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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190511302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19051130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19051130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-30
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1905
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den für den Herbst 1906 Zweijährig-Freiwillige gesucht In Belrachr kommen in erster Linie Zimmerleute, Tischler, Schlosser, Lokomotivführer und Hetzer, Schmiede, Klempner, Telegraphisten, Schneider, Schuhmacher, Sattler, Schiffer. Zum Dienlwintrttt bereite junge Leute haben sich 'christlich unter Beifügung des Meldescheines, eines selbst- geschriebenen LebenSlaufeS, einer amtlichen Bescheinigung der Körpergröße, sowie einer Bescheinigung Uber die bis- berige Tätigkeit bei der 8. König!, sächsischen Kompagnie vorgenannten Regiments in Schöneberg (Berlin) zu melden. * Kreischa b. Oschatz, 29- November. Ter Landwirt- ichäftliche Geflügelzüchterverein zu Altoschatz und Umgegend veranstaltet vom 2.-4- Dezember in den Räu men des Restaurants „Mühle Kreischa" seine erste Allge- i eine Ausstellu n g. Ta dieselbe von auswärtigen und h imischen Züchtern sehr zahlreich beschickt wird, auch nur : e besten pramiierungsfähigen Tiere hergcsandt werden, dürfte sich für jeden Züchter, Liebhaber und Laien .. r Bestich derselben lohnend erweisen, auch zum Ankauf r a Tieren die beste Gelegenheit geboten sein. Zur Beur- rUlung des Geflügels und der Kaninchpn sind hervor- --lende Preisrichter gewonnen, denen zahlreiche Ehren- p eise in bar und Wertgegenständen zur Verfügung stehen. ie geräumige Helle Turnhalle wird das Wassergeflügel, : ühner und Kaninchen aufnehmen, während die Taubcn- >. teilung im Saale des Hauptgebäudes (1. Etage) unter- < edrächt wird. Mit der Ausstellung ist auch eine Verlosung verbunden; da*-nur bestes! Rassegeflügel zu diesem Zwecke c ngekauft wird und alsj Hauptgewinn ein Stamm präch- tige Riesengänse bestimmt ist so dürften die noch vor handenen Lose schnellen Absatz finden. Geöffnet ist die Ausstellung nächsten Sonnabend, Sonntag und Montag von früh 9 bis abends! 7 Uhr. 88 Dresden, 29. November. Zwei Bootsleute und < m Steuermann der Aktiengesellschaft „Vereinigte Elbschiff- tvhrtsgesellschaft zu Dresden", nämlich Wilhelm Augustin aus Jena, Einil Protze aus Schöna und Julius Otto Bräu ting aus Gera hatten sich wegen mehrerer Diebstähle auf Clbschiffen und im Hamburger Freihafen vor der 2. Straf kammer deS Dresdner Landgerichts zu verantworten. Bläu ling ist bereits seit dem Jahre 1895 Steuermann auf den Schiffen der genannten Gesellschaft. Schon seit Jahren merden auf den Elbschiffen die Frachten bestohlen und in nur wenigen Fällen ist eS bisher gelungen, die Flußpiraten zu überführen. Im Juli dS. IS. hatte der Steuermann Bräuling zusammen mit den Bootsleuten Augustin und Protze eine für Amerika (Brooklyn) bestimmte Ladung (6000 Zentner) Zucker, ferner kurze Zeit später eine eben- falls für Amerika designierte gemischte Ladung Stühle, Por zellan und Emaillewaren nach Hamburg zu überführen. Im Hamburger Freihafen stahlen die Bootsleute Augustin und Protze einen Zentner Zucker, drei Stühle und ver schiedene Porzellan, und Emaillegegenstände. Den Raub rsilten sich die beiden Bootsleute gemeinschaftlich mit ihrem Sreuermann Bräuling. Dieser führte bald darauf eine Schiffsladung Mkhl von Hamburg