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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 15.12.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19121215019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912121501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912121501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-15
- Monat1912-12
- Jahr1912
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- M. " » Lsz »O M« 340. t. tade. Iresdiier Neuefte Nakbkikbten Sonnta- »Es-»Wer tm. Ist-Im qotpaelsetle oltet ist die-den nnd HkMlHskqsltgwäkts oh Zi« fct das Ausland Fell-Trit- IWMHUSL Memellvalttfe Neuem-teile wo Mk» am sites-schrif, 2 Mk. Sei W edetvoluuqen und Junk sus-ca WMU nach Tata. Estsskekebuln w Vi, sum- g wmsusmänz werden nur regen draus-mahlqu ququ »Hu Fü- das Erscheinen on bestimmten Tagen smd »Ist- tmtd nka Fraun-it Telepboaliche quqabe von »Hu-» m »zum q. Unst- Drcsdnet und auswsttlcen Tssfssmektkaen sdospätZgingt-Hcätecåwweöåzäpcldinfucu ta « - n e " « 11, und Ausl« nahmen eu. M· M nd Tiefr Nummer umfaßt « S im u m 12. Vers-i MU« Rom k- Gesetzessprache » . und die Geschaftswelt. - it in unsrer Presse auf den Zwie- Mdergsgseli worden, der in der Stirn-de Mo EIN-ebnesng Und dek- Geschäfts .ert besteht. Als man seinerzeit uns ein gemein «- nggerliches Gesetzbuch-« überlieferte, wurde eäicin die Erwartung ausgesprochen- daß JUW stund Geschäftzwelk sich der Sprache des neuen set-es anschließenmöchtem Leider hat die Ge sszwect in dieser Hinsicht versagt, sie bat nach e m ihre eigene Sprache und eine »Unmasse "»« im Umlauf, die Richternund Amt-alten oft M Nüsse zum Knacken aufgeben, so daß diese sich «"»üh», müssen, aus Brieer und sonstigen Schrift cken dcx Parteien den rechtlichen Sinn zu er kschm Eine Ausgabe, die sich um so schwieriger MM je mehr ein gewisser Ausdruck in der Ge »«»zwkkk technischer Natur zu sein scheint. iEinc Mikdung dek jungen Juristen in praktischen kzkschqftshetricbem wie sie letzt inPreuszsen innner kpk qugestrebt wird, kann allerdings der iunaen Uksstengeneration diese Schwierigkeiten später .«-.s erleichtern-) Reichsgerichtssenaidpräsident Förtstb. hatte Halb vor einiger Seit auf Grund seiner-reichen wzksiualen Erfahrungen einen Artikel veröffent ichk, in welchem er den Lehrer-n des Handelsrechts »Hu aus Herz legte, ihre Aufmerksamkeit diesem kkxkstqnde zuzuwenden, damit im· kaufmännischen qchwuchs der Zwiespalt zwischen Rechts-· und Ge «zkksspmchc allmählich verschwindet Seine An kguug ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Wie wie kfahreth bat das sächsische Ministerium des nuern den Vorständen der· Handelsfchuleu inet Bezirks einen Sonderabdrucksder Mchen Ilbhnndlung zugehen lassen- der vbir be «rtenswerten »Erläuterungen begleitet ist. Jener timck zeigt das Bestreben« verwachliissigte Schätze »ste: Muttersprache wieder ans Tageslicht im ingen. Gibt es dochnahlreikbe Fremdmörter. die » sehr gut oerdeutschen lasseni Rath« jenem undschreiben des Ministeriums sollenzi nicht niget als 70000 solcher Wörter im Umlauf in, und wir können dem Ministerium« darin nk beipslichien, daß die Reinigung unsrer Mutter »xqche nur in großen Zügen herbeigeführt werden inm. Besonders müßten auf diesem Gebiete die sieichspost, die Eisenbabnvermaltungen, die Kom ttunqls und Militärbehiirden, sämtliche Lehranstal sen, die Banken und die verschiedenen zahlreichen littengesellschaften zielbewußt vorgeben. Erfreulich ist es nun, daß