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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 05.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19120505010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912050501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912050501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-05
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Nr. Sonnta- LLWSL IMX Its» HresditerNenefteNa I stetige-: « s g Kolpneleetie oftei iir Dresden nnd Borokie Fisfklkuquekvaris as Fli» Je das Aus-and to Pi» Guid-www Die sweiluaiiiqe Notlameseile i.5OMt» mit sbsokichkiii s Mk. Bei Wiederholungen und Jahres- Wen Nahqii nach Takt-. Cbisstczebilhr W Pi, Ameisen Icksllzmäkts werden nur gegen otnusvezablunq umge- I M« kzm das Erscheinen an beiiimmien Tagen und um« w» nicht nataniietr. Teicvbonilche Aussage von rissen m anstimmen Unan Dresdnet und ausw ritqu Esm kacn sowie ismili e Annoneenserpediiifnen is Mu, Zustande nehmen Ameisen m Oriqinalvre ien n c stadatten im. , lese Nummer must-Ist ls Seiten. Roman WZI 9 und M- Denllcher Reichstag Seite 7. Böse-ch tmek Landtag und Kircheuuackitichten Seite s. Die Welt Mohammeds. Seitdem die große Katharina von Rußland einen etSizhne Konstantin nannte nnd in kühnem Ge ienilnae ihn zum Herrscher am Goldenen Horn be- Mt«, sind die Belenner Allahö nnd Mohammeds Horwtirtsdrmgenden Eroberern oder doch wenig «»sbeliain.ltenden Eigentümern der Süd- nnd Oft- W des Slliiitelmeeres zn bedrängten Verteidigetn worden, die nnr miiitiam dem Anlauf des christlichen ruwpns noch standhalten. Und ietzt iklkeint der Zeit m» gewonnen, wo die kärglichen lieberr«este ihrer Finalenbildnna von enrooiiiiklten Kolonialoiilkern anf spspnak werden« Wie Aigier nnd Tnniö, wie Liegnptem hist nun ankl) Maroflo politisch für den Mohammeda lisiimö verloren, wird iiber kurz oder lang aller Vor- Wchi nach die letzte tiirtiskbe Provinz in Nordafrika net-allmählichen Politischcn Turchdringnng durch das ngiie Koloninioolk der enropiiifchen Staaicngeieil oft trotz allen heldcnmiitigen Gnerillakrieges der Mkijclicn Verteidiger aiislieimfallein Aber anli in Isim sclirnmpii fder»Vefiiqtand des Jslams an unab- Wigen Stanieiweien immer mehr zniannnem Die küszcicinekspi Hei!nailandes, oon wo einst Mohammed s m alle Welt das Schwert orcdigie, wird von der gliitqin Jslmmcfbeiisckriclm nnd schon wird auli das teilend eines Cyrus-, das einstige Rosenland Pe r im non der Tafel unabhängiger Staatenviilker nielöiciih Mögen auch jetzt dort die Nenwahien Iw- Psniainent wie in einein modernen antonomen sexxieimoeienaiiksaejiheieben fein, mag fein Reacnt wie Were Skfmhs böabsikhttgcnjin Fvcnfgcn Wochen noch iumal den alten Glanz seiner Krone in den ento äilchcn Hamktstädtcu zu zeigen, fauchfjeinc Rolle ist Iskjclpiextz D«ekcit· wjzcijtft itzt der fMandfchurch so Dieben sich jetzt in Nordpcrfieu russifche Kofakens Ibtrilungcu als ~Kultnrbrilmer« immer tiefer in das Innere vor, und die finanzielle Abhängigkeit des sandes von feinen beiden Bedriiugekn ist bereits durch Inen Anleihevcrtraq besiegelt und muß tm Verein mit er miliiiiriscbeu Einlagcrnng über kurz oder lang ieine völlige politische Ohnmacht herbeiführen So ziehen sich denn die Kreise cnropiiischer Um singelnna innner dichter nin die Türkei, den ein igen noch halbwegs lebensfiiljiaen niohannnedaniscljen Brofzstaah zusammen, der die Alnpniatton einiger Glieder seit wenigen Jahren durch eine eifrige An asiung an die Staatseinrichtunan feiner christlichen mner wieder wettznmacben versucht. Und der knrzc 4Hintergran der italienischen Kanonen in unmittel- msr Ijkjljdfspdpr hyilius.