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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190508167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-16
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1905
- Autor
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« 18». Mittwoch, I«. A«g«ft 1S»S, ,»cu»S. ««d A«rrtgrr Wttlitl m» Aijrizn). «qra«».«d«Ist: Fa«sp«ch-r!li .Tageblatt«, »tef«. «r.SO. der SSnigl. Amtshauptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Riesa. 58. Jahr, Sas Riesaer Tageblatt «scheint jch« Ta« abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteljährltcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SV Psg, durch unsere Tröger HM biS Hau» 1 Mark SS Psg., bet Abholung am Schalt« der laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemrntS werden angenommen. AnzeigrnMnnah«« für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag da« Lang«, L «tnterltch st» Mesa. — Geschäftsstelle: Gaathestrat« VV. — Für die Redaktion verantroortüch: Herman« Schmidt st« Nies«. ES ist hier angezeigt worden, daß die Etnlagenbitcher der Sparkasse zu Riesa Nr. 31179 auf „OSwald,Oehmichen in Gröba", „ 32571 „ „ Lehmigen ,, „ und „ 42858 „ „ „ „ „ lautend, abhanden gekommen sind. Die etwaigen Inhaber dieser Bücher werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche darauf bet deren Verluste binnen 3 Monaten, von heute an gerechnet, bei uns anzumelden. Riesa, am 15. August 1905. Der Rat der Stadt Riesa. vr. Dehne. Sch. Im GeMeindeamte zu Gröba liegt ein Aufsatz Uber die freiwillige Alters- Utid Invalidenversicherung der Landwirte zur Einsichtnahme aus. Gröba, am 15. August 1905. —' Der vemetndevorstaud. Mch» 4» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätester» vormittag- 9 Nhr des jeweiligen Ausgabetags. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. August 1905. — Die Vornahme von ErgänzungS- und Ersatzwahlen zur II. Kammer der Ständeversammlung betreffend, erläßt das Ministerium deS Innern nunmehr folgende Bekanntmachung: Für den im laufenden Jahre einzuberufenden ordentlichen Landtag sind zur H. Kammer der Ständeversammlung a) im 5. Wahlkreise der Stadt Dresden, im 3. und 5. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im Wahlkreise der Sradt Zwickau, im 4., 6 , 7., 8, 10., 14., 17., 18., 22. städtischen Wahlkreise, im 3., 8., 13., 17., 22., 23., 25., 26., 28, 34., 37., 38., 39., 43. und 45. Wahlkreise des platten Landes infolge verfassungs mäßigen Ausscheidens der bisherigen Abgeordneten Ergänz nngsmahlen, sowie b) im 6. Wahlkreise des platten Landes infolge Ablebens und im 9. städtischen Wahlkreise infolge Mandats niederlegung des bisherigen Abgeordneten Ersatz wahlen vorzunehmen. Gemäß tztz 15 und 26 des Gesetzes, die Wahlen für die zweite Kammer der Ständeversammlung betreffend, vom 28. März 1896, wird die Wahl der Wahl männer für die Ergänzungswahlcn und soweit dies infolge von Tod, Wegzug usw. von Wahlmännern erforderlich ist (8 23 des Gesetzes vom 28. März 1896 und Z 39 der dazu gehörigen Ausführungsverordnung vom 10. Oktober 1896) auch für die Ersatzwahlen in der III. Abteilung auf den 14. September 1905 - - II. - - - 15. - 1905 und - - I. - - - 16. - 1905 die Wahl der- Abgeordneten aber auf Montag, den 2. Oktober 1905 anberaumt. — Am 18. August wird Se. Majestät der König die beiden Infanterie - Regimenter Nr. 104 und Nr. 181 (Infanterie Brigade Nr. 88) auf dem Truppenübungs plätze Zeithain besichtigen. In seiner Begleitung wird sich wiederum der Kronprinz sowie die gesamte Generalität des 19. Armeekorps befinden. Ferner wird der König den Brigade-Manövern zwischen Chemnitz und Oederan im Sep tember beiwohnen. — Der sächsische Jnnungsverband hatte an das Königliche Ministerium des Innern eine Petition um Erlaß einer Vorschrift gerichtet, wonach ein einmal abge- lehnter Antrag auf Auflösung einer Innung innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren nicht wieder eingebracht werden darf. Hierauf ist der Bescheid erfolgt, daß daS Königliche Ministerium deS Innern zwar nicht verkennt, daß die baldige Wiederholung abgelehnter Anträge auf Jnnungsauflösung die für