholter vergeblicher Auf forderung erwirkt wird, sind auch heute noch sehr an der Tagesordnung. So lange eine derartige Unsitte fortdauert, kann natürlich auch dem saumseligen Zahler das Gewissen nicht wirksam geschärft werden." 88 Dresden, 14. Juli. Ein Verbrecher-Trifolium, wie es gemeingefährlicher nicht zusammengesetzt sein kann, wurde heute von der 3. Strafkammer des hiesigen Land gerichts zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Die Stallschweizer Josef Hahne! auS Böhmen, Alfred Paul Kießlich aus dem Vogtland und Heinrich Richard Kalbreier aus Hof hatten Anfang dieses JahreS sich in einer Her- berge in Plauen i. V. kennen gelernt, waren zusammen nach Dresden gepilgert und gingen nun von hier auS wochenlang auf Raubzüge aus. Der „fromme Karl", wie Hahnel von seinen Komplizen genannt wurde, war die Seele der Bande, er führte dieselben zu stets neuen Taten und er besaß ein ganz besonderes Geschick, immer neue Einbrüche „auSzubaldowern." Anfang März „reiste" das Einbrecher-Konsortium zunächst nach Kamenz und in der Nacht zum 17. März wurde dort auf dem Rittergute KunnerSdorf eingebrochen. Wenige Tage darauf ging eS vu» zu«,»«»», -pu»«»»«« »nr nach Possendorf, wo der Besitzer der dortigen Windmühle' ihren Drollereien und Purzelbäumen und noch einmal ließ mit einem nächtlichen Besuche beglückt und in der darauf- die Kapelle in das Chaos wechselooller Darbietungen ihre S8 Jahr» SoMabend, IS. Juli 190S, «beadS IS ISS. Riesaer W Tageblatt und Anzeiger Mrtklt nß Aytitnj. Telegramu-Adnssk: ß!^ FmtsMchstckt .Tageblatt", Riese. «r. SV. der Kvnigb Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md des Stadtraths zu Riesa.
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