01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 26.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19111126011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911112601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911112601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-26
- Monat1911-11
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El X Neuefte NakIJEEFIJIEIL tue Sankt c, der de! suchte e: Donat, de: jene. EIN! Heut( es e tauche, verkauft! : poettiche Zum( nnd c« und so unabhängige Tageszeit-sag. Größte Verbreiptssng in Sachsen. mit bei« ich weit! k dieses; könnte· « für tm« me. AS Eumc M ken Meu draußen c Sonn· vie Perl thr Der« xen andre an ihren bewegten och ihren Rat, nnd spitze »Es W .- M Rad-bist pur-M -ye gegen all« FIFTXFZZX is, Sinnen. 50 f. bei: .g July-St:- ctkt Z. enftkaßelz rauenstr. s. Im See IS, ösiktgasie Z. xerftraßcst ifze Eil. :l1!oßftk. O« hierin: L. iptstkaßdz ker Etrxzt drftraße 11. kaße U. Straße AS. taße 33. Ib.Stl-.127. tftruize J. « ochmannh tcrfttaße L! soldignxß iaiscks.»Vlal. l Mein. . TOT regem. Dynjm Schumonp a-Drogtue. nEDvtheL Messer. I Ditfmt vem Es» usw-IF laut. W sllunq is tisbkökqks Luni-ehe. el. 106Ss. Redakiion nnd Hauptgefchäftsstelle Ferdiumtdstkese s. Fernsorecherx Reduktion Nr. 8892 Expedttion Nr. 4571. Verlag Nr— Its· ch UdZT Galerieleiter sind für das große Publikum anonyme Großen. Es kennt sie nicht und bei der iiichrzahl tut es auch nicht einmal sonderlich unrecht damit. Sie sind an sich anonyme Größen, Funktio näre in einem staatlichen Betriebe, Kunstbeamtm wie eöVerwaltungs-, Regierungs« Baubeantte gibt. Hugo o. Tichudi war weder eine anonyme Größe doch em Kunstbeamten Es gibt unter den großen Galerieleiiern keinen zweiten, der so leidenschaftlich geliebt und gehaßt, bekämpft und bejubelt worden utwie er. Daß in Deutschland innerhalb der Presse» uuddcs Publikums mit Leidenschaft um eine Kunst fksge gekämpft wurde: das hat dieser Mann zu voll klingen versucht. Es ist ihm ganz gewiß nicht an- Ikllchnc gewesen, daß um seine Person so viel ge ititten und geredet ward; dazu war er ein viel zu Mllchmer Mensch: er hat es aber nicht hindern kön- Islh weil hier die preußisthe Regierung, weiß Gott Ist-h welchen Zufall, einmal statt eines Beamten einen Menschen und noch dazu einen feinen künst- Wchen Menschen erwischt hatte. Hier liegt der Grund für den lebendigen An ktilden die Zeit pro und contra an Hugo v. Tschudi M) feinem Werke genommen hat: er war nicht nur Stamm, sonder« ein Mensch de: Kunst» Dieser— Fchweizer war trotz seines Geheimratstitels nicht » FMDO sich der luftleeren Atmosphäre königlich issttßiicher Beaintenherrlichkeit voll und ganz ein- STIMME« - in seinen Funktionen auszugehen nnd H« menschliches Teil zu vergessen: er blieb, was er IN« Ivlkte und kaufte, was er fiir gut und wertvoll je«- Mchtz was die preußischen Akademiker ihm HZVTUUZ inyreiu anbrachten und wunderte sieh augkksklsz daß es Menschen gab, die das Gute nicht M Etmehen konnten. Darum kaufte er Bdcklity »Es! er an ihn glaubte, und als er das nicht Mk! tat, Feuerbach und die wundervollen Maråesy m m ekwarb er Leib! und Schuch und ließ sich die Ymskvsllen Franzosen schenken, die nun bald in die H Usdsmie wandern werden. Darum beging er Izåskåßtes Verbrechen: mit Meier-Graefe, dem iegs Wspks stqstlitber Abstempelung Entbegrendem ge- Wståms Suche zu machen und die ahrhunderts »O» UUA zusammenzubringew die ihm den Haß Mwßstistheime und Fkonsorten und damit die ersten H» eijttdtsägeiner späteren Beförderung nach Mün- .