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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190601033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-03
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1906
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auv dem Rathause herauf und eS dauerte nur einige Minuten, bis der Markt vollständig gesäubert und die Menschenansammlungen in die Nebenstraßen getrieben norden waren und zum Teil die Flucht ergriffen hatten. Eine Anzahl Personen-^ die den polizeilichen Weisungen nicht Folge geleistet/ oder sich wohl auch sonst bei dem Lärmen besonder- hervorgetan hatten, wurden hierbei zur Wache gebracht und werden zur Anzeige gebracht werden. Menn auch in der Hauptsache junge Burschen ihrer Ra daulust gefrönt haben mögen, so bleibt doch bestehen, daß die Ausschreitungen einen politischen Anstrich hatten und eine Nachahmung des kürzlich veranstalteten Wahlrechts proteste-' waren. Was für Elemente sich unter den Lär menden befunden haben, erhellt auch noch daraus, daß bei der Säuberung des Marktes vor der Tür zum Rat hause ein aufgeklapptess Taschenmesser gefunden worden und dem verletzten Schutzmann djie Helmhaube mit dem Messer durchstochen worden ist. Tie Täter, deren Namen bekannt sind, sind mit Gummischlägern versehen gewesen, auch hatte einer derselben ein Stück Eisen an eine Schnur gebunden, um damit zuzuschlagen. Wenn die Täter von strenger Strafe betroffen werden,^so wird sie niemand bedauern können. Sie haben es nicht; anders gewollt. (Tbl) Am Sonnabend verunglückte in seinem HauSgrund- stiicke Marktgasse Nr. 4 der 74 jährige Privatus, vormalige Trechslermeister Karl Franke. Im Begriff, sich die Treppe herabzubegeben, kam! er auf dieser zum Stürzen und ver letzte sich dermaßen am Kopfe- daß der alte Mann einen Cchädelbruch erlitt/ durch den das! Gehirn bloßgelegt wurde. Hausbewohner sanden ihn bewußtlos aus der Treppe liegend. In seine Wohnung gebracht/ verstarb der Verletzte trotz sofort herbeigerufener ärztlicher Hilfe nach einigen Stunden, ohne dass Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Nossen, 1. Januar. Der letzte Werttag deS alten Jahre», hat eine hiesige Familie in schweres Leid versetzt. Kurz vor Mittag wurde der in hiesiger Mittelmühle be schäftigte Mühlknappe Julius Paul beim Anstelle» einer Mülleretmaschtne im Souterrain des Gebäudes mit dem rechten Arme von der TranSmtsstonSwelle erfaßt und gegen Deck« und Fußboden geschleudert. Nach Abstellen de» Werkes wurde der Berunglltckte aus seiner schrecklichen Lage Zwar befreit, aber er lebte nur noch wenige Minuten. Dresden, 2. Januar. Eine stark besuchte Versamm lung der Gastwirte und vrauereibesitzer der KreiShaupt- maunschast Dresden protestierte heute nachmittag nach den Vorträgen der Herren Rechtsanwalt Dr. Frettag-Leipzig rmd RetchStagSabgeordneter Zimmermann gegen das dem Reichstag vorgelegte neue Brausteuergesetz. M)-( Dresden, 3. Januar. Im Jahre 1910 ist für Dresden eine Allgemeine Internationale Hygiene-Ausstell ung geplant. Die vorbereitende Sitzung findet am Freitag, Twa 19. d. M., mittag» 12 Uhr, unter dem Borfitz deS Oberbürgermeisters Beutler im Altstädter Rathaus statt. Ma der Sitzung nehmen zahlreiche deutsche Hygieniker, ferner Vertret« der RetchSregierung, der Bundesstaaten, de» RetchSgesUndheitSamteS, der mäizintschen Fakultäten der deutschen Universitäten, der