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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030911013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903091101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903091101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-11
- Monat1903-09
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ZHeilUW8MMÄBMmSArchttK.jK,KeitU,U.8cMn1W.<MM-AOM LslprlSvr OillALkrckomts (s«ßr. 1802). Leute Probe riu I*»ulu8. Deinen " ,7. Lerrsu ' ,8 ^Lineläull^eu rur Lit- jxüecksetuKt uu ävu iärigsutva Uvrru L. VVubtxemutd, Züllstru^o 28, erbeteu. 4Vp«^UKkI»8 Die »B» Buffet au» erkaiate Person, welche am Lonnabeu- Abend 7 Uhr tm Restaurant zur Rennbahn das elegante Opernglas (Firma Tauber) entwendet hat, wird hierdurch öffentlich aufgefor dert, daffelbe unverzüglich tm Restau rant wieder abzugeben, sonst erfolgt sofort polizeiliche Festnahme. keclamen. Äemf'8 üiiMslnp 'S?" V. VvtaaLox, Markt 8 (Kochs Hof). ^airiillen-I^aoIiOioIilon. Tanitätsrat Vlnie<l.kodvrtkosp«l MarUlL Kovpsl geb. vraupsuoteln vermählte. Hannover 10. Sept. 1008. Leipzig. Durch die glückliche Geburt eines gesunden kräftigen Jungen wurden hocherfreut Leipzig, 10. September 1903. Prtvatdoeent It. Urin fr«!»? i. Am kirr -cd. iiicliir. Durch die Geburt eines kräftigen Jungen wurden hoch erfreut >^llkelm Lausen und Frau. Leipzig, Poniatowskystraße 10. Die glückliche Geburt eines munteren zeigen hocherfreut an K. K. Adjunkt vr ^rnolck Tetmluun und Frau Hu» geb. Liseudueb. Kimpolung, 8. September 1903. Ävs auswärliaen Llättern. verlobt: Herr Fritz Lossow, Kaufmann in Gera, mit Frl. vertha Menget daselbst. Herr Alexander Kohlbund, Kaufmann in Penig, mit Frl. Elise Uhlmann in Dresden. Herr Richard Zanke in Dresden mit Frl. Alma Dehnert m Dr.-Neugruna. Herr Ritterguts besitzer Max Schuster-Stengel auf Troschen reuth mit Frl. Clara Stiehler in Dresden. Herr Bruno Jakob, Krankenwärter in Grimma, mit Frl. Marie Albrecht daselbst. vermahlt: Herr Fritz Triebel in Guatemala mit Frl. Eamilla Lorenz in Bautzen. Herr Max Bonitz, Leutnant a. D. in Bad Elster, mit Frl. Gertrud Richter daselbst. Geboren: Herrn H. Meißner in Seifhennersdorf eine Tochter. Herrn Paul Kögel in Halle a. S. rin Sohn. Herrn Paul Waldin in Gera Für die beim Hinscheiden meiner geliebten Frau, unserer guten Mutter und Schwester Llvills vdrlsUallv Lramsr geb IrmilaeL uns in so reichem Maße erwiesene Anteilnahme sagen herzlichen und innigen Dank Leipzig und Grimma, den 10. September 1903. O v und die übrigem Hinterbliebenen. eine Tochter. Herrn Sentzkc, prakt. Arzt in Gera, ein Sohn. Herrn Albrecht Möckel in Roda (S--A.) ein Sohn. Hern: Stadtrat vr. Patz in Freiberg eine Tochter. Herrn Hermann Theyson in Chemnitz ein Sohn. Herrn Realschuloberlehrer vr M. Herrmann in Grimma eine Tochter. Gestorben: Frau Adelheid Loessler geb. Schmidt in Rotzla a. H. Frau Auguste Trödler geb. Werner in Eilenburg. Herrn Ernst Gebhardts in Kültzschau Sohn Karl. Herr» Paul Schulz' in Gera Sohn Herbert. Herrn Aug. Thiemes in Debschwitz Tochter Erna. Herr Friedrich Seifarth, Zimmermann in Altenburg. Herr Fritz Helbig in Halle a. S. Frau Dorothea Köhler geb. Ruhe in Halle a. S. Fran Charlotte verw. Staatsanwalt Günther geb. Bornemann in Stein (Bez. Leipzig). Frau Anna Marie Poppe geb. Höfer in Zwickau. Herr Christian Gotthilf Ulorich, Privatier in Zwickau-Marienthal. Mittwoch Abend 7 Uhr verschied nach vierwöchigem schweren Kranken lager meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Nichte MurldL Vsttvr geb. Vrüvlwor im Alter von 31 Jahren. zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonnabend, den 12. September, Nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause, Reitzenhainer Straße 83, aus statt. Äeerdigungs - AnUcrlt kodsnIUsIImsnn, Marthäikirchhof 2V, Fernjp'echer 441t, übernimmt Beerdig nagen jeder Art nach dem vom Ratd der Stadt Leivrin arnebunaten Tarik vnter Znlickiernne bekannter oromoter Anskübruna. 