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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021103028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902110302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902110302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-03
- Monat1902-11
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ecum, im 63. derzeit chst Be- m; im eil« und deut in Sttiagrn toasisto- llung er t in das Hartwig r Theo- Kaiser- hat sich ict und t: «laß zu er stetig >eseu ist, daß mir bleiben »er ;ler." »en An- satzwahl Stadt- md der rich in gibt sich rn Kur eise«. , ist die »enden Oirektor eh. Rat en auch aittS in - Die ezogtum »menzu- j» einer r letzten -rgischen sind be- iberalen t müsse» isherigeS In den »er Hand : da und > in den 'tematisch e Mittel, icht maß- llem und esten den überstellt, »rjchwebt, nationale »ug gibt, geworden, n Herzen nttgart en. Die jeder der icht wäre sie nur extremen e Maßen üroffenen zwischen a sozial- lv. No- Demeser zeichnet. m Hier her nur rfahren crchens, übrigen n besten :ibe ihr t Tagen zu sein. >rt wird : Grüße berschen -ter." n Tisch: ch zwei ¬ er" jähriger rbling?" träume! l haben, Nur sv >ie alten t lachen! > sonder- - rief in ltc »mu, ilgc den >b. Die gen Ab- tn einer m. Sie hr, trotz rren die ndig mit schienen, n Käufe 7623 vr. Donath schilderte die trostlose Lage des Bolle-, da von Jahr zu Jahr immer mehr verarmt. Bor einiger Zeit wurde er zu einem Kinde gerufen, das an Lungen entzündung erkrankt war. Dies kranke Kind lag mit noch vier Geschwistern auf der nackten Erde, denn kurz zuvor hatte der Steuerexekutor unter dem Kranken weg das Bettgewand gepfändet und mitgenommen. Derartige Unmenschlichkeiten bet der Steueretntretbung gehören keineswegs zu den Seltenheiten. Am meisten leiden darunter der Bauer und der Mittelstand. Nm die Steuern zu erlangen, macht man diese Leute zu Proletariern, während die Börse und das städtische Großkapital nahezu steuerfrei sind. Vielfach herrschen in Ungarn ähnliche Zu stände wie in Galizien, wo der Hungertyphus immer zahl reichere Opfer holt, Zustände, wie sie in früheren Jahr hunderten kanm dagewesen sein mögen. Frankreich. Bergarbeiterausstaud. * Lille, 2. November. Die Vertreter der ausständigen Bergarbeiter und der Bergwerksgesellschaften des De partements Nord hatten heute nachmittag eine Be sprechung. Die Gesellschaften sind im Prinzip mit der Einsetzung eines Schiedsgerichts einverstanden. Die Versammlung beschloß, die Streitfrage zwischen den Gesellschaften und Arbeitern bezüglich der Lohnprämien dem Schiedsgericht zu unterbreiten. Die Gesellschaften schließen die Festsetzung der Mindestlöhne von der schieds- gerichtlichen Regelung aus. Der Spruch des Schieds gerichts soll unanfechtbar sein. * Lille, 8. November. (Telegramm.) Nach der gestrigen Besprechung der Vertreter der ausständigen Bergarbeiter und der Vertreter der Bergwerksgesell schaften hatten erstere eine Besprechung mit den Ver tretern der sogenannten „Gelben", welche von der ersten Besprechung ausgeschlossen waren. Letztere er klärten, sie hätten an den Minister für öffentliche Arbeiten telegraphiert und die Prüfung ihrer Ansprüche durch Schiedsrichter gefordert. Die Vertreter der Bergwerks gesellschaften schließen sich dieser Forderung an. Asten. Ermordung von Millionären. * Peking, 3. November. (Telegramm.) Infolge des Verlangens des englischen Gesandten, daß die für die Ermordung der Missionare in Hunan verantwort ichen Beamten zur Bestrafung gezogen werden, ist ein Erlaß veröffentlicht worden, welcher über die militärischen Be amten, die sich geweigert haben, die Missionare zu schützen, die Todesstrafe, über andere hervorragende Lokalbeamte, einschließlich des Präfekten, die Strafe dauernder Aus schliessung von öffentlichen Aemtern, und über mehrere niedrigere Beamte die Strafe der Verbannung verhängt. Afrika. Chamberlains Reise nach Südafrika; Ben Viljoen. * London, 1. November. Der „St. James Gazette" zu folge wird Chamberlain die Einzelheiten der Tour durch