01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 05.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110205015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911020501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911020501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-05
- Monat1911-02
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11. LIH Nr. 35. l. ABBE. Sonm rxsdnerNeuefteNakhrikhten ct THE. kruar 1911. Isscf kijsieiic artige Kolynelzcitc kostet »für Dresden nndsorokte kspskkszspkkjk aus-warm 111 Cl» Nr das Ausland 40 Of. Mmiqy OR· Die zweispqltssesietlamesetle lukDkesden uwzpunq l Mk« iünauow cis l« Mk. set Wieder· »Na» und lebtest-Widder! Rot-ist«« used Taste. Tom-e- MW z» Pf· Jnterate von austrank werden nur gegen kaukmqhtung aufgenommen. Für das Ctfchelnen an »Hm, Tagen und Blasen wird nlchc summiert. Tele sildcslufgabe oonsnietcttu unzulässig. Unfee Deesdnee MwäktigenAnaabmcftellem iowie lämtllcheklnnoucens pmpnen im Jus und Ausland nehmen Jnleeate su Oklainafvkeiscn und ital-Wen an. Dieie Nummer« umfaßt 12 Seiten. Nimm: H kku 9 und to. Mkcheuuachricht nd ei« sgkgchkichieu Seit: s. «« «« S«««««"«· Kannen, Papst aaa Kardinal. -er- Berlin. s. Februar. Im« Seine Eminenz KqrdinabDF Georq W» Fürstbifchof von Breölatn Vkttalied des ußischen Herrenhatkses und des Staatsratz in kskjin eintrissh findet er bei dem Propst der Hed -»zkjkche, dem fiirftbifchdflichen Delegaten Fklei n t«»»,, ei» gaftliche Stätte. Kczrdinal und Propst Mk» dann eifrig über Orqantsationsjraqen de: holifchcn Gemeinde Berlinä Auch dieser Tage eilte Kardinal Rom) dahier und fuhr gestern nach skkqq nach Breslnu zurück. · Sein Berliner Aufent kk in dieser Woche galt ader nicht innerkirchltchen Wz»deskggcn, sondern eine: ganz· andern, viel Hßkren und aufrcgenderen Sache, EMLM Problem IZHHH ji«-mit. T» skijrcsisckw Fiixftbifebob IF des-zu hkrjpreixßifche kiandie am« piipftlirljeii aöofe Dr. v. M ii h l b e r g tqniiisicli sehr gute. Beziehungen pflegt, ist, wie ich aus tnibar bester Qnelle höre, nach Berlin ge eten worden, un: m der Angelegenheit des pas-st tchen Antimoderntftenbriefes und der Mülslberxxfchen qiferzzebxxrtstaasrede · die Vermitil e r r o l le wischcn der Regierung nnd dem Vati »zu iibernehineie Kardinal Konto, der ja auch in er Affäre de: Borroinauseiiztitlika vermittelt hat nd überhaupt die traditionelle Ausaleichsinitanz ist man denke an feine Beteiligung an den die Mai xsktzk anfhebenden und abändernden Friedens- Feievcn von 1886 und 1887), verhandelte diesmal in uudenlangen Konferenzcn mit den gwiccheniniiniierti des Herrn v. Beth lann « Hollwea Jus-besondere hatte e: ein kkhende Unterisediiikgeit mit D. Dr. Schwartzkopii ital sxkußischen Kultusminifteriuiiu Tas Ergebnis diese: interessanten Aktion hinter Kulissen ist nicht etwa noch zu erwarten. Es iegt bereits vor. Jus Zeitalter des Telegraphs dTelephoiis gibt es, wenn Not an Mann geht, für die olitilche Bureaukratie fo wenig einen langsamen tenwea wie fiir die kirkhlichen Behörden. Es urde wirklich selten io prompt gearbeitet wie hier. ie ersten Meldnngen von gewohnt zuverlässige-en eiten in Rom über den Wortlaut der Miihlbertp wurden sofort vom offiziöfen Draht ab emildert Als auch dies zu Weiterungen zu führen reine, brachte die ~Köln. Volks-steif« ein e n no eh leiteten iin Berlin bearbeiteten)Text. Und nun galt es, jeden Rest von Zweifeln an dem svten Einvernehnien zwischen Kurie und vrenßiicher iienieruna zu beseitigen. Die Feier von Mariä Licht neß in Rom wurde dazu hemmt. Während ionit itsdinlomatilche Korps dieser Feier niemals bei pohnn fanden sich diesmal zu aller Erstaunen iie Gesandten Prenizens und Bavernä Dr. von iliüblberq und Freiln v. Ritter zu Grün hin, ein. Der Papst unterbricht feinen Gans: zum lirenituhle bleibt beim Anblick der beiden deutschen Verxiner Ansstellungen. Von unsern: P.