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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190212253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19021225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19021225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-25
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1902
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Volkswirtschaftlicher Teil des Leipziger Tageblattes. Alle für diel« Teil LeMmmteu Seudung» stad zu richt« mr dess« verantwortlich« Redakteur T. T. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uh» vor«, und von 4—- Uhr »ach». Drmuer-tag, 2ö. Deeember 19V2. Zum deutsch-amerikauischen Tabakkrieg. Z Die deutfcheTabakindustrie, ivclche in letzter Zeit wiederholt mrt Recht mit der amerikanischen Gefahr in Verbindung gebracht wurde, was die hohen verbündeten Regie- runaen veranlaßte, dieser das Interesse zuzuwendcu, dürfte dem Umfange nach dem Laien gar nicht oder nur ganz wenig bekannt sein, und werden die nachfolgenden Ausführungen, welche wir einem vor Interessentenkreisen im Verbände Sächsischer In dustrieller gehaltenen Bortrage des Herrn C. Robert Böhme lCigarettenfabrik „KioS", Dresden) entnehmen, sicher von großem Interesse sein. Die Tabakindustrie in Deutschland beschäftigte bei einer Einwohnerzahl von 54 Millionen im letzten Rechnungsjahre 138 742 Personen, während in Oesterreich-Ungarn bei einer Einwohnerzahl von 47 Millionen nur 38 390 Personen in dieser Industrie Beschäftigung fanden. An Arbeitslöhnen wurden im letzten JHre nicht weniger als 140 855 826 bezahlt. Hierin sind die Summen noch nicht inbegriffen, welche von den Fabri kanten als Krankenkassen- und JnvaliditätSveiträge außerdem aufznbringen sind und auch den Arbeitnehmern aus schließlich zu Gute kommen und weiterhin die Summe von 163 530 welche für durch Unfall verunglückte Personen von den Fabrikanten aufgebracht werden, segensreiche Einrichtungen, welche unsere Nachbarländer wenig oder über haupt nicht kennen. Außerdem gibt es noch ca. 20 000 selb ständige Cigarren- und Tabakhänoler, so daß das Deutsche Reich insgesamt ca. 160 000 von der Tabakindustrie abhängige Per sonen aufweist. Hieran schließen sich noch diejenigen Neben zweige, wie lithographische Kunstanstalten, Papierfabriken, Kistcnfabriken usw., welche die nötiger'. Ausstattungsmaterialien liefern und die allein an Arbeitslöhnen ca. 13 Mill. Mark jährlich zur Auszahlung bringen, so daß insgesamt ca. 175 Millionen Mark in der deutschen Tabakrndustrie und Neben« zweigen an Löhnen jährlich zur Auszahlung gelange,! — ein <otüa deutschen Volkseinkommens, das durch deutsche Intelligenz und werktätiges Schaffen in mühevoller Arbeit alljährlich neu verdient werden muß. Wenn nun, was nicht zu hoffen ist, die Amerikaner diesen blühenden deutschen Industriezweig, vielleicht durch Abschneidung der Rohmaterialien, unter ihre Botmäßig keit bringen sollten, so dürfte es wahrscheinlich sein, daß von obiger Zahl beschäftigter Arbeiter und Arbeiterinnen rund 50 000 nach und nach abaestrichen würden und wir somit auf die Zahlen von unseren Nachbarländern Oesterreich-Ungarn zurück kommen. Die Amerikaner würden auch hier bei uns in Deutsch land alles das zu beseitigen trachten, was durch Menschenhände erzeugt tvird und an Stelle der letzteren Maschinen treten lassen, wie wir solches in den letzten zehn Jahren in Amerika zu beobachten Gelegenheit hatten, wo selbst die 5-Pfg.-Cigarettcn mit der Maschine hergestellt wurden. Aus rein nationalen Gründen schon ist cs Sache der Raucher, dafür zu sorgen, daß die deutsche Cigarren« und Cigarctten- industrie dem Deutschen erhalten bleibt. Der Außenhandel der Salkanftaaten. Rumänien 496,9 638,7 580,4 Serbien 120,5 83,8 72,0 Franken); 1900 1890 1887 Griechenland 232,0 216,5 234,5 Lzc. Die wirtschaftliche Entwicklung der Balkanländcr Rumänien, Griechenland, Serbien, Bulgarien ist eine so lang same und schwerfällige, daß alle in diese Länder nach ihrer politischen Befreiung gesetzten Hoffnungen sich nunmehr als un erfüllt und trügerisch erweisen. Trotz der Naturreichtümcr, der äußerst günstigen geographischen Lage und des engen Konnexes dieser Lander mit den westeuropäischen Kulturstaatcn ist in den letzten zwei Jahrzehnten kaum ein nennenswerter wirtscl)aft- licher Fortschritt zu verzeichnen, während in den allerletzten Jahren sogar sich eine anhaltende wirtschaftliche Stagnation be merkbar macht. Den Maßstab für die Beurteilung der wirt schaftlichen Entwicklung gibt der Außenhandel ab; und so können mir an der Gestaltung des Außenhandels in den letzten 20 Jahren, wie sie eine bulgarische offizielle Statistik vor kurzem veröffentlicht hat, auch die wirtschaftliche Lage dieser Länder er messen. Der Handelsumsatz der vier Balkanstaatcn in den letzten 20 Jahren gestaltete sich folgendermaßen .(in Millionen BuUaiNen 155^5 110,4 1881 481,2 — 83,3 216,9 362,7. 314,6 46,3 84,5 64,7, Einfuhr: 129,9 54,0 120.7 38,0 131.8 36,1 Der Außenhandel Rumäniens und Bulgariens nimmt in den letzten Jahren ab, der Außenhandel Griechenlands und Serbiens nur noch sehr unbedeutend zu. Ucber die Gestaltung der Ein- und Ausfuhr in den letzten 20 Jahren in diesen Ländern gibt folgende Tabelle Aufschluß (in Millionen Franken): Rumänien Griechenland, Serbien Bulgarien 1900 1890 1887 1881 274,7. AuS 43,1 fuhr: —— 1900 280,0 . 102,0 66,5 53,9 1890 275,9 95,7 45,8 71,0 1887 265,7 102,6 36,1 45,7 4881 206,5 — 40,1 — Mit Ausnahme des Jahres 1900 ist die Handelsbilanz Rumäniens und Griechenlands passiv, während die Handels bilanz Bulgariens und Serbiens Schwankungen unterworfen ist. Was die Handelsbeziehungen der Balkanstaatcn mit den übrigen Ländern anlangr, so stehen sie in Handelsverkehr haupt sächlich mit Deutschland, England, Oesterreich-Ungarn, Belgien, Frankreich. Nach Rumänien führte in den Jahren 1891—1900 iin Durchschnitt Deutschland 28,3 Proz., Oesterreich-Ungarn 25,9 Prozent, Englaiid 20,9 Proz. der Gesamteinfuhr ein; mi der Einfuhr nach Griechenland waren in den Jahren 1891—1898 England mit 27,3 Proz., Rußland mit 21,2 Proz., die Türkei mit 12,2 Proz., Oesterreich-Ungarn mit 12,1 Proz., Frankreich mit 8,1 Proz., Deutschland mit 7,4 Proz. beteiligt; nach Serbien führten in den Jahren 1891—1900 Oesterreich-Ungarn 56,8 Prozent, Deutschland 12,2 Proz., England 10 Proz. ein; nach Bulgarien führten in derselben Zeitpcriodc Oesterreich-Ungarn 32,6 Proz., England 22,2 Proz., die Türkei 11,9 Proz., Deutsch land 11,7 Proz. ein. In den Jahren 1891—1900 führte Ru mänien nach Belgien 27,6 Proz. ans, nach England 26,6 Proz., nach Oesterreich-Ungarn 15,8 Proz., nach Deutschland 12,5 Prozent; Griechenland führte in den Jahren 1891—1898 nach England 34,4 Proz. aus, nach Frankreich 14,3 Proz., nach Oesterreich-Ungarn 8,7 Proz., nach der Türkei 7,8 Proz., nach Deutschland 4,7 Proz.: Serbien führte in den Jahren 1891 bis 1900 nach Oesterreich-Ungarn 87,4 Proz., nach Deutsch land 5 Proz. aus; Bulgarien führte in der gleichen Zeit periode nach der Türkei 27,6 Proz. aus, nach England 19,7 Prozent, nach Frankreich 16,3 Proz., nach Deutschland 13,7 Prozent. Ueber die Hauptartikel der Ein- und Ausfuhr der vier Balkanstaaten gibt folgende Tabelle Aufschluß (in Millionen Franken); Rumänien s: Textilerzeugnisse Metallwaren Kolonialwaren ,«,»«,» Lcdererzeuanisse Milchprodukte Papier und Papierwarcn . Getreide und Getreidcprodutte, sowie Konserven Griechenland Einfuhr: wvi-iöi» 142,0 77,4 22,4 14,7 6,0 S.8 5,5 Ausfuhr: WV1-19»0 3,8 2,2 1,8 4,7 223,4 180,-IM Landwirtschaftliche Produkte » » - 37,2 Textilerzeugnisse ...... 22,1 Mineralien und unbearbeitete Metalle 13,1 Milchprodukte. 6,0 Mineralien und bearbeitete Metalle « 4,5 Zuckerwarcn 3,2 Tiere »2 Papier und Papierwaren , , , , 3.2 Butter und Produkte . , , , , 1," Getränke . 0,2 Serbien: U»I -UM Textilerzeugnisse 7,4 Metiche t.i Kolonialwaren 3,6 Wolle , 3,4 f . « » » » « * i 2«? 41.9 18,2 2,5 3,3 5,3 6,0 18»!-1000 1.0 0,3 neuanlagen zurückgestellt werden. Ten Rest von 23 587. .(76 328) erhält der SpezialreservcsonLS. —r. AranzenSbad, 24. Dezember. Die von der kiesigen Dtadtgemeinde bei der Böhmischen Landesbank nach gesuchte Anleihe in Höbe von 3 400 000 Kr. behufs Ankaufs der noch un Privatbesttz befindlichen hiesigen Badehäuser ist vou der Leitung der Bank bewilligt worden. Es ist noch die Zustim mung des LandesausschusftS erforderlich, doch wird diese kaum verweigert werden. *— Paris wider Leipzig. In der in Berlin erscheinenden „Wochenschrift für den Papier- rind Schreibwaren-Hcmdel und die Pavier verarbeitende Industrie" befindet sich unter obiger Ueberschrift ein Artikel, in dem es u. a. heißt: In Paris Hal sich ein ComitS gebildet, dessen Bestrebungen darauf hinzielen, auch in der Seinemetropole eine großartige Messe ins Leben zu rufen, die berufen sein soll, zwischen den süddeutschen Gewerbetreibenden und den französischen Industriellen innigere Beziehungen anzubahnen. Den» Pariser Coinite gehören nam hafte Vertreter des Handels und des Fabrikanrentums an, deren Geschäftsverbindungen bis weit hinein nach Süd-, Mittel und Norddeutfchland reichen. Wenn man nun fragt, welche Vorteile die Pariser Messe den deutschen Gclverbelreibendcn gewähren könne, so würde die Beantwortung dieser Frage je nach dem Jnteressenstandpunkte der in Betracht kommeilpen Jn- dustriegruppcn eine sehr verschiedene sein. Jedenfalls stehr ziemlich fest, daß die Pariser Messe den Zweck verfolgen soll, der Leipziger Messe Abbruch zu tun und einen aetvaltigcn Strom industriellen Lebens von den süddeutschen Bundesstaaten nach dem Innern Frankreichs abzulcnken. — Wir meinen, daß Paris damit dasselbe Schicksal haben wird, wie seinerzcir Berlin. *— Tie Geschäftslage in den Bereinigten Staaten bleibt eine befriedigende. Die „N H. H.-Z." schreibt darüber unterm 16. Dezember folgendes: „Während die Lage des Gcldmarkrcs keine Besserung ersehen läßt und Besorgnisse, die Venezuela Affäre könne zu Komplikationen führen, die Spekulation depri mieren, hat die Prosperität d.'S Landes keine Abschwächung er fahren, im Gegenteil hat die jüngste Zeit neue günstige Mo mente zu Tage gefördert. Vor allem weist die Gekreide-Aus fuhr ansehnlicbe Zunahme auf; auch Mais ist in letzter Woche mehr exportiert worden als in irgend einer Woche der letzten 14 Monate. Und da die Ernte diesmal eine ungewöhnlich reiche ist, darf man eine umfangreiche Maisausfuhr während der nächsten 12 Monate erwarten; auch im allgemeinen läßt die Exportbcwegung erfreuliche Erweiterung ersehen, und die amt liche Statistik meldet für letzte Woche eine Warenausfuhr im Werte von 13 336 000 Dollars gegen 11500 000 Dollars in der entsprechenden vorjährigen Woche. Der starke Temperatur fall zu Anfang der Woche hat dein Detail-Geschäfte neuen Im puls verliehen und auf alle Saisonartikel führenden Branchen eine belebende Wirkung auSgeübt. Dagegen har die Wintcr- kälre infolge des im Osten allgemein herrschenden Kohlen mangels viel Nor erzeug!, und es sctieint für den Uebelstand vor nächstem Frühjahr wirksame Abhülfe kaum zu erhoffen zu sein. Ter auch in Europa herrschenden Kälte ist bessere Nach frage nach amerikanischem Getreide zu danken. Betreffs der Winterweizenernte weiß das neueste amtliche Bulletin einen nahezu idealen Stand, nämlich eine DurchschniltSziffer von 99,7 Proz., zu melden. — Die ini Vergleich zum Vorjahre un gewöhnlich hohen Ziffern der Bankumsätze zeugen für den gro ßen Umfang des legitimen Geschäftes, da die Effcktcnvcrkäufe hinter letztem Jahre Zurückbleiben. Auch die Bahneinnahmcn sind größer als letztes Jahr, und die hohen Anforderungen, die der enorme Verkehr an die Bahnen stellt, im Verein mit dem Schluß der Binnenschiffahrr stellen für dieselben weitere große Lebhaftigkeit und gute Einnahmett in Aussicht. Die Prcisrcn- denz scheint eher eine aufsteigende zu sein, wofür die Prosperi tät des Landes sowie die hohen Getreide- und LebenSmittel- vreisc verantwortlich zu sein scheinen. Auch Baumwolle ist trotz der Voraussage einer großen Ernte in dieser Woche weiter im Preise gestiegen, da knappe Anfuhren in überraschender Weise andauern. Provisionen dürften sich, der geringen Vorräte und eines die Produktion nahezu absorbierenden Konsums tvcgcn, noch längere Zeit auf hohem Preisniveau erhalten. In dcr Textilwarenbranche sind die Detaillisten von dem Weihnachts- Geschäft in Ausbruch genommen, und die erste und zweite Hand svüren den Einfluß der Feiertagssaison in geschäftlicher Flaue. Allein in der Wollwarenvrancli: hat eine Preisänderung statt gesunden, nämlich eine Avance von 5—10 Proz. für Ucber- zieherstoffc für Herbst 1003. Dcr Tabakmarkt von Louis- ville, Kw, meldet die größten Umsätze seit 1897, in welchem Jahre direkte Einkäufe dcr Fabrikanten und Exporteure beim Pflanzer noch nicht bekannt woren. Dcr Zuckermarkr ist in fester Haltung, während Kaffee einer noch niedrigeren Preis basis zuzustrrben scheint. Leder verkehrt ruhig, und Häute spüren den üblen Einfluß der vorrückenden Saison. Für Kupfer herrscht bessere Stimmung auf Gerüchte, Amalaamated Inter essen ständen in Unterhandlung wegen Ankaufs dec Calumcr L Hecla. Tic Roheisenproduktion ist in der Zunahme, während der Konsum nicht nachläßt, und es sind besonders die Stahlwerke immer noch sebr knapp an Metall. Laut offizieller Ankün digung hat die U. S. Steel Corp. zur Zeit Ordres für 5 280 000 Tonnen Eisen- und Stahlmaterial an Hand." Gcbr. Seck in Dresden und dein Eisenwerk Schmiedeberg, Be- fahre) Dividende aus die l,60 Mill. Mark Aktien verteilt und Trotzdem geht in den meisten Fällen noch zn viel Wärme zum zir^Krcöden, ins^eb^n gerufenen Bxamtsn-PcnsiopS-, MrtwLN,- 80 jM .6. ^(0), für bevorstehende Dampfmaschinen- und Kessel-j Schornstein hinaus. Ein soeben erteiltes Patent will diesem Telegramme. * Berlin, 24. Dezember. „Wolffs Telegr. Bureau" hört: Präsident Bbdiker scheidet mit dem Tage der auf den 5. Januar anbrrauntten General-Versammlung der Aktien-Gesellschaft Siemen» L HalSke aus deren Vorstand aus. Gleichzeitig wird seine Wahl in den Aufstchtsrat vorgeschlagcn. IV-n. Prag, 2k. Dezember. (Privat-Telegramm.) Dec „Buschtiehrad-Kladnocr Kohlcnvercin" ermäßigt von Neu jahr ab die Steinkohlenprriie für einzelne konkurrenzierte Re lationen um 4 bis 5 Heller. Technisches. *— Gegossene Ketten. Tie Kettcnfabrikation wurde lange Zeit lediglich durch Handarbeit anögcführt, weil cs nicht möglich war, das Schweißen dcr Kettenglieder mit Hülfe einer Maschine zu bewirken. LS entstanden dann die Drahtketlen, deren Enden mehrfach zusammcngcbogen waren, so daß eine feste und sichere Kette auch ohne jede Schwcißarbcil erhalten werden konnte. Der artige Ketten finden in der Landwirtschaft eine ausgedehnte Ver wendung. Um schwerere Ketten zu erhalten, konstruierte man Walzmaschinen, welche eine» Stab von sternförmigem Quer schnitt so Walzen, daß die einzelnen Kettenglieder nur durch dünne Zwischenteile zusammcngchalten werden. Nach einer so eben erschienenen Patentschrift werden Kelten gegossen, und zwar in einer solchen Weise, daß nach Herausnahme der Kettenglieder aus dcr Form ein vollkommenes Jncinandcrgreifcn der einzelnen Glieder vorhanden ist. Diese Ketten werden in dcr Weise her gestellt, daß ein aus schmelzbarer Masse hergcstclltcö Ketten modell so cmgeformt wird, daß sich die Glieder nicht berühren; worauf das Modell in bekannter Weise ausgcscknnolzcn und die mit je einem Einguß versehene Form dcr enizclnen Kettenglieder mit Metall ausgeaosscn wird. .(Aus dcr Techn. Korrcsp. pon Rich. Lüders in Görlitz.) *— Neuerung im Tresorbau. Seit einigen Jahren werden die Stahlkammern unserer Banken derart gegen Einbruch ge sichert, daß in Hartklinkermanerwcrk oder Ccmcntbcton gerade oder gewundene Hartstahlschiencn verschiedener Profile in kleinen Zwischenräumen eingelegt und vermauert werde». Um nun diese Panzcrstangcn derart unter sich zu verbinden, daß ein zelne Stangen nicht entfernt werden können, hat sich die Firma Karl Kästner, Aktien-Gcsellscbaft. Gcldschrankfabrik und Trcsorbauanstalt, in Leipzig, Verbindungen in Form von Mussen und Winkelstücken schützen lasten, durch welche nickt allein ein Panzergürtel, sondern ein förmlicher Panzcrkorb gcsclxisfen wird, dcr größtmögliche Einbruchssichcthcit garantiert. Panze rungen ohne die erwähnten Verbindungen gelten Henle nicht mehr als genügend siclier. (Aus der Tech». Korrespondenz von Richard Luders in Görlitz.) — Wärmeausnutzung bei Kesselfeuerungen. Eine Kessel feuerung wirkt bekanntlich dann am besten, wenn u. n. von der ans der Kohle erzielten Wärme möglichst wenig zum Schornstein hinaus geht. Allerdings ist man hierbei an eine bestimmte Grenze gebunden; denn wenn man alle Wärme auSnutzcn wollte, so würde der Schornstein überhaupt nicht mehr ziehen, da die Wärme im Schornstein erst den zum Verbrennen de» Brenn material» erforderlichen Zug in der Kesselfeuerung erzeugt. und Waisen-UnterstützungSkasse statt, welcher zunächst von den zwischen 25 und 55 Jahre alten Beamten der genannten Firma ca. 90 .Herren beigetreten sind. Die Kasse gewährt ihren Mit gliedern im Falle der Dienstunfähigkeit ein lebenslängliche» Ruhegehalt, imd nach deren Ableben den hinterlassenen Frauen ein Witwengeld bezw. den Kindern eine ErziehungSbeihülfe, und zwar erhält ein Beamter nach zehnjähriger Dienstzeit eine Pension in Höhe von 30 Proz. fernes Gehalts. Die Höhe der Pension steigt natürlich mit deni Dienstalter und erreicht ihre Höhe nach 33jähriger Dienstzeit mit 70 Proz. des Marimal- achaltes von 4000 .6. Beim Ableben des Pensionärs erhalt die Witwe ein Drittel der Pension rhreS Mannes, und wenn Kinder vorhanden sind, bekommen Frau und Kinder zusammen sechs Zehntel des auf den Mann entfallenden Pensionsbetrages. Der Kapitalfonds beträgt jetzt annähernd 100 000 .«k und erhöht sich alljährlich durch die Beiträge der Mitglieder und durch den von der Firma in hochherziger Weise zugeftandenen Zuschuß um ca. 20 000 so daß die Kasse, wenn ihre Leistungen rn An spruch genommen werden, genügend gekräftigt sein wird, um den Anforderungen Genüge leisten zu können. Daß von feiten der Beamten die Errichtung der Kasse freudig willkommen ge heißen wurde, ist selbstverständlich, und wurde dcr Direktion auch bei dcr General-Versammlung der wärmste Tank ausge sprochen. Aber nicht nur für ihre Beamten, sondern auch für ihre Arbeiter sorgt die oben genannte Firma in anerkennens werter Weise, indem sie aus den Ziiyen des angesammelten Arbeiter-Unterstützungsfonds, der bereits die Höhe von 100 000 Mark erreicht hat, denjenigen erkrankten Arbeitern, die unter 5 Jahren bei ihr tätig sind, wöchentlich 2 denjenigen, die länger als 5 Jahre bei ihr beschäftigt sind, wöchentlich 3 -fk Unterstützung gewährt als eine Ergänzung der von den Kranken kassen zu leistenden Zahlungen. Meuselwitz, 24. Dezember. Der Versand an Braun kohlen, Briketts nnd Raßpreßsteinen blieb zwar im Novem ber um 4126 t hinter der vorjährigen Bersandmenae zurück, aber das liegt daran, daß der diesjährige November einen Werktag weniger hatte als der 1901. Der durchschnittliche Tagesversand ging dagegen etwas in die Höhe, denn e§ wurden an 24 Werktagen 141 270 t versandt gegen 145 905 t an 25 Werktagen im November 190k. Innerhalb dcr 11 Monate wurden Heuer 1 455 984 t versandt, 33 309 t weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. *—Die Nachweise über die Bierbrauerei und Bierbesteue- rung im deutsche« Zollgebiet während dcS Rechnungsjahres 1901, veröffentlicht im 4. Piertcljahrsheft zur Stattsttk des Deutschen Reichs, Jahrgang 1902, zeigen rm allgemeinen wieder, wie seit Jahren, eine Zunahme der Bicrerzeugung. Doch ver teilt sich die Zunahme nicht gleichmäßig über da» ganze Gebiet, sondern cs stehen, wenn man die Staaten und Provinzen ein zeln betrachtet, einzelnen erheblichen Zunahmen auch starke Ab nahmen gegenüber. So hat besonders in Westfalen, Rheinland und im Königreich Sachsen die gedrückte Lage des Großgewerbetz den Bierverbrauch und die Biererzeugung sehr beeinträchtigt, während in anderen Bezirken günstige Witterung mW die ge ringe Obsternte den Bicrgenutz gesteigert haben. Die Zahl der betriebenen Bierbrauereien geht noch immer anhaltend zurück. ES bilden wieder die kleinen Betriebe, welche hauptsächlich ober gäriges Bier bereiten, die große Mehrzahl der eingegaimenen Brauereien. Erzeugt wurde an Bier: im norddeutschen Brau- stcuergebiete 45 (1900 44,7) Mill. Hektoliter, in Bayern 17,8 >17,9), in Württemberg 4 (3,88), in Buden 2,96 (2,97), in Elsaß-Lothringen 1,12 ll.ll), und im ganzen deutschen Zoll gebiet 71,2 (70,9) Mill. Hektoliter. Bei Bauern und Baden gelten die Angaben für das Kalenderjahr, bei den übrißen Steuergebieten für das Rechnungsjahr 1901. Unter Berück sichtigung der Ein- und Ausfuhr von Bier ist dcr Bierverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung berechnet worden: für das Brau- stcuergebiet aus 104,8 Liter (106), für Bahern auf 244,8 (246,1), für Württemberg aus 184,2 >179,6), für Baden auf 158,4 (161,2), für Elsaß-Lothringen auf 82,7 .(83,1) und für das Zollgebiet auf 124,1 (125,1) Liter. *— ProlongattonSsStze der Berliner Börse am 24. De- zember. Lesterreichische Kreditaktien 0,575—0,675 Report, Franzosen 6,3875 Report, Lombarden 0,225 Deport, DiSconw-Commandit 0,575 Report, Deutsche Bank 0,65 Report, Dresdner Bank 0,35 Report, Berliner HandelSaefellschaftS-Anteile 0,45 Report, Gotthard 0,575 Report, Marienburger 0,05 Deport, Ostpreußen 0,05 Report, 4proz. Italiener glatt, 4 proz. Ungarn 0,125 Report, 4 proz. Kronenrente 0,1375 Report, 1880er Russische Anleihe (1125 Report, 4proz. Russische KonsvlS 0,125 Report, 3'/,proz. Russen 0,20 Report, 4 pro-. Russische Reute 0,05 Deport, 1902er Russen 0,075 Report. Alle» mit Courtage. --- Norddeutsche Ha-el-BerstcheningS-Gesellschast zu Ber- l i n. Im letzten Jahrzehnt ist kein Jahr so hagclreim gewesen wie das heurige. Es wurden insgesamt 18 386 Schäden ge meldet, so daß auf etwa 8 Policen ein Schaden entfällt. Die Gesamtsumme der Entschädigungen nebst Regulierungskosten be trägt 8 425 561,39 Ter Beitrag dcr Mitglieder beläuft sich für je 100 cSl Versicherungssumme in Nordocutschland durch schnittlich auf 102 Pfg., in Süddcutschland dagegen auf 146 Pfg. und in der Allgemeinheit auf 111 Pfg. Die Zahl der Policen stieg um 5981 und erreichte die Höhe von 143 654 mit rund 223 900 Mitgliedern und einer Versicherungssumme von 816 860 555 <^. Zu dem starken Wachstum — die Zunahme beträgt 61ZL Mill. Mark —, das nur von dem rm Jahre 1898 übertroffen wird, trug neben dem erheblichen Zutritt neuer Mitglieder auch der kräftigere und darum höher versicherte Fruchtstand des Getreides im FrMabre wesentlich bei. In der Hauptsache muß jedoch die riesige Höhe der Versicherungssumme auf das große Vertrauen zurückgeführt werden, dessen sich di: Gesellschaft bei den Landwirten zu erfreuen har. *— Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke. In dcr außer ordentlichen General-Versammlung wurden die Anträge der Verwaltung bezüglich Rekonstruktion einstimmig genehmigt. CS wird demnach das Grundkapital im Verhältnis von 2 zu 1 zusammcngclegt, und cs werden alsdann 6 Proz. Vorrechts aktien im Höchstbetragc von einer Million Mark zu pari zuzüg lich 3 Proz. für Stempel uud Kosten auSgegcbcn. Auf eine zusammengclegte Aktie können zwei Vorrechtsaktien, insoweit solche zur Verfügung sieizen, bezogen nnd hierbei kann die zu- zammcngclegte Aktie mit 1000 in Zahlung gegeben werden. Es wurde berichtet, daß zur Zeit Aufträge im Werte von circa 247 000 -/l vorlicgcn; die Verwaltung ist der Ucberzeugung, daß das Werk nach durchgefiihrtcr Rekonstruktion in sich konsolidiert ist und eine angcmeßenc Verzinsung der Vorrechtsaktien zu er warten stehl. *— Gewerkschaft General Blumenthal. Der Grubcnvor- stand beschloß, aus dem Erträgnis des laufenden Quartals ebenfalls eine Ausbeute von 225 <ss für den Kur zur Verteilung zu bringen nnd solche schon Weihnachten zu zahlen. *— BreSlaurr Tpritsabrik-Aktien-Gesellschaft. Die im vor jährigen Geschäftsbericht als Folge des Preisrückganges vorauS- gesehene erhebliche Schmälerung der vom Verwertungsprcisc abhängigen Rektifikationsprämie wurde wett gemacht durch den Mehrgewinn, den die Gesellschaft bei der merklich vermehrten Lagerung des Rohmaterials erzielte. Bei dcr Produkten-Ab- teilung haben Umsatz und Gewinn an dem Futter- und Dünge- mittelgcschäst eine weitere Steigerung erfahren. Dagegen Ivar der Getreidehandcl durch ungünstige Konjunkturen nachteilig beeinflußt und dadurch das Gesamtresultat dieses Geschäfts zweiges etwa» geschmälert. Der Gewinn de» Zinsencontos ist infolge dcS niedrigeren Zinsfußes und des größeren für die Spirituslagcrung erforderlichen Kapitals beeinträchtigt worden. Abzüglich der Unkosten sowie der Abschreibungen auf Mobilien und Immobilien in Höhe von 107 558 beträgt der Rein gewinn 700 606 <«. Nach Abgang von 4ZH Proz. Zinsen auf die Vorzugsaktien 54 000 ,4k, für Tantiemen und Remunera tionen 108 915 -St, nach Dotierung de« Reservefonds II mit 90 000 und des Dclkrederefonds mit 30 000 <« soll der General-Versammlung vorgeschlaaen werden, auf die Stamm aktien 12 Proz. Dividende mit 360 000 «Ft zu verteilen. Dem Beamten-PeusionSfond» sollen 80 450 -L, dem UnterstützungS- conto 8614 zugewiesen, an Armenunterstützungrn 5000 verteilt und 21 62? -L auf neue Rechnung vorgetragrn werden. Am Schluß de» Geschäftsbericht» wird bemerkt: Durch bindende Verpflichtung der Produzenten ist in dem laufenden Geschäfts jahre eine erheblich geringere Spirituserzeugung, eine starke Reduktion der Vorräte und ein erhöhte« Preisniveau gesichert. *— Aktien-Brauerei »um »„erischen Llstven (vormals A. Mathäscr), Mün ch e n. Nach 70 560 (64 975) Ab schreibungen bleibt ei» Reingewinn von 289 667 (267 131), woraus u. a. 14 483 .Sk (18 356) für die Reserve, 31 597 (31 446) für Tantiemen nuSgeworsen, 8 Proz. (wie im Vor jahre) Dividende auf die 1,60 Mill. Mark Akt Vermischtes. -ü- Leipzig, 24. Dezember. Für den Leipziger Grundstücks und Hypothekenmarkt war das zu Ende gehende Jahr kein gerade ungünstiges. Dcr starke Druck, dcr lange Zeit aus ocm Hhpo- t Helen markt gelastet hatte, nahm bereits mit dcr zweiten Hälfte des vorigen Jahres, als unliebsame und bedauerliche Vor kommnisse auf dem Geldmärkte bei tiefliegender industrieller Beschäftigung ängstliche und vorsichtige Gemüter vor der Anlage in Jndustricpapicrcn abschrccktcn, wenn auch langsam, so doch rn sichtbarer Weise ab und brachte dem Hypothckenkredit flüssige Gelder. Im Jahre 1902 wuchs dieser Zufluß bedeutend und blieb auch nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung des Zinsfußes, dcr zeitweise eine ziemliche Neigung nach unten hatte. Indes ist cs möglich gewesen, bei ersten Stellen denselben je nach Lage und Beschaffenheit dcS PfandobjektcS auf 3A bis 4Z^ Proz., bei zweiten Stellen auf 4ZL bis 5 Proz. zu halten; nur in seltenen Fällen wurden diese Grenzen nach oben oder unten über schritten. Dabei kam für erste Stellen in der Hauptsache Kassen, geld in Frage, das in reichlichem Angebot zur Verfügung stand; ftir zweite Stellen waren Kassengelder nur ausnahmsweise zu haben, so daß hier der Privatkrevit aushelfen mutzte. So ist cs wohl bis letzt geblieben und dürste auch im allgemeinen im kommenden Jahre so bleiben. Unter diesen Umständen hatte sich auch die Vermittlung dazu bequemen müssen, die zeitweise sehr hohen Courtagcgebührcn hcrabzusctzcn. — Dcr Grund- irücks markt hat das ganze Jahr über nicht allzu große Bewegung gezeigt; gute Geschäfts- und Zinshäu,er wurden an Reflektanten wohl zu befriedigenden Preßen umgcsetzt, indessen der spekulative Kauf fehlte fast gänzlich, wohl eine Folge dcr iimner mehr wachsenden Zahl der leer stehenden Wohnungen. Daß letzterer Faktor bei der im ganzen Jahre trotzdem sehr leb haften Bautätigkeit — bedingt Wohl durch den vielseitig anac- botenen Baugeldcrkredit und billige Materialßreise — auf oie Gestaltung des Grundstücksmarktcs bezw. auf den Verkauf und die gezahlten Preise cinwirkcn mußte, ist klar; aber auch die wachsende Zahl der Zwangsversteigerungen von Grundstücken ist eine Folge oeSselbcn. *— Tas Entziehen von Auskünfte» auf der Meise. Man schreibt uns: Bei dem herrschenden ausgedehnten Kreditverkehr, durch welchen jeder Geschäftsmann fortgc;ctzt vor die Frage gestellt wird, ob er, ohne sich der Gefahr auszusetzcn, Verluste zu erleiden, Aufträge seiner Kredit begehrenden Kundschaft ausführen kann, ist die Krcditcrkundigung schon längst ein un entbehrliches geschäftliches Hülfsmittel geworden. Besonders wichtig ist sie auch für dcu reisenden Kaufmann. Der selbe ist gesetzlich verpflichtet, bevor er Kreditgcichäftc für sein Haus abschließt, sich mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kauf manns über die Kreditwürdigkeit des Bestellers zu erkundigen. Dieses ist aber bekanntlich nicht leicht, denn die Auskünfte sollen einerseits sorgfältig «ungezogen werden, anderseits, da Zeit — besonders für den Reisenden — Geld ist, möglichst wenig von diesem kostbaren Gut in Anspruch nehmen. ES ist ein ebenso unzuverlässiges wie oft zeitraubendes Verfahren, seine Auskünfte im Hotel, bei bekannten oder womöglich unbekannten Geschäfts leuten des betreffenden Platzes cinzuziehen. wogegen eine schon seit langen Jahren bestehende eigenartige Einrichtung dec sich über mehr als 750 Plätze des In- und Auslandes verteilen den Vereine Kreditresorm hinsichtlich der.Krediterkundigung bei großer Zuverlässigkeit alle Erleichterungen in sich vereinigt, welche dcr ans der Tour befindliche Geschäftsherr oder Reisende sich billiger Weise wünschen kann. Die Bereinc Kredit reform geben an »hre Mitglieder und deren Reisende Reise- lcgitimationskartcn ab, welche den Inhaber berech tigen, an allen Plätzen, wo sich Vereine Kreditreform bezw. Filialen oder Vertretungen befinden, kosten - los mündliche Auskunft über ihre Kundschaft einzu ziehen. Die Zahl dcr im letzten Jahre vom Berbandsvorstandc hcrausgcgcbcnen Legitimationskarten betrug 36 547, woraus sich schon ergibt, wem» großer Beliebtheit sich diese Einrichtung in der Geschäftswelt erfreut. — Die Reiselegitimationskartcn dcS Verbandes dcr Vereine Kreditreform, dem auch der hiesige Verein Kreditresorm (Villforth L Jaeger, Querstraße 15) cingehört, haben Gültigkeit für das Kalenderjahr. — Mit Rücksicbt auf den nabe bevorstehenden Beginn des neuen JahrcS und die in dcr Regel damit verbundene Erneuerung geschäftlicher Dispositionen dürfte obiger Hinweis sehr zeitgemäß sein. 2. Sebnitzer Papierfabrik. Wie wir hören, soll die neue Fabrik in Kohlmühlo jetzt bereits täglich 18 000 tzx gutes Druckvapier aufciner der großen Maschinen Herstellen. Die zweite große Papiermaschine wird demnächst auch in Betrieb kommen. Die eigene Damvfholzschleiferei ist voll beschäftigt, da sic auch Holzstoff für Altsebnitz liefert. Uebrigens ist Druck papier zur Zeit wieder ein sehr gesuchter Artikel, da der hark Winter nnd der hierdurch hervorgcrufene Wassermangel bei vielen Papierfabriken, die keine eigene Damvfholzschleiferei besitzen, Mangel an Holzstoff erzeugt. Auch soll Altsebnitz auf lange Zeit hinaus voll beschäftigt sein. Bekanntlich fabriziert Altsebnitz größtenteils besser: Papiere. § Mnhlenbauanstalt nnd Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck. — Eisenwerk Schmiedederq. Am vergangenen Sonn abend fand die konstituierende General-Versammlung dec kürz lich von dcr Firma Mühlcnbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Landwirtschaftliche Produkte . , , Getränke » » - Tiere und Milchprodukte . , . . Felle und Kautschuk. . . » . Bulgarien; Textilerzeugnisse Metalle und Mctallwaren . » « » . Kolonialloaren . Maschinen, Instrumente usw. . . , . Leder und Ledercrzeugnisse. - » » Getränke » Getreide und Mchlproduktc « , « Milchprodukte Tiere Drogerien Rumänien, Bulgarien und Serbien führen hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte ans und führen Jndustrieerzeuanisse ein. Nur Griechenland führt vornehmlich landwirtschaftliche Produkte ein, wodurch die hohe Teilnahme Rußlands an der griechischen Einfuhr erklärt wird. Das Getreide führt Ru mänien nach Belgien, England, Oesterreich-Ungarn, Deutsch land und Frankreich aus. Dagegen führt cs Bnumwollerzeua- nisse und Wollstoffe aus England, Deutschland, Oesterreich- Ungarn, Frankreich, Maschinen aus Deutschland, Oesterreich, England und leythiil aus Nordamerika, Zucker aus Oesterreich- Ungarn ein. Griechenland setzt seine Korinthen nach allen Län dern Europas ab, seine Oliven hauptsächlich nach Rußland, seinen Wein nach Frankreich und Oesterreich, die Silbererze nach Belgien, England und Frankreich, Eisen- und Manganerze nach England und Holland. Serbien und Bulgarien führten alles hauptsächlich nach Oesterreich-Ungarn auS; dagegen führen sie die Textilwaren auS England, Deutschland und Oesterreich ein, den Zucker aus Oesterreich, die Maschinen auS Deutsöyland, Oesterreich und Belgien. Aus dieser statistischen Uebersicht über die Gestaltung des Außenhandels der Balkanstaatcn in den letzten 20 Jahren ist zu ersehen, daß der wirtschaftliche Fortschritt dieser Lcinoer ein minimaler ist. Sie vermochten selbst keine Industrie zu ent wickeln und entfalten kein reiches wirtsel>aftliä>es Leben. Trotz aller Privilegien, Konzessionen und künstlicher Mittel, mir welchen diese Regierungen sicherlich nicht kargten, ist dort keine Industrie ausgekommen. In Rumänien hat sich zwar eine Zuckerinduirric entwickelt, die sogar dcr östcrreictnscben Zucker industtic in der Türkei und in Bulgarien Konkurrenz macht, allein die Zuckerindustrie Rumäniens kann ohne hohe Prämien, die den Fiskus belasten, nicht bestehen. Den europäischen Staaten gegenüber sind die Balkanstaaten äußerst schwach und befinden itch in wirtschaftlicher Abhängigkeit von denselben. Der Versuch Rumäniens vor 10 Jahren, mit Oesterreich-Ungarn einen Zollkrieg anzufangen, führte zur vollständigen Niederlage des schwächeren Rivalen. Es werden allerdings angesichts dcr wirt schaftlichen Schwäche jedes BalkanstaatcS in seiner Isoliertheit Stimmen laut, welche nach einem allgemeinen balkanstchcn Zoll bündnis verlangen, indessen ist an das Zustandekommen eines derartigen Zollbündnisscs bei den tiefgehenden Gegensätzen zwischen den Balkanstaaten selbst auch in ferner Zeit nicht zu denken. W81-1SV!) lögx-isov 1.6 22,3 1.0 2,7 0,5 23,2 3,1 2,9 23,9 3,4 7,7 0,2 6,3 0,2 5,2 —— 3,9 2,4 . 2,0 — 1,3 55,1 1.2 2,8 0,4 5,1 0,1 1,6
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