«iebisrts, sme Beut(- lnwenbtmls c« c Idachnsbnts ielc bcauchktlsl mm W« siyjiksolk Apis· seziolw IV K. Dass« um! It l! muss! me! bis« des-Sol NO! arm-ih lOZ ".. Ja: Jus-pau- eo II» in: o« anstand «) w. äshkkhxspq cost. Die swellonltiqesietlqmezeile fükDkespks «, Umgebung l Mk» «« Custvökts Mc Mk. Bei Wieder sp»»,»», »« sagtest-missen Raben nach Tuns» Cwksp ebübkev A! ff. users-e ove- austväets werden nat gegen sokausbezablunq aufgenommen. Für da« Erscheinen an bestimmtes! Tagen nnd Muse« wird ntchc ssenntieet Tele »sp,«chksatsnbe ssssnieeasen nagt-Witz Unsre Dkezkmkk kpsks · en n erste u tkww Originals-teilen nnd seabatten an. « Diese Nummer m« Seite 9 no. s· WEI- Ss- 3«"Y3"Ts3«"« U! Les Furchtbare Explosiow Ueber 30 Tote -- 114 Ver-Wunden. Dukch Gxtrablsatt berichteten wir gestern nach-- mjxmg bereits von einen: schweren Unglück in Liver poptz in einer dortigen Oelkuchensabrik hat sich aus Hishi-r unbekannter Ursache ein-e Exvlofion ereigneh z» met» als etwa 150 Personen zum Opfer gefallen find; über 30 von ihnen find tot und eine aspßk Anzahl Vertvundeter dürfte nicht mit den: Leben dar-entkommen. Uns gebt folgende Privat tueldung über den Her-onna dieser neuen Kata ' c zlls Hang» Liverpool. to. November. sVrinJTe i, , d« Dresdner Renesteu Nachrichtetns Eine ent setzliche Expcvilon hat lich bald nach der Mittagspause in der Oelkuaicntqbkir der Fikkxxq Bibbu zugetragem wo um diese Zeit unge fähr lässt) Arbeiter beschäftigt waren. Plötzlich ver nqhm man einen ungeheuren Kuall, ähnlich dem gtbscnern einer Kanone Die ganze Fabrik nnd die Gebäude der Umgebung wurden erschüttert. Die Arbeiter wurden sämtlich zu Vpdkq »« Ichtcu dort. Der Fußboden der Fabrik olatztel ggch allen Seiten hin. Dampiiönlen stiegen ans, und ans den Gasleitungeu schlugen hohe Gas slaanncu hervor. In einer Minute war die ganze Fabrik in eine tdölle verwandelt. Das Dach «» in die Luft und ein Hagel von Steinen. Ziegeln, Mörtcl und lchrecklich verstüm snelten Körnern flog aus die Straßen nnd Häuser in der Nacktbdtithast hernieder. Der größte Teil des Gebäudes stiirzte in sich zusammen und die Mauern, die noch standen, bogen sich hin undf hck nnd drohten ieden Augenblick eiuznstiirzem Aus jedem Fenster schlugen die Flammen hervor. Ein wildes Gedränge der Arbeiter nach jeden: nur gkijglithen Ausgang ans dieser Hölle begann sofort. Ein Mann stand in hellen Flammen an einen« verschlossenen Ausgang, einen: andern Manne waren beide Augen ausgerissen wurden. Eine gewaltige Eisenttiy die die Explo sipn ans die Straße schleuderte, iiel ans einen vor hciiahrcndeu Knaben. der einen Brotnmgen führte; dac- arme Kind wurde völlig zernialmt Aus der andern Seite der Fabrik wurde ein Arbeiter» dank« eine Oessnuug ans die Eifeubahngleise ge ftlfleudert nnd blieb tot liegen. Wenige Minuten uath der Exvlosiou erschienen Krankenniagem Aekzte nnd Pslegerinuery aber weder sie« noch die vielen Fteiwilligen ans den: Publikum erwiesen sitlz der furchtbaren Situation gewachsen. Alle vor beikommenden Fahrzengc mußten Verwnndete nach den: Krankenhanse befördern. Die Polizei hatte die größte Mühe. die Scharen von Angehörigen der Arbeiter