sich neuerdings im sendelsjtande die Anzeichen dafür mehren, der innen Muttersprache die nötige Würde zu verleihen. seines-schlich sind es Hamburger Großbandlungds inter, die in Briefen, Preizlisten und sonstigen landschreiben ihre Kundschafi dazu ausserdem im ——-————- Zwa- in dumm Inn-Eier ist nme Eine kulturpiidaavgische Plauderei. Von Dr. Adolf Matthias, - Wirkl. Geb. Qberteaierunadrae Vor Jahren schrieb ich eine praktische Pådusvgik it höhere Schulen. Eine meiner wichtigsten Ans idtii schien es mir dabei zu sein, auch über die illmmhelt zu schreiben; denn dieser beizukommen, iit iie der ersten Pflichten aller Lehrkunit. Alb-ich mm iic besten Bücher über Pädagogik einsah, um zu schen- was hervorragende Pädagrqen über die memheit gedacht hatten, versagten d ese Bücher; in ieiiieiii einzigen fand sich ein Kapitel oder auch nur Ikv bescheidener Abschnitt über die Dummheit. Schließlich entdeckte ich in einer großen Enzytldpiidie M Wort ~Duminheit« im Register. Als ich nach biqu sund ich unter Dummheit den Bei-merk Siehe ,eiiiialikg«. Und als ich nun weiter wanderte iin Mk- Wutde ich unter ~einfiiltig« über Dummheit llEdFiiun nicht belehrt, sondern über den »Seht-varii- MUL »Wenn nun auch die Dummheit vom Schwach- HUU Nicht scharf abzugrenzen ist, so bildet sie doch tiiieii von diesem verschiedenen Zustand: Dummheit liegt noch ini Gebiete geistiger und körperlicher Ge-v UPML Siliivachsinn im Bereiche des Krankhaftem Die Dummheit ist auch viel weiter verbreitet als der; wachsinn, ia to verbreitet, daß man gar nicht ftp eileniien imstande ist, wo sie anfängt nnd wo ie Wickikt-«»Sisiiiuiinl)eit ist auch viel weniger erkennbar ils dir echwachfinnx sie ·iit auch kein Hindernis silr tilntnahme in txt-here Schulen und viehischem Wtk Und Würden. Der Schwachsinn ist das aber. Ez- Dummbeit ists deshalb viei gemeinqeiahriichek »I- HSchwaibsinm sie ist eine Macht, und zwar eine V M, mit der bekanntlich die Götter selbst ver- WMiimpsem » : h iit niin Onnnnbeitp Was ist dumm? Leicht «- IM Desinition nicht. Aber ich habe sie seinerzeit MWT wir bezeichnen niit diissim annze Personen is »Im Ckiittnen Beschasienheit oder einzelne seelische -s« MUUUSUD Urteile, Anlichten und Oandlnnsein MW Ist ziemlich gleichbedeutend mit einfältig. in - Mit lit- wag sich nicht oder noch nicht aus eine viel , Wiss Eksäkirunq nnd Einsicht begründet, was noch s W gean satte-tin oder das, wag es ans-nett ver « WHAT-d Wir bezeichnen damit allv eine gewisse « »Mit Denkttchtiina oder auch eine Schwere ded taki-M der die richtige Bildung nnd Verknüpft-net . otstelliingen nicht gelinat, die den ist-sachlichen WMA der Dinge, Vorgänge, pieinnnaen · lnslkllmsmc llon- M IN schakgzcatd allglattån So. .sI. s It In v. Not-s JOHN-Mk Ich schm. Its-ass- EMWU !- Schkqiiir. Z. - c Bedarf in dems- Gukdrkodeus Mk i »Ist-not- . edchlihiuw decks rohen- O.so.lp.sc,is.sctis· zmtbeisims, Is- 111 14«50- lGöc III · Wette-spekuli » v. 5.50,7.50 II « Damen-Justi« I used-Hi Ia ; Pa- säh-E ists-f OIIU «- I sum· l- Mk. annimmt-e Tageszeitnnu Größte Verbreitung in Sachsen. gegenseitigen Verkehr sich fremdländischer Ausdrücke zu enthalten· Vor allem treten unsre Großreedekeien sehr energifch dafür ein. So teilie die Woecmanns Linie ihren Geschäftsfreunden mit, daß Verwerte auf Frachtstiickem wie »Koep away from the bona-«- T-.’l’ilis sikie up« völlig nuvlos feien und gar nicht ihren Zweck erfüllten, weil die Arbeiter, die mit den Kisten zu tun haben, ausschließlich