-1(· Sophicnmpsrbcm die zwei- einig feindseline Haltung des rnssifchen Erbfeindes ierbci haben den flir ihre nationale Selbsterhaltnng meisterten Jungtiirken den Abgrund anfgedeckt, an cm der staatliche nnd religiöse Hort der mohammeda nifchen Welt schwebt. Die letzten ans der einst so ikhen Zahl unterworfener Christ-Instinkan Kretee Und Mazedonier, brennen darauf, dem finkenden Schiffe der Kalifenlierrfclmft den Rücken zn kehren liereits hat eine nmzedonische Abordnnng durch eine Rundreise aan neue den Gkofzntiichten anznkiindiqen rrinchh daß auch die Pseudoabkönnnlinge Alernnderö SGtvfzen um keinen Preis länger bei der grünen llllllllhållllillc Tllllcszklllllll Größte Verbreitung in Sachsen. Jadne des Propheten aushalden mögen. Und die ver schlossenen Türen, die die wmpromitiierenden Gesellen bei der voriichtigen Diplomaiie gefunden haben, werden sie kaum abhalten. ihre Drodnna wahrzu makhen und io bald wie mdglich lodkzubrcchein Wird dann Griechenland noch länger dem Liebeöwerden feiner lreiifchen Brüder widerstehen können, und wird die verlockende Augiichi, einen allgemeinen Balkans brand zu entfachen, auch diesmal noch durch die trübe Erinnerung an die Niederlage vor 15 Jahren de ichnzoren werdens- Art-er die mooankmcdannche Wen ist sich auch ve wnßt, dasz um ihr politisches Sein oder Nichtsein ge witrselt wird. Dem Verziveifinngskamps der Mauren und Araber gegen die französischen und italienischen Bedriicker sehen ihre schon unterworfenen Brüder in Tunis und Aegnpten nicht nur mit gefuanntcr Anf merlsamkeit zu, sie bringen den tripolitanischen Ver teidigern besseres dar, sie senden ihnen Waffen nnd Hilfsskharein Und in Liegnpten hat all die Strenge des britischen Residenten, des Bittenbezwingers Kitcheiiers, ed nicht verhindern können, daß der isgyvttsche Nationaligmus sich stärker ald se regt- wie eine kürzlich erfolgte Vernrteiluna erst wieder gezeigt hat. Ja, es scheint so, als liefen die geheimen Gegensäden, die die mohammedanische Welt gegen ihre Vedranger spinnt, in Aegnpten zu fammen. Denn so würde es sich nur erklären, dasz nor wenigen Tagen der friihere bnlgarische Minister Ghenadiesf und der qlihrer der rettolntioniiren mazedonischen Organisaion Matosf aus Aegnnten Postpakete mit Höllenmaschinen zugesandt erhalten haben. Und auch in Persien glimmt das von den rufsisthen Trnppen mühsam erstickte Feuer nati nalen Trotzes unter der Asche weiter. Selbst der Bruder des gestiirgten Schahd, der jetzt in dem Lande der rnfsischen Eindringlinge kein Asnl gefunden hat, ist den iranischeu Bergsttimmen lieber als ihre augen blickliche Regierung, die sich zum willenlosen Werk zeug des mächtigen Nachbarn herabgewiirdigt hat, nnd durch Verhastnngen nnd Einkerkernngen muß diese Regierung ihre Scheitisherrfchaft von Rußlands Gnaden nitihsam anfrecbterhalten. Das ver-fische- Nebenland, Afahanistan, wo ein Gent-erneut von einein Stamme reaeirecht belagert wird, nnd wo England den beherrschenden Einfluß besitzt, befindet sich gleichfalls im Zustande heftiger Gärung. So will die heutige mohannnedanischc Generation wenigstens nicht matt nnd ilanalos in das Grab ihrer politischen Unabhängigkeit versinken, dag ihr ihre verweichlichten Vater gegraben haben. Der end gültige Ausgang kann allerdings dessen ungeachtet kaum zweifelhaft sein. Auch der ~kranke Mann« wird eines Tages trotz seiner Zähigkeit absterben, wenn ihm nicht