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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190511042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19051104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19051104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-04
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1905
- Autor
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««d Anzeiger Mktliti M jlHki-kr). , Lelva»«.«drche; ßH ß! S«rn,p«chsieL r « b a t « sL «r. so. i>« König!. Amtshauptmmmschast Großekchaiv- des Ww«! Am^»-rl«k» unddeSSwMaths zu Riesa. -HZ 257. Sonnabend, 4 November 1905 «oeudö 58. Jahrs. -i f Z -- t. LandeSmedtzinalkollegiums, die am 20. November oormit- Der Umschlagsplatz Rosawitz hat schon sehr stark darunter tagS 10 Uhr .in Dresden stattftndet, liegt u. a. folgender zu leiden, denn die Verspätung der Kohlenzüge beträgt be. .1 H Zuwiderhandlungen gegen diese Bekanntmachung werden, soweit nicht allgemeine Strafoorschriften Anwendung zu leiden haben, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft. Dresden, den 15. Oktober 1905. Ministerin« des Innern. Dienstag,fde« 7. November 1905» vor«. 10 Uhr, kommen im Auktionslokal hier 1 Tafelwage, 2 Rollen Drahtgewebe, 2 Faß Farbe, 9 Bände Meyers Convers.-Lexikon u. a. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 3. November 1905. Der Gerichtsvollzieher des Köntgl. Amtsgerichts. Ü Antrag der Aerztekammern im Reg.-Bez. Dresden vor: „DaS König!. Landesmedizinalkollegium wolle bei dem Evangelisch.lutherischen Landeskonsistorium beantragen, die Einführung des Einzelkelches bei der Abendmahlsfeier auS hygienischen und ästhetischen Gründen zu verfügen." — Es gibt zu viel Rechtsanwälte in Sachsen. Dieser Klage gab der Vorsitzende der Anwaltskammer, die jetzt in Dresden tagte, Justizrat Mittasch, Ausdruck. Die Zahl der Rechtsanwälte habe sich in den letzten zwei Jahren wieder um 80 vermehrt und betrage in Sachsen jetzt über 800. Das riesige Anschwelleu dieser Zahl — im letzten Monat seien 15 neue Zulassungen erfolgt und diesen Monat seien wieder sieben neue Zulassung»» zu er warten — bedeute eine ernste Gefahr nicht nur fürjßden Anwaltsstand, sondern auch für das Recht suchende Publikum. — Am 30. Oktober vereinigte« sich in Dresden die Lehrer an den Taubstummenanstalten zu Dresden und Leipzig unter Vorsitz des Herrn Oberlehrers Schuknecht zu einer Beratung über die immer dringender werdende Frage einer weiteren Fürsorge für die erwachsenen Taub stummen. In den Vorträgen der Herren Schulrat Direktor Voigt-Leipzig und Oberlehrer Köhler-Dresden wurde darauf hingewiesen, daß man bestrebt gewesen sei, nach Maßgabe der vorhandenen Mittel der geistigen und leiblichen Not der Taubstummen zu steuern und die von dem verstorbenen Hofrat Jencke inS Leben gerufenen, dem Zwecke der Taubstummen-Fürsorge gewidmeten Einrichtungen weiter auszubauen. Angesichts der sich immer steigernden Not der Taubstummen auf sittlichem, geistigem und wirt schaftlichem Gebiete sei es jedoch notwendig, durch Grün dung eines Fürsorgevereius für Taubstumme im Königreich Sachsen weitere Kreise für die Sache zu in teressieren und auf Gewinnung größerer Mittel bedacht zu sein. Dem Satzungsentwurf für den zu gründenden Verein wurde zugestimmt. Der Fürsorgeverein gedenkt