-F.-Mitarbeiter. Verliiy Z. Februar. »Bei Paul Cassirer bat die Neue Künstler-Ver gung Viiinchen ihre erste Berliner Auöstellung ansmltet Eine Uugstellunw die sieber ebensoniel ott und Hohn wie entrüsteten Protest bervorrusen Id- obwohl beide hier fehl am Platze find. Spott Hohn und Protest könnten in den davon Be ssenen den Glauben erzeugen, sie wären Märtyrer Kunst und darum so etwas wie heimliche Manns, II) anerkannte Träger der Entwicklung, während ein Grunde deren Opfer find. Das einzige, was it! wie bei den Parallelerscheinungen an andern «» Am Platze ist, ist Anat-Ue, die den Nirnbuö des; Iqktkätätzttseins wenigstens nicht ganz so leicht ergreiss S« Die Neue Künstler-Vereinigung München ist ein Usvstück zu der Berliner Neuen Sezession und der WORK! »·Vrücke«. Die Gegenbewegung gegen den Fllltesiiontsmus, Menschen, deren Heilige nicht Eh! Manet und Money sondern Ccåzanne und Ilnnin und etwa noch van Gogg sind. Und deren Wiss Tun und Wirken dabei ocb letzten Endeö M« weiter als die Konsequenz und damit die Aus- Mttigst der Grundtendenzen des Jmpressionids NDU Jmpressionizmud war neben manchem IF« IV! Protest gegen das Begrtsslitbe in der IMEDLL Die Anschauung wurde wieder einmal be· » die Dinge sollten, unabhängig von dein, was Und, rein wie sie sich darstellen, erfaßt, nur der NO« Eindruck sollte künstleriseh verarbeitet und »He! Einheit gesiibrt werden. Die Verarbeitung M Eindruck-s war natürlich eine analytische « Sau: reinsten der Reoiuipressionismus darstellt. z»VlAkifsliche, die Bedeutung der Dinge unab- MCiA von· ihrer räumlirb farbigen Eäistenz ward m eliminiert: es blieb in dem nscbauungds III« aber noch der Zusah von Jntelleltualismuz Wfttdpcnbauer Verstand nennt - ieneObsekte wende, da« rein sinnliche Eindruckomaterial su MAY« km Raum uerkniipsende Tätigkeit des Auges. M Ivseaueno mußte dernnas sein, auib diesen W) zu entsernem die Uns auung vollkommen Mtktintellektnalisiererr das reine sensualistisebe s« FULL allein zur Vildsormuiåg zu sperwerteiy swntsiivitat gegen den Eindru wurde ndeb ver· our das. was etwa ein Kind vor dem Be« Unabhängige Tages-Zeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Divlomaten ~überrajcht« stehen, gebt auf sie zu nnd driirkt ihnen »Mit ojteniativer Derzlichs kc i i«, jo melden die Berichte, die Hände. s! m Abend vorher hatte Herr v. Mlidlberg den eijrigsten unter den vaiikaniieben ;Modernijtenverjolgern, Monjignor Benignh bei lich zu Gaste . . . Wenn Fürst Bülows Wahlspruch bekanntlich war: »Na: keine inneren Krijen!". so ift es Herrn v. Betbtnanmvollweag Maxime: »Es darf auch nichi zu der entjerntejien Ahnung eines »Kulturkampfes« lot-knien» Eine Verftinunnng mit der Kurie muß um jeden Preis vcrmiedett werden. Um jeden Preisd Der Grund dafür ijt ja bekannt. Es handelt jicb aanz l einjach um die Ez;ijien z j r a g e der derzeitiqcn Kanzler-Mast. Grolli man im Vatikan über Preußen, w kündigt das Zentrum dem Minijteryräjidenien und Reichskanzler den Block-ertrag. Und das wäre die Götterdämnterunq des jetzigen Beginnes. Da Herr vJßetbmanmHollweg hier geradezu im Verfolg seines politischen Selbfterhaltukrgstriebeö wirkte, kann man es ihm nicht einmal veriibelm daß er den Ver mittlcrkardinal ans Breölaxt kommen ließ. i- « s Die tvillfährigfte Regierung. , Ein interessantes Bild von den 3ertviirfniiien, in den-en fiel) der Vatikan gerade ietzt init aller Welt befindet, hat ein klerikaler Würdenträger unserm römifZcheH bdpssiorressiziidenksi lebixtivorfein der uns vom .