'M"" Aeerdiffunfts-Änftalt HlSN-ASl r5r LTS.S.SS früher Lodönkeri'. Coutor nnd Ärglagcr Gr. FlkischerMt 14, früher Matthäikirchhof 30; Bestellung daselbst I. oder II. Etage, übernehmen Beerdiaungen jeder Art unter Zusickerung vromvter Ausführung. Annahmestelle: L.-Reuftadt, Ktrchftr. 88. Eigene Tischlerei von Särgen. MtiblV' alte öeltrenommirte Beerdigungsanstalt, übernimmt di« Ausführung von Beerdigungen aller Art, iowi« dt« Ueberführung Verstorbener nach und von auswärts, zu dem vom Rath dec Stadt Leipzig genehmigten Tarif. rilinlpn» Leipzig, Lophlenftr. 1, Eingan« Leister Strotze. Tttlulklt. L.-GodltS, Aentzere Hallesche Strotze 80. Sopkiell-LaN 8vdw1mm-vLSsiii20 Ldu»»t»vL« Ld«u»i»ll-, LrtacU-tti»- u I>»uvLv-irü<t. Für Herren I von 8-*/,1 u. 4-9 Uhr Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen- u. Hausbäder zu jeder Tageszeit. 0 Damen: DienSt., Donnerst, u. Sonnab. v. V,9- » ' .11 U. Montag, Mittw., Freit, v. "/,2-5 Uhr. Irisch-Römische und Russische Dampfbäder, EIIelegant u. fttzlgerecht, Wannen- und Curbader. Bincherftratze 18. vr. VUdvlt«'» Moorextract-, Sand», rüst. RL Lamvi-, iriick-römisck«, Kauendamvt». Wannenbäder, Massage. Ililninin ÜUki Schwimm-Unterricht am neuen patentirten Apparat. „AUIIIglll Uül lllü "UllU, Fango-Behandlung, Dampf», Wannen-, elektr. Licht», bii-LHUtiuiu-LSwaitt».' Kohleniäure- und Cur-Bäder. 1 Sonnabend: Nudeln und Rindfleisch. D. v. SchütteLelsche sen. H. ) . Saure Karwffeln u. Rindskatdaun. D- v. Brunner. Kirchliche Septemberfeüe in Dresden. IV. (Schluß.) fj, Dresden, 10. September. In der Frauenkirche fand gestern nachmittag 4 Uhr die 84. Jahresfeier des Sächsischen Hauptmis sionsvereins statt, bei welcher Herr Missionar Zehme aus Leipzig die Festpredigt über das Schriftwort Jeremiae 23, 1—8: „Wehe euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umbringt und zerstreuet, spricht der Herr" u. s. f. hielt und seinen Ausführungen das Thema zu Grunde legte: „Jesus auch für die indische Heidenwelt der gute Hirte, der die Schafe von seinen Würgern errettet und Weide finden läßt, als der grobe Völkerhirte, als der rechtmäßige Eigentumsherr, als der wunderkräftig« Seelenhirte". Im Anschluß an die Festpredigt erstattete Herr Missionssekretär Gumnafialoberlehrer vr. Otto- Dresden den Jahresbericht. Die sächsische Mis sionsarbeit war auch im verflossenen Jahre von Gottes reichstem Segen begleitet. Was zunächst Indien betrifft, so wurden zwar nur 302 Heiden getauft gegen 1084 im vorigen Jahre. Dieser Rückgang hat aber den mit den Verhältnissen Vertrauten nicht überrascht. Während in den vergangenen Jahren Hungersnot und Seuchen Indien heimsuchten, so dab viele Parias aus äußerer Not getrieben zur Taufe kamen, war das vergangene Jahr für das Tamulenland ein gutes, und man hofft, daß auf Zeiten schlimmer Not bessere folgen werden. Die Zahl der in den Schulen lernenden Knaben ist von 5949 auf 6356 gestiegen, die der Mädchen von 2291 auf 2312. Im ganzen beläuft sich die Seelenzahl