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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190211169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19021116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19021116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-16
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1902
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Wickelung des OrtcS erfordert auch das hiesige Armen- ivesen größere Zuschüsse wie früher. Die Zahl der Pslcgerbezirke soll Anfang nächsten Jahres von 5 auf 8 er höht werden. Tas alte O r t S a r m e n h a u S ist zu klein, und der Ban eines neuen aus dem neben dem hiesigen Brausebade gelegenen Gcmeindcarcal in Aussicht genom men. Um in Fällen besonderer Not in strengen Winter tagen an hiesige Arme Kohlcnspenden verabreichen zu können, soll auch Heuer wiederum ein größeres Quantum Feuerung-material für diesen Zweck bereit ge halten werden. n. Döbeln, 15. November. Selten haben in unsrer Stadt so viele wichtige Fragen zugleich geschwebt, als gegenwärtig. Im Vordergründe steht besonders die GaS- a i, st a l t Sf r a g c, sic bildete auch den Gegenstand der Besprechung der öffentlichen Bürgcrvcr- sammlung, zu welcher vom Städtischen Verein einge- ladcn worden war. Cs wurde beschlossen, folgende Reso lution an den Stadtrat abzugcbcn: „Die hier versammelten Bürger bitten die städtischen Kollegien, den Ausbau der Gasanstalt auf dem jetzigen Grundstück aufs Aeußcrste zu beschränken, keinesfalls aber den Ausbau auf dem Müller- Stciuschcn Grundstück zu beschließen, sondern die Platz frage für später vorzubchalten." n. Hainichen, 15. November. Die Herren Direktor Boltz und Mathematiker Lübke haben das hiesige Technikum in eigene Verwaltung genommen. * Lengenfeld, 15. November. Bezüglich der Höhe des i urzlich hier a ufgcdcckten K i r ch c n k a s s c n d c f t z i t s hatte das Stadtvervrdnetcnkollegium eine um Auskunft bittende Anfrage an den Nat gerichtet, worauf jetzt die Mitteilung eingegangen ist, daß ein endgültiger Bescheid zur Zeit noch nicht erteilt werden kann. Die Erörte rungen deS Landeckvnsistorinms über den Fall sind noch im Gange. — Unsere Stadt zählt zur Zeit 331 ansässige uno 218 unansäfsige, zur Stadtverordneten wähl be rechtigte Bürger. — Reuth, 15, November. Ter 4 Uhr 8 Miu. früh von Zwickau nach Hof verkehrende Gütcrzug Nr. 6210 ist gestern vormittag z w i s ch c n d c n S t a t i v n c n N e u t h und Guten fürst zerrissen. 21 Wagen des ge nannten Zuges blieben auf freier Strecke stehe», während der Stammzug wcitergcfahren ist, Der Personenzug Nr. 202, der 5 Uhr 5 Min. früh von Leipzig nach Hof abge- lasscn wird, mußte infolgedessen von Reuth bis Gutensiirst auf dem unrechten Gleise verkehren. Auster einer Ver spätung deS letzeren Auges von gegen 20 Minuten traten keine weiteren Betriebsstörungen ein. I). Bnchholz, 15. November. Der nach den Plänen des Herrn Ttadtbaumcistcr Tränkncr erbaute städtische Schlachthof wird am 24. d. M., vormittags 10 Uhr, durch einen Aktus feierlich eröffnet. — Der verstorbene Spediteur Busch bcck hat der Stadt ein Vermacht- u i S in Höhe von 0928,24 für zwei Freistellen im zu künftigen Bürgerhospitalc hinterlassen und bestimmt, daß sein Erbbegräbnis aus den Zinsen hierfür bestimmter 500 von der Stadt 25 Jahre erhalten wird, nach dieser Zeit aber beides ebenfalls der Stadt Buchholz zusüllt. Rat nnd Stadtverordnete haben die Stiftungen mit Dank angenommen. )-l Aus dem Vogtlaude, 15. November. Der Andrang in Bayern vorgcbildeter Schulamtskan didaten ist namentlich im Vogtlande stark. Durch den Lehrermangel in Sachsen haben die jungen Bayern auch zumeist Glück mit ihrer Bewerbung. Unter 26 in dieser Woche in Auerbach geprüften Schulamtskandidatcn be fanden sich fünf Bayern. Dieselben erhielten in Wissenschaften IIi>, Ilka und III, während die 21 sächsischen Kandidaten bei ihrer Wahlfähigkeiisprüfung Ib l3), Ila I6f, II (6>, list (2) erhielten. Nur 4 Sachsen erhielten ebenfalls Hin, in Sitten alle die I. — In Heinrichs- g r ü n beging am Mittwoch der emeritierte Oberlehrer Anton Rölz mit seiner Gattin das diamantene (60jährige) Ehejubiläum. Ter rüstige Greis ist 84, seine Frau 83 Jahre alt. — Das Treu en schc B ü r g e rsch u l g c b ä u d c stand am Donnerstag früh In Gefahr, ein RaubdcrFla m m c n zu werden. Als morgens ^>7 Uhr der Hausmann den Hauptcingang öffnete, drangen ihm dichte Rauchwolken entgegen, und cs stellte sich heraus, daß infolge einer schadhaften Esse in einem Lehrzimmer zwei Balken bereits brannten. ES ge lang, das Feuer zu unterdrücken und einen größeren, folgenschweren Brand zu verhüten. Falkcnstein, 15. November. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr war der ganze Himmel wieder in der auf fallend lila-rötlichen Farbe gefärbt, nachdem zuvor dicker Nebel den ganzen Horizont umzogen hatte. Um 11 Uhr 24 Min. abends wurde ein rollendes untcr- i r d i s ch e s G e t v s e wahrgenommen, welches etwa fünf Sekunden anhielt nnd sich von südlicher nach nördlicher Richtung bewegte. Auerbach, 15. November. Nach der jetzt festgelegten neuen Schulordnung für die Stadt Auerbach wird die höhere Volksschule vollständig fallen und nur vom süusten Schuljahre an ein fakultativer Unterricht von wöchentlich zwei bis drei Stunden im Englischen ein- gcsührt werden. f. Plauen i. R., 15. November. Auf Einladung des Herrn Oberbürgermeister I)r. Schmid hatten sich gestern abend im Theater-Restaurant etwa 100 Herren zu einer Besprechung wegen Errichtung eines König Albert- Denkmals in Plauen versammelt. Alle Herren nahmen den Gedanken der Dcnkmalserrichtung mit Be geisterung auf. Zur Führung der Geschäfte wurde ein aus 15 Personen bestehender engerer Ausschuß gewählt. Be schlossen wurde sodann, für das Denkmal in Plauen die Form eines Reiterstandvildcs zu wählen, ferner soll aus verschiedenen Gründen tunlichst nicht auf eine Konkurrenz zugckommcn werden. Der engere Ausschuß wühlte zu seinem Vorsitzenden Herrn Landgerichtspräsi- denten Vr. Hartmann, zu dessen Stellvertreter Herrn Walter Poppitz, zum Schriftführer Herrn vr. mock. Schubarth und zum Kassierer Herrn Verkling. Bet der großen Liebe und Verehrung, die der hochselige König Albert genossen hat, ist sicher anzunehmen, daß auS allen Kreisen reichliche Beiträge fließen werden. Ts sind be reits leinschließlich von etwa 1500 .L, welch« beim „Bogt- ländischen Anzeiger" cingegangcni gegen 10 000 für das Denkmal vorhanden. L. Annaberg, 15. November. Die Kunst des Spitzen klöppelns geht in unserem Erzgebirge immer mehr zurück. Es muß deshalb als eine Wohltat anerkannt werben, baß Staat und Gemetndeverbändc durch Erhaltung von Spitzenklöppelschulen die Kunst nicht auSsterben lassen. Auch aus Mitteln des Bczirksvermögens sollen auf Beschluß des Bezirksausschusses den Schulen wieder Zuwendungen gemacht werden zur Verwendung als Prämien für die besseren Schülerinnen. — Während anderwärts für das Fangen von Kreuzottern Fangprämien bewilligt werden, hat man solche jetzt für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Annaberg abgclebnt, weil durch diese erst die Gefahr herbeigeführt würde, daß Kinder von den gefährlichen Reptilien beim Fangen ge bissen werden. Vom Gtadtrat des nahen Scheibenberg sind dagegen in diesem Sommer für 39 Kreuzottern Fang prämien bewilligt worden. * Königsbrück, 15. November. Die Ofenklappe hat hier ein Opfer gefordert. Zwei bei Herrn Korbmacher Wendler, Weißbücher Straße, im Quartier befindliche Stcinarbeiter. die Brüder Gustav und Her mann Haufe aus Schmölln bei Bischofswerda, wurden, nachdem man die Zimmcrtür aufgesprengt hatte, röchelnd nnd bewußtlos in ihren Netten liegend aufgefundcn. Bald nach Auffindung verschied der ältere Bruder, ein Witwer, der zwei Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren hinter läßt. Der Bruder des Verstorbenen wurde in das Krankenhaus übcrgcführt. Das äußere Aussehen des Toten legte zunächst nahe, aus eine stattgefundene Ver giftung durch Speisen oder Getränke zu schließen, doch ließ sich ein begründeter Anhalt hierfür nicht finden. ES ergab sich, daß die Ofenklappe geschlossen war. Da der Ofen vor dem Schlafengehen geheizt gewesen, ist anzu nehmen, daß einer