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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19031005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-05
- Monat1903-10
- Jahr1903
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Verantwortlicher Redakteur vr. Herm. Küchling in Leipzig, für den musikalischen Teil Adolf Ruthardt in Leipzig. Volkswirtschaftliches. Verantwortlicher Redakteur C G. Laue, Leipzig. 30»), 20^ ««14 48-,. 1481, ISV1. 88 18 SSI« 891, 1181« -11. 701. 87 VS 88 118^ 471. 7V1, SS SO 4« 93 701,' 481. 19 7S1. 591. SS 71 841, 171. «41. S11. «c OtUo 1>«ov.LlÜoO.o.8d No. cto. ?r»t. kri» vommoii 8d. kri» I ssr«f«rr»ci - U proksrrsct von. klootrto lUtooi» 0»ntr»I I,out»v. sc X»»dv Uiico.kni.Vl'sx.c cto. so. pr«L Ui«>onri I-»oiü<> 8«vVorkl)ontr.l 8»vVor^0ut»rio 8artt>. 8 orld. »«onr.oom. -lorLL V«l-o.8k. Xort.»V«,t.pr«L 9VU. Sc V.8N. cto. 1 prsk. (to. ll vrst. 8r1,oiil.3i 8»cc?ro. cla. so. II prot. 8t^out. 8. V«t.l. so. II loooioo 8oc>U>«rn l'.olüo 8outd. 8»Uv.oow cto. cto. pr»k. 8Ud»r SntUoa l'.iui. vo»l»Iroo vnlolikico,<r.8ll»r. clo. cto. pr«f. va. 8L8t«öt6orp. cto. cto. vrok. V»k»«d prot. *) V«r^Lot«r. Voud.ol I-ollsoo 6»dlo "rrsnsksr» Vsod^t?»rl» cto. UorUn 1»c„V«r.8t.-».l»S> S.w»lL»iiiOoppsr. ^»»o. Uio. oom. ^wvr. 8ux»r list. Ltsk.1'opL8.?s s. cto. äo. or«L cto. nsus 1"» II 8»IUworso.Ostio Oicniull.n ?»oittv OtUo-irLItoo oom. 6tUo.«c (1i. V«cl.s. 6k.UUM.L8t.kI.«. 6Klo. liook I.t. k. 0K.LHortdM.e.8d 6ktv. 1«n i>r«k. „ » Ü« >1 »iit 2t 8Nu>ci«a 0orvk.okiUrt»-2lo«i-«to 3 cto. Ain.r.t» Nir l.trt« l)»rl«d»ll <1- 1«xo» 3 -i. Olctodsr V«ok.«I »ut k»rt» 33,7V. Um«»»» L«»»». ». Oktobor. Ools 227Z7. 0-i. Warschau, 4. Oktober, (Privattelegramm.) Die Hopfrnpreise sind in der lebten Zeit auffallend gestiegen. Prima-Hopfen, für den noch vor kurzem 15 Rubel pro Pud gezahlt wurde, erzielt jetzt 25 Rubel. * Santiago de Chile, 3. Oktober. (Meldung der „Agence Havas".) Der Finanzminister erklärte, das Budget für 1904 werde auf Grund der ordentlichen Einnahmen ohne Defizit abschlictzen. Die Ausfuhrzölle auf Salpeter und Jod würden eine Erhöhung nicht erfahren. *— Italienische Mittelmeerbahn. Hauptnetz. Vom 21.bis 30. September -s- 580 900 Lire; Ergänzungsnetz -s- 30 939 Lire, zusammen -j- 611 899 Lire. *— kanadische Pacificbahn. Vom 21. bis zum 30. Sep tember 1 226 000 Dollars (-st 64 000 Dollars). * New Aork, 3. Oktober. Der Wert der in der ver gangenen Woche eingeführten Waren betrug 10 240 000 Doll, gegen 9 810 000 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 510 000 Dollars gegen 2 460 000 Dollars in der Vorwoche. — In der vergangenen Woche betrug die Silberausfuhr 652 305 Dollars. * New Dort, 3. Oktober. Bericht über die amerikanischen Baumwollmürkte. Baumwolle loar anfangs nachgebend auf ungünstige europäische Kabelnachrichten und auf Verkäufe der Platzspekulcttion. Als späterhin der die Haussespekulation be günstigende amtliche Bureaubcricht bekannt wurde, nahm der Markt eine feste Haltung an. jläufe für Rechnung südlicher Firmen, lebhaftere europäische Nachfrage und Deckungen regten weiterhin günstig an, so daß der Markt zum Schlich bei fester Tendenz bis 10 Punkte höhere Preise aufwies. Middl. Upl. loko 9,85, Oktober 9,39, November 9,44, Dezember 9,45, Januar 9,46, Februar 9,48, März 9,48, April 9,51, Mai 9,55, Juni 9,59, Juli 9,63, New Orleans loko middl. 9'4, loko low middl. 9Z4 und good ord. 814, Oktober 9,30, November 9,28, Dezember 9,29, Januar 9,34, Februar 9,35, März 9,46, April 9,50, Mai 9,58, Juni 9,60. — Zufuhren: Atlantic heute 23 000, Golf heute 25 000, zusammen heute 48 000, diese Woche 48 000, diese Saison 676 000. — Export: Groß- Britannien diese Saison 114 000, Kontinent heute 18 000, diese Woche 18 000, diese Saison 285 000. Wetter: Golf klar, Atlantic klar. Temperatur: Golf 70 Grad, am 2. 71 Grad, Atlantic: 62 Grad, am 2. 