unserer indischen Christen auf 21 597 aeaen 21611 im vorigen Jahre. Ans der Frauenmission ist zu berichten, dab die Halle, in welcher sich die Mädchenschule in Ksimbatur befindet, erworben werden konnte, daß das Schwesternheim auf den Bergen, Magdeburg mit Namen, zum ersten Male besucht wurde, sowie daß die Verhandlungen, die mit dem Henriettenstift in Hannover und mit dem Diakonissenhaus hier in Dres den geführt worden sind, den schönen Erfolg gehabt haben, daß die beiden Diakonifsenhäuser, ebenso wie bisher Neuendettelsau, sich bereit erklärt haben, Schwestern für den Dienst der Mission zu stellen. Auch von unseren zwei Gebieten in Ostafrika ist gutes zu berichten. Zwei neue Stationen: Miarnbani, östlich von Mulango, und eine zweite in der Näße von Mutia in Ukamba an den Wu- monibergen konnten gegründet werden. Mit Rücksicht darauf, daß nunmehr auch in der Wakambamission keine Kräfte entbehrt werden können, lehnte das Missions- kollegimn die Uebernabme der amerikanischen Mission in Mikronesien (Australien) ab, di« besonders auf Wunsch des deutschen Kolonialamtes mehreren deutschen Missions gesellschaften, darunter auch unserer Leipziger, angetragen worden war. Erfreulich lauten die Nachrichten von un seren sechs Dschaggastationen. Während im vergangenen Jahre bis 31. Dezember von den Wakamba nur 7 getauft wurden, belief sich die Zahl der Dausen bei den Wadschag- gas auf 70. Während dort die Seelenzahl um 5 gewachsen ist, von 67 auf 72, ist sie hier von 68 auf 146 gestiegen. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher und die Schüler zahl ist hier wesentlich höher als dort. In dem neuerbau ten Missionsgrundstück in Schira konnten tm Januar 15 Brüder, die sich dort zur 16. Konferenz vereinigt hatten, gastlich empfangen werden. Abgeordnet zum Dienst an den Heiden wurden drei Missionare, und zwar Predigt- amtSkandidat vr. Bauer aus Neu-Ulm nach Indien, und die Missionskandidaten Stammberg aus Goldingen in Kurland und Hilgner auS Malkwitz (Kreis Breslau) für Ostafrika. Ferner wurden noch Architekt Schulz aus Lübtheen in Mecklenburg-Schwerin als Nachfolger des hetmgekehrten Bruders Ztevmann, Christian Walde auS Eßlingen als MissionSbuchhänbler und Schwester Lina Strenz aus Burgsalach bet Weißenburg nach Indien feierlich abgeordnet. Von den Ereignissen aus der Heimat möge zunächst der im Oktober vorigen Jahres in Berlin abgehaltene Kolonialkongreß erwähnt sein, für welchen Pfarrer Paul auß Lorenzkirchen und Missionsdirektor v. v. Schwartz wertvolle Beiträge geliefert haben. Eine besondere Freude für den sächsischen Hauptmissionsverein war eS, daß die theologische Fakultät der Universität Rostock zwei Männer, die sich um die Leipziger Mission große Verdienste erworben haben, zu Doktoren der Theo logie ernannt hat: die Herren Grafen Otto Vitzthum von Tckstädt und MtssionSbtrektor v. Schwartz. Aus dem ComitS der Gesellschaft schieben Herr Professor Schönherr infolge Krankheit und Hoflieferant Siebel-DreSben durch Tob an». An de» letzteren Stelle wurde sein Sohn, Hof- lieserant Ernst Siedel, gewählt, Al» neue Vereine schloffen sich dem Hauptverein an der Obersprcetaler, Olbernhauer und Wildenfelser Zweigverein. Eine neue Einrichtung ist seit Oktober vorigen Jahres die ,-Aehrcn. lese". Frauen ober Mädchen sammeln in ihren Bekannten kreisen monatlich 10 Pfg. als „Aehre" für die evange lisch-lutherische Mission zu Leipzig. Den Ertrag ihrer Sammlung schicken sie als „Garbe" bis 15. Dezember an