«( e ruar aus s oin rc : Ueber die Ursachen des Konfliktes zwifchendeiii Vatikan nnd der preußischen Regierung, oder veffer gesagt: deiäi vrfenßifciliien Zofe, zårbrsiiclitliftiantsssebk aiiäch in en «rei en, e ein ar na taa ere r M e r r v del V al nahestehem den Kopf. Als ich vor 14 Tagen die erfteKunde von Niißhelligleiten zwischen Berlin und dem Vatikan von einem liochstehenden geistlichen Würdenträger erhielt. trug n? Bedenken, Jefedeålifachricht zu vderbrszitein tuswåzi ggegfxåiiter nr ie mir von er er re na oen en eim Vatikan bestätigt. Ich wandte mich an jenen Fetftlichen Würdenträger uin weitere Auf lärungem Sein Ausspruch if: charakteristisch fiir die Situation im Vatikan: «Ob’s wohl blos; nochi FULL«- Fneigkkk i Zu? I? I. käksEpsdksk F; Ein« « · «« « « l «,Oefterreich!« erwiderte til; wie zum Trost. »Da kennen Sie die Ströniunaen in Oefter- Weint-Ungarn nicht genügend» Viele halten»dort den Papst sur· einen unverbesserliclien Jrredentistem Es gibt da eine Menge Streitigkeiten zu schlichten, die ia Gott fei Dank nich: alle ans Lichi kommen. Jeden xallisnkanyiti ich« Tliszitiejna vseäfictizekilnl fdgfz trotz« Zifgtkider e e eg e , a e u en kalten, åeinmsplåiegeine foivfkrcetutiidfchaftfliisitetßerti-itzt)- ung au ) m wieri en aer en gse a ee, wie ie vreußifchel Mitaskrankreich find wir unten diiärchfchvliiit P o rrtug al aitzcllkchmg Svlan ide n iwtiräx no imner eint-ten. u ng an ze a kinsredundliih geileder Pävfftf dfeäitgkiztebolgifxene s? an einna miner uai r ng e nnzseitgeiiiäßes Dekret über die Mifcheben auf gehalft hat. In Russland macht uns der gegen· åvärtigesssfsscihiniiter des· lAeuhYeråi, söerrchtSaf»anow. er un on vor vie en Oa ten ni grun war, Sizfsne In Rußlazid iveädeiidwir zusisirezize kfrtjsgen niu en, wenn wir ni er an ino ern i en Eidesleiftiing zuliebe unter den Priestern Mär tn reLfszckiaffeii wollen . .. .« ginn des räumlichen Sehens an Eindrücken hat, als künstlerifch vcrwendbar silr die neue Synthese zu gelassen. Ausgabe des Künstlers ist es, nur rein optisch konzentriertes Sichtbarkeitsmateriah eine sat big organisierte Fläche, zu liefern: die Organisation zum Bildeindruck ist Sache des Betrachte-IS. , Ich tnüchte nicht behaupten, daß die Herren und Damen der Neuen KiinstlevVereinigung München sich über die Entwicklung etwa diese oder ähnliche Ge danken gentakht haben: im Gegenteil. Dem unbe teiligten Betrachter der Prozesse drängen Hirt) aber diese Dinge aus —— als einzige Zugang-Bin glichkeits zu den Resultaten der wenigen unter ihnen, die mehr als bloße Dekoration, als Kunstgewerbe zu( geben haben. » « · » 4 Denn das ist bei der Mehrzahl der ansgestellten Arbeiten das Ergebnis: Kunstgcwerbh Druck-sent. Was stärtster konzentriertester Ausdruck eines Sieht barkeitserlebnisscs sein soll, wird tin den meisten Fällen) etwas. das mit Kunst gar nichts mehr Coder noch nichts) zu tun hat. Und ed hat etwas sehr Er« heiter-wes, zu sehen, wie diese »Adentenrer der Seele« schon in der gsarbigkcit in dem typischen Miinchner Kunstgewer ekolorismud versinkem Was Seelenwert sein soll, wird reine