62 Grad. * New Pork, 3. Oktober. Börsenbericht. Der Verkehr bei Eröffnung gestaltete sich sehr schwerfällig. Später wurde das Geschäft lebhafter, ohne daß sich jedoch bie Tendenz behaupten konnte. Die Aktien von Unternehmungen im Westen lagen be sonders gedrückt. Sobald der Markt einige Aufnahmefähigkeit zeigte, machte sich in einigem Umfange Realisattonsbegehr be merkbar in denjenigen Werten, welche vorher gekauft waren, um den Markt zu stützen. Deckungen in Chicago, Milwaukee und St. Paul-Aktien führten vorübergehend zu einer Besserung der Tendenz. Auf das Bekanntwerden des Bankausweises, der eine Abnahme der Reserven zeigte, setzte die Verkaufsbewegung jedoch mit erneuter Kraft ein. Verstimmend wirkte vor allem, daß die erwartete Besserung des Status der Banken nicht ein getreten ist trotz der Einlösung von RegierungSbonds und der Ankunft von Gold im Betrage von einer Million Dollars aus Australien. Unter der Einwirkung der Mattigkeit von Erie Shares war die Haltung bei Börsenschluß unregelmäßig. Gegen gestern zeigen die .Kurse durchweg einen Verlust. Um- gesebt wurden 240 000 Aktien. * New Nork, 3. Oktober. Weizen war anfangs fest — De zember eröffnete 14 c höher — aus Europa und Deckungen. Später gingen die Preise zurück auf Positionslösungen. Schluß 14 bis c niedriger. Im Nachbörsenverkehr verlor Dezember einen weiteren 14 c. — Mais war rückläufig auf günstiges Wetter im Westen, sowie auf Liquidationsverkäufe. Schluß N bis 14 c niedriger. — Nachbörse für Dezember 14 c niedriger. * Chicago, 3. Oktober. Weizen. Da auch heute wieder die von Europa vorliegenden Berichte günstig lauteten, sahen sich hiesige Spekulanten zu Deckungen veranlaßt, weshalb der Dezembertermin 14 c höher einsetzte. Der anfänglichen festeren Stimmung machte späterhin eine lustlose Haltung bei weichen den Preisen Platz. Die Ursache hiervon waren voraussichtliche umfangreichere Ankünfte im Innern, die schwache Tendenz der übrigen Märkte und die erwartete Zunahme der sichtbaren Be stände. Hierzu kam noch enttäuschende Erportnachfrage, alles Motive, welche zu Liquidationen Anlaß gaben. Der Schluß war willig und 114 bis YL c niedriger als gestern. — Mai eröffnete auf bessere Wettermeldungen im Westen mit Dezem ber 14 c niedriger, verstaute späterhin infolge von Liqui dationen und im Einklang mit der matten Haltung des New Yorker Marktes noch mehr und nahm einen andauernd schwachen Verlauf. Schluß flau und 14 bis 1 c niedriger. — Nachbörse. Weizen 14 c niedriger, Mais 14 c niedriger. vom s. 4^2 " 4,8k" 5,20-4 94-s, 135 4i-z« 711« Illi« «31, 88 98 751« 1201, 22 Ibl« 1401, 251, 15, 18 ^in.rst» Ntr Istrt«, l>«rl»d«a <1. "r»xo» 3 69<X Men.-chufier. Biblische beschichte fite k-Ido- lische Volksschulen, und Knecht, Kurze biblische Geschichte für die unteren Schuljahre? Den in diesen gestellten For derungen auf teilweise Umarbeitung resp. Verbesserungen und Ergänzungen dieser Lehrbücher stimmte die Versamm lung ebenfalls bei. * Bärenstein, 3. Oktober. Die Einweihung der Schutz Hütte auf dem Bärenstein ist auf den 18. Oktober verschoben worden. — Meißen, 3. Oktober. Bor der dritten Civilkammer de- Landgerichts Dresden fand heute nachmittag ein Termin statt betreffs einer Klage des früheren Polizeiinspcktors Schulze gegen den Stadtrat vr. G v l d f r i e d r i ch. Schulze befand sich bekanntlich mehrere Monate in Untersuchungshaft, unter dem Verdachte, sich verschiedener Vergehen im Amte schul dig gemacht zu haben, und wurde am 30. April d. I. von der sechsten Strafkammer des Landgerichts frei gesprochen und aus der Haft entlassen. Schulze klagt nun gegen vr. Goldfriedrich um Schadenersatz von 600 da dieser bei Erstattung der Anzeige nicht die nötige Sorg falt habe walten lasten und Schulze hierdurch in erheb- kicher Weise geschädigt worden sei. Das Urteil wird am 17. Oktober verkündet. * Loschwitz, 8. Oktober. Das von der Dresdener Straßenbahn ausgearbeitete Projekt über die Errich tung eines Hochspanneyes zur Abgabe elek trischer Energie in den rechtselbischen Ortschaften Loschwitz, Wach wiy, Niederpoyritz.Hoster- witz, Pillnitz und eventuell auch Tolkewitz, besten Ausführung den Siemens-Schuckcrt-Werkem in Dresden übertragen worden war, ist nunmehr bereits an die