nach Dresden. Unter wegs zwischen Hamburg und Magdeburg wurde -wiederum die Fracht bestohlen. Die Diebe erleichterten dieselbe um 73 kg Mehl. Als kurze Zeit darauf bei dem Steuermann Haussuchung gehalten wurde, fand die Polizei nicht nur Len gestohlenen Zucker, sondern auch noch verschiedenes chinesisches Porzellan. ES liegt die Vermutung nahe, daß auch diese wertvollen Gegenstände auS früheren Diebstählen herrühren. Der Steuermann stellte jedoch wettere Dieb stähle in Abrede. DaS Gericht erkannte auf strenge Strafen, nm den Schiffsdiebstählen einmal ein Ende zu machen. Der Steuermann Bräuling wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust, Augustin zu 20 Monaten und Protze zu 1 Jahr Gefängnis, beide auch zu 3 jährigem EhrenrechtSoerlust verurteilt. 88 Dresden. Der 20 Jahre alte, zuletzt in Losch- m:tz wohnende Artur Ewald Ihle studierte seit Ostern dieses JahreS Jura an der Universität Berlin. Da ihm nnyt die nötigen Mittel zu seinem weiteren Studium zur Verfügung standen, so sandte er am 3. Oktober d. I. an eine Dame in Loschwitz einen Brief, worin er von dieser unter Androhung von Mord 2000 Mark erpressen wollte Die Dame sollte daS Geld unter I,. 05 im Postamte 8 in Dresden niederlegen, jedoch Verschwiegenheit beobachten, da sie von Spionen umgeben würde. Da die Dame die Po lizei in Kenntnis setzte, erfolgte die Verhaftung der Ange klagten. Im Hinblick darauf, daß die Art deS Vorgehens JhlcS als gefährlich bezeichnet werden muß, lehnte daS Dresdner Gericht die Annahme mildernder Umstände ab und eS erkannte deshalb auf eine achtmonatige Gefängnis- strafe. Pirna. Bor einiger Zeit erregte eS bei der hiesigen städtischen Sparkaffe, welche die vollgeklebten Sparbücher Les hiesigen Rabattsparvereins einlöst, Befremden, daß Bücher mit vorgelegt wurden, die zum Teil versengte und anderweitig beschädigte Rabattmarken enthielten. Auf Be- fragen äußerle damals ein Buchtnhaber, daS Buch habe auf dem geheizten Ofen gelegen. AlS sich die Zahl der beschädigten Marken vermehrte, forschte man weiter und man kam dabei einer ganz merkwürdigen Geschichte auf den Grund. Dte von der städtischen Sparkasse eingelösten Bücher werden bekanntlich in größerer Menge auf einmal Lem Feuer übergeben und zwar geschieht dies in der städ tischen Gasanstalt. Die Rückstände gelangen dann mit Len übrigen Feuerresten auf die Schlackenhalde, für welche an der Rottwerndorfer Straße hinter den Kasernen ein Abladeplatz besteht. Dort fand nun ein Knabe, der drei- zehnjährige Sohn eine» Arbeiters in Rottwerndorf, zufällig ein nur halboerbrannteS Sparbuch, in welchem auch ein Teil der Marken unversehrt geblieben war. Der Fund wurde weiter bekannt und nun begann auf die Ablade. stelle eine wahre Schatzgräberei. Die Ausbeute war keine schlechte, denn eS ist festgcst'llt worden, daß über hundert Mark bares Geld nur den unverbrannt aufgefundenen und dann wieder in neue Bücher eingeklebten Marken heraus- geschlagen worden ist, ehe der Betrug entdeckt und weiteren Versuchen vorgebeugt wurde. Wegen Teilnahme an diesem Betrug hatte sich nun der obenerwähnte Knabe, dessen Eltern und ein älterer Bruder vor dem hiesigen Schöffen- gericht zu verantworten. Während der 13 jährige Schul- knabe mit einem Verweis daoonkam, erhielt der Vater der selben 2 Wochen, der ältere Bruder 2 Monate und die Mutter 1 Tag Gefängnis, letztere wegen Hehlerei. Seitens des Rabattsparvereins ist natürlich Vorsorge getroffen, daß sich derartige Fälle nicht