durch ernstere Konflikte unter den eurouiiiskheu iiirosnntichten selbst aus seiner schlimmen Lage heraus-geholfen wird, ehe noch die fette Beute unter die Begehrlichen verteilt ist. Nur dann ver mag dic verspätete Modernisiernng des einsttgen Janitfcharenstaates bleibende Früchte für seine dauernde Regeneration zu tragen. Ist demnach die politische Zukunft des Mohatn medanismus nur noch ans recht zioetselhafte Eventua litäten gestellt, so ist damit der Mekkaglaube selbst. der die Türken- und Barbareskenstaaten ac schassen hat, noch keineswegs dem Untergang geweiht. In Marokko und Tripoltö werden auch unter der Christenherrschast die Rechte-»deerlaubxixgejidauådriicki Die-hausen und Hauptgefchäftdftelle Ferdkmmdstraße (- ssrniprechm Reduktion Nr. M7. Expcdition Nr. 671. Verlag Nr. M lich gewahrt bleiben. Und in Attila macht er, der dem Anschauungdlreis der Neger besser entspricht, als die Lebte Jesu, vielerorten großes-ortschrttte. Da mit ist zugleich ein Problem stir unsre deutschen Kolonien gegeben, das ia auch in den stingsten lolonialen Neichstaggdebattcn wiederholt zur-Sprache gekommen ist. Denn die alte Verrenkt-any die in DelitschiOstasrila ia schon einmal blutig hat gebän digt werden müssen, sügt sich naturgemäß um so schwerer in die Ordnung der Dinge ein, se mehr ihr Stolz durch die Erfolge ihrer zahlreichen Wander oredtger wachgehaiten wird. Staatösekretär Dr. Sols hat zwar in diesen Tagen dem Muhammedmtisnnib ieden lultnrellen Wert abgesnrochen; aber wenn auch das, was man als mohammcdaniiche Kultur bezeich nen könnte, nur ani äußere Eitidruelssähialeit ab gestimmt ist, so wäre es gerade deshalb verkehrt, ihre Wirkung ans die niedriger stehenden Eingeborenen zu unterschtiheu. Missionen und Beamtensthast müssen deshalb zusammenarbeiten, um gegen diese ~äthiopisrhe Gefahr«-, wie die Propaganda der Muste minreligion tibertrieben genannt wird, die rechten Gegenmittel zu studen, damit sie nicht sltr die Aus breitung christlichsdeutscher Kultur wirklich zu einer ernsten Gefahr werde. Anderseitö ist natürlich scde Verletzung der arabischen religitisen Gesiihle in miß oerstandenetn Christeneiser und damit jeder Anlaß zu berechtigtem Unwillen zu vermeiden. Wenzeslaus sanfaren eignen sich nicht mehr siir eine moderne, ersolgoersorechende Kolonialuolittt Auf die Dauer muß ja doch wie aus politischem so auch auf religiösem Gebiete dem Christenzeithen der Sieg tibcr den Hallx mond bleiben- Englische Schiffsgesellfchaften auf der Anklagebank. Das, was vorher iiber die Ursachen deö,,Titauie«- Unglüer tiber das Verschulden der Vesiiierin und der Fiilsruna des Schiffes aus Amerika durch die Ueber-lebenden laut geworden war. wird setzt in vollem Umfange durch die etnaeleitete Untersuchung in London bestätigt. Man kann ek nunmehr als unwiderleglied sicher ansehen, daß an dem weltbeweaenden Ungllick nicht die blinde Wut der Elemente, sondern ebenso blinde, verwerf liebe Leichtferiiakett der Menschen schuld gewesen ist. Ueber diese Feststellunnem die von englischen Nicht-ern soeben aemacht worden sind, die also nicht etwa von uattonaler Splitter rirhterei, wie bei der amerikanischen Senats-kontinu sion, aetriibt sein können, drahtei ung unsre Londoner Reduktion: Oe London, 4. Mai. M r iv. -Te l. der Dresd ner Neuesten Nachrichtens Die unter dem Vor sitze von Lord Mersev sortaefiihrte Untersnchuna des »Titanfc«-Unaliicks eraab ueuerdiuas als sicher, daß die Katastrovhe durch die wahn sinnige Fahrgeschwiudiakeit von 21 Knoten in d er S t un de herbeigeführt wurde. die auch aufrecht erhalten wurde. als die «Titanie« von allen Seiten Warnunaen weaen der Eisfelder und Eisberge erhielt. Ter General anwalt Sir Rusnö Jsaac aab eine aussiihrlschc Er klärung über den Bau und die Einrichtng der ~Titanic", Passaaiere und Mauuschasieu, auch über die Reise selbst und die Vorsälle, die dem Unaliicl folgten. Er führte u. a. aug: Wenn nicht die » drabtlose Telegravhtc zur Versüaung gestanden Hätte, so würden jedenfalls noch viel weniger m owpfshLCW « · . F-. «"s ».