Kon- zesüonsbehörden zur Genehmigung eingegeben worden, so daß alle Hoffnung besteht, daß noch in diesem Winter die von vielen Seiten herbeigesehnte Abgabe von Licht und Kraft stattfinden kann. Bon der auöführcnden Firma ist zugesichert worden, sofern sich nicht bei der Konzessionser teilung und beim Bau besondere Schwierigkeiten ergeben, die vorläufigen Anlagen bis Mitte November betriebs fertig herzustellcn. Von der Dresdener Straßenbahn ist die Genehmigung zur Errichtung von Hausinstallationen an dieses Hochspannungsnetz zum großen Teile Jn- stalleuren übertragen morden, welche in den in Frage kommenden Gemeinden ortsansässig sind. Zahlreiche An meldungen von zukünftigen Licht- und Kraftkonsumenten beweisen, welches lebhafte Interesse dem Projekt in den beteiligten Ortschaften entgegengebracht wird. —o— Pirna, 13. Oktober. Die 12. Hauptver- sammlung desBereins sächfischerRealschul« lehrer, für welche diesmal unsere Elbstadt Pirna, die Feststadt war, fand gestern abend ihre Einleitung mit einer Geschäftsversammlung, in der die üblichen Berichte über die Tätigkeit des Vorstandes, sowie die Finanzver« hältniste des Vereins usw. gegeben wurden. An den ersten Vorsitzenden des Vereins, Direktor Professor Ad. v. Brause-Leipzig, der leider durch Krankheit am Erscheinen verhindert war, sandte die Versammlung ein Begrüßungstelegramm. Fast einstimmig wurde derselbe für das neue Geschäftsjahr dann auch wiedergewählt. Als Ort für die nächstjährige Vereinigung bestimmte man Bautzen. — Am heutigen Sonnabend besichtigte man zunächst das in feiner Einrichtung und Ausstattung ge radezu als mustergültig zu bezeichnende neue hiesige Real- schulgcbäude, worauf dann Abteilungssitzungen stattfan den. Zn der später sich anschließenden eigentlichen Fest versammlung hatte den Vortrag Direktor vr. Olbricht- Bauyen mit dem Thema „Ueber die Erziehung" über nommen. Nachmittags vereinte man sich zu einem Fest mahle und abends zu einer geselligen Vereinigung. Für die auf morgen angcseyten Ausflüge sind die Wetteraus sichten gegenwärtig noch recht schlecht. Vergnügungen. § Stadttheater. Auf die heutige Vorstellung, Björn- sons packendes Drama „Der König", sei hiermit ganz be sonders aufmerksam gemacht, um so mehr, als das hochinter essante Stück, welches Publikum und Presse in so ungewöhnlicher Weife beschäftigt, für diese Woche nur einmal auf dem Spielplan steht. Morgen gebt als zweite Vorstellung des Wagner-Cytlus. welcher gestern bei einem glänzend besetzten Hause unter den günstigsten Auspizien seinen Anfang nahm, der „Fliegende Holländer" in Scene. — Im Alten Theater erscheint heute Johann Strauß" unter haltende Operette „Der Karneval in Rom"'. Die Reihe der sich stets eines lebhaften Zuspruchs erfreuenden volkstüm lichen Vorstellungen zu halben Preisen eröffnet morgen Anzen grubers wirkungsvolles und beliebtes Volksstück „D e r Pfarrer von Kirchfcld". Neu besetzt ist die Rolle der Anna mit Frau Rettv-Großmüller. Die Vorstellung, welche diesmal wegen der Tannhäuser-Aufführung am Mittwoch nn Neuen Theater) auf Dienstag verlegt werden mußte, be ginnt 1L8 Uhr. — Heute wird an der Tageskasse des Neuen Theaters der Billettvorverkanf zu den Gastspielen der internationalen Tournee Gustav Lindemann im Neuen Theater (8. Oktober „Theo dora"", ein modernes Schauspiel in 4 Akten von dem Nor weger Johann Bojer, 10. Oktober „G espen st e r", Familien drama in 3 Akten von Henrik Ibsen) eröffnet. Die weiblichen Hauptrollen spielt in beiden Stücken Luise Dumont vom Deutschen Theater in Berlin, eine unserer genialsten modernen Darstellerinnen, welche von früheren hiesigen Gastspielen als Judith u. a., im vorteilhaftesten Andenken steht. 