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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-01
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1906
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ll, ingst. hrlen teteu k und istens t ein. er. n. ertag ik. t ein er. «t, ttet te«e. ,ee. ist ein r slk. N >er. tz. <I», »er. »ar. tz her. a. det zur k ster. ig- et zum tzberg- tlo. Im. -Gose, er. vrt. O abends ang. »rat. g findet tau. >ev im «. IN80Ü I! » M' embleS.r 906, a chwank. H nd. endroth »ter. eizettel. ttoa. Sslr»« Beilage zum „Riesaer TagMatt". Druck and Verlag W» Langer ck Winterlich in Riesa. — Kür di» Redaktion »eraarwortlich: Hermann Schmidt in Mela 12». -reit»i, 1. Juui ISO«, «den»». Li» gahtz. L^ullvruelrivl «ai-s u. «at-schrot «aff. Roßgeulleie vaumwollsaatmehl «ersteaschrot RoggeuzrteS MaiSschlemste Wetzeaschalea Biertreber, getr. Malzkeime asw. L. v larlng L vo. Kiv8ch — LId8tr»88ch ll. Lllkllkot. IVün^vnrt11«t Vera-Gaavo Superphosphat Thomasmehl Ftsch-Gaaoo Ammoaiaksa-erpho-phat Kalisalz Kvocheamehl Lhtle-Lalpeter «aiatt asw. Deutschtum in Chile. Nächst der eigentlichsten Domäne deutscher Siede jung, Südbrasilien, verdient neben Argentinien beson ders Chile Beachjtnng. Dort regt sich neuerdings der deutsche Unternehmungsgeist wieder Wrker. Bor einigen Zähren hatte die chilenische Regierung deutschen Kolo nisten ihre UnterMtzung zugesagt. Sie half diesen durch Gewährung von Land, ein Paar Pflugochsen, Ackcr- .gerüten, einer Kuh und den nötigen' Borräten für die Tauer eines Jahres. So hat sich an deut.grossen See Llanquihne, zu dem einst durch dicken Urwald deutsche Siedler zum erstenmal sich Bahn brachen, eine neue deutsche Kolonie gebildet. An den einst so unwirtlichen j und gefährlichen Ufern des Secs, auf dem heute Tam- Pfer fahren, erblickt Man reizende, rasch emporblühende Farmen, die Heimstätten deutscher Familien. Fast allen geht es wirtschaftlich gut, einige sind bereits wohl habend geworden und besitzen großen Einfluß. Tic Wäl der sind zuM Teil durchs üppige Wiesen ersetzt worden, Weizen, Kartoffeln und andere Früchte gedeihen treff lich. Tie Milchwirtschaft steht indessen im! Vordergründe. Einem englischen Reisenden fiel auf seinen Streifzügen durch das Land die fortschrittliche Entwickelung der In dustrien der deutschen Kolonisten besonders auf. Ar beitsgelegenheit ist in Hülle und Fülle vorhanden, die Eingeborenen aber sind träge, unwissend und ohne Ka pital' für die Ausbeutung der natürlichsten Hülfsquellcn. Tie Bevölkerung der Stadt Valdivia ist in den letzten Jahren von 8000 auf 18000 gewachsten und entwickelt sich schnell zu einem sehr bedeutenden Platze. Fast alle Industrien und Unternehmungen befinden sich hier in den Händen von Teutstchstn, so z. B. die Valdivia-Brauerei gesellschaft, die etwa 13 Millionen Liter Bier jährlich verkauft und das schönste Brauhaus in Südamerika be sitzt. Alle Maschinen sind "aus Deutschland bezogen. Er wähnenswert ist auch die Behrendsche Schiffbauwerft, wo sich zur Zeit 16 Schiffe im Bau befinden und die dabei ist, sich noch zu vergrößern. Sodann befinden sich in Valdivia zwei Fabriken für die Herstellung galvani sierten Eisens, eine elektrisch^ Kraftstation, eine Schuh fabrik