hygienischen Vereine und andere teil. KipSdorf. Seit Sonnabend früh herrscht hier im tSebirge und im ganzen Weißeritzgebiete ununterbrochener Schneefall. Die Schlittenbahn ist vorzüglich und zur Au». Mung jede» SchneesportS trefflich geeignet. LeiSnig, 1. Januar. Die Gattin deS Herrn Oeko- rwnrierat und Friedensrichter Bernstein war am Silvester- abend naft Mer brennenden Lampe gestürzt und hatte sich schwere WaMwunden zugezogen. Jetzt ist MWren Wun- Lpn «leg«. Bon der Oberelhe, 1. Januar. Nach den elb- DMsttsche» Mitteilungen waren im Verlaufe des letztoer- Mangeuen Jahre» insgesamt gegen 8470 beladene Kähne and 2140 Flöße aus Böhmen in Sachsen eingefahren. — Ha Schmilka, der Zollstalton an der LandeSgrenze, ist jetzt «in Neubau für Grenzbeamten-Wohnungen hergestellt war- Len. Im nächsten Jahre erfolgt eine Erweiterung der MmtSräume de» ZollbureauS. rr Chemnitz, 3. Januar. Ein 19 Jahre alter Ex- Patent ist nach Unterschlagung eines Geldbetrages von über 1000 Mark au» Chemnitz flüchtig geworden. Er hatte das Meld von feinem Chef zur Ablieferung an «ine Bank und «dr anderes Geschäftshaus erhalten, von dem Flüchtigen fehlt noch jede Spur. Werdau, 2. Januar. Auf freiem Felde wurde Heftern nachmittag in erstarrtem Zustande ein 62 Jahre «lter Bettler ausgefunden und dem hiesigen Stadtkranken- Hanse zugeführt. — Die am Mittwoch nachmittag in Stein- Pkt» ertrunkenen 6 Knaben wurden am Sonntag unter Allgemeiner Teilnahme der Einwohnerschaft und Schuljugend In feierlichster Weise in einem gemeinsamen Grabe zur letz- rk» Rahe bestattet. Der Friedhof war von ca. 2000 Per- sonen besetzt. Die Dorfstraße bot an diesem Tage da» Bild einer wahren Völkerwanderung. Zwickau. Der am 1. Oktober vorigen Jahre» hier »erstorbene Kaufmann Benno Alexander Dietzel hat 10000 Mark d« Königlichen VUndenanstalt Dresden, jetzt Ab- Ätfttyg für Blinde der LandeSanstalt Chemnitz, 10000 M. dem Zwickauer Bürgerhospttal, 60000 M. der Familie eine« Jugendfreunde» usw. letztwillig ausgesetzt. Lichtenstein. Hier nahm sich in einer Dachkammer der dreizehn Jahre alt« Schulknabe Krauß, Sohn eines Berg invaliden, durch Erhängen da» Leben, weil er sich ' rntt seiner Schwester, mit der er stet» in Unfrieden lebte, gezankt hatte. Limbach. wie dem hiesigen Stadtrate vom Ja- -chmrknr EisenbahnbetrirbSdtrettor a. D. vallhorn in Leipzig- Gohlis mftgetetlt worden ist, ist von einem Berlin« Banken- ttmsortium am 27. Dezember 1S0S d« Beschluß gefaßt morde», die geplanten elektrischen Bahnen Hohenstein-Ernst thal—Oelonitz (Erzgebirge) und Limdoch—Waldenburg (bi» Waldenburg vorläufig) mit einem Aktienkapital von drei Millionen Mark und durch Ausgabe von drei Millionen Mark 4»/, prozenttger Obligationen zu finanzieren und die erforderliche Aktiengesellschaft noch im Laufe de» JauuarS 1906 zu gründen. Olbernhau, 1. Januar, vermißt wird schon seit mehreren Tagen der hiesige Einwohner Moritz Ziegeri. Den Angehörigen sind dadurch recht trübe Festtage bereitet wor den. Z. war dieser Tage im nahen Gasthof Klein-Neu- schönberg etngekehrt und wollte dann in den zeitigen Abend stunden nach Olbernhau zurückkehren, ist daselbst aber nicht eingetroffen. Die Angehörigen vermuten, daß Ztegert uni«, weg» ein Unglück zugestoßen ist. Hohenstein-Gr., 2. Januar. Tot aufgefunden wurde gestern im nahen Oberlungwitz der Elektrizität», arbeiter Haubold. Der Bedauernswerte hatte sich