8 Leipziger Schauspielhaus. Montag gelangt Gerhart Hauptmanns „College Crampton" zur Aufführung, welches am Mittwoch und Freitag wiederholt wird. Die nächste Auf führung von Paul Heyscs erfolgreichem Schauspiel „Maria von Magdala" findet am TienStag statt. Donnerstag geht als erste volkstümliche Vorstellung zu halben Preisen „Der wilde Reutlingen" mit Direktor Harrmann in der Titelrolle in Lecne, und am Sonnabend findet die Erstanffübrung von „Auf erstehung" statt. Wie bereits nntgeteilt, gastiert am 19., 20., 21. und 22. d. M. Josef Kainz in mehreren feiner Glanzrollen, und zwar als „Hamlet , „Franz Moor", „König Alfons" in „Tie Jüdin von Toledo", und als „Ernesto" in „Galeotto". Vorbestellungen zu diesem interessanten Gastspiel werden be reits jetzt entgegcngenommcn. — Im Kristallpalasttheater erweist sich der neue und treff lich zusammengestellte Spielplan als ein recht zugfäbiger, denn allabendlich sind die weiten Räume der „Albertballe" dicht besetzt und stürmischer Beifall lohnt jede einzelne Vorführung. — Zentraltheater. Tas neue Programm mit seine» inter essanten hervorragenden Nummern erntet jeden Abend reichen Beifall. Morgen, Dienstag, findet eine Elitevorstellung ohne Tabakrauch statt. — Ein ganz hervorragendes Programm hat das Variete Battenberg wieder zusammengestellt. Jede einzelne Nummer, deren das Programm zehn aufweist, hatte am ersten abend einen vollen Erfolg zu verzeichnen. War schon der Spielplan im ver gangenen Monat äugersl abwechslungsreich, so wird er durch den leyigen noch um ein bedeutendes übertroffen. Dazu kommt noch, daß man das komische Genre besonders bedacht hat, und das ist gut, denn Humor verfehlt nie seinen Zweck. — In Stadt Nürnberg treten heute und morgen di« be liebten Junghähnelschen Sänger mit ihrem neuen hochkomischen Repertoir auf. — Leipziger Palmengarten. Es sei nochmals darauf hin gewiesen, dass morgen Tienstag nachmittag das erste Geiellichafts- konzert des Leipziger Tonkünftlerorchesters unter Mitwirkung der Konzertsängerin Frau Ilona Ziersuß, am Mittwoch abend aber das erste Symphoniekonzert des Winderstein-Orchesters unter Leitung von Hans Winderstein veranstaltet wird. — Im Albertgarten geben die Seidel-Sänger heute abend eine große humoristische Soiree mit ausgezeichnetem Programm. Es sei ganz besonders auf die neue Einrichtung der reservierten Plätze aufmerksam gemacht. — Im Schätzenhaus Sellerhausen treten deute, Montan, abend die beliebten Leipziger Sänger aus dem Kristallpalast auf. Ein gänzlich neues Programm uns die Vorzüglichkeit der Dar- stellung sichern dem Publikum einen sehr genußreichen amüsanken Abend. Kühe ausdehnen würden. Als ein wichtiger Faktor für die Gesundung aller Städte ist schon seit längerer Zeit widerspruchslos aus reichendes gutes Trink wasser erkannt worden; die Beschaffung ist an vielen Orten sehr erschwert, und mehrfach ist man auf Oberslächenwasser angewiesen, welches selten batterienfrei erhalten werden kann. Zur Reinigung desselben hat man die Anwendung von Ozon in Vorschlag gebracht. Geh. Regierungsrat vr. Ohl- müller erklärte die Wirkungsweise und beschrieb die besonders von Siemens L Halske empfohlenen Apparate für möglichst billige Bereitung des Ozons aus dem Sauerstoff der Lust mittels elektrischer Wechselströme. Die Bauordnung im Dienste der öffentlichen Ge sundheitspflege war das wichtige Thema für die dritte Sitzung, und hatten sich Geh. Regierungsrat vr. Rum st e l t - Dresden und Geh. Banrat Stübben-Köln zu Referaten hierfür bereit erklärt. Zum Teil konnte das Material hierbei benutzt werden, welches die Deutsche Städteausstellung bot, und besonders in verwaltungs rechtlicher Hinsicht hatte eine Umfrage bei den Stadtver waltungen reiches Material geliefert für eine größere Reihe von Leitsätzen, n»elche die Herren Referenten ein gehend erläuterten. In Anlehnung an das sächsische Baugesetz wurde von dem ersten Referenten die Be deutung der gesundheitlichen Forderungen etwas scharf ausgedrückt und für Stadtbauplan und Zulässigkeit der Bebauung, ebenso wie für Bauaufficht und Arbeiterschutz Maßregeln verlangt, welche doch einigen Widerspruch in der den Referaten sich anschließenden Debatte fanden. Die zahlreichen an der Versammlung teilnehmenden Bau techniker fanden Gelegenheit, die an die Bauordnungen in technischer Beziehung zu stellenden Anforderungen, über welche in vortrefflicher Weise Geh. Baurat Stübben sich verbreitete, eingehend