01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 23.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110723012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911072301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911072301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-23
- Monat1911-07
- Jahr1911
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LI- Dxxåduer Neuefte NaWTsc Die -.. - --- ----s s—-- MI· --- -Isdssutts « m UIM II Isi- sst las tun-ad « . Zog-us COOF M MMMIRLeömDquL »so use-XII Its- IU us a siehe-. bonl-en nd MIW W soc M, Umn evoises I II· MI« M W verde- Ist sege- Zorassbkssscsss UVW sc U Mel-en n kais-te- uts MIM II- 1101 Wert tolo phoumsetts sit Ists-sente- sumss ask-. Me· »O uns-EIN MAY-FlEqu »Was-»M -n I - ess ortsssstn Ins symme- estjr.sq . Diese W W W 111-u Festes 7 Und Z. t. .e- Reichspetrolenm. Di· Idee eines Reichsnetroleuurnwnonols ist m Deutschland nicht mehreren- Seit die Tendenz W Staatssozialistien und auch der Regierung dahin geht, moglichst viel gewerblichesetriebe in die öffent liche Verwaltung zu über-führen- bat man sich auch m« der Idee getragen, den Petroleumhandel Fu monopolisieren Der Vorschlag ein-er Ver-staat ljchung des Pcrwlcuw tu Deutschland tst haiiptsckch kjch dadurch davor-gerufen worden, daß das Deutsche Reich so Prozent seines Petrolemns aus Amerika» bezieht und dafür iäbrlich viele Millionen über den Ozean schickt. Besonders vor der Verhandlung der letzten Reichssinansresorui ist der Monopolplan von Uexschiedenen Seiten propagiert worden und neuer- Mg taucht er wieder auf, ohne daß jedoch ein direkter Anlaß dafür vorliegt Wenn ein deutsche-s kykcichdmonopol für Petroleum durchgeführt lpurde, so wäre das ja in Deutschland nicht die einzige Monsopolomanisationp die den Vertrieb eines Brenn skosseg in eine Hand gibt- In Berlin existiert die ijxitugzentralr. G. ni. b. D» in der die Erzeugung und der Absatz fast des ganzen deutschen Spiritud spudiztert ist. allerdings nicht durch den Staat- son dern durch die Privatindustrie Jedenfalls ist durch die Errichtung der Spiritugzentrale der Beweis g kikfckg daß die Zentralisatian eines Brennstofseg innerhalb des Deutschen Reiches wohl möglich ist. » Nun liegen ia beim Petrpiemn die Dinge in sofern anders, als dieserßrennstoff ein Welthandelb artilel ist, dessen Induktion meist-end außerhalb Deutschlands liegt. g würde sich daher bei der Ev ktchtung eines Reichgpetmlermmonopold in der Hauptsache nur ein Handelsmonopol drehen. Wir bekommen unser Petrolemn and den Vereinig ten Staaten von Ameridm and Oesderreichsungam and Numanieru aus Zins-land- Jm ganzen bestehen wir etwa 1900000 Tannen-non» Amerika den bei weitem größten Teil liefert. Ein Hmtdeldnrononol wäre also daraus angewiesen-, mit dein Ausland Ber nage zu schließen, denn ed könnte die ausländischen Petruleuwindustrien unter keinen Umständen ent behren Das Deutsche Reich wäre dabei im wesent lichen abhängig oon dem amerikanischen Oeltrust, der Standard Oil Comp» die den deutschen Petron handel fast ndllig in ihre Hand gebracht dat. Die deutsche Regierung müßte also sich vorher urit Rocke feller, deaneberrscher ded auterilantschen Petrvleums handels, ins Einverneburen fetzen, bevor sie an dies Durchführung des Monopold ginge Die Organisation einer solchen Reichs pekroleumgesellschaft