wiederholen können. Mutzschen, 29. November. Der König hat in hoch- herziger Weise der kranken Frau deS Gemeindedieners Winkler in Böhlitz bet Mutzschen 50 Mark gespendet. Die Unglückliche, die an Händen und Füßen gelähmt ist, ist be reits über 40 Jahre krank. Aue im Erzgeb., 28- November. Beim Reinigen eines alten Gewehres mit eingerostetem Schloß ging der Schuß los und zerfetzte dem 29 jährigen, unverheirateten Guts besitzer Albin Peuschjel aus Auerhammer die rechte Hand. Zugleich! drang ihm der zum Entladen des Schusses be nutzte eiserne Ladestock in den rechten Oberschenkel. Ter so schwer Verletzte fand sofort Aufnahme im hiesigen Sa natorium. Chemnitz. Die japanischen Heerführer lassen eS sich nicht nehmen, auf einzelne der vielen ihnen aus Deutsch, land zugehenden Zeichen der Anerkennung persönlich mit einer schmeichelhaften Wendung zu erwidern. Ein Chem nitzer Herr erhielt kürzlich von Baron Kuroki eine Karte folgenden Inhalts: Ich freue mich riesig über daS Schreiben von Deutschland; wir sind ja junge Schüler der deutschen Taktik und Strategie. Hochachtungsvoll Ihr Baron Kuroki. Chemnitz, 29. November. Ein weiteres Interesse erregender Prozeß wird am 5. und 6. Dezember daS hie sige Schwurgericht beschäftigen. Den Verhandlungen liegen lt. „Leipz. Tgbl." die nächtlichen Ruhestörungen und Auf ruhrszenen in der Nacht zum 17. September in Mittweida zugrunde. Verursacht und in Szene gesetzt wurde dieser Aufruhr von Schülern des Technikums Mittweida und sollte dieser eine Auflehnung gegen die Polizei vorstellen, da zwischen letzterer und der Mehrzahl von Technikumbe suchern ein gespanntes Verhältnis besteht. Die Ruhestör ungen waren zweifellos vorbereitet, denn in der Stadt ver breiteten sich schon tagsüber und in den Abendstunden Ge rüchte, daß für die Nacht etwas beoorstehe. In der Tat kam eS von gegen ein Uhr an in den in der Nähe deS Technikums gelegenen Straßen bald zu ziemlichen Menschen ansammlungen, an der Spitze wohl gegen 200 wirkliche Ruhestörer, meist Technikumschüler. Die Menge wuchs zu sehends an und nahm eine drohende Haltung ein. Fenster scheiben und GaSlaternen wurden zertrümmer', Steine flogen und sogar die einschreitende Schutzmannschaft, die der Menge anfangs machtlos gegenüberstand, wurde tätlich angegriffen. Erst als die Polizei mit aller Gewalt eingriff und mit der Waffe drohte, konnten Verhaftungen sorge- nommen werden. Es dauerte jedoch bis ziemlich in die frühen Morgenstunden, ehe die Ruhe vollständig wieder hergestellt wurde. Eine Anzahl in diese Angelegenheit ver wickelte Personen ist schon vom Mittweidaer Schöffengericht abgeurteilt worden. Die schwersten Anklagen fallen jedoch auf vier Verhaftete, die sich nun vor dem Schwurgericht zu verantworten haben, eS sind dies die Technikumbesucher Emil Alfred Grünert auS Falkenau, Franz WachSmuth aus Dessau und Max Paul Wernicke auS Schlettau bei Halle, sowie außerdem der Handarbeiter Egid Atzinger aus Lieb, mannsberg. Unter den bereits in Mittweida Verurteilten befindet sich auch ein italienischer Staatsangehöriger, der Arbeiter Giovanini. Glauchau, 29. November. Ein Monteur der Chem nitzer Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Herm. Pöge, namens Beimfahr, kam gestern bei Reparaturarbeiten in der hiesigen Färberei von Franz Dietel dem 3000 Volt starken elektrischen Strom zu nahe und wurde sofort ge- tötet. Beimfahr, der unverheiratet ist, hatte alle Gefahren und Strapazen deS EhinafeldzugeS glücklich