und viele andere Unternehmungen, alle in deut schen Händen, ebenso ein neucrrichtetes" Eisenwerk zur Ausbeute der Vorgefundenen Eisenerzlager. Besonders erfreulich ist die nationale Haltung der Deutsck-en Chiles. Namentlich die Siedelungen am See Llanquihne haben sich dank ihrer geographischen Abgeschlossenheit, der ver hältnismäßigen Dichtigkeit der Bevölkerung und ihres Ueberlegenheitsgcfühls über die eingeborenen Chilenen so rein deutsch erhalten wie die in Brasilien. Hier wie dort ist das wirksame Mittel hierfür die Arbeit dies deut schen SchulvereiuL, die hier so recht ihren ausschlaggeben den Wert für die Erhellung t>s ausländischen und über seeischen Deutschtums, des größerer! Deutschland erwiesen hat und erweist. —k— Tagesgerichte. Deutsches Reich. Prinz Albrecht von Preußen wurde Mittwoch abend bei ko en Festlichkeiten im! "Madrider Königspalast ohnmächtig. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern leistete ihm die erste Hilfe. Ter Dampfer „Neckar" des^Norddeutschen Lloyd traf gestern mit Truppen der vstasiatischen Besätzungsbrigade, bestehend aus 120 Offizieren und 1800 Mann, in Bremen ein. Tie Truppen wurden mit Extrazug nach dem Lock stedter Lager gebrachst. Tie zehnte Generalversammlung des'Teut- schlen Zentralkomitees zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke wurde gestern vormittag im Reichstagsge bäude vom Staatssekretär des Innern, Staatsministcr Grafen v. Posadowsky mit folgender Ansprachje er öffnet: „Meine hochgeehrten Herren und Damen! Es sind nunmdhr zehn Jahre her, seit unser Verein gegründet wurde, und wir können mit Befriedigung auf diese zehn ¬ jährige Tätigkeit zurückblicken. Es ist gewiß in dem Zeit raum Großes geleistet, um die verheerende Volkskrank heit mit Erfolg zu bekämpfen, die an dem Mark unseres Volkes noch imMer zehrt. Aber »vir dürfen deshalb nickst rasten und Nicht rosten. Wie ich gestern bereits' bei einer anderen Gelegenheit bemerkte, werden die Bcdingnngen für die Gesundheit unseres Bolles durch unsere schnell wachsende Bevölkerung, durch die Anhäufung der Be völkerung an gewissen Brennpunkten unseres wirlschüft- lickM Lebens, durch die technische Entwickelung unseres Arbeitsbctriebes, — ich sage: durch alle diese Verhält nisse gestalten sich die Bedingung'en für unsere Volksge sundheit ungünstiger, und das zwingt uns, unsere Be strebungen immer mehr zu vertiefen und in immer höheren! Grade unsere ganze Kraft einznsetzen, n:n unseren!! Volke die Gesundheit zu erhalten und cs vor körperlicher Entartung zu bewahren. Ich meine: so Großes auch! unser Verein, gestützt auf eine mächtige Boltsanregung, in den letzten zehn Jahren geleistet h t, jo sind wir doch von unserem hohen Ziele noch recht weit entfernt. Wir müssen noch viel mehr Bvlksheil- stätten zu begründen suchen, um' jeden, der es"bedarf, sofort und rechtzeitig in die Fürsorge dieser Heilstätten zu übernehmen. Und woran es vor allem mangelt, das ist die nötige Anzahl von Freistellen an den einzelnen Anstalten, um auch bedürftigen Personen ohne Verzug die nötige Fürsorge kostenlos angedeihen zu lassen. End lich fehlen noch immer genügend Einrichtungen, um diejenigen, für die inan eine Hoffnung auf Besserung und Heilung nickst Mehr