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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190508087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-08
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1905
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' . ^-.-v - «.7 — W«».-,^«-1 .^./.«» «MM :frischung»ge' rt ist und bleibt VHWr. des JayuatalS. Ioükr»«sr»t «V-UM-wnsie: k I*SemftmchsteL »a, blatt « esL «r. «>. der Königl. AmtShauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. iWltg. ühlengut Poppitz im ganzen oder är annehmbaren Fahre verpachtet erfahren alle» HugoPreutzer. »gekrönte S»i§o und Blechdosen fel empfehlen »s L Seh». HAO aä »aob Wall«: ioäs »odoro bvadaiobügtv , VSllQ man >: etbssesveb« -edot« llnw-e» ot« w iät so vis in L Liss» osbst saOrtsobakton räso dar. es- ucoot vsrclso r jebkatt" virä io der k dsm Uaods iso, dsi lloob xslvsso uod svbso »Us Xo- io dswsslbso our irxsod La- -vdot vortum- wstsU«: v» IL8LS 59. bLosotüos» »o. mno vissso, stvas bat dsr. or diss oiodt t xwbt!« 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 182. DieuStag, 8. August 1905, «deudS. S8. Jahr, L»S Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Pfg., durchsunser« Trilgrr seit »I» Hau» 1 Mart 65 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatitabonnement» werden angenommen. Anzeignr-Auuahine für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berta- von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrabe VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag und Sonnabend, den 11. vnd 12. dieses Monats bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Großenhain, am 7. August, 1905. 342 Königliche AmtShauptmannschaft. In Riesa kommen , Sonnabend, den 12. Angust 19«5, vorm. 1« Uhr, 4 Cementrohrformen und 1 Cementplattentisch gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Versammlungsort: Restaurant zum „Engel". Riesa, 8. August 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freibank Boritz. Morgen Mittwoch, den 9. August, nachmittags 6 Uhr, wird das Fleisch eine» Schweines in gekochtem Zustande, Pfund 30 Pfg., verkauft. Der Vorstand. Schweres Eisenbahnunglück. Abermals hat sich ein schweres Eisenbahnunglück er eignet, dem eine Anzahl Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Die uns im Laufe des Tages über die entsetzliche Katastrophe zugegangenen Nachrichten lauten : )(Spremberg, 8. August. Amtlich. Der Schnellzug Nr. 113 stieß gestern nachmit tag zwischen Spremberg und derLSchleife mit dem Nachzug Nr. 112 zusammen. 2 Maschinen, 4 Packwagen and 5 Personenwagen sind ent gleist and größtenteils zertrümmert. 15 bis 2« Personen tot, 5 schwer verletzt. (Bereits durch Extrablatt bekannt gegeben.) )( Spremberg, 7. August. Der hier um 5 Uhr 40 Minuten nachmittags abgehende Schnellzug rannte 20 Minuten von Spremberg entfernt bei Bude 7 auf den von Görlitz kcmmenden Nachzug. Beide Lokomotiven liegen zer trümmert neben dem Bahndamm. Die ersten beiden Wagen des Berliner Zuges sind vollständig ineinander gefahren. Sämtliche Passagiere sind entweder schwer verletzt oder tot. Bis 10 Uhr abends waren 7 Leichen geborgen, 6 Schwer- verletzte wurden mittels Krankenzuges nach Kottbus über- > geführt. An der Freilegung der noch zwischen den Trüm- - mern liegenden Toten eines Wagens 1. und 2. Klasse ist die hiesige Turnerfeuerwehr beschäftigt. Die Zahl der Toten ist mich nicht festgestellt, soll aber etwa 20 betragen. Von Spremberg begaben sich Aerzte an die Unglücksstelle. rr Kottbus, 8. August. Von den Toten wurden bisher rekognosziert: Der Lokomotivführer Seidel, der Heizer Walter und der Hilfsschaffner Noack, sämtlich aus Kottbus. Ins Krankenhaus wurden schwer verwundet eingeliefert: Ein Lokomotivführer, ein Heizer, ein Schaffner und ein Packmeister. Von den Schwerverwundeten dürfte wohl kaum jemand mit dem Leben davonkommen. Unter den Getöteten befinden sich der Justizrat Rockau mit Frau und Sohn aus Görlitz. Die Tochter des Justizrats befindet sich unter den Verwundeten. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 8. August 1905. — Ter Erinnerung an König Georg widmet Las „Tresdn. Journ." die folgenden Zeilen: Ter morgige Tag (Tienstag), sonst ein Tag hochgemuter Freude, ist , diesmal ein Tag stillen Gedächtnisses für uns Sachsen. In tiefer Wehwüt gedenken wir an ihm' des hochseligen . Königs Georg, dessen Geburtstag der 8. August war. Tie Erinnerung an den edlen Fürsten,; an sein gerechtes und gütiges Wesen, an seinen milden Und weisen Sinn, an seine unermüdliche Pflichttreue, an sein rastloses' Wirken für das Wohl des Sachsenlandesj kann nje und nimmer erlöschen in unseren Herzen^ sie wird fcstgchalten werden von Geschlecht zu Geschlecht; wir werden diesen Sachsen könig bis in die fernste Zukunft verehren als einen der Vesten und Edelsten des Sachsenvolkes. Wie könnten wir weihevoller den Tag begehens als indem wir geloben, dem Nachfolger des hochjselig Verklärten,, Sr. Maj. dem Könige Friedrich August, dieselbe Liebe und Anhänglichkeit, die selbe Treue und Hingebung an Jhnr, zu bewahren, mit '' denen wir uns zu Seinem in Got't ruhenden Herrn Vater L bekannten, mit derselben'Wandellosigkeit der Gesinnuyg, demselben patriotischen Pflichtbewußt sc in zu Ihm zu stehen, mit der König! Georg zu "seinem' Volke stand und mit der, ganz im Geistie und Sinne des Verklärten, König Friedrich August zu uns steht. Indem wir dies tun, in dem wir uns täglich erneuen in unserer Liebe und Treue zum König, in unserer Hingabe für das Wohl des Staates, bereiten wir dem edlen König Georg die Geburtstagsfeier in dem Sinne,, wie dieser hochherzige Monarch sie ver dient! — Infolge der starken Regengüsse am Sonnabend, Sonntag und Montag ist von gestern zu heute die Elbe 57 Zentimeter gestiegen. Es stammt dieser Wasser wuchs nur aus dem sächsischen Elbgebiet mit seinen Bächen und Flüssen. Der heutige Wafferstand stellte sich auf — 51 Zentimeter. AuS dem Moldaugebiet wird ebenfalls starker Wasserwuchs, der hier eine weitere Erhöhung des Wasser spiegels um ca. 1 Meter bringen dürfte, gemeldet. — In dem Bericht über die Stadtverordnetensitzung vom 1. d. M. haben wir unter Punkt 8 gesagt: „Der bis her zum Verbände der Brüderanstalt Moritzburg gehörige Pfleger Alfred Schmidt ist, nachdem derselbe aus dem Verbände entlassen, als Krankenpfleger für das Stadtkranken haus pp. angestellt worden." Der Stadtrat teilt uns hierzu mit, daß der Pfleger Schmidt aus der Brüderanstall nicht entlassen, sondern auS derselben freiwillig ausge schieden ist. —** Tas Pionierbaläillou Nr. 22 hält in diesen Tagen interessante Uebungen rm'Brückenschlägen an der Elbe ab. Heute vormittag wurde'eine Brücke bei Merschwitz geschlagen. Nachdem gestern die Ponlions) 32 an der Zahl, nebst dem nötigen Material ä.n Brettern/ Balken und Tauen vom Pionierübungsplatze bei Fvrberge mittels Zivilgcschirren nach Merschwitz verbracht worden waren, begann heute früh 5'Uhr! direkt an der Fähre das Schla gen der Brücke. In nicht ganzl zwei Stunden war d.ie Pon tonbrücke soweit fertig,/daß Truppen darüber marschieren konnten. Auch die Anwohuer durften die Drück/ benutzen, die gegen 9 Uhr bereits wieder abgebrochen wurde. Pon tons und Material wurden stromabwärts biss zum Schulzc- schen Tampfsügewerk verbracht und dort verankert. Tas Bataillon bezog hierauf auf einem Felde nahe bei Mcrsch-- witz Biwak. Morgen früh! 'findet die Ucbung ihre Fort setzung und zwar wird früh 6 Uhr mit" dem Dau einer Brücke aus unvorbereitetem Material, das dem Schulze- ssteu Sägewerk entnommen wird, begonnen. Zur Besich tigung dieser Uebung wird vormittags! Se. Exzellenz der Herr Kricgsminister erwartet. Eine Nachtübung soll dann noch vom Mittwoch zum Tonnerstag stattfinden, wobei eine Brücke unweit Riesa über die Elbe gebaut werden dürste, und am Donnerstag'rückt das Bataillon wieder in die Garnison. — In der letzten'Generalversammlung Les' sächsischen Militärvereinsbundes waü angeregt worden, daß Militär vereinsmitglieder, die Gast/ und Saalwirtc sind» und als solche ihre Lokale Zur Abhaltung siozialdemvkratischer Ver sammlungen zur Verfügung stellen, deshalb ans den Mi- litärvcreinen ausgcstoßen.'werden sollten. Ter geschäfts führende Vorstand des Landesverbandes! der Saalinhaber im Königreiche Sachsen hat gegen Liese beabsichtigte Maß nahme in einem an das Präsidium des' Militärvereins bundes gerichteten Schreiben Verwahrung eingelegt, vom Bundespräsidenten aper einen abschlägigen Bescheid er halten. — Tas