jeden falls an die Planke des durch da» Dorf fließenden Bache» gelehnt. Die Planke brach aber zusammen, und Haubold stürzte zirka 6 Meter tief ab. Am gestrigen Morgen sanden Kirchgänger den Leichnam. Der Bedauernswerte hinterläßt eine Witwe mit vier Kindern. Der verstorbene ist der Sohn de» dortigen KastnowirteS Haubold. Grünhainichen, 2. Januar. Herr GasthofSbesttzer Sprung hier kam mit seinem Einspänner, in dem sich außer ihm noch seine Frau und seine Tochter befanden, die Dorf- straße abwärts gefahren. Infolge der Glätte schleuderte das Geschirr, der Wagen stürzte um und die Insassen wurden herauSgeworfen. Während die Frau und die Tochter mit Hautabschürfungen davonkamen, erlitt Herr Sprung außer verfchiedenen Knochenbrüchen eine schwere Gehirnerschütterung, der er am Sonnabend abend erlag. Netzschkau. Hier wutttz da- Tampfsägewerk deS ZimMermetsterS Leistner durch ein Feuer völlig einge äschert. Ter Brand War in der SägespänekaMmer ent standen. Plauen i. B. Am Sonntag vormittag wurde der Schulknabe Letpoldt im Stadtteile Kleinfriesen von einem anderen Schulknaben namen» Hegner dort versehentlich in den Leib geschaffen. Hegner trug einen Taschenrevolver und spielte mit diesem, wobei sich der Schuß entlud. AuS Angst warf der Junge die Waffe in den Friesenbach, wo sie später aufgefunden wurde. Die Verwundung deS klei nen Leipoldt gibt zu keinen schlimmen Befürchtungen An laß. — Kein frohes Neujahr war der Familie eines hie sigen Restaurateurs an der Pausa« Straße beschteden. Der neue Witt hatte kaum seinen Einzug in ein für 115000 Mark neuerworbenes Heim gehalten, als er plötz lich von einem Schlaganfall betroffen wurde, an dessen Folgen er noch krank darniederliegt. — Eine „Erfrischung* ganz besonderer Art verschaffte sich in der Nacht zum ersten WeihnachtSfeiertag der 20 Jahre alte Hausdiener eines größeren Restaurants. AIS er gegen Mitternacht von einem AuSgange nach Hause kam und sich noch eine Erfrischung besorgen wollte, hob er versehentlich den über der Abort grube befindlichen Deckel auf und ließ sich in die Grube hinab, wobei « der Meinung war, in den Kell« zu ge- langen. Zu seinem Schrecken stand der junge Mann auf einmal bi» an den Hal» in der Jauche. Stundenlang mußte der Aermste in seiner schlimmen Lage verharren und um Hilfe rufen, ehe er von einem an der Reichenbacher Straße wohnenden Herrn aufgefunden und mit Hilfe anderer Leute unter Anwendung eines SeileS an» Licht gezogen werden konnte. Am ersten Feiertag mußte sich der junge Mann in das Krankenhaus begeben, auS welchem « am Sonnabend als gesund wieder entlasten wnden konnte. Leipzig. Wie die „Leipz. Zeitung* meldet, wurde da» Gnadengesuch deS DiakonuS Ebeling in Leipzig, der seinerzeit wegen Beleidigung der Professoren Wach und Mischel zu 1200 M. Geldstrafe verurteilt wurde, abschläg- ltch^bekchteden. Leipzig. DaS Stadtoerordnelenkollegium beschloß, den Stadttat zu ersuchen, bet dem Landtag dahin zu peti- tionieren, daß die Bestimmung deS tz 2 abgelxhnt wnde, welche die Erbauung von Krematorien in der Nähe christ- kicher Friedhöfe verbietet. Stadtverordnetenvorstch« Dr. Nunck sagte, er sei auf da» höchste «staunt, daß die Re gierung im 20. Jahrhundert sich von derartigen Gesicht»- punkten letten laste. Außerdem mache die Bestimmung, daß zur Feuerbestattung eine Ausdrückliche, nach dem 16. Lebensjahre verfaßle Willenserklärung de» verstorbenen