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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110219024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911021902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911021902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-19
- Monat1911-02
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Spiticfcs eine qeichloffene Ftont der Linken den Parteien der Rechten gegenüberstehen werde. Gleichwohl nehmen wir nichi an, daß eine iolche Nadikaliiierunq unsre: Par teivetbältnisse von den Beteiligten b e absich i i gt wird, denn weder Konservative noch National liberale können erwarten, daß sie ed sein werden, deneåtchitxtieprnte aus dem so tief cnttneriiienenßoden zuw . Diese Erklärung dürfte allerdinas auch nicht ganz natb den Intentionen des Herrn Oertel sein. Dem siclker das an der oifiiiiifen Erklaruna mißfallen wird, da sie einigermaßen unparteiisch ist und sowohl Nationalliheralen als auch Konservativen leise Vorwürfe über ihr Lliiseiiianderaelieii macht, das so unliebsam in die skaiizlerhossnunaeii von der Sam inelpolttit gefahren ist. Gan« fiiid ia diese Hoff nungen noch nicht zerstört, denn die· Oisiziiifen »neh tnen dennoch nicht aii«, das; die Beteiligten eine solche »Nadik«alisierung« der Pnrteiverlsiiltiiisse beabsichtigen. Es ist zu bemerken, wie sehr in der osfiziöfeii Aus lafsung der Ton aufdas »radikale« Eleineiit ge legt wird. Es wird wieder das Schreckbild der »d)iadi lalisieruna« an die Wand aemalh die auf Kosten des Bürgertums erfolgen würde. Sonn-n aber die Nationalliberalsen den beimlicheii Versöhnung-Eis» ermahniiugcii folgen, die in der Notiz des drang-ler blaties stecken, so würd: ihnen daraus - um iinTouez des BethniaiiikOrgaiis zu reden sicher eine »Ernte wachsenC die erst recht eine vollkommen-e Radnkalifieriiiig der parlamentarischeu Ver hältnisse zu bedeuten hätte. Denn dann würde das Bürgertum, das von dem biiraerlichen Liberalisinus um dise notwendige Vertretung feiner Lifiiteresfeii b e·- trog e n wurde seine neue Alliatiz der Liberalen mit dem blaufchwarzen Block müßte doch den Verzicht auf die vom Volk aesorderte dsseiliiiig der Schaden der Reichssinanzresoriii bediiiaseiiib feiner Ent tiiuschuna in einer tioslssiissicieiieii Dinkehr zur radi kalften Opposition Ausdruck« aelieiu Dadurch, das; »in-txt die Nationalliberale« definitivVniitdeiiiisoniertiiitiven gebrochen haben, gerade dadurch haben sie sich das.- Ver: trauen vieler Bevölkernnakskreise e ru eut ermorden und das wird ein bedeuisanies is) eaenaeiv i cht gegen die -,Radikalisiel«iiiiii" unfrei« uolitifiheii Vet hältnisse schaffen! Der MilitärattachG Vom Majok a. D. v. schroiberslsofen. In dem neuen Piilitäretiit ist die Stelle eines Militärattachås bei den nordischen Reichen neu ge fordert worden. Von verschiedenen Seiten ist bei Zdiefem Anlasse die Ansicht ausgesprochen wordemdasz die Militärattaches überhaupt entbehrlich seien, da ihnen keine besondere Bedeutung mehr zukäine .Wichtige Geheimnisse könnten sie überhaupt nicht in fErfahrung bringen, nnd die gewöhnlichen Neuerun !gen, welche Heer und Flotte betreffen, erführe man Tmit Leichtigkeit aus der Militärliteratiir nnd der »Deine-Erweise. Mit der Spionage hätten sie nichts zu tun, diese würde auf andre Weise ausgeübt. An diese Betrachtungen schloß fich der Wunsch, der Reichs itaq möchte die Stellen der Slliilitiirattacljdsi iiberhaiipt streichen, » h , Zu den Aufgaben des Generalstabes gehört es, sich schon im Frieden ein zutresfendes Bild von der militärifchen Macht und Wehr kraft der vorausfichtlichen Gegner zu mache n. Dazu befinden fich im Generalftab beson dere Abteilungen, von denen jede eine bestimmte fremde Macht