der Brüder in der Absicht, die Stube länger warm zn halten, die Klappe geschlossen hat. — Für die hiesige B ü r g e r m e i st e r st e l l e war der Ge» mcindcvorsland eines der größten Vororte Dresdens in Aussicht genommen. Derselbe bat jedoch darauf verzichtet, und so ist die Stelle öffentlich ausgeschrieben worden. Die Stelle ist mit 3000 Anfangsgehalt und 300 Neben» einkommcu vom StandeSamte ausgestattet. Bewerber haben Gesuche nebst Zeugnisabschriften bis zum 26. No vember 1902 an den Stadtrat einznreichen. Z Dresden, 15. November. Der preußische E i s e n b a h n mi n i st e r Budde trifft am Mittwoch oder Donnerstag in Dresden ein und wird auch von König Georg empfangen werden. Kerner wird Excelleuz Budde den hiesigen Hauptbahnhof und das Generaldirektionsgcbüude besichtigen. — Im hiesigen Stadtmuseum sind jetzt die von Herrn Professor HcrmaunPrell im Auftrage des Rates ausgeführtcn großen Gemälde des Königs Georg und des Kro n- prinzen Friedrich August sin ganzer Figur) ausgestellt worden. Ferner wurde ein Skizzenbuch Lud wig Richters aus den dreißiger Jahren erworben, in dem der Meister zahlreiche seiner Landschaftsskizzen aus dem Harz nicdcrgclcgt hat. Außerdem wurden dem Museum noch eine Anzahl wertvoller Geschenke von Künstlern überwiesen. — Eine prinzipielle Entscheidung für P o st k a r t e n h ä n d l e r und -Fabrikanten hat das hiesige Königliche Landgericht gefällt. Der hiesige Pvstkartcnhändlcr Erner hatte sich wegen Verbrei tung unzüchtiger Schriften zu verantworten, weil er eine in Dresden hcrgcstelltc Postkarte verkauft hatte, die eine in Florenz ausgestellte Skulptur, eine nackte Fraucngcstalt und ein Tier darstellend, zeigte. Eine ähnliche Darstellung befindet sich übrigens auch auf einem Bilde in unserer Königlichen Gemäldegalerie. Die Karte ist seit vier Jahren im Handel. Das Königliche Land gericht fällte ein freisprcchcndcs Urteil gegen Erner und hob hervor, daß in den vorliegenden Post karten, die eine Nachbildung eines in der Königlichen Gemäldegalerie befindlichen Gemäldes darstellen, Un züchtiges nicht gefunden werden könne, da diese Karten vielmehr in durchaus anstäudigcr und angemessener Form Erinnerungszeichen an bedeutende, dem Publikum zu gängliche Kunstwerke bedeuten. — Im Elbtale herrschten heute 2 Grad Kälte nach Neaumur. Das Elbtal war von einem undurchdringlichen Nebel ein gehüllt. Tic Külte dürfte den letzten Rest der Herbst vegetation vernichtet haben. Vergnügungen. — Stadt-Theater. Neues Theater. Leute: „Die lustigen Weiber von Windsor", vorher „Die Pupprnfee" (Ansanq '/r? Uhr). Ten Fenton in „Lustige Weiber" siiost Herr Max Krauße vom König!. Hojihealcr in München olS Gast. — Altes Theater. Nachmittags h,3 Uhr: Vorstellung für den Leipziger Arbeiterverein: „Die Kreuzet schreib er". <Ein BiUettoerkauf hierzu findet nicht statt.) Abends ',.8 Uhr: „Der Bogelhändler". — Ter Uochensvielplan verzeichnet im Neuen Theater an Operu-Aussührungen am Montag „Hoff manns Erzählungen", am Donnerstag „Die Ent führung aus dem Serail", vorher „Die Pnppenfee", und am Freitag „Czaar und Zimmermann". Marter- links Schauspiel-Novität „Monna Vanna" wird Dienstag und Sonnabend wiederholt. — Im Alten Theater findet am Freitag di« Erstaufführung der NovitSt „Die Gerechtig. kett", Komödie in 5 Akten von Otto Ernst, statt. Am Dient- tag geht NrßlerS Oper „Der Trompeter von Säkkingen", von Operetten am Donnerstag „Die Fledermaus", am Sonnabend „Wiener Blut" in Scene, am Montag ist „Alt-Heidelberg" angesetzt. Am Mittwoch, als am Buß tage, bleiben beide Theater geschlossen. — Die sceustche Aus führung von LiSzt'S Legeude „Die heilige Elisabeth" ist aus Sonntag, den 23. d. M., festgesetzt. — Nochmals hiugewiesen sei aus die neueingesührten Lheatrr-BonS-Bücher, enthaltend 5 BonS, L Bon 1 ^l, welche neben den bisherigen Heftchen mit 10 BonS stet- an den Tageskassen beider Theater zu haben sind. — Lei-ztßcr Schauspielhaus. Heut» Sonntag wird die Novität „Der Leib lte" zum ersten Mole wiederholt. Sonntag nachmittag geht bet kleinen (bis über die Hälfte ermäßigten) Preisen Max DreyerS „Prodekandtdat" in