Llteliersachh die in den meisten Fällen noch stirbt einmal durch irgend wie pathologifche Züge interessanter wird. · Das Beste Baden« wieder die franzdsifchen Gäste geschickt, daneben die Bixdhauer Halle: und Hunger. on Keeö oan Dongen bat man schon Starkereö aes gehtensalsFtoaie csltttttitiecnzåkisstcnäiisäets augdåe Kgfåe o e uone a rege e. - gegen lebt in dem Stklleben non Mauriee de Platze-gut! immerketätåjccz Tät-erhalten dskkkulltfkrs ra on, e n -ran re no er enra a en Neuerunasoerfukken bleibt. Das gilt auch von den Akten nnd dem alten Gcmäuer Georqed Rot-antw die in ihre: dunkeln Faxbigteitszknm Teil non starkem» Reiz find. Das Material. der tte ist mit sehr knap pen Mitteln zu eindringlichcr Wirkung gebracht. Ums; ge Lianksfsjxtften und das Stilleben von Andre ern nje man anz gerne an. Schon Tmßerbaglb dieser Tendenzen steht Vierte « tue g e e ZEIT-III« di«- EäZ«--’.’"-«sz-.IZ-k kk’å’ä«äi«’äkdsk’kskå«äk’ik Sack-»F» as« sit-sein ltltten Feftanitetftå einettfebe Hex-IF wree me n augnne neoasi ziftifchen Tleitdenzgä Chitin-ji. Und: enlzcnfo gehen Geo3es»Braa·ue· nnd Tsablo Yitcasso andre Wege als die ehrzahl der übt· gen. an wird nachdenklikks ro: diesen Versuchen: mathematischstonftmknvee Nedattion nnd Hauptgeschäfisstelle Ferdkuaubftraße O. Ferntokechert Reduktion Nr. 8892 Erveditiots Nr. 4L7LMPOBetIaa Nr. sitz. Qciienhaliaerltreit jn England. Wie vor einigen Monaten· in Frankreich, if: nun auch unter den Eisenbahnarbeiterti der englischen Nordostbahn eine utnsassende Lohnbewegung entstan den. Augenblicklich streilt zwar nur ein Teil der Angestellten, aber ein allgetneiner Ausstand auf den Linien der Nordostbahn statt, nach den vorliegenden Berikhten immerhin imßereirh der Möglichkeit. Unsre Londoner Reduktion iibermittelt uns nach stehende Trahtmelditngx O» London. 4. Februar. sPriv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichteud Der von uns bereits vor zwei Tagen angedeutete Streit aus der Nordostbahn in England ist gestern abend plötzlich a n sge bro ch en. Es handelt sich bekanntlich um die Entlassung von sechs Arbeitern, die eine Lohnerhöhung forderten, die von den Direktoren der Gesellschaft nicht bewilligt wurde. In Hull hielten die Lokomotivführer, Heizer undßeparatur arbeiter gestern abend eine Versammlung ab undk beschlossen, in den Streit. einzutreten. In einer weiteren Versammlung der Eisenbahnanges stellten erklärten sich die Sig n a l a rb e i t e r be reit, sich der Bewegung a nzufchließen Es» wurden Streitpoften aufgestellt und um 8 Uhr gestern abend waren schon 250 Beamte und Ar beiter von diesen Streikvosten zurückgeschickt wor den. Die andern Arbeiter beabsichtigten, die Ar beit zn beendigen nnd dann gleichsalls in den Streit einzutreten. Man glaubt, daß heute schon mehrere Züge nicht laufen werden; die Gesellschaft hat auch bereits ihre Fahrvläne geändert. In den übrigen Zentren aus der Nordostbahn droben die Arbeiter ebenfalls mit dem Streit. Man erwartet, daß heute eine grosze Versammlung stattfinden wird, um iiber die Maßnahmen zu beraten. Der Streit findet ohne die Einwilligung der Fiihrer der Genossenschaft der Eisenbahnbeamten statt. Minister Hund Richter. Jn der Rechtsbelehrnnxh die Landgerichtsdireltor Dr. Unser, der Vorfitzende in dem Ptoabtter Schwurgerikhtsprozefz den Gefchworenen erteilte, fuchte er klar zu machen, wann fiel) die Sehnt-lenke in rechtmäßiger Ausübung ihres Amtes befunden Laden nnd wann nicht. Er wies auf den schrecklichsten all während der