zurückzuhalten, die herbeigeeilt waren. Endlith kan- die Feuern-eh r; ihre Leute stürzten sikh in das Flannnenmeer nnd such ten darin nach Opfern. Die Feuerwehr brachte die llelicrlebendem einen nach deui andern, in Sicher heit. Die Geliclpter der Geretteten waren toten bleich nnd vor Anglt oerzerrt Haare nnd Kleider waren vielfach gänzlich oerlengt. Die Szenen. die fah in: Krankenhanle abloieltem waren noch gräß lieher. Viele der Verwnndeten mußten o o in K o vl bis zu den Fiilzen in Berbiinde ein gewickelt werden. l« Verwnndete lind in Be handlung genommen worden, von denen 54 vor anslichtlich das Krankenhaus aul längere Zeit nicht verlassen können: der größte Teil von ihnen dürfte nicht mit dem Leben dar-ankommen. Herz zerreilzende Szenen lpielten lich in den Warteliilen und Korridoren des Krankenhanles ab, wo Frauen. Mütter nnd Kinder der oernngliickteu Arbeiter Er: knndigungen nach ihren Anqehiirigen einzogen Die Zahl der Getöteten läßt sich tnit Sicher heit noch nicht leltltellen Bis zum lviitenAbend lind 30 Leichen ans dem Schutt geborgen worden. Das Feuer konnte erlt nin 5 Uhr nathntittags ge lölrltt werden. Bis ietzt ilt es unmöglich. die U rlarhe der Explosion leltzttltellen Sie erfolgte im zweiten Stockwerk des Gebäudes. wo etwa 400 Arbeiter beschäftigt waren. Manche sprechen davon, daß eine Maschine oerlagte, nach einer andern Version 101l ein Kellel erolodiert lein. Es Iwird aber die amtliche Unterlnchnng abzuwarten ein. geklärt geblieben sind. Die Hauptpunkte des Vertrages behandeln die Gleichheit der Handels erleichterttngen in Olegypten nnd Marvkkm freie Pastage durch den Suezkanah keine Befesti gnngen an der niarokkanisrhen Miste, die die Durebsahrt bei Gibraltar gefährden könnten. die Möglichkeit vvn Aenderungen in der Rechtsver fassnng von Aegyvten nnd Marokkm die Anerken nung gewisser Rechte Spaniens in Marokkm Die Franzosen tind damit einverstanden, die ägyp tischen garantierten prioilegierten nnd vereinigten( Seliulden mit England nach den: Its. Juli 1910 sl nat-i einznliisem falls die andern Mächte das eng listhsfranzösilche Abkotnmen nicht billigteu, Das konservative Lager erklärt, Grey habe sieh ntit diesen Enthiillstngen nnr einen trockenen Scherz erlaubt. der die Neugierde der Radikalen bitter enttiiuschen würde. Das ist denn auch tatsächlith der Fall, vbschon sich das Unterhans äußerlich ruhig verhielt. Nicht viel anders wird es wohl niit den Erklärungen Greys am Montag sein» Einstweilen steigert sich das Fieber der Er w a r t n n g von Stande zu Stunde. Die Liberalen machen die verzweifeltfteu Anftrengnngem um die Situation so günstig wie möglich zu gestalten. Gestern erklärte Llovd George auf einer grofzen Versammlung in Bald. man möge sah nicht von den vielen zirknlierenden Geriichten beein flussen lassen, sondern erst die Erklärungen Greys am Montag abwarten. Aber auch Kapitän Fa be r sprach. Er hielt eine Rede in Wherwell nnd blieb steif nnd sest bei seinen Behauptungen. Die gestrige Publikation im »Standard« stammt offen bar von ihm, denn die Rede Fabers war eigentlich eine Wiederholung des gestrigen »Standard«- Artikelä Danach ist die englische Flotte hente noch viel weniger schlaehtbereit als im Sommer nnd September zur kritischen Zeit. Aus dem Vortrage, fo wie er in Paris mitge teilt wordcn ist, sei noch hervor-gehoben, daß für Spa- » nien