Herrn Domprcdiger Körner in Meißen. Sie erhalten dafür unentgeltlich für sich das Quartalblatt „Die Nehren- leserin". Am Schluffe jedes Sammeljahrcs erhalten sie für jeden ihrer Geber eine illustrierte Flugschrift „Die Aehreulese". Es wurden bis jetzt 420 Garben gesammelt. Die Baseler Mission hat auf diesem Wege im letzten Jahre über 460 000 eingenommen. Die sächsische Missions- konferenz, die am 31. Dezember 1575 Mitglieder zählte, feierte dieses Jahr in Glauchan ihr Jahrcsfest. Das von der Missionskonferenz heranögegebene Jahrbuch sei allen Misstonssreunden angelegcntlichst empfohlen. Den Schluß der Kirchlichen Septemberfeste bildete am Abend im Vereinshaufe eine öffentliche Nach Ver sammlung zum Bibelfest der Sächsischen Haupt bibelgesellschaft, welche zahlreich besucht war und von Herrn Rektor v. Molwitz-Dresden eröffnet und ge leitet wurde. Den Hauptvortrag des Abends hielt Herr Pastor vr. Hunzinger auS Rostock über die unvergängliche Bedeutung der Bibel. Heute Donnerstag, nachmittags ^5 Uhr, hält der Dresdner Frauenmtfsionsvercin im Fest saale der Diakontssenanstalt seine Generalversammlung mit folgender Tagesordnung ab: Eröffnung und Bericht durch Herrn Pastor Lippmann, Ansprache des Herrn Pfarrer Reinhard aus Sachsendorf über Mission und Familie am Kilimandscharo, Mitteilungen aus der Arbeit durch Schwester Auguste Henselt nnd Schlutzgebet durch Herrn Rektor v. Molwitz. SäMsch-Thürinyilcher Verbanilstaq des Verbandes DeiMcher Handlunysaehülfen zu Leipzig. Der KreisveretnChemnitzd cs Verbandes DeutscherHandlungsgehülfcn zu Leipzig hatte für Sonnabend, den 5., und Sonntag, den 6. Sep tember, einen S ä ch s iss ch - T hüni n gi j che n Ver ba n d s t a g nach Chemnitz «inberufen. Diese Veranstaltung wurde am Sonnabend abend durch ein gut besuchtes, geselliges Beisammensein der Verbands mitglieder mit ihren Damen im Theatersaale des Kauf männischen Vereinshauses eingeleitet. Am Sonntag vormittag fand Empfang der auswärtigen Kollegen am Bahnhofe, später Frühschoppenkonzert im Schlvßgarten und mittags 1 Uhr gemeinschaftliche Tafel tm Kaufmännischen Vereinshaufe statt. Die Hauptveranstaltung bildete die am Sonntag nach mittag 3 Uhr im großen Saale des Kaufmännischen Ver- einShauses stattgefundcne Versammlung, zu der sich als Ehrengäste etngefunden hatten Herr RegierungSrät vr. Naschke von der hiesigen Kreishauptmannfchaft,tm Auftrage des Ministeriums, die Herren Stadtrat vr. Sturm und Stadtverordneter Petzoldt als Vertreter der städtischen Kollegien, Herr Handelskammerpräsident Kommerzienrat Philipp, Herr Major Maaß, Ver- treter der Prtnzipalität und von Brudervcretnen usw. Die Versammlung hatte sich eines sehr guten Besuches von feiten hiesiger und auswärtiger Hanblungsgehülfen zu er. freuen. Nach der Begrüßung der Erschienenen durch den ersten Obmann des Chemnitzer Kreisvereins, Herrn Arthur Zenker, nahm, wie baS „CH. T." berichtet, Herr Di. rektor Georg Bernhard aus Leipzig daS Wort, um über die Ziele und Bestrebungen des Verbandes Deutscher Hanblungsgehülfen tm allgemeinen zu sprechen. Der Herr Redner verwies zunächst darauf, daß die Verhältnisse heute naturgemäß wesentlich andere seien als zur Zeit der Gründung des Verbandes; stets habe dieser aber an dem Grundsätze festgchalten, mit den Prinzipalen allezeit Hand in Hand zu gehen, und auf diese Weise das Wohl der Ge hülfenschaft, wie deS gesamten HanbelSstandeS zu fördern. Die Bestrebungen des Verbände- feien dahin ge. gangen, den