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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190504152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-15
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1905
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Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. April 190-5. ->( Prinz Johann Gevrg vvn Suchst"en iveilt gegen wärtig in Kvnstanttnvpel und wurde gestern nach dem Sctamlik »2in Sultan empfangen und durch Frh. Mar schall v. Bieberstein vorgestellt. Ter Sultan dekorierte den Prinzen. — Der kommandierende General, General der Infan terie Graf Vitzthum von Eckstädt, begibt sich am Montag, den 17. April von Leipzig, Dresdner Bahnhof, 7,32 abends nach Riesa, um am Dienstag der. Bataillons besichtigung des 2. Pionier-BataillonS Nr. 22 auf dem Truppenübungsplatz Zeithain beizuwohnen. In Beglei tung des Herrn Generals wird sich der Chef des General stabes Oberstleutnant Freiherr Leuckart von Weißdorf be finden. — Die diesjährigen öffentlichen Osterprüfungen an den hiesigen Schulen sind vorüber. Der späte Termin, auf den Heuer Ostern fällt, verursacht, daß Lehrer und Schüler dies- mal lange haben aushallen müssen. Am Realprogymna sium hat bereits gestern, den 14. April, Zensurvertetlung und Schülschluß stattgefunden. Die Volksschule hat, den gesetzlichen Bestimmungen gemäß, noch bis nächsten Mittwoch zu arbeiten. Heute sand in der Knabenschule die feierliche Entlassung der Schüler statt, die nunmehr ihrer VolkSschul- pflicht genügt haben, indem in der neuen Turnhalle am Schulhause an der Kastanienstraße um 10 Uhr eine Ent lassungsfeier veranstaltet wurde, in der, umrahmt von Ge sängen, Herr Direktor Dr. Göhl die EntlassungSrede hielt, die er auf den einem Gellertfchen Liede entnommenen Satz gründete: „Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben!" und in der er die von der Schule Scheidenden darauf hinwieS, daß ihr Leben in Gottes Hand, zum Leif auch in ihrer eigenen Hand stehe; denn jeder sei seines Glückes Schmied, und jeder müsse einst in seiner letzten Stunde sich selbst, aber auch dem höchsten Richter Rechenschaft darüber geben, ob er die Zeit weise benutzt habe. Darum solle jeder 1. sich selbst leben, ein rechtes Menschenleben, so daß er infolge ernster Berufstätigkeit und treuer Pflichterfüllung mit sich selber zufrieden sein könne; jeder solle aber auch 2. seinem Nächsten leben, ein echtes und rechte- Bruderleben, das sich durch herzliche Teilnahme an Leiden und Freuden de- Nächsten kennzeichnet, und 3. solle jeder seinem Gotte leben, ein rechte- KindeSleben, stets bemüht, den Dillen Gotte- zu erfüllen und den Forderungen der christlichen Kirche durch den fleißigen Gebrauch ihrer Gnadenmittel und durch gesitteten Lebenswandel gerecht zu werden. An die Rede schloß sich sofort der Ausspruch der Entlassung, wobei den Scheidenden Gottes Segen auf ihrem Lebenswege gewünscht wurde. DaS Gebet des Herrn aber brachte, von Herrn Dr. Göhl vor dem Schlußgesange ge sprochen, alles vor GotteS Thron, waS ein Christ vor ihm auf dem Herzen haben kann. — An der Jahnamündung wurde heute mittag der Leichnam einer Frauensperson aus dem Wasser gezogen und behördlich aufgehoben. In der Toten wurde die in Dresden geborene und dort in letzter Zeit bedienstet ge wesene, in Riesa erzogene, 16 jährige Ernestine EckenSberger gen. Müller — eine Waise — festgestellt. — Viel und berechtigtes Aufsehen erregt die im Laufe der Woche erfolgte Suspendierung des Herrn Pfarrer Werner in Gröba von seinem Amte als Geistlicher. Ueber die Ursache dieser oberbehördlichen Verfügung — die natürlich, wenigstens zunächst, nur eine vorläufige sein kann — sind Gerüchte im Umlauf, von denen sich zurzeit nicht sagen läßt, ob und inwieweit sie auf Wahrheit oder auf Klatsch beruhen, und es muß die Feststellung der Tatsachen den im Gange befindlichen behördlichen Erörterungen vorbehalten bleiben. — Die beiden Experiment äl-AbendedeS Phy sikers Gustav Dähne auS Blasewitz, die vergangenen Donnerstag und Freitag im Hotel Höpfner stattfanden, waren gut besucht, und auS den reichen Beifallsbezeigungen, die dem Vortragenden gespendet wurden, läßt sich wohl schließen, daß die Zuhörerschaft