ein gewisse: Teil Marokkos reservierh ihm aber die Vervsltchtting auferlegt wurde, »die unter feine! Autorität gestellten oder in seiner Einflußsvhäre be findlichen Gebiete nicht zu veräußerm weder im ganzen noch teilweise( Gegen wen sich diese Be stimmung richtet, ist ohne weiteres klar. Eine versäumte Gelegenheit. Aus den Mitteilungen KiderlemWächters in der Budaetkommission aina bereits hervor. das; der arosze britischc Staatsmann Chamberlain im Jahre 1899 dem Deutschen Reich einen Teil von Marokko anaeboten hat; leidet hat Vülom der damals noch Staatssektetär war, dieses Angebot a b a e l e h n t, und er ist somit an dem trauriaen Er aebnis des Marokkobandels mitschuldig. Dies ergibt sich deutlich aus folgenden! Drahtbericht unsrer» Pariser Reduktion: « « O« Paris. 25. November. (Priv.-Tel. der Dresdner Neueften Nachrichten) Die Gründe, die Delcasså betrogen haben, den. Geheivwertraa mit England zu unterzejcl)nen, erläutert der »Matin« folgendermaßen: Im Jahre 1900 verfolgte Cl) a m berlain den Plan, Marokko zwilchen England nnd Deutschland anfzuteileiy England sollte Tanaer Galerie Atti-III: In: Parterrefaal der Galerie Arnold zeigt eine Anzahl badifcher Künstler· Proben ihrer Betätigung. Sieht man von den paar bekannten Namen wie Trüb ner, Thoma, Skhoeiileber ab, so bleibt un ganzen wenig Ertoähnenswertes Thomas Wonne des Fliegens, ein etwas hartes Waldinnercs von Trübney Land schasten von Schoenlebey Dill, Hans v. Volktnann heben sich heraus. Das übrige ist im wesentlichen Karlsruhe. Adolf Land, Friedrich Fehn Hermanti Goebel liebenswürdige Heimatskunft und manch mal noch weniger. Georg Puppe und Otto Grabe: interessieren als Triibnerscbüler insofern, als ihre Arbeiten an die Form des heutigen Trübner an knüpfen tmähtend andre merkwürdigerweise wie Fortführungen des frühen Ttübner erscheinenx Neben ihnen notiert man smehr das Vorhandensein freilich als einen Eindruckk von Wilhelm Nagel eine Schneelandselmfh von Rudolf Tre uma n n ein Still leben, von Hellwag den akademischen Pool von Lon don, von Kaspar Ritter dünne Akte. » In den oberen Räumen zeigt August Leonhardi eine Kollektion von Landschaften. Da sie außerhalb aller Probleme des Kunstsuchens stehen, vermag man sie als Aeußerungen einer liebenswürdigen Persim åieegkeit aufzufassen, zumal sie sich ohne Prätention en. Gine größere Sammlung von Zeichnungen des Dreödnets Wilhelm Claus betrachte! man mit ge« mischten Empfindungen. Claus ist eine entschiedene Begabung, die eine böse Hemniung hat: die Neigung, Fixigkeit mit Genialität zu verwechseln. Daß vieles in diesen Zeichnungen in den Spuren Liebermanns wandelt, wäre lein Unglück: schlimmer ist, daß dessen reine Mittel zum Teil grob verunreinigt sind und nicht mehr aus dem Objekt abgeleitet, sondern, das« Papier zudeckend, willkürlich angewandt werden, und daß an die Stelle der Notwendigkeit Unausrirhtikp teit tritt. Man ist in diesem Falle zur Grobheit ver pflichtet, weil eine Begabung vorliegt, die ihre Vier pfliehtung noch nicht erlebt hat. Das feine Gefühl, das in früheren Arbeiten· von Claus zuweilen sast an Eorot erinnerte, taucht hier nur ganz vereinzelt aus: in der größeren Landskhast mit den sein gefuhlten Bäumen· Jn der Dauptfache dominieri der Zusall, und was den Blättern trotz seiner und trotz der zu gedeckten Leere an Reiz geblieben ist, stimmt