Südafrika erst festsetzen, wenn er Lord Milner gesehen hat. Lord Milner wird mit Chamberlain in Kapstadt zu- sammentrcffen, und dort werden die endgültigen Ab machungen getroffen. Chamberlain wird einige wenige Tage in Kapstadt bleiben und dort nicht nur mit dem Ministerium, sondern auch mit den Führern des Afrikan- der-Bond konferieren. Vom Kap wird sich Chamberlain, dem provisorischen Programm zufolge, nach Bloemfontein begeben. Unterwegs wird er Deputationen zu empfangen bereit sein, und dies gilt auch für die ganze übrige Tour. In der Oranjefluß-Kolonie und Transvaal wird sich Chamberlain voraussichtlich geraume Zeit aufhalten, weil er dort nicht nur über die gegenwärtige Lage der verschie denen Industrien, namentlich der Minen-Jndustric, son dern auch über ihre Aussichten für die Zukunft Erhebungen anstellen will. Chamberlains Reise wurde, wie die „St. James Gazette" glaubt, gerade deswegen geplant, weil die englische Regierung über die Industrie-Verhältnisse sv verschiedenartige Berichte aus Südafrika erhielt. — Chamberlain möchte auch sehr jzern Rhvdcsia mit besuchen. Es ist aber ungewiß. Auch wird von einem Besuche von Portugiesisch-Ostafrika gesprochen. Chamberlain wird auf der Tour von Lord Milner begleitet sein. Einer der wichtigsten mit der Tour zusammenhängenden Pläne ist der Plan einer Konferenz von Vertretern aller südafri kanischen Kolonien unter Chamberlains Vorsitz. Diese Idee geht allein von Chamberlain aus. Es ist ganz un möglich, jetzt zu sagen, wer an der Konferenz teilnchmen wird, wo sie stattfinden wird und was für Gegenstände ans ihr zur Verhandlung kommen werden. Diese Einzelheiten werden an Ort und Stelle festgesetzt werden. Die Konfe renz wird aber jedenfalls stattsinden, weil Chamberlain der festen Ueberzengung ist, daß sie viel dazu beitragen wird, einige der vorhandenen Mißverständnisse zu be seitigen. * London, 3. November. (Telegram m.) „Daily Mail" meldet: BenViljven richtete ein Schreiben an Lord Roberts, in dem er für den Fall, daß die Regierung sich entschließt, die Dienste der Transvaal- boeren gegen die So malis anzunehmcn, Lord Roberts seine Dienste znr Verfügung stellt. Amerika. Ei« Institut für soziale Auöknnstserteiluug in den Bereinigte« Staaten von Nordamerika. x. Nach dem Muster des Pariser „Musse sozial" und der Zentralstelle für Arbeitcrwohlfahrtscinrichtungen in Berlin ist im September dieses Jahres in den Vereinigten Staaten ein Institut für soziale AnsknnftSertcilunH lAmerican Institute vf social Service) be gründet worden. Sitz desselben ist die Stadt New Aork (287 Fonrth Avenue), Begründerin die seit 1898 bestehende „League for social Service", deren rühriger Sekretär Wm. H. Tolman n den Fachkreisen des Auslandes durch seine propagandistische Tätigkeit wohlbekannt ist. Dem Organisationscomitv gehören außerdem eine Reihe durch ihre Tätigkeit auf dem sozialen Gebiete bekannter Persönlichkeiten, so u. a. Abraham S. Hewitt, Caroll D. Wright, der Commissioner of Labor, E. R. L. Gould, sowie eine Anzahl Damen an. Aufgabe des Instituts ist in erster Linie die Sammlung von Jnsormationsmaterial und die Anskunftserteilung in allen Fragen der sozialen Wohlfahrtspflege, insbe sondere der Arbeiterwohlfahrtspflege. Zu dem Ende sollen statistische Erhebungen angestellt, den Gegenstand be- treffende Veröffentlichungen veranstaltet, gesetzgeberische Maßnahmen angeregt werden. Als eine der Aufgaben des Instituts wird auch die Ausbildung von Sekretären für soziale Vereinigungen bezeichnet. Auch mit dem Aus- lande sollen Beziehungen angeknüpst werden; unter den auswärtigen Korrespondenten des Instituts wird u. a. der frühere Reichskommissar der Pariser Weltausstellung, jetzige Ministerialdirektor vr. Richter genannt. Als ein besonderer Zweig dieser letztgenannten Tätigkeit des In stituts wird es bezeichnet, daß Ausländern, die ameri kanische Verhältnisse studieren, bezw. zum Zweck des Stu diums sozialer Einrichtungen Reisen nach Amerika unter nehmen wollen, durch Auskunftserteilung, Ausarbeitung eines Reiseplanes, Empfehlung