bearbeitet. Das Material, das ihren Arbeiten zugrunde liegt, besteht in den Erscheinungen der Militiirliteratuy der Tagespressh Agenteniiaclp richten nnd in den Tserichteii der Miliiärattachcss Es gibt Dinge, die sich aus der Militiirliteratur usw. nicht ohne weiteres ergeben. Zu einem Urteil über den militärifchen Geist und die Tüchtigkeit des frem den Heeres z. B. kann nur ein langjähriger Auf enthalt in fremdem Lande befähigem Man muß regelmäßig niiliiärischen llebungen und Besschti gungeu beigewohnt haben, um sich nicht durch Lleufzew lichkeiten beeinflussen zu lassen. So wird den: an; preußifche Zucht und Straminheit gewohnten Llugei des Nordliitiders bei den leicht beweglichen und ner-! oösen roinanisclseii Nationen inanches inerkwiirdig er scheinen, was nicht den gewohnten Begriffen von Drill und Strammheit entspricht. Man Inuß sich hüten, daraus falsche Schliifse auf sehlende Kriegs tiirhtigkeit und Æiipferkeit zu ziehen. Eine franzö sistbe Militärkolotine bietet häufig das Bild der Un ordnung, weil die einzelnen Cilieder und Rotten nicht so streng geordnet und gerichtet sind wie bei uns. Die einzelnen Liente beweget: sich freier, unter halten sich mehr und find lauter, jeder triigt das iste ivehr, wie es ihm beliebt, nnd auch mannigfache Er leichterungen und Läerschiedeikheiteii im Anzuge sind bemerkbar. Aber die Leistungen selbst sind dieselben wie bei uns. Frisch und gefechtsfiihig konnnt diese Truppe an dem weit entfernten Ziele an und ist dann noch imstande, mit frischem Elan ein lang dauerndes Angrisfsgefecht durchzuführen. Sekiksr Haufig findet sich auch ein Unterschied zwischen den in den Regiements und Vorschriften enthaltenen Geischjsgtundsiihen und ihrer Anwendung in der Praxis. Letztere ist manchmal den geschriebenen Vorschriften weit vorausgeeilt So mag daran er- UMCTL werden» daß wir selbst viele Jahre ein gänz lich veraltetes Realement besahen, nach dem sich tn Wirklichkeit niemand mehr richtete. Die Führung der Trupven im Mandver und im Felddienft war ganz anders wie auf dem Papier. Wer das Studium unsrer Armee lediglich aus die Reglementö und die offiziellen Vesichtigungen befchriinlt hätte, würde ein ganz falsches Bild von unsrer Armee erhalten haben. Es ist auch von Wichtigkeit, die Persönlich keiten nnd Charaktereiaenichoftkll des· ztlküvftkgcll Führer der fremden Heere zu kennen. Man kann daraus in gewisser Weise schon einen Schluß auf die; Art und Weise ziehen, Ivie diese in einem Ernstsallf ihre Truppen führcii werden. Ter eine ist ein be dächtiger, vorsichtiger Tlltariiu der sich nie aus ein wagehalfiges Unternehmen einlassen wird; er wird in der Regel feinen Austrag desenfiv zu lösen suchen. Der andre ist ein ftürmischer Charakter und Darauf: losgiingey der alles auf eine siarte setzt und stets zzur Offensioe neigt. Eine derartige Frenntnis der fremden Führer ist wichtig, Iveil man darauf feinen eigenen Plan nnd seine Absichten aufbauen kann. Alle diefe Kenntniffe und Nachrichten sind für den Generalftab und die ztrieczsvorbcreitirngeit von hohem Wert, weil sich aus ihnen allein eine richtige Beurteilung der fremden -L)eere, ihrer Leiftungs fiihigkeit und des— voraucisikhtlichen Verhaltens im Ernftfalle ergibt. Gerade diese iljtoineicte lassen sich aber weder ans der Tlltiiitiirliteratnr noch ans der Tages-presse oder aus Llgeiiteiknachrichten schöpfen. Sie können nur von Personen geliefert werden, die fachniiinuisih gebildet sind nnd iu einen! steten Ver kehr mit der fremden Armee und ihren Führern stehen. Dazu find auch Offiziere nicht geeignet, die zu answiirtixfcsii ofverbftinanöiiern entsendet werden, sondern nur solche Lffi«3iel«e. die sich dauernd nnd ständig in einem Lande lsefindein Tiefe Offiziere