HandlungSgehülfenstanb sowohl in wirt- schaftlicher, wie in sozialpolitischer Hinsicht zu heben. Der Herr Direktor erläuterte sodann de» näheren, in welcher Weise der Verband dies zu erreichen strebte. Insbesondere kam der Vortragende hierbei auf die Kaffeneinrichtungen des Verbände», ans die Stellenvermittelung, die Unter- stützung bet Stellenlosigkeit, den Rechtsschutz, die Kranken. und Begräbnis., AltcrSversorgnngS. und Jnvalidttäts-, sowie Witwen, und Watsenkaffe zu sprechen. Er betonte hierbei u. a., daß von fetten des Verband«» die neueste ge setzliche Bestimmung, wonach alle Hanblungsgehülfen der Krankenversicherung unterstellt sind, mit Freuden begrüßt worben ist, der Redner empfahl bringend, einer kauf männischen Kaffe, welche den gesetzlichen Bestimmungen genüge, recht bald betzutreten. Im weiteren verwies Herr Bernhard auf das vom Verbände unter Bethülfe der Prtnzipalität errichtete Genesungsheim. Auch die Be- strcbnngen für die Regelung der Sonntagsruhe, die frei lich noch keineswegs abgeschlossen seien, habe die Ber- bandsleitung stets tm Auge behalten. Der Redner kon- statierte, daß die letztere somit stets bestrebt gewesen sei, die Interessen ihrer Mitglieder bezw. des ganzen Standes zu fördern. Herr Stadtrat Vr. Sturm übermittelte sodann der Versammlung die Grüße des Herrn Oberbürgermeisters Vr. Beck, der bedaure, nicht selbst erscheinen zu können. Namens der Stadt hieß Herr vr. Sturm die Anwesenden in Chemnitz willkommen und wünschte deren BeratUMen besten Erfolg. Den gleichen Wunsch überbrachte im Auf trage der Handelskammer zu Chemnitz deren erster Vor sitzender, Herr Kommerzienrat Philipp. Sodann referierte Herr Georg Hiller, 1. Vorsitzen- der des Verbandes, über „D i e st a a t l i ch e Pe n s i o n s. Versicherung für Privatange st eilte." Der Herr Vortragende betonte zunächst die Notwendigkeit einer solchen Versicherung, die nicht nur die Versicherung des Privatangestellten für den Alters- und Jnvaliditätsfall, sondern auch die Witwen- und Waisenvevsicherung um fassen müsse. Ob eine solche Versicherung als Reichs, oder Landesversicherung sich darstcllt oder ob sie in der Haupt sache den freien Hülfskassen zugewiesen werde, das sei Nebensache,' die Hauptsache bleibe, daß eine Zwangs versicherung für alle Privatangestellten (Kaufleute, Tech niker, Chemiker usw.) gesetzlich eingeführk werde. Eine Beihülfe der Prinzipale zu dieser Versicherung sei wohl angebracht. Der Umstand, daß zur Selbst- ständigmachung künftig immer mehr Kapital er forderlich sein werde, führe dazu, daß immer niebr Privatangestellte in abhängiger Stellung verbleiben müßten, und es bilde sich so ein neuer Mittelstand, mit dem man früher weniger zu rechnen gehabt habe, der später aber einen nicht zu unterschätzenden Faktor im öffentlichen Leben bilden werde und mit dem deshalb zu rechnen sei. Der Staat habe ein Interesse daran, diesen neuen Mittelstand einerseits nicht zum Proletariat herab- zudrücken, ihn aber auch anderseits nicht zum Spielball des mächtiger werdenden Kapitals werden zn lassen. Es gelte deshalb, durch Einführung einer Versicherung oer Privat angestellten diesen ein Rückgrat zn verleihen, das ihnen er mögliche, ihre gesellschaftliche Stellung zum Besten des Gemeinwohles zu bewahren. Den Privatangestellten ihre Position als berufene Mitarbeiter und Vertraute deS Prinzipals zu erhalten und sie nicht in der großen Menge untergehen zu lassen, dies sei auch der Beweggrund, der den Verband veranlaßt