hegen kann, in Anstalten unter zubringen, wo sie ohne Gefahr für ihre Umgebung ihren Lebensabend friedlich zubringen können. Tie Männer der Wissenschaft behaupten, daß es möglich wäre, die Tuber kulose ebenso auszurotten, wie es früheren Zeiten ge lungen ist, andere Aolkskrankheiten wirksam zu be kämpfen und vollständig zu unterdrücken. Isis das rich tig, dann muß das deutsche Bolk, ein Volk, das sich be reits eines hohen Grades der Wohlhabenheit erfreut, LZ» LMIM, . ZK WSW, Lm klausv öes Kt-rra kLdriLdv-MLsr« LsMor vMpkiejstt sich «Ws ^ll- llllä Hk'lLMk von KtLLtsyspieren, Aktien uvct son ¬ stiger! ^Vertfw pieren, Lin Mll!§8VNR von rosst baren Ooupons, lOi vistenstsnsofieinen u. gelosten Ktüolren, rar VvrVllltllUK von ^Vertpnpioren fllekbrvruofiuug von Auslosungen, Be sorgung neuer 2ins- fier. Diviclensteohogen usv.), «M ^LkdvVllltrllllK okkener unst geschlossener Depots, mir VvrmivtllllK von Aukss-LonrLnirelien unter eigenem Verschluss rur 6?tVLdrllHK von Darlehen. rur BenutLung ihrer k'irin» ul« DoUULUsteüv unst rur von ^Vsekseln, 2ur LkküksrrllülR lsutenster Rechnungen mit unst oline -mr LUI' Vvr'LILMNLs nsvr. UE. von Java. von Leo van Heemstede. (Nachdruck verboten.) D e r m e L L n 8 Roman von Melati f AuS dem Holländischen überlebt !7Sj „Ich habe nichts dagegen." Korona hielt an sich; es war auffallend, wie alle Hermelin ! mit Freundlichkeit behandelten, während sie ihr stcrs mit neidischen Blicken und Herzen begegnet waren: nun sie wußten, welche Haltung Hermine gegenüber ihr, der gefürchteten ! Prinzessin, einnahm, wurde sie selbst von Ankeveen gesucht I und mit Aufmerksamkeiten von allen Seiten überladen. „Und ! ich kann es ihr nickt abraten, sie würde mir kein Gehör geben; i sie hält es unter ihrer Würde, mit mir zu reden. Was ist ' mir zwischen ihr und Thoren im Werk? Blick sieht er nicht ! an, er verachtet mich auch. Warum nur, warum? Und dann ! kann ich Törin noch denken, daß er diese Worte zu mir ge- ! sprocken hat! Aber Hermelin wurde da gerade vermißt, und er wird mich nicht für sie gehalten haben. Wenn dem doch so wäre, ich würde mich rächen! Warum, an wem, wann? DaS wußte Korona leibst nicht! 235 EinunddreißigsteS Kapitel. Doll» war wie gewöhnlich eifrig mit ihren Velden kleinen Kindern beschäftigt, während das älteste, ein allerliebstes Mädchen von drei Jahren, im Garten den Schmetterlingen uachjagle. (Hermelin 79. Nr. 7.) Dolly mußte die schwere Knnst üben, mit einem sehr be schränkten Einkommen einen vielfordernden, seine Bequemlich keit liebenden Mann bei guter Laune zu erhalten, drei Kinder S« versorgen, einen großen Garten und ein geräumiges Haus zu bestellen, während nur ein männlicher und zwei weibliche Bediente ihr dabei zur Seite standen. Sie war noch nicht einundzwanzig Jahre alt und erst vier Jahre verheiratet, aber sie sah blaß und mager aus. Tiefe Kreise umränderten ihre Augen, und eine gewisse Mattigkeit verriet sich in all ihren Bewegungen: zuweilen nur erglänzten ihre Augen, wenn sie Zeit sand, mit ihrem ältesten und einzigen Töchterchen zu spielen. Nounh war ein niedliches, lebhaftes Kind, das nur Holländisch svrack und ihrer Mutter voll liebevoller Aufmerk samkeit zur Seite stand; sie trug die Kleider herbei, wenn Mama die