haben nicht etwa blos; iskseiellfchafteii uiitziimacheiu spazieren zu reiten und an großen Festen teilzu nehmen, sondern sie miiifen ihre Zeit eifrig zu Studien, »zur Teiluahnie an Ueoungeii und der gleichen verwenden. - Die Stelliitcg der Militärattaches ist danach außerordentlich wichtig. Lsir können sie nicht ent behren, da auf ihren Berichten hauptfiichliclj die Be urteilung unsrer voraugsichtlicljcti Gegner beruht, und es ist deshalb auch anzunehmen, daß der Reichs tag wie bisher, so auch in Zukunft diese Stellen be willigen wird. DIE Efllfllljkllllll Ilck Vlicflklctlkllllllllsh Zurzeit läßt die Reichsregierung unter den amt lichen Vertretungen von Handel und Industrie und das Reichspostauit an die deutschen Postverwaltuiigeti Anfragen stellen, ob die Einsiihrnng von Brief telegraninien erwünscht ist. Im Hinblick hierauf dürften wohl einige Llussühruiigeic über die Geschichte, das Wesen und den Zweck dieser besonderen Art von Telegrammen von Interesse sein. » Frankreich hat sich jene Einrichtung seit dem IJahre 1908 geschaffen, aber nicht gleich für das ganze Reich, sondern vorerst für den Geschäftskreis von 84 Departements, welche einen lebhaften Telegraphem nachtdienst oder zum niindesteu einen Halbnachtdienft haben. Der leitende Gedanke der Regierung war zu versuchen, eine bessere Ausnutzung destostspieligerti Telegraphetiapparatd zur Nachtzeit zu erzielen, zu der ein Teil des Bedienungspersonalö anwesend sein muß, der aber bisher nur in geringem Umsange beschäftigt wurde. Die Briestelegramme bilden, wie schon aus ihrem Namen hervorgeht, eine Mittelform zwischen Brief und Telegramm Ihre Eigenart besteht darin» das; man eilige Nachrichten, die man als Briese nicht» mehr so rechtzeitig zur Post bringen kann, um sie dems Adresfaten mit dem ersten Bestellgange zuzustellem noch während der Nachtzeit zu einer erniäßigteic Taxe tclegraphieren kann. Am Bestimmnngsorte wird das Brieftelegramni nicht durch Depeschenbotem sondern als gewöhnlicher Brief durch den Briefträger dem Adressaten iibermittelt Hierfür wird derzeit in Frankreich ftir das Wort 1 Centitiie erhoben und der Mindestpreis für ein Telegramm beträgt 40 Centimes. Die erwähnte geringe Taxe ermöglicht es, ziemlich nmfangreiche Nachrichten befördern zu lassen, ohne daß hierdurch wesentlich mehr Kosten entstehen als siir einen gewöhnlichen Eilbrief. Der Vorteil dieses neuen Verkehrssuftents ist auch in deutschen Handelskreiiett alsbald erkannt kam-den, fo das; niehrere Zikschriftext an» den Reichskatczler und an das Reichspostaxttt zu den eingangs unsres Artikels ervtvähkiten Erhcbungen führten. Es» will uns aber scheinen, als ob das Reirhspoftaxtrt für die Einführung der Brieftelegramnte Bedenken hegt. Die Bedenken FLAF Neues« Nachrichkesss scheinen auf fisialischem Gebiete zu liegen, denn imehrere Postverwaltuiigeit sprechen sich dahin aus, daß die geplante Einführung dewßttckgaiig der sonstigen Tagestelegramine fördern wurde. Diesen Ansstel lungen messen die deutschen Handelskanimerii keine übermiißige Bedeutung bei. Zum Telegramm greife man nur in äußerst dringenden Fällen und warte damit nicht auf die Abendzeih lediglich zu dem Zwecke, um einige Groschen herausznschiiidenx im Gegenteil käme es hierbei ans einige Groschen nicht an. Die Postverwaltiingen befürchten weiter eine Steigerung ihrer bisherigen Betrieb-isoliert, und zwar durch die Verniehrniig des Nachtpersonalä Hier wenden die deutschen Handelskanimerii ein, daß der Brief ielegrainiiiverkehr niemals den Umfang des Taktik-le granniiverlehrs erreichen wird, und deshalb auch eine Personalbesetzuicg wie im Tagesdieiist nicht braucht. Auch wiirde das den Nachtdicusi versehende Personal veriiiiltiiioiiiiifzig wenig in