zu beleuchten, und der Alt meister des neueren Städtebaues, Oberbaurat Bau meister -Karlsruhe, konnte mit Befriedigung aus sprechen, daß Bauaufficht und Wohnungsinspektion schon viel Gutes in den deutschen Städten geschaffen haben. Inwieweit die geschloffene Bauweise der ganz- oder halboffenen vorzuziehen sei, konnte nicht zum Austrag gebracht werden, da man sich mit Recht der Anschauung zuneigte, daß Lebensgewohnheiten und örtliche Verhält nisse hierbei großen Einfluß ausüben. Auch inwieweit Eigenhaus mit nur einer Wohnung für Arbeiterwoh- nnngen sich eignen und inwieweit Kleinwohnungen in Miethäuseru mittlerer Größe sich vereinigen lassen, konnte man nicht so genau präzifiercn, um die Bauordnungen demgemäß zu formulieren. Einig war man iedoch, daß das Maffenhaus (die Mietskaserne) möglichst zu be seitigen sei, besonders von dem jungfräulichen Boden in der Umgebung der Großstädte, wo es nur die Boden spekulation fördert. Die Verhandlungen über diesen letzten Gegenstand waren von großer Bedeutung und bildeten einen würdigen Abschluß dieser von 565 Mitgliedern besuchten Tagung, welche durch gesellige Veranstaltungen auch den verhand- lungsmüden Teilnehmern und den Damen manche Ab wechselung und Unterhaltung bot. und schloß in diesem Sinne mit Heil" aus den Verein. Weiter die vom Heere zurückgekehrten Ver- vom Vorsitzenden herzlich begrüßt, Eingegangen: (EineBekprechunqhierfürg«.eigneterWerke behalten wir unSbor.) Tie Zweimarkstücke nnd Fünfmarkstücke deutscher Reichs- Währung. Ein Taschenbuch für Sammler, bearbeitet von Prof, vr. K. Roßberg. Preis 1,50 cE. — Verzeichnis verkäuf licher Münzen und Medaillen von Zschiesche L Köder in Leipzig, Münzenhandlung. Königsstraße 4. (Nr. 96, Oktober 1903.) § In den Friedrich-Hallen in Connewitz konzertiert heute die ) heft der Milch überwachen und diese Ueberwachung bis ' das herrliche Mädchen und geht selbst zu Grunde an dem Ueber- Artillerie-Kapelle. i auf den körperlichen Zustand der die Milch liefernden i maß seiner Kasteiung Der Vorgang ist auherordentsich fein Lurngemeinde Leipzig. Leipzig, 3. Oktober. Die Turngemeinde Leip zig beging gestern abend bei sehr starker Beteiligung ihrer Mitglieder die Feier ihres 3. Stiftungsfestes im großen Saale des „Eldorado" durch Abhaltung eines Kommerses. Verbunden war hiermit die Begrüßung der dem Vereine wieder beitretenden, aus dem Pttlttärdienste als Reservisten entlassenen Mitglieder, sowie die Ver abschiedung der diesjährigen Rekruten des Vereins. Der Verlauf der trefflich vorbereiteten Festlichkeit war durch die warme patriotische Begeisterung und dtr frisch-fromm- freie Stimmung der Teilnehmer vortrefflich gelungen. Herr R. Günther, Vorsitzender des Vereins, eröffnete den Abend, nach Begrüßung der Erschienenen, mit einer Ansprache, in welcher er die Bedeutung und den Wert des Turnens für den Waffendienst beleuchtete und hierzu be tonte, daß neben der körperlichen Ausbildung der Mt- glieder auch die Liebe zum Vaterlande, der Sinn für Ge setz und Ordnung gepflegt nnd ausgebildet werde, so daß die jungen Soldaten, wenn es gelten sollte, genau so, wie einst die Väter, vpfermillia eintreten werden für König und Vaterland, Kaiser und Reich. Herr Güntt-er schloß mit einem „Gut Heil" auf Kaiser Wilhelm II, König Georg und das deutsche Vaterland. Zubelnd stimmten die Fest teilnehmer in diesen Ruf ein. Weiter gab dann der Vor sitzende einen Rückblick auf das verflossene Vereinöjahr und auf die dreijährige Tätigkeit des Vereins. Er konnte nur günstiges und erfreuliches berichten. Fleißige Arbeit und verständnisvolle Ausbildung der Mitglieder gingen mit der fortschreitenden Entwicklung des Vereins Hand in Hand. Das deutsche Turnfest in Nürnberg, bei welchem 87 Mitglieder des Vereins anwesend waren, und das Palmgartenturnen waren für den Verein Prüfungen seiner Leistungsfähigkeit, die bestens und ehrenvoll be standen wurden. Herr Günther knüpfte hieran den Wunsch, daß die Turngemeinde auch in Zukunft das vater ländische Turnen im Zahnschen Geiste, wie bisher, weiter pflegen möge, einem „Gut wurden dann einömitglieder und es wurde ihnen für ihre Treue gedankt. In feier licher Weise fand dann die Verabschiedung der für dieses Jahr znm Heere einberufenen 29 Mitglieder des Vereins statt. Herr Günther und Herr Töpfer richteten hierbei mahnende Worte an dieselben und machten sie auf ihre Pflichten als Soldat aufmerksam, deren treue Er füllung sie den jungen -Soldaten dringend ans Herz legten. Die Scheidenden wurden in der üblichen Weife mit matz ferner Kasteiung. Der Vorgang ist auherordentlrch fein und ergreifend dargestellt, so datz der Leser ein jedes Monrent als berechtigt empfindet und mit vollster seelischer Anteilnahme miterlebt. Sehr sorgfältig ist auch das Drum und Dran des Motives, sind die verschiedenen Typen der Landedelleute wie der Bergbewohner dargestellt. Tie Mannigfaltigkeit der Ge stalten und der Färbung, die von einem fernen Humor zu herber Tragik wechselt, ist in gleichem Matze anzuerkennen, wie die große Ruhe und Schlichtheit der Darstellung, die dem Leser erst die Bürgschaft für die innere Wahrheit des Geschilderten gibt. M. Uhse. Uuterrichtsweftu. — Leipzig, 4. Oktober. Wir verweisen auf das in gleicher Nummer vorzufindende Inserat der Stenotachygraphischen Vereinigung Leipzig-Süd, in dem die Eröffnung zweier neuer, abermals unentgeltlicher Unterrichtskurse für demnächst angr- kündigt wird. Eine hervorragend schöne Ludwig Richter-Num mer gibt vr. Heinrich Spindler mit Nr. 12 des zweiten Jahr gangs der illustrierten Monatsschrift für das gesamte Erz gebirge, Osterland und Vogtland „Unsere Heimat"" heraus. Die Nummer enthält einen Aufsatz von H. Klotz: „Ludwig Rich ters Lebensgang"', ferner: „Ludwig Richters Entwickelungs gang", dargestellt von Professor Karl Woermann. „Ludwig Richter über Kunst und Künstler" ist Nummer Drei betitelt; hier kommt der Dichter in einer Reihe aus seinen „Jugend erinnerungen" sehr sinngemäß ausgcwählten Aussprüchen selbst zu Wort. Bewundernswert ist die ideale Auffassung Ludwig Richters von dem Beruf des Künstlers und den Zwecken der Kunst. In einem weiteren Aufsatz „Ludwig Richters Selbst bekenntnis" offenbart der Dichter ein Glaubensleben von völligster Demut und fast kindlicher Reinheit, dieselbe Reinheit und Gemütsliefe, die so ergreifend und hinreißend in seinen illustrativen Werken zum Ausdruck kommt. Eine Reihe ganz vorzüglich gelungener Reproduktionen Richterscher Zeichnungen und Gemälde, sowie ein Bildnis des Dichters mit eigenhändiger Unterschrift, schmücken das Heft, das in der Reihe der Lugwig Richter-Festnummern einen hervorragenden Platz einnehmen wird. Tabakspfeife und Beutel ausgerüstet. Noch manche zündende Ansprache wurde im Laufe des Abends gehalten. Hierbei überreichte Herr Naumann namens der Riege Schindler dem Vorstände ein Gruppenbild dieser Riege, und Herr Kluge namens der scheidenven Mitglieder der Riege Plärre ihrem Leiter einen Trinkbecher. In sinniger Weise war für jeden beeimtungSvollen Vorgang des Abends ein Feftlied vorhanden, das gemeinschaftlich gesungen wurde. Der Inhalt dieser Lieder feierte das Vaterland, die deutsche Turnerei, die Zurückkehrenden, sowie die scheidenden Turngenossen und den Verein. Für die Heiterkeit waren die Herren Puschel und Plärre durch recht gelungene komische Vorträge und Couplets erfolgreich bemüht. Anerkennend muß auch der trefflichen musikalischen Leistungen der kleinen Schar von der 108er- Kapelle gedacht werden, die vielen Beifall erntete. Be sonders waren es die vorzüglichen Darbietungen des Herrn Schaaf auf der Violine und des Herrn Iust als Solist auf der Trompete. »r. Oeffentliche Gesundheitspflege. Der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege hat gelegentlich feiner 28., am 16. bis 18. September in Dresden abgehaltenen Jahres versammlung in drei längeren, unter Leitung von Geh. Baurat Stübben-Köln abgehaltenen Sitzungen fünf Gegenstände behandelt, welche für die städtischen Verwal tungen von großem Interesse waren und daher auch den starken Besuch der Versammlung erklärlich machten, wenn auch die gleichzeitige Abhaltung der Deutschen Städte ausstellung dazu beitragen mochte. Die nur zu oft in Lungenschwindsucht übergehende Tubcrkuloseninfizierung veranlaßte Geh. Mcdizinalrat Professor Ge ff ky - Gießen, die Krage zu erörtern, nach welcher Richtung wohl unsere Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose einer Ergänzung be dürfen werden. Wenn auch nicht unwidersprochen blieb, so durfte Referent wohl behaupten, daß die Sterb lichkeit an Lungenschwindsucht abgcnommen habe, seitdem man die Mittel zur Bekämpfung kennen gelernt hat. Er empfiehlt Einrichtung von Untersuchungsstellen für Aus wurf Erkrankter, Anzeigepflicht der Aerzte behufs Ab sonderung der Gesunden von den Kranken, besonders der Kinder und Säuglinge, sowie unentgeltliche Desinfektion der Wohnungen. In längerer Aussprache wurden ver schiedene Vcrwaltungsmaßregeln und Ergebnisse der Mediziner zur Beseitigung der Tuberkulofengefahr mit geteilt, auch wurde betont, daß man tuberkulöse Personen schon bei Berufswahl fernhalten solle von einzelnen be sonders gefährdeten Berufen. In dem lebhaften Verkehr der Jetztzeit erblickt Regie- rungs- und Medizinalrat vr. Bornträger-Düssel dorf eine große Gefahr, sobald nicht die hygienischen Einrichtungen der Gasthäuser und Schankstätten schärfer überwacht werden und eine besondere Gasthaushygienc durchgeführt wird. Sind auch in vielen Gasthäusern manche hygienischen Forderungen erfüllt, so gibt es doch eine große Zahl von Anforderungen, welche zur Ver hütung der Uebertragung von Krankheiten und im Interesse der Reisenden zu stellen fein werden. Zur Be gründung werden die vielfachen Mißstände in baulichen Einrichtungen und im Betrieb der Gasthäuser erörtert und Mittel zur Besserung oder Abstellung angegeben, um das seelische und körperliche Wohlbefinden der Reisenden und Gasthausgäste zu heben. Wenn Erccllcnz v. Behring die Hauptgefahr für Ueber tragung der Tuberkulose in der Näbrnngsmilch der Säuglinge erkannt hat, so war Professor Dunber- Hamburg wohl berechtigt, über die gesundheitliche Uebcrwachung des Verkehrs mit Milch sich zu verbreiten und die hohe Bedeutung des Milchverkehrs für die Großstädte zu erörtern, denn dieselben sind an gewiesen, den Bedarf durch Bezug oft ans weiten Kernen zu decken. Wenn nun die Polizcigcmalt der Städte nicht ausreicht, um die sanitären Verhälntiffc der Milch- prodnktionsorte zu beeinflussen, so glaubte Referent hierzu die Durchführung von reichsgesetzlichen Vor schriften ancmpsehlcn zu sollens fand aber bei verschiedenen Vertretern der Stadtverwaltungen Widerspruch, da man glaubt, durch scharfe Kontrolle und geeignete Sterilisie rung die Bewohnerschaft der Großstädte vor dem Ver brauch verdorbener und tuberkulös infizierter Milch schützen zu können. Erwünscht wird es sein, wenn im eigenen Interesse die Milchhändler selbst die veschaffen- Mcherbesprechungen. VttobuS. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg L Sohn. Inhalt von dtr. 13: Nordenskiöld, Einiges über das Gebiet, Ivo sich Chaco und Anden begegnen. Mit acht Abbildungen. — Kretische Forschungen. — Leuß, Zur Volkskunde der Jnselfriesen. I. — Die Japaner in China. — Bücherschau: Chankiopoulos, Sitia, die Osthalbinsel Kretas. — Knüll, Historische Geographie Deutschlands im Mittel- alter. — Wagner, Geographisches Jahrbuch. — Parisch, Schlesien. — Semon, Im australischen Busch und an den Küsten des Korallen meeres. — Preyer, Indo-Malaiische Streifzüge. — Nauticus, Jahr- buch für Deutschlands Seeinleresj'en. — Kleine Nachrichten: Ein Versuch zur Lösung des Tuburiprobleins. — Untersuchungen der Geological Survey in Alaska. — Wohltmann über seine Studien reise nach Samoa. — Ule über die hydrographischen Verhältnisse der Saale. — Abgrenzung der englischen Goldküstenkolonie gegen die französische Elfenbeinküste. — v. Fedtschenko über die Flora des Tien-schan. — Unterwerfung Nord-Nigerias durch die Engländer. — Schliz über den Bau vorgeschichtlicher Wohnanlagen. — Die Vulkane Teutsch-Ostafrikas. — Die Meraviglie des Monte Bego. — Das „Elefantenbaby" von Moschi. Mit einer Abbildung. — Sieger über die Zugehörigkeit der Azoren. — Besitzergreifung dreier Inseln bei Pitcairn durch England. — Mehlis: Zur Nephritfrage (Be richtigung). — Schluß der Redaktion: 17. September 1903. TÜV Inciepencient Lsvivv. Verl»« von T. kisber Union Ixmäoo unck I^eipri«, Inselstrasse 10. Üekt 1, Oktober. Inkatt: ple» tor » Uroxramme. — 8oeikü Rekorm. Oanon Larnett. — Ooionial krekerenee. Lcivcin Oannan. — kroteetion »n<1 tde 8teei Tracke. lluxch Lell. — ^n Läueational Ilvneoräat. ^uxustine LirreU. — T"sto Obligation ok tbe Oreeäs. Or. Üanckaz-. — Lcelesiastteism. O. I-ovvs vickinson. — Tire Lvolution ok 8eot- lanä. Hector Llaepkorson. — Tke nvar esst, kigstt Lon. llas. Lrz-oe, Ll. k. — Oerman's Appeal to tks Loglisd. Tbeoäor Kowmssn. — 2lr. Lurcieo. Odap. I. ttilaire Lelloc. — Uevievv ok Looks: Ostarles 3ames Lox. Herbert Lnui. Kr. Kurravs Lnripiäe«. Llellan L. 8taveU. La Lruz-ere unck Vauvenargues. 6. L. Ltraestez-. Lortraits ok Lamous Lien. Lrancis >V. Hirst. * * * vr. A. PctermannS Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt. Herausgegeben von Prof. vr. Supan. Gotba, Justus Perthes. Jährlich 12 Hefte, Preis 24 ./L Jedes Heft einzeln Preis 2 49. Band, 1903. IX. Inhalt: Mcken- burg, Gras Ed.: Bon Dschibuti bis Lamu. — Gerland, Prof. vr. G.: Die zweite internattonale Erdbebenkonferenz in Straßburg. — Kleinere Mitteilungen: Der geographische Unterricht an den deutschen Hoch schulen im Wintersemester 1903,04. Hammer, Prof. vr. E.: Das Claudcsche „Prismen Astrolabium". Wegemann, vr. G.: Der Be völkerungsschwerpunkt des Deutschen Reiches. Fitzner, vr. Rud.: Die Regenverteilung in der Kilikischen Ebene. — Geographischer Monatsbericht: Australien und Polynesien. Polargebiete. — Bei lage: Literaturbericht. Allgemeines. Allgemeine Darstellungen. Morphologie und Geologie. — Karten: Graf Eduard Wlckenburgs Reiserouten in Ostafrika 1901. 1:1000000. Blatt I—III. * * . Allein ich will! Roman von Frieda Freiin v. Bü low, Verlag von CarlRcifinerin Dresden. Das Talent der Verfasserin gelangt in diesem Werke zu besonders schöner Wirkung. Was sie hier gibt, ist reine Kunst, ist lautere Poesie. Kein Parteiengczänke, keine tendenziösen Auslassungen, kein Uebermaß von Reflexion stört den unmittelbaren Eindruck von Seele zu Seele. Die gut erfundene, spannende und auch psychologisch fein ansgearbeitete Handlung, die reiche Anzahl der auf dicke und jene Weise bemerkenswerten Gestalten, das sorgfältig entwickelte Grundmotiv, alle? von der Verfasserin dem Leser hier aus dem reichen Schatze ihrer Begabung Gegebenen fesselt ibn und regt ihn zu weiterem Fortdenken an. Der das Leitmotiv charakterisierende Titel zitiert den Ausspruch Fausts, mit dem er auf Mephistopheles Worte „. . . dieses Ganze ist nur für einen Gott gemacht " usw. antwortet: „ A ll e in i ch w i lll" Im Mittelpunkte der Handlung steht ein junger Prediger, der sich einer Neigung zur Eitelkeit, aber auch zur Energielosigkeit in sich bewußt, seine ganze Willens stärke aufbietet, um beides zu bekämpfen, und dabei in einen ceinahe asketischen Uebcreifer verfällt. Um seine eitle Weltlust nnterzukricgen, hat er sich für eine der schlechtesten Psarrstellen in einem windumsaustcn Bergdorf gemeldet. Mehr als durch den Mangel an ihm geistig zusagendem Umgänge, leidet er körperlich durch die rauhe Luft seines Wohnorts. Er aber über windet diese Unbill mit wachsendem Selbstbewußtfein und wachsender Kraft. Tann aber lernt er in der Tochter eines Landedclmanns, ein Mädcvcn von ungewöhnlicifcm Lieoreize und großem Teelcnadel, kennen, das ihn jedoch in erster Linie durch lenen körperlichen Vorzug in Liebesleidenschaft versetzt. TaS rein Sinnliche der letzteren erschreckt ihn, er sucht aus dem Grunde dagegen anzukampfen, und auch, nachdem es zur Ver lobung gekommen ist, durch eisige Zurückhaltung das innerliche Glühen jenes Verhältnisses zu dämpfen. Sein Wille erweist sich denn auch stärker als sein Fleisch, aber er verliert darüber
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