Scene. Montag wird Schillert „Don CarloS" wieder gegeben, den Marquis Posa spielt in dieser Vorstellung Herr Grevenberg und Herr Direktor Hartmann den „Don Carlos". DienStag findet die zweite Wiederholung von „Der Leibalt«" statt, und am Mittwoch bleibt da« Theater wegen deS BußiogS geschlossen. Die an vielem Tage aussallenbe Abonne- mentS-Vorstellung wird am nächsten Sonnabend, den 22., gegeben. Die nächste Ausführung von PhilipPiS „Großem Licht" findet am nächsten Donnrr-tag statt. — Im Kristall - Palast - Theater finden heut« Sonntag 2 Vorstellungen, nachmittags h,4 Uhr zu ermäßigten, abend» '/,8 Uhr zu gewöhnlichen Eintrittspreisen statt. In beiden Vor- siellungen tritt das gesamte neuengagierte Spezialitäten-Ensemble zum ersten Male auf. Mit der Abend-Vorstellung ist ein Konzert der Kapelle deS Karabinier-Regiment- au« Borna, unter Leitung deS StabStromprterS Herrn Peierlein, welche« im Parterre-Saale slattfindet, verbunden. — Auf da« heutige, höchst interessante Programm, welches die bekannten Leipziger Sänger, Herren Bischoff, Seibel re., i» der Alberthalle (Kristall-Palast) zur Ausführung bringen, seien alle lachlustigen Leute und solche, die eS werden wollen, an dieser Stelle empfehlend aufmerksam gemacht. Allein der neueste Schlager Seide'» „Büemchen bei Königs-Einzug in Leipzig" lohnt den Besuch der hunioristhchen Concrrie. — Wir machen noch besonders aufmerksam auf die beiden heutigen Konzerte des Windeistein-Orchesters bei Bonara«-. Herr Böhme will leinen Gästen einmal etwa- Besonderes bieten, und hat für nachmittags ein populäres Konzert (Anfang 4 Uhr) und !ür abends einen Richard Wagner-Abend (Anfang 7'/z Uhr) ange- setzt. Das Programm ist au- der Anzeige i» heutiger Nummer zu ersehen. — Leipziger Palmcngarten. Hellte Sonntag konzertiert aus- nahmsweye das Muicklorps des K. S. 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 nachmittags und abend- im Palmengarten. Daß Herr Stabshoboist K. Gillsch für diese Konzerte Programme ausgestellt Kat, die geeignet sind, die LeistuugSiähigkrit der ihm unterstellten Regimentskapelle nach den verschiedensten Richtungen hin darzu- stellen, bedarf kaum besonderer Erwähnung. Bon I biS 3 Uhr miitags findet wieder Taselmusik statt. Die Chrysanthemum. Ausstellung bildet zur Zeit eine ganz besondrer Sehenswürdig, kett unseteS Palmengartens, dessen Besuch nicht ost genug empfohlen werden kann. — Das November-Programm in dem Bariötö Battenberg bietet dem Besucher ganz briondere Sehenswürdigkeiten. Die rührige Direktion hat es sich aber auch angelegen sein lassen, nur aus- erwählte Programninnmniern vorzusühren. Wie starke Sympathien ditlr Battenberg-Borstellungen in den weiteren Kreisen deS Publikums besitzen, zeigt der außerordentlich rege Besuch des BariöiSs. Heute finden 2 Vorstellungen statt, die Nachmittagsvorstellung bei kleinen Preisen, sowie von 11—1 Uhr eine Matinöe (Concert und Theater ausführung). — Zentraltheatcr. Vor ausverkaustem Hause präsentierte sich gestern der neue Spielplan und sand lebhasten Beifall. Die meisten der neuengagierte» Künstler sind zum ersten Male in Leipzig, mehrere davon zum ersten Male in Deutschland. DienStag und Mittwoch, 18. und 19. dis., bleibt das Zentralthealer des Bußtags wegen geschlossen, Donnerstag findet wieder die nächste Vorstellung mit dem vollständigen großartigen neuen Programm statt. — „Schwer drückt der Waffen Wucht". So klagt gar mancher Steuerzahler über die schwere finanzielle Last unserer Kriegsrüstong, ra,ch würde er ober belehrt sein, wenn er die furchtbaren Opfer begriffe, die er eventuell in einem Invasionskriege zu tragen hätte. In vielem Sinne wirken unirre Schlochlcnpanoramrn erzieherisch, und auch dasjenige, welches zur Zeit der Rundbau am Roßplatz birgt, das Panorama der Schlacht von Weißenburg, zeigt uns lodernde Flammen inmitten der Stadt, zersiampite Fluren inmitten blühender Gefilde I Das prächtige und in jeder Beziehung natur wahr ausgejuhrte Kunstwerk verdient die riesige Beachtung, welche es findet, in höchstem Maße. — Durch den wildromantischen Harz führt das Kaiscrpano- rama, Grimmaijche Straße