-J.-« .·- HDJ . » v.j.«.-«J- ·. ..·.. »s. · « «« «-,« ·« « «« s e« F - .! -:- . ~«:. « « s« «··«. ·.-« s’s ·«.c »s, ·.»s»· »F »s· w . ; J. -«-T«.’ -«.»« «-«:«- ·,-;-, H» -.'·k j-« M -.·:»-s z ' H s ;.»- gt ~ .-. Pl , »k» « «.« » k-. «-, 1 «.« «««. y-. ,:Z« »J- k Iz? MS l Bezuaspreikz kin Dresden und Vorm-ten monatllrb ss Pi» vierteliäbtlich Mo Mk. Itei haus, auökoiitts dnkklz unsre Ausoqbeitellcn munntllch 70 Pi« olcrteliälnlich 2.ll) Dk. frei Haus-. Mlj der wvchcntllchen Vetlnoc »san«-irrte Neuem-« udck ·chodner Flqumde Blätter« le lb Vi. mouatllch mehr. Poftbezug m Deutschmnd und den deutschen swlomcnk Ausg. A mit .Jlluftk.N-uefte« monatl. VOPL vierteljährl.2.7oMt. « Z ohne Jllustr.Beilage « 75 » . « 225 · · Ja Seltenes-hinnan » Insg. A mu.Jllui-t. Neuem-« monnkLl.7olkr.,viuttljabkl.s.lo Kr· suggJJ ohneJlluftnßeilage . 1.53 , . . 4.57 . Nach dem Auslande in Kreuz . wöchentlich l MI. Einz. Numm. 10 M- Passagiere gerettet worden sein. Die Fernebmuna zweier Sceleutc beschäftigte sich mit en « « « » Schre ckensfzenen bei dem Untergange der «Titanic«. Das Boot tn dem sich einer der Geretteten befand, mußte sich durch Hunderte von Körpern mtt Net tun a Bq n rte l n seinen Wen bahnen. Der Zenae same ans, dass die L eicdn am e mit den R nd e r n b eiset te geschafft werden mußten, nur Inn dem Boote einen Wen zu bahnen. Den Etsbera oemlich der Zeuge mit dem F elfen v o n Gt br a ltar. Der Genernlanwalt hob ferner hervor, daß die Aufmerksamkeit des Ge richtödoses annz besonders daraus gelenkt werden müsse, daß 63 Prozent Pnsfaaiere erster Klasse nnd n nr 25 Prozent der drit ten K lasse nnd 23 Prozent der Sttkannscbast ne r ettet worden wären. Aus Anreguna des Vor sitzenden Lord Mersen entschlos; sich der Gerichts l)os, am Montag Motan nakh Sonttmmnton zn fahren, Um die «Olnnwtc«, daö Schwesterscltitf der ~Tttanic«« zu bestchttaen. Gleichzeitig mit der Untersuckmna des ~Titauic« llualücks fand in London auch die U utcriu chu ng über den Untergang der »Oceana« statt, die bekanntldich vor einiger Zeit durch einen zin faninienftofz mit em deutschen Schiff »Piiagua« zuin Sinken gebracht wurde, und deren reikhe auf dem Meeresgrunde ruhensde Goldschätze man ietzt zu heben beschäftigt ist. Auch hier hat sich oor einem unpartei isihen englischen Gerichtshof als Wahrheit heraus gestellt, dafz die Schuld an dem Unglück allein auf englischer Seite liegt und das; die von englischen Heh blitttern gegen den deutschenDainpfer erhobenen Vor iottrse völlig unbegrtlndct sind. Vesonnene Londoner Zeitungen ntipfen hieran bereits vernichtende Fol gerungen itir das Erziehungsioeten ihres Landes nnd weisen demgegentiber auf die angeborene und an erzogene deutsche Gewissenhaftigkeit hin- Wir erhalten dazu folgende Dralmneldung unsrer Londoner Reduktion: OO London, 4. Mai. lP rin. -Te l. der Dresd ner Neueften Nachrichtens Bei der gestern gleich falls begonnenen Untersuchung tiber den Unter gang der »Oeeana« ist es bezeichnend, daß ein englischer Richter von besonderem Ansehen, näm