Vligpruch genommen werden, aber es diirsie entsprechen zur Beschiistigititg kunnten. Uebrigens ist die Brieftelegrammaiigeseaetk heit auch einmal im Neikhstagw nnd zwar am 10.2l1iiirz» Ums, zur Sprache gebracht worden. Der Staats-i sekretiir gab damals aus die Vlnfrage einer? Abgeord neten folgende Erklärung ab: . . Die Einführung solcher billiger Telegramine kann unter Umständen sehr nützlich sein, aber anderseits zu großen Ausgaben führen. Wenn darauf zu rechnen ist, daß der Verkehr ein stiirkerer wird und das; dar? Personal fiir die Nacht sehr verstiirkt werden umfi- wenn dann weiter die Befürchtung sich als berechtigt erweist, daß viele Brieftelearainrne die ietzt volle Tare zahlen, später für eine viel geringere Gebiihr befördert werden, so kann dies dahin siihreih das; wir sehr teuer wirt schaften. Tsie Rücksicht auf die uns immer emp sohlene Sparsamkeit muß uns in diesem Punkte sehr vorsichtig machen.« » · Neuerdiiigs hat der Deiitsclyfssranzösifche Wirt- Lhastsvereiii die Angelegenheit abermals angeregt. ,—-eiiie··Eiiig—ahe aii das Reiciisiiostaiiit ist insofern intei·e»iiaiit, als sie eine amtliche Statistik über die Eutivickliiiiii des Brieftelegraiiiiiioerkehrs iii Frank- Fctclj lirizigtsp Es ergibt sich daraus eine iiußerst schnelle triiibiirgerung dieser neuen Verkehrs-einrich tung und ihrer wachsenden Inanspruchiiahuie Es fiiid vom 1. Januar 1909 bis 31. August 1910 im zliioiiiit durchschnittlich 15260 Briefteleariimiite mit ca. 800 000 Worten befördert worden. Die Einnahmen hieraus beliefen sich aus 9095 Franken, die Ausgaben auf 1416 Franken, so daß deni Staat ein durchschnitt licher Monatsiiberfchuß von 7676 Franken geblieben ist, »Diese Ziffern, welche vielleicht noch erheblich günstiger ausgesallen wären, wenn nicht der Tele grainniverkehr infolge der bekannten großen Ueber ichwemiiiungeii inFsraiekreich iniFrühiahr des Jahres t9lO volle drei Monate unterbrochen gemessen wäre, sprechen siir sich selbst und zeigen vor allem, daß die siskalischen Befürchitiingen der deutschen Postverwab tungen nicht begründet sind. Jedenfalls wäre es sehr erwünscht, wenn auch in Deutschland ein Versuch mit dieser in Frankreich bewährten Verkehrsinftitiitioii gfeinacht würde. Besonders dürften solche Orte ein Interesse daran haben, die abseits von den großen Verkehrsrelationen liegen, hei denen die gewöhnliche Bricfpoft sur einigermaßen eilige Nachrichten fich als zn langsam erweist. Im Falle ein solcher Ort keinen Telegraphennachtdienft besitzt, ist die Beförderung von Brieftelegramnien so gedacht, daß dieselben als he fonders gekennzeichnet-e Vriefe an das Telegraphens anit der nächst-en grösseren Stadt mit Nachtdienft ab gehen, von diese-m an die Bestimmunasitation ah telegraphiert und an letzterer als gewöhnliche Briefes niorgens zngestellt werden. Auf diese Weise wäre, iauch der Geschästswelt des platten Landes die Mög-E lichkeit gegeben, sich derßrieftelegramine zu bedienen, hziv. daraus Nutzen zu ziehen. Die ariiizte Bedeu tung würde die neue Einrichtung aber tin inter nationalen Verkehr erlangen. Nicht allein, daß tm Jkzeschäftsverkehr niitFraiikreich eine bessere vostalische Verstiiiidigiingsinöglichkeit geschaffen werden kann, -- die neue Einrichtung dürfte voransfichtlirh auch in andern Staaten Eingang finden, Hierdurch wird der iiiternationaleVerkehr derNachrichten billigier, exakter« nnd rascher als dies liente der Fall ist- besonders bei großen Entfernungen, in denen die Reisedsaiiser der Briese eine lange ist. Jedenfalls erscheint es an gezeigt, mit der Einführung von Brieftelsearamnieii auch in Deutschland einen Versuch zu machen, nnd iii zweiter Linie dürfte dieser Verkehr durch eine Soiiderkoiivention mit Frankreich zu regeln