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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190507295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-29
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1905
- Autor
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und Anzelgrr WtUÄ M Aykijch. Te!egr«m»->d«fst. .Tageblatt", Ries«. Amtsblatt FernfjnechsteÜi Rr. SV. des König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS Ut Riesa. 174 Sonnabend, SS. Juli ISO», abends. S8. Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mV »«»nähme d« «mm- und Festtag«, vierteljährlich« Bezugsprel« bei Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unser« TrSg« s»t in« Hau» 1 Mark « Psg., bei Abholung am Schalt« der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pf.g, durch d« BriestrSg« frei tn» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» »«den angenommm. «njeigen-Annahmr sür dir Numm« de» Ausgabetags bi» vormittag» v Uhr ohne Gewähr. Druck und vrrlag von Langer L Winterlich di Riesa. — «rschSst»stcllr: Goethe. Straß« VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Dem Tierarzt Herrn Emil Oertel auS Geithain, z. Zt. in Großenhain, ist auf die Zeit vom 28. Juli bis zum 23. August und vom 2. bis zum 9. Septeryber 1905 die Befugnis erteilt worden, die dem Königlichen Bezirkstierarzt vr. Göhre nach den bestehenden Vorschriften obliegenden Untersuchungen -es HaudelSviehes vorzunehmen, sowie die vorgeschriebenen Beschtittigaugtv ansznstellen und ist der Genannte für diese Funktion heute in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 28. Juli 1905. 2260 L. Königliche Amtshauptmavnschaft. Auf Blatt 391 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Wilhelm Rolf in Riesa, !' Zweigniederlassung der in Altenburg bestehenden gleichlautenden Firma, betreffend, ist ) heute eingetragen worden, daß das Handelsgeschäft als Hauptniederlassung fortgcführt wird und daß Inhaber der Firma der Kaufmann August Robert Götze in Riesa _r ist. Riesa, am 29. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Klempnermeisters Johann Philipp Saga in Strehla wird zur Beschlußfassung darüber, ob das Warenlager des Gemeinschuldners im ganzen veräußert werden soll, eine Gläubigerversammlung ein- - berufen und Termin hierzu auf de« 14. August 1995, vormittags V«12 Uhr bestimmt. Riesa, am 29. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. Donnerstag, den S. August 1995, vor«. 19 Uhr, kommen im AuktionSlokal hier 1 Lastwagen, 1 Fahrrad, 1 Schreibtisch, 2 Kleiderschränke, 1 Bertikow, 1 Spiegel, 1 Uhr, 1 Polsterstuhl und 1 Sofa gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, den 28. Juli 1905. Der Gerichtsvollzieher des Köutgl. Amtsgerichts. Freitag, den 4. August 1905, vorm. 11 Uhr, kommen in Riesa 4 Cementrohrformen und 1 Cementplattentisch gegen sofortige Be zahlung zur Versteigerung. Sammelort: Restaurant zum „Engel". * Riesa, 28. Juli 1905. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Im Auktionslokal hier kommen Freitag, am 4. August 1905, vorm. 19 Uhr, 3 Sack Zucker, 2 Faß Schmalz, 5 Kisten Aprikosen und Pflaumen, 1 Kiste Kaffee, 3 Sack Rosinen und 78 Flaschen Rotwein gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 28. Juli 1905. . Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts. M ditsjiihW WaummtzW ter Gmckift PM soll Montag, den 31. Juli, nacht». 7 Uhr im Gasthofe „zur Linde" unter den vor her bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Schriftliche Pachtangebote werden bis 31. Juli mittags 12 Uhr von Unterzeichnetem angenommen. Der Gemeindevorstand. OeNUches und GachfisHes. Ri«esa, 29. Juli 1905. — Morgen Sonntag, den 30. d. Mts. wird bei leid- « lichem Welter von 12° bis 12" mittags Platzmusik von U dem Trompeter-Korps des 3. Feld Art.-Regts. Nr. 32 auf I dem Kaiser-Wilhelm-Platze gespielt. Musikfolge: 1. Die f Musik spielt. Marsch von W. Mogulescu. 2. Ouvertüre s z. Op. „Ilka" von F. Doppler. 3. Blumenlied von ? G Lange. 