l7, Salomonisapotheke, in der Woche vom 16. bis 22. November seine zahlreichen Freunde und Beiucher und läßt sie an der Hand von 50 Momentaufnahmen u. a. das Folgende sehen: Ausblick von der Roßrrappe auf Thale, Felen- icenerie an der Bode beim Hubertusbad, Partie beim Waldkater, die Teufelsbrücke im Bodetale, der Hexentanzplatz vom Bodetal auS, Treseburg, Mühle und Gasthaus, Rübeland, Bergknappen am Ein- gang zur Hermannshöhle, daS Schloß Wernigerode, Teich und Fern- sicht zur Bothoburg, die Sennhütte bei Harzburg, rin« Straße in Blankenburg, Ruine Regrnstein, Fernsicht zum Schlosse Falken stein, AlexiSbad, der Aussichtsturm auf BlktorShöhe. — Eine Spezialität deS Wiener Volkslebens bildet di« Schrammeln - Musik, so genannt nach dem jetzt verstorbenen Gründer der Quartette (bestehend auS Violine, Cello, Baßgitorrr uno Accordion). Diese Volksmusiken pflegen vor allen« daS gemüt- liche Wiener Lied und die Oberländer Weisen (Walzer. Steyrijch rc.). Seit vielen Jahren hat sich ein Schrammeln-Quariett «licht in Leipzig hören lassen, und wenn nun von morgen ad im Cafe Bauer eines der beliebtesten Wiener Musikquartette, nämlich die bekannten urgemütlichen „Sievringer" au fireten, so können wir im Voraus dielen Konzerten eine sehr große Teilnahme zujprechrn. — Ein Kolossal.Gemälde, etwa 400 Meter lang und fünf Meier hoch, das in künstleriicher Ausführung ein vom Maler Bi sichi entworfenes Panorama von Paris darstellt, gelangt von Montag, 17. November, ab im Theatersaal von Sta-t Nürnberg zur Vorführung. Täglich sind zwei Vorstellungen in Aussicht genommen, die Nachmittagsvorstellung ist in der Haupt sache für Kinder berechnet. Ta» Gemälde giebt in 47 Bildern eine naturgetreue Darstellung aller historisch berühmten Monumente, Gebäude und Platze von Paris. Wer dem Seine-Babel bereits einen Besuch abgrstattet hat, wird sich freuen an der korrekten, künstlerischen Ausführung und sich gern der froh verkebten Stunde, in Frankreichs Metropole erinnern. Dem weniger Glücklichen aber, der eS zu einer Reise nach Paris noch nicht gebracht hat, gewähre« die Ansichten, welch« uns die tzauptplätz« und Gebäude von Parst bei Tag oder Nacht, im Sommer oder Winter vorführen, rbensallz einen hohen Genuß, da durch dieselben seine Kenntnisse und Ar- schauungen über Paris wesentlich erweitert werden. Die Ansichten ziehen unter Musikbegletiung in langsamem Tempo vor den Augen der Zuschauer vorüber, durch einen Beamten wird bei jedem einzelnen Bilde die nötige Erklärung und historische Ergänzung gegeben. — Immer noch stehen die urfidelen vierseste tm Hotel -e Eaxe im Zeichen des Erfolge« und ist nur jedermann zn raten, diesen heiteren Unterhaliungen deS öfteren beizuwohnen. Die lustigen Oberlandler haben sich wieder verschieden» Neuheiten zugelegt, die allabendlich stürmische Heiterkeit Hervorrufen. — Die Sonntagsprogramme in den „Drei Lilien", Reudnfi, haben durch dir Mitwirkung wirklich gediegener Künstler-Gpezialitäten eine von allen Besuchern gern gesehene Bereicherung erfahren. Sv werden in dem heutigen Konzert neben der vollen Artillerie-KapeU? unter Direktion des Herrn StadStrompeter Kurt« wieder namhaii« Künstlerkräst« ihr bestes Können «insrtzen, um da- Publikum am da- angenehmste zu unterhalten. — Im Schlotzkellcr konzertiert heute Sonntag nachmittag das TromprterkorpS de- Feld-Artillerie-Regiment- Nr. 78 (Wurzen unter Direktion de- StabStromprterS N. Maßwig. DaS populär gehaltene und reichhaltig« Programm bietet den Besuchern Les renommirten Lokals gediegene musikalische Unterhaltung. Im großen Restaurant findet abends bei freiem Entröe Unterhaltungsmusik statt. — Infolge deS Bußtag» fällt da« üblich« 106rr Konzert am Mittwoch auS. Dasselbe ist auf den darausfolgenden DonnerStaz vrrlegt. — Die beliebten Leipziger Sänger (an- dem Kristall-Polasi geben unter Mitwirkung deS Konzertorchesters G. Schütze heute Sonntag nachmittag im Albertgarten «in große» Doppel-Konzert, dessen umfangreiche» Programm «ehr vielversprechend an gediegenem humoristischen Unterhaltungssiosf ist. — Die genannten Säuger treten auch am Montag abend im genannten