fein. Es dürfte sich sicher schon nach dein Verlauf eines Jahres, seitdem die gewünschte Jnititutioahei uns besteht, zeigen, ob dem Postfiskiis durch die bedingte Ver niehrnng des Nachtversiiiials ein nennenswerter lleberschiisz verbleibt, Nach den Erfahrungen in Frankreich können ivir aus große sinanzielle Erfolge zugunsten des deutschen Postsiskiis rechnen iind schon aus diesem Grunde müssen wir eine versuchsweise Einführung dieser Brieftelegrannne hefürworten per. so. Politische Ueber-ji«» Zur Reiihstagskandidaiur des fis-Hinz« « liberalen Dr. Weber wird gemeldet· D « AND« Landwirte im zweiten sächsischen Reishgkek Bund de« Liibaispceheksvach hat pkschlosscnagswahckmk didatur des Nationalliberalen Dr. Web di« VI: zu bekampfeu und fiir den KonfervativkerJklergjsch einzutreten. Auch die Fortstbrittlichg nissdritek ivill bekanntlich einen eigenen siandidat Volksvakkkz Da Dr. Weber kürzlich erklärte, i» Uspkilifiiellksp wieder kandidieren zu wollen, wenn » »«»"bUU» m« lieben bürgerlichen Pqkkcjen May»- ft u i; t wird, ist auf feine Kaudidatur in di f unter. treife nicht zu rechnen. Wie das ~V« T« « EIN Was« er in einem andern Wahllreis aufgkskkjztcmhkd ioll »Die Meiduugron einer Kaiser-reife nw«kdcii. Ctiahrt seht auch ihre Bestätigung dukch HY Lpydoii Zsiegiernngsorgaiu Die ~Norddeutskhk Z? Viilzidsc Zeitung schreibt: »Wie ivir erfahren, Herr? klgeiueiuk Nachkichy daß de: sinnig von England dckiazspik iich di« die Kaiserin eingeladen hat. an der Fczetkatfer und hullung des Dentmals für die Königs» Vjktdek Enk zunehnien und das; diese Einladung dankboria teil. lgenommen worden ift.« « « an. Der deutsche Stiidtetaa in ». « kurz mitgeteilt, hat derVorstand dkxldsi Alle« kchvis itages in seiner Sitzung vom 11. Jebriiqskchskf Widri ieine diesjährige ordentliche Hullptvcrsam«fchloiieu, Posen abzuhalten. Nachdem die erste Jkdllmtkin Tagung in Dresden, die zweite in Niiinkkxu wills» nun-mehr die dritte im Osten stattfinden JNJMI Tagesordnung stehen u. a zwei besondekkz U! de: esiierende Themata: Die scbon auf d» Männer« Versammlung angeschnittene Frage. d» K. Uchxick verhältnis« der dentschOU Stiiskk,,«d»ii. die iu diesem Jahre die Obcrbiirgckypezstcr d - über Dr. PeutlersDresden und EbelingFLZkislt referieren werden, und weiter »Die Ilrdkmmu lo f e nv e r sich e r u u g«- zu der als RcfereliiWSY Oberburgeriiiseister Adick e s - Frankfurt «! Die Wallrafsdidlii und SehwandekSks M» bestellt sind. Beide Probleme sind schon se» Hszbum Gegciistand der Erörterung« ohiie das( es q-"1 «h«" ist, iie in befriedigender Tseise zu lösen. gjksllnzackl dahek annehmen, dafe aurh die dsiesiäijkjqe iizkttirf Tagung iion den deutskheiiStiidten, die an derAPhTZECE ioienveissikheriiiig und der Regelung des sommiiieuos sircdites gleirhiiiiiszig interessiert find. zahlreilkalcn inaii erwartet 400—500 Personen ». kpksckmkt w« « wird. In Pofen wird übrigens Anfang IJiaictM gitdstitsklxeckslitssteiluiia sitz: Gewerbe, Jndiisirie fäatxtgiarbxttfagireäoffned die einen bedeutenden Um, Von einein tranrigen Zwiickieiifall iu hat eben der dortige ftellvertretende kaiserliachtwrizrlw iserneiir in einer beim Reichskolonialaiiite ein«-i· troffenen telegraphifchen Meldung berichtet« Z« B u e a, am Sitse des Gouvernements, hat drei» se? ersten Dienstveriode stehende Sekretär Eiern er i» einein Ansalle von Geisteskrankheit den Be zirksleiter Bi er natz k y und den Schein. Dnieß erfchoifew die Sekretäre Nqqisk us» cochn abele leicht verletzt und dann sich ielbsi «. sehosseiiz Der Verlust von Bicriiatzkz und Eines; trifft die Koloiiialverivaltiiiig un: so schwerer, ql.;-,» sich um Beauite handelt, die sich im iaiigjijhkjqks siegst des Schutzgebietes Kanieriiii wohl bemüht: Keine