habe, für Errichtung be sonderer kaufmännischer Schiedsgerichte und gegen eine Angliederung an die Gewerbegerichte einzutreten. Die den Prinzipalen aus der einzuführenden staatlichen Pensionsversicherung etwa erwachsenden Kosten seien jedenfalls keine so hohen, daß sie nicht durch die daraus für Handel und Industrie tm allgemeinen erwachsenden Vor» teile ausgewogen würden. Den Rahmen des Kreises der Versicherten näher zu bestimmen, sei Sache der berufenen gesetzgebenden Faktoren. Wenn diese die Wünsche der Angestellten erst einmal recht prüfen würden, dann werde man sicher finden, daß von dieser Seite der Angestellten nicht zu viel gefordert werde. Mit der Mahnung, die Privatangestellten möchten allezeit ihre Pflicht dem Staate gegenüber erfüllen, dann werde dieser auch die Wünsche der Angestellten zu erfüllen in der Lage sein, schloß Herr Hiller seine interessanten Ausführungen. Demnächst begrüßten die Versammlung noch Herr Stadtverordneter Petzoldt im Namen deS Stadtver- ordnetenkollegiums, Herr Polster namens des Ver bandes reisender Kaufleute Deutschland» und Herr Feller im Auftrage des hiesigen Kaufmännischen ver. eins. Das Direktorialmitglied Herr F. M a r q u a rt - Leip zig hielt sodann einen Vortrag über da» Thema: „Lehr- lingöwescn und Handelstnspektoren". Er plaidiertc vor allem dafür, daß man für eine gründliche Ausbildung derKaufmannslebrlinge, im Interesse der Er. Haltung eine« tüchtigen Kaufmannsstandes besorgt sein möge. In großen Warenhäusern, in denen die ArbeitS. teilung streng durchgcführt sei, könne eine genügende Ausbildung natürlich nicht erfolgen. Die kleinen und mittleren Nctriebe, in denen der Lehrling richtig von der Pike auf diene, seien noch immer die rechten Au»bildungS- stätten für einen allseitig tüchtigen Kaufmann. Leiber gebe cs auch sogenannte Lehrlingszüchter und Lehrlings- fabrtken, in denen eine große Anzahl junger Leute ange- nommen, aber durchaus ungenügend ausgebildet würben. Hiergegen existierten zwar jetzt schon gesetzliche vesttm- mungen, sie in rechter Weis« zu handhaben, sei aber bi» jetzt noch nicht möglich gewesen, und dieser Umstand fükre neben anderen zur Forderung der Anstellung von Han- delSinsvektoren. Nur von praktisch gebildeten, zur Aufficht berufenen Männern sei eine rechte Kontrolle deS Lehrlingsunwesvns zu erwarten. Tie Anstellung von Handelsinspektoren solle der Förderung des sozialen Friedens dienen. Keine dritte Macht solle sich zwischen die Prinzipale und Angestellten hineindrängen, es gelte viel mehr eine verbindende Vertretung zu schaffen, die dem Frieden im Stande diene. Des weiteren seien auch Handlungsgehülfenkammern erwünscht, deren Aufgabe im großen die gleiche sei, wie die der Inspektoren im ein- zelnen. Der Herr Redner verwies sodann auf den hohen Stand der Schulen, die in Sachsen der Ausbildung eines brauchbaren Handlungsgehülfenstandes dienen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß gleiche Einrichtungen auch allerwärts im Deutschen Reiche — soweit dies noch nicht der Fall ist — geschaffen würden. Für diese Forderungen einzutreten zum Besten des Handelsstandes und des ge samten Vaterlandes sei eine ernste Pflicht, mit diesem Appell schloß Herr Marquart seine sehr beifällig aus genommene Ansprache. Es folgten sodann noch verschiedene Begrüßungen. Herr Hempel sprach namens des Unterstützungsvereins für Kaufleute in Chemnitz, Herr Leupold für den Ver. ein für Handlungskommis von 1858, Hamburg, und ver- schiedene