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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190508184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-18
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1905
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Postamt hat jedoch schriftlich« Verhandlungen mit den Postoerwaltungen Europa» etngelettet. Diese haben jetzt zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß briefliche Mit teilungen auf der Vorderseite von Ansichtskarten auch im Verkehr mit den europäischen Ländern -ugelafsen werden sollen. Die Freigabe erfolgt am 1. September und gilt zunächst als ein versuch. Die linke Vorder hälfte der Ansichtskarten kann dann beschrieben werden, wenn sie durch einen senkrechten Strich von der anderen Hälfte getrennt ist. Eine Ausnahme macht Groß britannien und Irland, da» sich dem Abkommen nicht angeschlossen hat. Wenn Mitteilungen auf der Vorder seite der Ansichtskarten im Verkehr mit Ländern außerhalb Europa» noch nicht zugelassen sind, so hat die» seinen Grund lediglich darin, daß der Schriftwechsel mit den Verwaltungen in den fernen Ländern längere Zeit in An spruch nimmt. Nach vielfachen Erfahrungen ist e» not wendig, erneut darauf hinzuweisen, daß briefliche Mit teilungen auf der Vorderseite von gewöhnlichen Post karten überhaupt nicht zulässig sind. Großenhain. Ueber den am Mittwoch stattgehab- len Besuch de» König» in Großenhain wird dem „Dresd. Anz." mttgeteilt: Am Morgen de» Mittwoch gegen */,8 Uhr traf König Friedrich August mit dem Kronprinzen Georg und dem Prinzen Christian zu Wagen, von Moritzburg kommend, über Mülbitz hier ein und nahm zunächst im Hotel de Taxe ein Frühstück ein. Alsdann begab er sich nach dem großen Exerzierplätze des hiesigen Husarenregi- ment» bei Wildenhain, um daselbst militärischen Vorfüh rungen beizuwohnen. Der König trug die Uniform de» Großenhainer Husarenregiments, während der Kronprinz in der Uniform eines Leutnants vom Leibgrenadierregiment Nr. 100 erschien. Das Husarenregiment exerzierte vor Er. Majestät von 8 bis 10^ Uhr, dann begaben sich die Herr schaften an der Spitze des Regiments durch die geschmückten Straßen nach dem Sommerb^d de» Vereins Volksbad der Carola-Stiftung. Herr Bürgermeister Hotop begrüßte hier den König, und nach der Vorstellung der Vorstandsmitglie der der Carola-Stiftung und der Badbaukonsortialen be gannen die Schwimmen. Sie wurden mit einem Begrüß- ungSspringen deS HerreyschwimmvereinS Großenhain einge leitet. Dem Springen folgte ein 50 m-Schnellschwimmen und 40-m-Brustschwimmen der Schwimmvereinler. Vor Sr. Majestät machten die Schwimmer in Reihe wassertretend Halt und brachten aus den Fluten heraus ein donnerndes „GutLkaß". Es folgte die Damenschwimmvereins-Vorfüh rung mit 24 Teilnehmerinnen, die, weiß-grünen Blumen- und Blätterschmuck im Haar, einen Reigen schwammen, dessen Mittelpunkt ein bildete. Den Damen reihten sich die Alten-Herren-Schwimmer an und dann folgten noch verschiedene andere Schwimmen, denen Se. Majestät mit sichtlichem Interesse zuschaute, sowie die Preisverteilung. Herr Prof. Dr. Schuberth beschloß das Fest mit einem Hoch auf Se. MMstät und die Prinzensöhne. Der König dankte und teilte unter anderem Herrn Professor Lic. Dr. Werner- Leipzig seine Annahme des nachgesuchten Protektorats über Kreis VII (Königreich Sachsen) vom Deutschen Schwimm- verband mit. — Nach der Veranstaltung fand im Offizier kasino des Husarenregiments ein Frühstück statt, worauf die Rückkehr der Herrschaften nach Moritzburg erfolgte. Döbeln. Ein plötzlicher Tod ereilte den hiesigen Herrn Amtsgerichts-Sekretär Johann Kupfer. Derselbe saß im Restaurant Bellevue im Kreise seiner Freunde. Eben hatte er noch über einen erzählten Witz herzlich gelacht. Plötzlich Wurde cd von Unwohlsein! befallen und vhne die Besinnung wieder erlangt zu haben, verschied er in den Armen eines seiner Freunde. Ein Herzschlag hatte dem ungefähr 50 Jahre alten Manne ein jähes Ende bereitet. 