Etablissement aus. An beiden Tagen folgt nach den Konzerten Ball. — Die Königin-Husaren-Kapelle, welche heute Sonntag unter der Leitung de» Herrn StabStromprterS Max Ende im Schützen- Hause Sellerhausen ein große» Extra-Konzert gibt, «rsreut sich leit Jahren in Leipzig besten Ansehens und ist stets gern gesehen. Dies wird sich auch Kei diesem Konzert durch einen zahlreichen Be such bewähren. DaS Programm ist ein sehr reichhaltiges und wird noch interessanter durch die Mitwirkung der Frau Nilius-Lauschke, einer allbekannten und gefeierten Konzert- und Oratoriensängerin. — Am Montag findet im Schützenhause Konzert vom Musikkorp? des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 77 (Dirigent Herr W. KurtS) und Ball statt. — Es ist gut sein im schönen Schloß Trachenfel», man ist in jeder Beziehung dort ganz vortrefflich aufgehoben, und stets kehrt gern wieder, wer nur einmal dort war. Heute filldet großer Militärkonzert statt, unter Meister Mattheys Leitung von den 106eru ausgefübrt. — Neuer Gasthof (L.-Gohlis). Was auch an neuen Etablisse- mentS erstehen mag — nichts vermag dem „Neuen Gasthof" seine Beliebtheit zu rauben, denn stets sind die Konzerte lebhaft besucht. Am heutigen Sonntag konzertiert dir Kapelle Günther Coblrnz. — Im Etablissement Drei Lin-e» findet heute Kirmes statt. Dieselbe beginnt mit einem großen Militärkonzert, auSaefiihrt von der vollständigen RegimentSmusik des König!, sächsischen Karabinier- Regiments unter Leitung des Herrn EiabStrompeter Petertein, zu welchem ein großes Fest-Programm vorgesehen ist. BorzugSkarten Haden Gültigkeit. — Jin Aclsenkeller in Plagwitz konzertiert hevte Nachmittag die Kapelle Günther Coblenz; eS liegt hierfür rin gutgewählter Programm zu Grunde. Donnerstag, den 20. November, findet «in große» Extra-Konzert de» gesamten MusikkorpS deS 179. Infanterie- Regiments unter Leitung des Herrn Stabshoboisten Kapitain statt. — Im ReichSverwescr in Kleinzschocher findet heut« Konzen statt. Morgen, Montag, veranstaltet die Kapelle Günther Coblenz ein Sinfonie-Konzert, wofür ein gutgewähltes Programm aufgestellt ist. Der Besuch dieies Konzert» wird jedem Musikkenner einen musikalischen Kunstgenuß bereiten. Sücherbesprechungeu. Memoiren -es Gcucral Rapp (Adjutant Napoleon I.) Bon ihm selbst erzählt. Uebertragen und bearbeitet von Oskar Mar- schall von Bieberstein. Preis drosch. 6 ^>, geb. 7,50.6 Leipzig, H. Schmidt und C. Günther. Rapp, geb. in Colmar 1772, ein Schützling und Freund Les genialen General Desaix, der ihn als seinen Adjutanten mit noch Aegypten nahm, zeichnete sich überall durch seine hervorragende Tapferkeit aus. Rapp, der dann mit Dessaix nach Europa zurückgekehrt war, sah bei Marengo seinen Beschützer fallen und eilte vom Schlacht- selbe zu Bonaparte, um ihm die letzten Worte dessen zu überbringen, den die Araber den „gerechten Sultan" nannten. Bonaparte ernannte ihn an demselben Tage zu seinem Adjutanten. Während deS Feldzuges von 1805 war er stet» in unmittelbarer Nähe des Kaisers und zeichnete sich in der Schlacht von Austerlitz dadurch aus, daß er den Fürsten Repnin und die russische Garde gefangen nahm und die Geschütze eroberte. Nach der Schlacht von Jena war er einer der ersten, die in Weimar eiodrangen. An die Stelle Le» Marschall Lefebvre wurde er 1807 zum Gouverneur von Danzig ernannt. Zwei Jahre lang verwaltete er diesen Posten mit so viel Wohlwollen für die Bewohner, daß diese ihm einen mit Diamanten besetzten Ehrrndegen schenkten, auf dem die Worte eingroviert waren: „Dem General Rapp die dankbare Sladt Danzig." Auf dem denkwürdige» Feidzuge von 1812 begleitete er Napoleon ebenfalls al» Adjutanten. Packender ist wohl dieser entsetzliche Rückzug aus den Eisgesilben Rußlands nie geschildert worden alS durch General Rapp. Nach dem Feldzug wurde er wieder, nachdem er zum 24. Male verwundet worben war, nach Danzig ge chickt. In Danzig hatte cr ein Jahr lang eine der denkwürdigsten Belagerungen, von denen die Geschichte zu erzählen weiß, auSzuhaltrnl Rapp über lebte Napoleon nicht lange. Er starb alS erster Kammerherr und „Maitre de la Garde-Robe" am