auswärtige Herren im Auftrage der von ihnen vertretenen .Ki:eisvereine. An Se. Majestät Kaiser Wil helm und Se. Majestät König Georg wurden Ergeben heitstelegramme abgesandt. Zum Schluß dankte Herr Zenker allen, die zum Ge. lingen des Berbandstages beigetragen, insbesondere den Behörden für die bewiesenen Sympathien. Nachdem der Genannte noch eine größere Anzahl BegrüßungStele- gramme verlesen hatte, gelangte eine Resolution zur Annahme, laut welcher der Verbandsleitung Dank für die bisher in Vertretung der Interessen der Mitglieder unternommenen Schritte ausgedrückt, und wonach weiter die Leitung beauftragt wurde, im bisherigen Sinne für bas Wohl der Hanblungsgehülfen tätig zu sein. Mit einem Hoch auf den deutschen Handlungsgehülfenstand schloß Herr Zenker um6 Uhr die Versammlung, die von Wer 700 Handlungsgehülfen (darunter etwa zur Hälfte aus wärtige Kollegen) besucht war. Konzert, gespielt von der städtischen Kapelle, und ein Festball im großen Saale des Kaufmännischen Vereins. Hauses beendeten den bestens verlaufenen Verbandstag. Albert-Theater in Stadt Nürnberg. O. Gute Bekannt« sind seit einigen Tagen zu «inem kurzen Gastspiel im Albert-Theater in Hotel Stadt Nürnberg eingekehrt, denn die meisten Mit glieder des süddeutschen Burlesken-Ensembles I. Vallv haben bereits früher an derselben Stelle mit ihren launigen Vorträgen und ihrem gesunden Humor das Publikum auf das beste unterhalten und reichen Bei fall gefunden. Auch diesmal ist die Aufnahme der lustigen Säng«rgesellschaft in Stadt Nürnberg eine ebenso freund- liche als herzliche gewesen. Mit einem mimischen Akt er- öffnet, Bekanntes in trefflicher Ausführung bietend, der Humorist Jean Paul die Reihe der künstlerischen Dar- btetungen, seinen Haupterfolg erzielt «r aber als Straßen- sänger Drehwurm, mit dem er sich allabendlich durch seine realistische Darstellung und sein« derbe Komik stürmischen Beifall erringt.. In Gemeinschaft mit der feschen Soubrette Helen« Faulconnier verhalf er dem reizen, den, von Bolton-Bäckers au» dem Französischen über- tragenen Duett „Alte Liebe" zu einem vollen Erfolg. Helene Faulconnier entlehnt ihre Chansons meist dem Repertoire des Ueberbrettls, ihrem Vortrag fehlt eS nicht an Grazie und Pikanterie, und so ist sie denn bald zum Liebling be» Publikum» geworden. In der Darstellung jüdischer Typen ist der Komiker Josef Schäfer Meister, aber auch in seinen anderen Couplet» versteht er wirksam zu pointieren und zu deklamieren, so baß eS ihm nie an Beifall fehlt. AlS Ballabensckngertn bezeichnet sich Marie Weber, die ihre Vorliebe für daö Ueberbrettl gleich, fall» nicht verleugnet und mit der wirksam vorgetragenen SimplicifltmuSballade, dem Lied vom kleinen Schwein und anderen Couplet« ähnlichen Genre» Triumph« feiert. In der tollen Burleske „DerPaschaimMädch«n. p-nston at" führt sie in Gemeinschaft mit Helene Faulconnier die weiblichen Hauptrollen sehr ge wandt und amüsant durch, in Spiel und MaSke höchst er. avtzlich ist der JnstitutSaärtn«r I. Schäfers, Jean Paul al» Tanzmetster. Hermann Wagner als flotter Kapitän und M. Fröhlich al» prüder, aber ltebeStoll« JnstttutSvorsteherin ergänzen da» Ensemble auf das Veste. Schließlich wird noch unter der Bezeichnung „venu», die fchwedende Jungfrau", eine Illusion gezeigt, welche al» Aga in Berlin, Magdeburg, Halle und Dresden Aufsehen erregt und viele Tausende in Staunen versetzt hat, ohne daß «» gelungen wäre, hinter
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