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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190508103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-10
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1905
- Autor
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und Anzeiger Met!»tt AHktznj. Amtskürtl der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtratzs zu Riesa. H 184. Donnerstag, 10 August ISO», adendS. -8. Jatzrg. «ns Riesaer Tageblatt erscheint Ta, abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BierteljährNcher »ezugSpreiS bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Trüg« tztz dis Hau» 1 Mark V5 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstaltm I Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzrigen-Amlahme für die Kummer de» Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und ««lag von Sauger » »iuterltch tu Mesa. — Seschäftitstrlle: »oatheftratze SS. — Mr die Redaktion verantwortlich: Herma»« Schmidt in Mrs»- Die Gru«-steuer auf den 2. Termin dieses Jahres ist nach 2 Pfg. für die Steuereinheit bis längstens -en 14. August lanfen-e» Jahres an unsere Steuerkafse abzuführen. Mit ihr ist zur Deckung -es Bedarfs -es Lau-eskutturrats von denjenigen Grundstücksbesitzern, auf deren Besitztum nach Abrechnung der auf Gebäude und Hof- raum entfallenden Steuereinheiten 120 Steuereinheiten haften, ein Beitrag Von 0,4 Pfennig auf jede beitragspflichtige Steuereinheit zu entrichten. Der Rat -er Stadt Riesa, am 29. Juli 1905. vr. Dehne. Rdl. Wasserzivs, Schnlgel- und Kortbil-ungsschnlgel- auf das 2. Vierteljahr 1905 sind, soweit noch rückständig, bei Vermeidung von Kosten nunmehr bis znm 12. dieses Monats an die Stadthauptkasse zu bezahlen. Der Rat -er Stadt Riesa, am 9. August 1905. Die Pflaurnennutzunq der Gemeinde Heyda soll Sonnabend, den 12. Angnst, nachmittags 7 Uhr im hiesigen Gasthofe nach dem Meistgebot verpachtet werden. Heyda, den 9. August 1905. Der Semein-evorsta«-. Oertliches und Sächsisches. Rife sa,, M August 1905. —t Der Sächsische Landesverein des Evange lischen Bundes hat jüngst seinen Bericht für das Ver einsjahr 1904/05 herausgegeben. Er zeigt, daß der Bund noch immer in erfreulichem Wachstums begriffen ist. Nicht weniger als 24 neue Zweigvereine und Ortsgruppen sind im letzten Berichtsjahre entstanden. Infolgedessen zählt der Bund zur Zeit 86 Vereine, außerdem 11 Ortsgruppen. In diesen sind 26 345 Mitglieder zusammengeschlossen. Damit hat der sächsische Landesoerein alle anderen Haupt vereins überflügelt. Selbst den der Rheinprooinz, mit dem er im vorigen Jahr noch gleichstand, hat er weit hinter sich zurückgelassen. Freilich an ein Ruhen werbender Tätig keit darf er noch nicht denken. Und er wird's auch nicht. Denn die Organisation der Evangelischen kann sich noch lange nicht mit der Organisation der Römischen vergleichen. Um seine Mitglieder fester untereinander zu verbinden, gibt der Bund seit Anfang 1905 ein Monatsblatt heraus. „Evangelischer Bundesbote" heißt es. Es wird jedem Mitgliede des Bundes unentgeltlich zugestellt. In ihm wird regelmäßig über die Vereinsversammluugen be richtet. Außerdem enthält es Nachrichten aus der eoange- tischen Bewegung in Oesterreich. Der Büchertisch referiert über literarische Neuerscheinungen, die vom deutsch-evange lischen Standpunkte aus beurteilt werden. Andere Aufsätze belehren über das Wesen des Christentums, die Bedeutung Luthers usw. Außer dem Bundesboten ist innerhalb des Bundes ein Rednerbureau geschaffen worden. Gegen 20 Herren haben Themata namhaft gemacht, über die sie sofort zu reden bereit sind. Die Namen der Betreffenden sind sogleich mit ihrem Wohnorte im Bundesboten bekannt gegeben. Es bedarf nur einer Postkarte an sie. Da es aber bisweilen vorkommt, daß ein Redner absagen muß, so hat man eine Einrichtung getroffen, durch welche die aus solchen Absagen entstehende Verlegenheit beseitigt wird. Bei der Geschäftsstelle in Leipzig, Querstraße 15, ist näm lich das Material für Vorträge hinterlegt, die sich für Bundesversammlungen eignen. Es braucht nur leicht über arbeitet zu werden, und der Vortrag ist fertig. So ist der Bund im vergangenen Jahre auch innerlich ausgestattet worden. Besonders förderlich war es ihm, daß auch politische Zeitungen sich seiner annahmen. — Das