eher ärgerlich als hoffnungsvoll- Entljållunqen ohne Ende. . Der englifchsfranzdsisehe Geheimvertrag Kein Tag ohne Enthiillungen kein Tag ohne einen neuen Sieg der öffentlichen Pieinungl In Deutschland. Frankreich und England hat sie es durch gesetzt, daß der Schleier von den Vorgängen dieses Sommers aezoaen wurde; die französischäoanifchen und die englisckkfranziisischen Geheimverträne sind der Oesfentlikhkcit mitgeteilt worden und es bleibt nur die eine Frage: Jst a l les, was in den Geheimvers triigen steht, bekanntgegeben worden? Man darf diese Frage, soweit sie den gestern in Paris und London oeröffentlichten Geheimvertrag zwischen Frankreich und Großbritannien angeht, beweinen! Es fehlt noch der Gebeimvertraa über die ini li iiiristhe Unterstützung Frankreichs durchenglischeTrunoen. Man hat erfahren, daß in: Krieasfalle 150 000 England« auf dein Konti nent landen sollen —— in Frankreich, B e l g i e n oder lnoch immer) in Schleswigsbolstein ? —: hierüber faat weder Gren noch de Selves das ge ringste! Es aibt also noch einen geheimen Geheim vertrag! Ueber den Inhalt und die Aufnahme des ietzt enthüllten Geheimvertrages berichtet unsre Londoner Reduktion telearaphisch iolaendest O» London, Es. November. (Priv.-Tel. der Dresdner Nenesten Nachrichten) Das große Enthlillnngsdrama hat endlich begonnen. Der Not gehorehcnd, nicht dem eigenen Triebe. fah fiel) der Minister des Olnswiirtigen Si: Edioard G r e y gezwungen, dein Unterhans den Gebein: ver trag zwilchen England nnd Frankreich von: is. April ist«, unter-zeichnet von Lord Laus downe nnd Paul Cambom nunmehr mitzuteilen. Damit ift jedoch noch keineswegs gesagt, daß nicht einige besonders heikle Punkte unans- - Diese Jahrhundertausstellunz die unser Bild der Entwicklung in der deutschen Malerei von Grund aus ; verschob, war die eine große Berliner Nuhmestat - Hugo v. Tschiidis - die andre die Reorganisation der ; Nationalgalerie Als er sie 1896 übernahm, sah es böse dort aus (wenn die Behauptung auch vielleicht iibertricben ist, daß man es damals nur auf dem Rücken liegend in dem Museum aushalten konnte). Er reorganifierte in der einzig vernünftigen Weise, indem er die schlechten Bilder hinauswarf und neue schöne und gute kaufte. Er hielt das für die selbstver ständlichste aller Angelegenheiten und vergaß, daß ein Teil der Berscrtiget dieser schönen großen Schlacht gemälde und Genrebildchen noch lebte und Ve ziehungen hatte. So begann der Kampf, und als Tschudi das Gröbste heraus hatte und dafür die pracht volle Menzelssammlunkp die Mars-es und die Barbi zonier und Conftables und Daunner und was die Galerie sonst noch an skoftbarem enthält, hinein gebracht hatte, da mußte er hinaus - nach München. Was er dort getan hat, ift noch in aller Erinne rung. Die Kämpfe mit den Augsburgern und die all gemeine Entrüstung über den verkleinerten Ruhms, die Neuordnung der alten Pinakothek und die ver heißene Reinigung der Scheune voll Mittelmäßigkeih die sich neue Pinakothek nennt - ed hat auch dort nicht an dramatilchem Geschehen gefehlt» Und es hätte bei der Reinigung des modernen Augiasställe-s wohl die gleichen Kämpfe abgefetzt wie in Berlin, vielleicht noch schlimmer« wenn Hugo v. Tschudi nicht zu früh und vor der seit von der neuen Stätte seiner freieren Wirksamkeit abgerufen wäre. Das gleiche Bild wie von dein Galerieleiter Tskhudi gewinnt man aus der Arbeit des Gelehrten und Schriftstellers. Das Jahrhundertausftellungss werk und die Biicklinpublitatiow die Menzelfrhrifh in der er zuerst die Sonderung de- jungen, für uns wesentlichen Menzel von dein späteren berühmten, aber unwefentlichen vernahm, die kluqe kleine Arbeit ltber Manet und die zahlreichen slutsätzu sie alle geben das gleiche Bild. Ein kluger, wisset-der, vornehmer Mensch, eine intensive Fähigkeit kiinftlerifchen Gr lebenQ der starke Mut der Persönlichkeit, das Er« kannte zu vertreten und fv suktinfiigem zur Geltung zu verhelfen: das war Hugo v. Tfcbudi nlö Mensch und Sei-nistet, und mit diesen Zügen wird er fort« leben, auch wenn die« Niiinchner Pinakoiheken fest wie ge Berliner Nalionalgalerie znrilckorganisiert werdens Dr. 111-l Ist-odios- sie-meinest: In Dresden nnd Betonen monailich CI II» pro Qsottol U« 111. irei onus, dnrch unsre Provinksitiolen monatlith II II» oko Quart« Ub Akt. frei Haus. M« der Beilage Hlsstieeie sie-esse« oder nrii der Beilage »Es-einer Fliege-se stinkt« ie is M. oto Monat mehr. Poiibezug m Deutschland und den dentichen Kot-Inten lusz A nni .Jllnitr.Neneste« nwnatL S( Pf« pro Quart. Lss Mk. · B ohne sllusit Beilage « 69 · - · TO, J« Oeiierreichsusssess Insg A Ithsllniir. Verkehr« owns-U. 1.6095 Iris-Ists« II· Lock. B olineslluftx Verlag- . 1.42 . CI · Inch den- Antlonde per semb- or. Woche! OR. Ists-HI- 10 U. und das Hinterland bis zum Atlantischen Ozean haben, Deutschland sollte Mogador e rh alten. und auch Spanien sollte entsprechend abgefunden werden. während Frankreich leer aus gehen sollte. Im Jahre 1904 war Cbamberlain zwar nicht mehr im Besitz der Macht, wohl aber hatte seine Partei noch genug Einfluß, um einen derartigen Plan betreiben zu können. Wäre dieser Plan durchgeführt worden, so hätte keine Macht der Welt dagegen Protest erheben können und Frank reich hätte es nicht wagen können, gegen Deutsch land und England gleichzeitig Krieg zu siihreir. Damals ist Delcasså dazwischen getreten. Er sor derte nicht nur, daß England von ieder Vesetzuitg Marokkos Abstand nehme« sondern auch, daß Frank reich die einzige Macht sei, der Marokko zu komme. Um eine derartige Forderung durchsehen zu können, mußte eine allgemeine Verständigung zwischen England und Frankreich durchgeführt werden, die jeden in der Vergangenheit liegenden Grund zur Verstimniuna beseitigte, ferner mußten England in Marokko selbst gewisse Garantien ge geben werden. So kam es, daß Delcasse eine all gemeine Verständigung durchfiihrte, die alle Schwierigkeiten beseitigte, und einen Geheimvers trag unterzeichnetm der die Zukunft Marokkos desi nitiv regelte. Hätte England zu Gibraltar auch noch Tanne: bekommen, so hätte es das Mittelmeer vollkommen in Händen gehabt. Hätte Frankreich Tanger bekommen, so wäre die Macht Englands zu empsindlich geschädigt worden. Weder Eng land noch Frankreich konnten dies zulassem und it entschlofz man sich, Nordmarokko einer drittes Sbiachh Spanien, zu geben. Vermutlich ist die Angabe, Chamberlains An« gebot sei im Jahre 1900 erfolgt, ein Irrtum: Kiderlen gab das Jahr 1899 als Zeitpunkt an. In: übrigen erkennt man von neuem, welch geschickter Poiitiker Teleasse ist und welche Summe von Fsehlern aus deutsche: Seite während der zwölf Jahre der Marokkoverhandlungen begangen wurde. Deuifches Vorkaufsrecht auf Nkv Maus. Die von uns bereits wiederholt erwähnte und in ihrer Bedeutung ertvogene Meldung vom deut schen Vortaufsrecht auf Rio Muni (Soanifch-Guinea) wird jetzt amtliav bestätigt. Unsre Pariser Reduktion droht-et uns: O« Paris. 