von Hotels und Pensionen dieses Unternehmen in jeder Weise erleichtert werden soll — jedenfalls eine außerordentlich dankenswerte Ein richtung, die dem praktischen Sinne der Amerikaner alle Ehre macht. In letzter Linie ist endlich die Schaffung eines Museums in Aussicht genommen, in welchem mustergültige Unfall verhütungSeinrichtungen und sonstige Einrichtungen zum Schutze der Gesundheit der Arbeiter zur Darstellung ge- langen sollen, ein Plan, der also etwa dem entsprechen würde, was das vom Deutschen Reiche in Angriff ge nommene, im Frühjahr nächsten Jahres zu eröffnende soziale Museum in Charlottenburg bezweckt. Kolonial-Nachrichten. Personal-Nachrichten. Teutsch-Lstafrika. Der Vermessungstechniker Ruprecht und der Garlenrechniker Rathke haben die Ausreise nach Deutsch- Ostafrika angerreten. — Der Gärtner Warnecke ist in Deutsch- Ojtafrika eingerroffen. — Der Kapitän Graf Pfeil, der Sattler Blaschke und der Schlosser Semmler haben das Schutzgebiet mit Heimatsurlaub verlassen. — Mit Heimatsurlaub sind am 16. Oktober 1902 in Neapel eingctrosfen: Leutnant Bock von Wülfingen und Kahlmeister Fritsch; am 25. Oktober 1902 der Major Graf v. Götzen, Gouverneur von Deutsch-Lstafrika und Kommandeur der Schutztruppe daselbst. — Die Wicderausreise in das Schutzgebiet haben angetreten: ab Marseille am 21. Ok tober Stabarzt Oe. Simon, ab Neapel am 24. Oktober Zahl- mcisteraspirant Krause, die Sergeanten Herzog, Rohde und Schlösser. Kamerun. Ter Postmeister Plein wird seinem Anträge ge mäß bis auf weiteres noch in Duala verbleiben. Infolgedessen kommt die ungeordnete Entsendung des Ersatzbcamten, Post meisters Pcgloiv (s. Kolonialbl. S. 488), vorläufig nicht zur Ausführung. — Der Oberrelegraphenassistent Preuß und der Aktuar Scmmclroth haben die Ausreise nach Kamerun ange- trcten. — Der Obcrfencrwerksmaat Wichert ist in Kamerun eingetroffen. — Mit Hcimatsurlaub sind am 16. Oktober 1902 in Hamburg cingetroffcn: Sergeant Römisch und Unteroffizier Walther. Togo. Dem kommisiar. Materialienvcrwalter Poctzsch ist die Stelle eines Matcrialicnverwaltcrs beim Kaiserlichen Gou vernement von Togo übertragen worden. — Wie schon kurz gemeldet, verschied am 27. August d. I., wahrscheinlich infolge eines Lcberabszcsses, auf dem Rückmarsch zur Küste in Kete- Kratsckn der Slationsassistcnt Sohn im Alter von "0 Jahren. Südwestafrika. Der TistiriktSchcf vr. Mcrcnskv hat die Tistriktsgeschäfte in Warmbad übernommen. — Ter Maschinist Gothan har die Ausreise nach Teursch-Tüdwestasrika angetrc- ten. — Der Disrriktschcf Kuhn und der Tierarzt Sepp sind in Deutsch-Südwestafrika cingetroffcn. — Die Wiederausreise in das Schutzgebiet haben am 30 Oktober 1902 von Hamburg aus angetreten: Oberleutnant Bötrlin, Feldwebel Schwarz, die Unteroffiziere Schubolh, Müller, Hcskc, Rossa und Nack. Teutfch-Neu-Guinca. Tein Sekretär Warnekc ist die Stelle eines Sekretärs, zugleich Gcrichtsschreibcrs und Zollvcrwalters beim Kaiserlichen Gouvernement von Tcutsch-Ncu-Guinca übertragen worden. Kunst und Wissenschaft. Literatur und Theater. DaS neue TchauspielhauS in Frankfurt a. M. Hundertzwanzig Jahre lang hat das alte „Ko- mödienhauS" am Theaterplatze in Frankfurt die Musen beherbergt; es blickte ans Tage voll Glanz und Ruhm, aber es war alt, morsch und müde geworden — unmodern mit einem Worte. Mit dem Aufblühen des kräftigen Gemein wesens erhob sich immer vernehmbarer der Wunsch nach einem neuen nnd würdigen Theater und vor nunmehr sieben Jahren haben die weisen Väter der Stadt beschlossen, diesem Wunsche Rechnung zu tragen. Nach langwierigen Verhandlungen wurde die Ausführung des Baues dem bekannten Architekten H. Seeling übertragen, der zu gleicher Zeit in Aachen, Gera, Freiburg und Nürnberg Theater baute. Der Kostenanschlag für das neue HauS war auf 2 100 000 .