schwebt schon nicht mehr in der Lust, sondern sie ist schon von berufener Seite bid in Jdic Details ausgearbeitet worden. Man hat seiner zeit vorgeschlagen, eine deutsche Reichdpetroleums monopolgesellschaft zu grünt-ern und zwar in Gestalt eines Finanztrustes, der die Ausgabe baden sollte, die gesamte Organisation des deutschen Parole-umhau dels aus der geschäftlichen Grundlage des Reichs-: monopold eitozuleiten und durchzuführen An diesel Gesellschaft sollte das Reichdmonopol verpachtet wer- W W ss Dresde- m sonnen non-Mc sc Is Stuhl un su. im can-, sur-) sum Its-twtl7sM-sch II Hi» pro Quart-! is Ut. frei can-. out der seit-e J emmekkodermtdetseltsssw WAN- QTMWM .-.·k.....-· . A It Ists- MWWWYÆOKM HERRmeka »Ist-«- M wmtukthuäwtåk Syst-Us- Mssk riss»«sg:ss«så»g:sss www-ex « n , we er n , ani e vorher amtlich eine Note ausgegeben wurde worin das französische Ministerium des Aenßern sek stellt, daß alle sogenannten Information-en oder Ve richte über die deutichsfrqnzbsischen Verhandlungen nicht ans amzlither Benachriehtignng beruhen und also wertlos seien. Jnteressant ist, daß die »Mit-i- Zig.« die gest-ern gemeldeten AnnwensationsphantMn der Zinses-« hübsch ironisch abtut. Sie schreibt: r Erd Fst überzeugt, daß die in Berlin unterhandelh n iplomaien in Ansehung der großen Bedeutung, welche die Eime» zur Zeit Lord Palmerstons (d h. vor über 50 Jahren! d. Red.) hatten, sich beeilen werden, ihr den gegenwärtigen Stand der Frase genau darzulegen.« · s- Gne Warnung ans London! Die brittfcbe Regierung hat sich bis ietzt irr-dem Marokkohandel sekr passiv verhalten, aber es scheint als ob eine Wen ung bevorsteht-. Unsre Londoner Reduktion krahbet uns: OO London, 22. Juli. (Priv.-Tek. der Dresdner Neuesten Nachrichtan Die konservative Presse, an der Spitze die deutfchseindliche »Dann Mail«, zeigt eine große Nervosität über die Entwicklung der Marokkosrage. Aber auch der Schatzkanzler L l o y d Gc o r ge, der anläßlich eines Diners beim Lord Mai-or über die Segnungen des Friedens sprach, ließ eine wichtige Aeußerung sallen.’ Er meinte: Sollte England eine Situation ausge zwnngen werden,in welcher man seine wesentlichsten Interessen ignoriert, als ob es im Rate der Völker keine Bedeutung hätte, dann sage cr nach drücklich, daß der Frieden um einen solchen Preis eine Erniedrigung bedeute, die für ein so großes Land wie Gwßbritannien unmöglich zu ertragen wäre- Neu-r spauifchsfrcuzssticher Zwischenstu. Die ,Aqence Havas« veröffentlicht mit Vorbehalt folgende Meldung aus Elkiar vom 20. d. M.: Leut nant Thiriet, der Justrukieur der in Buznah lagernden scheri ifchen Truppem wurde bei ein-ein Fort von einem pani chcnPolten angehalten, der Hin Froinigen wollte, vorn ferde zu steigen. Als Thi et ikb weigerte, kamen seiier mit blau-ten Säbeln nnd eine Abteilung Infanierie mit augengasiöttem Bajonett herbei und ver-setzten ihm fla a« el hiebe, wobei sie ihn mit den Fußwerker bedroh ten. Thiriet wurde nach diesen ighandlungen ins spanische Lager geführt, wo er eine tuude u r tits gehalte n und vom Obevsten Sylveftre be fch i·m«p ft wurde Sodann setzte man ihn wieder in Freiheit Die in Elkfar anfiiffigsen Franzosen wagen nicht, aus der Stadt hinauszugehen- Oberst Sylvefire bat nach einer weiteren Meldung dem Leutnant Thirietz als er in das spanische Lager wider feinen Willen