daS Gedeihen einer Innung sehr wertvolle Freudigkeit deS uneigennützigen Wirkens zum Besten der Innung unter Umständen lähmen kann; anderer seits gehe ihm aber der Antrag doch zu wett, da die Wiederholung eines Antrages auf Schließung der Innung bei Veränderung der für seine Beurteilung maßgebenden Ver hältnisse schon vor Ablauf der genannten Frist gerechtfertigt sein kann. - * Der gestern im Gröbaer Hafen ertrunken Aufge fundene war nicht so reich, wie in der gestrigen Notiz irr tümlich (infolge Druckfehlers) zu lesen war. Ec hatte nicht 50 M., sondern nur 1,50 M. bei sich. Nach wetteren Fest stellungen ist zu bezweifeln, daß Verunglückung vorliegt. — Der Land es verein für injn ere Mission im Königreich Sachsen veranstaltet in diesem Jahre zwei Hurst zur Ausbildung von freiwilligen Helferinnen für die Krankenpflege auf dem Lande. Der erste Kursus ist vor kurzem abgeschlossen worden, der zweite beginnt im Sep tember. Für den ersten Kursus waren 17 Gesuche um Zulassung eingegangen, von denen jedoch 6 keine Berück sichtigung finden konnten. Von den 11 zur Ausbildung angenommenen Bewerberinnen wurden 6 dem Dresdener und 5 dem Leipziger Diakonissenhause zugewiesen. Es be fanden sich unter ihnen 4 Ehefrauen, 2 Witwen und 5 Unverheiratete. Die für ihre Hilfeleistung in Betracht kommenden Gemeinden sind Strehla, Wüstenbrand, Mühlau, Crottendorf, Saalbach bei Hartha, Falkenhain bei Borna, Großhartmannsdorf, Bockwa, Cossebaude, Rübenau-und Burkhardtswalde bei Weesenstein. Das Alter der Teil nehmerinnen schwankte zwischen 20 und 60 Jahren. Nach beendigter Ausbildung in den Diakonissenhäusern wurden sie zur Einführung in die häusliche Krankenpflege 10 ver schiedenen Gemeindepflegen zugeteilt, von wo sie Ende Juli in die Heimat zurückgekehrt sind, um dort praktisch tätig zu werden. — Das Königliche Ministerium des Innern hat den Wunsch zu erkennen gegeben, daß mit der diesmaligen Volkszählung eine Wohnungserhebung verbunden werde. Das Königliche Ministerium ist bereit, seinem Statistischen Landesamte zu Dresden die Bearbeitung solcher von den Gemeinden mit über 10 000 Seelen vorzunehmenden Auf zeichnungen zu übertragen, wenn die Gemeinden einen Kostenbeitrag von 50 Mk. für je 10 000 Einwohner leisten. — Die sächsische Staatsschuld betrug Ende 1899 abgerundet 829,8 Millionen Mark, Ende 1901 ab gerundet 980,1 Mill. Mark, Ende 1903 abgerundet 961,8 Mill. Mark: Inzwischen ist die sächsische Staatsschuld, wie die „Sächs. Polit. Nachr." mitteilen, weiter bis auf rund 945,2 Millionen Mark zurückgegangen. Dieselbe ist also in drei Jahren, von Ende 1901 bis Ende 1901, um rund 35 Mill. Mark gesunken! Das ist ein recht erfreuliches Resul tat der Verwaltung unseres Herrn Finanzministers Dr. Rüger. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß die noch unter dem Ministerium Watzdorf bewilligte 100 Millionen - Anleihe heute noch unberührt in der Finanzhauptkasse ruht, und daß man die Absicht hat, diesen Posten überhaupt zurück zuhalten. Dresden. Ein gräßliches Unglück trug sich gestern früh im Hofe eines Grundstücks der Freiberger Straße zu. Dort war daS Personal einer Maschinenfabrik dabei, eine 80 Zentner schwere Papierschneidemaschine fortzurollen. Die Maschine legte sich aber plötzlich zur Seite und begrub den 23 jährigen Schlosser Max Hultzsch aus Löbtau unter sich. Der Unglückliche wurde an einem Bein verstümmelt und ihm der Brustkorb stark gequetscht. Die Mitarbeiter von Hultzsch hatten diesen wiederholt verwarnt, als daS Unglück vor jedermanns Auge im Nahen war. Hultzsch wollte aber daS Umfallen der Maschine trotzdem verhindern und kam unter die Last. — Tödlich verunglückt ist am Montag gegen 10 Uhr abends Ecke der Berg- und Bis marckstraße der Laternenwärter Wagenzink. Er stürzte beim Laternenputzxn von seiner Leiter herab und erlitt einen Schädelbruch. Bald darauf verschied er, nachdem er in die Wohnung mittels Unfallwagens gebracht worden war. Bühlau bet Dresden. Eine aufregende Szene er eignete sich am Sonntag abend i/.11 Uhr im Garten deS „Trompeter". Abends kurz nach 10 Uhr kam eine Frau im Hemd und barfuß mit aufgelöstem Haar aus einem be nachbarten Hause in den