Krawalle hin, den Fall Herrmanm wo sich die Schutzleute sicher nicht in der rechtmäßigen Ausübung ihres Amtes befunden hätten, und fügte hinzu: »Wer fiel) in diesem Moment gegen die Ve amteu gewendet hätte, meinetwegen mit einem wohl: gezielten Revolverfchufz hätte keine ftrafbare Hand: lung begangen« « l Es war vorauszusehen, daß diese Ausführungen, die großes Aufsehen erregt haben, im preußischen Abgeordnetenhause beim Juftizetat zur Sprache ge lsracht werden würden. Auch der Justizminister Dr. Beseler hatte dies voraus-gesehen, und es war da her nicht nur sein Recht, sondern sogar seine Pflicht, rechtzeitig den genauen Wortlaut dieser Rechtsbe lehrung seststellen zu lassen, um eventucll dazu Stel lung nehmen zu können. Der Herr Minister hat aber hierzu einen eigenartigen und, wie man zugeben muss, recht bedenklicher: Weg gewählt. E: bat näm lich direkt bei dem Vorsitzenden ungefragt, ~wie er " Formbildttng Man sieht auch hier das Kunftgewerbe - und daneben soviel Theorie, soviel bewußte Me thode, wie. man sie in Frankreich eigentlich gar nicht gewohnt ist. Von den Deutschen bat Eugen Kohle: die were vollften Arbeiten geschickt. Eine Komposition mit allerband Reizen der Fläthenwirkung und eine biplische Szene, die manches verheißt. Er ist ge wissermaßen eine Fortbildung Delacroixscher IN»- ktcsnlteisjber csözanne —-· jcdenfalls etwas, das disku a e r. Unter den Mitnchnern und Viiinchnerinnen find Knbin und Kandinscip bekannter. Kubin hat Zeich nungen zude Nervals »Ur-rette« gesandt, die im wesentlichen als Jllnsirationen interessieren. Bei Kandinsky -ist der letzte Rest von Natnralismus ver schwunden - Dinge wie seine große Komposition vermag ich überhaupt nicht mehr aufzufassen, genau genommen nicht einmal als Dekoration. Ein paar ganz hübsche Sachen hat Alexander Kanoldt gebracht -·- Versuche im Stil van Goghs mit Miinchner Kunst gewerbesarbem die doch etwas Liebenswürdigeiz haben. siehnliches gilt von der Kahnfahrt und dem» Stilleben Gabriele Yiiinters - wie denn überhaupt« bezeichnenderweise die Stilleben immer am besten ge raten sind. Das beste Stück von Adolf Erbölöh ist der Tenniöplatzx Akte, wie die Kaucrnde oder der rote Rock, niacht Pechstein viel besser. Die übrigen, den Namen nach rneist Staunen, halten es sehr mit Syntbolisutuö und Weltanfchauungsausdruck im Farbig-Formalen. « Fleischbänth tragisch wie ein Sterbezinnner Manche, ein dunkler Hof und ein Sonnenuntergang haben es Marianna v. Wereskiic angetan; David Buriuks Landschaften sind nur noch kindlich tiefer-wies, phnsioloaischcs Material, Grma Bofsi sunibolisiert die« Tiese dunkler Atelierstimmicm gen im Musikalischen. Alexei v. samt-nein, der den Britcienleuten nahestehh hat ein ganz hübsches Still leben, ein paar zarte Portraits und vier Rodinzeiclp nnngen gebracht, Wladiinir v. Bechteiess zwei ins Theatralische übertragene und verwiisierte Cözanneä Von Hermann Oaller ist wohl ein Mädchenkopf das schönste Stück. Man spürt die Stilabsichten tm Sinne Aiaillolk wie das Ganze dem Raum entzogen und doch init ihm in Beziehung gebracht ist, zeugt von einer eigenen singt. Weniger pricht das stehende Mädchen. Von soctgcr toirtt die weibliche Mindre am stärksten, daneben die stehende Frau uiit dein Vogel. Das junge Viädihen Adolf« Nieders bleibt ebenfalls im Gedächtnis« slbsnsemeuu In Dresden iiiid Betonen monaillch 60 Pf« pro Quart-il hsd Mk. ftelDauG due-l) untre PeovinzpFillaleiinionmllch cs Pl» pro Qiiaktal 1.05 Mk. sie! Haus. Mit dei- Beilage ·,Jliisirlei-te Ziel-ekle« oder inlt der Beilage »Du-Editor · Fliegen« Blätter« le ld Pl. pro Monat mehr. Ppfibeziiq m Deutschland and den deutschen Inmitten: sing. A mit .Jlliifik·Neuelte« ais-mit. 84 Pf« v» Quart. 