Peitbeforgnis in Kianiikhaik Von amtlich» Stelle aus Berlin wird mitgeteilt, daß aus dem Schutzgebiete Kiautschau »und vom oftasiaiisckpcik Mnrinedetachement in Pekiiig irgendwelche liakliiw ten über das Vorkommen von Pcftfiilleii in diesen Bezirken nicht eingegangen sind. Hiernach ist die Lage im Schutzgebiete und beim Marincdetachcinciii unverändert gut, so daß kein Anlaß zu: By. unrubignng vorliegt. « Eine ~Baiffe« in Poficcnweilunaen bat derNeiche Riftverkehr aufzuweifeir. Der Betrag der dei der : eiclxspoft eingezablten Poftanweiiunaeit war bis vor wenigen Jahren jährlich um 4 bis 5 Proz. ge« stieg-en. So wuchs er von Ohislxzelliillioneii Mart von 19»04 bis·l9o7 auf faft 11 Milliardetn genau« llmoslxz Mcllioneic Mark an» Gleichzeitig stieg di- Zahl der eingeliefertcn Anweisungen von 151 Mit« lionen kruylösxW Millionen. Die Stückzalil stieg nun npch im Fahre 1908 auf 182 Millionscn Dagegen fiel in jenen; Skslspe fchon der gsefamie Geldbetrag auf 10889 Millionein was einen verliältnisiiiisiig kleinen Rückgang von 14 Millionen bedeutet. Im Fahre 1909 iit der Geldbetrag weiter auf 9479k6 Mil lionen und im Jahre 1910 naeh vorläufiger Feststel lung auf 849034 Millionen gefallen. Die Stiiclzahl fiel gleichzeitig auf 17514 und Isslxkz Millionen Dei Rückgang der beiden letzten Jahre wird durch den Uebergang zum Scheckverkehr erklärt, nichi aber der in dem Jahre 1908. Damals zesote sowohl der Poftanweifiingsvcrkelir nach Orten des Neids· poftgebiets einen Rückgang von mehr als dMillioi nen- als auch der nach Bayern mit faft I; Millionen« fowie der nach Würiteniberg mit 3 Millionen Der innere Verkehr der Neichsvoft ist im Ziabre Igdgzgf Kunstfalon Nichtev Bei Richter ist eine größere Kollektioii von Arbeiten des Münchner Malers Hans Pellar zur Ausstellung gebracht. Werke eines jungen Wieneriz der zu Stuck in die Lehre gegangen ist und ans dieser Doppelheit heraus seiiie Dekorationeii schafft. Man sieht den Einfluß Stucks sehr deutlich schon im Gegen sändliihem in diesem nierkwiirdig antikisierten Rototo, das fast alle Bilder Pellars durchziehh und spürt ihn ebenso im Voftrag wenngleich der hinter dem Motivifchem hi ter dem Zug zum Jllustrativen stark zurücktritt. Er besitzt nicht die Potenz Stucks, die noch seinen barbarischsten und schlimmsten Dingen eine Konsistenz gibt, die aufmerken läßt: dafür spürt man etwas von der Grazie Wiens hinter diesen Reifrocks dämcheii und Kavalieren und Saturn und dem ganzen Apparat dieser gewissermaßen mit doppelten Mitteln arbeitenden Kunst. Einejtarke Sicherheit des Nits sprechens verblüfft zunächst, desgleichen eine gewisse Eigenheit der Geile: trotzdem wird man sa oder nein erst sagen können, wenn der Künstler eine stärkere Distaniz von dem verehrten Vorbild, das heute noch über seiner Arbeit steht, gefunden haben w ed. Noch ist die Romantik seiner Bilder, von der Ostini in dem Katalog spricht, im wesentlichen eine begrissliche——der Lyrismus des Essai-s, der sich iii der Hauptsache ans das Gegenständliche hält, ist der beste Beweis dafür: esist nicht ausgeschlosseiy das; er im weiteren Verlanse einer Entwicklung, die vor allem eine Verselbständd gung gegenüber Stuck bedeuten müßte, zu allerhand eigenen, im wesentlichen dekorativen Möglichkeiten von ganz feiner Art kommen könnte. Da man neben den Einwirkungen Stucks auch« mancherlei andre Spnrendes heutigen München sieht und iinGegensatz dazu immer wieder das lese Wienerische im Hinter grunde spürt, das, wenn nicht aus derpersünlichen Anlage, so aus den Anfängen bei Hiirwarter nnd Lesler geblieben ist, so ist von einem Ausgleich dieser beiden Tendenzen eventuell ein stärkeres eigenes Ge tvachs zu erwarten. Es bleibt ja fraglich, ob der litera tksche Zusatz, den