// angcsetzt, er wird aber wohl um eine gute Vicrtelmittion überschritten werden. Im Mai 1894 trat das Baubureau in Tätigkeit und am 28. August des selben Jahres, am Geburtstage GoetheS, konnte der Grundstein zu dem Hause gelegt werden. Heute steht der Bau fertig da. Au einem der präch tigsten Plätze der Stadt, ein Großstadtbild, das in Ver bindung mit dem Bau an einer sonst reizlose» Stätte neu entstanden ist. Eher anmutig und gefällig als massig und »nächtig in seinen architektonischen Formen, präsentiert sich das neue Knnstschlvß mit seinen weißen Landsteinfassaden als eine würdige Heimat der Musen; es ist wohl eines der schönsten modernen Bauwerke, die unsere Stadt aufzu weisen hat. Die Front des Hauptbaues zerfällt ohue Zwang und entsprechend der inneren Anordnung in vier Abteilungen. Einmal der Balkon über der Anfahrt, der vom Foyer ans zugänglich ist, dann der von eine»»» griechi schen Tempelgiebet gekrönte Mittelbau des Vestibüls, der von Cckpnlonen flankiert wird, ferner die Dachkvnstruktion des?>uschanerranmcs nnd schließlich die hohe Knppel als Bekrönung des Bühnenraumes. Hoch oben auf der Kuppel thront die vergoldete„Frankfurtia" und schaut über Dächer und Türme zu den höchsten Zinnen der Stadt hinüber. Reicher plastischer Schmuck belebt die gesamte Fassade: besonders sind hervorzuheben zwei Gruppen rechts und links, davon die eine die „Dichtung" (Professor A. Varncstj nnd die andre die „Wahrheit" (Professor Hausmann) dar stellt. An der Ost- und Westseite des Hanptbanes ist in flachen Reliefs die Blütezeit des klassischen und modernen Dramas allegorisch dargestellt. Eine Gruppe von Neben bauten ist in einigen» Abstande östlich von» Hauptbau ge legen und die Verbindung ist in durchaus reizvoller und glücklicher Form durch eineu Arkadengaug hergestellt, der zugleich deu Restauratiousgarteu eiuschließt. Das Innere desHanseS ist zwar prächtig und prunkvoll gehalten, hütet sich aber sorgsam vor Ueber- ladung und Uebertrcibung. Durch die Wahl des plastischen Schmuckes sowohl als durch die dezente Farbenharmonie ist auf den Eindruck des Feierlichen, des Heiter-festlichen hingcarbeitct und in der Tat wird man allenthalben in dem Hause von der Einpfindnug des Anheimelnden nnd Gemütlichen bewegt, Gefühle, welche eine wohlige Behag lichkeit auslösen, die den» künstlerischen Genießen im hohen Grade förderlich ist. Weitz nnd rot sind die Haupttöne, die in den» eigentlichen Theatersaale vvrklingen, sie stehen in harmonischer Verbindung nnd sind nur sparsam von anderen matten Farben unterbrochen. Tas Theater hat im ganzen N66 Plätze, also kaum mehr als das alte Haus, dem es auch in der Anordnung der Plätze gleicht. Man hat mit voller Absicht keine großen Dimensionen gewählt, weil man dem Hause den Charakter des Intimen wahren wollte. Intime Wirkungen sind eine Lebensfrage des moderne» Dramas und in ihnen ist eine mustergültige Aufführung des Konversationsstückes möglich. Man darf sage»», daß bei uns die Lösung des Problems dem Baumeister in glück lichster Weise gelungen ist. Bon besonderem Interesse ist noch der große Vorhang der Bühne. Er ist von Alex. Rothaug in Wien gemalt und stellt den „Triumph der Liebe" dar. Eros und Anteros haben das Kentaurenpaar bezwungen und Aphrodite steigt vom Olymp herab, sic zu belohnen. Am Sonnabend abend war nun die große Eröff nungsvorstellung. Ein illustres Publikum füllte das Haus. ES ist ja genugsam bekannt, daß der alte, wohl konservierte Reichtum der Stadt Frankfurt gläuzende ge sellschaftliche Bilder zu schaffen vermag und hier in dem blitzenden funkelnden neue»» Hause kam die Pracht der Toiletten und der Prnnk der Erscheinungen doppelt effekt voll zur Geltung. Viele auswärtige Bühnenleiter waren erschienen, unter ihnen Graf Hochberg, Frhr. v. Putlitz, Staegemann. Auch Paul Lindau wurde bemerkt, ebenso den greise Wilhelm Jordan. Die Jnbelouvertüre eröffnete, hinter dein Vorhänge erklingend, mit ihren feierlichen sanfaren den Abend. Dann erhob sich der Vorhang zu -em Eröffnungsfestspiele Ludwig Fuldas. Wir blicke» in eine Werkstatt der Kunst. Ein Bühnen- raum voll künstlerischer Unordnung. Und eS treffen sich hier der „Direktor", der „Dichter" und die „Lustige Person" zu einer an vielfachen Be ziehungen reichen Besprechung. Es sind hübsche, glatte