notwendig sei, die Feuerbestattung ganz illusorisch. Wie mitgetetlt, hat der Chemnitzer Feuerbestattung»verein sich den Bau seine» Krematorium» am neuen Friedhöfe gesichert, indem er beim LandeSkonststorium die Erlaubnis dazu noch vor Publizierung de» Gesetzentwürfe» etnholte und erhielt. DaS Gesetz hat keine rückwirkende Kraft. — . Telegrammverkehr mit Amerika. tt Bei den hochentwickelten Handelsbeziehungen unk Schiffahrt-Verbindungen zwischen TeutschLmd und Ame rika- besonder- den Bereinigten Staaten von Nordamerika, istj auf «ine schnelle und bUligse telegraphische Verständi gung mit den hauptsächlichsten amerikanischen Stationen erheblicher Wert Kl legen. Je mehr Kabel gezogen wur den und je weit« die Gebühren eine Herabsetzung er fuhren^ desto lebhafter gestaltete sich der Telegrammver- kehr zwischen beiden Ländern. Anfänglich wurde der Weg üb« England benutzt. Uml dem Bedürfnisse nach größerer Beschleunigung der deutsch-amerikanischen Korrespondenz zu entsprechen, legte die vereinigte deutsche Telegraphen gesellschaft im Jahre 1882 ein Kabel von (Emden) Greet siel nach Valentta (Irland)-, wo eS Anschluß an die nach Nordamerika gehenden transatlantischen Kabel fand. Am ,1. Januar 1889 wurde ess in den Besitz der deutschen Reichstelegraphie übernommen. Bereit» 1890 war der Verkehr zwischen Teutschland und den vereinigten Staaten- Eanada, Mexiko usw. auf 310500 Telegrammen (gegen 30000 im Jahre 1875) ge stiegen. Bei diesem" starken ZuwachN machte sich da» Be dürfnis geltend, eine unmittelbare Kabelverbindung zwi schen Teutschland und Amerika herzustellen. Langwierige Verhandlungen mit den beteiligten fremden Regierungen und Kabelgesellschaften verzögerten indes' die Ausführung de- Plans, bis e» 1899 gelang, die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft in Köln (Rhein) mit einem Kapi tal von 20 Millionen Mark zu gründen. Diese übernahm eS auf Grund der ihr für 40 Jahre erteilten Konzession, ein Kabel von (Empen) Borkum Wer die Azpren direkt nach Newyork zu legen. Ter Betrieb wurde September 1900 eröffnet und erzielte ein über alle Erwartungen günstige- Ergebnis. WS Ende des Jahres waren bereits über 400000 Wörter auf dem neuen Kabel befördert- so daß die ReickMelegvaphie-Verwaltung sogleich den Ent schluß faßte- mit der genannten Gesellschaft die Legung eines zweiten Kabels über die Azoren zu vereinbaren. T-ieseS durch die Norddeutschen Seekabelwerke in Norden ham hergestellte Kabel wurde im SomMer des verflosse nen Jahres völlig gelegt/ und Ls ist damit eine ununter brochene und schnelle Beförderung der TelegraMme zwi schen Teutschland und den Bereinigten Staaten gesichert worden. Tas erstjgelegbe Kabel, Emden-Coney Island (bei Newyork) über Horta auf den Azoren hat eine Länge von 7733 Kilometer; daS" zweite ist etwas länger, da eS aus Sicherheitsgründen in einiger Entfernung von dem ersten geführt werden müßte. Tie Zahl' per transatlantischen Kabel hat sich durch d«S neue deutsche Kabel auf 15 erhöht^' die sechs ver schiedenen Gesellschaften gehören. Tie Taxen sind im Interesse des Verkehrs erheblich heruntergegangen. Im Jahre 1868 kostete eirst Telegramm von 10 Taxwörtern (Bremen-Newyvrk) 71 M. 60 Pf.-"vom 1^ Juli 1869 ab 44 M.