gebracht worden war, fein Be dauern auggeiprochem gleichzeitig jedoch ihn auch der Feindfeliakeii gegen Spanien befchnldiat. » . . · «"-’-0 f ! Max-prep- Smpeuatipu im Wiese-er Neichdrwr. Im österreichischen Abgeordnetewhaufe til-erreichten gestern der Abg. Suste es ie und Genossen eine Jnterpellatton an sden Mmsterpräsidenten, worin unter Hinweis auf die in der Marokkofrage se —- arbeitet den Gegnern des Latein direkt in die Hände. Nach ein oder zwei Jahren eines modernen Unter richt-s soll und wird der Knabe imstande sein, sich an schwierigere Autoren zu wagen, sich in die Oel-einz nisse der Snntax zu vertiefen. Er wird später Latei nisch schreiben können, weil er gelernt hat, ed zu sprechen und zu lesen· Nach drei oder vier Jahren ift er vielleicht noch kein Gelehrter und gewiß nicht befähigt, einen philologifchen Kommentar zu schreiben wad, genau genommen, die Arbeit von Fruch männern sein sollte —, aber er wird Lat nifch können sowie Englisch, Deutsch usw. Und so wird die französischc Kultur wieder ge winnen, was wir ihr stahlen; weil wir widersinnig nachahmteu, wag nun einmal für uns Franzosen nicht paßt. Wir haben es den Deutschen nur abge guckt, der Geist der deutschen Erziehung ist uns »immer fremd geblieben· » - Wird nicht das Mttelhvchdeutfche- dad, mutatis matt-mirs für Deutschlemd bedeutet, M für und das Latein, an allen Mittelfchulen gelehrt? Latein ist eine Sprache wie jede andre- sie ist nicht tot, denn das Un sterbliche lebt ewig. T Das erste Amphitheater dek«g-jitxftanfend in Dresden. Ein Kunstinstitun dessen Vollendung Dresden noch in diesem Jahre erleben wird, wird deute in einem Feuilleton des Berliner Tageblattek in entbnsiastiseber Weise besprochen Es bandelt lieb um den massiven Zirlusbau des Direker Stosiss Sarras sani, der bereits seit länqerer Zeit am Neustadter Glbuser in Anariss genommen worden ist. Das Unternehmen wird bekanntlich siir die verschie densten Zinecke geeignet sein; ed kann als Artus alb Variete. als Opernhaus, als Konzerii und Ver . sammlunadballe verwendet werden. Die Fülle seiner »VerwcndunabmbElick-teiten gibt dem Verfasser des Artilcls im »B. «, der offenbar aus einer intiinen Kenntnis der Absichten der Erbauer und ritt-stian Leiter des Unternehmens subt, Veranlassunm das Dregdncr Zirlusvroiekt als das «erste Ist-Mike Ampbitbeater der Fünstausend« zu bezeichnen Da der Artikel die biet schon bekannten Eindekbeiien über das Projekt km interessanten Persvettinen er weitert, sei daraus das nachstehende sitiertt , »An der Konstruktion dieses Hauses ist die Maneae auch rein tatsächlich genommen - Mt »z. mebr der Mittelpunkt: die Maneae lieat ern-sk- —:-»:«-s M Wirt-erregt ABBEs-I Von Israel Prövost. Es hat einen besonderen Nei , den he isinnien und anaeiehenen iran Wissen Publi gisicn til-er die eigenartigen ckr ahrunqen en innrem die ncan in dran eich mit der seiner izciiigen Schulresorin see-iant hat. Es eraidi stei) aus dein Artikel zclhgz aß die Fee-zerna arn des Veräisiers s r entschland n t su tresien. D. ed. »Die von uns schmählich im Stich gelassene, hart ciciciioicene So rache d e r Rdm e r sänat wieder au,inFrantreich zu Ehren zu kommen. Sie verschwand vor etwa zehn Jahren gänzlich vom Lehr plan unsrer Mittelschulcn, und ihre Gegner irohlvcks ten. Sie hoistcn, ihr den Todesstviz aeaehen im büßen. Sprach ein