Verse, rve mau sie von Fulda geivohnt ist. Der „Direktor" reut sich Les neuen prächtigen Hauses und fragt, was von dem jungen Unternehmen nun wohl zu hoffen sei. Den „Dichter" bedrückt die Pracht. Der Inhalt, nicht der Rahme»» mache den Wert, und was könne die Gegenwart geben, das nicht durch das Licht des Hcroenpaares der deutschen Dichtung verdunkelt werde. Tie „Lustige Per- on" widerspricht. Jedes Geschlecht verlange nach seinen eigenen Sängern, die sein Denken nnd Fühlen mitlebeu und verstehen. Und vor dem „Schwarm der Handwerker und Spekulanten", den Selbstgenügsamen, deren Einzug der „Dichter" fürchtet, beschützt das neue Haus nach deS „Direktors" Versicherung das kritische Leibgardekvrps der Kunst, das mit spitziger Feder jeden zu durchbohren be reit steht, der statt Weisheit blauen Dunst zu bieten wagt. Uud dann schließt der Dichter mit den begeisterten Verse»»: „Die rechte Weihe, rein und glockentönig. Vermag nur Einer ihm zu geben: Er, unser Aller Herr und König, Den diese Stadt gebar zum ew'gcn Leben, Den sie vom gottgeliebren Kinde Zum Manne reifen sah, damit hinfort Sein Ruhm mit ihrem Ruhme sich verbinde. Denn wo niit sonnenhaflem Funkeln Von seinem Geis» eil» Feuerstrahl Geruht hat nur ein einzig Mal, An solcher Stätte wird es nie mehr dunkeln . . ." „Schon regt sich jugendstürmisch wild In tausend Künstlcrherzen das Begehren, Des neuen Lebens viclverworrcnes Bild Im Spiegel andachlsvoll zu klären. lind wenn aus dem heißen Müh'n und Ringen Ter Genius der Zukunft hebt die Schwingen, Von uns res Tankes Jubelruf umtön», Tann mag die Stadt, die, ruhmvoll ohne Gleichen Soviele Kaiser har gekrönt, Ihm hier in diesem HauS die Krone reichen. Heil ihr, die heut sich selber schmückt und ehrt, Ün d H c i l d e r Ku n st, d i c s o l ch e n O p f e r s wert!" Der Hintergrund verschwindet und die Büste Goethes, umlagert von de»» Gestalten seiner Dichtungen und vor» Genien umschwebt, wird sichtbar. Die glücklichen Verse und die anmutige Gruppe fanden großen Beifall und der Dichter mutzte wiederholt vor der Rampe erscheinen. Um die Darstellung hatte»» sich die Herren Diegelinann, Bolz und Ludwig verdient gemacht. — Es folgte nun der Prolog in» Himmel und der erste Akt von „Faust" ii» vorzüglicher Ausstattung und Darstellung. Die Erzengel wurden von den Damen Frl. Boch, Frl. Rottmann und Frl. Laue in kraftvoller und wirkungsreichcr Weise gegeben, den Faust gab Herr Kirch, Wagner Herr Auerbach. — Nach der Aufführung folgte eine Pause, welche von» Publikum zur Besichtigung des Hauses verwendet wurde, dann wurde „Wallensteins Lager" gegeben. Auch diese Ausführung war mustergültig und wurde lebhaft applaudiert. — An die Eröffnungsfeier schloß sich ein von der Stadt in» „Palast hotel" gegebenes Festmahl. Fritz Mat Horn. Musik. 6. L. Saiut-Ta'enS auf den» Iudex. Die streikenden Pariser Musiker haben die Komvonisten Saint-SaenS und Louis Ganne auf bei» Index aescyt. weil sie sich über die Arbeitseinstellung der Musiker lustig gemacht und sie für lächerlich erklärt haben. Louis Gönne ist ein bekannter Tanz, und Operettenkomponist, dessen Melodien (vor allem die beliebte Czarina - Mazurka) auch in Teutichland viel gelpielt werden. Die Musiker haben beschlossen, in keinem Orchester mitzuwirken, welches von Ganne dirigiert wird, und soiort die Violinen, Pauken und Trompeten niederzuleaen, wenn ein Musikstück vcn Gauue auf dem Programm stehen sollte. Noch schärier will man gegen Saint-Säens Vorgehen: Dieses „Individuum" (Io liebensivürdig wurde der berühmte Komponist iu einer Versammlung der streikenden Musiker tituliert) soll für die Dauer seines ganzen Lebens und darüber hinaus von deu Musikern boykottiert werden. Da eS sich bei dein AnSstand hauptsächlich uni solche Musiker handelt, die in den BarictSs und iu den Tingeltangeln beschäftigt werden, wird Saint-Saeiis dos Unabänderliche mit Würde zu ertragen wissen, denn seine Musik disiste in derartigen VergnügnngSlokalen auch bisher nur selten gespielt worden sein. Louis Ganne dagegen, der bisher in den VariölöS wie