elfte deutsche Turnfest wird im Jahre 1908 in Frankfurt a. M. abgehalten. Der Aus schuß der deutschen Turnerschaft hat auf seiner Tagung in Königsberg endgültig diesen Beschluß gefaßt. Man er wartet in den Festtagen einen außerordentlichen Fremden andrang. An dem letzten Turnfest in Nürnberg 1903 nahmen 29000 fremde Turner teil. — Eine Feldpost nach Afrika geht nach Ab gang der beiden angekündigten Feldposten vom 8. und 11. August wieder am 14. August von Berlin ab. Sie benutzt den am folgenden Tage von Hamburg in See gehenden Woermann-Dampfer. Dieser ist in unmittelbarer Fahrt am 8. September in Swakopmund fällig. Diese Feldpost befördert sowohl Feldpostbriefe und Postkarten als auch Pakete. Briefe bis zum Gewicht von 50 § und Post karten werden portofrei befördert. Feldpostbriefe von mehr al» 50 bis 250 8 kosten 20 Pf., Postanweisungen bi» 100 M. 10 Pf. Pakete sind bis zum Gewicht von 2'/, kx für das Porto von 1 M. zulässig. Alle Sendungen müssen die Bezeichnung der Feldpost tragen. Brtefsendungen, welche mit der angegebenen Feldpost gehen sollen, müssen spätesten» am 13. zur Post gegeben werden, Pakete wo- möglich noch etwp» früher. Die Beförderung der Post sendungen im Schutzgebiete ist neuerding» wieder eine schwierigere geworden, so daß sich nicht mit Sicherheit be ¬ stimmen läßt, wann die Sendungen in den Händen der Empfänger sein werden. — Falsche Fünfmarkscheine mit der Bezeich nung pp. Tit. F. Nr. 217314 sind im Umlauf und bereits angehalten worden. DaS Papier ist kein Faserpapier mit Wasserzeichen, sondern solchcs, auf dem die Fasern im Zeichenwege hergestellt sind. Die blaue Farbe der falschen Scheine ist gebleicht und steht verwaschen aus. Zeichnung und Schnittgröße der Falschstllcke weichen in Höhe und Breite um 2 bez. 4 Millimeter von den echten Scheinen ab. Die aufgedruckten Rechtsbestimmungen sind undeutlich. Zu der auf der Rückseite befindlichen Nummer ist anstatt roter eine rötlichbraune Farbe verwendet worden. Das Wort „ReichSschuldenverwaltüng" im Kontrollstempel ist fast unleserlich. Das Gesicht der menschlichen Figur hat einen anderen Ausdruck. — Große Gefahr droht der AnsichtSkarten-Jndustrie, falls sich die Gerichte der übrigen Bundesstaaten einem Er kenntnisse des höchsten bayerischen Gerichtshofes anschließen sollten. Dieser hat nämlich entschieden, daß der Ansichts kartenverkauf nicht zum Gastwirtschaflsbetrieb gehört und daher an den Sonntagen ein Verkauf außer den für den Handel sreigegebenen Stunden in den Gastwirtschaften nicht stattfinden darf, auch selbst dann nicht, wenn die Karten die Ansicht der eigenen Wirtschaft aufweisen. — Um den nach erlangter Approbation zur Praxis übergehenden Aerzten zu einer Erweiterung und Be festigung ihrer auf der Universität erlangten klinischen Kenntnisse und Erfahrungen, sowie den schon in der Praxis stehenden Aerzten zu ihrer Fortbildung Gelegenheit zu geben, ist denselben die hilfsärztliche Beschäftigung — das Externat — in 21 sächsischen Krankenanstalten eröffnet. Das Externat ist der Regel nach nur denjenigen Aerzten zugängig, welche dem sächsischen Untertanenvcrbande ange hören; doch wird mit Genehmigung des Königlichen Mini steriums des Innern auch Nichtsachsen der Zutritt gestattet Dasselbe kann einem und demselben Bewerber nach und nach an verschiedenen Anstalten bewilligt werden, dessen Gesamtdauer soll aber in der Regel ein Jahr nicht über schreiten. Näheres ist im Königlichen Landesmedizinalkol legium zu erfahren. — Nach dem amtlichen Bericht der Kgl. Kommission für das Veterinärwesen über die am 31. Juli 1905 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Tier krankheiten gelangten insgesamt zur Anzeige: Milz brand 2 mal, Rauschbrand 1 mal, Tollwut 18 mal, Rot lauf der Schweine 1 mal, Schweineseuche einschl. Schweine pest 4 mal, Geflügelcholera 6 mal, Brustseuche der Pferde 8 mal, Rotlaufseuche der Pferde 1 mal und Gehirnrücken. markSentzündung der Pferde 13 mal. — Hinsichtlich des sonntäglichen Buch- und Zeitungs handels hat die Staatsregierung, sofern er innerhalb der Bahn sperre stattfindet und dem wirklichen Bedürfnis der Etsenbahnreisenden dient, eine erweiterte Geschäftszeit zu gelassen. Kamenz; Der 58 jährige Kutscher Höntsch wurde von seinem eigenen Gefährt überfahren und derart schwer verletzt, daß er nach kurzem Leiden verstarb. Bautzen, 9. August. Bei einem großen Brande in den Kohlen, und Tonwerken von Adolf Schütte in Crosta kamen heute nacht drei Menschen ums Leben. Der 54 Jahre alte Arbeiter Friedrich Richter und sein 19 Jahre alter Sohn Ernst aus Eutrich, die in das brennende Ge bäude zu Rettungszwecken eindrangen, fanden den Er stickungstod. Der Arbeiter Schulze aus Döberschütz, Vater von 7 Kindern, stürzte aus dem Fenster und war sofort tot. Der Brand ist durch Selbstentzündung des großen Gasofens entstanden. Das umfangreiche Gebäude wurde vollständig eingeäschert. Der Schaden an Gebäuden und Maschinen ist enorm. Von der sächs.