252 Mk· , B ohne Jllultr. Beil-me , 69 · , «, 206 , · Ja Oelienseitlplliiqarss siigg A intl.Jlliikii.Neuelle«monail.l.6o(l»k., list-Quart. 4319 sit· UUOHB ohneJlliiftnßeilaqe . 1.42 . . , 425 . Rast: dem Auslande ver Kreiizkx or. Wockie l Mk. Eins. Numm- 10 Pf. sich denn eigentlich seine Belehrung to n st r u i e r t hätte«, »und«, sagte derJnstizminister im Abgeordnetenhaush »das hat er mir dann mit geteiltC Nämlich folgendes: Durch die Art der Untersuchung und den Gang der Verhandlung sei er gis-nötigt gewesen, den Rechtsbegriff der rechtmäßigen uitsiibuiig durch seine Belehrung klarzustellem die er den Geschworenen zu geben nach dem Gesetz ver pflichtet sei. Er habe es für angezeigt gehalten, bei dieser Rechtsbelehrung nicht nur die eine Seite, die rechtmäßige Ausübung des Amtes, darzulegen, son dern auch als Gegensatz ein Beispiel vorzusührem in welchem eine andre Auffassung, eine nicht recht mäßige Ausübung, vorliegen könne. Er habe nun« um ein Bild vorzusührem die Geschworeiieic aus einen Vorgang verwiesen, der auch in dem Prozeß zur Sprache gebracht worden sei, und er habe nun, lankniipsend an das Bild, sich, wie er angibt, theore tisch einen Fall konstruiert, in dem eine rechtmäßige Amtsaussiihriiiig nicht vorlage. Er sei, wie er sagt, weit entfernt davon gewesen, ein Urteil über den Vorgang, aus den er verwiesen habe, abzugeben, son dern er habe die Frage an sich, was da geschehen sei nnd mit welchen Nechtssolgen, ganz offen gelassen, vielmehr nur unterstellh es läge ein Fall vor, in dem die Handlung eines( Beamten eine rechtmäßige nicht gewesen sei. Er sagt ferner, er habe gerade einen recht frassen Fall hervorheben wollen, und deshalb habe er sich den Fall so konstruiert, nicht aber gesagt: so sei es gewesen, und um ihn recht drastisch vor Augen zn führen, habe er sich dann zu der Wen« dnng verstanden, daß die schwerste Absnhr zulässig sei; er habe ja geradezu, wie er sagt, aus Feuer· nsafsen isernsiesem Man wird zugeben müssen, daß es sich hier us einen iiberausningetvöhttlichetc und seltsamen Vor· gang handelt. Ein Richter sieht sich genötigt, dem ihn befragendetc lustizministen »wir er sich denn eigentlich seine Belehrung konstruiert hälte«, eine Erläuterung: seiner Worte zu geben, die mindestens auch im höchsten Maße ~konstruiert« erscheint und augenscheinlich den Fkkoeck hat, jene Worte nachträglich abzuschtväiheik ist gar nicht richtig, das; der Vorsitzende sich nur »i«hee retisch einen Fall konstruiert« habe. Er hat vielmehr an ein-en ganz bestimmten Fall attgekitiipsb an den Fall Herr wann, in dem Schutzleute einen alten, völlig nnschuldigen Mann mit ihren Säbeln zu Tode gepriigeli haben sollen· Es ist auch ohne ge waltsamen Kommentar ganz klar, was der Vorsitzetide mit der Heranziehnng dieses keineswegs- »inn struierten", sondern tatsächlich vorgekommenen Faxlexi hat sagen grollen. Wenn es hier und da so aufgefaßt worden sein mag, das; in der Notwehr jedes Piittcl gestattet sei, so kann der Vorsitzende natürlich siir eine solche inißoerstandliche Dltcslcgung seiner Worte nicht verantwortlich gemacht werden. Er hat eben nur in Uebereinstimtnung mit der konstanten Recht: sprechnng und auch mit dem Wortlaute des § 113 des:- Strasgesetzbuchs sagen wollen, daß sich nur