Konzertgatten, der noch ziemlich gut besucht war, gerannt, gefolgt von einem Manne mit erhobenem veil. Durch hinzuspringende Gäste nxurde der Wüterich zu Boden geworfen und ihm das veil entrissen. Der hinzu kommende Gendarmerie-Brigadier nahm ihn in Empfang und brachte ihn in die OrtSzelle. Die Frau wurde in ihre Wohnung geleitet. Der Ndrnn war be ¬ trunken nach Hause gekommen und mit seiner im Bett liegenden Frau in Streit geraten. Der Wüterich ergriff ein Beil, um seine Frau zu erschlagen, doch gelang eS ihr, ihm noch rechtzeitig zu entfliehen. Dippoldiswalde, 14. August. So viel Unglücks fälle schon durch unvorsichtigen Umgang mit,Schießgewehren herbeigeführt worden sind und so oft öffentlich davor ge warnt worden ist — es wiederholen sich solche Vorkomm nisse doch immer wieder. Am Sonnabend fanden im be nachbarten Oberfrauendorf zwei etwa neunjährige Knaben in einem Schuppen ein altes Gewehr, von dem vor längerer Zeit der Hahn abgebrochen, in dem aber die Patrone mit Zündstift stecken gelassen worden war. Das Ding wurde von beiden Knaben untersucht, der Lauf geöffnet, da die Patrone festsaß, auf den Stift geschlagen — und der Schuß fährt hinten hinaus, die Gesichter der beiden Knaben schwärzend. Leider ist dem einen Knaben aber auch noch die Metallkapsel an die Stirn geflogen und dadurch die Hornhaut des Auges verletzt worden, sodaß sich sofortige Unterbringung bei einem Augenärzte in Dresden notwendig machte. Herzogswalde, 14. August/ .Heute nachmittag in. der zweiten Stunde wurde, >me schon kurz gemeldet, endlich der Leichnam der am 7. dieses MvnatK von dem Stall schweizer Seltmann ermordeten Helene Nenmeier aus Mo horn aufgefunden. Herr? Stirl äus der Semmelmühle ent deckte ihn, nachdem er bereits gestern in angeschiwemmtem Sande ein Taschentuchs mit den Buchstaben H. N. ans dem Wasser gezogen hatte. Die Leiche lag etwa zwei Kilometer von dem Tatorte entfernt in einer kleinen Biegung der Triebisch auf Herzogswalder Seite in einem ein Meter tiefen Loche auf dem Gründerin. Wurzclwerk hineingcpreßt. Sie wurde noch vollständig überflutet, und nur eine Hand bewegte sich in den Wellen des Wassers. Tie Kleider »raren bis über die Knie herauf in Fetzen abgerissen, da sie jeden falls öfters am Strauchwerk hängen geblieben sind. Tie goldene Kette hatte sich durchs den Mund gezogen und auf dein Kinn hing dach goldene Kieuzi Tas Gesicht ist leider sehr entstellt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Leichnam in den späten, Abendstunden in die Totenhalle hierher übergeführt, damit dort morgen die gerichtliche Sektion vorgeu0mmen werden kann. Es wird dabei von Wichtigkeit sein, festzustellen einesteils, ob der Verbrecher sein Opfer erst getötet und dann in die Triebisch geworfen hat, oder ob der Tod durch Ertrinken eingetreten ist, und andernteils, ob das Scheusal erst noch,ein anderes Verbrechen verübt hat. Wie verlautet,"hat Seltmann bis jetzt noch nichts eingestanden; er legt sich aufs Leugnen oder auf verstocktes' Schweigen., Tast er am TaDrte gewesen ist, gibt er zu. — Tie Familie Neumeier begegnet allge mein aufrichtiger Teilnahme. Vater, Mutter, Bruder und zwei Schwestern haben acht schreckliche Tage voll tiefsten Trauerns und banger Sorge um die Auffindung ihres jüngsten Familiengliedes, ihres Lieblings, durchlebt. Nun wird sich bald auf dem Friedhöfe der stille Grabeshügel über der geliebten Tochter und Schswesber erheben, und da mit wird dann auch der zehrenden Unruhe eine stille Trauer folgen können., (Mßn. Tbl) Zittau, 15. August. Gestern abend hat im benach barten Grenzdorfe Niederberzdorf der 37 Jahre alte Ar beiter Josef Engel im Streite seinen Bruder erschossen. Er war mit seinem 39jährigen Bruder Franz auS gering fügiger Ursache in Streit geraten, in dessen Verlauf Franz Engel seinen Bruder zu Boden warf und ihn mit einem Beil schwer am Hinterkopf und Rücken verletzte. Der Ge troffene feuerte gegen den auf ihm knienden Bruder mehrere Revolverschüsse ab. Ein Schuß ia die Magengegend führte den Tod herbei. Der Brudermörder konnte infolge eigener schwerer Verletzungen nicht verhaftet werden.
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