die Dinge immer haben iwomit nicht die Legende des Ring, sondern das Verhältnis des Künstler-tat: seinem Gegenstande bezeichnet sein» sein, von den Qualitäten der Organisation überwunden werden kann: selbst wenn des nicht de: Fall sein sollte, bleibt ia aber gerade sttr diese Form des Deko rativeiy die subtiler-nahenden Uebetmttg swkschen der reinen Dekoration und JllüstYation und der Bildform« darstellt, immer der Ersatz der größten Wirkungsmökp lichkgijptx i·n dle»Breite. Viel interessant-er als die Arbeiten des Münch ners ist die Kollektion von Bei(hnungen, Steindrncken und Radierunaeii Georg Gelbkes Sie geben die erklärende Ergänzung zu den schon früher attei gestellten Groteskeii aus dem »Fettbiiraertiim«, ——— die für sich allein nicht recht mit den durch fein-e Anfänge gegebenen Persönlichkeitszügen zusammenstimmen wolltem ietzt im Zusammenhang der ganzen Entwick lung aber sich organisch einordnen. Man sieht, wie auch hier ebenso bewußt wie in den frühenGeinälsdeii formale Probleme des Raums, des Lichts nnd ihrer sliichenorganisierenden Gestaltung zum Ausdruck« eines bestimmten Dafeinsgefuhls diskutiert werden. Die Fesdcrzeichnungen vor allsem zeigen deutlich die Beziehung zu dem Gebiet, das heute ziemlich für sieh allein Otto Hettner bearbeitet: es sind gewissermaßen Lösnngsversiiche verwandter Ausgaben in einem andern Medium. Was Hettner mit den Mitteln d-er Farbe» anstrebt, sucht Gelbke in das Zeichnerische zu » übersehen - gleicksseitig Licht, Farbe und Raum mit xden Mitteln der Zeichnung zu fassen. Man könnte sich fragen, ob dabei die stärkste Konsequenz nicht todte, auf die Verschiedensarbigkeit des Strichcsi überhaupt ·zu verzichten: die Resultate sprechen für« die Berechtigung auch dieser Versuche. Die Gefiibls weit, di-e ihnen zuarunde liegt, wird am direktesteii sichtbar in den klein-en Landschaften, »aus denen eine sehr feine Empfindung spricht. » Die Radieriiiiasen sind erst Anfange: trotz des Taitens vcrniitteln sie aber allerhand Eindrücke von feiner·Bcsonderheit S«««« reife Wirkungen iinfyoriiialeii riet-en die Vliitter des Fettbiiraertoteiitaiizscs - vor allem das, ans dem der Tod den Dicken stützt: daneben auch die Anbetun-g, obwohl in der ein Rest von bcarisflikber Bseimiskhuiig bleibt. In jedem lalle ist hier wieder der Eindruck der ersten Ausstellung Gelbkes bestritt-it: hier ist eine Kraft am Werke, von der noch so· manches zu ei·- warten ist, skhon darum, weil sie mit voller Bewußt heitvorziigchen strebt. · · » f Dr. Paul Fechten si- « « O Die Kollektion Hans P e l l a r - München wurde noch um einige gute, bezeikhnende Werke bereicherh die der Künstler soeben vollendete Auch der Dresd ner Maler Georg Gelbke fügte feiner Ausstellung noch einige neue Arbeiten. Radiernngen und Hand» zeichnungety ein. Klekttes Fekttkkletdxxk = In der sireuzkirrhenvesper spielte Alfred Sit tard heute im Beisein Max Regers dessen erste Orgelsonate in Fis-Moll. Das mächtige Werk ist schon vor einiger Zeit in einem Konzert Scttards den Dresdnerti bekannt geworden. Es ist keine Musik, die man bei ein- oder zweimaliaeni Hören ausschöpsr Darum msnß man Sittard dankbar sein« daß er unablässig immer wieder aus Regers große und tiefe Kunst hinweist und so nach und nach eine Llnnäheriing und schließlich eine Vertrautheit in die Wege leitet. Auch wer den verschlunaenen Pfaden dieses Stiel-enden, dieses um neuen Ausdruck Ringen den nicht bis ins Letzte zu folgen vermag, der wird doch, falls er Musik innerlich zu erfassen imstande ist, intuitiw rein gefiihlsmäszig die starke, zwinaende Logik dieser Tonsprache, die fest Verkniiufnng dieser kühnen Harmonik spüren. Regers Sonate folgte eine Motette von Johann Christoplj Bach. dem »Biicke lmrger