Unwetter, das, wie gemeldet, in der Nacht znm Sonntag auch hier äuftraf, hat in verschiedenen an deren Landcsteilcn noch weit schlimmer gewütet. So wird aus Meißen berichtet: Von einer Wasscrkatastrophe sind in der Nacht züm Montag infolge wülkenbrncha rügen fliegens das obere Tricbischtal und dass Saubachtal heim gesucht morden. Stellenweise wurde im Tricbischtal die Höhe der Wasserflut von 1897, die so bedeutende Verhee rungen anrichtete/ überschritten. In Munzig stieg das Wasser innerhalb 5 Minuten um 1 Meter. Tie stärksten Regenmengen fielen am Grillenburger' Walde um Herzogs walde und Helbigsdorf. In Wilsdruff war. gestern vor mittag der Bahnhof durch die Wassersmassen unzugänglich. Große Wassermassen überschwemmten das Schießhaus, den Festplatz, die Bahnhofstraße, den Neumarkt, die Schul straße, Dresdner Straße, Töpferstraße ü. a. Hausgeräte, Möbel, Tiere kamen augcschwommen. Tie Feuerwehr lei stete überall Hilfe. Tas Wasser kam so schnell, daß an ein Ausräumen nicht zü denken Ivar. Viele Wohnungen stehen unter Wasser. Ter Schaden ist beträchtlich, dürfte aber infolge der nach 1897 getroffenen Maßnahmen hinter dem dieses Jahres Zurückbleiben. Aus Großenhain: In der Nacht zum Sonntag entluden sich über die Großenhainer Gegend Gewitter von großer Heftigkeit. Tas!'Toben der Elemente erreichte um 2 Uhr seinen Höhepunkt'; Blitz folgte auf Blitz, sodaß lange Zeit die Gegend fast ununterbrochen! wie in ein Feuermeer getaucht schlien. Gleichzeitig mit den elektrischen Entlad ungen ging ein wolkenbruchartigcr Regen nieder, der die Straßen handhoch unter Wasser setzte. An verschiedenen Stellen vermochten die Schleusten das Wasser nicht zu fassen. Gewitter von solcher Gemalt wie in der wrver- gangencn Nacht zählen bei uns! glücklicherweise zu den größten Seltenheiten. Aus Flöha: Tie beiden Flüsse Flöha und Zschopau sind derart angeschwollen, daß sämtliche Straßen und Wege am Zusammenfluß der Flüsse überschwemmt sind. Tie auf PonDns fahrende Feuerwehr hat den Mühlgraben- und den Zschopausteg angekettet. Teilweise'sind hie in den Niederungen gelegenen Wohnungen und Ställe geräumt. Aus den oberen Flußgebieten gehen 'fortwährend Mel dungen über steigeneds Hochwasser ein: Tie wogenden und brausenden Gewässer führen Unmengen von Holz- und Baumierlen mit sich Fallss das heutige Hochwasser noch um einen Meter steigt, ist der Wasserstaud vom' 1. August 1897 erreicht. Aus Zwickau: Seih Sonntag ist das Wasser der Mulde um fast 2 Meter gestiegen. Tas Steigen dauert noch an. Tie Fluren ober- und unterhalb der Stadt sind überschwemmt. In der Stadt selbst sind die Reinsdorfer Straße und der Wilkauev Platz unter Wasser gesetzt. In die Kellereien der Vorstadt ist das' Wasser eingedrungcn und hat großen Schäden ungerichtet. Aus Rochlitz: Infolge des! anhaltenden Regens ist ein rapides Steigen der Mulde zu beobachten. Aus den oberhalb gelegenen Beobachtungsstativnen sind bereits Hochwasser-Nachrichten eingctrsoffen. Ter Pegel an der hiesigen Muldenbrücke, welcher gestern morgen 8 Uhr noch 50 Zentimeter Wasserstand anzeigte, wies nachmittags 4 Uhr bereits 2 Meter 20 Zentimeter aus. — Eine zweite Meldung lautet: Infolge fortwährenden Steigens der Mulde mußten die Arbeiten beim Umbau der Mulden brücke unterbrochen werden. Sollte noch 1 Meter höherer Wafferstand eintreten, so ist eine Gefährdung der bereits zur Hälfte abgebrochenen und teilweise wieder ausgebesser- tcn Brücke sehr wahrscheinlich. Aus Dresden: Arge Überschwemmungen und Gar ten- und SträßenZcr'störungen sind durch die Regengüsse in der Sonntagnacht in hiesiger Umgebung verursacht wor den. Schlimme Verwüstungen haben Lic Wassermassen in Trcsden-Trachenberge ungerichtet,'wo die vom Hellerberge durch die Trachenschlucht hercinstürZenLen Wasscrmengen große Mengen Sand mitschleppten. Großen Schaden rich teten die Wassermcugcn in Ler dortigen Bäckerei von Selt mann an, wo man zum Schutze vor Len «»stürmenden Fluten mittels noch! mit Mehl gefüllter Säcke künstliche Schutzdämme baute. Trotzdem drangen jedsoch die Wasser bäche in die Mehlkammer ein und setztien ca. 70 Sack Mehl unter Wasser. Tuöch den wolkenbruchartigen Regen wurden die Straßen handhoch unter Wasser gesetzt/
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