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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190604052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-05
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1906
- Autor
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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger Metlitt «tz Ayrißch. «V»» FemstmchsttL r , ».1 «iesa. Ar. so. der Kiuigl. AMShauptMlMnschast Großenhain, des Köntgl. Amtsgerichts und de» StMrath» W RtejL 79. Donnerstag, 5. April 1006, aveudS. SO. Jahre r)a« R'eiaer Tageblatt «scheint jede» Lag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BtzugüprriS bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unsere LtLg« «l in» Hau« 1 Mark SS Psg., bet Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonaUab-mmn-nt» «erden angeuam»«. Anzetgen^lmiahm» für di, Rum»« de« Ausgabetage» bi» vormtttag v Uhr ohne Gewähr. ivru« «b ««l», v« Laugar » »tuterlich in Rias» — AeschaiMeile: »»«thastrah, « — S«r die Red^A« a««U»M»ch: -««»—« Schm«»« in »»«I«. Im Restaurant zur „Linde" in Neuweida — als VeisteigerungSort — kommen Montag, de« S. April IS««, mittags 12 Uhr 2 Kutschwagen und 1 dgl. (Hinterlader) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 4. April 1906. Der Gerichtsvollzieher des Köntgl. Amtsgerichts. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens dormittagS S Uhr des jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und bez. Ergänzungssteuer einschätzung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in 8 46 Abs. 2 und 3 deS Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und bez. 8 28 Abs. 2 deS Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 alle Per sonen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungs ergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Oelsitz, den 3. April 1906. Der Gemeiudevorstaud. vertltche» und Sächsisches. Rt-s«, S. HEIM. — Im städtischen Schlachthofe zu Riesa gelangten im Monat März zur Schlachtung 723 Tier« und zwar. 24 Pferde, 99 Rinder (10 Ochsen, 11 Bullen, 70 Kühe, 8 Jungrinder), 163 Kälber, 321 Schweine, 113 Schafe und 3 Ziegen. Von diesen Tieren war keines als gänzlich unbrauchbar für den menschlichen Genuß zu bezeichnen. Als bedingt tauglich waren anzusehen: 1 Schwein und 1 Kalb, deren Fleisch in gekochtem Zustande auf der Frei- bank verkauft wurde, während 7*/, Kuh, 1 Schaf und 1 Schwein als tauglich, aber minderwertig befunden und in rohem Zustande auf der Freibank verkauft wurden. Not schlachtungen fanden statt bei 2 Pferden, 1 Schwein, 1 Kalb und 1 Ziege. An einzelnen Organen waren zu ver nichten bei Pferden: 1 Leber, 1 Darmkanal und 1 sonstiges Organ; bei Rindern: 38 Lungen, 8 Lebern, 7 Darmkanale und 11 sonstige Organe; bei Kälbern: 3 Lungen, 6 Lebern, 1 Darmkanal und 2 sonstige Organe; bet Schweinen: 18 Lungen, 17 Lebern, 11 Darmkanale, 2 KZ Muskelfleisch und 2 sonstige Organe; bet Schafen: 25 Lungen und 15 Lebern; bei 1 Ziege sämtliche Baucheingeweide. Bon aus- wärtS wurden in den Stadtbezirk eingeführt: 7 Rinder viertel und 1 Kalb. —> Ter für heute, TsonnerÄtjajA abend angesetzte Do r- trag des Herrn Arnold muß, wie uns mitgeteilt wird, infolge Unpäßlichkeit des! Referenten eine Verschiebung auf eine späteren Tag^erfahren. — Die gestrige General-Versammlung der „Ver einigte El deschiffahrtS-Gesellschaften", Ak tiengesellschaft in Dresden genehmigte einstimmig die Regu larien und setzte die sofort zahlbare Dividende auf 9"/o gegen 0 im Vorjahre fest. AuS dem Aufsichtsrate auS- scheidende Herren wurden sofort wiedergewählt. — Seiten« der Verwaltung wurde noch folgend« Erklärung abgegeben: Vielfache Anfragen, die in der letzten Zeit au» Aktionär- kreisen an unS gelangt find und einen vermeintlichen Tarif krieg im Elbeschtffahrtsgeschäft zum Gegenstände haben, veranlassen unS zu der Erklärung, daß die Frachtsätze im allgemeinen gegenwärtig um zirka 10°/, höher find al« zur gleichen Zeit des Vorjahre«. Der Betrieb im ersten Quartal dieses Jahre» hat unS wesentlich erhöhte Ein- nahmen gebracht, und haben wir auch herzett alle Ursache, mit dem Geschäftsgang durchaus zufrieden zu sein. —-Der Sächstsche LandeSveretn deS Evange- lisch«» Bunde« hielt am Montag in Dresden eine ge schäftliche Sitzung ab. Lu« dem Jahresberichte ist zu ent nehmen, daß 8er Lande»oerein an den