deutsche Arbeiter sind, welche die verschiedenen sremdsprachlichen Be-. seichnungen nicht verstehen. Ein bekanntes Berliner Kaufhaus, das von einem Geschäftöfreunde und dessen Reisenden gar zu viel mit Fremdwörtekn der»Praxis« überhäuft wurde, fertigte beide in folgender ge lungener Weite ab: »Ich beehre mith, Ihnen mitzuteilen, daß is in ssukunft auf Jhre gfl.foerten verzichte, auch brauchen sSie mir keine Reife-Aoife mit dem Ersuchen ntn Reservicrnng meiner Orders zu senden. Ihre »Un gebote« sowie Jhre ~Besuchsanzeigen« nehme ich da gegen gern in Empfang und halte meine »Anftriioe« für Sie bereit. Zirknlarc, Memoranden, Preis lurante, Kataloge und ähnliche Dinge wandern nn gelesen in den Papierkorb. »Nundfrhreiben«. »Mit teilungen«, ~Preisliften«, ~Warenvcrzeirhnisse» und ~Mufterbiicher« hingegen finden immer meine Be achtung. Ihr Reisender möge mir auch keine Order- Spezifikation oder Kommissionskopie hinterlassen sondern lieber ein »Stiickoerzeichnis des Auftrags« bzm eine »Abschrift«. Im Unterlassungöfalle würde dies zwar nicht zur Unmillierung der perfekt gewor denen Order führen, denn ich erkläre kein »abw fchloffenes Geschäft-· für «nichtig«, aber es wäre jener» Auftrag dass letzte Geschäft zwischen und gewesen. Ich reinittiere die Baluta Ihrer »Faltnren" weder lwnpianh noch in Coupons, noch in Rimessen pro Diverie oder durch Akzept oder in Viftapapier, ver lange auch keine konditionswidrige Bonifikation nnd machc’keine Auiizipationen nnd Dekorte für Stemp- Disionto usw; Ihre MechnungeM werden nach Ver einbarung Øezahlkc entweder »ber« oder in Bins scheinen«. oder in einem Sichtwechsek unter Mir zung der üblichen 2 o. H. oder sonst wegen-den Mk züge«s oder Esnndenwechseln .an gute Bat-wisset Ich mache keine« åsooutwsahiungens nnd Motten ieinedurch Ihren Kommis präsentierten Qnitiungen. Auf Wunsch« ~keifte« ’ ich aber- «»Teilzahkungen« an Ihren AngestelltenC der mir Ihre Quittungen ~v,orlegi«. Gewichtsberechnungen mache ich. nicht brutio nnd netto, sondern nach »Ach-« und »Nein ’gdwicht«. Wer Stirbt-Lage tifaneegemiiß frankd retour verlangt, erhält die »Verpackung« nicht nach »Dan delögebrancki« »frei« »zur«iick«. Kontokorrenten priife ich nicht, Buch- nnd Rechnungsziige« aber werden nachgesehen. Sortimente und Kollektionen fende ich prinzipiell nicht gratis nnd franko, auch unterhalte ich grundfiitzlich keine Filiasien und Agenturew doch find ~Mufterhiieher« nnd ~Warenproben« von mir oder meinen »3weiggeschäften« oder von meinen »Vertretern« auf Wunsch «n-msonft« nnd «gedtihren frei« zu beziehen. Nouveautsås oder Print-»Fabri kate in modernen Fassung kanfe ich weder zu zivilen Preier noch zu minimalen Notiernngein Für gute »Neuheiten" und »preiswiirdiqe«, dein Ecitgefchmack und Urteile gar nicht bgreift oder so beseifik daß ein falsches Urteil entst t, welches die robe der Wirklichkeit nicht besteht. Es kann also etwas voll ständig dumm fein oder aber nur zum Teil, nur partielL Zum Beispiel lann die Urteilslraft fiir an schauliche Vorstellungen reichen, nicht aber fiir abstrakte und gedachte Begriffe. Auch kann Dumm beit in einer gewissen Denkfaulheit bestehen. Seume hat einmal gefagi: Faulheit ist Dummheit des Kör pers und Dummheit Faulheit des Geistes. "Den’l faulheit ist auch jene Denkmtiidigleit, die unter zu viel Fleisch leidet, so daß der Geist nicht frei schaffen kann. Geist und Verstand find wohl vorhanden, aber sie funktionieren nicht« so wie das Messer, das eine Schneide