Bach«, ein stilistisch feines und interessantes Werk, dessen Partitur in der Berliner FigLVibliothek ruht nnd die Veröffentlichung wohl lohnte. N. = Eduard Reusz f. Am Sonnabend ist Pro fessor Eduard Reuß, der treffliche åbiusiker und Piidagog, im Alter von 60 Jahren einem Lungen leiden erlegen. Renfz ist 1861 in New-York geboren. Er war als Pianist ein Schüler· Lifzts Er wirkte als Lehrer in Karlsruhe· und Wiesbadeii und lief; sich dann in Dresden nieder, wo er als Lehrer am Kon servatorium, als Piauist nnd Musikschriftsteller sich lallgeineiner Sismpathie erfreute. Reuf war sein lebelang ein begeisterter Lluhäiiger Richaåsd Wagners und seiner Ideen. Jn Luise Belee, der ausgezeich neten Wagnersäiigeriii und Gesangpiidagisgiiy fand ers seine gleikhgestimnite Lebensgesährtiin Seine Vorliebe fiir den Meister, dessen Werke er wie nicht viele kannte und fiir die er in Wort und Schrift häufig eingetreten ist, übertrug fich auch aus Wagners Sohn Siegsried. Eine wichtige Aufgabe feiner letzten Lebensjahre war es, die silavierattsziige Siegsried Wagnerfcher Opern partituren herzustellen. Noch im let-ten Sommer arbeitete er in seiner fchweizerischeti Sommerfrische Adelboden unablässig am Klavierauszug des ~Banad ietrich«, und dieser sein allzu großer Drang nach Arbeit und Pflichterfüllung mag ine Kräfte vorzeitig aufgebraucht und das Ende bes eunigt haben. Als Komponist isrEduard Rensz nig hervorgetreieir Nie, die ihn gekannt haben, vor allem auch seine Schüler, werden dem sympathischen Menschen nnd dein tüchtigen und foliden Musiker ein gutes Andenken be· wahren. « « - Frau Schaff-engem, das bekannte Mitglied der Mal. Hofopey fang kürzlich bei einer Richard- WagnerkFeier in Riiftock mit großem Ersoliic d« Glockenlieder von Max Sehilliugs und de« Schlußgefang der Vriiiihilde aus der »Götterdammcs rung«. Die Kritik hebt den befeelten Vortrag UXUV sie hervorragend schönen Stimmittel der SaiigW ervor. « » :- Prosessor Wiiidelband der bekannte Philusoykd ist. wie aus H e i d e l b e r a gemeldet wird, eriiitlirli erkrankt. Der Gelehrte fah fiel) gezwungen« W« Vorlesungen einzustellen. = Die Neue Freie Bühne— bringt in ihm! NO· iineen im Moder-neu Theater, wie ans Berlin gi ineldet wird, unter anderm auch zivenWerke vix; Dresdner Llntoreiy nämlich: den ~Meiste«rdi,.« » non Kurt Geucke und den »Sterii der Schott· hei t« non Podo Wild ber g. Atsch Shains »Tai« did a« soll ier nach langer Zeit einmal wieder m« geführt werden. · s = »Die aesihiedene Frau« in Pttkssi Wjs 11, Paris gemeldet wird, erzielte gestern ANY[ Ho· Fsalls Operette »Die geschiedene Frau »a»iii Kiztxcssc theater einen großen Erfolg. Die sraiizosxfckis ist voll Lobes über die Musik des Koiiiuvmfksnzl n« = Das gefährliche Alter. Von einem atlficnlxcn erregeiiden Selbftmord, der in Agram Zkaavjsp wurde, wird soeben ans Wien berichtet. eiie R» nndvierzigiiihrige Gattin eines augkfskifncn Hex, dnstriellen vergistete sich, wie es heißt« Mk« VVVfHkM iiire des siarin Michaelisfchen Buches: »Das zischte» i liihe Alter«, weil sie fich vor deii dufieren Au Fabel« ides kommenden Lebensabschnittes AETLIUVVCF IN; Itoll· Ihre vier Söhne bemerkten fchvtt»ek«i,iiiirscsa,,i bei ihr eine tiefe Verftinimuna Zlls die Jst )W( siinden wurde, wollte sich der iungftKSVåg »»,1 Schmerz über den Tod der Mutter alclchka ] giften, er wurde aber daraii verhindert. V» = Eis« neues Basis· ins« Knie: Will-Elz- »» dem bekannten französischen Schriititcllsk J« rVuchz Ca rte r e i, dem Verfasser des vielbespxpckienkn um» über Kaiser. Wilhelm ~Lui« wird deninacbst W, », Werk erfcheinen:·,,(:’kujllaaunlo II« Aufs» »» les Franc-im« Maifer Wilhelm- W« « den Franzosen. .
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