sächsischen HtlfSauS- schuß für die evangelische Bewegung die ansehnliche Summe von 37 827 M. 84 Pf. abltefern konnte. Der Aentralkafse de» Bunde» wurden 12 S86 M. zugeführt. Die Zahl der Zweigoereine hat sich in Sachsen auf 97 erhöht. Die Bun- drSgeueralversammlung wird in Graudenz und Danzig ab- gchatten, während da» JahreSfest Le» Lande»v«retn» am 28. und 24. September in Riesa oder Aue begangen wer- dm soll. Auf dem Jahre»feste sollen die gesetzlich« Lage der Evangelischen in Sachsen und der Toleranzantrag be- handelt werden. Die Zahl der evangelischen Jüngling», vereine stieg aus 120 und seit dem Beginn der evangelischen Bewegung im Jahre 1898 sind 38053 Personen zur evangelischen Kirche übergetreten und 100 evangelische Kirchen konnten vollendet werden. — An den 18 sächsischen Gynckwsien Haden Ostern V-. IS. inStzestünÄ 498 Oberprimaner die Maturitätsprüf ung beWnden. MtzerdSmf häVeE sich noch 7 Extraner, darunter 3 weiMche, und zwar letztere aut Gymnasium zu DreSden-Neustsad't, dem! Examen mü Erfolg' unter zogen. Bemerkenswert istes, daß die Zahl derer, die Neigung zunt StMurst der Theologie höben, immer! mehr zurückgeht. DiesmM wollen 48 Miturienten Theo logie studieren gegen 66 ims Vorjahre. Für das Studium der Jurisprudenz halben sich 145, Mr Medizin 62, für Tierarzneikunde 7, Mr klassische Philologie 44, für mo derne Philologie 11, Mr GermMiMk 16, für Mathematik 23, Mr Naturwissenschaften 13, für Chemie 9 und für daA Geschichtsstudium! 12 entschieden. In Heer und Marine beabsichtigten 40 'Miturienten einzutreten. Die drei Damen, die diesmal! das Miturienten-Examen bestanden haben, wollen Medizin saldieren. — Tas „Tresdn. Journ." schreibt: „In der sächsischen Presse ist der Selbstmord des Referendars Tr. D. in Lausigk viel besprochen und daran eine Betrachtung über die Notwendigkeit einer Aenderung dier geltenden Prüfungsordnung sür die zweite juristische Staats prüfung geknüpft worden. Wie wir hören, war der Sachverhalt folgender. AM 3. Dezember 1905 waren die schriftlichen Prüfungsarbeiten des 'Referendars Tr. D. bei dem Justizministerium eingegangen. Am 18. Dezember sind sie in der Reihenfolge des Eingangs bei den Mit gliedern der Prüfungskommission in Umlauf gesetzt wor den. Tie Beschaffenheit her Probeschriften milchte ihre Prüfung und Begutachtung durch sämtliche 10 Mitglie der der PrüMngSbomMissivn erforderlich. Ein solcher Fall ist äußerst selten pnd kommt bei der großen Zahl der Kandidaten (1905: 167) jährlich nur zwei- bis drei mal! vor. Naturgemäß erfordert die Begutachtung durch sämtliche Mitglieder der Prüfungskommission längere Zeit. Das' letzte Gutachten ist am!I8. März zu den Akten gekommen. Das Endergebnis war dem Kandidaten un günstig, und es mstßte ihm unter dem 20. März seine Zurückweisung Mf die schriftlichen Arbeiten bekanntge geben werden. Schson vier Wochen! zuvor war ihm aus persönliche Anfrage an'zuständiger Stelle im Ministerium zwar schsonend, aber rückhaltlos mitgeteilt worben, daß der Ausfall zweifelhaft lei und er Möglicherweise mit der Zurückweisung' rechnen müsse. Eine Auskunft, daß „der Referent" durch Landtagsarbeiten behindert sei, ist ihM nicht erteilt worden. Referenten werden in Prüf- üngsangelegenheiten überhaupt nicht bestellt. Jedes Mit glied der Kommission gibt sein Votum auf gründ des von ihM selbst gewonnenen Urteils. Am 22. März schied Referendar Tr. D., dessen große Nervosität schon bei seiner Anwesenheit an Ministerialstelle ausgefallen war, freiwillig aus dem Leben. So tief bedauerlich es nun sein mag, daß Dr. Ti die schließlich erfolgte Zurückwei sung nicht hat überleben Mögen, so kann doch die Ur sache nur in einer nervösen Ueberreizung, nicht in den Einrichtungen der StaatsprüMng gefunden werden. In einem so zweifelhaften Fall fordert gerade die Rücksicht auf den Kandidaten djie gewissenhafteste und sorgfältigste Prüfung und es wird sich hier auch in Zukunft nicht ver meiden liassen, daß ein solcher Kadiddt länger auf die Mitteilung des PrüMngtzergebnisses warte» muß, als bei einem entschieden günstigen oder ungünstigen Ausfälle seiner Arbeiten. Der in der Presse gemachte Vorschlag, die Fristen zwischen der Abgabe der Arbeiten und der Zulassung zur Mündlichen Prüfung gleichmäßig zu be messen, ist undurchführbar. Weniger gute Arbeiten er fordern längere Prüfung. Daß diese immerhin schnell