hat, aber nicht geschlifer und deshalb stumpf ist. Luther sagt einmal: Wenn das Salz dumm ist, nutzt es nichts, dumm ist hier gleichbedeutend mit un krliftim ialzlos. So etwa hatte ich Dummheit definiert, und ich fand bei der Kritik Zustimmung. Nur ein Kritilcr hielt die Definition nicht siir ausreichend: er gab aber selbst keine bessere, keine ausreichende Begriffs bestimmung, weil er so klug war, zu wissen, dass sieh Definitionen mit dem Fortschritt unsrer Beobach tungen und Kenntnisse ändern. Wir sehen täglich in der Welt neue Dummheiien und tragen felber zu ihrer Vermehrung bei. Auch die hochgestcigerte Kultur unsrer Tage hat die Dummheit nicht aus der Welt geschafft. Fast scheint es manchmal, als ob die Steigerung der Dummheit gleichen Schritt hielt mit der Steigerung der Kultur. Wenn nun auch die Kunst der Definition uns im Stiche läßt, eine voll-; iommene Begriffssestimmung Zu sind-n, die Sprache tragt feinen Sinnes viel dazu bei, den Begriff der Dummheit zu beleuchten, ins rechte Licht zu sehen unduns zur rechten Zeit bildkriistige Worte zu spen den, die mebr sagen als die seinsinnigsten philo sophischen Erörterungen. Die deutsche Sprache spricht bei Dummheit auch von Beichränktheii, die franzsfifche Sprache nennt den Dummcn einen hemme- borrcöx wir haben nns »,,bornieri« angeeignet und sprechen von peichriiniiem Horizont, her immer kleiner wird, wenn die Zahl der Gesichtspunkte immer kleiner wird und endlich der Punkt kommt, wo der Umkreis der Ideen mit ihrem Kentrnm zufammeniällt, wo eine weitere se ichriinktbeih ein Npchdümmerwerden nicht mehr möglich ist. Wir haben dann gleichsam eine Isolier-! helle des Verwendet-, in der das Ich in lich ielber qesi bannt ist. Die enpliitbe Sprache spricht »von narrawues ok mind.o Capnoity. of comprcbenswin von Enge, Schmaldeii, Beschränktheit des Verstande-d Vom Dummen lasen wies auch wohl,« daß er wer- Manto-i m Weschästsftelle Fordlamstraße is. Faust-rechter- Rcdaktion Nr. 8897, Expeditiou Nr. 4571, Verlag Nr. 542. Teleqr.-Adt.: Neueste Dresden. - ’ entsprechende« Waren bin ich stets Abnehmer. Ich kenne kein Dehet oder Kredit, sondern »Soll« und ,Haben«. Ich mache keine Inventar nnd Bilanz, sondern eine »Jahtezaufnahmc" und einen »Jahre6s abschluß«. Ich nenne Information »Erknndignng«, sage nicht d nnd pro, wenn ich »zu« und »für« meine. Daraus ersehen Sie, daß ich alle unnützen Freud-d -wötter hasse und eine klare deutsche Schreibweise liebe-« Aug jenem Briefe, der wohl die gebräuchlichsten Fremdwdrter der kausmännischen Verkehrssnrache enthält, ist zu ersehen, daß unsre Muttersprache sehr wohl recht kurze und klare Ausdrücke desiyt und wir- also ganz gut ohne Fremdwörter auskommen lönnem Hernlusgreifen möchten wir zur nachträg lichen Erörterung die Worte: Order, annullieren nnd Vertreter swenngleich letzteres kein Fremdwort tft), »weil der Rechtssinn jener Worte im kaufmännischen Verkehr nicht richtig behandelt wird. Spricht der Kaufmann von Order, so meint er damit, wie schon im vorstehenden Briese gesagt wird, den Austrag, während der Jurist darunter den Antrag Mantel-mi erbteten) verstehn s§ 145 des Bürgerlichen Gesetz buches-J Was der Jurist sich unter einem Austrage vorstellt, dürfte aus § 662 des Bürgerlichen Gesen burheö zu ersehen sein: ~Dnteh die Annahme eines Auftrages verpflichtet sich der Beauftragte« ein ihm von dem Austrag-geber übertrageneö Geschäft unent geltltch zu .besorgen.