Professor oder Gelehrter mit Wurme von der Nützlichkeit humanistischer Bildung, iv iuckien die Neuerer aeringschätzend die Achsel: «Lateinische Reden, lateinische Versei Was soll uns das im zwanzigsten Jahrhundert, im Zeitalter des Radiumg und des lenkharen Luitichiisesp Unsre Jugend soll Englisch nnd Deutsch lernen, sich in die Geheimnisie der Jnteqrals und Differentialrechnunq vertiefen, Physik Und Chemie studieren usw. So kriieht man moderne Menschenl« - Nun iind einige Jahre vergangen, wenige Jahre, kaum ein Dezen- MUIW und siehe dai Die hochgepriesene Schulresorm wird als aiinzlich versehlt erklärt und empsundcir Und das nicht etwa vvn Gelehrten oder Büchern-ite metn, sondern von Großkaufleuten unt-Industriellen den Typen unsres modernen Ideal-I. Die heutiaen illiiiuricnten wisien von Mathematik, Physik nnd Feinden Sprachen auch nicht mehr als wir ziinstiaen Zaieiner von Anno dazumal: das-litt aber kennen sie site eigene Muttersprache nur aanz oherslächlich und nd nicht imstande lHier schriftlich stieß-nd in ihr que- SUMckUL Ich ha e da aar nicht einmal den dich kskkschen Ausdruck in Vers nnd Prosa im Auge, sa, Zechi einmal den elenanten Briesstili Ader die «.bebriabl der Wimrieuieu von 1911 ist nicht fast-z Jst eine ihnen vdllia vertraute Materie klar, ver gandlich und präzise zu schreiben. Das ist die Rache Oxfrissthöhniem aescholtenen, schmählich ahaesedten I « si- Armes teiul Damals-äu es nvchckinetk ketztälssersssänßiägkz lom’ ndte Im k Ia bgiilcetxcgkknwkåfetk darüber nichtwa W Miete lollung SEND-F Osten Heu sszszsezssss,» .- Eschäsisn IS II Verband-» so. Ist-tote pl : l- w, ehe-. Yo- —.Io. Preise tun-. A II 111 still qchamLeipzigetSth ømituq keh. list-« lon 4—-6 Uhr W is n. Oartmftcilow sitko , -..·· U s es Leg-»F puukt Ajuqu spie-r quq leicllfchafis. « Fremdcusfmmkk of zum Hat-di eusTrqchcnbergg St. Bann-Fri heabahu Nr. 12 [· t. Garten. Vminszius Hugo Schlimpm tek Mahl austitschen-pess ther Aussagqu sacefabllssemeq IMse Gärten. tpcah aus mit Strass szu erreichet-« TM Ists frische Mkan ätangsvoll S. Dgt an Ihn-H EGGELI- h einer geneigt-Ich dran-In Prssohir. Ekhe Eichs- lomelsh ttiqer Linden icheni. gut M Kot-l Saal, Lerci XII-W. sss c m. Justumenp Fleischesi. ISG 111-Inaba «I.lsstr., It. its sxlmr. tschi Wahnsin stttsy- .M Dis-M- Isi. Sud-Mai Inter. S« is But-til LCIIII MI- Hn M- Wmäz E« »sp««.«««"«1 stu. LLL 111-S- wiss-F FR- 111-is- nimmt-am Tand-Imm- Größte Verbreitung in Sachsen. NW nnd qu W c. Fett-sprechen Reduktion Nr. M, Edition Nr. 4571. Berqu sitz Is. den gegen einen ganz bestimmtenPromtiaQ der den- Reiche pro Doppelzeutner zufallen sollte. Man hatte einenGewinn von ungefähr 40 Millionen Mart netdv fiir den Reichsetat taltuliert, wobei man voraus geith hatte, daß der Konsum nicht durch eine Preis erhbhuug belastet würde. Eine solche Handelsmonopoleinrichtung müßt-e natürlich in verschiedene Unterabteiluugen zerfallen. Denn zum Vertrieb des Petroleunps gehört fa mehr als eine reine Bureanverwalirmg Es gehbrt das-n die Organisation desTransportes und der Lager-ung. Als die größte Schwierigkeit bei der Durchführung des Monopols sieht man in Fachiveisen dde An gliederuug der Raffiuationsindusitie au das Mono nol an. Hierbei fällt auch die Frage der Vergeltung von Robbl nnd non vasfiniettem Petrolenm schwer ins Gewicht Was die Frage des