-böhm. Grenze. AuS Graupen in Böhmen wird geschrieben: Auf der herrlich gelegenen Wilhelmshöhe in Graupen trafen Dienstag, den 1. August, zahlreiche Vertreter der evangelischen Bewegung von nah und fern zusammen, um den von Karlsbad gekommenen Vorkämpfer Herrn Kirchenrat Superintendent Dr. Meyer aus Zwickau i. S. zu begrüßen. Die ungebrochene Rüstig keit und Arbeitsfreudigkeit dieses Nimmermüden, sowie der Herren K. Riegener-Turn und Abg. Dr. Eisenkolb-Aussig trat in den herrlichen, von edelster Gesinnung innigster Volksliebe wie tiefer Religiösttät durchdrungenen Ansprachen derselben klar zu Tage. Manch kräftiges Wort ward noch gesprochen, so von Herrn Katecheten Fischer, dem Gründer des Lutheroereins zur Erhaltung der deutsch-evangelischen Schulen in Oesterreich. Mit großer Zustimmung regte Herr Kurator Lackwey-Teplitz an, hier oben öfter zusammen zu kommen. Die Grundstimmung des Abends bildete die Ueberzeuguug, daß die „Los von Rom"-Bewegung erst ihren Anfang genommen habe. Aus Kamnitz, 8. August, wird berichtet: Am Sonn tag früh beim Gondelfahren wurden der 19 Jahre alte Emil Friedrich und die 18 Jahre alte Marie Papert aus Preschkau in dem dem Herrn Märtin gehörigen Teiche in Füllerdörfel tot aufgefunden. Die Leichen waren an den Händen mit einem Taschentuch zusammengebunden, außer dem waren die Körper mit der Schürze des Friedrich, des einzigen Sohnes des Bäckermeisters Herrn Friedrich in Preschkau, fest umschlungen. Die Ursache, daß beide gemein schaftlich in den Tod gingen, soll unglückliche Liebe sein, da von feiten der Eltern des Friedrich daS Verhältnis zur Papert nicht zugelassen wurde. Die Absicht, sich zu töten, scheint vorher schon bestanden zu haben. Wie man erzählt, wollte Friedrich mit seiner Geliebten bereits Anfang voriger Woche in den Teich springen, wurde in seinem Vorhaben jedoch gestört. Einige Tage darauf wollte er eS mit dem Schießen versuchen, wobei ihm die Papert jedoch die Waffe entriß. Und erst am Sonnabend gelang eS ihm, die Schreckenstat auSzusühren. Daß sich die Papert beim Ver suche des Erschießens dem Friedrich entrissen, läßt darauf schließen, daß erstere nicht^ganz freiwillig mit in den Tod gegangen ist. Ostrau, 8. August. Heute nachmittag in der vierten Stunde verunglückte der in der Dampfziegelei des Herrn Grohmann im nähen 'Clanzschwitz in Diensten stehende, auS Gastewttz gebürtige, 19jährige Knecht Werner tödlich. W. war mit dem Fahren von Briketts beschäftigt, hat dabei auf dem Wagen gesessen und t st am sogen. Clanzschwttzer Berge wahrscheinlich beim Anschleifen des Wagen» herunter- gefallen und überfahren worden; die Pferde sind weiter gelaufen. Lern W, der noch kurze Zeit gelebt hat und erst beim Transport nach Clanzschwitz gestorben ist, ist der Wagen über den Rücken gegangen, er hat aber nichts ge- krochen, sondern ist nach ärztlicher Aussage an innerer Verblutung ge^rben. Glauchau, 9. August. Die infolge deS Rücktritts deS TextilarbeiteroerbandeS hier zwischen den Vertretern von sieben Fabrikbetrteben und 15 Vertretern der Arbeiter unter dem Vorsitz der Bürgermeister von Glauchau und von Meerane stattgefundenen Einigung« Verhandlungen lassen die Hoffnung auf eiben sofortigen FriedenSschluß zu, da die Arbeit-Vertreter ihren Auftraggebern die BergletchSvorschläge der Färbereibesitzer zur Annahme empfehlen wollen. — Darnach darf man damit rechnen, daß am Montag die Arbeit wieder ausgenommen wird. In der Webereibranche dürfte ein Lohnkampf von vornherein vermieden werden, denn nach einer auS Greiz eingehenden Meldung beabsich tigen die Weberetbefltzer des Sächsisch-thüringischen Weber»
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