durch^daS Gesehene und Gehörte voll und ganz befriedigt worden ist. Herr Dähne verfügt über eine große Artzahl kostbarer Apparate und weiß sie so zu behandeln, daß man ihn als einen äußerst geschickten und gewandten Experimentator bezeichnen darf. Wissenschaftliches Interesse und Schaulust werden durch die Vorträge in gleichem Maße befriedigt. Sie sind eben etwa-, das über den Rahmen dessen, was sonst ungewöhn lich geboten wird, weit hinauSgeht. — Die dem Deutschen Technikerverband zuge hörigen sächsischen Techtsikeroereine' planen die Errichtung eine- Genesungsheim-. Al- Vorbild dienen die Heime de- Königlich sächsischen Militärverein-bundeS und der Ver einigung für Wohlfahrt-einrichtungen zum besten sächsischer Staatsbeamter, deren Angehörigen und Hinterbliebenen. — Für die evangelische Bewegung in Oesterreichßsind im Monat Februar bet der Zentralkafle des evangelischen Bunde- 15388 Mk. eingegangen, darunter 2583 Mk. au» Sachsen (6864 Mk. im letzten Quartal). 'M — Die Hauptkollekteure Braunschweigs und Bremen* ersuchten die Braunschweigische Regierung, die Lotterie^ Verhandlungen mit Preußen abzubrechen, dagegen ein? Einigung mit Sachsen auf Grund der gegenseitigen Zu lassung der Lose herbeizuführen. — Sachsens Turnerschaft hat im ersten Viertel lausenden Jahres eine Zunahme von acht Turnvereinen erfahren. Es traten zehn Vereine ein und nur zwei er klärten ihren Austritt. Ende März zählte die Turner schaft Sachsens 1122 Turnvereine geg<n 1100 Ende März 1904. — Das Königliche Ministerium des Innern hat sein Einverständnis dazu erklärt, daß nicht nur die Errichtung und Beaufsichtigung der Geflügelzuchtstationen und die Wahl der in denselben zu züchtenden Rassen, sonr dern auch die Veranstaltung von Geflügel stati sch au en, das Prämiierungswesen, die Bildung von Ge- flügelzuchtgenossenschaften usw. von den landwirtschaftlichen Kreisvereinen unter Mitwirkung des Landesverbandes säch sischer Geflügelzüchtervereine tunlichst einheitlich geregelt werden. Infolgedessen fand in der 51. Direktorialkonserenz der sächsischen Kreisvereine am 10. März d. I. wiederum unter Mitwirkung des Direktoriums des genannten Landes verbandes und mehrerer Sachverständigen eine eingehende Beratung statt, die zu dem Gutachten führte, daß die bis her errichteten Geflügelzuchtstationen für die von der Direk- tvrialkonferenz bestimmten Rassen unverändert bestehen sollen, in Zukunft aber die Arbeit geteilt werden muß in Stammzucht-VeredlungSstationen einer- und Stammzucht- VermehrungSstationen andererseits. Nach den bisherigen Erfahrungen glaubt man von der Errichtung von Gefiügel- zuchtstationen, in welchen Kreuzungen verschiedener Rassen gezogen werden, vollständig Abstand nehmen und nur die Zucht reinblütiger Stämme sich zur Aufgabe machen zu sollen. AIS solche sind zunächst in Aussicht genommen : für Eierproduktion Minorka und Italiener, für Fleisch und Eierproduktton OrpingtonS und Plymouth-Rock-, viel leicht auch WyandotteS, für Fleischproduktton Mechelner und vielleicht FaverolleS. Zunächst soll für jede dieser Rassen eine Stammzucht-BeredelungSstation errichtet werden. — Zwecks Herbeiführung einer wesentlichen Ermäßi gung der stellenweise sehr hohen Tarifsätze der fiskalischen Elbübersähren ist ein gemeinsames Borgehen aller in teressierten Elborte bei den in bctracht-Lrmmendeu staat lichen Stellen geplant. — Eine Verfügung des Reichspostamts weist nach Berliner Blättern die Nachgeordneten Pvstanstalten an. 58 Zehr-. Smmavevd, 15. April 1905 «t>k»VS 14 88 511 N. 531 ?. Nachdem die Ergebnisse -der diesjährigen Einkommen- und bez. Ergänzungssteuer einschätzung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in tz 46 Abs. 2 und 3 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und bez. § 28 Abs. 2 des Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Merzdorf, Weida und Pochra, am 15. April 1905. Die Gemeindevorstäude. die Blindenanstalt angemeldet worden sind. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solches durch Fehlschein anzuzeigen. Großenhain, am 12. April 1905. Königliche Bezirksschulinspektton vr. Ahlemanu. Sieber. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta» abend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Tttlpr frei in» Hau» 1 Mart SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Pvstanstalten 1 Mart SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatllabonnement» werd« augenonmw» Anzrig«.Am>«h«e für die Nummer dr« Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstrasie SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Die Schulvorstände im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Großenhain werden hiermit veranlaßt, über die in ihrem Schulbezirke zu Ostern dieses JahreS in das schul pflichtige Alter getretenen blinden Kinder bis zum 15. Mai 1905 eine Liste anher einzureichen und dabei mit anzugeben, ob diese Kinder zur Aufnahme in " " Nach der Verordnung des Königlichen Ministeriums deS Innern vom 8. April 893 haben die im öffentlichen Verkehre verwendeten Maße, Gewichte, Wagen und keßwerkzeuge aller 3 Jahre einer Nacheichung zu unterliegen, bet welcher sie auf ihre julässigkett im öffentlichen Verkehre zu prüfen sind. Eine solche Nacheichung ist im ahre 1905 für die Stadt Riesa angeordnet worden. Sie findet in der Zeit vom 25. lpril ,bi- 10. Mai 1905 tagtäglich von 8 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 6 Uhr achmittagS durch das StaatLeichamt statt. Im 1. Bezirk, umfassend den östlichen Stadt- eil einschließlich Schloßstraße, werden die Nacheichungen in dein Laden deS städtischen irundstückS Hauptstraße Nr. 4, im 2. Bezirk, umfassend den mittleren Stadtteil ein- hließlich Karolastratze, in dem zur Zeit leerstehenden Laden des HauseS Hauptstraße Nr. 46 nd im 3. Bezirke, umfassend den westlichen Stadtteil bis zur Flurgrenze Gröba, Weida ind Pausitz, in der zur Zeit leerstehenden hinter dem Laden gelegenen Stube deS HauseS kaiser Wilhelm-Platz 11 (Hotel Kaiserhof) auSgeführt werden. Die Nachatchung der- enigen Wagen und Matze, die an ihrem Gebrauchsorte befestigt sind, wird von dem öichungsbeamten nach bei ihm vorauSgegangener Anmeldung in der Zeit vom 11. bis 3. Mat an Ort und Stelle bewirkt. Den Beteiligten wird Tag und Stunde der Nacheichung vorher schriftlich mitge eilt werden. Unterbleibt in einzelnen Fällen diese Mitteilung, so haben die Beteiligten ie Eichgegenstände am 10. Mai im Lokal deS 3. Bezirks zur Nacheichung vorzulegen. )ie Matze, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge sind dem EichungSbeantten in reinlichem Zustande vorzulegen. Andernfalls ist der Beamte befugt, dieselben zurückzuweisen. Rahmenmaße zur Abmessung gespaltenen Brennholzes und ebenso auch die von »en Landwirten im öffentlichen Verkehr verwendeten Maße, Gewichte, Wagen oder Meß werkzeuge unterliegen ebenfalls der Nacheichung. Werden Maße, Gewichte, Wagen oder Meßwerkzeuge, die das NacheichungSzeichen nicht tragen, nach Beendigung des Nacheichungsgeschäfts vorgefunden, ohne daS der Nach weis der später erfolgten Neueichung erbracht werden kann, so tritt nach § 369 Nr. 2 des ReichSstrafzesetzbuchs Bestrafung und außerdem die Neueichung oder nach Umständen die Beschlagnahme und Einziehung der ungeeichten, nicht gestempelten oder unrichtigen Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge ein. Der Rat der Stadt Riesa, am 15. April 1905. Bürgermeister 1)r. Dehne. Am 1. Mai 1905 findet in Ries« die übliche Arbetterzähluug statt. Zählsormu- lare hierzu werden in den nächsten Lagen verteilt. Die Unternehmer haben dtese^Für- mulare am Zahltage, de« 1. Mat auszufüllen, zu unterzeichnen und bis zum 2. Mai 1995 an uns zurückzugeben. Die Besitzer von Baugeschäften werden darauf aufmerksam gemacht, daß nur die jenigen Arbeiter zu zählen sind, die am 1. Mai auf dem Bauhöfe (Zimmerplatz) be schäftigt find, während die ausserhalb desselben bet Bauten arbeiteudeu unberück sichtigt zu bleiben haben. In Bückeretbetriebe« sind nur die Arbeiter zu zählen, die tatsächlich in solchen be schäftigt find, Dteuftmädcheu, HauSmüdcheu, BerkSufertuue« bleibe» deshalb äusser Betracht. Der Rat der Stadt Riesa, am 12. April 1905. Nr. 917 ?.Bürgermeister ttr. Dehne. -.7 leaer agMM «ud Aurrtgrr «a Alytirch. ...7^7^,- Amtsblatt der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großendain, des Königs. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Riesa.
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