Hofe Ludwig» XVIII., der ilm ebensalls hochschatzte. Die Memoiren bieten für den Geschichts- freund unendlich viel deS Interessanten und werden gewiß gern von Allen, die sich für jene hochinteressante Zeitrpoche interessieren, gelesen werden. Verantwortlicher Redakteur Or. Her«. Küchltng in Leipzig, für der« musikalischen Teil Adolf Rnthardt tn Leipzig. Volkswirtschaftlicher Teil des Leipziger Tageblattes. Alle für diese« Test bestimmte« Sendungen sind zu richten an dessen verantwortliche« Redakteur T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nnr von 10—11 Uhr vorm. und von 4—ü Uhr nach«. Das Ende der Leipziger Lank. »! „ Die G e n c r a l - V c r s a m rn l u n g der Leipziger Bank hak am 10. November d. I. Stellung genommen zu den Anträgen des Herrn vr. Blumcnfeld in Hamburg. Der wesentliche Inhalt der General-Versammlung mag im folgenden kurz wiedergcgeben werden. Die Schlüsse, die daraus zu ziehen sind, werden zn dem unerfreulichen Ergebnisse führen, daß das Wort vom Ende der Leipziger Bank nicht ungc- rechifertigt erscheint. Wenn man mir Recht den 'Zusammenbruch dieses großen Unternehmens als ein lokales Unglück bezeichnet hat, so konnte daS Wcilcrbcslehcn des Personciwerein-) der Aktionäre nur darin eine Bercchiignng finden, daß dem Ziele nachgcstrebt wurde, die Vcrmögcnseinbußen, die mit diesem Zusammenbruche verbunden waren, an den Vcrlnsiträgern, wenn auch nur zn einem ganz geringen Teile, wieder gut zn machen. Dahin zielte offenbar der Antrag der Minderheit, zumal da er sich offen dazu bekannte, nnr für die Aktionäre, die Mitglieder der Gesellschaft beim Zusammenbruche waren, einen Ersatz zu erstreben, und den (pater hinzugctrctencn Aktionären ein Opfer mnnlete, nämlich die Zustimmung dazu, daß der Aufsichtsrat und der Vorstand sein Ansehen und seinen Einfluß, die er unter normalen VerhaUnissen im Interesse der ganzen Aktien-Gcscll- schaft zu verwerten bat, nnr für dis Verlustträger anfwcndcn sollte. Dieses gewiß nicht ungerechtfertigte Verlangen der Minder est stand dem Anträge des vr. Bliimcnfcld gegenüber. Ter forderte eine Kommission von 5 Mitgliedern. Diese solle die Ansprüche der Gesellschaft oder der Aktionäre gegen die Mit glieder und Erben deö früheren AufsichtSratS und Vorstands und weiter gegen den Konkursverwalter verfolgen. , Dabei sollte man den AnffichtSratSmitgliedern ans ihrem schuldhaften Verhalten und dein Konkursverwalter aus dem Ver gleiche, den cr mit dem früheren Aussichtsrate abgeschlossen hatte, und aus etwaigen in seinen Händen befindlichen Fonds näher treten. Der Grundgedanke des Blumenfcldscken Antrags, der sich auch in der Fassung ausprägt, zielte auf ein Vorgehen durch Klage, während der Grundgedanke im Anträge der Minderheit das Vorgehen durch Klage ziirnckwicS nnd nur für besondere, zunächst nicht voraussehbare Fälle offen hielt. Wenn der Antrag des l)r. Blnmcnfcld ans Verwirklichung hoffen sollte, so mußte mit ihm der Weg gezeigt sein, wie man Mittel für weitere Klagen beschaffen sollte, und dieser Weg ist auch in der Verhand lung selbst gewiesen worden. Leider rst allerdings der Inhalt des zn dem Punkte 2 gegebenen Zusatzantrags der Versammlung nur flüchtig bekannt geworden. Da cr aber gewissermaßen den Kern deS Blumenfeldschcn Unternehmens darstellt, so lohnt es sich, im Interesse der Aktionäre, die sich an der Bewegung be teiligen wollen, näher darauf cinzugehcn. Der Blnmenfcldsche Antrag wurde vom Wortführer der Minorität nicht mit Unrecht als ungesetzlich bezeichnet, da unter 1 cl der zu ernennenden Kommission der Anspruch auf Ersatz der Auslagen nnd auf angemessene Vergütung zugc- sprochen lvurde. Mit Annahme dieses Teils wäre die General- Versammlung schlüssig geworden, dem einzelnen Aktionär ein Geldopfcr aufzulegen, also ihn über die Einlage hinaus mit Geldaufwcndungen für die Gesellschaft zu verpflichten. ES ist jedoch von dem Antragsteller ein Zusatz, Punkt Ick, ge muckt worden, der der Gesetzwidrigkeit insofern avhilft. als er die Ausbringung nach den Grundsätzen des zweiten Antrages erfolgen läßt und die Mitglieder der -Kommission auf die Mittel