neben der Sorge für die allgemeinen geistigen und materiellen In teressen der Taubstummen auch Taubstummenheime zu er richten, in welchen alte und gebrechliche Taubstumme eine freundliche Zufluchtsstätte finden. Nach Genehmigung der Vereinssatzung durch die Verwaltungsbehörde wird sich der Verein zur Werbung von Mitgliedern an die Oesientlich- keit wenden, und eS wird hoffentlich der Zeitpunkt nicht mehr fern sein, da auch im Königreich Sachsen nach dem Vorgänge vieler deutscher Landesteile, wie der Provinzen Schleswig Holstein, Sachsen, Pommern, Posen usw., in denen sich Vereine von Tausenden von Mitgliedern gebildet haben, ein großer Fürsorgeverein für Taubstumme besteht, dessen menschenfreundliches Wirken für die armen Gehör losen von großem Segen sein wird. — Zur VerkehrSlage auf der Elbe schreibt daS „Schiff" auS Aussig unterm 31. Oktober: In der ver gangenen Woche haben die Braunkohlenverladungen am hiesigen Platze ein tägliches DurchschnittSquantum von zirka 650 Waggons erreicht. Für die nächste Zeit dürfte diese Ziffer wieder etwas niedriger werden, denn der Waggonmangel an den Schächten hält immer noch in der selben Weise an wie bisher, so daß die Förderfähigkeit der Schächte vielfach nicht auSgenutzt werden kann. Der auf den Linien der K. K. Staatsbahnen aukgebrochene Eisen bahnarbeiterstreik, durch welchen die Expedition der Güter züge sehr langsam geht, berührt zwar die Aussig-Teplitzer Eisenbahn noch nicht, doch kann man nicht wissen, welche Ausdehnung dieser Streik noch nehmen kann und auch am hiesigen Umschlagsplatze Störungen verursachen könnte. aber minderwertig befunden und in rohem Zustande auf der Freibank verkauft'wurden. Nvtschlachtungen fanden statt bei 2 Schlafen. An eiuzcknen Orgänen waren zu ver wichsten bei Rindern: 47 Lungen, 10 Lebern,'2 Darmkanale, 4 sonstige Organe und bei einem" Rinde sämtliche Einge weide; bei Kälbern: 1 Lunge, 2 Lebern, 1 Tarmkanal; bei Schweinen: 31 Lungen, 18 Lebern^ 8 Darmkanale, 5 son stige Organe; bei Schafen: 20 Lungen, 18 Lebern. Von auswärts wurden in den Stadtbezirk emgeführt: zwei Schweine, 1 Kalb uUd 1 Schaf. — U. a. ist den Bahnwärtern Hirrich genannt Dietrich in Gröditz und KobisA in Prausitz das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — N. Ein Menschenleben gefährdet war am Abend deS 14. September, als in seinem Manöoerquartier in Grotzolbersdorf der Soldat Manschatz vom 9. Infanterie- Regiment Nr. 133 (Zwickau) seinem Quartierwirt den Lademechanismus seines Gewehrs demonstrierte. Er mochte dabei dem Abzug zu nahe gekommen sein, denn plötzlich löste sich ein Schuß, der eine in der Nähe stehende Fabrik arbeiterin an den Kopf traf und sie im Gesicht nicht un erheblich verletzte. Das Kinn, die rechte Stirnseite, die Nase, fünf Zähne und die Zunge waren beschädigt. Vier Tage hatte das Mädchen große Schmerzen und 14 Tage war es erwerbsunfähig. Dauernde Nachteile blieben glück licherweise nicht zurück. Daß das Mädchen überhaupt mit dem Leben davongekommen, ist dem Umstande zu danken, daß nur eine Platzpatrone im Gewehr steckte und der Mündungsdeckel dem Mädchen ins Gesicht flog. Der un glückliche Soldat hat sich zur Ersatzleistung des entstandenen Schadens verpflichtet. Er wurde nun wegen Ungehorsams — eS ist den Soldaten ausdrücklich verboten, den Lade- mechaniSmuS