88 Dresden, 17. August. Zu der schaurigen Mord tat zu Herzogswalde. Der dieser Tage in daS Dresdner Untersuchungsgefängnis eingelieferte Stallschweizer Karl Otto Seltmann aus Bräunsdorf bei Freiberg, der verdächtig ist, in der Nacht zum 7. August die 17 jährige Tochter des Pri vatiers Neumeyer in Mohorn ermordet zu haben, hat be reits mehrere Vernehmungen vor dem hiesigen Untersuch ungsrichter zu bestehen gehabt. Er leugnet aber die ihm zur Last gelegte Tat und will sich auf nichts mehr besinnen können. Auch dem Vater des ermordeten jungen Mädchens, dem PrioatuS und früheren Bäckermeister Neumeyer, sind manche Einzelheiten jener Schrcckcnsnacht infolge der aus gestandenen Erregung nicht mehr genau erinnerlich. Es ist daher sehr fraglich, ob Seltmann wegen Moides wird an geklagt werden können. Nach seinen Angaben ist der Tod des Mädchens auf einen Unglücksfall zurückzufülrm, indem die Tote durch einen unglücklichen Zufall in die ange schwollene Triebisch gestürzt ist. Dem Vater des Mädchens gegenüber will er sich in Notwehr befunden haben. Der Verhaftete, ein kräftig gebauter 19 jähriger Mensch mit rohen GesichtSzügen und einem stechenden Blick in den Augen, wird im UniersuchungsgefängniS sehr streng bewacht und bei Vorführungen vor den Staatsanwalt und Unrersuch- ungsrichter stets an den Händen gefesselt. Er trägt eine große Kaltblütigkeit zur Schau und scheint um sein Schick sal nicht im entferntesten besorgt zu sein. Herzogswalde, 16. August, Ter letzte Akt in d.in Drama über den Todl der Helene Neumeier aus Mohorn wurde heute vollzogen. Bon Mittag an fand in der hie sigen Leichenhalle unter Beisein des ersten Staatsanwalts Tr. Petri aus Dresden und des' Amtsgerich'tsrates Schu bert aus Wilsdruff durch! die Gerichtsürzte Obermedi zinalrat Dr. Donau aus, Dresden undl Tr. Starke aus Wilsdruff die Sektion der Leicht'statt. Dabei wurde lt. „M. T." festgestellt, daß der Tod durch Ersticken, also durch' Ertrinken, eingetreten ist; Erdrosselung ist ausge schlossen. Der Leichnam zeigt eine Verletzung in der Größe einer Mark auf dem Kopfe^ die käs'unglückliche Mädchen noch lebend erhalten hat^ die »aber nicht todbringend gewesen ist. Entkvieder ist! sie durch einen Schlag oder bei dem! Fallen in die Triebisch -nMndAr. Ferner hat sich dafür, daß der Verbrecher sein Opfer vorher nvch ver gewaltigt habe, kvte allgemein angenommen wurde, kein Anhalt ergeben, Temstach fcheint devKqmpf sich so ab- gewickelt zu haben, daß Seltmanin Herrn Neumeier au» Rach« dafür, djaß dieser die Magd Schröder (nicht Wink- ler) befreit hatte, niedergeschlagen unV in die Triebisch geworfen hat. Hierauf hat er die'Zeugin dieses^ Verbre chens, die Helene Neumeier, ebenfalls inss Wasser ge worfen, Während djer Vater wieder Fu sich gekommen ist und sjch aus dem Wasser rettete, ist die Tochter ertrun ken. — Nachdem vom Gericht der Leichnam freigegeben worden war, wurde er nach Mb Horn übergeführt und dort sofort unter grsoster Anteilnahme der Bevölkerung be erdigt. * Pirna, 16, August. Pirnas Festtage rücken immer näher, da bekanntlich am 26., 27. und 28. August die 500 jährige Zugehörigkeit der Stadt und Landschaft