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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190509141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-14
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1905
- Autor
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Riesaer OTagelilali »nd Auzxiger WeMt M Atychry Awisölait L8. Jahr» .U S14 Danurrstag, 14. September 1S0L, «b««dS. , 7,-.. j 0'« bereit« etttgelaufen, doch werden weitere von dem Direktor Arbeiten für die Stadt nicht übernehmen würden. der Anstalt, Professor A. Endler, bi« Milte Oktober noch entgegengenommen. An der Schule wirken außer dem Di rektor noch fünf weitere Lehrer, darunter zwei praktisch und akademisch oorgebildete Landwirtschaftslehrer. Der ganze Kursus dauert ein Jahr und kann in zwei aufeinander folgenden Winterhalbjahren oder auch von Michaelis bi« Michaelis bezw. von Ostern bis Ostern absolviert werden. Die Absolvenz des Kursus befreit von dem dreijährigen Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule. Die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden beträgt 38. Hauptlehrfächer sind: Deutsch. Rechnen, Acker- und Pflanzenbau, Obstbau, Tierzucht, Tierheilkunde, Düngerlehre, Feldmessen, Buchfüh rung, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Genossenschafts wesen, Verwaltungskunde, Naturlehre, Gesteins- und Boden kunde, Zoologie und Botanik. Wenn eS die Witterung er laubt, finden allwöchentlich Exkursionen statt oder es werden praktische Demonstrativsten im Schulobstgarten, Schulwein berge und am Lehr-Bienenstande vorgenommen. Jeden Montag abend wird außerdem eine Sitzung deS Landwirt schaftlichen Schülervereins in Gegenwart deS Lehrerkollegiums und zahlreicher praktischer Landwirte abgchalten. Au« Mitteln der Mehnert-Stiftung empfingen im vorigen Win ter 18 Schüler Beihilfen in Höhe von 20 bis 60 Mark, zusammen in Höhe von 540 Mark. Das Schulgeld inklu sive Aufnahmegebühren beträgt für das ganze Jahr 90 M. Unterstützungen werden gewährt aus dem allgemeinen Schüler-Unterstützungsfonds, aus der Andrae-Endler- und aus der Jubiläums-Stiftung der landwirtschaftlichen Vereine des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Dresden. Die Pen sionspreise schwanken zwischen 36 und 45 Mark monatlich, je nach den gestellten Ansprüchen. Geeignete Pensionen werden vom Direktor auf Wunsch nachgewiesen; dieselben unterliegen der Kontrolle des Lehrerkollegiums. —Dresden» 14. September. Die 6. Ferienstraf kammer des hiesigen Kgl. Landgerichts verhandelte gegen den 32 Jahre alten Buchhalter Johann August Vietze aus Geißlitz wegen Diebstahls. Der Angeklagte befand sich mit seiner Familie in Not. Vietze war zur Aushilfe bet der hiesigen Agentur der Magdeburger Hagelversicherungs- Gesellschaft beschäftigt. Nach seiner Angabe erhielt er erst 3 M., zuletzt nur 2 M. Tagelohn. Am 24. v. M. ent wendete Vietze in dem Bureau einen Wertbrief mit 9653 M. in bar und Wechseln, der für den Vertreter der Gesell schaft, dem Rentner Luft in Oelsnitz, bestimmt war. Bet dem Oeffnen des Briefes fand der Empfänger statt deS deklarierten Geldes nur eine zusammengefaltete Nummer der „Berliner Illustrierten Zeitung". Die darauf statt gefundenen Erörterungen ergaben, daß der Angeklagte vor Ausfertigung des Geldbriefes ein zweites Kuvert mit der entsprechenden Adresse versehen und darin die Zeitungs nummer gelegt hat. Als