Kleinen anzog, die sehr lästig und unartig waren, und sie spielte mit ihren Brüderchen wie eine kleine Mutter. Sie gehorchte jedem Wink von Dollv, doch wenn sie ihren Vater horte, ward die kleine Nonny scheu und ängstlich, und nur Mamas Wort konnte sie bewegen, dem Papa ein Küßchen zu geben. Als Hermine unerwartet ankam, verfinsterte sich Dollys Miene bin wenig; sie kannte ihre neue Schwägerin durchaus nicht, sie batte weder auf ihren Mann und noch weniger auf einen Gast gerechnet, und ihr erster Gedanke galt natürlich deni Essen. 238 Mit einer Roheit, die Hermine verletzte, ohne seine Frau zu grüßen oder eine Entschuldigung vorzubringen, rief Ankeveen: „Mache mir rasch einen Grog: Hermine wird bei uns logieren, sie wird wohl eine Tasse Kaffee mögen und beute abend mußt Du ordentlich auftischen, verstanden?" „Liebe Dolly!" sagte Hermine freundlich, „ich hoffe, Du wirst keine Hast von mir haben. Ich werde Dir erzählen, welche Abenteuer wir erlebt haben, und dann wirst Du be greifen, wie dankbar ich bin, mich hier ein wenig ausruhen zu dürfen." Dollv sah das fremdartige Negligee ihrer Schwägerin und lächelte. „Konim mit mir in mein Zimmer', sagte sie, „Du kannst meine Kleider anvassen, wir sind ungefähr von der nämlichen Größe." „Sorge zuerst für meinen Grog!" rief Ankeveen, seine Stiefel auswerfend, so daß sie durch die Galerie flogen. „Wo ist Non, kann sie ihrem Bater nicht helfen? Du mußt wissen, Hermine, daß wir Stiefkinder sind und keine Be- dientenschar zu unserer Verfügung haben. Non! wo steckt das Kind? Muß ich Dick bei den Obren herbeiziehen?" Das kleine Mädchen kam aus dem Garten gesprungen und sah ihre Mutter fragend an. „Hilf dein Papa. Schatz!" sagte Dolly schmeichelnd, „bringe die Stiefel fort." „Nimm die Strümpfe auck dazu." Hermine, oie nickt ohne Sorge war, daß er sich ganz in der Galerie umkleiden würde, ersuchte Dollv. mit ihr ins Haus zu gehen. „Aber mein Grog!" rief Ankeveen, „es ist 'ne Schande, Dolly, wie Du Dich um alles kümmerst, nur nickt um Deinen Mann." „Gedulde Dich nur, ich kann nicht alles zugleich tun!" sagte sie wehmütig und ging in das Haus, von wo sie bald mit einem gefüllten Glase znrnckkebrte. 23? „Bah! was für Zeug!" brummte er, nachdem er gekoster batte. „Das pnre Wasser! lleberall haben sie ihre Diener schaft, aber Hier muß man alles seiner Frau überlassen, die nirgends Bescheid weiß. Wäre ich nur nie in die Gesellschaft bineingeraten." Hermine folgte ihrer Schwägerin ins Haus, wo sie dem kleinen Mädchen begegnete, das sie herzlich küßte und streichelte. „Wie beißt Du, Liebchen?" fragte Hermine, zärtlich da» bübscke Kind umfangend. „Jolande", entgegnete Dolly, „ein sonderbarer Name, nicht wahr? Aber Korona wollte es durchaus, und dann ist nichts daran zu ändern. Ich batte sie lieber Helene genannt, nach meiner lieben Mutter." „Auch die meinige hieß so", sagte Hermine leise. Dollys Annen füllten sich mit Tränen. „Wir wollen hineingehen, Nonny, bringe dem Papa seine Pantoffeln!" Dolly half Hermine beim Umkleiden, aber fortwäbr«» wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt, bald durch das Ruf« ihres Mannes, bald durch das Geschrei der Knaben. (oorlsetznug folgt.)
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