-Vom 10. September 1869 ab 34 M. Vom Jahre 1871 ab «höht« sich diese Gebühr für den" Weg über Londvn- Balentia auf 35 M. 60 Pst und'1873 betrug sie 44 M. 40 Pf. Im Jahre 1875 wurde die Worttvxe für Tele gramme im internationalen Verkehr eingeführt. Tie Telegramme durften danach aus wenigen Wörtern be stehen- ohne daß wie bisher für wenigstens 10 Wörter zu bezahlen war. Zugleich trat inst Verkehr Deutschland« mit den Vereinigten Staaten eine Gebührenermäßigung ein, so daß ein Telegramm von 10 Wörtern von Bremen nach Newyork 34 M. 50 Pf. kostete. MS zuM Jahre 1882 war die Gebühr für ein' solches^ 10-Wortbelegramm auf 14 M. gesunken und wurde am 23. April 1882 auf den jetzt noch bestehenden' Satz von 10 M. 50 Pf. (1 M. 5 Pf- für jedes Wort bis zu 15 Buchstaben- bei Telegrammen in verabredeter Sprache bis zu 10 Buchstaben) herab gesetzt. Zieht man noch in Betracht,' daß in den übersee ischen Telegrammen die verabredete Sprache überwiegend benutzt und daß der Text" durch Ausbildung des Code- systemS meist auf wenige "Wörter zusamwengezogen wird, so ergibt sich eine außerordentliche Verbilligung gegen früher. Ob eS je gelingen wird- die Kabel durch die Fnn k - spruchtelegraphie zu verdrängen, erscheint zurzeit mehr alS fraglich Auf gastz große Entfernungen wird die absolute Mcherheit — schon weZen der ungeheuren Natureinflüsse — schwerlich erreicht'werden. Tagegen hat die drahtlose Telegraphie auf kürzere Entfernungen schon recht erhebliche Erfolge austzuweisen. Ter Norddeutsche Lloyd hat alle Schnelldampfer und einige Pvstdampfer Mit Funkspruchtelegraphie ausgerüstet und unterhält eine Station für drahtlose Telegraphie in der Llpydhalle in Bremerhaven. Nachdem Festlande gehende Telegramme müssen den betreffenden Reichstelegraphenanstzalten zu ge führt werden. Von den KajütSpassagieren wird die Ein richtung auf den Schiffen lebhaft benutzt. In neuerer Zeit sinh von Llvyddämpfern Funkspruchtelegnünmc bis zu 360 Seemeilen Entfernung abgesandt worden. Wenn dieser Tienst erst eine internationale Regelung erfahren haben wird, ist jedenfalls eine erhebliche Auslohnung zu erwarten. BerMischto». EinGrabfür Herr und Hund. Bei einem gro ßen Brand, der, wie auS LoS Angelas gemeldet wird, ein ganzes Haus zerstörte, fand der Besitzer desselben seinen Tod. MS man die DrüMmer entfernt hatte, sah man neben den Ueberresten des Herrn auch die Leiche seines Hundes Ter Verunglückte lebte sehr einsam Und der Hund war sein einziger Freund,' der ihm bis in den Tod treu geblieben war-, denn es ist festgestellt worden, daß eS dem Hund ein leichtes gewesen wäre, sich zu ret ten. Er hat aber bei feinem Herrn ausgehalten und ist mit ihm gestorben. MS Anerkennung für diese Anhäng lichkeit legte Man Herr und Hund in einen Sarg und be grub sie beide in dem gleichen Grab. EnglischeWahlkosten. In England beklagen sich die Kandidaten für die bevorstehenden Parlamentswahlen über den großen KostenzuwachA den ihnen der unselige Herr Balfour verursacht hat- als er die öffentlichen Wahl- umzNge mit Musik, die eine verhältnismäßig billige, aber- vortreffliche RellaMe bildeten,' streng untersägte. In frü heren Zeiten waren dab^Wr englischen Wahlen noch wett kostspieliger. Im Jahre 1806 kostete einmal eine Stichwahl dem ministeriellen Kandidaten die Kleinigkeit von 50000 Pfund Sterlings Eine Wahl, die 1768 in Nord- hampton stattfand- ist in der englischen Geschichte al» „verschwenderische Wahl" berühmt geworden. Tie Gra fe« von Nvrthamphon,. Halifax und Spencer, hatten je-
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