lich Str Samuel Gomit-, das Urteil des Hamburger Seegerichtbhofes aliz richtig bezeichnete, worin er kliirt wird, dass die ~Oceana« allein für den Unsali verantwortlich sei. Er sagte in seiner gestrigen Rede: Unglitrlliiherweise war der Zustand an Bord der »Oeeana« vor dem Zusam menstoß derartig, daß es schwierig war, über haupt zu ermitteln, wer die Führung nnd Leitung bek- Schisfes hatte. Die meisten der Londoncr Blätter suchen diese Er i lii rnn g zu n n te rd r ii ei e n, nnr ganz wenige, darunter der »Morning Leader«, beriissentlichen sie. Dieser bringt auch einen bemerkenswerten Leit artikel hierüber und tagt, das sei gewiß eine skh we r e A n tl a g e gegen »die erste Schiffahrts gesellschast der ersten Seeinatht der Welt. Sir Enaus erklärte weiter: Ich wurde überrascht von dem Auftreten nnd der groszen Hi nielligenz jeder-deutschen Sectiiaiities, der ais Zeuge vernommen wurde. Hierzu sagt wieder der »Mot ning Leader« an erster Stelle: Das tst ein Trilznt siir die Gründltkhteit nnd dcn Erfolg deutscher Er- Vrowning der Dunkle. Zum 100. Gebikxtstaac des Dichters »(7. Mai). - Von Dr. Paul Landgu« »Den Dunkeln-« nannten die Griechen den Philo sonsten Heraklit weaen der geheitnnisreichen Rassel iysiiateit seiner Anösnriiche, nnd das aleiche Beitoort otntten die Enaliinder Robert Bronnean verleihen, den viele non ihnen ftir den ariistten Dichter nach Siniesueare halten und dessen iitwerstcsndlichlett hei- Isljc iurichtoiirtlieh aeworden ist. Zahlios sind die Geickscchtesn die non dent Oralelaeist dieser »eriischcn Spinnr« nnd der Verzweiflung seiner Leser berichten. Von einer schweren Krankheit aenesein so erzählt .s.V. fee bekannte Hunmrist Doualns Jerrold, habe er nach Wer Zeit zum erstenmal ein Buch in die Hand ac lennnen nnd sei net-zweifelt in Tränen ansaehrocheu. zisch bin ein Jdiot«, halte er neiatumert, «luetn Ge ikn hat aelstten. Ich kann keine zwei Zeilen eines ntilitchen Gedichteö mehr oerstehen.« Er beruhigte Ich erst wieder, als es seiner Frau nnd seiner Schwe kk Auch so aina. Es war ein Band Veotonina aes wesen . . . Carlnle behauptete, seine Frau habe den zSordelM gelesen und nachher nicht aewußt, ob Sor esio ein Mann sei, eine Stadt oder ein Buch. - SU grotesk sibertriehen derariiae Klaan auch ind, so enthalten sie doch einen wahren Kern. denn is schmale Pforte, die zu detn Schöntheitstemvel aninasther Kunst führt, ist wirklich so verbot-nen- B uerbarritadiert, dast man beim Suchen Hals und »Mit brechen tann. Es aibt eine Unnerstiindlichleid die die Werke sedeo grossen, seiner Zeit vorauseilen- LVUI Geniics aufweisen Mozarts Don Jnan nnd Ne -guienc waren dem Rotoko ebenso unverständlich wie in Menschen 100 Jahre später Wagners Zukunfts mUl·ik:«die Amsterdanter von 1650 haben sich über M Unvernisndltchleit Retnbrandts nicht wentaer ent- WM als 100 Jahre vorher die Römer ilkgek die Rätsel von Mikhelkssmelos Jtinastem Geri t, nnd —«V«eim zweiten Teil des Faust wie bei Dantes Gött iulterltiontiidie wußten dießeitaenossen aletch wenns zwos sie damit ansanaen sollten. Aber die Ratlosiakeit vtltistand in diesen Fallen aanz natürlich dadurch, daß Fdle Kunstwerke neue bahnbrechende Ideen und For- EUZUi aufwiesen, die »von allem bisher Gewvbnzen kvellca abwichen. Das ist jedoch bei Brownina n edi ider Fall. Der Inhalt seiner Dichtungen ist leicht zu i erfassen; ihre Gedanken sind nicht tiefsinnig, ia manch jmal sogar naiv bid zur Banalitiit; die Form weist ; wohl manche Verworrenheit ans. aber sie ist bei aller Ertravaganz der