verweist, die freiwillig aufgebracht werden. So steht nun die Frage; inwieweit der Antrag d«S vr. Bln mcnfcld, der angenommen worden ist, in sich Berechtigung trägt. Der zunächst bezeichnete Zweck ist das Vorgehen gegen die Mitglieder deS früheren Aufsichtsrats, wie wir kurz zusammen assen können. Es kann nicht bestritten werden, daß der Ge- cllschaft als solcher aus der Geschäftsführung des früheren Auf- ichtSrats und des früheren Vorstandes Schadenersatzansprüche zustanden. Die Schadenersatzansprüche waren dem Grunde nach zur Zeit des Konkurses schon entstanden. Der Vertreter der Minderheit behauptete, daß diese Ansprüche nur durch den Kon kursverwalter geltend gemacht werden könnten. Demgegenüber hat der Antragsteller rccutlicb nichts borge- brackfi. Er hat im Gegenteil diesen Teil seines Antrags im wesentlichen unbegründet gelassen. Erst durch die Begründung des Rechtsanwalts Burckas ist dieser Punkt des Antrags insoweit erörtert worden, als man behauptet hat, die Rcaretzansprüche seien dem Konkursverwalter vorcnthaltcn, da sie der Zwangs vollstreckung nickt unterworfen seien. Diese Behauptung ist mit der Begründung aus gestellt, im H 270 des Handelsgesetzbuches sei der Minorität gewisses Recht Vorbehalten, insbesondere auch das Recht, die Ansprüche aus dec schuldhaften Verwaltung gegen den Willen der Majorität durchznsetzen. Dieses Recht könne im Konkurse nicht untcrgehen. Es sei ans dein Vor handensein der Bestimmung im 8 270 vielmehr zu folgern, daß daS Recht der Zwangsvollstreckung entrückt und der Mino rität auch im Konkurse Vorbehalten bliebe. Demgegenüber wurde unsere» Erachten» mit Recht geltend gemacht, 8 270 schütze nnr die Minderheit vor der Mehrheit in der Gesellschaft selbst; eS könne an» diesem Umstande nicht ge folgert werden, daß der zu Grunde liegende Anspruch der Zwangsvollstreckung entzogen sei. Zu der Absicht, gegen den KoickurSverwchlter vorzuaehen. führt« der Antragsteller den Inhalt de» Bergluckes an, den der KonkurSberlvalicr abgeschlossen hatte. Er bezeichnete den Abschluß diesesVcrgleichsalseincPflichtverlctzung, insofern die Mitglieder dcs Aufstchtsrals mit eincmzu geringen Opfer belcgtworden wären. Dieser Vergleich schien das eigentliche Ziel des Vorgehens zu sei». Der Antragsteller begründete die Berechtigung eines solchen Vorgehens damit, daß cr das Mißverhältnis zwischen dem Vcr mögen der Aufsichtsratsmitglicder, dem großen Betrage, fiu den sie einzustchcn hätten (84 oder 60 Mllionen), und dem schließlich gegebenen geringen Betrage von 414 Millionen statt in den Vordergrund stellte und hervorhvb, daß noch bei keinem Konkurse bedeutender Akiien-Gesellschaften ein derartig um günstiger Vergleich geschlossen worden wäre und daß cs keine Be stimmung gäbe, wonach cs dem Äcmeiiischuldncr verwehrt wcrdc, über einen solcl)en Vergleich Rechenschaft zn fordern. Es kann kein Zweifel bestehen, daß die Gesellschaft den Kon kurSvcrwalter zur Rechenschaft ziehen kann. ES hätte dies schon der bisherige Aufsichtsrat und Vorstand durch Beschwerde odcc durch Klage tun können. Der Anspruch hätte dann gegen da Vermögen des Konkursverwalters sich rickfien müssen, nicht abcc gegen den Vergleich selbst. Begründet hätte der Anspruch da mit werden müssen, daß der Konkursverwalter pflichtwidrig gc handelt hätte und den Schaden, der den Aktionären erwachsen loäre, ersetzen müßte. In der General-Versammlung wurde aber sehr richiisi geltend gemacht, daß die Ersatzpslicht des Konkursverwalters crn dann einsehen könnte, wenn durch den Vergleich ein Betrag preis gegeben worden wäre, der nickst nur den Ausfall der Gläubiger deckte, sondern auch noch für die Aktionäre etwas übrig gelaßen hätte. Im übrigen schien das Vorgehen des Antragstellers auf einen Zwang-Vergleich noch abzuzielen, für den jedoch jeder Anhast vermißt wurde. Menst wir hiernach unserer Meinung Ausdruck g-geben haben, daß dem Anträge die rechtliche und praktische Basil m bc ei in ar er in I wur leick eine Mir verr rrül kam rn T< dc in V« I- de ve. de P7 erl rat erkc sein ira Me in in Mi dru hiei lM! 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