Pirna zum Besitzstände des Hauses Wettin sowie das damit ver bundene Heimatrfest durch eine Fülle von Veranstaltungen begangen werden sollen. Der Sonnabend, der 26. August, bringt die Begrüßung in der „Tanne" mit Aufführung des von der hiesigen Schriftstellerin Maria Doberenz-Eberlein verfaßten Festspiels, worauf dann am Sonntag, den 27. August, nach voraus gegangenem Festgottesdienst rc. der historische Festzug sowie die Enthüllung des König Albert- Denkmals stattfindet, wozu Se. Majestät König Friedrich August in Pirna eintrifft. Der nächstfolgende Montag ist in der Hauptsache Besichtigungen und Ausflügen gewidmet. An die alten Pirnaer sowie auch solche, die früher einmal längeren Aufenthalt hier genommen hatten, ergeht die herz lichste Einladung zur Teilnahme an dem Feste. Pirna wird eine Ehre darin suchen, ihnen allen eine gastliche Stätte zu bereiten. Pirna, 17. August. Ein gräßlicher Unglücksfall er- eignete sich gestern abend in der Wohnung des 31 Jahre alten FuttermeisterS Glöckner. Derselbe stieß beim Auf stehen vom Tische an die darüber befindliche Hängelampe und wollte mit beiden Händen zugreifen, um ein Herunter fallen zu verhindern. DaS Lampengestelle hatte sich aber ausgehakt und fiel nun der Ballon mit Petroleum, das sich entzündete, auf den Unglücklichen. Derselbe stand so fort an der rechten Seite in Flammen. Die im Zimmer anwesenden Personen, die Ehefrau und drei Kinder Glöck ners, liefen hilferufend aus dem Raume, während G. die Flammen an seinem Körper zu ersticken suchte, indem er sich die brennenden Kleider vom Leibe riß. Als ihm dies endlich gelungert war, bedeckten zahlreiche Brandwunden die ganze rechte Kö-perseile; besonders arg mitgenommen ist der rechte Arm, an dem die Haut in Fetzen herabhing. Auch beide Hände sind arg verbrannt. Nachdem ärztlicher seits die erste Hilfe geleistet worden war, wurde der Be dauernswerte durch die Samariter nach dem Johanniter krankenhaus gebracht. Planitz, 16. August. Beim Schaukeln stieß aus Versehen der 13 jährige Sohn der Familie Vollstädt aus Niederplanitz seine auf dem Fensterbrett sitzende 10 jährige Schwester derart mit den Füßen, daß die Kleine das Gleich gewicht verlor und rücklings kopfüber aus der ersten Etage durch das Fenster auf die gepflasterte Straße fiel. Sie er litt eine schwere Gehirnerschütterung, und ist an den Folgen dieses Sturzes am Dienstag verstorben. Schönheide, 16. August. Ein unglaublich frecher Diebstahl wurde in der Nacht zum Montag hier in der der Witwe Bretschneider gehörigen Papierfabrik und Holz schneiderei ausgeführt, indem die Diebe von 2 Dampfkesseln die Kupferrohre abbrachen und losrissen und durch ein eisernes Fenster, dessen Fensterkreuz sie zerbrachen, fort schafften. Die Kupferrohre halten ein Gewicht von etwa 2'/z Zentnern und einen Wert von zirka 370 Mark. Die Diebe, als welche zwei hiesige Handarbeiter und ein Former von hier ermittelt und verhaftet wurden, hatten die Rohre bei einem Trödler in Auerbach für 70 Mark verkauft. Beim Transport ins Amtsgericht in Eibenstock entkam einer der Diebe dem Transporteur. Rochsburg, 17. August. Durch den 6 Uhr 21 Min. nachmittags von Großbothen nach Glauchau verkehrenden Personenzug Nr. 1476 ist gestern abend gegen '/z8 Uhr im Tunnel bei dem Schlosse Rochsburg der 12^/z jährige Curt Floßmann, Sohn des Buchhalters Floßmann iw Rochsburg, löblich überfahren worden. Der Knabe hat unbefugterweise die Strecke begangen und ist dabei vermutlich von der Ma schine des Zuges erfaßt worden. Crimmitschau, 17. August. Gestern nachmittag traten hier und im