zu zeigen — und falscher Behandlung seines Gewehrs vom Kriegsgericht Chemnitz mit zwei Monaten Gefängnis in Strafe genommen. —' Theater. Tas Berliner Residenz-Ensemble er zielte auch gestern abend mit der Aufführung von Suder- nranUs sozialem Drama: „.Die Ehre"" abermals einen gro ßen. Erfolg. Die Gegensätze zwischen dem Vorder- und dem Hinterhaus) zwischen den höheren und den niederen Ge sellschaftskreisen treten in diesem Schauspiele stark her- vor, weshalb es bei seinem! Erscheinen seiner Zeit Auf sehen erregte. Es bildet auch heutze noch ein'Zugstück un serer BühneN. — Tie Darsteller zeigten sich auch hier bei höheren Aufgaben gewachsen und boten ihr Besöes; ein vollbesetztes Haus war der Lohn. — In dem Kunsts-Institut,Kaiser-Panorama", Haupt straße 20, endet heute abend di« prächtig« „Reise" durch Ober-Bayern. Von morgen Sonntag ab, gelangt eine hoch? wissenschaftliche und zeitgemäße ,Fteise" durch Japan zur Ausstellung, wobei wir Land und Leute vollständig kennen lernen. —* Ueber ,idie Braugerste, ihre Kultur, Eigen schaften und Bewertung" wird Herr Kommerzienrat Haase- Breslau in der, von der Oekonpmischen Gesellschaft i. K. S. für Freitag, den 10. November 1905 nachmittags 4 Uhr in der deutschen Schänke zju den 3 Raben in Dresden-A-, Marienstjratze 20 im weißen Saal« angesetzten GesellschftftKversamMung,' einen Vortrag halten. Hierzü haben auch Nichtmitglieder kostenfreien Zutritt. Auch findet an diesem Lage von Vormittags!, 10 Uhr bis Nach mittags 4 Uhr die diesjährige Braugersten-Ausstellung in den 3 Raben im Schweizersaale statt. — Für die 33. Plenarversammlung deS König!. Sächs. Alle Personen, welche, ohne als Tierärzte approbiert zu sein, die Tierheilkunde gelverbSmätzig anSüben wollen, sowie diejenigen, welche sich gewerbsmäßig mit der Ausübung des HufbeschlageS und des BtehschuttteS beschäftigen wollen, haben dies tzor Beginn des Gewerbebetriebes dem zuständigen Bezirkstierarzte des Niederlassungs ortes unter gleichzeitiger Angabe ihrer Wohnung anzuzeigen und diese« die erforder lichen Mitteilungen über ihre Personalverhältntsse zu machen. Dem zuständigen BezirkStierarzte ist binnen 14 Tagen weiter jede WohnungSoer- änderung im Bezirke, sowie der Wegzug auS dem Bezirke und die Aufgabe der AuS- Übung der angezeigten Gewerbe zu melden. Diejenigen, welche bei Erlaß gegenwärtiger Vorschriften bereits die vorerwähnten Gewerbe ausüben, haben entsprechende Anzeigen binnen 14 Tagen nach dem Erscheinen dieser Bekanntmachung zu bewirken. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. November 1905. —(-) Am 6. d. M., 12 Uhr mittags, finden, wie be reits kurz erwähnt, in der Nähe deS Wasserturmes auf dem Truppenübungsplatz Zeithain die diesjährigen Rennen deS Garnison Reit-VereinS Riesa statt, die aus vier Hinder nisrennen und einer Jagd mit AuSlauf bestehen. DaS Trompeterkorps des 6. Feldartillerie - Regiments Nr. 68 wird hierbei konzertieren. — Man schreibt uns: Tie Entladung und Hebung des bei Klein-Zadel unterhalb Meisten total in Grund gegangenen, mit Granitpflastersteinen beladenen Fracht kahnes Nr. 114, Steuermann Uhlich, des" Schiffseigners Robert Arnold in Nieder - LomNtatzfch war mit großen Schwierigkeiten verbunden, da der Kahn am' Boden große Leckstellen aufwies, durch) welche das Wasser freien Zu gang in d,en