ein König doniinierte, wird das Geschäft einpacken und sich Las Leben nehmen müssen, denn was nützen ihm die schönsten Tänze, wenn sie nicht gelpielt werden? Treue An- Hänger der streikenden Musiker sind, im Gegensatz zu Saint-SaenS nnd Louis Ganne, die Kompouisten Gustave Charpentier nnd kavier Leroux, Professor der Harmonie am Konservatorium. Char pentier, ter Pater der „Louise", der überall Labei ist, wo eS ein biSchcn Popularität zu erhaschen gibt, hat den streikenden Kollegen ILO FicS. gespendet. Ein Schubert - Alltograph. Die in London erscheinende Musikzeitung „Monthlq Musical Record" veröffentlicht in ihrer letzten, am 1. November erschienenen Nummer einen Bries des in Boston lebenden und wirkenden vortrefflichen Pianisten und Ton- jetzers Ernst Perabo, geb. 1845 zu Wiesbaden, au den ersten Bibliothekar Les British Museum in London. Dieser Brief hat zum Gegenstand ein eigenhändiges Manuskript Franz Schuberts — „ouv öl' lbo «ivselest, noble«», mo«t bsartiel» >vorlcs ever penuscl tor r l»o piano", bemerkt mit Recht der Schreiber des Brieses, das er dem Britiih Museum am 1. August d. I. spendete mit Leu Worten: 1 looü arounä rtia norlä, »Here i« oul^ ono Iioms rvbers »l ^vill Iiavs a nerv birlü »vilb eaeü Generation, and kliere it vill de saersäl^ Luaräeä against äeskruetion, politieal, eoeial, or relirious. Pirat place is tdo Ikritisd Lluseun»". Perabo, der während vier Jahren seinen Studien am Konservatorium zn Leipzig obgelegen war, hatte da- Manuskript aus dem Nachlasse des ersten Direktors der Anstalt, Advokat Konrad Schleinitz, erworben. ES ist die herrliche, 1823 komponierte, unter dem Namen „Fantasie" bekannte Sonate in O äur, op. 78, die ouS den vier Sägen -lolto nioäerato e can tabile, Andante, Mennetlo nnd Allegretlo besteht. Vaterländischer Verein. Leipzig, 31. Oktober. Tie am Tonncrstcrg abend im Saale des Vereins für Volkswohl abgehaltene Versam m l u »» g des V a t e v l ä u d i s ch e »i Vereins wurde vom Vorsitzen den desselben Herrn Profcsior Or. v. Branse mit Begrüßung der Erschienenen nnd mir der Erklärung der Ziele des Vereins eröffnet. Der Vorsitzende betonte hierbei, das; der Verein kein Kampfvcrcin sei, sondern nur die Pfleg: der Liebe nnd Treue tzii König und Vaterland, Kaiser nnd Reick» auf seine Fahne ge schrieben habe, aber auch nicht unterlasse, für die Förderung der Interessen der Stadt nach Kräften cinzutreten. Herr Lehrer «eidemann hielt dann den angekündigten Vortrag über „Fürsorge-Erziehung und st a a t s b ü r g c r l i ch e Erziehung". Ter Vortragende gab in seinen etwa eine Stunde Zeit umfassenden Ausführungen eine übcrsichklichc Zu sammenstellung der verschiedenen staatlichen, kommunalen nnd Privatanstalten und Einrichtungen, deren Ziel sich dahin richtet. Kinder und Minderjährige, deren sittliche Erziehung gefährdet ist, vor dem sittlichen Untergänge zu bcloahren. In» Anschluß hieran bot der Vortragende die statistischen Zahlen über die zu nehmende Kriminalität der jugendlichen Personen, beleuchtete die Ursachen dieser Erscheinung, die hauptsächlich liegen in der Auflösung des Familienlebens, Verkümmerung der idealen Lebensauffassung, der Untergrabung der Autorität, in schlechten Wohnungöverhältnisscn, dem Sckilasstellcnwcsen, Erwcrbstätig- keit der Kinder» bei den Schulentlassenen in der Loslösung vom Elternhanse, der hiermit verbundenen zügellosen Freiheit, in der durch ausgedehnte Sonntagsruhe und zeitigen Ladenschluß zur Verfügung stehenden Zeit, dem verhältnismäßig Koben Verdienst u. s. lv. Auch die zu früh cintretcndc Strafmündig keit wirke zur Erhöhung der Zahl der jugendlichen Verbrecher. Schulpflichtige Kinder dürfen nickt in die Gefängnisse kommen, damit nicht die GefängniSatmosphäre in die Schulzimmcr ver pflanzt lverde. Früher wurde manches „Verbrechen" mit un gebrannter Asche gesühnt »md ist in die Statistik nicht ausge nommen worden, während heutzutage mancher jugendkickn: Leicht fuß auf die Anklagebank kommt und dadurch zum Verbrech.» gestempelt wird. Der Redner unterzog dann die Wirkungen