überstanden. Er mußte nunmehr ein Opfer seines Berufes werden. Hartenstein, 29. November. Ein Vermächtnis von 14000 Mark hat der hier geborene, in Chemnitz ver storbene Privatier Jacobi unserer Stadt vermacht. Davon werden 12000 Mark zum Bau einer ParentationShalle und 2000 Mark zur Gründung einer Gemeindediakonie oerweudet. Plauen. Der ungünstige Geschäftsgang deS letzten JahreS hat sich hier bei vielen Instituten bemerkbar ge- macht. Bei der Ortskrankenkasse betrugen die Aus gaben bis 25. November 330500 Mark, gegenüber 1904 ein Mehr von 20000 Mark. Die Kasse war bis jetzt in diesem Jahre bet 55 Konkursen in Mitleidenschaft gezogen worden, die meisten davon entfallen auf daS Baugewerbe. Am 1. Juni betrug die Mitgliedrrzahl über 40000, im nächsten Monat erfolgte eine Abnahme von über 1500. Am 1. November hatte die Kasse 38900 Mitglieder. Der Konsumverein will infolge der ungünstigen Geschäfts- läge 138743 Mark weniger Warenumsatz und 64500 Mark wenitzer Reingewinn gehabt haben. Er zahlt diesmal nur 14'/, V, Dividende. Der WirtschaftSoer ein hat nur 5300 Mark weniger Reingewinn gehabt. Reichenbach i. B. Ein seltenes Jagdstück, ein Hermelin, ist von einem hiesigen Jäger auf Tannaer Revier erbeutet worden. Brunndöbra i. V. Der Geschäftsgang in der vogtländischen Mustkwaren-Jndustrie ist seit einigen Wochen sehr gut. Die Geigenmacher erhalten besonders große Auf träge für Lieferungen auS Markneukirchen. Hier werden wöchentlich bis 110 Dutzend Geigen geliefert, was einer JahreSmeng, von 60000 Stück entspricht. Der Preis für ein Dutzend Geigen beläust sich auf 30 bi» 100 Mark. AuS dem Vogtland«. Der starke Schneefall am 9. und 10. November hat in den Forsten de» Vogtland«« so bedeutenden Schaden angerichtet, wie er in solchem Um- fange seit Johrzehnten nicht festgestellt wurde. Viele Tau- sende von Stämmen in jeder Größe und Stärke sind dem Schneebruch zum Opfer gefallen und machen einen Verkehr im Walde fast unmöglich. Der Schaden ist sehr groß und eS werden viele Monate vergehen, ehe dte AufräumungS- arbeiten beendet sind. Grimma. Ter ehemalige Wirt Riefe der „Gatters burg", eines der hiesigen größten Etablissemienks, der unter Hinterlassung vieler Schulden im vergangenen Sommer verschwand und von der Staatsanwaltschaft wegen be trügerischen Bankerott^ verfolgt wurde, ist Vom Schicksal ereilt worden. Bon seiner Querfahrt in den afrikanischen Gewässern zurückgekehrt, ist Riefe im Hamburger Hafen verhaftet worden, Er wurde von einem Sicherheitsbe amten in Hamburg abgeholt und der Staatsanwaltschaft in Leipzig zugeführt. Leipzig, 29. November. Eine LiebeSiragödie hat sich hier wieder abgespielt. Als heute morgen - <4 Uhr ein Wächter der Wach- und Schließgesellschaft das Grund stück Brühl 11 inspizierte, hörte er lautes Stöhnen aus einem der nach dem Hofe gelegenen Fremdenzimmer. Er alarmierte sofort die Wirtslente und holte sich einen zwei ten Wächter der Schließgesellschaft zur Unterstützung. Hin ter der Tür des Zimmer« vernahm man eine Frauen stimme fortwährend rufen: „Ach, ist das schrecklich! Jfl daS schrecklich!" Im selben Augenblick, als man die Tür aufbrach, trank das Mädchen aus einer auf dem Tische stehenden Flasche. Daneben krümmte sich ein junger Mann in furchtbaren Schmerzen. Sofort angewandie Gegenmittel hatten bei beiden Erfolg. Sie wurden noch lebend in das Krankenhaus St. Jakob eingeliefert. Die jungen Lebens müden — sie sind etwa 20 Jahre alt — waren erst gestern abend um 9 Uhr von Halle