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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190210198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19021019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19021019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-19
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1902
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Leipzig, Km Hemrick Serswruui, ksstor M 6v8tav 8vdmiät ^eerdigunas - Anstalt Heute Mittag 2 Uhr verschied sankt und ruhig nach kurzem Leiden unser herzensguter, treu sorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel Heute Xuelrmittuxs V,3 Olrr rer8vl>leck vuek kurrew I-eicksu lm ^ltor von 33 cksstreo mein iuuixstxellebter 6»tte, unser herrensxuter 8ostn, 8edi,iexev8okio, Rrucker uock 8estir»xer Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme bei dem Hinscheide» unseres lieben VaterS, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und Onkels, des vas 8e8»mmte ker8ouai von» kaktz Xallonal. Vermählte. Leipzig-Plagwitz. Oktober 1902. Vom Grabe unteres lieben Sohnes. Bruders und Schwagers zurückgekehrt, sagen wir Herrn Pastor P l a n i tz, dem Artistcn-Verein und allen Bekannten unseren herzlichsten Dank. Familie Aammermann vis Verlobung meiner Docdtsr Lllse mit äem LnukmlUln Lerrn ^rn» Xrutoer, Oröchtr, beehre ick miek kicräurck an- ruTisixeo. Lamenn, im Oktober 1902. brau ^elsii« verv. Kvb. diokskv. Jur Auftrage des Vorstandes Nelen« Ile^oe. vis Verlobung; ikrer sinriLen Doobter Vorls mit Herrn IVNdelm Nootsekel kadrikunr in Veipri^-Leklsuseür, deekren sieb bieräurck Lnrueeigeu Veiprix, im October 1902. ^üolph Lolnkarät uuä krau Ottilie geb. Rebkelä. voni« keinksnrit HUilkvIm Uvntsvkvl» Seins Vsrlobuns mit kräulein OUse Virus, Lnmenr, reizt kieräurck er- zedonst au Oröclitr, im Oktober 1902. ^rn» liustuvr. Arzmem lisrl kizelier I«I» kisellki' ßkb. tiriliert Marthäikirchlwf 2i>, Fernsprecher 4411, übernimmt Beerdigungen jeder Art noch dem vom Rath der Stadt Leipzig genrhiiiigtk» Tarif unter stunchernng bekannter Promoter Ausführung. 8tatt gecker desoockvreu Aelckunx. ^NNS KIsm» Paul Lnunvn Verl»l»te. krankkurt a/A., lm Oktober 1002. im Alter von 76 Fähren. Mit der Bitte um stilleS Beileid zeigt dies zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen hierdurch an Leipzig, Len 18. Oktober 1902. Frau psulinv »vvkt. Die Beerdigung findet Dienstag, Len 21. d. Mts., Nachmittag '/Z Uhr von dem Trauerhause, Dorkstraße Nr. 14. aus statt. «loset zeb V«riuLI»»tv, IVurrou-Oeiprlx, clen 18. Oklvbcr 1902. ^nna laupaäel Voi§t Verlobte. October 1902. Für die ihnen bei dem Verluste ihrer theuren Entschlafenen, der Fm kl»r» lliumklhilr in so reichem Maße bewiesene Theilnahme spreche» den herzlichsten, tiefgefühltesten Dank aus die traucrndcu Hiuterlasscucu. Ihrs Vermäkluvz beehren sieh Lvrmroizeu Sruis von Stsra Marls vo» Stern xeb. kslusvkvr Okewoltr uuä I-eipriz, cken 16. Octoder 1902. Statt Decker besoncksreu Aelckuox. Tvknsmm Verlobte. veipriz. Oetoder 1902. vslitrsck. Herr Oskar LwU INiolsvd. Oeiprix, ketsrsstrussv >o. 7, 18. Oetoder 11)02. vle