Traurigva von Peiroleuut angeht, so wurde das Dandelsinouopvl eine sehr große Anzahl von Wagen, Dann-fern usw« nötig haben. Man hatte jedoch bei der Detail lierung des Planes angenommen, daß man mit den betreffenden Reedern und Besitzer-n von Dann-fern und Waggons leicht ein Ueber-einkommen treffen ibnnte und daß es auch bald möglich wäre, sich mit den Eigentümern von Tankinstallationsen ins Ein vernehmen zu setzen, wobei man noch als besondere Transporterleichterung den neuen Hamburger-Betro leumhafen ansah. So schbn ein derartiger Plan auch ausgearbeitet sein mag, das Il« und O seiner Durchführung bleibt doch die Genehmigung der Standard Oil Comp. Der deutsche Petrolenunnarkt ist ganz unter ihre Macht gestellt, besonders seit die Pure Oil Comp» die bis her noch unabhängig von Rockefeller war, ebenfalls in die Gewalt des Peiroleumibuigs gekommen ist. Dieses Monopol Rockesellers in Deutschland iit so stark geworden« daß das auf deutschem Boden mit deutlchem Kapital gewonnene deutsche Rohbl an die Konsumeuten nur durch die Vermittlung der Standard Oil Comp. gelangen kann. Die Gewin nung non Petroleum in Hannover und in Elsas- Lothringen ist durch laugsristige Verträge der Deutsch-Amerikanischen Petroleuuigesellschast, einem Tochternnternehmen der Standard Oil Comp» aus geliefert worden. Diese Deutsch - Amerikaniiche Petrolenmgesellschast tontrolliert nicht nnr die Ein suhr von Petrolemn über Bremen, Geestemünde, Hamburg nnd Stettin, sondern sie hat auch den deut schein Kleinhandel monopolisiert, und der kleinste Kolonialtvarenhandler in Deutschland erhält sein Petroleuni von der Standard Oil Comp. Einige Optimisteu glauben, daß es möglich sei, sich durch eine Jubesitznahme der Zusubrinbglichkeiten von der Staudard Oil Comp. unabhängig zu machen. Aber es bleibt dann noch immer die Notwendigkeit, ameri ianisches Petroleum zu beziehen. Wir können heute und in Zukunft die amerikanische Produktion kaum entbehren, da der Petroleumverbrauch in Deutsch land, besonders seit die Schiffahrt beginnt, das Petroleum als Deizutiiiel zu gebrauchen, von Jahr zu Jahr bedeutend zunimmt. Man bat die Hoffnung, daß die Errichtung eine-s Reichsmonopols für Petrvleum dem deuti chen Kapital, das in her rumånifchen und galizischen »qu auch wirklich wie ein schweres Joch aui Kindheit und Jugend. Schon der Acht· oder Nenniiihrige wurde mit seinen Anfang-stünden geplagt, und der Mittel schiiler kam vor dein 17., is. Lebendiahre nicht vom Lateiniichen los. So haben wir und also naher zehn Jahre mit der Sprache der Römer beschäftigen müssen. Die Folge davon war, daß selbst der Faulste, der Ditmmste wenigstens etwas behielt. Gleichzeitig entrollte sich ian die Geschichte der Mittelmeervölter,» die Geschichte des Altertums, mit ihrem Ausbau in der Renaissance und dein 17. Jahrhundert Frank reich-. Alle Abiturienten kunnten die Geschichte ihrer Vorfahren genau; freudig nannten sie sich «Nachtounnen der Lateiner-L Das ist ein nicht zu nuterichätzendeö Erziehungsreiultat und mir, iiit mein bescheiden Teil, viel lieber als ein noch lo qlänaendes Zeugnis der Reife. Es fördert die Vaterlandsliehe, den berechtigten Stolz auf die eigene Nation. Die nationale Kultur unsres Landes wird dadurch gehoben. Die zwei coichtiasten, weil Fhråuthlichiten Formen der sozialen Tätigkeit chreihen und