ihm der Geldbrief zum Versiegeln übergeben worden war, schob er diesen zweiten Brief unter und nahm den Geldbrief selbst an sich. Das im Briefe enthaltene Geld hat Vietze in einer dazu angeschafften Kassette in der Dresdner Heide in der Nähe des Bahn hofes Klotzsche vergraben, woselbst cs zum größten Teile wieder aufgefunden worden ist. Der Angeklagte hat nur 200 M. zurückbehalten, die er auch noch verloren haben will. Vietze lenkte die Behörde erst auf eine falsche Spur, indem er bchauptete, die Kassette in die Elbe geworfen zu haben. Der Angeklagte bat um eine milde Strafe und gab als Motiv an, nur die Not in seiner Familie habe ihn zu der strafbaren Handlung getrieben. ES wurde auf 1 Jahr Gefängnis erkannt. Dresden, 13. September. Mit der Vergebung städtischer Arbeiten an einzelne Mitglieder deS S«adt- verordnetenkollegiumS beschäftigte sich gestern abend eine im Etablissement „Ballhaus" tagende Mitgliederversamm lung des Allgemeinen Dresdner HauSbesttzervereinS. Nach einem Referat de« StadtrateS Baumeister Hartwig nahm die Versammlung folgende Resolution gegen eine Stimme an: „D:s heutige Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand 1. beim Rate und bei dem Stadtverordneten kollegium darum zu petitionieren, daß in Zukunft städtische Arbeiten und Lieferungen nicht mehr an Stadtverordnete vergeben werden; 2. bei den nächstfolgenden Stadtverord- netenwahlen seine Wahloorschläge nur auf solche Kandidaten zu richten, welche von vornherein bestimmt erklären, dost sie, fall» sie zu Stadtverordneten gewählt werden sollten. «a» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezug-Pret» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl 50 Psg-, durch unsere Träger sttt in« Hau» 1 Mart 65 Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart «5 Psg., durch den Briefträger frei in» Hau« 2 Mark 7 Pst. Auch Monattabonnemmt» werd« angenommen. Nutzest «-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi« vormittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Verl«, «u Lange» N »Interttch in Ries» — Seschästlst««: »oethestraß, v». — Mir die «kdoViM tm»tt»««ch: Her»,«« «ch»idt st, Mes» —)!( Der Truppenübungsplatz für das XIX. (Kgl. Sachs.) Armeekorps, der bei Belgern angelegt werden sollte, ist, wie gemeldet, abgelchnt worden. Wie das „Torg Krsbl." mitteilt, handelte es sich bei dem Truppenübungsplatz gleichzeitig um eine neuzuschaffende Bahn Torgau—Wurzen. Die preußischerseits in Betracht ikommenden Behörden bestanden darauf, daß diese Bahn gebaut und nach Sachsen hineingeführt werden sollte. Hiermit konnte sich das sächsische Kriegsministerium nicht einverstanden erklären, sondern wollte in dieser Beziehung völlig freie Hand haben und sich-keineswegs binden. Es war oorauszusehen, daß, wenn man dem zugestimmt hätte, der Uebungsplatz zwar für die Gegend um Belgern gesichert war, eine Bahnverbindung aber nie Genehmigung gefunden Hätte. Hier war jetzt die einzige Möglichkeit geboten, eine Zustimmung zur Fortführung der Bahn herauszuschlagen; da man sie versagt hat, fa überhaupt in Bezug auf den Bahnbau sich nicht festlegen wollte, so ist damit wohl für lange Zett jede Möglichkeit einer Verständigung zwischen . hüben und drüben geschwunden. Das Blatt erklärt noch, daß die im Umlauf befindlichen Gerüchte von zu hohen Forderungen der Stadt Torgau und der Gemeinde Sitzen- roda für abzutretende« Gelände nicht der ausschlaggebende Grund für den Abbruch der Verhandlungen gewesru, son dern wie oben auSgeführt, in der Hauptsache die Bahn- frage. . —)!( Schon, wieder ist ein Eübkahn in'der Nähe von Äreinitz untergegangen. An der preußisch-sächsischen Grenze, noch auf sächsischem Gebiete, zwischen Krcinitz und Gaitzsch,Häuser, werden seit einiger Zeit ausgedehnte Vertiefungen des Strombettes der Elbe durch AuÄaggcrn vorgenommen. Gestern mittag wurde ein mit ausgebag gertem Material (Kies) beladenes "Transportschiff (soge nannte Zille) von der starken Ströntung gegen den gro ßen Dampfbagger geschleudert und' dabei derartig beschä digt, daß es in kurzler Zeit in Grund ging. Tie Besatz ung der Zille konnte sich retten und auch ihre Habe, Betten rc. in Sicherheit bringen. Ter" gesunkene Kioskahn liegt vollständig auf Grund und wird vom Wasser über flutet, da er jedoch Nicht in der eigentlichen Fährtrinne gesunken ist„ wird der Schiffsverkehr nicht behindert. — Zur Umgestaltung der Personentarife schreibt man dem „P A." : Die Generaldirektion der sächs. Staats eisenbahnen legte dem sächs Eisenbahnrate die Vereinbarung der deutschen Eiscnbahnverwaltungen über die Umgestaltung der Personentarise zur gutachtlichen Aussprache vor. Nach dieser Vereinbarung fallen die Rückfahrkarten fort; der Fahr preis für den Kilometer soll betragen in 1. Klasse 7 Pf., in 2. Klaffe 4,5 Pf, in 3. Klasse 3 Pf , und in 4. Klasse wie bisher 2 Pf. Bei Benutzung von Schnellzügen sollen nach drei Zonen abgestufte Zuschläge erhoben werden. Das Freigepäck soll wegfallen; die Gepäckfracht wird ermäßigt und für je 25 Kilogramm Gewicht nach 15 Entfernungs zonen berechnet. Die zusammenstellbaren Fahrscheinhefte sollen beibehalten werden mit besonderen Preissätzen, die für Schnellzüge ohne Zuschlag gelten. Die Dresdner Han delskammer erklärte sich auf Grund der bisherigen Beschlüsse der Kammer mit den geplanten Einheitssätzen einverstanden, wünschte aber, daß Schnellzugszuschläge nur erhoben werden für v- und solche Züge, die mit durchlaufenden Wagen und den Bequemltcheiten der V-Züge versehen sind. — Der Trustabwehrausschuß der Tabakindustrie und des Tabakhandels ersuchte die Dresdner Handelskammer um Unterstützung einer Eingabe, worin einreichsgesetzliches Verbot der Geschenkversprechungeu im Warenhandel gefor dert wurde. Die Kammer erklärte sich mit einem derarti- gen Verbote einverstanden, jedoch ohne sich auf die von dem Trustabwehrausschuß vorgeschlagene Wortfaffung festzulegen und unter dem Vorbehalte, daß sich das Verbot nicht auf Zugaben der gleichen Warengattung erstrecken dürfe. — Bei dem bevorstehenden Quartals- und Tienst- wechfel können die jungen Mädchen in der Pro vinz nicht genug davor gewarnt werden, leichtsinnig Kontrakte zu unterschreiben, ohne diese gelesen zu haben und genau zu wissen,, wo und unter welchen Beding ringen sie vermietet werden sollen. Viele werden angeb lich für Berlin gewor'ben, doch bleibt die Residenz, in ! der sie ihre Kenntnisse z!u erweitern und? sich zu „ver bessern'" hofften, für sie nur Turchgangsstation auf der Weiterreise nach aNdeven Provinzen, in denen der ersten Enttäuschung oft noch andere folgen. Eine Rückkehr nach dev Heimat vor Ablauf des, Kontraktes ist aber nur denen gestattet, die die hohen) Vermittlungsgebühren zurück zuzahlen in der Lage sind> während die meisten aus halten müssen, wenn" sie sich nicht durch heimliches Ver lassen des Dienstes den größten Unannehmlichkeiten ausi- setzen wollen. Tarunt mache" sich nun jede klar, daß die Uebernahme eines Tienstes^sür sie äm günstigsten in ihrer eigenen Heimat i'stp. wo etz! überall viel und lohnende Arbeit gibt, und Verwandte und Freunde ihr ratend und helfend beistehen können. Glaubt sie aber, ihr Können anderswo besser verwertens? z!u können/ so lasse sie sich nicht von Agenten aufss ungewisse verlocken, sondern nehme nur zuverlässig beglaubigte Angebote mit ausführ licher Angabe von? Ort, Herrschaft und Art des Tienstes an.; Ist ihr Ziel Berlin, so wende sie sich au! die Bahnhofsmissioch deren „Helferinnen", kenntlich an einer! weißen Armbinde mit rosa Kreuzl au" den Quartals tagen auf den Bähnhöfen sind und aus vorherige An meldung bei dem Bureau, Berlin N. 4, Ticckstraße 17, jedes aukommeNde) Mädchen umsonst abholen und begleiten. Schandau. Tie Nachricht, der abgestüvzte Lehrer Max Fischer? sei Aüontag Abend gestorben, beruht auf einem Irrtum. * Meißen, 9. September. An der hiesigen Land wirtschaftlichen Schule nimmt der diesjährige (27.) Winter- kursuS Dienstag, den 17. Oktobcr seinen Anfang. Der vor- jähiige Winterkursus wurde von 126 Schülern, welche au« zehn verschiedenen NmtShauptwannschaften stammten, be sucht. Für den diesjährigen) sind zahlreiche Anmeldungen OertltcheS und SLchRcheS. Riesa,, 14., September 1905. — Das heutige Ergebnis der LandtagSwahl der 3. Abteilung ist folgendes: 1. Wahlbezirk (Ratskeller). Wahlberechtigt waren: 367. Gewählt wurden: Julius Brummer, Sozialdem., 182 Stimmen, Arno Grünelt, „ 177 Ferner erhielten Stimmen: Ernst Wilh. Kaulfuß 31, Gmil Oskar Möbius 31, Franz Herm. Müller 17, Joh. Friedrich Hofmann 17, Fritz Johannes Sons 12, Friedrich Oskar Meyer 12, Friedrich Richard Frübing I, Theodor Franz Müller 1. 2. Wahlbezirk (Wettiner Hof). Wahlberechtigt waren: 367. Abgegeben wurden 228 Stimmen. Es hat Stichwahl stattzustnden. Es erhielte« Stimmen: AnselmuS Dinier 106, Robert Rohn 106, Gürtler Max Müller 78, Zimmerer Hermann Barth 78, Gürtler Franz Müller 21, Gerichtsdiener Frü» biug 21, Fabrikbes. Otto Barth 15, Buchhändler Paul Hoff mann 16, zersplittert 9. 3. Wahlbezirk (Elbterraffe). Es hat Stichwahl stattzufinden. Es erhielten Stimmen: Tischler Bernhard Grötzsch 100, Konsumgesch. Richard Richter 100, Ernst Moritz Thal heim 7 l, Karl August Schramm 70, Carl Braune 28, Louis Schneider 28, Postschaffner Berger 19, pens. Schaffner Müglitz 19, zersplittert 6. 4. Wahlbezirk (Kaiserhof). Wahlberechtigt waren: 175. Es hat Stichwahl stattzustnden. ES erhielten Stimmen: Klempnermstr. Albrecht 40, Maschinist Keiling 37, Mühlenbes. Schönherr 19, Gerichts diener Bärwald 9. Strehla. Sozialdemokraten gewählt. Oschatz. 1. Bezirk: Stichwahl zwischen 2 Freisinn, und 2 Tozialdemokr. 2. Bezirk: 2 Sozialdemokr. gewählt. Z. Bezirk: 2 Sozialdemokraten gewählt. Dahlen. Stichwahl zwischen Konsero. u. Soz.-Dem. Mutzschen. Stichwahl zwischen Freisinnigen und Sozialdemokraten. Wurzen. In 3 Bezirken Sozialdemokraten gewählt, in 2 Bezirken Stichwahl mit Sozialdemokraten. (Ohne Gewähr, nach vorläufigen Zusammenstellungen) * Lckkgranm-Adrefjr: 8FernfprrchfkAr „Lagebt-it", Ries«. Nr. Sv. der Köntgl- AmtSharrptmamtschakt Grskeicham, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riest.
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