tlektrnueinäou Illuterbllebeuen LÜ1ls»I»vtU rerw. Mltolsel» xed. L5erzr«r. Vie Leerckixonx Sacket vleastuz Vorwlttaxs I I vbr ron cker Oupelle ckes ckobaooisfrleckdoks aus statt. IVagea kUr Ddelluedmer stebeu bis V-H Olir am Drauerbaase bereit. Gestern Morgen ',^8 Uhr entschlief nach Ittägigem, mit Geduld ertragenem schweren Leiden mein innigstgeliebter, herzensguter Gatte, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Earl Richard j)eine im Alter von ö2 Jahren. Ties zeigt schmerzersüllt hierdurch an Leipzig-R. (Grenzslraße 19), den 18. Oktober 1902. die ticstraucrude Gattin Ueleuv L^einv geb. Die Beerdigung findet Montag Nachmittag '/-4 Uhr von der Capelle des Johannisfriedhoses aus statt. Ter Verein zur Arbeitsbeschaffung für Bedürftige hat Lurch den Tod seines treuen Vorstandsmitgliedes Fran abermals einen schmerzlichen Verlust erlitten. Gehörte die Dahingeschiedene dem Vereine auch erst wenige Jadre an, jo hat sie sich doch durch ihr warmes Interesse an unserem Werke und ihre liebevolle Füriorge für unsere Kranken und Schwachen, die sie bis in ihre letzten Leibenstage hinein betbatigte, rin unvergängliches Andenken erworben. Unser Tank sür alle ihre Liebe folgt ihr über das Grab hinaus. Leipzig, den 17. October 1902. — — Verein I.6ipri§6i'6a8t^vii'tk6. 18. Oetoder 1002, Xuebmittux V-:3 Obr, I yAr I/l^k rersebleck uaeb kurrem Xrankeulaxer unser A'tslleck sWM. Ne?!' Lmil Mielsed, Aarkt, Ouks Xatlooal. Derselbe rsnr unserem Verein ein treues Aitxiieck. vir rrercken 8eioer stets in Obreo xeckeuken. Dor» or»«lL»ricL. vle vesrcklgun^ Üncket vleustäss. cken 21. Oktober er., Vormittag 11 Obr von cker Oupello äes ckohaanls-k'rieckhokes aus statt. sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Leipzig, den 18. October 1902. ' Tic trauernden Hiiiterbliebeiicn. Xaed nur kurrem Lraukenlaxer rersekleck xesteru Xacbmittax '/.3 Obr unser allverebrter Odel Nori» Lmil INisIood. Lr var uns gcckerrelt ein gerockter uock n oklnwllencker vrioripal. Lr rudo in krlecken. rx-W" Aeerdiqunqs-Äniialt voudnctführcr lHon«e». Contor und Farglagkr Gr. Flrislhcrgaffr 14, früher Matthäikirchhof30; Beslellun^ daselbst !. oder II. E age, übernehmen Beerdigungen jeder Art unter Zusicherung prompter Ausführung. Gigene Tischlerei von Särgen. ,K Nillei'," '"L*" alte öellrenorrrmirte Beerdiqunqsanstalt, übernimmt die Ausführung von Beerdigungen aller Art, lowie Lte Ueberführung Verstorbener nach und von auswärts, zu dem vom Nach der Stadt Leipzig genehmigten Tarif. Lilinlotl» Leipzig. Sophie,istr. 1, Hingang Zeiher Stratzc. Ililutk». L.-OlobliS, Aenherc Hallcsche Strafte 51). ""ML" „2um fnisüsn" von Lelvliv vorn,, tiust. 8ekuleo (Inh. Zlax kirsokbaum) 16 MarkthaüenIiralZe 16. Conductsührer: Oarl vrager, Friedrich August.Straße 6, lli., Stallungen Südstr. 22. Tarik vom Natb der Stadt. — 14 eleg. BeerdigunqSwagen. — Gr. Sarglager. Uilltsg k!>. s lliit' llütliclilcli Vtlt'Itsgtsdötil! mit!cll«. Im mlistlisiirciiili liieii iisdeii iiics Uit«ii'Iililig lkötiiilliiitim! rtigstrgll iMieiii l». keteliii, üpmMgötiit, sii»ie ilie Ums» ü. Uriittti, l». 8cii«siiiö?, 8. 