Reime, Mannigfaltigkeit der Rhyth- Imen nnd der Verwendung seltener Worte natürlich wund weit entfernt von der vreziösein absichtlich ver iwirrendeu Klangmnstik eines MallartneZr. Brom suings Unverständlicltkeit wird aus einer Uebersiille ;seiner Phantasie-, aus eitler Maßlosigkeit seiner Stil ituittel geboren, nnd er ist hierin wohl keinem Dichter ! der Weltliteratur verwandter als unserm Jean Paul, fdcr auch siir die meisten Leser ungenießbar iit und Joch als einer unsrer größten Dichter gelten umfi. JEB ist die gleiche Mischnng von seinstem seelischen Tieiblick nnd iiuvigetn Schniitcldediirsiiis, von reicher, das einzelne scharf wiedergebender Beobachtungsgabc und Verwendung aelehrter Anspielungem batsocker Bilder-, enotischer Vergleiche, die dem deutschen säomatitittiker nnd dem enalischen Prärafiaeliten e aen ·. Auch Vrowning fehlt die Fähigkeit, die Wesens art eines Menschen geschlossen nnd einheitlieh anf znsassem in hundert Detaiiziigen spiitt er dem Charakter seiner Gestalten bis ins kleinste nach, folgt ihren Gedankengängen bis in die feinsten Veräste lnngen, kann sich nicht genug tun in der Darstellung der mannigfachen und zwiesptiittgen Eindriicle, die er von einein Gegenstand hat, kurz, er legt alle die bunten Steinchen ins Kaleidolkop, die das farbige Gesatntbild ausmachen, aber er überläßt es dem Leser, sich nun die Figur zufammenznfchiittelm Kein Wunder- daß dann der eine eilten Stern nnd der andre ein Chaos zu sehen gianbtl Browning selbst begriff in seiner gefunden Sicherheit des Schaffens nicht, wie inan das dunkel finden könne, was ihtn fo klar nor der Seele stand; aber ander seits wollte er nicht, daß daö Hohepriestertnm seines Dichtens der bloßen Unterhaltung, »als ein Ersat fiir eine Zigarre oder ein Kartenspiel-C diene. Darum hat er manch Rätsel, manch kaum ergriinds baree Kleinod iu den wallenden Falten feines Sehertnautels versteckt, um das sieh die Denter nnd Erklärer nun vergebens bemühen. Browning war wie lean Paul ein· Polnhtftor in dem Sinne, daß er die Früchte einer ungeheuer ausgebreiteten Lekiiire auf allen Gebieten in den Scheuern seiner Dichtung wahllod ausstapelte, to daß man eigentlich Musiker sein muß, um die Tönemystit seiner Musik aedtehte zu verstehen, stunsibistorikey um alle Fein- Zeiten feiner Malerportratiis zu würdigen, Kenner er Sektengeschichte, um sich in seinen religiösen Phantasien zurechtznsindem Ein Blick, etwa in Berdoes Browning-Enznklopädie, genügt, nin einen Begriff zu geben von der Unmenge heterogenster Kenntnisse ans allen Nunwelkammern der Welt literainr, die in dem Labnrinth seiner Kunst zusam mengebracht sind. Beispiele siir die seltsamen Ge dankenverbiudunaen nnd ocrsteclteu Beziehungen, die in seinen Dichtungen ihr Wesen treiben ioie Irr-lichter im diisteren Wald, sind schon seine Titel. Einer Serie von bestem in der er von is4l——«iii seine Werke erscheinen ließ, aab er den Titel: Erhellen und tsiranatiipsel.« Die Erklärung folgte im Schluss beftt In Anlehnuna an eine Stelle in den Büchern Moses-, die vorn holjenpriesterlichen Gewand handelt (~An seinem Saum sollst dn Graitatiinsel anbrin aen . . . und inmitten derselben goldene Glöckcheii«i, deutet er Schellen und Granatäpsel als »iyinbollsch siir Lust und Leid, Geburt-nnd Grab, Singen und Sagen«. Ebenso kompliziert ist die Erklärung siir den Titel seines größten Werkes Mino nnd Bucht-. Das Brich, das ist die Quelle, aus der er die Tat sachen des in dem Werk behandelten Prozesse-I schlipstex der Ring bedeutet sein Kunstwerk, durch das die Tatsachen umgesormt sind, so wie die Gold schmiede das Rohmaterial snm Schmuck gestalten. Vrotoning ist das tragische Schicksal so manches nnoerstandenen Dichters, in Not nnd Kämper um die Existenz sich ansznreibetn erspart aebliebein Von srliber Jugend an waren iinn alle Wege geebnet. Das große Erlebnis seines Daseins, iener ent scheidende Schicksalgauaenblick. den ei- so ost darne siellt, war seine Liebe zn Eiisabeib Varrett, der Proben Dichterin, deren Ehe mit Browning wohl o einzig dastelit akz das Ideal einer wabren Dichter ebe wie ier Brieiwechsel ais ein liberschwengiicner Hymnus erdenbesreiter Seelen aus das Giiiek geisti aer Gemeinsinn-st- Mit tieier Bescheidenkieit hat er die künstlerische Ueberlegenbeit seiner Frau aner kannte »Sie bat Genie: ich bin nur ein Bursche, der sich viel Milbe gibt. Können Sie sich so etwas wie einen aeschielten Kerl vorstellen, der Pläne macht nnd Entwtirse und sich niiikjt, etwas an bauen? Er möchte, daß sie es sebeu sollen, ioie er es siebt, zeigt Ihnen einen Gesichtspunkt nnd siibrt Sie dann zu einem andern, dämmert Ihnen die Dinge in den Kopf, wie et sie verstanden wissen will. Und wäh rend er sich so mflbt in Dunkelheit, da läßt Gott dct kjllmjikhtlge einen kleinen Stern aufgehen, hell und ar.· Eö ist der ganze Vrowniug in diesem Bekennt nis, Brownina der Dunkle, aber auch der groue, fromme, innig ehrsiirchtige Mensch, der Dichter,f der aus innerstem Drang schassen musi, wie es del-»Ernst ihm gedeut. Diese heilige iliotwendiaiesii, diese san itndlicisc Hingebuim an die Gewalten des visioniireu Schauens, sie rauscht wie ein voller Eikleindjemtroin durch alle seine Dikhtnngcm bald klingt ers dunifs nnd wild, wie das Brausen des fernen :i.ileeres3, lsa d nah und doch oerworreu, wie das- Oieiöu der Muschel, die wir aus Ohr halten, oder auch wie» dass Echo einer Sphärcninusik, zu weit siir mennhliche Sinne um die Zauberliiinge voll und rein zu hören, ver stihrerisch schmeichelnd, wie aus Tieseii»l)el-atcs, stets aber als Widerhall eines aotterfiiiitru Herzens. Das Höchste an Seeleninaierei aelinat ilnn, wenn er das innere Schicksal des Menschen in einem entscheiden den Augenblick wie niit einem Blitzstrahl erienchteix deshalb sind seine kleinen inriichen Drainen seine Meisterwerle, denn sie halten, wie das wundervolle Gedicht von der ovrbeiaeheuden Pippa, die den großen Moment im Menschenleben snuibolisiert, eine einziae Situation sest, in der sich Vergangenheit und Zukunft einen, in der sich des Sterblichen Ge schick ganz ersiillt. Und nicht minder gross wie iu der psuehologischen Zeraiiedernug ist Browning im -L«erauibeirhwliren einer historischeu Stimmung, mag et in einer Viistc des Luea della Nobbia die wilde Leidenschaft der italienischen Renatssanee oder in einer Toecata von Gaiunoi die tiindelude Melancholie des RokokoWenedig erfassen. Der zarte Dust der Reiten und die ungestaltetc Wucht des Zeitlosen mtichen sich wundersam nnd verwir rcnd in seinem Werk, dessen Wertnng noch so gar nicht feststeht, sondern zwischen maßloser Verehrung uud gerinasshäteiaer Ablehnnnn hin nnd her schwankt. Unter allen Kilnstiern ieiner Zeit steht Vrownina dem aroßen MalerWatts am nächsten: auch er ist ein Propbet der göttlichen Macht nnd des sieudiaeu Glaubens der in gewaltigen Sumkwlen Ausdruck suchte siir die eiviaen Rätsel des Daseins- II- IT 4.50 IE 5.90 T 5.90 E 9.75J E 6.45 i; 9.75 6.25 3.55 7.40 10.75 5.75 4.404 2.35 Malo-s --« Kot-e M 111
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