vor sich geht und daß die Vorladungen zur mündlichen Prüfung gegenwärtig der Abgabe der Probeschriften bald folgen, belegt die Tatsache, daß in zahlreichen Fällen die Kandidaten uM Hinausschieburtg der mündlichen Prü fung nachsuchen und daß deshalb bereits anberaumte Mündliche Prüfungen wieder aufgehoben werden müssen." —* Eltern, Vormünder und Lehrherren seien hiermit auf daS im Jahre 1894 vom Verein „Volks wohl" in Dresden begründete Lehrlingsheim besonders aufmerksam gemacht. ES befindet sich in dem eigenen Grundstück des Vereins Annenstvaße 49, I. und hat den Zweck, unbescholtenen jungen Leuten (Lehrlingen, Schü lern re.), die nicht bei ihren Eltern oder Lehrherren wohnen können oder elternlos sind, das Elternhaus möglichst zu ersetzen und sie vor den Gefahren der Groß stadt zu bewahren. Das LehrlingKheiM bietet den jun gen Leuten ein gutes, rechtes Familienleben und zugleich volle Verpflegung, sowie Aufsicht und Fürsorge der Haus eltern. Gesunde Wohn- und Schlafräume, sowie der Neu zeit entsprechende Wasch- und Badeeinrichtungen sind vor handen, ebenso eine Hausbibliothek, die Tageszeitungen, ein gutes Pianino, Gesellschaftsspiele usw. Die Beköstig ung (schmackhaft kräftige Hausmannskost) ist gut und reichlich. Jeder Pflegling bekommt ein gutes reines Bett Mit dazu gehöriger Bettwäsche, sowie Handtücher, ferner einen Schrank für Kleidung, Wäsche usw. Das Pflegegeld beträgt monatlich 35 Mark. Ausführliche Pro spekte werden auf Wunsch zugesandt; auch ist die Besich tigung des Jnstsituts^ gern gestattet. Zur Zeit sind noch einige Stellen zu vergeben und können Anmeldungen dort erfolgen. — Auch ein Mädchen heim mit Stellenver mittelung unterhält der Verein in Dresden, Ammon stiraße 24, pt. Dresden, 5. April. Vor dem Dresdner Amts gericht hatte sich gestern ein gemeingefährlicher Heirats schwindler, der GerichtSexpedient Alwin OSkar Koch, wegen zahlreicher Betrügereien gegenüber jungen Mädchen zu ver antworten. Der im 31. Lebensjahre stehende Schwindler war bei dem Dresdner Amtsgericht als Expedient angestellt. Obgleich er bereits seit dem Jahre 1899 verheiratet und Barer zweier Kinder ist, machte er teil« durch Inserate, teils auf öffentlichen Vergnügungen die Bekanntschaft ver- schiedener junger Mädchen, versprach ihnen nach kurzer Zeit die Ehe und machte dann, zum Teil mit Erfolg, den Versuch, seine Opfer um namhafte Ersparnisse zu beschwin deln. Eine der Getäuschten betrauert den Verlust ihrer Ersparnisse in Höhe von 582 Mark. Andere beschwindelte er um Uhren und andere Wertgegenstände. 4 Mädchen aber nahm der Betrüger die Ehre und diese erheben jetzt gegen ihn Alimentationsansprüche. Um die bedauerns- werten Mädchen ganz sicher zu machen, besichtigte er mit seinen Opfern verschiedene Wohnungen und legte den „Bräuten" auch fingierte MietSoerträge vor. Um sie zur Hergabe der Miete zu bewegen, die er dann natürlich für sich verbrauchte, hatte er stet» ein MietzinkquittungSbuch zur Hand, dessen Einträge er durch einen Knaben hatte anfertigen lassen, um sich selbst nicht der Urkundenfälschung schuldig zu machen. Seiner vorgesetzten Behörde machte er sich einer falschen Beurkundung seine« Personenstände» insofern schuldig, al« er sich in der Dienstliste stet» all» ledig aufführte. Dieserhalb hat sich der Schwindler, dem da» Gericht eine Gefängnisstrafe von 8 Monaten aufer- legte, noch später vor dem Land- resp. Schwurgericht zu verantworten. 88 Dresden, 4. April. Die Würfel sind gefallen. In der heutigen Generalversammlung de» Metalltndustriellen- verbande» wurde beschlossen, über die in der Kreirhaupt- mannschaft liegenden Berband-werke die Sperre zu ver hängen und alle organisierten Arbeiter auszusperren. Bei der Firma Mühlenbauanstalt Gebrüder Seck in Schmiede berg wurden heute morgen 700 Mann «»»gesperrt. Bet vuschbeck und Hebestrett und bei der Firma Eschebach er folgte die Aussperrung heute abend. Bet beiden Werken zusammen kommen zirka 600 Arbeiter in Frage. Im ganzen werden etwa 12-—15 000 Arbeiter auSgesperrt werden. — Auch die in den Betrieben beschäftigte« Holz- arbetter nehmen jetzt zu der Aussperrung der Metallarbeiter Stellung und werden sich am Donnerstag abend über vor zunehmende Schritte schlüssig werden. — Auch der Streik der hiesigen Handel»gärtner dauert nach wie vor an. Be-
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