oberen Pleißental starke Gewitter auf, die wolkenbruchartige Regengüsse mit sich brachten. Um 8 Uhr abends trat Hochwassergefahr ein, wovon die ab wärts gelegenen Meldestellen telegraphisch benachrichtigt wurden. Bei 1^/, Meter über normal erreichte der Wasser- stand die Gefahrenmarke L. Zwickau, 16. August. In der heutigen Stadtver- ordnetensitzung wurde ein Antrag deS Stadtverordneten Bär angenommen, die sächsische Staatsregierung zu bitten, bet der Neichsregierung um schleunige Linderung der Fleischnot zu bitten und den Rat zu ersuchen, diesem Beschlüsse der Stadtverordneten beizutreten. Oberbürgermeister Keil teilte mit, daß die Schlachthofoerwaltung beauftragt wäre, Er hebungen anzustellen und zahlenmäßige Feststellungen zu treffen, um danach geeignete Abhilfemaßnahmen in Vor schlag zu bringen. — Ferner zog in derselben Sitzung Stadtverordneter Becker seinen früher gestellten Antrag zu rück, daß den Baugewerbetreibenden die nochmalige Zahlung der an den vormaligen Aktuar Lorenz gezahlten und von diesem unterschlagenen Baugenehmigungsgebühren erlassen werde. Alle Redner hatten sich gegen diesen Antrag, wohl aber dafür ausgesprochen, daß nicht versucht werden soll, war den vaubrfliflenen «in Geschenk anzubieten,' da» dies« noch gar nicht beansprucht hätten. Man solle den gerichtlichen Au»trag abwarten, dann sei e» immer noch Zeit, den Bau gewerbetreibenden die Nochmalige Zahlung zu erlassen. Wen» dem Anträge stattgegeben würde, dann hätte man kein Recht mehr zur Regreßklage gegen den vaudezernenten für den Fall, daß man jenen für die Verfehlungen de» Lorenz ver antwortlich halte. Aninaberg, 17. August. Ter fett einigen Jahren zur Hebung der erzgebirgischen Rindviehzucht in unserer Stadt eingeführte evzgebirgische Zuchtvieh- und' Zug- ochsenMarkt, verbunden mit Ausstellung landwirtschaft licher Geräte^ wurde heute wieder abgehalten. Tas Kgl. Ministerium hatte 500 Mark für die Prämiierung der dem erzgebirgischen Zuchtideal am nächsten kommenden Tiere zvrf Verfügung gestellt,!, während Hie Stadt"AnUUberg, wie seither/ Wegegelder für tfie aufgetriebenen Tiere gewährt und die Kgl. Generaldirektion der Staatsbahnen den freien Rücktransport der unverkauft gebliebenen Aus stellungsgegenstände zugesagt hatte. Mehrere Einkäufer aus der näheren und weiteren Umgebung, besonders auch aus dem Niederlande und dem Vogtlande, waren er schienen. Auch wurden zahlreiche Kaufabschlüsse zu guten Preisen erzielt/ so dckh die Einrichtung des' Marktes sich wiederum als eine'vorteilhafte erwiesen hat. Falken stein. Infolge der regsten Bautätigkeit so- wohl im vorigen wie dieses Jahr ist nicht nur der jahre lang fühlbar gewesene Wohnungsmangel behoben, sondern eS stehen noch viel größere und kleinere Wohnungen leer. Trotzdem haben die Mietpreise eine der Großstadt sehr ähn liche Höhe erreicht, die auch für die Zukunft infolge deS hohen Kaufpreises der Wohnhäuser sortbestehen werden und fortbestehen müssen. Werdau, 16. August. Heute nachmittag */,5 Uhr wurde Werdau von einem schweren Gewitter mit wolken bruchartigem Regen und Schloßenwetter heimgesucht. Meh rere Straßen sind der strömenden Wassermassen wegen kaum passierbar. DaS Wasser quillt aus den Kanälen und er gießt sich in Hausflur und Keller. Auf der Zwickauer Höhe ging ein Wolkenbruch nieder, wovon ein Teil des Wassers sich nach Werdau ergoß. DaS Kranzbergtal, wo seitens der Stadt eine Talsperre bereits in Aussicht genommen ist, gleicht einem See. DaS Wasser steht über */, Meter hoch. Dort auf der Bleiche befindliche Wäscherinnen wurden vom Wetter überrascht