4. 1ko biräs ancl tiis brook von M. Stults. j 5. Laßt den Kopf nicht hängen. Gr. Potpourri von P. Lincke. —)!( Auf Grund einer Verständigung zwischen den großen Elbschiffahrts-Gesellschaften werden die Elbfracht - sätze nunmehr nach dem Pegel des Dresdener Wasser standes reguliert. — Die Leipziger Handelskammer teilt mit: Die Reichs- poftoerwaltung beabsichtigt, zur Erleichterung des Postwert zeichenbezugs demnächst versuchsweise 2 und 5 Pfg.-Post- karten auch in Form von Blocks zu je 10 Stück amt lich zum Nennwerte abzugeben. Die Vorteile dieser Neue rung für das Publikum bestehen darin, daß sich die Karten in dieser Form bequemer aufbewahren lassen und daß die einfach durch Leimung gebildeten Hefte ihm eine geeignete Schreibunterlage gewähren. Es ist dringend zu wünschen, ,daß das Publikum nach Einführung dieser Neuerung sich mehr als bisher daran gewöhnt, Postkarten partienweise einzukaufcn. Dann würde auch fiir den Schalterverkehr durch die Blocks eine nicht unwesentliche Erleichterung her- beigeführt. — Der Bund deutscher Tanzlehrer hat am Sonntag seinen Bundestag in Berlin begonnen. Damit ist auch die sogenannte „Tanzhochschule" verbunden, und ein Blick in den Lehrplan zeigt, daß in der kommenden Saison vorwiegend deutsche Nationaltänze gepflegt werden und die Nachahmung der Franzosen und Amerikaner aufgegeben ist. Statt des Cake-Walks und der Washington-Post wird eine Salonausgabe deS Schuhplattlers, der „Steiersche", geübt, siie französischen Gavotten und Menuetts sind durch den Alldeutschen Reigen" ersetzt. Auch der „Gugelhupftanz" dll in verfeinerter Form in die norddeutschen Ballsäle ver- Dlanzt werden. — Ueber die Geschäftslage auf der E.lbe W,"ibt das „Schiff" auS Aussig unterm 25. Juli: In der rgangenen Berichtswoche waren die Braunkohlen ver dungen am hiesigen Platze auf ein tägliches DurchschnittS- lantum von ca. 320 Waggons zurückgegangen, doch dürf- i diese Quantitäten im Laufe dieser Woche wieder eine he Ziffer erreichen, nachdem sich der Wasserstand in den zten Tagen eine Kleinigkeit gebessert hat, wodurch etwas ehr Nachfrage nach Braunkohlen entstanden ist und in- lgedefsen die Kohlenbeistellungen an der Elbe ganz erheb lich stärker geworden sind. Leerer Laderaum ist genügend am Platze und der Zuzug immer im Verhältnis zur Nach frage, so daß das Angebot immer durch die Nachfrage ge deckt erscheint und kein wesentlicher Vorrat von Laderaum hier vorhanden ist. Die Frachten sind ganz unverändert wie in der vergangenen Woche, auch für die nächste Zeit ist eine wesentliche Aenderung derselben nicht zu erwarten. —88 Das Fünfzigpfennigstück feiert am 28. August d. I. eiu Jubiläum, sein 30 jähriges. Am 28. August 1875 wurden die ersten Fünfzigpfennigstücke dem Verkehr übergeben. —88 Dämpfig oder Kehlkopfpfeifer? Ein für Pferdehändler und Pferdebesitzer interessanter Straf prozeß fand jetzt vor dem Ferienstrafsenat des König lichen Oberlandesgerichts zu Dresden seinen Abschluß. Der in Leipzig wohnende Pferdehändler Meißner hatte mit dem Geschäftsführer der Inhaberin des BriNtbach'schen Fuhr- geschäfts in Leipzig einen Vertrag auf Lieferung eines Pferdes geschlossen. Im Juli vorigen Jahres wurde auch das Pferd geliefert, als Kaufpreis wurden 375 Mk. aus bedungen, wobei der Verkäufer besonders hervorhob, „daß der Gaul nicht dämpfig sei, gut fresse und gut ziehe." Aber schon nach wenigen Tagen erkannte die Käuferin, daß das Pferd ein sogenannter Kehlkopspfeifer war. Der Ver käufer war nicht zu bewegen, das Tier zurückzunehmen; er behauptete, daß Dämpfigkeit der Pferde auf Fehler des Herzens und der Lunge zurückzuführen sei, während die sog. Kehlkopfpfeifer au krankem Kehlkopf leiden. Er habe nur versprochen, daß der Gaul nicht dämpfig sei, daß er Kehlkopfpfeifer sei, gehe ihm nichts an. Es kam zu einem Strafverfahren gegen Meißner wegen Betruges, daß mit seiner Verurteilung zu zwei Wochen Gefängnis endete. Die beim Landgericht Leipzig erhobene Berufung wurde kostenpflichtig verworfen, ebenso die beim Königlichen Ober landesgericht Dresden eingelegte Revision, die jetzt zur Verhandlung stand. Der höchste sächsische Gerichtshof führte dabei aus, daß die Tierheilkunde zwar zwischen „dämpfig" und „kehlkopfpfeifen" unterscheide. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch und nach der im Volke ver breiteten Ansicht sei aber beides dasselbe. Es komme nicht darauf an, ob das Pferd an einer Herz- und Lungen- affektion oder an einem Kehlkopfübel erkrankt sei, es ge nüge, wenn nachgewiesen werde, daß das Tier nicht gesund gewesen sei. Darin, daß eben das verkaufte Tier krank gewesen, aber als gesund verkauft worden sei, liege die falsche Vorspiegelung und die Tatbestandsmerkmale des Betruges waren daher gegeben. Der Verkäufer war dar nach zu bestrafen. Sämtliche Kosten des erfolglosen Rechts mittels wurden ihm ebenfalls auferlegt. Oschatz, 28. Juli. Ein schwerer Unglllcksfall ereig nete sich gestern nachmittag im benachbarten Stricsa. Der polnische Arbeiter EliaS Malik, auf dem Ritterguts > " " Striesa bedienstet, war mit Getreideeinfahren beschäftigt. Als M. mit dem leeren Erntewagen wieder auf das Feld fahren wollte, gingen plötzlich die Pferde durch, wobei M. vom Wagen stürzte und etwa 10 m geschleift wurde, ihm jedenfalls auch die Räder über den Kopf gegangen sind. Der Unglückliche hatte einen Schädelbruch, sowie Hautver- letzungen am Hinterkopf und Abschürfungen am Ellenbogen und Knieen erlitten. Sein Zustand ist ein bedenklicher. Großenhain, 27. Juli. Unter den Gänsebeständen von Traugott Börner, Hermann Kretzschmar, Gustav Nitzsche und Ernst Schleinitz in Treugeböhla, sowie Otto Dietrich und Otto Haase in Görzig ist die Geflügelcholera aus gebrochen. Meißen. Unter der Stichmarke: „Der überlistete Fuchs" schreibt das M. T.: Ein rührendes Beispiel von Mutterliebe beobachtete vor ungefähr acht Tagen ein Weid mann auf seinem auf dem rechten Elbufer liegenden Jagd revier. Er erzählt: Wie gewöhnlich hatte ich mich an diesem Tage in den späten Nachmiltagsstunden auf den Anstand begeben, um einen Rehbvck abzuschießcn, der ab und zu aus einem Holze über ein anliegendes, abgeerntetes Kornfeld wechselte. Nach etwa einer Stunde sah ich aus einem an das Korn angrenzenden Stück Kartoffeln zwei alte Reb hühner treten, denen auf einen leisen Lockruf sechzehn kleine Schippchen folgten. Während die Alten an der äußeren Kartoffelzeile nach Nahrung sür sich und ihre Jungen scharrten, machten die letzteren abwechselnd ihre anscheinend ersten Flugversuche. Diese sprungweise Uebung, bei der die kleinen Tierchen im Niederkommen immer vornüberkippten, hatte meine ganze Aufmerksamkeit so gefesselt, daß ich mich überrascht umblickte, als auf einen plötzlichen Ruf der Alten diese mit der ganzen kleinen Gesellschaft in dem Kartoffel kraut schleunigst verschwand. Der Störer dieses Familien idylls, ein starker Fuchs, war etwa dreißig Schritte von meinem Stande aus dem Holze getreten; da ich gut gedeckt und unter dem Winde stand, konnte ich von ihm nicht be merkt werden. Er setzte sich auch bald auf die Fährte, und da er in den Kartoffeln verschwinden wollte, wollte ich ihm eins auf den Pelz brennen, als unweit des Fuchses die Henne wieder auf das Stoppelfeld trat und mit hängendem linken Flügel, anscheinend schwer verletzt, die Aufmerksam keit deS Fuchses auf sich zog. Dieser ließ auch gleich von der erst angenommenen Fährte ab, um sich erst der mit leichter Mühe zu erringenden Beute zu versichern. Müh sam sich vorwärts schleppend und alle paar Meter sitzen bleibend, den Kopf rückwärts auf ihren Feind gerichtet, zog die Henne diesen immer weiter von dem Kartoffelfelds und ihren Jungen ab dem Holze zu. Mit zur Seite hängen dem Kopfe, als hätte er sein Opfer noch gar nicht bemerkt, folgte der Schlauberger. Doch als er den Sprung wagt und sich auf seine Beute stürzte, flog die Henne gesund und munter vor ihm auf und Reinecke hatte daS Nachsehen.
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