« « Will der Kaufmann einen Vertrag »annullieren« Cz 119 des BGB.), so bezweckt er damit, ein Geschäft ans irgendwelchen Rechtsgrunden »für nichtig« zu erklären. Er bedient sich dieses Ansdruckes un gerechtfertiaterweise aber auch dann, wenn gar kein Vertragsabscbluß zustandegekommen ist oder wenn» er ein vermeintliches Rückkaufsrecht ausübt, das der« Jurist mit dem deutschen und zutreffenden Wort »Wandelung« bezeichnet Mit dem Ausdruck »Ver treter« wird im kaufmännischen Leben geradezu Ball-spiel» getrieben. Der Jurist versteht unter Per treter eine Persönlichkeit, die den· Penollrnäckitcgtten des Handelsherrn darstellt (.s 166 Abs. 2 dedß B.). Der Kaufmann bezeichnet aber sehr oft solche Per sonen als ««sei·ne Vertreters die non ihm gar keine Vollmacht-zu Verträgen haben, die sfogar Kommissio näre sind. die «an einein andern Orte ded. Fabrikanten Geschäfte küe eigene Rechnung betreiben. Wir möchten nun · noch des schönen Wortes »Komme« Erwähnung tun, auf welches sich junge fäanfleute früherer Zeiten viel« einbildeten. Das Wort hat sieh - man weiss setbst nicht, wie ed ge kommen ist auf besonderes Zureden jedenfalls nicht in Oandlungsgehilfk verwandelt,. eine Bezeichnung, die auf axle Fälle die passendste Ver deutschung ist. Aber ed will nnd scheinen, alsdb das Wort vielen nicht recht paßt, denn in den-s Jnseratenspalten unsrer Blätter liest man vielfach Ankiindignngen der Herren Prinzipal-« die einen Jungen Mann-« sit-den« Dass nun alle Jünglinge, die sich dieser Bezeichnung erfreuen, auch Handlungs gehilfen find, dürftefreiltch nicht immer zutreffen! nagen-· Zei,v sprechen also ais-h in diesem Bilde von stark be chränkendem Verschluß. Einiältig nannte ich oben schon den Dummem damit drückt man ans, daß starke Einseitigkeit der Dummheit gleich ist, nicht Vielseiiiqkeih Es ist nur ein sentrmn vorhanden, kein Rai-ing, kein Umkreis, kein Gesichtskreis, son dern eine Beirachtungöweiie,.bie nnt ans eine ein zige Art alles ansieht. In dieser kleinen Sprach ksetrachtung ist übrigens keine Anspielung auf das. lpolitische Zenirnin zu erblicken. Den Dürnmsien« der Dummem den nahezu Blödftnnigen,.nennen wir» einen Jdioten. Das Wort entstammt der fein bes obachtenden griechischen Sprache und bezeichnet den jenigen, der sich auf seine Vereinzelung, seine Eisen-. heit, ans eine viillige Vereinsamnng feines nicht mehr denken-den Jchs zurückziebt. Auch einen «bol)len Kopf« nennen wir wohl einen Dnmtncn, und in Niedersachsen sagt man Jumnt sie Bohnenftrob«. Bei Bohnenstroh fällt die Leere noch viel mehr auf als bei anderm Stroh. Bohnenftroh klappert mehr wegen seiner Hohlheit. Noch mehr an aleitbnisattigem bildlichen und sinnverwandten Worten liefert unsre reiche Sueaehe zur Aennzeitununa der ·Dmnmbeit. Ich« erinnere an Damm-kon und an das der Pennalcrfpkakbe eisene «Ddslopp«, das den halb un Schlafe ac dankenlos «dabinddsenden« Menschen bezeichnen nnd an die Bezeichnung Ddsebartel die wohl davon stammt daß irgendwo einmal ein Dattel Marmo lotnäudi sich ganz besonders Wa benommen hat« nanz tm qunsptz zu feinem Namcndvetter Barm. der alle An sie und Ptisse verstand und deshalb aueb wußte, wo er den Most boten konnte. Im denke auch an Dummbart. womit man cgessenlidet dem senden »Dummkopf« sich ireundli et aud driicken und nur eine partielle Dummibeit bezeich nen wollte. und an Dumnmsian was lo viel ist wie duunner lan. dummer san-, duumeer Johann. wo bei man mobl nicht darnn darbie, daß im "20. cinbe dundert autb einmal ein vieebeiniaee »Unser