Kühn Hatte. Am Mittwoch vormittag legte Dampfer „Karlsbad" der Sächsisch-Böhmischen Dampf schifffahrts-Gesellschaft i<Dresden längsseits des gesunke nen Kahnes. Der Dampfer hatte 2 Pulsometer an Bord, die dem Tampferkessel angeschlossen waren, und begann damit kurz vor 10 Uhr dasstAuspumpeN deL gesunkenen, notdürftig abgedicksteten Kahnes. Diese beiden Pulsometer bewältigen in einer Stunde das erstaunliche Quantum von L75 Kubikmeter Wasser, sodast binnen wenigen Stunden der Kahn hätte ziemlich, wasserfrei sein müssen. Ta der Boden aber noch andere Leckstellen aufweist, die nicht zu finden und wegen der darauf liegenden Steinladung nicht abzudichten waren, so konnte durch das rapide Abnehmen des Wassers vorläufig nur die Steiuladung freigelegt und mit möglichster Schnelligkeit gelöscht werden. Am Mitt woch wurden zwei kleinere Kähne vollbeladen und am Donnerstag noch ein dritter Kahn, södaß am Donnerstag abend Nur ivoch ein kleiner Rest Steine in dem! havarier ten Kahne verblieb. Erst dann gelang es) die letzten Löcher im Kahn, durch die das Wasser noch stromweise herein- Mrzie, einigermaßen, dicht zu bekommen/ sodaß darauf der Tampfer mit seinen beiden Pulsometern entlassen und der Havarie-Kahn in Sicherheit gebracht und nach Ent fernung des Restquautums, Steine nach dem Niedermu- schützer Bauplatze dirigiert werden konnte. Reges Inte resse tveckte bei zählreich erschienenen Fachleuten diese Pulsometer-Anlage, die verhältnismäßig leicht und schnell durch! die Personendampfer zur UnfallMle gebracht wer den kann und sehr geeignet ist, selbst schwer beschädigte Kähne vor dem gänzlichen Sinken zu bewahren und damit oft, großen pekuniären Schaden zü verhüten. Ebensio ver- fprechjen diese Anlagen beini Heben gesunkenen Schiffe einen schnellen Erfolg. Derselbe Tampfer mit dieser Pulsometer- Anlage ist heute bereits wieder hier, in Riesa, mit dem Lecrpumpen des dem Schiffseigner Sicgemund in Zehren gehörigen, wie gemeldet vorgestern gesunkenen Kahnes, Gteuermann Münch, beschäftigt. —)-( Die Reichsbank und dieSächsischeBank haben den Wechseldiskont auf 5'/, Prozent, den Lombard- zinSfuß auf 6^/, Prozent erhöht. — Im städtischen Schlackst Hofe zu Riesa gelangten im Monat Oktober er. zur Schlachtung 715 Tiere und zwar: 113 Rinder (8 Ochsen, 25 Bullen-73 Kühe, 7 Stücke Jungvieh), 117 Kälber/ 345 Schweine, 135 Schafe und S Ziegen. Bon diesen Tieren wurde keines als gänzlich Unbrauchbar für den menschlichen Genuß befunden, da- gegen waren als bedingt tauglich anzusehen: 3 Schweine, die in gekochtem Zustande auf der Freibank z!um Verkauf gesaugten, während. 2 Kühe und 1 Schfvein als tauglich DaS Riesa« Tageblatt «schein! jede« Taz abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteljäbrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa l Mart 50 Pfg., durch unsere Träg« smt in» Hau» 1 Mark «S Psz, bei Abholung am Schatt« d« laiserl. Postanstatten 1 Mart SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» S Mark 7 Pfg. Auch Monat»abon»eme»t« werdm angenommen. Au-eigoeAunahmr für die Dumm» de» Ausgabetage« bi« »ormiltog 9 Uhr ohne Bewähr. Druck und «erlag von Langer » »interltch in Riesa. — Geschäftsstelle: Voethrstrabe 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tu Riesa.
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