und konnten die Wäsche und Wannen dem anströmsnden Regen nicht entreißen, so daß die Wäsche forttrieb. Der Blitz schlug mehrfach ein ohne zu zünden. In der Friedhofstraße schlug er in das Herrn Restaurateur Albas gehörige Haus. Er beschädigte am westlichen Giebel die Dachziegel, nahm 50 Zentimeter unter dem First seinen Weg durch die Mauer, fuhr durch die oberen Zimmer in die im Parterre liegende Gaststube, wo er durch die Gas leitung den Weg ins Freie fand. Glücklicherweise war der Schlag ein kalter und verletzte Niemand im Hause. In der Königstraße 5 schlug der Blitz in die hohe Esse dex^ Starkschen Bäckerei, welche am EssenMf abwärts 3 weit gerissen wurde, wodurch sich das Abtragen dmWWM nötig macht. Die Pleiße zeigte um 6 Uhr einen Wasser- ' stand von 1 Meter über normal, und ist noch im Steigen begriffen. Im Wasser treiben Unmassen von Holzbalken, Brettern und Bierfässern. (Lpz. Tbl.) Leip,zig, 18. August. Gestern nachmittag gegen 6 Uhr wurde in Volkmarsdorf der in der Kirchstraße 55 bei seinen Eltern wohnhafte 5 Jahre alte Knabe Hermann Otto Ebert von einem Straßenbahnwagen überfahren. Der Knabe ging hinter einem beladenen Heuwagen her, lief links hinüber auf das Gleis der Straßenbahn und wurde hier von einem Motorwagen erfaßt und sofort getötet. Leipzig, 17. August. Ein Erdbeben, das sich in einem oder mehreren kräftigen Stößen in der Zeit zwischen 4,20 und 4,25 heute morgen bemerkbar machte, ist hier und in den Vororten konstatiert worden. Das „Lpz. Tbl." schreibt: Aus allen Teilen der Stadt kommen uns Nach richten darüber zu. Die Mehrzahl der aus dem Schlaf Geweckten stand unter dem Eindruck, daß ein schwerer Last wagen auf der Straße fuhr, unter dessen Wucht die Fenster zitterten und die Häuser erschüttert wurden. Andere hatten die Empfindung, daß hart an das Bett gestoßen worden sei oder daß im tiefer liegenden Stockwerk eine dumpfe Explosion erfolgt sei. Einem Leser unseres Blattes war es, als wäre im Nebenraum ein Schuß gefallen, einem Anderen schien es wie fernes Donnern. In mehreren Wohnungen klirrten ganz vernehmlich Gläser auf den Buffets und Tassen in den Küchenschränken, auf Bücher- regalen fielen Bücher um, auf Schreibtischen fielen Brief schaften und aufgestapelte Manuskripte auseinander. AuS der Umgegend wird uns gemeldet, Laß die Erdstöße nament lich in Grimma, besonders auch in Borsdorf, stark bemerkt wurden. ES klang wie ein dumpfes Getöse oder auch wie ein ferner Donner. In mehreren Häusern sind die Uhren stehen geblieben. Einzelne meinten, es handle sich um Nachtgefechte der Artillerie. In den Zeitangaben über die Länge der Erschütterung gehen die Angaben recht weit auseinander. Während die Einen von mehreren Sekunden bis zu einer halben Minute reden, schätzen Andere die Zeit bis auf zwei Minuten. Das dürfte freilich viel zu hoch geschätzt sein. AuS dem Vogtlands, 17. August. Tödlich ver unglückt ist am Dienstag nachmittag der 27^/, Jahre alte unverheiratete Grenzaufseher Georg KüSpert. Er ohne zu bremsen mit dem Zmeirade die von Regnitzlosau nach der sächsischen Grenze Pabftleithen zu führende ab- . schlissige Straße herabgefahren und stürzte vom Rade. Dabei wurde KüSpert an einen St-aßenbaum geschleudert. K. erlitt einen schweren Schädelbruch, der am Mittwoch früh 3 Mr zum Tove führte, ohne daß die Besinnung zurückkehrte. gem rtchl bah Sch dem «em rval Sch auf «im die stal grö Verl Ort Ort gefj Str ein V dep wal toni erH sah atsi Fak n -sich und (c Nor D- Prer 'BSch do -SSS L d° >?w!d Kuch K p- F Mili Geri
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