Haus« erstekten werde. - Neben den Dunnnerian rückt der Ekel opf. der lieb dumm benimmt nnd dadurch zum C riftofteL Nikel, Löffel und schließlich zuinPanvs italiel wird, der o einsilbia ist, daß er nur noch pava tagen kann. Und da auf dem Lande die Leute mei nicht so klug zu sein pflegen, wie die Leute in« der Stadt, so wird der Durste-: und Dort-er als ein nenee Dummheitdtnpus Nikel qenannt,« der aber mit dein Tau-also seiner bitannnunq nach Bat nichts zu tun bat. Denn dieser ift Unaar von , e »burt, ein Landsmann von Mit-fein Die ältere. For-n siir Tolpatich lautet Tal tseb .lungariiebet Fußloldat), das zu nnfatifch tnsäad - breitfiinia gehört und den Oleiin n feinen eiesdliedeen be- psmiøvkegpz Im Dresdnek sestesdtsitk mnatlich so si- vinielisbttid wo MS frei von-. durch uniu weiteren Insoweit-flet momuli 70 Pis» viertejgihrlletj Mo Mk. frei Dani. Mit des wöchenttlchen tilgst « Inst- erkc Nacht' odct Ehrede otieiende Utica-« ie Is M. mouatlich mehr· Usftbezag m Den-mitgab und den deutschen Kost-nies- Insp A am ·Jlluf:k.Neuef-e« man-m SOPL vierteljährlswkc . B ohne Musik« Beilage . 75 · . . M · Jst Umkreist-Ungern susg. A -n.süuf·tr. Reoesto« man-111. 1. -0 kktzvukteliäcstkälc Ot lungZ ohneJlluixn Wiqu . Uss . « - ON · M den Auslande m Kugzä wöchentlich 1 Ut. W sum 10 II· Verschiebung verganvanecKonfekenzeuz Es scheint saft, als ob der Balkankrieg trotz seiner schweren Opfer keine der kricgfiihrenden Parteien mürbe genug gemacht bat, unt in ihnen "i·rl«stliches Friedensoerlangen aufkommen zn lassen- Die Ilnterhändler sind an ihrem Bestinnnungsort, aber ihre Auffassungen, wie schon ietzt festgestellt wird, so entgegengesetzt. daß man sie noch gar nicht setzt sofort zusammentreten lassen, seitdem dieser bandlungen ausschieben möchte. Und zwischen G rie - chenland und der Türkei ist der Krieg bereits wieder in lebhaftem Gange. «- Daneben gebt die Stimmnnasmachc wider den Dreibnnd munter fort. Denn anders wird man wohl eine neue merkwürdige Vliite Pariser »Entltsillunqen« schwerlich auffafsen dürfen. Unsre Pariser Redaktion meidet uns bierüber:. V Paris, 14. Dezember. sPrin.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Die politischen Kreise zeigen sich heute wegen der Haltung Oester reielxunaarns viel rnbiaer, obgleich es den An schein hat, als ob die Frage der Zulaffuna R u ma· n i e n s zur zionferenz zwischen dem Drei bund nnd der Tripelentente ne u e M ein un g s - nerschied e n b e i te n hervorruft Jedenfalls erleidet dadurch der Zusammentritt der Botschaster eine Verzög e r u n g. Die vor-herrschende gün stige Stimmung wird damit begründet, dasi Gras B e r ch to ld den Botfchaftern des Dreibundes in Wien berustigende Verficherungen gab, die den betreffenden Regierunan mitgeteilt wur den. Dazu kommt eine fensationelle Entbüllung des »Figaro« über den Eintritt Bnlqaricns in den Dreihund. . Das Blatt veröffentlicht den Brief eines Divid tnaten, in dem es beißt: Bulaaeien tritt voraus sichtlich in den Dreibnnd. nnd Könia Ferdinand, der aestern inloanito in Wien war, ist im Begriff tnitOefterreich einen Bündnisvertraa abzuschließen. ) Seit iiber einem Monat siat Vener reich eine teilweise Mobiiisierung unternommen und istnun bereit, möglicherweise über Nacht vom Frieden zum Krieae überzugehen Durch seine Rüstiingen konnte es sowobl die Balkanstaaten ein schitchtern und sich dadurch einen Wen nach Salonitki schaffen,-wie sich selbst geaen Unzusriedenheit im eigenen Lande schützen. Diese