verschiedenen Einrichtungen und Gesetze, welche ^ur Steuerung des besprochenen Uebelständes geschaffen worden sind, einer ein gehenden Betrachtung nnd gelangte zu dem Schlüsse, daß die staatlich geregelte Zwangserziehung da- beste Mittel sei, dem bedenklich sich steigernden Nebel wirksam zu begcencn. Tem Redner wurde für (eine anregenden Darlegungen bei ¬ fall gesollt und außerdem noch durch den Vorsitzenden in Sorten gedankt. In der Diskussion ergriff zunächst Herr Sradtrat Weber das Wort und erklärte, daß er bezüglich der staatlichen Zwangserziehung anderer Meinung sei, als der Referent. Ter Entwurf des neuen Gesetzes, die Zwangserziehung Mindcr- jähria.'r berreffend, bringe nur neue Lasten und bedeute ein Einschreiten in die Selbstbestimmung der Gemeinde. Tie bis her gehandhabte Fürsorgeerziehung habe sich gut bewährt, be sonders die auf diesem Gebiete in Lcivzig vorhandenen Ein lichtungen, für die der Gesetzentwurf »sich» Besseres biete. Here Stadtrat Weber hält eS nicht für nötig, daß die Kosten für die Zwangserziehung der Allgemeinheit anferlegr nnd als Armen lasten angesehen werden, und hofft, daß der betreffende Gesetz entwurf niclsi angenommen wird. Es sprachen noch außer dem Referenten die Herren Oe. Spihncr, Funke, Stock und Professor v. Braus e. Letzterer dankte allen für die gegebene Anreaung und beherzigenswerten Ausführungen und schloß mit der Mahnung, den Egoismus zn bekämpfen nnd den Walll spruch: „Fürchtet Gott, ehret den König und habet die Brüder lieb", hocbznhalten. vermischtes. ---- Bismarcks Brief an seinen Bruder, den wir am Frei tag nach der „K-Z." veröffentlicht, ist schon bekannt gewesen. Er siebt in der Ausgabe „Bismarckbriefe", berauSgegeben von Horst Kohl, Verlag von Velbagen L Klasing. Danach sind auck einige Drucksebler und Auslassungen zu berichtigen. Es beißt nach der Urschrift: „Die Einnahmen (von FriedrickSrnb) waren bisher 34 000 Tblr. netto, darunter 3500 (statt 35 000) Thaler Jagdpacht und 2 bis 3000 Tblr. für Mabl-, Brau- und Brennzwang (statt: Mehl-, Brau- und Baumzwang)." Ferner folgt auf den burschikosen Latz: „Auf diesen Schwindel (der Standeserhvbung zum Fürsten) werde ich mich wobl nicht mehr recht einleben"; in der Urschrift noch: „Wenn Herbert mit Gottes Hilfe lebt und mehr Talente dafür bat, so ist die Revenue für eine fürstliche doch von der Art, daß sie sehr zu Rat gehalten sein will...Endlich wäre am Schluß des Briefes der Satz nach der gemütvolleren Urschrift noch zu ergänzen: „Karl Bismarck will den Abschied nehmen. Der Aermste leidet so ...., daß er nur seiner Pflege leben will... — Die GefchäftSleitung des Deutschen BocrenhilfSbundeS (Graf v. Norman) veröffentlicht folgendes: Die Boeren- zcnerale Botha, De Wet und Delarey bitten alle jene, zu deren Herzen ihr Aufruf gedrungen ist und die mildtätig ihre Hände geöffnet Haden, von einer direkten Quittierung der Beträge absehen zu wollen. Die Anzahl der Spender ist eine derart große, daß für Porto, Adreffenschreiber uud da- Papier eine Summe ausgegeben werden müßte, durch die schon manche Not im Boerenvolk gelindert werben könnte. Es ist Laber beschlossen worden, wie es auch der „Deutsche Boerenbülfsbund" getan hat, über jeden einzelnen, selbst den geringsten Betrag öffentlich im „Boerenfreunde" zu quittieren und nur auf ausdrücklichen Wunsch besondere Quittungen auSzusenden. Durch die Mildtätigkeit aller Schichten der Bevölkerung sind zur Zeit etwa L5VVOV direkt auf das Konto deS „het Generale Boeren-Hulp- FondS" eingegangen. ----r. Aus Thüringen, 2. November. Auf einem Grund stück in der Flur Sundhausen ist ein verschlossenes Bohr loch gewaltsam aufgedeckt und ziemlich bis zur Hälfte mit Kieselsteinen zugefüllt worden, wodurch dem Besitzer ein Schaden von 3000 dis 4000 entstanden ist. — Eine von den beiden Eisenbabn-BetriebS-Jnspektionen in Golba wird nächstes Jahr nach Eisenach verlegt. — In Eisenach wurden drei Zuhälter aus der Lauchaergasse verhaftet. Die Verhaftung hangt mit Vorkommnissen in dieser Gaffe zu sammen, die zwar den» Gemeindevorstand