Reden, verfeinert. Und all das dank ten wir nur unsrer intensiven Beichäftiauna mit der lateiniichen Sprache» si-··- Die Vorteile einer humanistischen Bildung sind so offenkundig, daß wir uns notwendig fragen müssen, ans welchen Beweggründen sie einer Schtmäre zuliebe geopfert wurde. Nun glaube ich, zwei miteinander nicht in Kontaki stehende Gründe für das Vorgehen unsrer Resormer gesunden zu haben. Der erste ist, oder vielmehr war, der ungeheure Einfluß, den deutsche Kultur durch eine Reihe von Jahren aus Frankreich ausübtr. Man hatte und so lange die uns eich besseren liber rbcinischen Schulen gepriesen un die überraschenden Erfolge ded- Realgymnasiuins, bis wir, das Kind mit dein Bade ausschiittend, das Latein gleich ganz und gar aus »der Mitielschule Kraut-warfen Wir erietzien den Ausfall angein reichlich ;- durch lebende Sprachen. Nun hatte das Latein freilich siegreich den Reformen widerstehen und sich neben den andern Disziplinen behaupten können, wenn - und das ist der zweite Grund - eö nicht so lange aus Kosten des andern Lehrsioffö wäre bevorsu i worden. Wir Gyms nasiasien von Anno dazumal Saiten tatsächlich stets das Gefühl, nichts andres gelernt zu baben als eben Latein. Eine Ueberireibuna, die sich durch eine ebenso übertriebene Reaktion rächte. Dabei bäiie ed auch damals so vieler Lehrstunden zur Erreichuna des Ziele nicht einmal bedurft, wenn die Sprache nichi seirolenmindnstrie angelegt ist« msen Nutzen brin sen wird. In der Tat würde ein gesteigerter cbsah d- aalisifchen nnd rumänischen Peirolenminduftrie Isch« Deutschland den dortigen Gesellschasten ein artes Einnahmele bringen- Ilber einmal witrde adurch die an sich schon wilde Uebergriindnns von etrolenmgesellschaften in diesen Ländern verstärkt werden, nnd ferner ldnnte dieser Mehrbezua nur ans Kosten des Absatzes der Standard Oil Comp. geschehn-, die mit ihren kolossalen Kapitalmitteln sehr wohl imstande wäre, anch dieser Konkurrenz» das Leben bedenklich in erschweren. Der volkswirtschaftliche Wert eine-s Handels annopold muß immer in niedrigen Konsum n eisen sn snchen sein. Denn wie man sich auch Hader Frage des Monopolz stellen mag, jedenfalls , man sie nicht ans rein sielalischen Gesichts punkten beurteilen. Wenn man ein solches Monole errichten wollte, so wäre zunächst auch einmal die Frage zu prüfen, ob der Staat den Vertrieb selbst in die Hand nehmen oder ob er ihn einer Pachi gesellichaft überlassen will. Immer aber bleibt die nun leider einmal vorhandene Abhängigkeit von den pereinigten Staaten bestehen, die aus unsre Preis ’ »liiik von wesentlichem Einfluß sein würde. Ein ndclömonovol für ein Produkt, dessen Herkunst3- l«nder hauptsächlich außerhalb des eigenen Landes liegen, ist ja etwa andres als ein Handel-Si oder ein Produktiongmonopvh mit dessen Waren man selbst einen bestimmenden Einfluß auf den Welthandel haben kann. Aus alledem ergibt sich, daß man das Problem eines dcutsehenPetroleumhandelömvnopvls sehr eingehend zu prüfen hätte, bevor man an seine Verwirklichung heranträte Die·maxqllnuiime Vermittlung. ) Der Aerger der Franzosen. s Der zu Anfang der Agadirsslffiire mühsam zu rückgehaltene Aerger der Franzosen zeigt sich jetzt immer stärker. Ohne eine Ahnung von dem Verlauf der Verhandlungen zwischen Berlin und Paris zu haben- beben sie munter gegen uns fort, offenbar weil sie geglaubt haben, Deutschland würde sich schnell mit guten Worten oder einigen kleinen Brocken be sänftigen lassen, und weil sie sich nun enttäuscht sehen. Es wird gemeldet: -i- Paris, 22. Juli. (Priv.