zugereist und halten in dem Gasthaus LogiS für die Nacht bestellt. JnS Fremdenbuch hatten sie sich als Friseur Hugo Warmuth und Wanda Schüler auS Halle eingetragen. Sie hatten gefragt, ob im Sanssouci Tanz wäre, und halten in der zehnten Stunde- daS Gasthaus verlassen, um aber schon um 11 Uhr wieder: zurückzukehren. AuS aller Welt. Bei den Hofjagden des! Herzogs Ernst Günther iw Print kenau wurde ein Hilföjäger des Herzogs, der auf dem Bock eines Wagens saß, schwer verletzt, indem sich eine im Wagen befindliche Flinte entlud. Ter Verletzte verstarb auf dem Transport nact Glogau. — Ter schwerste Sturm, der seit dem Jahre 1872 tobte,'hat nach einer Meldung aus New York während 17 Stunden auf dem Oberen See gewütet. Man befürchtet, daß sich dabei Un^ glücksfälle ereignet haben, die in der Geschichte der Schiffahrt auf den großen Seen einzig dastehen. — In Nürnberg verurteilte das Schwurgericht den 26 jähr. Tienstknecht Lenz aus Jnnenzell, der am'3. Juli d I. die seine Liebesanträge zurückweisende Gutsbesitzerstoch ter Babette Beck getötet halte, wegen Mordes zum Tode. — Im Bergwerk KIeiniveseln wurden nach einer Mel dung aus Straßburg bei einer durchs Gaskontrolle ver ursachten Explosion schlagender Wetter zwei Knappen und- ein Steiger getötet. — Tie Strafkammer in Essen a d. R. verurteilte eine 13 köpfige Diebes- und Hehlerbande, da runter fünf Frauen, die die dortige Umgegend lange Zeit unsicher gemacht hatten, zu Strafen von 5 Jahren Zuchthaus bis zu drei Monaten Gefängnis. — Aus Bern wird gemeldet: Ter Inhalt eines Eeldpakets von lOOOAb Frcs., das die Kreiskasse St- Gallen der Schweizer Bun- desbahneü an die Hauplkasse in Bern aufgegeben hatte,, ist unterwegs in geheimnisvoller Weise verschwunden. Als das Paket in Bern geöffnet wurde, enthielt es statt Banknoten Papierschnitzel unv alte Zeitungen. — Ham burg: Bei Rethem, an der Aller wurde ein zwanzig Meter hoher Bohrturm, der mittels, Sturmseilcn vier seitig festgespannt war, nebst den hölzernen Maschinen häusern vom Gewittersturm umgeworfen und zertrüm mert. Tas schwere Tach der in der Nähe gelegenen Meisterbude wurde 75 Meter weit sortgsschleudert. — Bozen: In den Kaunser Bergen stürzte der Nürnberger Maler Sangvrt ab und verletzte sich mehrfach. Auf dem Rabbijoch stürzten ein Münchener und'eine Bregenzer Tarne ab. Beide trugen bedeutende Verletzungen davon ¬ vermischtes. Eine Familientragödie hat sich, nach dem „L.-A.", in dem oberfränkischen Torfe Pleußen abgespielt. Ter dort ansässige Steinhauer Schlegel, ein gewalttägiger Trunkenbold, geriet mit' seiner Fr>au in Streit und ver suchte, nachdem er sie mißhandelt hatte, sie mit einer Hacke niederzüschlagen. Ter 19 jährige Sohn des Ehepaares kam in demselben Augenblick ins Zimmer und wollte den nach der Mutter geführten Schlag mit einen, Messer ab wehren. Durch einen unglücklichen Zufall stürzte der ältere Schlegel, und das Messer drang ihm in die Schläfe, sodaß, er tot umsank. Ter junge Mann, der sichern Gegensatz zu seinem Vater, eines sehr guten Rufes erfreut, ist gänz lich unschuldig an dem traurigen AuSgang des Familien dramas. Meuterei in einem Zucht Hause. Aus New- York, 25. November, wird den „M- N. N." gemeldet: In der Abwesenheit von sechs Beamten, die 71 Sträflinge init Sonderzug in das Regiernngsgcfängnis in Fort Lca- venworth (Kvnsas) beförderten, meuterten heute nach mittag die Insassen des Staatszuchthauses von Missouri
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