gemeldet, aber von diesem nicht weiter verfolgt wurden, weshalb die Disziplinaruntersnchung gegen den Oberbürgermeister vr. Fewson eingeleitet wurde. — Der Herzog von Meiningen hat für das Landkrankenbaus in Meiningen die Kosten einer umfangreichen elektrischen Anlage aus seinen Privatmitteln gestiftet. — In dem Magen eines in Meininger Flur erlegten alten Fuchse- — Rüde — wurde»» 31 frisch verschlungene Mäuse gesunden. — Die Stadtverordneten in Erfurt lehnten den vom Magistrat befürworteten Antrag zur Anlage eines Urnenhains auf dem dortigen Friedhöfe ab. Der Fehlbetrag der Gartenbauaus stellung in Erfurt beträgt 15 000 den der Gartenbau verein zu tragen hat. — Im Schulbezirk Weißenfels können die Lehrstellen in Oberpreißlau, Tagewerben und Unterliesse» wegen Mangels an Lehrern nicht besetzt werden. ----- Verhaftung eines Wiener Hochstaplers in Paris. Man berichtet aus Paris: DaS hiesige Strafgericht hat aus verschiedene Anzeige» hin die Verfolgung des flüchtigen Hoch staplers Focke eingeleitet, welcher unter dem Namen Baron Focke hier große Betrügereien verübt hat. Er lebte hier auf großem Fuße. Schon vor zwei Jahren wurde er der Her- auSlockung von Schmuck beschuldigt. Diesmal Hal er einer Dame, Helene Chauvin, zwei Bilder von Ziem und Henner um 80,000 Francs abgekauft und die Bilder sofort veräußert, ohne di- Kunstwerke bezahlt zu haben. Er bekam dafür 45,000 Francs. Wie mitgeteil: wird, beläuft sich ter Schulden stand Fockes auf beinahe 2 000 000 Francs. Er kam aus Anlaß der Ausstellung von Wien nach Paris, wo er sich durch alle möglichen Vorspiegelungen Kredit zu verschaffen wußte. Focke ist ein Wiener. ---- Von Ser Turiner Ausstellung. Das deutsche Kunst- Handwerk hat auf der diesjährigen ersten internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin in glän zender Weise dominiert. Herr Professor Olbrich hat eine höchste Auszeichnung, ein Ehrendiplom und 8000 erhalten. Wie jetzt bekannt wird, wurde der Firma „Hofmöbelfabrik Ludwig Alter" in Darmstadt, welche mit zwei künstlerisch vollendet durchgesübrten Zimmereinrichtungen vertreten ist, von der Jury die Goldene Medaille zuerkanut. Es dürfte dies dieser mächtig aufstrebenden Firma ein erneuter Sporn zu weiteren Erfolgen auf den» Gebiete des internaiionalcn Wettbewerbs sein. — Ferner Hal das Preisgericht noch folgenden deutschen Künstlern Preise zuerkannt: Peter BebrenL- Darnistadl für ein Pruukziniiner 1500 Lire und Bernd. Göbel- Freiberg in Sachsen für eine einfache Zimmereinrichtung 1500 Lire. Außer diesen zweien erhielten noch folgend deutsche Aussteller Ekren-Diplome: Architekt vcn Berlepsch- München , Henn. Billing-Karlsrube, der Verein Deutsches Buchgewerbe in Leipzig, Architekt Tülfer in München, Maler Gußmann in Dresden, Architekt Kreis in Dresden, der Karls ruher Künstlerbnnd, der Bildhauer Hermann Schaper-Hannover und die Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk in München. — Eine Prozession i« ei«em brennenden Walde. Ter Bischof vor» Tortosa führte, wie aus Madrid berichtet wird, eine Prozession von einige» zehntausend Gläubigen auf die Bergspitze von Castellon, auf der ein riesiges Kreuz errichtet war. Der Weg geht durch eine»» dichten Wald und besteht in einein einfachen Fußpfade, der indes vielfach ai» schroff abfallenden Felswänden entlang führt. Plötzlich bemerkten die Letzten in der Prozession, daß - crWald hinter ihnen iu Flammen stand. Das Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich. Gleichzeitig be mächtigte sich ein unbeschreibliches Entsetzen der viel" tausendküpfigen Ptlgcrschar. Viele warfen sich betend aus die Knie, andere stürzten wahnsinnig schreiend in .«linder Angst davon, zahlreiche Frauen fielen in Ohnmacht, und nur wenige suchten die kopflose Menge zu beruhigen, zu sammeln und ans eine waldfrcie Malte hinanszubringcn. Als cs endlich gelang, einen Ausweg aus dem jetzt auf beiden Seiten brennenden Walde zn finden, führte der rettende Pfad an steil abfallende«! Felsen entlang; alles
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