Zwecke bat Oester reich erreicht, nnd es gelang ihm. den Balka n - bund zu sprengen und Bulgarien in den Kreis seiner Verträge einzuschließen Das findet seine Bestätigung auch darin. daß Oesterreich siir die Bulgaren an der Tschataldfchalinic Munition lieferte. Die Folgen hiervon sind von größter Tragweite für Serbien, das damit die größte Stütze fiir seine Ansprüche am Adriatischen Meere verliert. So ist der eurer-titsche Friede nicht mehr bedroht. wenngleich der Friedensfchluß der Balkanstaaten mit der Türkei sich etwas in die Länge ziehen wird da die Pforte wieder neue Hoffnungen hegt. Es ist dies das Ergebnis der Bemühungen des Deutschen Kaisers, der stets keinen euronäischen Krieg und keine Vernichtungder Tür- gemi- .Was soll-, o Talpaisch und Banden-, was soll ie träge Nasti« Aber nicht nur aus dem Kreise der Menschen nimmt die Sprache ihre Bezeichnun gen siir die Dummem aus dem Tierreich wddlt sie den Esel, den Hornoebsen sdiesen schon in früheren- Mittelalter), das.Dromedar, das Traun-einen das Kameh das Schaf, nnd weil am Schaf der sion ein vorbiidliches Gepräge der Dummheit trägt: Schafe-« kons. Alle diese Bezeichnungen werden vorzugs weise ans Männer angewandt, sie sind ja auch meist männlichen Geschlechts. Weibliche »Kosenamen« sür die Dummheit sind Gans nnd Gänschen und allen salls noch Pate. Beim »Putchen« verkleinert nnd versetnert sich die Dummheit wie beim »Gänschen«. Jedenfalls ist die deutsche Sprache aus diesem Ge iete keine »plumpe Sprak«, wie Nicaut de la Mar liniere sie nennt; sie ist vielmehr sehr liebenswür »dig, indem sie eine reiche Zahl von Bezeichnungen ;ftir die männlichen Dummen erzeugt bat, aber eine verschwindende Zahl sür die Damen. Oder nimmt etwa der Sprachgeist den Männern ihre Dummheit mehr übel und schont er die Frauen, indem er sür sie das Wort naiv aus der höflichen Sprache der Franzosen herbeigeholt hat, das auf sehr viele an gewandt werden kann und eigen leichten Beige schmack des Tiirichten hat, sobal Nnivitiit über ein gewisses Alter hinansaedt Was dumm ist, dürften wir ungefähr wissen. We r dumm ist, läßt sich nicht so leicht sagen. Denn iele Wesen sind scheinbar dumm, in Wirklichkeit aber and sie klug. Und wiederum sind viele scheinbar klua und doeb im Grunde herzlich dumm« Scharnborsts siel im- ersten Gramen durch und galt als dumm; er war eben eine oerschlossene Natur, die das Leben erst sit voller Auferstehung der Geistedträste brinan muste. Und ebenso ergina ed Alexander v. öumboldh den man zu Hause bis zum lä. Jahre immer nur den »dann-ten Jungen-« nannte, und von Linnå sowohl wie von Duseland glaubten dte Lehrer, es werde aus ihnen niemals etwas werden. Die Keime entwickel ten sich eben langsam und nicht rasch wie das Unkragh das heute gesät wird und morgen ins Kraut schie t. Und so gibt es zabllose -Schnldumme«z die im späte ren Leben »in den Kliiasten geboren. Sie passen eben knicht tn die Schulschsblone, die ia leider nicht zu ver meiden ist. Aber man sollte vorsichtig sein mit sei nem Urteil. Ich Habe es mir immer iebr übelaenvvts men. wenn ich einen Schüler als »dumm« beaeilbnet babei babe lieber das einzelne-tatsächliche Material qnaeaebem was verseblt war, um sit-St due-b mvctisåe Verqllgemcinerunn jemanden unre t zu tun. nnd weil unter den Erwachsenen viele als rlua einber stolzieren die im Grunde doch auch herzlich dumm sind. Sie n. v. die dsientliebe sein-um sit-It selten Ble-
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