8ciimiill. ^L. Lümsiv -VarolL-Saü, Ink Lü«r»1<> vutoui'Lrl'Lsss 14 b, Xäko klo88p1a1r. geöffnet für Herren: von V. V;7 Uhr, für Damen: Dienst.. uOillmlIlIIIlEllLoolll Donnerst, u. Sonnab. v. '/,9—'-ll Uhr. Montag v.öbis 9 Meads, Mittwoch, Freitag N. '/,2—ö Uhr. irn88imol«« Ldrriui»»-, Ir»8t 1»-ir«»i»i8<;l»v-, »»«»uciit- II. A1»»r-Urr<lvr. W I»iiko-ir«li»ii«IIiiiiu:vii. — irilitiit. — Bewährtes Heilmittel. Lülvltti'. I,l«!li1.l>«tll»ii<Ivr. Herren Vormittags 7—I, Nachmittags 4—9 Uhr. 1xalilvii8»iirv 1li«riiiril- «»«1 «l'nvent vlocli). 1V«uii« ii-, t ur- iiiiil Itliiu8l»ri«l^r. «lau! Voll-Sack. D. fi. C. M. Spcciell sür Frauen und Jungfrauen bei Katarrhen des Unterleibes, aber auch lehr empsehlenswerth sür Herren in combinirbare» Slft-Badcwauncn, bestes Hur- vcrfahrc» für Krankheiten jeder Art. Gichtfchmerzen. Nervcnl. Nheuma. Schlat- lofigkeit. Lungenl. :c. Promcnadcnstraftc 20, Anstalt für Sool. und Fichlennadcl- Dampfbäder. Patent I. Monjcau. Verlange Prospekt über groftartigc Heilerfolge. M tr»88»8ctiv Lrt8«,i-LL«»- ALFM Fs luiicUv u. »>«ii«liv-It!i<1. 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Temperatur des Tain.: Ntont.FMitrm.,Sonnab.2-' .,5Nm., Schwimmbassin —" » Dienst.,Tonnerst., Freitag ' ,9—11 Vm.. auftcröcm MnnkagS '.'ibcnds »an ' 9 Uhr. I Iv»Ltri8v>it ii k,i< li1-IIoilI»»<I. ir^s>trrililiiiirc< i», Torothcenplat; 2. Bestes Cnrveifahrcn gegen Rheuma, Gtcht, Erkältungen, Ncrvenl. :c. ii Blüchcrstrafte 18. vr. I-Udckv's Btoorextract., Sand-, ruh. V Dampf-, irticb-römische, Kastendainvi-, Wannenbäder, Manage. HeisktinSillt > Montag: Sauerkraut mit Schweinefleisch. ) - Nudeln mit Kalbfleisch. T. B. Rödl. L. B. Linke. Kunst und Wistenfchast. D!usik. Neues Theater. Leipzig, 18. Oktober. Frau Erica Wedekind vom Kgl. Hoflheater zu Dresden gastierte gestern in „Hofs- mann'S Erzählungen". Natürlich unter großem An» drang deS Publikums; denn die Künstlerin ist seit Jahren hier bekannt und gefeiert. Mit wie viel Recht, das ist ost genug an dieser Stelle erörtert worden. Sie ist eine unvergleich liche Gesangskünstlerin, als Koloratursägerin schlechthin phä nomenal: ihr Ansatz so frei, leicht, sicher, ihr Ton so klar und schlackenloS, vom reinsten Ebenmaß, vom reinsten Timbre, so weithin tragend bis zum feinsten Faden Stimme, ihre Technik aus dem l'b'I-", vollendet im Formar, im Fermar, im Finir, vollendet in jeder Art musikalischen Zierats, in Rou laden und Tiraden jeder Art, mit einem Trillerschlag genug, eine Sängerin, die nut den Tönen spielt nach Herzens lust, die jede, auch die zierlichste Nüance deS musikalischen Ausdrucks unfehlbar trifft. Ihre drollige Puppenbraut Olympia war in der Tat unfehlbar in der Mechanik, ein Triumph der Technik, eine Marionette zugleich von pikantestem Reize. Und wie sie den Geist ihrer Nollen von Grund auS erfaßt, daß tat auch ihre Giulietta dar. Dieses Raffinement, diese Grazie in jeder Bewegung, dieser Hautgoüt über der gefährlichen Courtisane! Allein die Antonia zeigte die Grenzen ihrer künstlerischen Kraft. Wohl bauchte sie mit einem entzückenden, sozusagen ätherischen Piano die Klagen der liebende» Dulderin hin, wohl zeichnete sie scharf und klar alle Züge deS pathologischen Charakters, wohl leuchtete auch daS Feuer einer ekstatischen Künstlerseele auf in ihr. Aber hier fehlte das Gemüt, die überströmende Empfindung, hier auch die sortreißende stimmliche Verve. — Die Hörer freilich schienen diesen Mangel nicht zu empfinden. Der Schneeball deS Beifalls wälzte sich, wenn eine unschuldige Hyperbel unseres Goethe erlaubt ist, auch nach dieser ihrer dritten künstlerischen Metamorphose zu einer ungeheuren Große. Uud in der Tat, von einer immerhin seltenen Gestaltungskraft und eminenten Gesangskunst zeigte auch dieser Teil ihrer Leistung. vr. Rud. Krauße. Dritter sinfonischer Vortragsabend. Leipzig, 18. Oktober. Der von Herrn Ferdinand Schäfer gestern veranstaltete dritte sinfonische Vortrags- abend, der wiederum im Festsaale deS Zentraltheaters statt fand, brachte eine Sinfonie von Mozart (Nr. 39, Lsäur), mehrere Stücke ans Tschaikowskys Ballelsuite „Der Nuß knacker", sowie solistijche Vorträge deS Violoncellisten Herrn Max Kiesling, Mitglied unseres Tbealck- und Gewand- hausorchesters. Die Sinfonie stellt an die Ausfübrenden keine erbeblicken Ansprüche, ist leichter zu spielen als die von Herrn Schäfer an seinen ersten beiden Vortragsabenden aufgesührten sinfonischenScböpsungen und gerielh denn auch besser als diese, zumal der Herr Dirigent sowohl wie die Coblenzsche Kapelle um eine saubere Wiedergabe unverkennbar eifrig be müht waren, auch allem Anscheine nach an fleißiger Probier arbeit nicht gespart hatten. So kam das freundlich vlaudernde. Werk, das uns mehr den liebenswerten als den großen Mozart zeigt, fast in allen seinen Sätzen zu guter Geltung, zwar nicht in berückendeiyWohllant getaucht und nicht überraschend auSgefeilt, aber doch zumeist glatt und klar, nicht ohne Ab rundung und mit verständigem Hindeuten auf seine eigent lichen Merkmale. Uud ging es auch, namentlich bei den Bläsern, nicht vhue Verstöße ab, so war doch der Gesamt eindruck ein günstiger, zufriedenstellender. Dagegen hatte die Darbietung der Tschaikvwskyschen Suite noch viel Unfertiges an sich, der Lebensbauch, der diese kleinen, flott hin gezeichneten Gebilde beseelt, war fast nirgends zu spüren. Das Allermeiste wurde zu schwerfällig und grobkörnig gegeben, so schon die Ouvertüre, deren Miniaturstii bei solch derber Vermittlung ein gut Teil des Reizes einbüßte. Noch weniger wußte das Orchester mit dem darauffolgenden «Arabischen Tanz" anzufangen. Man muß gehört haben, wie eigenartig poesievoll gerade dieses Stück zu klingen vermag, um LaS Mangelhafte der gestrigen Vor führung, die nicht nur dynamisck zu nüchtern war, sondern auch mit manch feinerem rhythmischen Wert achtlos umging, so recht empfinden zu können. Für musikalische Stimmungs malerei ist das Orchester augenscheinlich noch nicht reif, für die Abwägung und Berechnung der dabei in Betracht kommenden Klangnuancen und sonstigen Finessen reicht wohl auch Herrn Schäfers junge Dirigenienerfahrung noch nicht aus. Der „Chinesische Tanz" sodann zündete seiner melo dischen Unverwüstlichkeit zufolge und mußte wiederholt werden, mehr