25. November. lPriv.-Tel. der Dresdner Neuestckc NachrichtenJ Heute wird eine Stelle aus den Erläuterungen zu dem deutsch französischen Bertrag veröffentlicht, die bisher g e h eim gehalten wurde. KiderlemWächter schrieb an Cambonx »Sie waren so gut, mich wissen zu lassen, daß, im Falle Deutschland den Wunsch bat, SpanisckkGuinea und die Insel Coriseo und die Elobey-Jnseln·zu er werben, Frankreirh bereit sein würde, auf seine Vorzugsrechte Spanien gegenüber zu verzichten. Ich nehme von dieser Versicherung mit Befriedi gung Kenntnis und füge hinzu, daß Deutschland an besonderen Abmachuiigen zwischen Jsrankreieb und Spanien mit Bezug aus Marokko keinen A nteil nehmen wird, nachdem festgestellt ist, daß Marokko den ganzen Teil von Nordafrika umfaßt. "-" « Eine noch schwankende Erscheinung ist Karl Lange. Vieles, xvie die StrandbiLder, steht ganz in der liähe Paul Wilh-Ums, hat den gleichen Reiz und die gleiche Diinne Daneben stehen allerhand Ver suche auf andern Wegen, die vielleicht eigener, aber kaum besser find. J» den Portraits spricht allerhand Persönlikhssyinpathifchesh in der Form noch akademis bedsifngh Man wird weitere Aeußerungen abwarten mu en. s Unter den übrigen Arbeiten ist eine Anzahl tMünrbner Veduten von RudolfS ch ra m m-Zi t tau zu nennen. Sie haben etwas von dem Anitnalischen feiner Tierbilder behalten, das ihnen noch in der lofen Form der Organisation einen hübschen Reiz gibt. Man ist dankbar, wenn einmal jeinaiid in Piünchctt nikbt nur das vielgeliebte Schollenaericht sei-viert- Ein Ludwig v. Hof-wann, ein paar Ziiqelbilder ans der späteren Zeit bleiben- im Gedächtnis. ——r. Kleines Fenilletom = Programm siir Sonntag. Aal. Oper: »Der fliegende Holländerch 1,-å-B.——Kgl. Schauspiel: ~Glaube und Heimat«, Bis. Residenztheaten »Alt--L)eidel- Berg, Fest; »Zapsenstrcich«, s. - Zentraltheateu ~Peters Jagd nach den: Glücks IN: »Der Meister dieb«, S. ——- Dreiklsnigskirchex Deutsche-Z Requiem von Brahms, Es. = Herr v. Seine-is. Von der von den »M. N. N! verbreiteten Mitteilung über das eventuelle Aus· scheiden Ernst v Schtichs aus seiner Position als Generalmnsikdirektor der Drcscdner Hosthoater Hat sast di-c gesamte deutsche Prcssc Rom« genommen. Es ist aber sestznstelleih daß, wie wir hören, Her: von Schuch bis jetit der Rat. Generaldircktion nichts von solchen Absichten mitxreteilt hat. Wie uns aus Mün chen genteldet wird, vcrzcichnct der »Bayrisrbe Coustier« eine angebliche Aeuszcruiig SchuchT nach der e: bereit wäre. einen Antrag der Piiinchner Hosopcr anzunehmen. Auf eine von private: Dresd ner Seite an Herrn v. Sclynch gericlzty tclegraphische Anstatt« über die in Dresden knrsie enden Gerüchte von seiner »Vcrstilnmung« und sein-en Wegaangss absichteic hat Herr v. Schnch in einer Drahtanuvort erklärt, daß dies: Geriichte »in ihrem Umsange für ihn von München aus vollkommen nnkontrollierbar« seien. Tie Rückkehr Sinnes-s, der in dem gestri n Konzut der musikalischen sldademie in Münst wieder einen großen Erfolg davongetragen bat, nnd Dresden nt erst sür die nächste Woche zu ergraust
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