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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190511289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19051128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19051128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-28
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1905
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Mrsan O ssaged!« Z sr« Dienstags 28. November 1905, aveobs von Z! in 237 378 den ost- er- .-8 Gesetzentwurf zjur Abänderung einzelner Bestimwungen des Börsengesetzes ist in voriger Session nicht erledigt worden. Um wenigstens! in den dringlichsten Punkten zu einem Abschluß zu kommen, wird erwogen, Ihnen die Vorlage in der enger umgrenzten Form wieder zugehen zu lassen, welche sie durch ihre Vorberatungen erhalten hatte. — Tie Fortbildurig^der sozialen Gesetze bleibt eine der Hauptpflichten des- Reiches. Auf Jahre hinaus wird die Gesetzgebung mit der Vereinheitlichung des gesamten Arbeiterversicherungsrechts und mit der Ausgestaltung der Witwen- und Waisenftirsorge beschäftigt sein. Gegenwärtig wird Ihre Mitwirkung erbeten, um den gewerblichen Be- rufsvereinen den Erwerb der Rechtsfähigkeit zu erleich tern und die Möglichkeit freier Betätigung ihrer wirtschaft lichen Interessen innerhalb der durch dass gemeine Wohl gegebenen Grenzen zu gewährleisten. Auch Mehrere an dere Gesetzentwürfe werden sich auf dem' Gebiete sozialer Aufgaben bewegen. Die Entwicklung unserer Schutzgebiete hat durch Aufstand in Südwestafrika und neuerdings durch die afrikanischen Unruhen eine schwere Beeinträchtigung fahren; harte Opfer an Blut und Geld sind dem Vater land auferlegt worden. Ich weiß Mich eins mit dem deutschen Volke in dem warmen Danke und der stolzen An- erkennung für die Offiziere und Mannschaften, die auf Meinen Ruf hinausgezogen find und mit heldenhafter Tapferkeit unseren Besitzstand bis zum Tode verteidigt haben. Die letzten Meldungen über die Unterwerfung der Witboi berechtigen unS zu der Hoffnung auf die baldige Wiederherstellung von Friede und Ordnung in dem schwer geprüften Schutzgebiete. Es gilt nun, den aufs neue er kämpften Boden fruchtbringend zu bereiten. Die mili tärische Sicherung wie die wirtschaftliche Erschließung un- serer Schutzgebiete hängt ab von dein Baue leistungsfähiger Verkehrswege, worüber Ihnen Vorlagen zugehen werden. In dem Entwürfe zum Reichshaushalt ist die Verwand lung der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts in ein Reichskolonialamt vorgesehen, in dessen Rahmen die Ar beitslast der Kolonialoerwaltung leichter zu bewältigen sein wird. Vorbereitet wird eine Vereinfachung der Vorschriften über das Etats- und Rechnungswesen der Schutzgebiete, welche die Grundlage für eine koloniale Selbstverwaltung bilden soll. In der auswärtigen Politik steht das Deutsche Reich zu allen Mächten in korrekten, zu den meisten in guten freundlichen Beziehungen. Mit hoher Befriedigung erfüllt es Mich, daß Ich den Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten in seinen erfolgreichen Bemühungen unterstützen konnte, zwischen Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland und Seiner Majestät dem Kaiser von Japan den Flieden im fernen Osten herbeizuführen. Den Eintritt Japans in die Reihe der Großmächte begleite Ich mit aufrichtigen Wünschen für eine friedliche Kulturmission dieses hochbe gabten Volkes. Meine lebhaften Sympathien gellen den Anstrengungen, die das befreundete russische Nachbarreich für die Neuordnung seiner inneren Zustände macht. Ich hoffe, daß eS Seiner Majestät dem Kaiser Nikolaus ver gönnt sein wird, als Bahnbrecher einer glücklichen Zukunft Rußlands die Liebe und Dankbarkeit seines Volkes zu ernten. Ich beglückwünsche auch an dieser Stelle die Regierung und da« Volk Norwegens zur Wahl deS erlauchten Königs- paareS, dem ich in freundschaftlicher Gesinnung verbunden bin. Ein Glück auf Deutschlands eigene internationale Stellung darf sich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß wir fortdauernd mit Verkennung deutscher Sinnesart und Der Reichstag wurde heute durch Seine Majestät den Kaiser mit nach stehender Thronrede eröffnet. Geehrte Herren! Bei dem Eintritt in Ihre Beratungen entbiete Ich Ihnen, zugleich im Namen Meiner hohen Verbündeten, Gruß und Willkommen. Tas> Hauptwerk Ihrer letzten Tag ung bildete die Neuordnung der Handelsbeziehung des Reiches zum Auslande. Mit den Handels- und Tarifver trägen, die zum großen Teile bereits^ ratifiziert sind> ist der feste Grund geschaffen, auf dem sich deutscher Fleiß und Unternehmungsgeist in Sichierheit entfalten kann. Möge dem Landbau und dem Gewerbe Segen gedeihen, dem Handel und der Schiffahrt reichet Erfölg im freund schaftlichen Wettbewerbe der Völker beschicken sein! Auch für den Warenaustausch mit änderen Ländern sind die ver bündeten Regierungen bestrebt, die" Bürgschaft der Fort entwicklung auf gleicher Grundlage zU gewinnen. Hinter dem' Handelsvertragswerk mußten wichtige Aufgaben zu rückstehen, die jetzig in den Vordergrund Ihrer Tätigkeit treten! werden. Tie Finanzen des Reiches sind allmählich in einen Zustand geraten, der baldige und durchgreifende Abhilfe erfordert. Tie Schuldenlast dess Reiches hat sich ohne planmäßige Tilgung ständig vermehrt. Tie Finanzen der Bundesstaaten leiden schwer unter den gesteigerten Ansprüchen, die das Reich an sie stellt/ neue Macht- und Kulturaufgaben der Nation harren der Lösung. Unbedingt bedarf das Reich neuer Einnahmen. Tie Reformvorschläge der verbündeten Regierungen lassen den notwendigen Un terhalt des Volkes frei. Unter Anerkennung des Grundsatzes, die Lasten des Geineinwesens möglichst nach der Leistungsfähigkeit zu ver teilen, wollen Sie die neuen Einnahmen teils aus den Genußmitteln Bier und Tabak, sowie aus' dem Personen verkehr und Güterumsatz, teils aus einer Reichserbschafts- stcuer gewinnen. Bei Ihrer Prüfung des schwierigen Wer kes möge Sie die patriotische Einsicht leiten, daß die Deckung des ReichDbedarfes dem Leben und 'Gedeihen der Nation dienen soll. Bereits'im Jahre 1900 war Ihnen eine Vermehrung der Auslandsschisse vorgeschlagen. Ta- mals> fand die gesetzliche Festlegung der Vermehrung nicht Ihre Zustimmung. Unsere stetig wachsende wirtschaftliche Verbindung mit allen überseeischen Ländern erfordert nun mehr dringend eine stärkere maritime Vertretung des Reiches im Auslande. Es wird Ihnen deshalb ein« No velle zum Flottengcsetze zugchen, die eine Vermehrung der Auslandsschiffe um sechs große Kreuzer Vorsicht. Tes weiteren sehen sich die verbündeten Regierungen ge zwungen, Ihnen eine erheblichte Vergrößerung der durch den Marine-Etat von 1906 geforderten Linienschiffe und großen Kreuzer vorzuschlagen, damit unsere deutschen Schiffe nicht an Gefechtskraft hinter den Schiffen anderer Rationell zurückbleiben. Endlich tritt die Forderung an Sie heran, Mittel für eine größeve Schlagfertigkeit der Torpedostreitkräfte zu bewilligen. Ich Hetze das, Vertrauen, daß der deutsche Reichstag zu dieser Verstärkung unserer Seewehr bereit ist? Eine den gegenwärtigen Lebens- und Erwerbsverhält- «issen angemessene Regelung des! Versorgungswesens für die Offiziere und Mannschäften des! Reichsheeres, der Ma rine und der Schutztruppen läßt sich nicht mehr hinaus- schieben. Tie verbündeten Regierungen legen besondere,. Wert darauf, daß die von ihnen wieder aufgenommenen Vorschläge hierfür möglichst bald Gesetz werden. — Ter für -aS „Riesaer Ta-e-latt" erbitten wir uns bis spätester ! vormittags A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. - - Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alfred Loreuz in Strehla, Inhabers der Firma Alfred Lorenz daselbst, wird nach Abhaltung des Schluß- termtneS hierdurch aufgehoben. Riesa, den 25. November 1905. Königliches Amtsgericht. Im Gasthofe zur Königslinde in Wülknitz sollen Montag, den 4. Dezember, "?22^ kiest Stämme h von 12—27 om Mittenstärke und 10,20—13 m Länge, 789 „ Klötzer „ 12—27 „ Oberstärke „ 3—4,60 „ „ 72 Derbltanaen _ 12—15 „ Unterstärke „ 10—11 „ » rm kiest" Schttte 189 rm ki-f. Knüppel, 53 rm kiest Aeste, 1305 rm lief Astreisig, o.c, rm kiest Stöcke, aufbereitet in den Kahlschlägen der Abt. 13 und 15 Forstort Kn,, nitzer Hinterheide, ferner 564 rm kies. Astreisig und 19 kiest Langhaufen I. El., aus. bereitet in den Kahlschlägen und Durchforstungen der Abt. 27 und 30, Forswrt NieSkaer Ankauf, meistbietend gegen Barzahlung öffentlich versteigerr werden. Die Bedrngungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Königliche Forstverwaltung Königliche «aruisouverwaltnug Truppenübungsplatz Zeithain. Da» Riesaer Tageblatt «schnitt jede» Ta» abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung bl ber Expedition * Mack Pi«. ptt d-Han» IMack « dttAbh^un, «.Schalt« d« laiserl. Postanstatten 1 Marl « Psg, durch de« Briefträger srei in, Hnu«2 Mack 7 Ps». «uch W«-1«abEement» «rom ang für die »mm« de» «u»gabetagr» bi» «mittag » Uhr ahn« - . . *4.,. D«ck md «av, Lau«« » »iut.rltch w Rias«. - «eMMieM: »aath.stra». öS. - Mr R, Mdaltta» «mttmMch: H «"* «4»'" * M«i «Nb, Anzeiger Wkdktt «ü> Allskiznst Telearaumt-Ldresse: gcrnsprrchstrkk der Köntgl. AmtShauptmmmschast Großenhain, des Kömat Amtsgerichts nnd des StMrachs zu RiesL S8. Jahrg Vorurteilen gegen die Fortschritte deutschen Fleißes zu rech nen haben. Die Schwierigkeiten, die zwischen unS und Frankreich in der marokkanischen Frage entstanden waren, hatten keine andere Quelle, als eine Neigung, Angelegen heiten, in den auch daS Deutsche Reich Interessen zu wah- ren hat, ohne unsere Mitwirkung zu erledigen. Solche Strömungen können, an einem Punkte unter- drückt, an einem anderen wiederkehren. Zü meiner Befrie digung ist in der marokkanischen Frage mit diplomatischen Mitteln unter Schonung der Interessen und der Ehre bei- der Teile eine Verständigung über die Einberufung und daS Programm einer neuen Marokkokonferenz erzielt wor den. ES ist Mir eine heilige Sache um den Frieden deS deutschen Volkes, aber die Zeichen der Zeit machen eS der Nation zur Pflicht, ihre Schutzwehr gegen ungerechte An griffe zu verstärken. Um so sicherer mag es dann gelingen, die friedlichen Ziele des bewährten Bündnisses mit den Herrschern Oesterreich-UngarnS und Italiens auch fernerhin zu verwirklichen. Durchdrungen von der Größe der Auf gaben, die Sie, geehrte Herren, erwarten, wünsche Ich Ihren Arbeiten gutes Gelingen zu deS Reiches Wohlfahrt, Ehre und Frieden." OertlicheS Md SäÄAscheS. Riesa, 28. November 1905. — Gestern, den 27. November, abends 7 Uhr fand der Restauration zur Elbterraffe die diesjährige ordent liche Hauptversammlung des Konservativen Vereins für Riesa und Umgegend statt. Die Versammlung wurde diesmal, da der Vorsteher, Herr Apotheker Nake, im Laufe des vergangenen Sommers nach Dresden verzogen ist, unter dem Vorsitze des stellvertretenden Vorstehers, Herrn Ober- amtSrichter Heldner, abgehalten, der nach Begrüßung der erschienenen Herren Mitglieder einen kurzen Jahresbericht erstattete, indem er auf die wichtigsten Vorkommnisse deS vergangenen Vereinsjahres hinwies. Der Kaffenbericht, von Herrn Prokurist A. Götschmann vorgelragen, wies nach, daß die Kassenverhältniffe des Vereins als günstige bezeichnet werden können. Herr Stadtkämmerer Eulitz hat die Rech nung geprüft und Erinnerungen dagegen nicht gezogen, weswegen die Versammlung dem Herrn Kassierer Ent- lastung erteilte. Beschlossen wurde, auch fürs laufende Jahr wieder je 10 Mark zur Errichtung des Bismarck- turmS und des Kaiser Wilhelm-Denkmals aus der VereinS- kasse beizusteuern. Sämtliche bisherigen Vorstandsmitglieder wurden als solche wiedergewählt; nur an Stelle des, wie bereits erwähnt, durch Wegzug aus dem Vereine geschie denen Herrn Nake wurde einstimmig Herr Rentner (Bäcker- meister) Nicolai in den Vorstand gewählt. Das Amt deS Vereinsvorstehers wurde einstimmig Herrn Stadtrat Bret- schneider übertragen. — Feldposten nach Afrika gehen infolge der Einlegung von Extradampfern und gleichzeitigem Zu- sammentreffen deS Abganges der fahrplanmäßigen Dampfer in diesen Tagen besonders zahlreiche. Nachdem erst am 29. und 30. November eine Feldpost Berlin und Hamburg mit der „Alexandra Woermann" verlassen haben wird, geht schon wieder am 1. Dezember eine Feldbriefpost von Berlin ab. Sie benutzt den am folgenden Tage von Southampton in See gehenden englischen Dampfer nach Kapstadt. Der Dampfer ist dort am 19. Dezember. Wann er Gelegenheit finden wird, weiter nach Swakopmund be- fördert zu werden, steht noch nicht fest. Der Gang der dazu benutzten Küstendampfer der westafrikanischen Küste
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