-Tel.) Der ~Temps« wirft der deutschen Diplomatic vor, Frankreichs Bereitwilligkeit zu einem friedlichen Verhandeln durch unnötig schrofer Auftreten ver schärft und durch übertriebene Ansprüche die gün stige französische Stimmung ins Gegenteil verwandelt zu haben. seidenen-Wächter habe aus Undenninis des franzöisischen Charakters einen Fehler begangen und fein eigenes Spiel damit v er - darbei-. Deutschland wolle Frankreich eine friedliche Kapitulatiou zumuten, die dentiitigend und daher unannehmbar fei. Frank reich habe kein dringendes Bedüng nach der be gonnenen Aussprache Falls diese deinen günstigen Lkzzgang verspreche, sei es leicht, darauf zu ver z ten. ' » schlecht, id est unpiidaaoaisch, wäre unterrichtet 111-orden. Jeder Durchschnittsichüler kann in«drei bis vier Ihren vollständig und korrekt erlernen, wie man tein schreibt, spricht und liest. Es gibt ja keine Sprache - das Ebkwesische etwa ausgenom men —, welche in diesem Zeitraum nicht an erlernen wäre; auch ihre Synta , und das gründlich. Der Hanoifehler unsrer Lehxrer war also, das Latein anders zu unterriketen als irgendeine beliebige fremde Sprache. Sie haupteten, das Latein sei tot; tot war nur ihre Methode, ed zu unterrichtem das fFlieh selbst wurde erst Jahre später gewaltsam er agen- Mein Vorschlag, das Latein wieder einzuführen, bedeutet nicht einmal eine Neuerung; denn im IS. und 17. Jahrhundert lebte die lateinische Sprache in allen Schulen nnd war das Volapttl für alle Gebildeten. Das Kind lernte sie früher kennen als die eigene Muttersprache; der innae Racine e. B. sprach «mit zwölf Jahren schon fließend site n, und mit ihm zahllose andre, die späterkin keine Phädra ichnietn As ja seinerzeit as Jesuitenaomnasium in IBordeaur suchte, sprachen wir wgkrend der Schul stunden hauptsächlich Latein; ele Gegenstände wurden nur in lateinischer Sprache vorgetragen, der Schulaugweid und swanzigferlei interne Publibas tionen in der Sprache der bmer verfaßt. Zwar machte der Verfasser, der uns vom Katheder aus zu ries: »Tai-kann vos bonoi«, dem Cicero keine Kon kurrensi dafür aber qewbhnte er unsre Ohren an den Wohltlana nnd die arannnatibalischen Jnslexionen der Sprache. e « es« Heute fanai man wieder an, einzusehen wie wichtig eine humaniftifcde Bildung ist. Die Medrzahl unsrer ernft zu nehmenden Padaqogen ift eine wütende Gegnerin der vor Akkn Fahr-en eingeführten Reformen. Zwar wäre es »ndich- du glauben, die lateinische Sprache würde jemals wieder in alle ihre früheren Rechte emaefedi und alle Reformen dieser-; band abgeschafft werden. Näumte man dem Laieins heute edenfoviel Stunden ein wie vor hundert oder gar zweihundert Jahren, fo fiide man fich binnen kurzem wieder zu clenderunaen kezwungeni die Ge ’fkhichte, die Geographie. alle rea en Difziplinem die lebenden Sprachen würden Zieh verbinden, um eine so oräpotente Macht zu enit ronen. Die lateinische Sprache wird fikd nur dann in der Mittelfchule be haupten können, wenn man fie modern lehrt; id est wie irgendeine andre lebende Sprache. Wer immer gegen eine solche Methode zu Felde qiedh
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht