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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190605092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-09
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1906
- Autor
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Riesaer O Tageblatt rrrrd Anzelger Wklilitt «ü Aytßll). Amtsblatt der König!. AmtShmiptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtnah» z« Riesa. 1««. Mittwoch, 9. Mai 199«, adendS. 59. Jahr, va» Rtejaer Lageblatt etjchei« jeden Tag abend» mit Autmadnre der Sonn- und Festtage Vierteljährlicher BrzugSpretS bei Abholung in der EzPebttti« tn Rtei» 1 Mart 5V Pfg., durch unjerr Leüg« tu» Hau» 1 Mart SS Pjg., bei Abholung am Schalter der latsert. Postaustalteu 1 Mart SS Pfg., durch den Briefträger ftei in« Hau» ? «art 7 Pß. Auch «AwMabmmnnnft, »erben an»»»»»» AngetgeuMuaah», PN bl, Mluw« di» «wlgab^aM» bl» »«««tag 9 Uhr »hu, »aollhL »ruck und »vck« «« La»,,, » «tutirltch l» »tef«. — SchchchwfteM: Soath straH, M. — S«r »«, RibiMwi »««wwioMch: H <»«»»> «ch»rM »» »»«»a. Die Weinrebenbesitzer, insbesondere diejenigen, deren Wetvstöckk im vorigen Jahre vom echten Meltau oder Tranbenfchimmelpilz (Oläium Pueksri) befallen waren, werden darauf hingewiesen, daß zur tunlichsten Vermeidung des Auftretens dieser Rebenkrankheit die Weinstücke ZN schwefeln sind und zwar ist das Schwefeln — durch Bestäuben der trockenen Blätter bei ruhigem, sonnigem Wetter — erstmalig im Früh jahr, wenn die frischen grünen Triebe etwa 5 bis 10 em lang geworden sind, dann, wenn die Gescheine sichtbar geworden find und schließlich noch bevor die Gescheine za blühen anfaagen, vorzunehmen. Sollte die Rankheit dann trotzdem sich noch bemerkbar machen, was durch neuen Anflug bedingt möglich, so ist das Schwefeln zu wiederholen. Im übrigen empfiehlt eS sich überhaupt, das Schwefeln vorsorglich vorzunehmen, auch wenn im Vorjahre der Meltau nicht beobachtet worden ist. Zum Schwefeln be nutzt man den gewöhnlichen Schwefel in pulverisierter Form. Dieser ist unter allen Umständen der Schwefelblüte (Schwefelblume) vorzuziehen. AIS Bestäubungsapparate empfehlen sich die vom Klempnermeister Schmidt in Meißen (Cölln) angefertigten, zum Preise von 2 M. 50 Pfg. pro Stück zu habenden Schwefelqnaften oder der bei der Firma Karl Haunstein in Großenhain zum Preise von 1 M. 60 Pfg. erhältliche Be- stäubungSapparat oder der dem Bezirksobstbauverein Großenhain gehörige Schwefel apparat (Don Rebo), welcher zu diesem Zwecke zur Beifügung steht. Um dem Auftreten des falschen Meltanes (k«rouv8pora vitioola) vorzubeugen, ist Besprühen der Weinstöcke mit einprozentiger Knpferkalkbrühe und zwar das erste Mal, wenn die Triebe 8 bis 10 em lang geworden sind, das zweite Mal vor der Blüte und das dritte Mal gegen Mitte Juli anzuwenden. Hierbei wird bemerkt, daß zu diesem Zwecke die Spritze (Deidesheimer Rebenspritze) deS BezirkSobstbauvereinS Großenhain auf Ersuchen abgegeben wird. Jn bezug auf dar Auftreten von weitere« Schüblingen im vbstbaa ist folgendes zu bemerken: Von den grünen Raupen des FroftspannerS werden besonders auf Airfchbüamen die Blätter zerstört. Zur Bekämpfung sind Klebgürtel um die Stämme anzulegen und weiter die Raupen in den frühen Morgenstunden abzuschütteln. Zur Zett werden die Apfelbünme von Meltaapilzen (Lpkkwrottwoa 6«8t»gnsimLii) stark befallen. Hiergegen empfiehlt sich wiederholtes Schwefeln oder Ueberspritzen mit einprozentiger Kupferkalkbrühe. Zur Bekämpfung des Apfelwicklers (Oarpooopsa xomonvlla) find jetzt Fanggürtel, bestehend aus Holzwolle, anzulegen, die Anfang Juli wieder abgenommen und ver brannt werden. Um nach der Abnahme dieser Fanggürtel weitere zur Verpuppung übergehende Raupen abzufangen, ist das erneute Anlegen der Gürtel notwendig, die dann im Herbste abzunehmen sind. Die von der Made deS Apfelwicklers besetzten und Ende Juni abfallenden wurmstichigen Früchte des Kernobstes sind zu sammeln und durch Abkochen die Maden zu vernichten. Jn den letzten Jahren ist Btrnlranermücke (8oiara piri) schädigend aufgetreten, und zwar in der Art, daß die kleine schwarze Fliege eine größere Anzahl Eier an die jungen Früchte anlegt. Die zahlreichen Räupchen bohren sich in das Innere der Früchte ein, letztere werden schwarz und fallen ab. Die abgefallenen Früchte find zu sammeln und zu verbrennen. Um dieses Verbrennen möglichst auf einmal ausführen zu können, empfiehlt eS sich, soweit eS angängig ist, die Bäume leicht z« schütteln, wodurch die erkrankten Früchte abfallen. Die Ortspolizeibehörden, soweit der Bezirk der Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain in Frage kommt, werden veranlaßt, für die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen besorgt zu sein und eS sich insbesondere abgelegen sein zu lasten, ein gemeinsames Vorgehen tunlichst zu vermitteln bez. herbeizuführen. Großenhain und Riesa, am 5. Mai 1906. 1113 L. Kgl. Amtshanptmannschaft Großenhain. Der Stadtrat Riesa. vangewerka, Dachdecker, Gelbgtetzer, Glaser, Klempner, Kupferschmiede, Maler, Schlaffer, Schmiede, Stellmacher, Tapezierer, Tischler, Töpfer nnd Ofensetzer, die im laufenden Jahre und bis zum 31. März 1907 bei der Vergebung solcher Unterhaltungs- arbeiten an sämtlichen städtischen Gebände», die nicht besonders ausgeschrieben werden, berücksichtigt werden wollen, werden hiermit aufgefordert, sich mündlich oder schriftlich bis zum 14. Mat 1S06 in der RatSkanzlei zu melden. Gewerken, die nicht mindestens seit einem Jahre ihr Gewerbe in Riesa selbständig betreiben, bleiben außer Betracht. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Mai 1906. Fnd. Erledigt ist die auf DovaerStag, den 10. dies. Mon, vor«. 11 Uhr, im Grundstücke No. 29 in Zschaiten angesetzte Versteigerung von 13 Schweinen. Riesa, den 9. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 9. Mai 1906. — Ter amtliche Teil d Bl. bringt u- a. von der Kgl. AMtshauptmannschaft und dem Stiadtrat Mesa eine Be- kannbMachung, die den Besitzern von Weinstöcken und Obstbäumen zur besonderen Beachtung empfahlen sei. —)!( Als der Schleppdampfer „Roßlau" mit vier Kähnen im Anhang abends gegen 11 Uhr auf der Berg fahrt begriffen die obere Torgauer Elbbrücke passierte, riß plötzlich daS Schlepptau. Die drei letzten Kähne wurden von der starken Strömung schnell talwärts getrieben und gerieten in ernste Gefahr, auf daS Uferdeckwerk aufzufahren und dabei schweren Schaden zu nehmen. Glücklicherweise faßte einer der ausgeworfenen Anker noch rechtzeitig in dem felsigen Flußbetts Grund, so daß eS gelang, die drei quer über den Strom getriebenen Kähne festzumachen und somit eine schwere Haverie zu vermeiden. — Am Montag nachmittag gegen 2 Uhr kam au» der Herberge zur Heimat ein reisender Handwerker, Tisch ler, um nach Dresden zu wandern. Er sah einen hiesigen Herrn auf der Straße gehen, schloß sich diesem an und begleitete ihn bis nach der Großenhatnerstraße. Unterwegs «zählte er glaubhaft unter Vorzeigung seiner Papier«, daß « 1808 in Zittau geboren, mithin 98 Jahre alt und auch acht Jahre in Amerika gewesen sei, wo er seine Familie verloren habe. Sein Vater sei 111 Jahre, seine Mutter 103 Jahre alt geworden. Einen andern hiesigen, früher in Zittau gewesenen Herrn kenne er sehr gut. Nachdem er sich nach dem Wege nach Zehren erkundigt, gelangte er zu der Einsicht, daß er für diesen Tag doch nur bi» Nie dermuschütz gehen werde. Der Mann war im Verhältnis zu seinem Alter noch recht rüstig und eS ist recht wohl möglich, daß er über die „Hundert geht". —Die 4. Strafkammer de» Künigl. Landgerichts Dresden verhandelte al» Berufungsinstanz gegen den Ar beiter Max Robert Schiemann, wohnhaft in vobersen, sowie gegen den Bauunternehmer Moritz Hugo Michel und den Handarbeiter Friedrich Hermann Hausmann, beide in Riesa wohnhaft, wegen Hausfriedensbruch», Widerstandes gegen die Staatsgewalt und versuchter Gefangenenbrfretung. Dem Angeklagten Michel ist der Besuch deS Hotel» zum Stern tn Riesa von dem Wirte Wünschmann verboten worden. Trotzdem kam Michel in Begleitung des Angeklagten Schie mann am 21. November v. I. wieder in daS Lokal. Da Michel der mehrfachen Aufforderungen des Wirtes, sich zu entfernen, nicht Folge leistete, so mußte ein Schutzmann einschretten. Als bei dieser Gelegenheit Schiemann fest genommen wurde, ging dieser tätlich gegen den Beamten vor, indem er ihn mit der Faust in das Gesicht schlug und schließlich mit ihm zu Boden stürzte. Bei diesem Bor- gange soll Hausmann den Angeklagten Schiemann auS der Gewalt deS Schutzmanns zu befreien versucht haben. DaS Königl. Schöffengericht Riesa erkannte für Schiemann wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt auf eine sechswöchige Gefängnisstrafe, für Michel wegen Hausfriedensbruchs auf vier Wochen Gefängnis, dahingegen sprach eS den Mit- angeklagten Hausmann von der wider ihn erhobenen An- klage der versuchten Gefangenenbefreiung kostenlos frei. Schiemann und Michel hatten Berufung eingelegt, da bei ihnen nicht auf Freisprechung erkannt worden war. Die König!. Staatsanwaltschaft hatte auch von dem Rechts mittel Gebrauch gemacht, da Hausmann freigesprochen wor den ist. Nach dem Ergebnisse der gestrigen Beweisauf nahme wurde das freisprechende Urteil betreffs Hausmann aufgehoben und dieser wegen versuchter Gefangenenbefreiung mit einer einwöchigen Gefängnisstrafe belegt, dahingegen wurde die Berufung der Angeklagten Schiemann und Michel als unbegründet kostenpflichtig verworfen, demnach die von der vorigen Instanz festgesetzten Strafen bestätigt. — Nach dem „Sächsische Kirchen- und Schulblatt" sind im ersten Vierteljahre 1906 folgende Stiftungen und Geschenke im Königreich Sachssen bekannt gewor den: Für kirchliche Zwecke 33500 M., darunter 8000 M. für ein neues Geläut in Meerane. Verschiedenen Anstalten der inneren Mission fielen 39900 M. zu (15000 M. der Dresdner Diakonissen-Anstalt, 10000 M. dem Frauenheim TobiasMühle, 7500 M. der Epileptischen Anstalt Klein- Wachau usw.) Ter Gustav Adolf-Verein erhielt 3050 M. und zur Förderung der evangelischen Bewegung in Oester reich wurden 10000 M. gestiftet. Unter den Schenkungen für dass Unterrichtswesen, die sich auf 260 722 M. belaufen, nimmt die einer verstorbenen Leipziger Dame zu Totie- rungen an a. v. Professoren und Privatdozenten (250000 Mark) die erste Stelle ein. Für dasallgenwine Volkswohl sind Stiftungen in Höhe von 1289650 M. bestimmt, für sonstige Zwecke 86 690 M. Ter Gesamtbetrag ist 1723 512 Mark. — Bisher konnten auf hiesigem Bahnhofe Fahrkarten mit direkter Gepäckabfertigung nach den Ostseebädern nur für verhältnismäßig wenig Stationen abgegeben werden; es wird daher mit Genugtuung begrüßt werden, daß deren Zahl erheblich erweitert worden ist und daß jetzt hier auch Karten für verschiedene Nordseestationen ausliegen. — Ter Massenmörder Dittrich, der sich b.kanntlich in Gewahrsam der Dresdener Polizei befindet, hat bis jetzt, wie gemeldet, neun Mordtaten eingestanden. Ls sind dies zwei Morde in Sachsen (an der Privaticrc Opitz und an denk sechsjährigen Mädchen Schönherr aus Riesa), zwei Morde in der Umgebung Berlins "(an der Frau des Schif fers Graßnick aus Gosen und an der Pförtncrsfrau Schurm aus Zeuthen), eine Mordtat bei Kiel und vier Mordtaten in Oesterreich. Jetzt glaubt die sächsischse Polizei guch Be weise dafür in der Hand zü haben, daß Dittrich die 30 Jahre alte Frau dos Gasmeisters Graß aus Zöblitz er mordet hat. — Ueber die Verkehrslage aus der Elbe wird aus Aussig berichtet: Der Wasserstand verfiel im Laufe der verflossenen Woche bis auf Plus 43 Zentimeter, doch trat später wieder eine leichte Besserung ein und zeigte der Pegel vorgestern bereitst Plus 53 Zentimeter. Tie Verladungen waren durch den Förderausfall infolge der Maifeier etwas beeinträchtigt, immerhin aber wurden in Aussig 4165 Wagen Kohle, 170 Wagen andere Güter und in Rosawitz 1141 Wagen Kohle umgcschlagen. Tie Fracht situation blieb unverändert und stellt sich demnach Tres- den auf 160 bis 180 je nach Kahngröße glatt, Mittelelbe Magdeburg 210 bis 220, Unterelbe Hamburg 270, Bran denburg 320 Pf. per Tonne mit bekannter Staffel; Kahn- rauM war etwas leichter erhältlich; Zillen blieben bei reichlichem Angebot vernachlässigt. Berlin Umgebung 410, Finowkanalstationen Basis 440 Pf., Stettin glatt nominell. Oschatz, 7. Mai. Taß 20 Arbeitern ein?r einzigen FirMa an einem Tage das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit zuerkannt wird, ist gewiß eine seltene Erscheinung. Eine solche Masscnauszcichnung konnte gestern Arbeitern der Pfitzerschcn Wagenfabrik zuteil werden. Bürgermeister Härtwig übergab im Rathaussaal im Beisein des Inhabers der Firma, Stadtrat Bruck, den Veteranen der Arbeit dis
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