der straf bar mache, der einem Beamten in der »rechi·tnäßigetc Ausübung seines Amtes« gewaltsamen Widerstand leistet oder ihn tätlich angreifh Wer aber Widerstand leistet, ja selbst einen »mohlgezielten Revolverscljuk abgibt, wo sich der Beamte, wie im Fall Herrin-Inn. nicht in der rechtmäßigen Ausübung des Amtes be findet, der macht sich nich: strasban Ob der Fall Herr mann sich wirklich so ereignet hat, wie die Zeugen ihn übereinstimmend geschildert haben, auch der Polizei sehr wohlwollende Zeugen, das brauchte der Vor sitzende nicht weiter zu prüfen, denn dieser Fall stand nicht zur Anklage. Wenn sie aber - und mehr Kleines Fest-ERST "I »= Programm fiir Sonntag. Ziel. Oper: »Der Gesangene der ZarinC MS. - ital. Schauspiel: »Die . Räuber« iVolksvorstellunaL 1732 »Der Raub der - SabinerinnenC 1,-·"»-8. Zentraltbeatert »Bei-mün ehens Reise zum Cbristkind«, Bist. ~Der Graf non LuremburaC 8. - Refidenztheaten »Der Zigeuner baron«, I,s-«.»4. »Der NodclzigcunerC 1,-E-8. - Vereins hans: Lustige: Karnevalabcitd von Marcell Salzen s. = Das s. Sinsoniekouzerh Reihe B, der Aal. Kapelle brachte gestern als Nouitiit Siegmund v. Läatiseggers »Dyonisische Phantasiek Ein Werk von geuiaßigter Neuheit. Es stammt aus dem Jahre 1899, und der damals s7jiihrige Komponist ist aus seinen damaligen Nietzschetagett seither rüstig tveitergeskhrittem Um an diese Orcbcstetdirhtung her« anzukommem muß man zunächst den Stachelzaitn ihres Programms hinter sich haben. Keine ganz leichte Arbeit. Das Proarammbuch brachte ein langes Gedicht, das in vielen Worten sagt, was« in wenigen besser gesagt wäre, und uns zeigt, daß Hausegger ein besserer Pinsilattt alk- Poet ist. Wenn anstatt des geradezu irresuhrenden Titels »Dnonisische Phan tasie« ein vielleicht banalerey aber ledetisalls klarereiy etwa »Der Mensch und der Tod« oder »Der Mensch und das Schicksalc stände, dann wäre damit mehr gewonnen gewesen. Ob das freilich viel geholfen hätte tnag dahingestellt bleiben. Es fehlt Hauseggers musi kalischen: Llusdruck ein Etwas an Kraft und Prä gung, um einen derart großen Vorwurf, einem sol chen Menschheitsproblem gerecht werden zu können. Seiner motioiskheii Fassung von Tod und Leben fehlt die rechte Eindringlirbkeit des Gegensatzes. Sein Tod ist nicht schanerlich iausgenommen fei hier ein kurzer MomentbeimSterbenderGeliebtenhseinLebetisrausch geht nicht ins Blut. irotz jugendlich iiberschwenkp liehen Masfenuerbraukhs von Beckenschlagen und sons stigen großen, oft itberlauten Kraftaufwandh seine Erottk bleibt im ganzen etwas zu weich und kon ventionell. Das schließt nicht aus, daß im einzelnen, besonders im zweiten Drittel des Werkes, manchc feine Schönheit ans dieser Partitur hervorblübh Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, verlohnte sich, schon um der Vervollständigung tvillen, die mit solken Ausführungen unsre Kenntniss von der schaffen en istegctcivart erfährt. Um so mehr, wenn eine so sein ausgearbeitete und lgeradeztt tiberrastdend inne-era mentvolle Bzcederga e hinzukommt, wie sie llgestern skapellmeisteirsdaäen bot. Auch« die nnvo endete« sfssssiollsSinsonte tituliert-· kam is. abgeklärt« man « 11. Es. IMH Mo. dass: M: he THE DIE-A. Ilssfks 11. Linse) Co. 1071 s T« pss g »»»»»8 zxuaxitäy Z5,95-,123, 193 Pf· cui-sit. s. s DE send s llllssll Lfnvartss tunden Von. - sie« use« enorm M« nur F Hi« VII, Ist-Weis« an. tizia Ins, »Es-s M« Ihr-·« kijerkut F: eckvk (81810 lllPkz
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