Feinschliff wäre hier aber gleichfalls erwünscht gewesen. Am wohlsten fühlten sich die Musiker, als sie bei dem „Blumenwalzer" angelängt waren, ungern nur vermißten wir von den sonstigen „vnnsc-c caracteristiaues" der Suite die Nummern „Rohrflötentang," und „Trepak", die gestern wcz- blicben. Herr Kiesling spielte zuvörderst DavidossS Cellokonzrrt in Umoll und ließ später noch ein Arioso von Winterbcrger, sowie eine Tarantella von Coßmann folgen, sür alle seine Vorträge lebhaften Beifall erntend. Daß sich in den schnellen Sätzen deS Konzerte- die Solostimme nicht allent ¬ halben deutlich genug beraushob, war hauptsächlich Schuld der Orchesterbegleitung, die recht »»routiniert erschien. Auch der während der Solostücke am Clavier assistierende Herr Willy E^ckemeyer hielt nicht immer die rechte Fühlung init dem Solisten und hätte sich zudem größerer Diskretion befleißigen,sollen. F. Wilffervdt. ' * Die neuerdings vielfach von den Kouzertgesellschaftcn eingeladene Altistin Mathilde Haas auS Mainz wird sich Mittwoch, den 22. Oktober, durch einen Liederabend im Kausbause den hiesigen Musitkccisen vorstellen. Die Künstlerin hat Lieder von Brahms, Kabn, Grieg, Arnold Men delssohn, Weingartner, Neiscnaner, Hugo Wolf, Franz und Richard Strauß zum Vortrage gewählt. — Am 26. Oktober veranstaltet der Leipziger Chor-Verein seinen diesjährigen ersten Konzertabend im Saale des FürstenbofeS, Löhrsplatz, Es gelangen unter Leitung seines Dirigenten Herrn Felix Bader Chöre von N. Wagner und Schubert, Lieder n capslla von Mendelssohn, Schumann, Koschat zum Vortrag. Ferner treten als Solisten (Gesang) Fräulein Jenny Erler, sowie Herr Konzertmeister H. Arendt (Violine) auf. Die Begleitung zu den Chören hat Herr Richqrd Fuchs über nommen. DaS Nähere wird im Anzeigenteil bekannt gegeben werden. — Montag, den 27. Oktober findet im Saale deS Hotel de Prnss; ein Konzert der Sängerin Mary Munter - Lnint unter Mitwirkung deS Pianisten Theodor Prusse auS Berlin statt. — Neue Orchrstcr-AbonncmenlS-iilonrcrtc.' Im zweiten Konzert, Dienstag, Len 28. Oktober in der Albertkalle, das gleich zeitig das erste der Meininger Hofkapelle unter Leitung von Fritz Steinbach ist, werde« zunächst mehrere interessante Novitäten zur Ausführung gelangen. Von dem jetzt vielfach genannten englischen Compoizisten Edvin ElgaS, dessen „Traum deS GesontiuS" auf dem Düsseldorfer Musik fest Aussehen erregte, bringt das Programm Orchester- Variationen, al- zweite Novität folgt ein von Konzertmeister Carl Wendling vorgetragenes Konzertstück für Violine von Robert Kalin (Manuskript) und als dritte Novität Georg Schumanns (Direktor der Berliner Singakademie) Serenade für Orchester, ebenfalls Manuskript. Unter deS Letzteren Mitwirkung werden wir ferner daö hier noch unbekannte Br-ndcnburgerKonzert von Bachsür Klavier, Flöte und Violine mit Streichorchester zu hören bekommen und als Schluß-Nummer die dritte Sinfonie (b'clnr) von Joh. BrakmS, dessen Werke bekanntlich durch Steinbach die vollendetste Wiedergabe erfahren. — Das Böhmische Streichquartett gibt seinen ersten Kammer- musikabcnd Mittwoch, den 29. Oktober im Kaufhause mit folgendem Programm: Quartett bis molk von Tschaikowski (zum ersten Male von dieser Vereinigung vorgetrage»!), Klavier-Quintett .1. llur von Dvorak unter Mitwirkung vo» Frau Lily Henkel aus London, und Quartett .Vmoll (op. 132) von L. van Beethoven. — Die Zingaladeuiic (Leiinng Gustav Woblgemuth) führt am Sonntag, den 2.November, in der Albertballe Klughardts weltliches Oratorium „Judith" auf. Di- Solopartien sind durch Fräulein Westendorf, Herzogliche Hos-Opern- sängerin aus Dessau (Judith), Frau Schrader-Rölhig (Abra), Herr» Opernsänger Hans Schütz (Holofernes) und Herrn Konzcrtsänger Ed. Mann aus Dresden (Achior) besetzt. — Der Violinist Felix Grossi wird Dienstag, den 1. No vember ein eignes Konzert im Saale des städtischen Kauf hauses veranstalten. — 1>r. Ludwig Wiilliicrs drei Lieder abende finden am 11. November, 9. Dezember und 1. Februar im Kaushaussaale statt. Ter erste Abend bringt Gesänge von Schubert (Memnon, Fahrt zum Hades, Orpheus), Schumann (Dichtertiebc, Lieder-Cyclus) und Richard Strauß. Für den zweiten Abend hat Herr vr. Wüllner Schuberts unsterbliche „Winterreise" in Aus sicht genommen; das Programm des dritten Abends umfaßt eine groß-Reihe von Compositionen von Beethoven, Brahms, Conrad Ansorge und Schubert. Abonnements sind bei C. A. Klemm zu entnehmen. lq Leipzig, 18. Oktober. WaS ei» tüchtiger Dirigent zu wirken vermag, konnten wir sinnensällig am gelingen Abend gelegentlich des Konzerts des Gesangvereins „Orpheus" im Etablissement Bonorand beobachten. Noch kor kaum einem Jahre hätle» wir diisein Verein, der jetzt im 26. Jahre seines Daieins sicht, alle Lebensfähigkeit befreiten mögen; jetzt hat er mit der wohlgelungenen Aufführung deS Chorwerks „Jlatorog" von A. Thierfelder Leu Beweis erbracht, das er durchaus lebens- nnd leistungsfähig ist. Diese höchst beachtenswerte Betätigung feiner Lebensenergie verdankt der „OrphenS" wohl in erster Lun den trefflichen Qualitäten seines neuen Ehormeisters Herrn Anton Ringer. Herr Ringer ist ein intelligenter Musiker, temperament- und verständnisvoll, der es weg hat. seine Oängerjchar anfs lebhaf teste für de» Gegenstand — im vorliegenden Falle Dhiersetdcrs „Zlatorog" — zu interessieren und dieses einmal angeregte Jntercsfe beständig wach und rege zu erhalten. Er begnügt sich nicht damit, lediglich notengcircu singen zu lassen, sondern er ist beständig bestrebt, die Vereinsmitglieder auch zur sinngemäßen Jntcrpictirung der Komposition anzuleiten, sie auf Grund ihrer gelanglich-musi- kalischen Fädigkeiten zu verständnisvollen Dolmetschern de» wort- und tondichirrijchen Gehalts deS Kunstwerks heranzudUdcn. Durch solche zielsichere Tätigkeit hat Herr Ringer die in den letzten Jahren bedauerlicherweise vermißte Sangesfreudigkeit im „Orpheus" recht energisch wieder erweckt. ES Lori daher gar nicht wunder nehmen, wenn die gestrige „Jlatorog- Aufführung in allen ihren Teilen als wohlgelungen zu bezeichnen war. Chor, Solisten (Frl. Schaber, Frl. Gaiersbach und die Herren Löw und Vormeyer) und Orchester (Kapelle des 134. In-
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